DE2200558C3 - Bremseinrichtung zum feinfühligen Abstufen der Bremskraft in Abhängigkeit von der Belastung eines Fahrzeuges, insbesondere eines Schienenfahrzeuges - Google Patents
Bremseinrichtung zum feinfühligen Abstufen der Bremskraft in Abhängigkeit von der Belastung eines Fahrzeuges, insbesondere eines SchienenfahrzeugesInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Bremseinrichtung zum feinfühligen Abstufen der Bremskraft in Abhängigkeit
von der Belastung eines Fahrzeuges, insbesondere 5s eines Schienenfahrzeuges nach dem Oberbegriff des
Hauptanspruches.
Durch die FR-PS 15 34 159 ist eine Bremseinrichtung dieser Art bekannt, in der der vom Steuerdruck beaufschlagte
Steuerkolben entgegen der Kraft einer Feder erst nach Erreichen einer bestimmten Druckhöhe über
einen Anschlag in Wirkverbindung zum koaxial angeordneten Reaktionskolben tritt wobei beide Kolben zusammen
über ein Waagebalkengestänge gegen einen vom Steuerdruck beaufschlagten Arbeitskolben arbei- «>ί
ten. Jeweils ein Leer- und ein Lastbremszylinder werden getrennt beaufschlagt, und zwar der Leerbremszylinder
unmittelbar vom Steuerdruck und der Lastbremszylinder vom durch die Einrichtung ausgesteuerten Bremszylinderdruck.
Die Trennung der Bremsenanlageeinrichtung in Leer- und Lastbremszylinder ist bei der genannten
Bremseinrichtung notwendig, um auch das leere Fahrzeug geregelt bremsen zu können.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Bremseinrichtung der eingangs genannten Art zu
schaffen, deren Aussteuerbereich bei großem Umfang einen im wesentlichen konstanten Anlegedruck bei
leerem und belastetem Fahrzeug für einen Bremszylinder gewährleistet
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst daß die wirksame Fläche des Steuerkolbens veränderbar
ist und mit der anderen Fläche des Reaktionskolbens eine Zwischenkammer begrenzt, die ebenso wie
der Arbeitskolben vom Steuerventildruck beaufschlagbar ist wobei die größte wirksame Kolbenfläche des
Steuerkolbens größer ist aLj die Kolbenfläche des Reaktionskolbens
und im Umfang ihrer wirksamen Oberfläche durch eine Feder über einen mit dem Steuerkolben zusammenwirkenden
Anlaufmechanismus bis zum Erreichen eines bestimmten minimalen Steuerventildrukkes
wesentlich verminderbar ist
Die erfindungsgemäße Einrichtung weist einen vergleichsweise großen Aussteuerbereich mit einem hohen
Anlaufdruck auf.
Die Erfindung ist an Hand von in der Zeichnung dargestellten Ausfübrungsbeispielen näher erläutert. Es
zeigen
Fig. 1 bis 3 seitliche schematische Schnittansichten
von drei verschiedenen Bremssteuereinrichtungen.
Funktionsgleiche Elemente in den Ausführungsbeispielen haben bei gleichartiger Ausbildung gleiche Bezugszeichen.
Die in Fig. 1 dargestellte Bremseinrichtung ist beispielsweise
in Schienenfahrzeugen einsetzbar. Diese Einrichtung ist zwischen einem Bremssteuerventil für
die Abgabe eines der Steuerung des Bremsverhaltens dienenden Steuerdruckes und einem oder mehreren
Bremsorganen, beispielsweise einem Bremszylinder, angeordnet
Die Einrichtung besteht aus einem Gehäuse 1, welches
seitlich von einem Verschlußdeckel 2 verschlossen ist. In diesem Verschlußdeckel 2 ist eine Aussparung 3
vorgesehen, welche mit dem Inneren des Gehäuses 1 in Verbindung steht und über eine Eingangsleitung 4 mit
einem nicht dargestellten Bremsjteuerventtl verbunden
ist. Das Gehäuse I ist ferner über eine Ausgangsleitung 5 mit einem an sich bekannten Bremszylinder 6 verbunden.
Im Gehäuse 1 ist ein Arbeitskolben 7 angeordnet, welcher über eine Stange 8 auf den Arm 10 eines
zweiarmigen Hebels wirkt, welcher um eine Schwenkachse 11 drehbar gelagert ist. Der andere Arm 9 dieses
doppelarmigen Hebels wirkt mit dem unteren Ende einer Hohlstange 12 zusammen, auf welcher koaxial ein
Reaktionskolben 13 und ein Steuerkolben 14 befestigt sind. Das andere Ende der Hohlstange 12 bildet einen
Ventilsitz 15 für das Auslaßventil 16 eines Steuerventils,
dessen Einlaßventil 21 über eine Stange 17 mit dem Auslaßventil 16 verbunden ist Das Auslaßventil 16 ist
innerhalb einer Kammer 18 eines Gehäuseteils 19 angeordnet während das Einlaßventil 21 innerhalb einer
Ventilkammer 20 des Steuerventils gelagert ist, welche durch eine mit einem Ventilsitz 22 versehene Wand
von der Kammer 18 getrennt ist.
Die Kammer 18 ist über eine Luftleitung 27 mit der Ausgangsleitung 5 und dem Bremszylinder 6 verbun-
den, während die Ventilkammer 20 über eine Luftleitung
35 mit einer Druckmittelquelle verbunden ist, die beispielsweise ein Drucklufthilfsbehälter des mit einem
Bremssteuerventil versehenen Fahrzeugs sein kann.
Der Reaktionskolben 13 begrenzt im Gehaust 1 eine
Reaktionsdruckkammer 23, welche über eine Verengung 26 mit dem Bremszylinder 6 und der Kammer 18
verbunden ist Zwischen den beiden Kolben 13 und 14 liegt ein Raum 24, welcher über eine Bohrung 28 mit
der Aussparung 3 und damit mit dem Bremssteuerventil verbunden ist
Eine zwischen dem Gehäuse 1 und dem Steuerkolben 14 angeordnete Kammer 25 ist über eine öffnung
29 mit der Atmosphäre verbunden, während zusätzlich am unteren Ende der Hohlstange 12 eine öffnung 43
vorgesehen ist, welche in das Innere der Hohlstange 12 führt.
Eine Membran 30 wirkt mit dem Arbeitskolben 7 zusammen und schließt auf einer Seite .eine Kammer 32
ab, welche mit der Aussparung 3 und damit der Eingangsleitung 4 verbunden ist. Die unterhalb des Kolbens
7 vorhandene Kammer 33 ist über eine öffnung
34 mit der Atmosphäre verbunden und nimmt eine Rückholfeder 31 für den Kolben 7 auf.
Die Schwenkachse U des mit den beiden Armen 9 und 10 versehenen doppelarmigen Hebels wird von
einem Schlitten 36 getragen, welcher in Abhängigkeit der Belastung des Fahrzeugs längsverschiebbar angeordnet
ist Ein in Verbindung mit dem Schlitten 36 stehender Kolben 37 ist nämlich von einem über eine
Luftleitung 42 der Kolbenkammer 41 zugeführten Druck entgegen dem Druck einer Rückholfeder 38 beaufschlagbar,
der im wesentlichen proportional zur Belastung des Fahrzeugs ist Der Schlitten 36 ist innerhalb
einer Kammer 39 angeordnet, welche über eine öffnung
40 mit der Atmosphäre verbunden ist
Mit Hilfe des in Fig.1 dargestellten Ausführungsbeispiels einer Bremseinrichtung ist ein rasches Anlegen
der Bremsbacken an die Räder des Fahrzeuges möglich, weil zunächst größere Luftmengen bis zum
Erreichen einer bestimmten Druckhöhe in den Bremszylinder einströmen können. Am Steuerkolben 14 greift
zu diesem Zweck ein Ring U-förmigen Querschnitts an, gegen den sich die Membran 14a des Steuerkolbens 14
abstützt Zwischen dem Gehäuse I und dem in der Kammer 25 angeordneten Ring ist eine Feder 46 vorgesehen.
Der Steuerkolben 14 ist im Bereich der Kammer 25 mit einer Ringschulter 47 versehen, auf welcher
der nach einwärts ragende Teil 45a des Ringes anliegt Der Ring besteht aus einem Ringteil 45, dessen obere
gekrümmte Fläche gegen die Membran 14a anliegt, während die untere flache Oberfläche in Berührung mit
der Ringschulter 47 des Steuerkolbens 14 steht. Ein einen L-förmigen Querschnitt aufweisender Ringteii 44
wird mit Hilfe der Feder 46 gegen das Ringteil 45 gedrückt, während ein nach außen vorragender Ringansatz
48 gegen eine Ringschulter 49 des Gehäuses 1 anliegen kann.
Im in F i g. 2 dargestellten Ausführungsbeispiel einer Bremseinrichtung ist der Arbeitskolben 7 koaxial zu
den Kolben 13 und 14 angeordnet Die drei Kolben 7, 13 und 14 sind an einer gemeinsamen Stange 60 befestigt.
Eine ringförmige Membran 61 verbindet innerhalb einer in dem Gehäuse 1 angeordneten Aussparung
den Arbeitskolben 7 mit einem axial verschiebbaren Haltekolben 62. Der Haltekolben 62 weist eine Auflagefläche
70 auf, auf welcher sich die ringförmige Membran 61 zum Teil abstützen kann, um somit ihre aktive
Oberflächt, in /Abhängigkeit der Belastung zu verändern.
Der Haltekolben 62 stützt sich auf seiner geneigten Oberfläche 66 gegen eine entsprechend ausgebildete
geneigte Oberfläche 65 eines Keils 64 ab, welcher senkrecht zur Stange 60 verschiebbar ist Der Keil 64 ist
über eine Stange 69 mit dem Kolben 37 verbunden, welcher mit einem Druckmittel beaufschlagbar ist dessen
Druck im wesentlichen proportional zur Belastung
■ο des Fahrzeugs ist Der Keil 64 und der Kolben 37 sind
von Rückholfedern 68 und 75 belastet welche der Druckbeaufschlagung des Kolbens 37 entgegenwirken.
Der Keil 64 ist mit einer Langlochbohrung für einen freien Durchtritt der Stange 60 versehen.
is Der Arbeitskolben 7 und die ringförmige Membran
61 trennen eine mit der Eingangsleitung 4 und damit dem Bremssteuerventil verbundene Kammer 63 von
einer auf der anderen Seite des Haltekolbens 62 liegenden Kammer 71, welche über eine im Haltekolben 62
angeordnete Bohrung 72 und eine im Gehäuse 1 angeordnete Bohrung 73 mit der Atmosphäre verbunden
ist Der Kolben 37 ist in einer zylindrischen Kammer 74 abgedichtet verschiebbar, welche mit einer die Feder
68 und den Keil 64 enthaltenden Kammer 67 verbunden ist. Die Kammern 74, 67, 71 und 25 sind mit der
Atmosphäre verbunden.
In diesem Ausführungsbeispiel weist das gegen die Kraft einer Feder in einer Auslaßbohrung 78 verschiebbare
Doppelventil beispielsweise einen mit der Atmo-Sphäre verbundenen Axialkanal 76 auf, der entsprechend
der Verschiebung der gemeinsamen Stange 60 wahlweise von der Kammer 18 getrennt oder mit dieser
verbunden wird, je nachdem ob der Doppelventilkörper auf einem an der Stange 60 befestigten Veritilsitz
77 oder dem gehäusefesten Sitz zur Auflage gelangt.
Im in Fig.3 dargestellten Ausführungsbeispiel der
Bremseinrichtung wirkt der Arbeitskolben 7 direkt auf das Doppelventil, welches von den beiden Kolben 13
und 14 getrennt ist. Ein in Abhängigkeit der Belastung veränderliches Übertragungssystem verbindet die aus
dem Reaktionskolben 13 und dem Steuerkolben 14 bestehende Einheit mit der Stange 81 des Arbeitskolbens
7. Diese Stange 81 wirkt auf das Doppelventil, welches
beispielsweise identisch mit dem in F i g. 2 dargestellten ist Die Stange 81 des Arbeitskolbens 7 und eine Verbindungsstange
80 der beiden Kolben 13 und 14 wirken jeweils auf einen Arm 10 bzw. 9 des doppelarmigen
Hebels, der mit seiner Schwenkachse U auf einem Schlitten 84 gelagert ist. Der Arm 10 durchdringt 1. ne
Aussparung 82 in der Stange 81, während der Arm 9 eine Aussparung 83 in der Stange 80 durchbricht. Der
Schlitten 84 ist mit einem Gleitschuh 85 versehen, welcher innerhalb eines mit der Atmosphäre verbundenen
Hohlraumes 86 verschiebbar gelagert ist. In diesem Hohlraum 86 ist ferner der Kolben 37 gelagert, welcher
mit einem Druckmittel beaufschlagbar ist, dessen Druck im wesentlichen proportional zur Belastung des
Fahrzeugs ist. Auf Grund der Druckbeaufschlagung des Druckmittels auf den Kolben 37 wird eine Rückholfeder
88 zusammengedrückt.
Die Funktion der beschriebenen Bremseinrichtungen ist wie fokl:
F i g. 1 ist zunächst ohne Anlaufmechanismus erläutert worden. Solange in dem in F i g. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel
nur die Eingangsleitung 4 und demzufolge die Aussparung 3 und die Kammern 32 bzw. der Raum 24
unter Druck stehen, ist der Ober die Ausgangsleitung 5 mit der Kammer 18 verbundene Bremszylinder 6 nicht
beaufschlagt, wobei eine Entlüftung über die Hohlstange 12 stattfindet. Wenn über das Bremssteuerventil
bzw. auch über ein Führerbremsventil ein Steuerdruck s D über die Eingangsleitung 4 in die Kammer 32 bzw.
den Raum 24 eingespeist wird, erfolgt ein Betätigen des Kolbens 7, wodurch über die Stange 8 und über die
Arme 9 und 10 des auf der Schwenkachse 11 gelagerten ■Joppelarmigen Hebels die Hohlstange 12 betätigt wird.
Der im Raum 24 herrschende Druck wirkt gleichzeitig auf die Kolben 13 und 14, so daß auf die Hohlstange 12
eine Kraft ausgeübt wird, welche proportional zur Differenz der Querschnitte der Kolben 13 und 14 ist Unter
Außerachtlassen des Anlaufmechanismus weist der Steuerkolben 14 einen größeren Querschnitt als der
Reaktionskolben 13 auf. Der im Raum 24 herrschende Druck bewirkt somit ein Verschieben der Hohlstange
12 in entgegen der vom Druck auf den Arbeitskolben 7 hervorgerufenen Richtung. Während des Betriebes der
Bremseinrichtung ist die vom Arbeitskolben 7 bewirkte und von den Armen 9 und 10 übertragene Kraft größer
als die entgegengesetzt gerichtete Kraft, welche durch den im Raum 24 herrschenden Druck erzeugt wird.
Dies hat zur Folge, daß die Hohlstange 12 über den Ventilsitz und die Stange 17 verschoben wird, wobei
das Einlaßventil 21 des Doppelventils von seinem Ventilsitz 22 abgehoben wird. Der Bremszylinder 6 wird
demzufolge mit der Druckmittelquelle verbunden, wobei in die Kammer 18 und den Bremszylinder 6 Druck
eingespeist wird, bis der in der Reaktionsdruckkammer 23 herrschende, auf den Reaktionskolben 13 wirkende
Druck in Abhängigkeit des auf den Arbeitskolben 7 wirkenden Steuerdruckes die auf die Hohlstange 7 ausgeübte
Kraft in Abhängigkeit der in der Kammer 32 bzw. dem Raum 24 herrschenden Drücke ausgleicht.
Ein Erhöhen des Steuerdruckes erzeugt ein erneutes Öffnen des Einlaßventils 21 und damit ein Erhöhen des
von der Bremseinrichtung abgegebenen Bremsdruckes. Ein Vermindern des Steuerdruckes bewirkt ein Verschwenken
des Armes 9 und damit ein Verschieben der Hohlstange 12. Der Ventilsitz 15 hebt somit von dem
Auslaßventil 16 ab, so daß der Bremszylinder 6 über die Hohlstange 12 und die öffnung 43 mit der Atmosphäre
so lange verbunden wird, bis die durch den Bremsdruck auf den Reaktionsdruckkolben 13 ausgeübte Kraft erneut
im Gleichgewicht mit der auf den Arbeitskolben 7 ausgeübten Wirkung des Steuerdruckes ist. Der der
Eingangsleitung 4 zugeführte Steuerdruck D wird somit in einen von einer Druckmittelquelle abgegebenen
Bremsdruck übersetzt, welcher proportional zum Steuerdruck ist.
Bei Erreichen des zur Belastung des Fahrzeugs proportionalen Maximaldruckes in der Kolbenkammer 41
ist der Kolben 37 und damit ebenfalls der Schlitten 36 gegen die Feder 38 vollkommen nach rechts verschoben.
Wenn beispielsweise angenommen wird, daß in diesem Fall das Verhältnis der aktiven Längen der
Arme 10 und 9 gleich zwei ist, und wenn die aktiven Oberflächen S der Kolben 7 und 13 gleich sind, wäh- &>
rend die aktive Oberfläche des Kolbens 14 doppelt so groß wie die der Kolben 7 und 13 ist, dann ergibt sich,
daß die Hohlstange 12 über die Arme 9 und 10 vom Arbeitskolben 7 und gleichzeitig von dem Kolben 13
und 14 eine in Richtung des Doppelventils gerichtete Beeinflussung erhält, welche gleich dem Produkt der
aktiven Oberflächen 5 mit dem auf der Eingangsleitung 4 herrschenden Steuerdruck ist Es ergibt sich somit.
daß der dem Bremszylinder 6 zugeführte Bremsdruck
bei Vernachlässigung der Reibungskräfte gleich dem Steuerdruck ist.
Bei Erreichen des zur Fahrzeugbelastung proportionalen
Minimaldruckes in der Kammer 41 ist der Kolben 37 unter der Wirkung der Feder 38 vollkommen nach
links geschoben. Bei einem Längenverhältnis der Arme 9 und 10 von 1,1 ist die gesamte Kraft, welche durch
den in der Kammer 32 bzw. dem Raum 24 herrschenden Steuerdruck D auf die Hohlstange 12 ausgeübt ist,
gleich der über den Arm 9 übertragenen Kraft, d. h. Px 1,1.9 — minus der Korrekturkraft auf die Kolben 13
und 14 auf Grund des innerhalb des Raumes 24 herrschenden
Druckes, d. h. gleich Px S. Die auf die Hohlstange 12 wirkende Kraft ist demzufolge gleich 0,1 S, so
daß die Bremsdrücke nur den zehnten Teil des Steuerdruckes betragen.
Dieses Resultat wird mit Hilfe einer sehr geringen Veränderung der aktiven Längen der Arme 9 und 10
erreicht, indem ihre Längenverhältnisse zwischen den Grenzen von zwei und 1,1 variierea Diese sehr wesentliche
Eigenschaft der Bremseinrichtung gemäß der Erfindung ermöglicht eine große Empfindlichkeit der Arbeitsweise
des Schlittens 36 mit einem doppelarmigen Hebel, dessen Arme 9 und 10 niemals im Bereich der
Schwenkachse 11 in Berührung mit den Stangen 12 bzw. 8 gelangen.
Unter Berücksichtigung des Anlaufmechanismus ergibt sich folgendes:
Sobald die Kammer 32 bzw. der Raum 24 unbeaufschlagt
sind, drückt die Feder 46 den Ringteil 44 nach oben, so daß dieser mit seinem Ringansatz 48 an der
Ringschulter 49 des Gehäuses 1 anliegt Der Ringteil 44 stößt seinerseits wieder den Ringteil 45 nach oben, so
daß letzterer von der Ringschulter 47 des Steuerkolbens 14 abhebt. Die elastische Membran 14a wird dabei
nach oben gedrückt, wodurch der Steuerkolben 14 mitgeführt wird. Dadurch wird die Hohlstange 12 in Berührung
mit dem Doppelventil gebracht Die Elastizität der Membran 14 ist derart gewählt, daß die von der
Hohlstange 12 auf das Doppelventil ausgeübte Kraft die durch die Rückholfeder des Doppelventils bewirkende
Kraft überwinden kann. Sobald die Kammer 32 bzw. der Raum 24 von einem geringen Steuerdruck beaufschlagt
werden, ist der aktive Querschnitt des Steuerkolbens 14 gering. In diesem Falle entspricht der
aktive Querschnitt im wesentlichen der Auflagefläche der Membran 14a auf den nach einwärts ragenden Teil
45a des Ringteils 45. Unter der Annahme, daß dieser verminderte aktive Querschnitt gleich dem Querschnitt
des Reaktionskolbens 13 ist, welcher wiederum gleich dem des Arbeitskolbens 7 ist, ergibt sich, daß der von
der Bremseinrichtung abgegebene Druck nicht mehr vom Verhältnis der aktiven Längen der Arme 9 und 10
abhängig ist Von einem bestimmten Schwellwert des im Raum 24 herrschenden Steuerdruckes an drückt die
von der Membran 14a auf den Ringteil 45 ausgeübte Kraft die Feder 46 zurück, wobei der nach einwärts
ragende Teil 45a des Ringteils 45 auf der Ringschulter 47 des Steuerkolbens 14 anliegt Der aktive Querschnitt
des Steuerkolbens 14 steigt somit bis zu seinem Maximalwert an, ohne daß der Einfluß der in Öffnungsrichtung
des Einlaßventils wirkenden Feder 46 unterbrochen wird. Die Wirkung der Feder 46 ist somit für alte
Steuerdrücke oberhalb des Schwellwertes gleich einer auf die Hohlstange 12 ausgeübten konstanten Kraft
Dieses entspricht einem konstanten Druck, welcher zusätzlich zu dem Druck einer Bremseinrichtung ohne
Anlaufmechanismus entsprechend einem dem Steuerdruck proportionalen Wert in Abhängigkeit der Belastung
abgegeben wird. Wenn dieser konstante Wert gleich dem Druck zum Anlegen der Bremsbeläge an die
Räder gewählt ist, dann ist der von den Bremsbelägen auf die Räder ausgeübte Druck im wesentlichen proportional
dem über die Eingangsleitung 4 geleiteten Steuerdruck und der Belastung des Fahrzeugs. Dieser
konstante Druck, welcher ebenfalls als »Anlegedruck« bezeichnet wird, ist derselbe für belastete und entlastete
Fahrzeuge. Bei leerem Fahrzeug kann es vorkommen, daß bei schwacher Bremsbetätigung nicht die Gesamtheit
des konstanten Druckes gleich dem Druck des Andrückens der Bremsbeläge ist, weil das Verhältnis
der Arme 9 und 10 sehr gering ist. Der Fahrzeugführer kann bei anfänglich zu hohem konstanten Druck jedoch
ein Blockieren der Räder des leeren Fahrzeugs während des Bremsens dadurch vermeiden, daß die
Bremse nur sehr schwach betätigt wird.
Die Federring-Einrichtung der Bremseinrichtung ermöglicht
einen relativ schnellen Anstieg des Bremsdruckes bis zu einem konstanten Wert. Die Geschwindigkeit
des Druckanstieges hängt vom Verhältnis der Arme 9 und 10 zueinander ab. Falls der Einfluß der
effektiven Längen der Arme 9 und 10 vermieden werden soll, kann die beschriebene Federring-Einrichtung
mit einer der Membran 14a ähnlichen Membran versehen werden, welche den starren Teil des Reaktionskolbens
13 mit dem Gehäuse 1 verbindet. Eine derartige Federring-Einrichtung liegt im Raum 24 und soll
ebenfalls an den Kolben 13 und/oder 14 der in F i g. 2 und 3 dargestellten Ausführungsbeispiele angreifen.
Um den konstanten Druckwert einstellen zu können, kann die Feder 46 einstellbar sein. Die Federring-Einrichtung
in einer Bremseinrichtung nach F i g. 3 wäre von außen gut zugänglich.
Die in F i g. 1 dargestellte Federring-Einrichtung kann selbstverständlich auch in einem beliebigen
Druckminderrelais verwendet werden, das wenigstens einen dem Kolben 13 entsprechenden Reaktionskolben
aufweist.
Die Federring-Einrichtung kann durch äquivalente Mittel ersetzt werden. Diese Mittel können beispielsweise
aus einem verschiebbaren Kolben bestehen, der abgedichtet auf der Hohlstange 12 vorgesehen und
(z. B. durch eine Membran) abgedichtet mit dem Gehäuse der Bremseinrichtung verbunden ist Dieser Kolben,
der an derselben Stelle wie der Kolben 14 angeordnet wird, kann z. B. auf dem Gehäuse der Bremseinrichtung
anstoßen, solange dieser nicht den minimalen Anlaufdruck abgibt, und andererseits an die Hohlstange
12 anstoßen, sobald der von der Bremseinrichtung abgegebene Anlaufdruck ausreichend ist, um die
Vorspannung der Feder 46 zu überwinden. Die Leistungsweise der äquivalenten Mittel entspricht der bereits
tar die Federring-Einrichtung beschriebenen.
Das dargestellte Ausführungsbeispiel kann mit koaxialen Arbeits- und Reaktionskolben versehen sein.
In diesem Fall müssen zwischen dem Arbeitskolben 7 und dem Steuerkolben 14 zwei Hebel vorgesehen sein, *°
deren gemeinsamer Schwenkpunkt in Abhängigkeit von der Belastung verändert wird. Der Arbeitskolben 7
und der Steuerkolben 14 sind somit mit Hufe von vier
Hebelannen miteinander verbunden, deren aktive Längen gleichzeitig in Abhängigkeit von der Belastung **
verändert werden, fin derartiges Ausführungsbeispiel
fuhrt zur Verminderung des Durchmessers des Brems-Für das Ausführungsbeispiel gemäß F i g. 2 wird nur
die Funktionsweise des Arbeitskolbens 7 beschrieben, weil für die übrigen Teile Übereinstimmung in der
Funktion mit dem bereits beschriebenen Ausführungsbeispiel besteht Wenn durch die Eingangsleitung 4
ein Steuerdruck einströmt wird die Stange 60 mit Hilfe der Membranen der Kolben 13 und 14 gehalten. Die
Stange 60 hält somit den Arbeitskolben 7, welcher über die ringförmige Membran 61 mit dem Haltekolben 62
verbunden ist In der in F i g. 2 dargestellten Lage wird beispielsweise ein minimaler Steuerdruck eingespeist
so daß die Membran 61 auf dem größten Teil der Oberfläche der Innenfläche 70 aufliegt Die aktive Fläche
des Arbeitskolbens 7 — d.h. die tatsächlich dem Steuerdruck der Eingangsleitung 4 ausgesetzte Fläche
des Arbeitskclber.s 7 — ist beim Aufsitzen des Ventilsitzes 77 durch den Doppelventilkörper praktisch vollständig
durch den starren Teil des Arbeitskolbens 7 bestimmt Sobald die Kammer 63 bzw. der Raum 24
einem Steuerdruck ausgesetzt sind und sobald die aktive Oberfläche des Arbeitskolbens 7 größer als die Differenz
der aktiven Oberflächen der Kolben 13 und 14 ist liefert das Steuerventil 19 einen Bremsdruck, welcher
im wesentlichen proportional zum Steuerdruck dividiert durch ein konstantes Verhältnis ist
Sobald durch die Eingangsleitung 4 ein Steuerdruck einströmt kann der Haltekolben 62 nicht in Kontakt
mit dem Keil 64 stehen. In diesem Fall wird der Haltekolben 62 durch den in der Kammer 63 herrschenden
Druck zurückgeschoben, wobei der Haltekolben 62 mit seiner geneigten Fläche 66 in Berührung mit der entsprechenden
geneigten Oberfläche 65 des Keiles 64 gelangt Dieser ist jedoch hinsichtlich seiner Lage auf
Grund der auftretenden Reibungskräfte unveränderlich. In diesem Zusammenhang sei bemerkt daß eine
ähnliche Blockierung der Lage der Schlitten 36 der in Fig. 1 dargestellten Bremseinrichtung während
des Bremsens stattrindet Wenn der Winkel der geneigten Räche 65 in bezug auf die Achse des Kolbens 37
kleiner als der Reibungswinkel gewählt wird, dann verändert ein Druck des Haltekolbens 62 auf dem Keil M
nicht die relative Einstellung des Kolbens 37 in bezug auf die Ruckholfedern 75 und 68. Sobald die Belastung
des Fahrzeugs zunimmt verschiebt sich der Kolben 37 gemäß F i g. 2 nach links, wobei der Keil 64 mitgeführt
wird. Ein Verschieben des Keiles 64 ist nur möglich,
wenn die Kammer 63 außerhalb eines Bremsvorganges nicht unter Druck steht Der Haltekolben 62 bleibt in
seiner Lage, bis die Kammer 63 erneut einem Steuerdruck ausgesetzt wird.
Wenn dieselben Oberflichenverhältnisse der Koben 7, 13 und 14 wie im Ausführungsbeispiel gemäß
Fig. 1 vorliegen, dann genügt es, zum Verändern
der Bremsdrücke Ober einen Bereich von 1:10 zwischen einem leeren und einem voll belasteten Fahrzeug,
wenn die aktiven Oberflächen des Arbeitskotbens 7 zwischen den Werten von 1,1 und zwei verändert
werden, was jedoch relativ leicht mit Membranen hoher Widerstandsfähigkeit und Elastizität erreicht werden
kann.
Bei dem in Fig.2 dargestellten Ausführungsbeispiel können verschiedene Abwandlungen vorgenommen
werden. Die Steuerung zum Verschieben des Keiles kann mit Hilfe einer mechanischen Steuerung erreicht
werden, welche direkt mit der Aufhängung des Fahrzeuges verbunden ist Der Keil 64 kann ebenfalls durch
eine drehbare Nocke ersetzt werden, welche auf einer Achse der Bremseinrichtung gelagert ist Die der Lage-
einstellung des Haltekolbens 62 dienende Anordnung kann ebenfalls durch einen Entlastungskolben ersetzt
werden, dessen Durchmesser größer als der des Haltekolbens
62 ist, mit welchem er bei koaxialer Anordnung einstückig verbunden ist. Der Kolben 37 kann in Ver- S
bindung mit dem Gehäuse 1 der Bremseinrichtung und dem Haltekolben 62 eine ringförmige Kammer umschließen,
welche einem Druck ausgesetzt ist, der proportional zur Belastung des Fahrzeugs ist. Eine koaxial
zu der Kolbenanordnung angeordnete Rückholfeder ι ο drückt den Kolben 37 und den Haltekolben 62 in eine
dem Doppelventil entgegengesetzte Richtung, wodurch die Lage des Haltekolbens 62 in bezug auf den Arbeitskolben 7 beeinflußt wird. Eine derartige koaxiale Anordnung
des Kolbens 37 hat gegenüber dem in F i g. 2 is dargestellten Ausführungsbeispiel die Eigenschaft, daß
der Steuerdruck auf die Einstellung des Belastungskolbens 37 einwirkt. Die Membran 61 und die Auflagefläche
70 sind in Richtung des Doppelventils gekrümmt ausgebildet Es ist jedoch möglich, daß die Auflagefläehe
70 ebenfalls in entgegengesetzter Richtung zum Doppelventil gewölbt ausgebildet ist. Bei einer derartigen
Ausgestaltung steigt die aktive Oberfläche des Haltekolbens 62, sobald der Haltekolben 62 sich dem Doppelventil
nähert Der Arbeitskolben 7 kann ebenfalls in an sich bekannter Weise mit radialen Zähnen versehen
sein, auf welchen sich die ringförmige Membran 61 abstützt Die radialen Zähne können mit Hilfe von radialen
Rändern des Haltekolbens 62 geführt werden, dessen axiale Lage in Abhängigkeit von der Belastung des
Fahrzeugs veränderlich ist Eine derartige Ausgestaltung gewährleistet eine optimale Halterung der ringförmigen
Membran 61.
Bremseinrichtung arbeitet auf dieselbe Art und Weise
wie das Ausführungsbeispiel nach F i g. 1. Die Reaktionsdruckkammer 23 muß jedoch von der
Umgebung mit Hilfe einer zwischen dem Gehäuse 1 und der Verbindungsstange 80 angeordneten Abdichtung
abgetrennt sein. Der erfindungsgemäße Bremsregler kann ebenfalls gleichzeitig als Druckverteiler
und Druckregler in Abhängigkeit von der Belastung verwendet werden. Dieser Fall tritt insbesondere ein,
wenn als Druckmittelquelle der Steuerdruck verwendet wird. Das Dazwischenschalten einer Verengung innerhalb
der Bohrung 28 im in F i g. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel oder in äquivalenten Bohrungen der anderen
Ausführungsbeispiele ermöglicht, daß ein Beschleunigen der Zu- oder Abnahme des dem Bremszylinder
zugeführten Druckes erfolgt. Wenn diese Verengung durch ein Überdruckventil ersetzt wird, das sich
nur ab einem fest eingestellten Minimaldruck öffnet und wenn ein Rückschlagventil in Gegenrichtung zu
diesem Überdruckventil angeordnet ist, dann gibt die Bremseinrichtung einen Anlaufdruck in Abhängigkeit
von den aktiven Längen der Hebelarme 9 und 10 ab, bis der öffnungsdruck des Überdruckventils und die Verringerung
des der Bremseinrichtung zugeführten Steuerdruckes eine Abnahme des Steuerdruckes erfolgt
Es ist ebenfalls möglich, eine Verengung oder ein Überdruckventil mit einem parallel dazu geschalteten
Rückschlagventil zwischen der Aussparung 3 und der Kammer 32 anzuordnen. Der Druckanstieg im Bremszylinder
wird demzufolge so lange verzögert, bis der Steuerdruck einen bestimmten Schwellwert des Überdruckventils
erreicht. Ein Verringern des Druckes im Bremszylinder wird ebenfalls mit Hilfe einer derartigen
Verengung verzögert.
Claims (3)
1. Bremseinrichtung zum feinfühligen Abstufen der Bremskraft in Abhängigkeit von der Belastung S
eines Fahrzeuges, insbesondere Schienenfahrzeuges, mit einem Steuerventil und einem durch dieses beaufschlagbaren
Bremszylinder, zwischen denen ein Druckwandler-Relais zur Aussteuerung des Bremszylinderdruckes
in Abhängigkeit von der Fahrzeugbelastung angeordnet ist, das zwei unter Berücksichtigung
einer unter der Fahrzeuglast veränderbaren Einrichtung zusammenwirkende Kolben aufweist,
die vom Steuerventildruck beaufschlagbar sind, wobei der Bremszylinderdruck auf die eine
Fläche eines Reaktionskolbens wirkt, welcher einem Arbeitskolben über ein zwischengeschaltetes mechanisches
Gestänge in Abhängigkeit von der Fahrzeugbelastung entgegenwirkt, wobei der Reaktionskolben mit einem koaxialen Steuerkolben wirkver-
bunden ist, dadurch gekennzeichnet,
daß die wirksame Fläche des Steuerkolbens (14) veränderbar ist und mit der anderen Fläche des
Reaktionskolbens (13) eine Zwischenkammer (24) begrenzt, die ebenso wie der Arbeitskolben (7) vom 1S
Steuerventildruck beaufschlagbar ist, wobei die größte wirksame Kolbenfläche des Steuerkolbens
(14) größer ist als die Kolbenfläche des Reaktionskolbens (13) und im Umfang ihrer wirksamen Oberfläche
durch "ine Feder (46) über einen mit dem
Steuerkolben (14) zusammenwirkenden Anlaufmechanismus (44, 45) bis zum Erreichen eines bestimmten
minimalen Steuerventildruckes wesentlich verminderbar ist
2. Bremseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die an dem Anlaufmechanismus (44, 45) angreifende Feder (46) außerhalb der Zwischenkammer
(24) in der öffniingsrichtung des Relais-Doppelventilkörpers (16, 21) über ein gegen
einen Anschlag (49) bewegbares Wegbegrenzungselement (44,45) auf den Steuerkolben (14) drückt
3. Bremseinrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Zwischenkammer
(24) über eine Verzögerungseinrichtung mit dem Steuerventil verbunden ist
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