DE2164058C3 - Basisch substituierte Benzylphthalazinon-Derivate, ihre Salze, Verfahren zu ihrer Herstellung und diese Produkte enthaltende pharmazeutische Präparate - Google Patents
Basisch substituierte Benzylphthalazinon-Derivate, ihre Salze, Verfahren zu ihrer Herstellung und diese Produkte enthaltende pharmazeutische PräparateInfo
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Description
50
55
COOH
oder ein reaktionsfähiges Derivat derselben, worin R die gleiche Bedeutung wie in Formel I
hat, mit einem Hydrazin der allgemeinen Formel III
H2N—NH — R' ΠΙ
worin R' Wasserstoff oder der Rest — Z ist und
60 Z die gleiche Bedeutung wie in Formel I hat,
und erhaltene Benzyl-phthalazinon-Derivate, m denen R' ein Wasserstoffatom ist, mit einer Verbindung der allgemeinen Formel FV
und erhaltene Benzyl-phthalazinon-Derivate, m denen R' ein Wasserstoffatom ist, mit einer Verbindung der allgemeinen Formel FV
Q-Z
IV
10
15
20
worin R ein Wasserstoff- oder Halogenatom, eine Trifluormethylgruppe oder eine niedere Alkyl- oder
Alkoxygruppe und Z einen 4-Perhydroazepinyl-, N-Methyl-4-perhydroazepinyl-, 3-ChinuclidyI-, 3-Tropanyl-,
3-Nortropanyl-, N-Methyl-3-pyrrolidinyl-
oder N-Methyi-2-pyrrolidinyl-methyl-Rest bedeutet,
sowie die physiologisch unbedenklichen Säureadditionssalze hiervon.
2. 4-(p-Chlorbenzyl)-2-[N-methyl-perhydroaze- jo pinyl-(4)]-l-(2H)-phthalazinon sowie die physiologisch
unbedenklichen Säureadditionssalze hiervon.
3. 4-(p-Fluorbenzyl)-2-[N-methyl-perhydroazepinyl-(4)]-I-(2H)-phthalazinon
sowie die physiologisch unbedenklichen Säureadditionssalze hiervon.
4. Pharmazeutische Präparate, dadurch gekennzeichnet, daß sie als Wirkstoffe eine Verbindung
gemäß Ansprüchen 1 bis 3 enthalten.
5. Verfahren zur Herstellung der basisch substituierten Benzylphthalazinon-Derivate und deren
physiologisch unbedenklicher Säureadditionssalze gemäß Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß man in an sich bekannter Weise entweder
worin Z die gleiche Bedeutung wie in Formel I hat und Q ein Atom oder eine
Atomgruppe ist, das bzw. die unter Mitnahme ihres Elektronenpaares bei der Substitution
des Amid-Stickstoffatoms austritt, umsetzt oder
B) eine Verbindung der allgemeinen Formel I, worin das Stickstoffatom des basischen Restes
— Z unsubstituiert ist, gegebenenfalls mit einem
Methylierungsmittel umsetzt,
und die erhaltenen Benzyl-phthalazinon-Derivate gegebenenfalls mit Säuren in die physiologisch
unbedenklichen Säureadditionssalze oder erhaltene Salze dieser Benzylphthalazinon-Derivate in die
freien Basen überführt.
Die Erfindung betrifft basisch substituierte 4-Benzyll-(2H)-phthaIazinon-Derivate
mit starker Antihistamin-Wirkung und deren physiologisch unbedenkliche Säureadditionssalze,
Verfahren zu ihrer Herstellung und diese als Wirkstoff enthaltende pharmazeutische Präparate.
Die erfindungsgemäßen Benzylphthalazinon-Derivate sind durch bestimmte ringförmige basische
Reste ausgezeichnet, die mit einem Kohlenstoffatom ihrer Ringe mit dem in 2-Stellung befindlichen Säureamidstickstoff
des Phthalazon-Kerns unmittelbar oder über eine Alkylenkette verbunden sind. Basisch
substituierte Phthalazone sind z. B. aus der deutschen Patentschrift 10 46 625 bekannt. Hierbei handelt es sich
um Verbindungen, die den basischen Rest an einer aliphatischen Alkylenkette tragen, wobei der basische
Rest ein Amin ist, das durch Substitution mit zwei Alkylgruppen
oder durch eine ringschließende Alkylenkette tertiär ist. Diese ringförmigen basischen Reste sind aber
mit dem Stickstoffatom des cyclischen Amins über die Alkylenkette mit dem Amid-Stickstoff des Phthalazon-Kerns
verbunden.
Die erfindungsgemäßen, basisch substituierten Benzylphthalazinon-Derivate entsprechen der allgemeinen
Formel I
65
worin R ein Wasserstoff- oder Halogenatom, eine Trifluormethylgruppe oder eine niedere Alkyl- oder
Alkoxygruppe und Z einen 4-Perhydroazepinyl-, N-Methyl-4-perhydroazepinyl-,
3-Chinuclidyl-, 3-Tropanyl-,
3-Nortropanyl-, N-Methyl-3-pyrroIidinyl- oder
N-Methyl-2-pyrroIidinyl-methyl-Rest bedeutet, sowie
die physiologisch unbedenklichen Säureadditionssalze hiervon.
Besonders bevorzugt sind wegen ihrer guten Wirksamkeit das 4-(p-ChlorbenzyI)- und das 4-(p-Fluor-
benzyI)-2-[N-methyl-perhydroazepinyl-(4)]-l-(2H)-phthalazinon
und die physiologisch unbedenklichen Säureadditionssalze hiervon.
Das Verfahren zur Herstellung der erfindungsgemäßen, basisch substituierten Benzyl-phthalazinon-Derivate
der allgemeinen Formel I und ihrer physiologisch unbedenklichen Säureadditionssalze ist dadurch
gekennzeichnet, daß man in an sich bekannter Weise entweder
A) eine Verbindung der allgemeinen Formel II
R
R
10
20
25
30
COOH
oder ein reaktionsfähiges Derivat derselben, worin R die gleiche Bedeutung wie in Formel I hat, mit
einem Hydrazin der allgemeinen Formel III
35
H2N-NH-R'
III
40
worin R' Wasserstoff oder der Rest — Z ist und Z die gleiche Bedeutung wie in Formel I hat,
und erhaltene Benzyl-phthalazinon-Derivate, in denen R' ein Wasserstoffatom ist, mit einer Verbindung der allgemeinen Formel IV
und erhaltene Benzyl-phthalazinon-Derivate, in denen R' ein Wasserstoffatom ist, mit einer Verbindung der allgemeinen Formel IV
Q-Z
IV
worin Z die gleiche Bedeutung wie in Formel I hat und Q ein Atom oder eine Atomgruppe ist, das
bzw. die unter Mitnahme ihres Elektronenpaares bei der Substitution des Amid-Stickstoffatoms austritt,
umsetzt oder
B) eine Verbindung der allgemeinen Formel I1 worin
das Stickstoffatom des basischen Restes — Z unsubstituiert ist, gegebenenfalls mit einem Methylierungsmittel
umsetzt,
und die erhaltenen Benzyl-phthalazinon-Derivate gegebenenfalls mit Säuren in die physiologisch unbedenklichen
Säureadditionssalze oder erhaltene Salze dieser Benzylphthalazinon-Derivate in die freien Basen überführt.
Als reaktionsfähige Derivate der Carbonsäure der allgemeinen Formel II kommen insbesondere die
Säurehalogenide, -ester und -anhydride in Frage.
Die vorstehenden Umsetzungen A und B werden in An- oder Abwesenheit der üblichen Lösungs- und
Hilfsmittel bei erhöhter Temperatur bis etwa 180° C und in weitem pH-Bereich von Saurem bis zum Alkalischen
durchgeführt
Als Lösungsmittel eignen sich z. B. Wasser, Alkohole,
Dimethylformamid, Dioxan, Pyridin, Triäthylamin, Kohlenwasserstoffe. Als Hilfsmittel können in Frage
kommen Basen, Säuren und für diese Reaktionen übliche JCondensationsmittel.
Bei Umsetzung mit den Alkylierungsmitteln der Formel IV kann es zu den üblichen Cycloammonium-Umlagerungen
unter Änderung der Ringgröße kommen.
Die Verbindungen der allgemeinen Formel I und ihre Salze sind zum überwiegenden Teil an dem Ring-C-Atom
des cyclischen basischen Restes, das mit dem Säureamid-Stickstoffatom des Phthalazons direkt oder
über eine Alkylenkette verbunden ist, optisch aktiv und könne, mittels bekannter Methoden aus den
Racematen in die optischen Antipoden gespalten werden.
Die erfindungsgemäßen Produkte sind histaminolytisch wirksam. Sie zeichnen sich durch eine außerordentlich
hohe Aktivität bei parenteraler und vor allem bei oraler Applikation sowie durch eine lange
Wirkungsdauer aus (z. B. im Histamin-Aerosol-Versuch am Meerschweinchen oder im Histamin- bzw.
Histamin-Liberator-Quaddeltest am Menschen).
Am Meerschweinchen wurde die histaminolytische Wirkung im Histamip-Aerosol-Versuch getestet
(Stamm: Pirbright; Gewicht: 300-700g). Die Tiere atmeten ein Aerosol einer wäßrigen Lösung von
Histamindihydroch'orid (Konzentration 4 mg/ml). Die Inhalation führte bei unbehandelten Tieren innerhalb
von 2 Min. zu schwerster Dyspnoe (Erstickungskrämpfe, Seitenlage).
Zur Feststeilung der histaminolytischen Wirkung wurden die Substanzen Gruppen von 8 —10 Tieren
subcutan oder oral appliziert. Anschließend wurden die Tiere zu verschiedenen Zeiten der Einwirkung des
Histamin-Aerosols ausgesetzt. Sie galten als geschützt, wenn sie ohne schwere Dyspnoe (Seitenlage) 10 Min.
lang die Inhalation des Aerosols tolerierten.
Zur Auswertung wurden mit Hilfe der Probit-Analyse aus der Beziehung zwischen den Dosen-Logarithmen
und den Schutzhäufigkeiten die mittleren wirksamen Dosen (DE 50 [mg/kg]) bestimmt. Als Vergleichssubstanz, welche den erfindungsgemäßen Produkten in
der chemischen Konstitution ähnelte, diente die in der deutschen Patentschrift Nr. 10 46 625 beschriebene
handelsübliche Verbindung 4-Benzyl-2-(2-dimethylaminoäthyI)-l-(2H)-phthaIazinon (Verbindung A, Tab. 1
und 2).
Ferner wurde das als hochaktives Histaminolyticum bekannte Chlorphenoxamin = /J-Dimethylaminoäthyl-(4-chlor-ix-methylbenzhydryl)-äther
(ARNOLD, H., N. BROCK, E. KUHAS, D. LORENZ, Arzneim.-Forsch. 4, 189 [1954], BROCK, N., D. LORENZ, H. VEIGEL,
Arzneim. Forsch. 4, 262 [1954] [Verbindung B, Tab. 1 und 2]) vergleichend getestet.
Der Unterschied der erfindungsgemäßen Produkte im Vergleich zu den Vergleichsprodukten A und B ist
besonders eindrucksvoll, wenn man 8 Stunden nach der oralen Gabe der Präparate Tiere dem Histamin-Aerosol
aussetzt.
Nach Applikation von 0,0215 mg/kg der Verbindung 4-(p-Fluorbenzyl)-2-[N-methyl-perhydroazepinyl-(4)]-l-(2H)-phthalazinon
bzw. 0,215 mg/kg der Verbindun-
gen 4-(p-Chlorbenzyl)-2-[N-methyl-perhydroazepinyl-(4)]-l-(2H)-phthalazinon
und 4-(p-ChlorbenzyI)-2-[chinuclidyl-(3)]-l-(2H)-phthalazinon trat bei keinem der
8 —10 Tiere einer Gruppe unter der Einwirkung des Histaminaerosols Dyspnoe mit SeitenJage auf. Dagegen
nahmen nach Applikation der 10 —lOOfachen Dosis der
beiden Vergleichspräparate (2,15 mg/kg) bei Vergleichssubstanz A 9 von 10 Tieren, bei Vergleichssubstanz
B 10 von 10 Tieren unter schwerster Dyspnoe Seitenlage ein.
Histaminolytische Wirkung
im Histamin-Aerosol-Versuch am Meerschweinchen, Applikation subcutan 1 Stunde (1 h) vor dem Aerosol
Beispiel | DE 50 | Relative Wirksamkeit |
Nr. | [mg/kg] | Beispiel A = I1OO |
1 | 0,0062 | 17,7 |
2 | 0,011 | 10,0 |
3 | 0,0071 | 15,5 |
4 | 0,045 | 2,44 |
5 | 0,031 | 3,55 |
6 | 0,035 | 3,14 |
7 | 0,022 | 5,00 |
8 | 0,016 | 6,88 |
10 | 0,027 | 4,07 |
11 | 0,059 | 1,86 |
12 | 0,026 | 4,23 |
14 | 0,016 | 6,88 |
15 | 0,019 | 5,79 |
A | 0,11 | 1,00 |
B | 0,11 | 1,00 |
Histaminolytische Wirkung
im Hislamin-Aerosol-Versuch am Meerschweinchen, Applikation per os 2 Stunden (2 h) und 8 Stunden (8 h)
vor dem Aerosol
Beispiel | DE 50 [mg/kg] | 8 h-Wert | Relative Wirksamkeit | = 1,00 |
Nr. | 0,49 | Beispiel A = | 8 h-Wert | |
2 h-Wert | 0,029 | 2 h-Wert | 13,1 | |
4 | 0,16 | 0,011 | 19,4 | 221 |
5 | 0,037 | 0,052 | S3.8 | 582 |
8 | 0,010 | 0,28 | 310 | 123 |
10 | 0,087 | 0,35 | 35,6 | 22,9 |
11 | 0,20 | 6,4 | 15,5 | 18,3 |
12 | 0,038 | 6,2 | 81,6 | 1,00 |
A | 3,1 | 1,00 | 1,03 | |
B | 0,52 | 5,96 | ||
Gegenüberstellung der orientierenden DL (50) i. p. an der Maus zur DE (50) oral am Meerschweinchen
Beispiel | DL50: Dt5O | DL50 : DE50 |
Nr. | (Appl. 2 Sld.) | (8 Std.) |
C'ntsßr. Tab. 2 | entspr. Tab. 2 | |
5 | 1 :600 | 1 :1500 |
8 | 1 :4500 | 1 :4200 |
10 | 1 : >250 | 1 : >400 |
11 | 1 :>500 | 1 :>500 |
12 | 1 : >1200 | 1 : >150 |
Die beobachtete histaminolytische Wirksamkeit der erfindungsgemäßen Produkte übertrifft die der Vergleichssubstanzen
A und B. Bei subkutaner Applikation ergaben sich relative Wirksamkeiten bis zum 17.7fachen
(Beispiel Nr. 3) der Vergleichssubstanzen. Besonders auffallend ist die Effizienz bei oraler Applikation (Tab.
2). Hierbei wird die Wirksamkeit der Vergleichssubstanz A im 2 h-Versuch um das 16—31 Of ache, im 8 h-Versuch
um das 13 —582fache überfroffen.
ίο Der 8 h-Versuch demonstriert in eindrucksvoller
Weise die hohe orale Wirksamkeit und die lange Wirkungsdauer der Verbindungen.
Tabelle 3 zeigt, daß der Bereich zwischen der toxischen und der pharmakologisch wirksamen Dosis
eine ausreichend große Sicherheitsbreite aufweist.
Die erfindungsgemäßen Produkte werden als Wirkstoffe in pharmazeutischen Präparaten eingesetzt
und lassen sich in den üblichen Zubereitungsformen anwenden, wie Tabletten, Dragees, Kapseln, Suppositorien,
Tropfen, Pasten, Salben sowie als Injektionslösung. Sie finden vornehmlich ihren einsatz zur Behandlung
der verschiedenen Formen von Allergien. So werden sie mit Erfolg zur Behandlung von Asthma bronchiale,
bei Veränderungen der Haut und Schleimhaut wie Urtikaria, Quinckeschem Oedem, Pruritus, Ekzemen.
Heufieber und Rhinitis vasomotorica eingesetzt. Im allgemeinen reicht hierbei eine Dosierung von 0,4 bis
4 mg pro Tag und Mensch aus. Bei einmaliger Gabe lassen sich die Symptome der aufgeführten Allergosen
bis zu 24 Stunden wirksam reduzieren. Ihre im Vergleich zu anderen Antihistaminika schnell eintretende
und langanhaltende Wirkung beim Menschen läßt sich besonders gut bei der Verkleinerung einer
künstlich mit Histaminliberator gesetzten Quaddel nach KERP, L, KASEMIR, H., TIE, P. N, Med. Welt 17 NF,
2794 (1966) charakterisieren. Außer als Monopräparate sind sie in den bei Antihistaminika üblichen
Kombinationen mit Vorteil einzusetzen, insbesondere in Mischpräparaten, in denen ein Antihistaminikum
zugesetzt ist. Hier macht sich vor allen Dingen ihre kleine Wirkdosis besonders vorteilhaft bemerkbar.
Die vorliegende Erfindung wird durch die nachfolgenden Beispiele erläutert. Die Konstitution der erhaltenen
Produkte ist durch Elementaranalysen. IR- und NMR-Spektren gesichert.
4-(p-Chlorbenzyl)-2-[N-methylpyrrolidinyl-(2)-methyl]-1-(2H)-phthalazinon
30,6 g p-Chlorphenylacetophenon-o-carbonsäure und
16 g Hydrazinsulfat werden in einer Lösung von 9,4 g NaOH in 250 ml Wasser gelöst und 2 Std. zum Sieden
erhitzt. Die ausgefallene Festsubstanz wird abgesaugt, mit Wasser gewaschen und getrocknet. Es werden 27 g
4-(p-Chlorbenzyl-1 -(2H)-phthalazinon erhalten.
10,5 g 4-(p-Chlorbenzyl)-1-(2H)-phthalazinon werden in eine Lösung von 1,4 g Kalium in 250 ml absolutem
Alkohol gegeben und 30 Min. gekocht. Nach dem Abdestillieren des Alkohols bleiben 12.1 g Kalium-Salz
zurück.
12,4 g Tosylester des 2-Hydroxymethyl-N-methylpyrrolidins
und 12,1 g des Kaliumsalzes des 4-Benzyll-(2H)-phthalazinons werden in 100 ml Dimethylformamid
eine Stunde auf 1000C erhitzt. Das Lösungsmittel wird am Rotationsverdampfer abgezogen und der
Rückstand mit Wasser angerieben. Die ungelöste Substanz wird in Äther aufgenommen und die
ätherische Lösung mit verdünnter HCl extrahiert. Der saure Extrakt wird mit Kalilauge alkalisiert, das ausgefallene
öl wieder in Äther aufgenommen und über Na2SO4 getrocknet. Nach dem Abdampfen des Äthers
werden 12,6 g Base erhalten. Das Hydrochlorid schmilzt bei Fp.: 206-2O7°C.
Gemäß Beispiel 1 wurden die folgenden Verbindungen hergestellt:
2. 4-(p-Methylbenzyl)-2-[N-methylpyrrolidinyl-(2)-methyl]-1 -(2H)-phthaIazinon-hydrochlorid-hydrat
Fp.: 126-1280C.
3. 4-(p-Methoxybenzyl)-2-[N-methylpyrrolidinyl-(2)-methyI]-l-(2H)-phthalazinon
Fp.: 111 —114°C. H
4-Benzyl-2-[N-methyl-perhydroazepinyl-(4)]-l-(2H)-phthalazinon
20
Zu einer kräftig gerührten Suspension von 13,7 g des
wie im Beispiel 1 beschrieben erhaltenen Kaliumsalzes des 4-Benzyl-l-(2H)-phthalazinons in 250 m! trockenem
Toluol wird bei 40°C eine Lösung von 8 g 4-Chlor-N-methyl-perhydrazepin
in 20 ml Toluol getropft und nach dem langsamen Aufheizen bis zur Siedetemperatur
noch 5 Stunden am Rückfluß gekocht. Das Lösungsmittel wird am Rotationsverdampfer abgezogen und
der Rückstand mit Wasser ausgewaschen. Die ungelöste schmierige Substanz nimmt man in Äther auf und
extrahiert mit verdünnter HCl. Nach dem Alkalisieren des sauren Extraktes mit Kalilauge wird das ausfallende
Öl wieder in Äther gelöst und über Na>SÜ4 getrocknet.
Es bleiben nach dem Einengen der Lösung 32 g Rohprodukt zurück. Durch Überführen in das Fumarat und 3-5
nach dem Umkristallisieren wird das 4-Benzyl-2-[N-methylperhydroazepinyl-(4)]-1
-(2H)-phthalazinon als Fumarat-hydrat isoliert- Fp.: 156—160°C. Aus der
Mutterlauge läßt sich noch 4-Benzy!-2-{2-[N-methylpyrrolidinyl-(2)]-äthyl|-l-(2H)-phthalazinon
gewinnen.
4-(p-Chlorbenzy!)-2-[N-methy!-perhydroazepinyl-(4)]-
l-(2H)-phthalazinon 4<-,
20 g 2-(2-Chloräthyl)-N-methylpyrrolidin-hydrochlorid werden in eine Lösung von 4,4 g NaOH in 20 ml
Wasser gegeben und auf 700C erwärmt. Diese Lösung tropft man in ein auf 700C erwärmtes Gemisch aus den
27 g des gemäß Beispiel 1 hergestellten 4-(p-Chlorbenzyi)-i-(2H}-phihaiazinons
und 40 mi 50°/biger Natronlauge und rührt eine Stunde bei gleicher Temperatur
nach. Nach dem Abkühlen und Verdünnen mit Wasser wird die ungelöste Substanz in Methylenchlorid
aufgenommen und mit verdünnter HCl extrahiert Der saure Extrakt wird mit Kalilauge alkalisiert, das ausfallende
Öl wieder in Methylenchlorid gelöst, getrocknet und eingeengt Das zu über 90% dTh. erhaltene
Rohprodukt wird in ein Saiz überführt und durch Um- bo
kristallisieren gereinigt Das Hydrochlorid des 4-(p-Chlorbenzyl)-2-[N-methylperhydroazepinyl-(4)]-l-(2H)-phthalazinons
schmilzt bei 225-229° C Aus dem Filtrat vom Umkristallisieren läßt sich
4-{p-Chlorbenzyl)-2-{2-[N-methylpyrrolidinyl-(2)]- b5
äthylj-1 -(2H)-phthalazinon isolieren.
Gemäß Beispiel 4 und 5 wurden die folgenden Verbindungen hergestellt:
6. 4-(p-Methylbenzyl)-2-[N-methyl-perhydroazepinyl-(4)]-1-(2H)-phthalazinon-sulfat
Fp.: 199-2030C.
7. 4-(p-Methoxybenzyl)-2-[N-methyl-perhydroazepinyI-(4)]-1-(2H)-phthalazinon-sulfat
Fp.: 203-2050C.
8. 4-(p-Fluorbenzyl)-2-[N-methyl-perhydroazepinyl-(4)]-i-(2H)-phthalazinon-suIfat
Fp.: 211-22O0C.
9. 4-(p-Brombenzyl)-2-[N-methyl-perhydroazepinyl-(4)]-1-(2H)-phthalazinon-sulfat
Fp.: 215-220°C.
4-(p-Chlorbenzyl)-2-[chinuclidyl-(3)]-1-(2H)-phthalazinon
5,5 g p-Chlorphenylacetophenon-O-carbonsäure werden
in 30 ml 2 η-Natronlauge und 30 ml Wasser gelöst, mit 4,3 g S-Chinuclidyl-hydrazin-dihydrochlorid versetzt
und 3 Stunden unter Stickstoff zum Sieden erhitzt. Nach dem Erkalten setzt sich ein zähes, rotes Öl ab, das beim
Anreiben kristallisiert. Die Festsubstanz wird abgesaugt, mit Wasser gewaschen und umkristallisiert. Die erhaltenen
4,4 g schmelzen bei 181 - 182°C.
Gemäß Beispiel 10 wurden die folgenden Verbindungen hergestellt:
11. 4-(p-ChIorbenzyl)-2-[tropanyl-(3)]-1-(2H)-phthalazinon-hydrochlorid-hydrat
Fp.: 270-274° C.
12. 4-Benz>l-2-[chinuclidyl-(3)]-1 -(2H)-phthalazinonfumarat-hydrat
Fp.: 233-235°C.
13. 4-(p-Chlorbenzyl)-2-[N-methylpyrro1idinyl-(3)]-1-(2H)-phthalazinon
Fp.: 117-1200C.
14. 4-(p-Methoxybenzyl)-2-[chinuclidyl-(3)]-l-(2H)-phthalazinon-hydrochiorid
Fp.: 236-2370C.
15. 4-(p-Fluorbenzyl)-2-[N-methylpyrrolidinyl-(3)]-l-(2H)-phthalazinon
Fp.: 90-93°C.
16. 4-(p-Methylbenzyl)-2-[N-methylpyrrolidinyl-(3)]-1
-(2H)-phthalazinon
Fp.: 96-98° C.
17. 4-(p-Chlorbenzyl)-2-[nortropanyl-(3)]-1-(2H)-phthalazinon-hydrochlorid
Fp.: 3200C.
18. 4-(p-Chlorbenzyl)-2-[perhydroazepinyl-(4)]-l-(2H)-phthalazinon-fumarat
Fp.: Zersetzung.
4-(p-Chlorbenzyl)-2-[N-methyl-perhydroazepinyl-(4)]-1
-(2H)-phthalazinon
1,0 g 4-(p-Chlorbenzyl)-2-[perhydroazepinyl-(4)]-1 (2H)-phthalazinon
werden mit 10g40%iger Formalinlösung
und 11,6 g Ameisensäure 5 Stunden zum Sieden erhitzt Die Lösung wird eingeengt, der Rückstand mit
verdünnter Natronlauge angerieben und die ungelöste Substanz in Chloroform aufgenommen. Nach dem
Trocknen und Abdestillieren des Chloroforms wird der Rückstand in Älher gelöst und mit ätherischer HCl
werden 0,8 g Hydrochlorid gefällt. Nach dem Umkristallisieren aus Alkohol schmilzt es bei 225 —229°C.
Diese Verbindung entspricht der aus Beispiel 5.
Gemäß Beispiel 19 wurde die folgende Verbindung hergestellt:
20. 2-[N-Methyl-perhydroazepinyl-(4)]-4-(p-trifluormethylbenzyl)-l-(2H)-phthalazinon.
Bei der Herstellung der Tabletten der erfindungsgemäßen Wirkstoffe findet folgende Rezeptur Anwendung:
Erfindungsgemäßer Wirkstoff Maisstärke
Ca.phosphat sec.wasserfr.
Milchzucker
Polyvinylpyrrolidon
Talkum
Magnesiumstearat
1,0 mg
51,0 mg
20,0 mg
20,0 mg
3,0 mg
4,0 mg
1,0 mg
100,0 mg
Hierzu wird der Wirkstoff zusammen mit dem Polyvinylpyrrolidon in der 5fachen Menge Chloroform
gelöst und mit einer homogenen Mischung aus 60% der Maisstärke, Calciumphosphat und Milchzucker zu
einem Granulat verarbeitet. Das getrocknete und auf eine maximale Korngröße von 0,75 mm gebrachte
Granulat wird mit der restlichen Maisstärke, dem Talkum und Magnesiumstearat eine halbe Stunde
gemischt und Tabletten von 100 mg und 6 mm Durchmesser gepreßt
Nach Beispiel 21 werden Dragee-Kerne mit einem Gewicht von 100 mg, 6 mm Durchmesser und einem
Wölbungsradius von 5 mm gepreßt. Diese Kerne werden bis zu einem Gewicht von 170 mg mit der
üblichen Dragee-Decke versehen.
Anstelle einer Dragee-Decke können die Kerne auch in einer Sprühapparatur mit einer Laclösung besprüht
werden. Der resultierende Überzug setzt sich wie folgt zusammen:
HydroxypiOpylmethylcellulose 1,6 mg
Äthylcellulose 0,5 mg
Polyglykol 4000 0,4 mg
1.2-Propylenglykol 0,25 mg
Titandioxid 0,25 mg
Anstelle von 1 mg Wirkstoff können in der vorliegenden Rezeptur auch geringere Mengen z.B. 0,6 und
0,3 mg eingesetzt werden. Hierbei wird der Gewichtsunterschied durch Maisstärke ausgeglichen.
1 g Wirkstoffbase (als Hydrochlorid) wird auf eine Korngröße von <75 μ gebracht und unter Homogenisierung
mit einem Intensivrührer langsam in 999 g geschmolzenes, 40c warmes Hartfett eingetragen. Aus der
erhaltenen homogenen Mischung werden in Supposi-
toriengießformen oder PVC-Hartfolienriegel Zäpfchen
von je 1,0 g hergestellt. Analog lassen sich Zäpfchen mit einem Gehalt von 0,5 mg, 2 und 6 mg Wirkstoff darstellen.
300 mg Wirkstoffbase (als Hydrochlorid) werden zusammen mit 855 mg Natriumchlorid in 90 ml Ampullenwasser
gelöst und auf 100 ml aufgefüllt. Die erhaltene Lösung wird schwebstofffrei filtriert und in Ampullen zu
je 1,1 ml abgefüllt. Die verschlossenen Ampullen werden in einer Dampfsterilisation im Autoklaven mit
gespanntem Wasserdampf von mindestens 120°C eine halbe Stunde sterilisiert.
Claims (1)
1. Basisch substituierte 4-Benzyl-l-(2H)-phthalazinon-Derivate
der allgemeinen Formel I
A) eine Verbindung der allgemeinen Formel Il R
C = O
45
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