DD216900A1 - Kombinierte kupplungs- und bremsvorrichtung mit schleichgangantrieb fuer pressen - Google Patents

Abstract

Die Erfindung betrifft eine kombinierte Kupplungs- und Bremsvorrichtung mit Schleichgangantrieb fuer Pressen oder aehnliche Maschinen. Durch die Erfindung soll eine einfache, funktionssichere Loesung zur Ankopplung des Schleichgangantriebes an die Abtriebswelle der Presse bei Einsatz einer druckmittelbetaetigten kombinierten Kupplungs- und Bremsvorrichtung geschaffen werden, durch die auch im Schleichgang die volle Nennpresskraft erreichbar ist. Daraus ergibt sich die Aufgabe, die Kupplungs- Bremsvorrichtung so zu gestalten, dass waehrend der Betaetigung des Schleichgangantriebes ein gleichzeitiges Oeffnen von Kupplung und Bremse und damit eine direkte Ankopplung des Schleichgangantriebes an die Abtriebswelle realisierbar ist. Erfindungsgemaess wird das dadurch erreicht, dass innerhalb der Kupplungs- und Bremsvorrichtung ein weiterer Zylinder angeordnet ist, in dem ein waehrend der Betaetigung des Schleichgangantriebes mit einem Druckmittel beaufschlagbarer, unabhaengig von der Druckbeaufschlagung des Kupplungskolbens auf die Federn im Sinne einer Aufhebung der Anpresskraft auf die Bremslamellen wirkender Kolben gelagert ist. Figur

Description

a) Titel der Erfindung

- Kombinierte Kupplungs- und Bremsvorrichtung mit Schleichgarigantrieb für Pressen

b) Anwendungsgebiet der Erfindung

Die Erfindung bezieht sich auf eine kombinierte Kupplungsund Bremsvorrichtung mit Schleichgangantrieb für Pressen oder ähnliche Maschinen, durch die die Abtriebswelle derselben wahlweise mit einem umlaufenden Schwungrad Kuppelbar bzw. gegenüber dem Gestell arretierbar sowie zum Einrichten der Werkzeuge und für Probearbeiten durch einen separaten, vom Hauptantrieb der Presse unabhängigen Antriebsmechanismus mit~geringer Geschwindigkeit (im sog, Schleichgang) drehbar ist.

. c) Charakteristik der bekannten technischen Lösungen Es sind bereits verschiedene, durch Druckmittel betätigbare, kombinierte Kupplungs- und Bremsvorrichtungen der vorstehend genannten Art bekannt (DE-OS 24 62 270, DE-OS , 25 31 191, DE-OS 30 11 589). Ein charakteristisches Merkmal dieser Kupplungs- und Bremsvorrichtungen besteht darin, daß Kupplung und Bremse über starre mechanische Kopplung so miteinander verbunden sind, daß zwangsweise mit dem öffnen der Bremse das Schließen der Kupplung und beim Öffnen der Kupplung das Schließen der Bremse erfolgt» Das bedeutet, daß grundsätzlich nur zwei Schaltzustände möglich sind - Bremse durch Federkraft geschlossen und

Kupplung geöffnet oder durch Druckbeaufschlagung des Kolbens Bremse geöffnet und Kupplung* geschlossen* Ein gleichseitiges Öffnen von Kupplung und Bremse ist nicht möglich«, Bei den bekannten Lösungen ist deshalb der Bremslamellenträger drehbar iei Bremsgehäuse gelagert und mit einer Verzahnung versehen, die mit einer von einem zusätzlichen Motor antreibbgren Schneckenwelle im Eingriff steht« Dabei wird über die geschlossene Bremse ein Drehmoment in Größe des Bremsmomentes übertragen· Die Arretierung des Bremslamellenträgers im Bremsgehäuse während des Normalbetriebes der Presse erfolgt bei einer bekannten Lösung (DS-OS-24 62 270) durch eine zusätzliche Bremse« Bei einer anderen bekannten Lösung (DE-OS 25 31 191) wird der für den Schleichgangantrieb erforderliche Schnecken« trieb gleichzeitig als Überwachungseinrichtung des Br,emsimomentes genutzt, in^dem die Auslenkung der federnd gelagerten Schneckenwelle während des Bremsvorganges gemessen wird»

Ein Hachteil dieser Lösungen ist darin zu sehen, daß im Normalbetrieb der Presse bei jedem Bremsvorgang die volle Bremskraft in axialer. Richtung der Schneckenwelle wirkt und damit zu extrem hoher Beanspruchung der Schneckenwel«· Ie und der Schneckenwellenlagerung führt, was einen hohen Verschleiß derselben zur Folge hat und die Punktionssicherheit der Vorrichtung verringert. Ein weiterer Mangel dieser Lösungen besteht darin, daß im Schleichgangbetrieb nicht das volle, zur Erzeugung der Nennpreßkraft erforderliche Drehmoment über die Bremse auf die Abtriebswelle übertragen werden kann, da im allgemeinen bei Pressen die Bremse auf Grund des erforderlichen relativ kleinen Bremsmomentes gegenüber dem Antriebsmoment wesentlich kleiner dimensioniert ist, als die Kupplung* Um auch im Schleich«- gangbetrieb die volle Uennpreßkraft der Presse zu erreichen, müßte die Bremse wesentlich größer dimensioniert

sein, als das für den Normalbetrieb erforderlich wäre oder es müßten zusätzliche Maßnahmen zur zeitweisen Erhöhung der Bremskraft getroffen werden/ was mit einem erhöhten fertigungstechnischen Aufwand verbunden ist» ' Ein direkt mit der Abtriebswelle kuppelbarer Schleichgangantrieb, wie er bei lösungen mit getrennt voneinander an-i geordneter Kupplung und Bremse bekannt ist (-DD-PS 76 16fr, DD-PS 144 736), setzt ein gleichzeitiges öffnen von Kupplung und Bremse voraus und ist deshalb bei kombinierten Kupplungs- und Bremsvorrichtungen nicht ohne weiteres anwendbar,

d) Ziel der Erfindung

Das Ziel der Erfindung besteht darin, eine konstruktiv einfache, funktionssichere Lösung zur Ankopplung des Schleichgangantriebes an die Abtriebswelle einer Presse oder ähnlichen Maschine bei Einsatz einer druckmittelbetätigten kombinierten Kupplungs- und Bremsvorrichtung zu sdhaffen, durch die auch im Schleichgang die volle Hennpreßkraft erreichbar ist,

e) Darlegung des Wesens der Erfindung

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die kombiniejrte Kupplungs- und Bremsvorrichtung so zu gestalten^ daß während der Betätigung' des Schleichgangantriebes ein Lösen der Bremse möglich ist-, ohne gleichzeitig die Kupplung einzuschalten und damit eine direkte Ankopplung des Schleichgangantriebes an die Abtriebswelle realisierbar ist.

Erfindungsgemäß wird das durch die im kennzeichnenden Teil des Punktes 1 des Erfindungsanspruches beschriebenen Merkmale erreicht, / ' Weitere detaillierte Ausgestaltungen der Erfindung sind im Punkt 2 des Erfindungsanspruches, beschrieben. Zur Betätigung des Schleichgangantriebes wird die Abtriebswelle der Presse mit der Getriebeausgangswelle des

/Schleichgangantriebes gekuppelt« Durch Druckbeaufschlagung des dem Kupplungskolben gegenüberliegenden zusätzlichen Kolbens werden die Federn unabhängig von der Stellung des Kupplungskolbens zusammengedrückt. Dadurch wird die Anpreßkraft auf die Bremslamellen aufgehoben, so daß sich Kupplung und Bremse gleichzeitig im geöffneten Zustand befinden und ein ungehindertes Drehen der Abtriebswelle durch einen direkt mit dieser kuppelbaren Schleichgangantrieb möglich ist*

f) Ausführungsbeispiel

Eine zweckmäßige Form der Realisierung der Erfindung wird nachstehend an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert. Die augehörige Zeichnung zeigt eine schematische Darstellung der kombinierten Kupplungs- und Bremsvorrichtung an einer Presse. ·

In einem in der Zeichnung nicht dargestellten Gestell der Presse ist eine Abtriebswelle 1 gelagert, welche über ein Zahnrad 2 mit einer ebenfalls nicht dargestellten Exzenterwelle in Wirkyerbindung steht und deren Enden seitlich aus dem Gestell herausragen· Am linken Ende der Abtriebswelle ist eine kombinierte Kupplungs- und Bremsvorrichtung und am rechten Ende derselben der Schleichgangantrieb angeordnet.

Die Kupplungs- und Bremsvorrichtung besteht aus einem fest mit dem Gestell verbundenen Bremsgehäuse 3 roi* dem Lamellenträger 4· für die äußeren Bremslamellen 5» dem mit dem Schwungrad 6 verbundenen Lamellenträger 7 für die äußeren Kupplungslamellen 8 sowie einer fest mit der Abtriebswel-Ie 1 verbundenen Nabe 9 mit den Lamellenträgern 10 und 11 für die inneren Kupplungs» und Bremslamellen 8 und 5· I& der Nabe 9 befindet sich zwischen den Bremslamellen 5 und den Kupplungslamellen 8 ein Zylinder, in dem ein durch ein Druckmittel - vorzugsweise Drueköl - betätigbarer und durch Federkraft rückstellbarer Kupplungskolben 12 in axialer

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Richtung verschiebbar gelagert ist. Der Kupplungskolben 12 ist als Ringkolben ausgeführt. Die Federn 14 befinden sich in axialen Bohrungen der Nabe 9 und sind vor«- sugsweise als Tellerfederpakete ausgeführt, die auf den Führungsbolzen 13 gelagert sind. Am dem Kupplungskolben 12 gegenüberliegenden Ende der Nabe 9 ist ein weiterer Zylinder 15 angeordnet, in dem ein durch ein Druckmittel betätigbarer Kolben 16 gelagert ist_# Der Kolben 16 ist ebenfalls als Ringkolben ausgeführt und wirkt bei Druokbeaufschlagung über die Führungsbolzen 13 auf die Federn 14. Die Führungsbolzen 13 sind in axialer Richtung verschiebbar in Bohrungen des Kolbens 16 gelagert und mit Mitnahmeköpfen versehen. Zur Druckmittelνersorgung der Zylinder ist an der bremsseitigen Stirnfläche der Abtriebswelle 1 ein drehbarer Zuführkopf 17 angeordnet, welcher über Bohrungen in der Abtriebswelle 1 mit den Zylindern sowie über Rohrleitungen und Pressensicherheitsventile 18 mit einem Druckölspeicher 19 oder einer anderen Druckmittelquelle verbunden ist.

Der Schleichgangantrieb besteht aus einem Antriebsmotor 20 und einem an sich bekannten, handelsüblichen Unter-Setzungsgetriebe 21, dessen Ausgangswelle durch eine formschlüssige Kupplung 22 mit der Abtriebswelle 1 der Presse kuppelbar ist· Die formschlüssige Kupplung 22 besteht aus zwei ineinander eingreifenden Kupplungshälften, von denen eine fest mit der Abtriebswelle 1 verbunden und die andere in axialer Richtung verschiebbar auf der Getriebeausgangswelle gelagert ist. Die Betätigung dieser Kupplung erfolgt durch eine mit einem Druckmittel beaufschlagbare Kolben-Zylinder-Einheit 23, die über eine Hebelanordnung auf die bewegliche Kupplungshälfte einwirkt.

Claims (1)

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   Erfindungsanspruch:

   1* Kombinierte Kupplungs- und Bremsvorrichtung mit Schleichgangantrieb für Pressen oder ähnliche Maschineng durch die die Abtriebswelle derselben wahlweise mit einem umlaufenden Schwungrad kuppelbar bzw« gegenüber dem Gestell arretierbar ist, bestehend aus den in einem drehfest mit dem Gestell verbundenen Bremsgehäuse angeordneten Lamellenträger für die äußeren Bremslamellen, den mit dem Schwungrad verbundenen.Lamellenträger für die äußeren Kupplungslamelle^ einer fest mit der Abtriebswelle verbundenen Nabe mit den Lamellenträgern für die inneren Kupplungs- und Brems·» lamellen und einen drehfest und axial verschiebbar in der Nabe gelagerten, durch ein Druckmittel betätigbaren und durch Federkraft rückstellbaren Kupplungskolben, der durch Beaufschlagung mit einem Druckmittel die Federkraft der Federn überwindet und damit die kraftschlüssige Verbindung des Lamellenpaketes der Bremse aufhebt und gleichzeitig die Anpreßkraft für die kraftschlüssige Verbindung des Lamellenpaketes der Kupplung erzeugt, sowie einen separaten, vom Hauptantrieb der Sresse unabhängigen Antriebsmechanismus zum Drehen der Abtriebswelle mit geringer Geschwindigkeit (Schleich«· gangantrieb), gekennzeichnet dadurch, daß innerhalb der Kupplungs« und Bremsvorrichtung am

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   dem'Kupplungskolben (12) gegenüberliegenden End« der auf der Abtriebswelle (1) befestigten .Wabe (9) ein weiterer, Zylinder (15) angeordnet ist, in dem ein während der Betätigung des Schleichgangantriebes mit einem Druckmittel beaufschlagbarer, unabhängig von der Druckbeaufschlagung des Kupplungskolbens (12) über Führungsbolzen (13) auf die Federn (14) im Sinne einer Aufhebung der Anpreßkraft auf die Bremslamellen (5) wirkender Kolben (16) in axialer Richtung verschiebbar gelagert ist, "

   Kombinierte Kupplungs- und Bremsvorrichtung nach Punkt 1, gekennzeichnet dadurch,

   daß der Schleichgangantrieb am der Kupplungs- und Bremsvorrichtung gegenüberliegenden Ende der Abtriebs» welle (1) angeordnet und durch eine formschlüssige Kupplung mit dieser kuppelbar ist.