DE2604579C3 - Selbsttätig und stufenlos wirkende Nachstellvorrichtung für Scheibenbremsen - Google Patents
Selbsttätig und stufenlos wirkende Nachstellvorrichtung für ScheibenbremsenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine selbsttätig und stufenlos wirkende Nachstellvorrichtung für Scheibenbremsen
gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1.
Bei derartigen bekannten Nachstellvorrichtungen (DE-AS 11 57 038) wird die hydraulische Nachstellung
dadurch vorgenommen, daO dem eigentlichen Rückholkolben ein Steuerkolben zugeordnet ist, der in einem
Steuerzylinder innerhalb des Rückholkolbens verschiebbar gegen die Kraft einer Druckfeder gelagert ist.
Der Zylinder in dem Rückholkolben steht über eine Verbindungsbohrung mit dem Druckraum in Verbindung,
der zum Zweck der Lüftung der Bremse mit Drucköl beaufschlagbar ist. Die Verbindungsbohrung
wird durch ein Rückschlagventil gegenüber dem Innenraum im Steuerzylinder verschlossen, so daß der
von der Kraft der Bremsfeder beaufschlagte Rückholkolben, der den Bremsbelag gegen die Bremsscheibe
drückt, bei Druckbeaufschlagung gegen den Steuerkolben und gegen einen Anschlag gedrückt wird, der die
Rückholbewegung des Steuerkolbens auf das durch den Weg der Druckfeder vorgegebene Maß beschränkt.
Tritt durc'n Bremsbelagverschleiß eine Vergrößerung des Rückstellweges ein, dann kann Drucköl in den Raum
innerhalb des Steuerzylinders eintreten, der damit ständig sein Volumen in Anpassung an den Bremsbelagverschleiß
vergrößert Der Rückholkolben wird somit bei der Lüftbewegung gegen einen hydraulischen
Anschlag gefahren, der eine selbsttätige Anpassung des Lüftweges an den Belagverschleiß erlaubt.
Diese bekannte Bauart weist daher den Nachteil auf, daß während des Betriebes die Neigung zu Schwingun-
JO gen besteht, die insbesondere beim Lüftvorgang auftreten. Nachteiliger ist noch, daß bei der bekannten
Bauart bei einer Wärmeausdehnung des Drucköles die Funktion gefährdet sein kann, weil dann die Lage des
hydraulischen Anschlages nicht mehr exakt einzuhalten ist. Dazu kommt, daß die bekannte Bauart sehr
kompliziert aufgebaut ist und bei einem Belagwechsel in recht aufwendiger Weise der ganze Innenraum des
Steuerkolbens zunächst von Drucköl befreit werden muß.
Der vorliegenden Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe zugrunde, eine Nachstellvorrichtung der
eingangs genannten Art zu schaffen, bei der in jedem Fall die Größe des Lüftweges konstant ist, so daß auch
die Andrückkraft auf die Bremsbeläge stets definiert und gleichbleibend ist und die einfach aufgebaut ist.
Die Erfindung besteht in den im Anspruch 1 aufgeführten Merkmalen. Diese Ausgestaltung basiert
grundsätzlich auf der Erkenntnis, daß zur hydraulischen Nachstellung kein hydraulisch verstellbarer Anschlag
vorgesehen wird, sondern daß in der Art des von Kraftfahrzeugbremsen bekannten Ausgleichsprinzipes
(DE-PS 7 62 256) bei Bremsbelagverschleiß Drucköl aus dem Raum vor dem Rückholkolben verdrängt werden
kann. Durch die zusätzliche Einschaltung eines Steuer-
»5 kolbens wird das Volumen des Druckraumes vor dem
Betätigungskolben beim Auslösen des Lüftvorganges auf eine bestimmte Größe beschränkt, gleichgültig, wie
groß der durch Bremsbelagverschleiß bedingte Verstellweg des Kolbens bei angepreßter Bremse ist. Die
Erfindung geht dabei von der Überlegung aus, daß die bei Verschleiß auftretende Längenänderung der Andrückfedern
für den sicheren Betrieb der Bremse keines Ausgleiches bedarf, weil die Federn so ausgelegt werden
können, daß sie im Bereich einer bestimmten Längung eine hinreichend gleichgroße Andrückkraft ausüben
können. Die Erfindung beschränkt sich vielmehr darauf, die Größe des Luftweges in jedem Fall konstant zu
halten, um damit sicherzustellen, daß die Betätigungszeit der Bremse auch bei größerem Verschleiß des
Bremsbelages nicht größer wird und daß auch der Betätigungsweg gleiche Größe aufweist, so daß ein
unerwünschtes Aufschlagen der Bremse und damit eine übergroße Belastung der Bremsbeläge vermieden wird.
Eine Steuerung der Größe des Druckes des hydraulisehen Betätigungsmittels ist dabei nicht notwendig, es
kommt auch nicht darauf an, wie der Steuerkolben betätigt wird. Maßgebend ist lediglich, daß er das hinter
der Verbindungsbohrung liegende Volumen zusammendrückt und dadurch den konstanten Lüftweg der
Bremse sicherstellt.
Der Ausgleichsraum kann vorteilhaft mindestens einseitig von einer elastischen Membran begrenzt sein,
damit einerseits dem durch die Verbindungsbohrung bei zunehmenden Verschleiß austretenden Druckmedium
'ή die Möglichkeit des Eintrittes in den Ausgleichsraum
gegeben ist, andererseits aber auch eine unerwünschte Vermischung mit Luft vermieden werden kann.
In der Zeichnung ist die Erfindung anhand von einem
In der Zeichnung ist die Erfindung anhand von einem
Ausführungsbeispiel dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung erläutert
In der Zeichnung ist innerhalb eines Gehäuses 1 für
einen Bremszylinder verschiebbar ein auf einer Seite mit einem Bremsbelag 2 ausgerüsteter Bremsbacken 3
gelagert der mit einem Rückholkolben 4 versehen ist der durch Schrauben 5 mit dem Bremsbacken 3
verbunden ist Der Bremsbelag 2 wirkt mit einer Bremsscheibe 6 zusammen, die auch auf der anderen
Seite von einer nicht näher dargestellten spiegelbildlich aufgebauten Bre.msbackenanordnung beaufschlagt ist
Der Bremsbacken 3 wird durch mehrere Tellerfedern 7 gegen die Bremsscheibe 6 gedrückt die in einer
ringförmigen AusnehmungsJ des Bremsbackens 3 sitzen und sich an einem Kragen 9 des Gehäuses 1 abstützen,
an dem auch eine Dichtung 10 gegenüber dem kolbenförmigen Teil des Bremsbackens vorgesehen ist
Um eine Verdrehung der Bremsbackenanordnung 3 innerhalb des Gehäuses 1 zu vermeiden, ist im Gehäuse
eine Längsnut Il vorgesehen, in der ein mil dem Bremsbacken in Verbindung stehender Paßkeil 12
gleitet Zwischen dem Gehäuse 1 und dem den Bremsbelag 2 tragenden Teil des Bremsbackens 3 ist
eine Balgabdichtung 13 aus Gummi angeordnet.
Der Rückholkolben 4 der Bremsbackenanordnung 3 ist abgedichtet in einer Bohrung 14 innerhalb des
Gehäuses 1 geführt und der zwischen ihm und dem Gehäuse liegende ringförmige Druckraum 15 steht über
eine Verbindungsöffnung 16 mit einem Steuerzylinder 17 in Verbindung, in dem ein Steuerkolben 18 gleitend mi
angeordnet ist Der Steuerkolben 18 wird von einer Rückstellfeder 19 und von dem Druck des im Raum 15
befindlichen hydraulischen Mediums gegen einen Anschlag 20 gedrückt, so daß er bei belasteter Bremse
die gezeigte Stellung einnimmt. In dieser Lage schließt r.
seine vordere Steuerkante 21 fluchtend mit einer Verbindungsbohrung 22 zu einem Ausgleichsraum 23
ab, der von einer elastischen Membran 24 begrenzt ist und innerhalb eines außen am Gehäuse 1 angeordneten
Raumes 25 sitzt. In der dargestellten Lage ist somit die 4<i
Verbindung vom Ringdruckraum 15 über den Steuerzylinder 17 zu dem Ausgleichsraum 23 geöffnet, so daß der
Bremsbelag 2 durch die Tellerfedern 7 einwandfrei und mit vorher bestimmbarer Kraft an die Bremsscheibe 6
angedrückt werden kann. Soll die Bremse gelöst 4r> werden, so wird über die Leitung 26 Druckmittel vor
den Steuerkolben 18 gebracht, der dadurch nach links verschoben wird und zunächst die Verbindungsbohrung
22 verschließt. Das ist dann der Fall, wenn seine Steuerkante 21 vollkommen über die Verbindungsboh- w
rung 22 hinweg gelaufen ist. Das dann rückseitig dieser Steuerdichtung aus dem Ausgleichsraum nachfließende
öl erhöht durch die Schmierung der Dichtungen deren Gebrauchsdauer ganz erheblich und ist glekchzeitig
Sperrflüssigkeit für eine eventuelle andersartige Drück- r>r>
beaufschlagung aus der Leitung 26 oder Betätigung des Steuerkolbens. Eventuelle Undichtigkeiten der Steuerdichtung
gehen dank dieser Anordnung dem System ebenfalls nicht verloren.
Bei einer weiteren Linksbewegung des Steuerkolbens 18 wird dann, der im Raum 17a des Steuerzylinders
befindliche Teil des hydraulischen Druckmediums in den Ringdruckraum 15 gedrückt, so daß der Rückholkolben
4 und damit die Bremsbackenanordnung 3 um einen vorher bestimmbaren Lüftweg von der Bremsscheibe 6
entfernt wird, der durch Anpassung des Volumens im Raum 17a an die Fläche des Ringraumes 15 abstimmbar
ist Dieser Lüftweg kann nach Sicherheitsmaßstäben ausgelegt werden, so daß die Ansprechzeit der Bremse
bei Wegnahme des Druckes von der Leitung 26 den gewünschten Bedingungen entspricht
Soll die. Bremse wieder arbeiten, so wird lediglich
durch Wegnahme des Druckes von der Leitung 26 dafür gesorgt, daß der Druck im Ringraum 15 absinkt so daß
die Tellerfedern 7 den Bremsbelag 2 wieder gegen die Bremsscheibe 6 drücken. Der Steuerkolben 18 bewegt
sich dabei wieder in seine in der Zeichnung gezeigte Ausgangsiagc zurück und es wird, selbst dann, wenn am
Bremsbelag 2 ein größerer Verschleiß aufgetreten sein sollte und demzufolge die Lage des Rückholkolbens 4
und der Bremsbackenanordnung 3 gegenüber der gezeichneten Lage verändert ist d. h. leicht nach links
verschoben ist, sichergestellt, daß bei einem weiteren Lösen der Bremse der Lüftweg wieder der gleiche wie
bei allen anderen Arbeitsspielen ist Das wird dadurch erreicht, daß das durch den Rückholkolben 4 beim
Andrücken des Bremsbelages in den Steuerzylinder 17 zurückgedrückte Druckmedium nach dem Verschieben
des Steuerkolbens 18 über die Verbindungsbohrung 22 in den Ausgleichsraum 23 eintreten kann. Die bei dieser
Ausführung durch Verschleiß des Bremsbelages 2 eintretende, größere Ausgangslänge der Tellerfedern
macht sich nicht in einer Veränderung der Andrückkrafi bemerkbar, wenn die Tellerfedern 7 können von
vorneherein so ausgelegt werden, daß sie in dem Bereich der maximal möglichen Längung, die durch den
maximal möglichen Verschleiß gegeben ist, stets eine Kraft ausüben, die aufgrund der Kennlinie der
Tellerfedern im wesentlichen gleichbleibend ist. Auch beim Auswechselnd des verschlissenen Belages wird der
im an sich aktiven Bremszustand befindliche Belagträger durch eine Schraube, die in Gewinde 27 eingreift,
zurückgeholt (entgegen der Federkraft) und dann der Belag ausgetauscht. Nach Entfernung dieser Schraube
ist die Bremse sofort betriebsbereit im Gegensatz zu anderen Ausführungen, bei denen Nocken und Anschläge
zurückgestellt oder neu eingestellt werden müssen.
Durch die Erfindung wird somit in sehr einfacher und unkomplizierter Weise eine Anordnung geschaffen,
welche sicherstellt, daß die Ansprechzeit der Scheibenbremse in jedem Fall gleich groß ist.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Selbsttätig und stufenlos wirkende Nachstellvorrichtung /Qr Scheibenbremsen mit durch Federkraft
anpreßbaren und durch hydraulische Beaufschlagung eines Rückholkolbens lüftbaren Bremsbacken,
bei der zwischen einem dem Rückholkolben zugeordneten Steuerzylinder und einem in diesem
gegen Federkraft verschiebbar angeordneten Steuerkolben eine Steuerkammer begrenzt wird, die
zumindest beim Bremslösen mit dem Druckraum des Rückholkolbens in Verbindung steht und deren
Volumen sich ventilgesteuert beim Bremslösen zur Herstellung eines konstanten Lüftspieles zwischen
Bremsbacke und Bremsscheibe verändert, dadurch gekennzeichnet, daß der Steu,erkolben
(18) dem Ruckholkolben (4) vorgeschaltet ist und letzteren beim Bremslösen über eine ständig
offene Verbindung beaufschlagt, daß der Steuerkolben (18) zwischen zwei Endstellungen im Steuerzylinder
(17) bewegbar ist, wobei letzterer mit einer zu einem Ausgleichsraum (23) führenden, in seiner
Zylinderwand angeordneten Verbindungsbohrung (22) versehen ist, daß die der Bremsstellung
zugeordnete Endstellung des Steuerkolbens (18) durch einen Anschlag (20) bestimmt ist, der den
Steuerkolben (18) so hält, daß seine der Verbindungsbohrung (22) zugewandte Steuerkante (21)
unmittelbar an die Verbindungsbohrung anschließt und daß das hinter der Verbindungsbohrung (22)
liegende, von der Bewegung des Steuerkolbens in die zweite Endstellung beim Bremslösen eingeschlossene
und verdrängte Volumen (\7a) des Steuerzylinders (17) dem zur Einhaltung eines
konstanten Lüftweges entsprechenden, vor den Rückholkolben (4) zu fördernden Volumen entspricht.
2. Selbsttätig und stufenlos wirkende Nachstellvorrichtung
nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Ausgleichsraum (23) mindestens einseitig von einer elastischen Membran (24)
begrenzt ist.
Priority Applications (3)
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE2604579B2 DE2604579B2 (de) | 1978-03-30 |
DE2604579C3 true DE2604579C3 (de) | 1978-11-09 |
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ID=5969180
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
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DE3762149D1 (de) * | 1986-01-17 | 1990-05-10 | Lucas Ind Plc | Schwimmsattel-teilbelag-scheibenbremse. |
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FR1272827A (fr) * | 1960-11-04 | 1961-09-29 | Asea Ab | Dispositif d'ajustage de freins commandés hydrauliquement ou pneumatiquement |
FR1274883A (fr) * | 1960-12-02 | 1961-10-27 | Asea Ab | Agencement pour le réglage automatique du jeu et de la force de ressort dans des freins |
DE2164542C3 (de) * | 1971-12-24 | 1980-04-17 | Zahnradfabrik Friedrichshafen Ag, 7990 Friedrichshafen | Selbsttätige Nachstellvorrichtung zum Ausgleich des Abriebs der Reibscheibe einer elektromagnetisch lüftbaren Federdruckbremse bzw. -Kupplung |
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1976
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- 1976-12-30 GB GB5433676A patent/GB1554966A/en not_active Expired
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1977
- 1977-01-19 FR FR7702080A patent/FR2340481A1/fr active Granted
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
GB1554966A (en) | 1979-10-31 |
DE2604579B2 (de) | 1978-03-30 |
FR2340481B1 (de) | 1980-06-13 |
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FR2340481A1 (fr) | 1977-09-02 |
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Legal Events
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