-
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Fahrzeugscheibenbremse.
-
Im besonderen betrifft die vorliegende Erfindung eine Scheibenbremse
des Reaktionstyps mit einem Klammerelement, das mit einem
Drehmomentaufnehmenden Element verschieblich verbunden ist, das im Betrieb fest
an dem Fahrzeug angebracht ist. Das Klammerelement schließt ein
hydraulisches Stellglied und einen mechanischen Einsteller ein, um einen
Bremsbelag direkt an eine Seite einer Bremsscheibe anzulegen, wobei
Reaktionskräfte das Klammerelement veranlassen, sich relativ zu dem
Drehmoment-aufnehmenden Element zu verschieben, um dadurch über einen
Außenbügel des Klammerelements einen weiteren Bremsbelag an die
andere Seite der Bremsscheibe anzulegen.
-
Hauptsächlich betrifft die vorliegende Erfindung eine Scheibenbremse
des Reaktionstyps, die eine Betriebsbrems- und eine
Feststellbremseinrichtung besitzt, wobei die Feststellbremse durch eine Federkraft
angelegt und während der normalen Funktion der Betriebsbremse durch
hydraulischen Druck, der gegen die Federkraft wirkt, in einem gelösten
Zustand gehalten wird. Bei einer solchen Bremse berücksichtigt der
Einsteller den Belagverschleiß und kann eine Stellmutter umfassen, die
mit einem Schaft im Gewindeeingriff steht, der mit einem Bremsbelag,
wie z.B. in EP-336703 offenbart, verbunden ist, wobei die Stellmutter
auf dem Schaft nur beweglich ist, wenn der Belagverschleiß ausreichend
ist, um den Schaft zu veranlassen, sich axial weiter als eine
vorbestimmte Strecke zu bewegen, um die Bremsen anzulegen, wobei die
Bewegung der Stellmutter die Wirkung einer Vergrößerung der Länge des
Einstellers hat. Um eine falsche Drehung der Stellmutter auf dem Schaft
zu verhindern, ist die Stellmutter normalerweise mit einer Reihe
von Arretierungszähnen an einem axialen Ende davon versehen, wobei
die Zähne an einem ringförmigen peripheren Bereich der Mutter
gebildet sind und mit komplementären Zähnen, die an einem anderen Teil des
Einstellers gebildet sind, einkuppelbar sind. Während diese Anordnung
für die Belagverschleißnachstellung vollkommen zufriedenstellend
arbeitet, kann ein Problem auftreten, wenn die Federkraft der
Feststellbremse
durch den anderen Teil des Einstellers, die eingeklinkten
Arretierungszähne und die gewindete Verbindung zwischen der Stellmutter
und dem Schaft angelegt wird. Das Problem tritt auf, wenn die
Arretierungszähne nicht eingreifen und eine Spitze-Zu-Spitze-Berührung
haben. Bei einer solchen Situation kann das Anlegen der Federkraft
der Feststellbremse die Zähne zum Einbrechen bringen, wodurch der
Einsteller zerstört wird.
-
Der Zweck der vorliegenden Erfindung ist es, eine Bremse der obigen
Art mit einer durch eine Feder angelegten und hydraulisch gelösten
Feststelleinrichtung bereitzustellen, worin die Arretierungszähne
immer voll ineinandergreifend sind, wenn die Feststellbremseinrichtung
angelegt wird, um so dem vorerwähnten Problem zu begegnen.
-
Erfindungsgemäß wird eine Scheibenbremse bereitgestellt mit einem
Klammerelement, das mit einem Drehmoment-aufnehmenden Element
verschiebbar verbunden ist, einer hydraulischen Stellvorrichtung und
einer Einstellvorrichtung, die sich innerhalb des klammerelements
befinden, und einer Feder, die angeordnet ist, auf das Klammerelement und
die Einstellvorrichtung zu wirken, um eine Feststellbremseinrichtung
bereitzustellen, wobei Hydraulikdruck verwendet wird, um die
Feststellbremseinrichtung zu lösen, so daß ein normales Anlegen und Lösen
der Bremse über die hydraulische Stellvorrichtung erfolgen kann.
Die Einstellvorrichtung umfaßt eine Stellmutter, die mit einem axial
beweglichen Betätigungsschaft im Gewindeeingriff steht, der auf einen
Bremsbelag wirkt, wobei die Stellmutter eine ringförmige Reihe von
Arretierungszähnen besitzt, die an zwei axial und entgegengesetzt
gerichteten Seiten gebildet sind, wobei die Zähne an einer Seite mit
komplementären Arretierungszähnen einkuppelbar sind, die an einem Teil
der Einstellvorrichtung vorhanden sind, auf den die Feder wirkt,
und die Zähne an der anderen entgegengesetzt gerichteten Seite der
Stellmutter mit komplementären Zähnen einkuppelbar sind, die an einem
axial beweglichen, aber nicht drehbaren, Arretierungskragen
vorhanden sind, der gegen die Stellmutter federnd vorgespannt ist, wobei die
Arretierungszähne so angeordnet sind, daß, wenn die Zähne an der einen
Seite der Stellmutter mit den Zähnen an dem Teil der
Einstellvorrichtung voll im Eingriff sind, die Zähne an dem Arretierungskragen mit
den Zähnen an der anderen Seite der Stellmutter in einem versetzten
Eingriff sind, wobei die Stellmutter während der normalen
hydraulischen
Funktion der Bremse an ein Widerlager nur anstößt, nachdem die
Stellmutter sich eine vorbestimmte axiale Strecke bewegt hat, wobei
die Stellmutter veranlaßt wird, sich auf dem Betätigungsschaft nur
zu drehen, wenn die Stellmutter eine Strecke zurückzulegen hat, die
größer ist als die vorbestimmte Strecke, um die Bremse anzulegen,
wobei sich dann die Arretierungszähne an den Seiten der Stellmutter
über die gepaarten Zähne an dem Arretierungskragen und dem Teil der
Einstellvorrichtung bewegen, wobei der federvorgespannte
Arretierungskragen die Stellmutter veranlaßt, wenn die Bremse gelöst wird,
zu einer Position zu drehen, wo die Zähne an der anderen Seite der
Stellmutter weiter mit den Zähnen an dem Arretierungskragen im
Eingriff sind, wobei ein nachfolgender Feststellbremsvorgang die
Stellmutter veranlaßt, zu einer Position zu drehen, wo die Zähne an der
einen Seite der Stellmutter mit den Zähnen an dem einen Teil der
Einstellvorrichtung voll im Eingriff sind.
-
Kraft der vorliegenden Erfindung wird die Federkraft der
Feststellbremseinrichtung immer durch die voll eingekuppelten Zähne der
Stellmutter und des Teils der Einstellvorrichtung angelegt, um dadurch die
Möglichkeit einer Beschädigung der Arretierungszähne zu vermeiden, wie
es bei Zähnen mit nur einem Spitze-zu-Spitze-Kontakt vorkommen kann.
-
Bei einer bevorzugten Ausführung der vorliegenden Erfindung haben die
Zähne an der Stellmutter, dem Arretierungskragen und dem Teil der
Einstellvorrichtung alle die gleiche Teilung. Alternativ können jedoch
die Zähne an der einen Seite der Stellmutter und an der Seite der
Einstellvorrichtung gleiche Teilung und die übrigen Zähne eine andere
Teilung haben. Bei der bevorzugten Ausführung ist die Spitze oder
der Scheitel jedes Zahns an dieser einen Seite mit dem Grund der
Mulde zwischen zwei benachbarten Zähnen an der anderen Seite der
Stellmutter axial ausgerichtet. In diesem Fall sind die Zähne an dem
axial verschieblichen, aber nicht drehbaren Arretierungskragen
gegenüber den Zähnen an dem Teil der Einstellvorrichtung versetzt.
Bevorzugt besteht eine Positionsdifferenz von etwa einer Viertelteilung.
-
Bei der Anordnung der Zähne in der Einstellvorrichtung, die Teil der
vorliegenden Erfindung ist, wird ein Spitze-zu-Spitze-kontakt
zwischen den Zähnen an der einen Seite der Stellmutter und an dem Teil
der Einstellvorrichtung immer vermieden, wenn das normale Anlegen
der Bremse gelöst wird. Dies liegt daran, daß, wenn der
Hydraulikdruck während des normalen Anlegens der Bremse freigegeben wird und
die Zähne an der einen Seite der Stellmutter und dem einen Teil der
Einstellvorrichtung versuchen, wiedereinzurücken, der
federvorgespannte Arretierungskragen die Stellmutter immer drehen wird, bis die Zähne
an dem Arretierungskragen mit den Zähnen an der anderen Seite der
Stellmutter voll im Eingriff sind. Wegen des zuvor erwähnten
Ver-Satzes der Zähne müssen die Zähne an der einen Seite der Stellmutter
mit den Zähnen an dem einen Teil der Einstellvorrichtung dann immer
teilweise im Eingriff sein. Daher wird ein Spitze-zu-Spitze-Kontakt
immer vermieden, so dar ein nachfolgendes Anlegen der Feststellbremse
keinen Schaden an der Elnstellvorrichtung verursachen kann. Wenn die
Feststellbremseinrichtung angelegt wird, veranlaßt die durch die
Einstellvorrichtung angelegte Last die Stellmutter, sich gegen die
Federvorspannung des Arretierungskragens zu drehen, wobei die Zähne an der
einen Seite der Stellmutter mit den Zähnen an dem Teil der
Einstellvorrichtung voll im Eingriff sind, während der Arretierungskragen
und die Stellmutter teilweise getrennt werden.
-
Die vorliegende Erfindung wird nun zum Beispiel mit Bezug auf die
begleitenden Zeichnungen weiter beschrieben, in denen:
-
Fig. 1 eine bevorzugte Ausführung der Erfindung veranschaulicht,
-
Fig. 2 ein vergrößertes Detail eines Teils der Bremse von Fig. 1 ist,
-
Fig. 3 die Einstellbestandteile der Bremse von Fig. 1 und 2 unter
Feststellbremsbelastung schematisch darstellt, und
-
Fig. 4 die Einstellbestandteile der Bremse von Fig. 1 und 2 in einer
möglichen Position schematisch darstellt, die bei der Freigabe einer
normalen Bremsanlegung erhalten werden kann.
-
Die in den begleitenden Zeichnungen dargestellte bevorzugte
Ausführung der vorliegenden Erfindung ist eine Scheibenbremse des
Reaktionstyps, die ein Klammerelement 1 besitzt, das den Umfang einer
Bremsscheibe 3 überspannt. Das Klammerelement 1 besitzt ein hydraulisches
Stellglied 5, das sich an einer Seite der Bremsscheibe befindet. Das
hydraulische Stellglied 5 umfaßt einen Betriebskolben 7, der unter
hydraulischem Druck bewegt werden kann, um direkt auf einen
Bremsbelag
9 zu wirken, um so den Bremsbelag 9 gegen eine Seite der
Bremsscheibe 3 zu drücken, wodurch das Klammerelement 1 veranlaßt wird,
sich axial zu der Scheibe zu bewegen, um dadurch eine weitere
Bremsscheibe 11, die durch einen Außenbügel 13 des klammerelements 1
eingerückt wird, gegen die andere Seite der Bremsscheibe zu drücken,
was ein normales Anlegen der Betriebsbremse zur Folge hat.
-
Der Betriebskolben 7 ist hohl und innerhalb eines Feststellkolbens
15 axial verschieblich angeordnet, der innerhalb einer Bohrung 17
des Klammerelements 1 axial verschieblich angeordnet ist. Der
Feststellkolben 15 hat einen Bereich 19 mit vergrößertem Durchmesser, der
mit einem Teil vergrößerten Durchmessers der Wand der Bohrung 17
axial verschieblich verschlossen ist, und einen Bereich 21 des
Feststellkolbens 15 mit verkleinertem Durchmesser, der mit einem Teil 23
verkleinerten Durchmessers der Wand der Bohrung 17 axial
verschieblich verschlossen ist. Somit wird eine
Feststellkolben-Hydraulikammer 25 gebildet, und die axiale Stellung des Feststellkolbens 15 in
der Bohrung 17 kann durch Aufrechterhalten des Hydraulikdrucks in
der Kammer 25 bewahrt werden. Der Feststellkolben 15 wird vom Drehen
in der Bohrung 17 durch Reibungskräfte abgehalten, die durch
Abdichtungen zwischen dem Feststellkolben 15 und der Bohrung 17 und durch
den Eingriff einer Feder (nicht gezeigt) erzeugt werden, die, wie
später beschrieben, die Feststellbremse anlegt, wenn der Druck in der
Kammer 25 freigegeben wird.
-
Der Feststellkolben 15 ist mit dem Betriebskolben 7 durch eine
Einstellvorrichtung 27 verbunden, die dem Betriebskolben 7 erlaubt, sich
relativ zu dem Feststellkolben 15 zu bewegen, wenn ein
Hydraulikdruck zum normalen Betrieb der Betriebsbremse angelegt oder
freigegeben wird, die aber eine feste Verbindung zwischen den Kolben 7,15
bietet, wenn der Hydraulikdruck in der Kammer 25 freigegeben wird,
um einer Feder (nicht gezeigt) zu erlauben, eine Kraft an den
Außenbügel des Klammerelements, wie bei Pfeil 'X', und an den
Feststellkolben 15, wie bei Pfeil 'V', anzulegen, um dadurch eine
Feststellbremse anzulegen. Durch Erhöhen des Hydraulikdrucks in der Kammer 25
wird der Feststellkolben 15 gegen die Feder bewegt, um einen Anschlag
16 zu besetzen, und um die Feststellbremse zu lösen. Sollte ein
Fehler eintreten, wodurch in der Kammer 25 kein Druck erzeugt oder
bewahrt werden kann, so daß die Feststellbremse nicht gelöst werden
kann, kann Hydraulikdruck bei 26 angelegt werden, um einen
ringförmigen Freigabekolben 26' mit dem Feststellkolben 15 in Eingriff zu
bringen und dadurch die Bremse zu lösen.
-
Die Einstellvorrichtung 27 hat umfaßt einen länglichen
Betätigungsschaft 29, der mit dem hohlen Betriebskolben 7 eine Einheit bildet und
darin koaxial verläuft. Der Betätigungsschaft 29 hat ein Gewinde 31,
auf dem eine komplementär gewindete Stellmutter 33 geführt wird. Diese
hat eine axiale Stirnseite 35 (s. Fig. 2), an der Arretierungszähne
37 angebracht sind, die mit komplementären Zähnen 39 einkuppelbar
sind, die an einem festen Arretierungsring 41 gebildet sind, der, wie
bei 42, auf Wellennuten fest verkeilt ist, die an einem Teil 16' des
Feststellkolbens 15 vorhanden sind, der innerhalb des
Betriebskolbens 7 verläuft und auf den die Feder wirkt. Der Teil 16' des
Feststellkolbens 15 ist auch mit axial verlaufenden Wellennuten 16"
versehen, auf denen, wie bei 18, der Betriebskolben 7 verkeilt ist, um
dadurch eine relative Drehung zu verhindern, während eine relative
axiale Bewegung möglich ist. Eine andere entgegengesetzt gerichtete
Seite 43 (s. Fig. 2) der Stellmutter 33 trägt Arretlerungszähne 45,
die mit komplementären Zähnen 47 einkuppelbar sind, die an einem
ringförmigen Arretierungskragen 49 gebildet sind, der auf den Wellennuten
16 axial verschieblich ist, die an dem Feststellkolben 15 vorhanden
sind und eine Drehung des Arretierungskragens 49 relativ zu dem
Feststellkolben 15 verhindern. Der Arretierungskragen 49 wird mit der
Stellmutter 33 durch eine Feder 53 in Eingriff gebracht, die gegen
einen an dem Feststellkolben 15 fest angebrachten Anschlag 55 drückt.
Ferner ist ein Lager 57 an dem Feststellkolben 15 fest angebracht,
das eine äußere Laufbahn 59, die an dem Feststellkolben 15 befestigt
ist, und eine frei drehbare innere Laufbahn 61 hat, die normalerweise
bei einem gelösten Betriebsbremsenzustand von der Stellmutter 33 durch
eine vorbestimmte Distanz 'A' (s. Fig. 2) beabstandet ist, die aber
durch die Stellmutter 33 eingekuppelt werden kann, wenn die Bewegung
des Betriebskolbens 7 den Spielraum zwischen Belag und Scheibe auf
Null verringert.
-
Die durch die Feder (nicht gezeigt) bereitgestellte
Feststellbremskraft wird ferngehalten, indem die ringförmige Feststellkolbenkammer
25 unter Druck gesetzt wird. Ein Lösen dieses Drucks klemmt die
Bremsbeläge 9,11 an die Bremsscheiben 3, wobei die Einstellvorrichtung 27
als eine Strebe wirkt, um den Federdruck von dem Feststellkolben 15
an den Betriebskolben 7 und dann an den Innenbremsbelag 9 zu
übertragen. Durch Reaktion wirkt der Federdruck über den Außenbügel 13 des
Klammerelements 1 auf den Außenbremsbelag 11. Beim Betrieb als
Feststellbremse wird der Feststellfederdruck durch die voll eingekuppelten
Arretierungszähne an der Stellmutter 33 und der festen Arretierung
41 übertragen. Dieser Druck erzeugt ein Drehmoment an dem
Gewindeübergang 31 zwischen der Stellmutter 33 und dem Betätigungsschaft 29,
wobei das Drehmoment versucht, die Stellmutter 33 durch Schieben ihrer
Arretierungszähne 37 über die der festen Arretierung 41 zu drehen.
Der axiale Anteil des an dem wirksamen Radius erzeugten Drehmoments
beträgt jedoch nur ein Achtel der Axialkraft, die die Teile
zusammenklemmt. Eine Drehung der Stellmutter wird daher verhindert, und die
voll ineinandergreifenden Arretierungszähne 37, 39 verhindern jede
Möglichkeit des Zusammenbrechens der Einstellvorrichtung 27 unter
der Federkraft der Feststellbremse. Durch Reaktion wird das gleiche
Gewindedrehmoment versuchen, den Betätigungsschaft 29 und den
Betriebsbremsenkolben 7 zu drehen. Der Betriebsbremsenkolben 7 ist
jedoch, wie bei 18, mit dem Feststellkolben 15 mit drei gleich
beabstandeten Wellennuten 16" verkeilt. Eine Drehung des Betriebskolbens
und ein Zusammenbrechen der Einstellvorrichtung werden daher wiederum
wirksam verhindert.
-
Bei unter Druck gesetzter Feststellkolbenkammer 25 wird die
Feststellbremse gelöst, und bei diesem Zustand gewährleistet die
Arretierungsfeder 53, daß die Stellmutter 33 weiter in die Zähne 39 der festen
Arretierung 41 voll eingreift, indem sie die Stellmutter 33 über die
Zähne 47 des Arretierungskragens 49 belastet. Dies liefert den
vorhandenen Einstellerspielraum 'A' zwischen der inneren Laufbahn 61 des
Lagers 57 und dem Ende der Stellmutter 33. Dieser Spielraum ist gleich
den zusammengefaßten Belagspielräumen und enthält eine Zugabe für die
Durchbiegung des Innenbremssattelkörpers, die auftritt, wenn die
Feststellbremsenfeder zu der Position gelöster Bremsen gedehnt wird.
-
Bei gelöster Feststellbremse bewegt ein Anlegen der Betriebsbremse
durch die Erhöhung des Hydraulikdrucks hinter dem Betriebskolben 7
den Betriebskolben 7 und den Betätigungsschaft 29 aus dem
Feststellkolben 15 heraus, wobei die Stellmutter 33 von der festen
Arretierung 41 getrennt und der Spielraum 'A' zwischen der Stellmutter 33
und der inneren Laufbahn 61 des Lagers 57 verringert wird. In dieser
Stellung wird der Arretierungsfederdruck durch Einkuppeln des
Arretierungskrangens 49 und der Stellmutter 33 ein Gewindedrehmoment
erzeugen1 das versuchen wird, die Stellmutter 33 und den
Betätigungsschaft 29 zu drehen. Das durch die ineinandergreifenden Zähne des
Kragens 49 und der Mutter 33 erzeugte resistive
Arretierungsdrehmcment ist jedoch anfangs zu groß, und eine Drehung der Mutter wird
verhindert. Wenn die Stellmutter 33 die innere Laufbahn des Lagers
57 berührt, berühren die Bremsbeläge 9,11 die Scheibe 3, wobei der
Spielraum 'A' und die zusammengefaßten Belagspielräume gemeinsam
entfernt worden sind.
-
Wenn die Bremsbeläge 9,11 verschleißen, bewegen sich zum Ausgleich
der Betriebskolben 7 und das Klammerelement 1 weiter auseinander,
wobei der Betätigungsschaft 29 sich mit dem Betriebskolben 7 bewegt.
Diese Bewegung des Betriebskolbens 7 drückt die Stellmutter 33
fester gegen die innere Laufbahn 61 des Lagers 57, wobei ein viel
größeres Gewindedrehmoment erzeugt wird, das ausreichend ist, das
Drehmoment des Arretierungskragens zu überwinden, so dar die Stellmutter
33 sich auf dem Betätigungsschaft 29 gegen das Drehmoment des
Arretierungskragens dreht, um dadurch den Belagverschleiß aufzunehmen. Die
freie innere Laufbahn 61 des Lagers 57 unterstützt diese Drehung.
-
Die Drehung der Stellmutter 33 gegen den Arretierungskragen 49 wird
die Flanken der Zähne 45 über die Flanken der Zähne 47 schieben und
die Arretierungsfeder 53 weiter zusammendrücken, und wenn die
Betriebsbremse gelöst wird, wird die Arretierungsfeder 53 die
Stellmutter 33 veranlassen, zurückzudrehen, bis die Zähne 47 an dem
Arretierungskragen 49 mit den Zähnen 45 an der Stellmutter 33 voll im
Eingriff sind, um somit den Belagspielraum im gelösten Zustand der
Betriebsbremse wirksam zu erhöhen. Dies wird für nachfolgende
Anlegungen der Betriebsbremse andauern, bis der Belagverschleiß für die
Stellmutter 33 ausreichend ist, sich zu einer Position zu drehen,
worin die Zähne 45 an der Stellmutter 33 sich alle über die Spitzen
der Zähne 47 an dem Arretierungskolben 49 hinwegbewegt haben. Bei
Lösen der Bremse dreht sich die Stellmutter 33 weiter, um die Zähne
45 in die nächste Arretierungsposition der Zähne 47 an dem
Arretierungskragen 49 voll einzukuppeln. Die Reaktion mit den Zähnen der
festen Arretierung 41 hilft dieser Drehung, und der Belagspielraum kehrt
zu dem Ausgangswert des voreingestellten Spielraums 'A' zurück.
-
Wie aus Fig. 3 und 4 der begleitenden Zeichnungen ersichtlich ist,
haben die Zähne an dem Arretierungskragen 49, der Stellmutter 33 und
der festen Arretierung 41 alle die gleiche Teilung. Die alleinige
Anforderung ist jedoch, daß die Zähne an einem Ende der Stellmutter
33 die gleichen sind wie an dem Arretierungskragen 49, und an dem
anderen Ende der Stellmutter 33 die gleichen sind wie an der festen
Arretierung 41. Wie aus diesen Zeichnungen der bevorzugten
Ausführung weiter ersichtlich ist, ist die Spitze jedes Zahns an einem
Ende der Stellmutter 33 mit dem Grund der Mulde zwischen zwei
benachbarten Zähnen an dem anderen Ende der Stellmutter 33 axial
ausgerichtet. Ferner, und sehr wichtig, ist der Arretierungskragen 49
gegen Drehung gesichert, wobei seine Zähne 47 von den Zähnen 39 an
der festen Arretierung 41 versetzt sind. Der Versatz beträgt
bevorzugt ein Viertel der Zahnteilung. Dieser Versatz wird unter der
Voraussetzung erreicht, daß die Zahl der Schlitze/Wellennuten, die
den Arretierungskragen 49 mit dem Feststellkolben 15 verkeilen, nicht
voll in die Zahl der Arretierungszähne teilbar ist. Die bevorzugte
Anordnung von Fig. 3 wird durch die Wahl einer geeigneten
Zusammenstellungsposition für den Arretierungskragen 49 innerhalb der
Wellennuten 16 des Teils 16' des Feststellkolbens 15 erzielt.
-
Bei normaler Funktion der Betriebsbremse werden die
Arretierungszähne 45 der Stellmutter 33 mit den Zähnen 47 des
Arretierungskragens 49 immer voll im Eingriff sein, was sicherstellt, daß ein
'Spitze-zu-Spitze'-Zustand (Fig. 4) zwischen Zähnen 37 der Stellmutter
33 und Zähnen 39 der festen Arretierung 41 nicht auftreten wird.
Sollte der in Fig. 4 dargestellte 'Spitze-zu-Spitze'-Zustand beim
Zurückziehen des Betriebskolbens und nach einiger Einstellung durch
Belagverschleiß versuchen einzutreten, wird die durch den
Arretierungskragen 49, die Stellmutter 33 und die feste Arretierung 41
wirkende Feder 53 eine Tangentialkraft zwischen den Flanken der Zähne
47 und 45 erzeugen, die ein ausreichend grobes Drehmoment erzeugen
wird, um die Stellmutter 33 von dem gezeigten 'Spitze-zu-Spitze'-
Eingriff wegzudrehen.
-
Ein Anlegen der Federfeststellbremse durch die Freigabe des Drucks
in der Kammer 25 wird die Zähne 37 axial gegen die Zähne 39 drücken,
wenn die Bremsbeläge einmal die Bremsscheiben erreicht haben. Dieser
Druck wird die Stellmutter 33 drehen, um die Zähne 37 der Stellmutter
33 mit den Zähnen 39 der festen Arretierung 31 voll in Eingriff zu
bringen.
-
Bei der obigen Anordnung der Zähne sind die Stellmutterzähne 37 immer
voll im Eingriff mit den Zähnen 39 der festen Arretierung 41, wenn
die Betriebsbremse gelöst und die Feststellbremse angelegt wird. Der
Federfeststelldruck wird daher immer durch voll eingekuppelte Zähne
entlang dem Weg B (s. Fig. 2) übertragen, wodurch die Möglichkeit
eines Zusammenbruchs des Einstellers infolge des Federfeststelldrucks
verhindert wird. Beginnend bei den relativen Zahnpositionen von Fig.
3, die den Zahnpositionen während des Anlegens der Feststellbremse
entsprechen, wird die Arretierungsfeder 53, wenn die Feststellbremse
gelöst wird, versuchen, die Stellmutter 33 zu drehen, so daß die Zähne
47 an dem Arretierungskragen 49 in die Zähne 45 der Stellmutter 33
voll eingreifen. Jedoch wird das Gewinde 31 zwischen der Stellmutter
33 und dem Betätigungsschaft 29 zusammnen mit den ineinandergreifenden
Zähnen der Stellmutter 33 und der festen Arretierung 41 dieser
Bewegung widerstehen. Wenn jedoch, wie oben erörtert, eine Einstellung
auftritt, so dar die Stellmutter 33 auf dem Betätigungsschaft 29
gedreht wird, wenn die Betriebsbremse angelegt wird, dann wird bei Lösen
der Betriebsbremse der Arretierungskragen 49 unter der Wirkung der
zusammengedrückten Arretierungsfeder 53 die Stellmutter 33 zu einer
Position drehen, wo die Zähne 47 des Arretierungskragens mit den
Einstellmutterzähnen 45 voll im Eingriff sind. Danach werden die anderen
Zähne 37 der Stellmutter 33 in die Zähne 39 der festen Arretierung 41
eingreifen, obwohl die Stellmutter 33 wegen des Versatzes zwischen
den Zähnen 47 des Arretierungskragens und den Zähnen 39 der festen
Arretierung immer teilweise mit den Zähnen 39 der festen Arretierung
im Eingriff sein wird, was die Möglichkeit eines Spitze-zu-Spitze-
Kontakts zwischen den Zähnen vermeidet, der bei nachfolgendem Anlegen
der Federfeststellbremse zur Beschädigung des Einstellers führen
könnte. Bei diesem teilweisen Ineinandergreifen der Zähne der Stellmutter
33 und der festen Arretierung 41 veranlaßt ein nachfolgendes Anlegen
der Feststellbremse die Stellmutter 33 zu drehen, um die Zähne 37 der
Stellmutter 33 mit den Zähnen 39 der festen Arretierung 41 zur starren
Übertragung des Feststellbremsdrucks voll in Eingriff zu bringen.
-
Selbst wenn anfangs aus irgendeinem Grund beim Lösen der
Betriebsbremse die Zähne 47 des Arretierungskragnes nicht voll mit den
Stellmutterzähnen 45 im Eingriff sind, wird jedem möglichen
Spitze-zu-Spitze-Kontakt (s. Fig. 4) zwischen den Stellmutterzähnen 37 und den Zähnen 39
der festen Arretierung durch den Arretierungsfederdruck
entgegengewirkt, der schließlich die Stellmutter 33 dreht, um einen
vollständigen Arretierungskragen/Stellmutter-Eingriff zu erzielen, bei dem die
Stellmutter 33 und die feste Arretierung 41 teilweise im Eingriff
sind.
-
Um die Einstellvorrichtung zum Einbau neuer Bremsbeläge 9,11 einfallen
zu lassen, ist ein Dejustierplunger 63 vorhanden. Dieser kann axial
bewegt werden, um die Stellmutter 33 von der festen Arretierung 41
freizulegen, wobei die Zähne 37,39 ausgekuppelt werden. Ein an den
Betriebskolben 7 angelegter axialer Druck erzeugt dann ein Drehmoment
an dem Betätigungsschaft/Stellmutter-Gewindeübergang 31, das groß
genug ist, das resistive Drehmoment des Arretierungskragens 49 und der
Feder 53 zu überwinden. Der Betriebskolben 7 und der Betätigungsschaft
29 werden daher in den Feststellkolben 15 zurückbewegt, wobei die
Stellmutter 33 gegen den Arretierungskragen 49 gedreht wird, während
die Stellmutter 33 durch den Dejustierplunger 63 außerhalb des
Eingriffs mit der festen Arretierung 41 gehalten wird. Wenn der
Betriebskolben und der Betätigungsschaft ganz zurückgezogen sind, wird
der Dejustierplunger 63 freigegeben, um der Arretierungsfeder 53 zu
erlauben, die Zähne der Stellmutter 33 und der festen Arretierung 41
wiedereinzurücken. Durch eine gefilterte Entlüftung 65 kann Luft in
die Kammer eintreten, die gebildet wird, wenn der Dejustierplunger 63
in die Dejustierposition bewegt wird, und ausgestoßen werden, wenn
der Dejustierplunger 63 freigegeben wird.
-
Die vorliegende Erfindung stellt daher eine Reaktionsscheibenbremse
bereit, die eine Einstellvorrichtung 27 einschließt, die gegen
Beschädigung geschützt ist, wenn eine Feststellbremskraft über die
Einstellvorrichtung 27 angelegt wird.