DE2158314A1 - Verfahren zum Färben von Zellulose/ Polyester-Mischtextilmaterialien - Google Patents
Verfahren zum Färben von Zellulose/ Polyester-MischtextilmaterialienInfo
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Description
texti!materialien
Priorität: 2.12.1970 - Großbritannien
Die Erfindung bezieht sich auf ein neues Färbeverfahren und insbesondere auf ein neues Verfahren zum Färben von Mischtextilmaterialien
aus Zellulose und Polyester durch mit
Zellulose reaktiven Farbstoffen bzw. Dispersionsfarbstoffen.
Zellulose reaktiven Farbstoffen bzw. Dispersionsfarbstoffen.
Es ist eine Reihö von Verfahren zum Färben von Macht ext ilmaterialien
dieser Art mit solchen Farbstoffen bekannt. In
einigen Fällen umfaßt das Verfahren eine kontinuierliche Be-
einigen Fällen umfaßt das Verfahren eine kontinuierliche Be-
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. 2- 21583U
hamdlungsmethode, bei der das zu färbende Material in einem
Gerdisch aus Farbstoffen geklotzt wird und die letzteren dann durch eine Wärmebehandlung auf dem Textilmaterial fixiert
werden« Dieses Verfahren weist den Nachteil auf, daß es. nur
in speziellen teuren Maschinen, die für eine kontinuierliche
Behandlung entwickelt wurden, ausgeführt werden kann.
Es sind weitere Verfahren bekannt, bei denen das Textilmaterial
in zwei gesonderten Färbebädern gefärbt wirds wobei
dae eine den reaktiven Farbstoff uts.d das aadere den Dispersionsfarbstoff
enthält. Zwar sind diese Verfahren insofern,
günstiger, als man sie in einer billigeren und leichter
verfügbaren Haschine ausführen kann, sie besitzen jedoch
des Nachteil, daß zwei verschiedene Färbebehälter erforderlich sind oder daß ein beträchtlicher Zeitverlust auftritt, wenn
man im Färbebehälter eine Färbeflüssigkeit durch die andere ersetzt. ·
Es besteht deshalb ein Bedarf für ein zweckmäßiges "Eintopf"-Färbeverfahren,
bei welchem das Material mit einer einzigen Färbeflüssigkeit, die beide Arten von Farbstoffen enthält,
mit möglichst wenigen Zusätzen während des Verfahrens behandelt werden 'kann. Verfahren dieser Art wurden bereits in
den britischen Patentschriften 1 070-928-, 1 129 44-0 uacL 1 133
beschrieben« Bei diesen Verfahren wird jedoch ein alkalisches
Färbebad mit einer Temperatur von 95°0 und darüber verwendet.
Die Anzahl von Dispersionsfarbstoffen, die solche Bedingungen
ohne Aggregation aashalten können, ist sehr klein«.
Es wurde nunmehr gefunden, daß eine große Anzahl von handelsüblichen
mit Zellulose reaktiven'Farbstoffen ausreichend
stabil siadv daß äie In einem schwach sauren Färbebad mit · .
100-1'K)0C der Hydrolyse standhalten können, so daß die
c;3 »ti Gegenwart beider Arten von Farbstoffen
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• BAD ORIGINAL
gefärbt werde} ka^at worauf dann der reaktive Farbstoff durch.
Zusatz vos Aikali zum Bad fixiert wird. Eic einfacher Test
fiiv dia Slgcvrig des reaktiver Farbstoffs ist der- folgende:
Es werdes zv?ei Färbungen an Baumwol !strängen uoter Verwendung
voxi gleiChQTi Me:nge& Farbstoff ausgeführt. In federn Fall enthält
das Farr'-cad auch 80 g/l Kochsalz und 5 g/l Na trittm-s-rn treibe/? s ο 1 - sv If ojiat.
'a1· Bas Färben vird während 45 min bei 1200C urd bei einem
pH von ^Jj Dia 5,5 (0,15 g/l Essigsäure) ausgeführt.,
darm wird die Färbeflüssigkeit auf 80°C abgekühlt, Natriumearbcaat
(20 g/l) wird zugesetzt, und das Färben wird 45 min fortgesetzt.
("b '■ Das Farters wri*d 45 mis bei 800C unter neutralen
ausgeführt, daim wird Natriumcarbonat (20 g/l)
und das Färben wird 45 min laag fortgesetzt. Beide Sträitge
werden dann mit Wasser gespült und beim Sieden in einer
0t3%igeD. DefcergeazlÖsung 15 voln laug gereinigt v um lose»
Farbstoff zu entferneu..
Ia vielen Fällen wird dabei gefunden, daß die beiden Färbungen
eitte gleiche Färbstärke aufweisen. Wens jedoch die durch das
Verfahren (al erhaltene Färbung schwacher ist als die durch
dap Verfahreii (b) erhaltene, dann kan». der Unterschied unter
Verwendung einer geometrischen Grauskalakarte bestimmt werden,
wie sie für die Durchführung von Waschversuchen an Färbungen
gemäß B.S.2663:1961 verwendet wird. Ein Farbstoff wird damn
als geeignet angesehen, wenn der Unterschied in der Farbtontiefe Dicht größer als 4 Einstufungen auf dieser Karte ist.
Jedoch ist ein Realctivfarbetoff, der eine Dichloro- oder
DibroBO-e-triazin-gruppe enthält, su unstabil, und zwar
sogar feel 800C, ale daß er für das neue Verfahren verwendet
werden könnte.
Die folgenden oli; Zellulose reaktiven Farbstoffe, die anhand
ihrer Golour-Index-Ihinawr (reaktiv) bezeichnet werden, haben
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BAD ÜBISINAL
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beispielsweise dieser. Test bestanden,
schwarz 8
braun 2, 7, 9, 17 und 19
blau 2, 3, 5, 19, 21, 25, 26, 40, 46, 49, 64 und 71
grün 5 und 8
orange 2, 7, 12, 13 und 35
rot 3, 13, 19, 56 und 53
gelb 3, 6, 15 und 18
So wird also gemäß der Erfrndußg eiu Verfahren zum Färben von
Zellulose/Polyester-Mlschtexfcilmaterialien durch ein Eintopf-Verfahren
vorgeschlagen, welches dadurch ausgeführt wird, daß man das Textilmaterial mit einer Färbeflüssigkeit, die ein
Gemisch aus einem Dispersiocsfarbstoff und einem geeigneten
(wie oben definiert) mit Zellulose reaktiven Farbstoff bei einem pH von 5»° - 5?5 und bei einer Temperatur von 100 - 1400C
enthält, behandelt, bis die Polyesterkomponente mit dem Dispersionsfarbstoff
gefärbt worden ist, hierauf die Flüssigkeit auf 800C abkühlt, die Flüssigkeit alkalisch macht, und das
Färben bei 80-900C und einem pH von mehr als 8,0 fortsetzt,
bis die Zellulosekomponente mit dem mit Zellulose reaktiven Farbstoff gefärbt worden ist, wobei zumindest die zweite
Stufe in Gegenwart eines neutralen Salzes ausgeführt wird,
um die Erschöpfung des mit Zellulose reaktiven Farbstoffs auf dem Textilmaterial zu unterstützen.
Mit Ausnahme der Farbstoffe, welche die Dibromo- oder Dichloros-triazin-gruppe
als mit Zellulose reaktive Gruppe enthalten, ist eine große Anzahl von mit Zellulose reaktiven Farbstoffen,
die im Handel gegenwärtig erhältlich ist, für die Verwendung beim neuen Verfahren geeignet. Unter diesen finden sich beispielsweise
Farbstoffe, die Di- und Trichloropyrimidin-,
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SuIfatoäthylsulfon-, Dichlorochluoxalix?- -, ß-Chloroätkylaminosulfoziylu»d
i.asbesopdere Hono~oliloro-s--triasin~
gruppen* die Amino-, verätherte Hydx'oxy- oder Aniline—-
oder substituierte Anilincgruppen aufweisen, enthalten.
Die Farbstofe umfassen Mitglieder der Phthalocyanin-,
Anthrachinon- und Azoreihe einschließlich der Monoazo-,
Disazo- und Metallkomple.-xazofarbsto.fre.
Die verwendeten Dispersionsfarbstoffe können beispielsweise zur Azo-« Anthrachinon-, liitro-,- Styryl- oder Chinophthalcnreihe
gehören. Sie bilden in der Färbeflüssigkeit stabile ä
Dispersionen und besitzen eine gute Affinität für Polyesterfasern und eine gute Lichtechtheit auf den Fasern.
Sie sind frei von stark ionisierenden Gruppen, wie z.B. SO^H und COoH und von Gruppen, die unter den Färbebedingungen
leicht in stark ionisierende Gruppen überführt werden können.
Das neue Verfahren; kann in zweckmäßiger Weise wie folgt
ausgeführt werden» Zunächst wird eine schwach saure Färbeflüssigkeit hergestellt, die beide Arten von Färbstoffen
enthält. Die Azidität wird vorzugsweise durch Zusatz einer wasserlöslichen organischen Säure, beispielsweise
Essigsäure, eingestellt. Die Färbeflüssigkei't enthält
vorzugsweise eine kleine Menge eines Dispergiermittels und eines schwachen Oxidationsmittels, wie z.B. Natrium-mnitrobenzol-sulfonat.
Zu dieser Stufe kann ein neutraler Elektrolyt zugegeben werden. Dieser wird aber vorzugsweise
bei einer späteren Stufe zugegeben, nachdem das Färben bei 100 - 1400C zuende ist. Nach dem Einbringen des Mischtextilmaterials
wird die Färbeflüssigkeit auf Färbetenrperaturen, d.h. 100 - 1400C, erhitzt und bei dieser Temperatur
gehalten, bis die Polyesterkomponente des Misehtexti!materials
gefärbt worden ist.
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Hiex'auf wird, die Pärbeflüssigkeit auf 800C abgekühlt und
weiterer neutraler Elektrolyt wird zugegeben, sofern nicht
schon ausreichend neutraler Elektrolyt anwesend ist. In diesem Fall wird das Färben eine weitere Zeit lang,
beispielsweise 15 min* fortgesetzt damit eine teilweise
Erschöpfung des reaktiver Farbstoffs stattfindet. Hierauf wird das Alkali zugegefeen, und das Färben wird fortgesetzt,
bis die Fixierung des reaktiven Farbstoffs erreicht worden ist. Dies dauert normalerweise 30 - 90 min.
Als Dispergiermittel können beispielsweise aulonisehe oder
nicht-ionische Mittel verwendet werden, wie sie üblicherweise in Färbeflüssigkeiten, die Dispersionsfarbstoffe enthalten,
anwesend sind. Spezielle Beispiele hierfür sind Dinatrium-methylen-naphthalin-disulfonat, Natriumsalze von
Cresolsulfonat/Harnstoff-Foraaldehyd-Kondensaten und PoIyäthanoxykondensaten
mit aliphatischen und aromatischen Resten, wie z.B. Amine, Alkohole und Phenole. Die verwendete Menge
des Dispergiermittels kann beispielsweise 1-5 g/l betragen.
Beispiele für verwendbare neutrale Elektrolyte sind Natrium-
Wt Chlorid und Hatriumsulfat. Bei der ersten Stufe des Verfahrens,
die über 1000C ausgeführt wird, ist es erwünscht,
maximal 50 g Elektrolyt/l Färbeflüssigkeit zu verwenden.
Es wird bevorzugt, diese Stufe in Abwesenheit von zugesetztem Elektrolyt auszuführen. Jedoch muß in der zweiten Stufe des
Verfahrens, die bei 80 - 900C ausgeführt wird, Elektrolyt
anwesend sein. In Abhängigkeit von dem verwendeten mit Zellulose reaktiven Farbstoff kann eine höhere Konzentration
an Elektrolyt erwünscht sein, beispielsweise bis zu 100 g ELektrolyt/1 Färbeflüssigkeit.
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Um die Färbrflüssigkeit alkalisch su machen, kam ein großer
Bereich, von alkalischen, aber vorzugsweise nicht-kaustischen,
Materialien verwendet werden, wie z.B« Metallsalze von
schwachen anorganischen oder organischen Säuren, beispielsweise die Hydroxide, Bicarbonate, Carbonate, Silicate und
Phosphate von Natrium oder Kalium.
Nach Beendigung der Färbung kann das Textilmaterial gespült
und Waschbehandlungen unterworfen werden, wie sie in der
Technik der Färbung mit Reaktivfarbstoffen üblich sind,
wie z.B. eine Reinigungsstufe mit einer schwachen (bei- |
spielsweise 0,3%igen) Lösung eines DetergenzesT um unfixierters
Farbstoff zu entfernen.
Das neue Verfahren besitzt den Vorteil, daß es in der. üblichen
Druckfärbebehältern auegeführt werden kann, die üblicherweise
zum Färben mit Dispersionsfarbs^offen verwendet werden, und daß es ein Verfahren darstellt, bei dem nur
eine Färbeflüssigkeit verwerdet wird. Beim bevorzugten Verfahren, bei dem der neutrale Elektrolyt während der
Färbung der Polyesterkoaponente des Mischtextilstoffe weggelassen
wird, ist die Wahrscheinlichkeit einer Aggregation auf ein Minimum verringert, so daß das Verfahren äußerst
zweckmäßig für die Packungsfärbung von Textilmaterialien "
oder für die Färbung von dicht gewebten oder massigen Materialien
geeignet ist, die äußerst stark zu einer ungleichmäßigen Färbung neigen, wenn eine Aggregation stattfindet.
Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele näher erläutert,
in denen die Teile in Gewicht ausgedrückt sind.
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2Ί583Η
"·" O —
Es wurden 1000 Teile einer Färbeflüssigkeit hergestellt,
welche 3 Teile eines Dispersionsfarbstoffs (siehe unten), 1 Teil eines Dispergiermittels (Disperse·!; eingetragenes
Warenzeichen)T 0,15 Teile Essigsäure, 5 Teile Natriuia-mnitrobenzol-sulfonat,
50 Teile Natriumsulfat und 4- Teile
Eeaktivfarbstoff (siehe uf'terO enthielten. Dann wurden
100 Teile eines 67/33-Polyester/Baumwoll-Garns bei 600C
eingebracht, und die Färbeflüssigkeit wurde während 30 min auf 1300G erhitzt und 1 st bei dieser Temperatur gehalten.
Die Färbeflüssigkeit wurde dann auf 8O0C abgekühlt, 20 Teile
wasserfreies Natriumcarbonat wurden zugesetzt, und die Behandlung wurde 1 st bei 800C fortgesetzt.
Das Garn wurde dann aus der Färbeflüssigkeit entnommen, in Wasser gespült, in einer 0t3%igen Detergenzlösung 15 min
beim Sieden gewaschen, wieder in Wasser gespült und getrocknet.
Dabei wurden die folgenden Farbstoffe verwendet:
Als Dispersionsfarbstoff: Das Produkt, das durch Kupplung
von diazotierten! 6-Bromo-2,4~dinitroanilin mit 5-Acetylamino-2-methoxy-N-(ß'
methoxy-ß-äthoxycarbiHiyläthyl )anilin
erhalten wird.
Als reaktiver Farbstoff: Das Produkt, das durch Kondensation von Cyanurchlorid mit dem 1:1-Kupferkomplex von 2-Methylamino-6-[4'-(2n,5"-disulfophenylazo)-5'-methyl-2'-hydro:^-
phenylazo3-5-naphthol-7-sulfonsäure (1 Mol) und Ammoniak
(1 Mol) erhalten wird.
Es entsteht eine gleichmäßige* tief marineblaue Färbung.
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Eins Färbeflüssigkeii; -wird wie im Beispiel 1 hergestellt,
mit dem Unterschied, daß das Natriumsulfat -weggelassen wird
Das färben wird dann wie im Beispiel 1 bei 1500C ausgeführt
und die "Flüssigkeit wird auf 80 0C abgekühlt. Dann werde η
100 Teile Natriumchlorid zugesetzt, worauf sich nach 10 min
der Zusatz von 20 !Teilen STatr-iumoarbonat anschließt. Das
Färben wird 50 mi& fortgesetzt^ und dann wird das Garn wie
im Beispiel 1 gewaschen.
Es wird ein ähnliches Hesultat erhalten.
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BADORlGiJNAL
Claims (1)
- Pa t en t anspruc h.Verfahren zum Färben von Zelluiose/Polyester-Misohtextilmaterialien durch ein Eintopf-Veriahren, dadurch gekennzeichnet, daß man das Textilmaterial mit einer Farbeflüssigkeit, die ein Gemisch aus einem Disperaionsfarbstoff und einem geeigneten (wie oben definiert) mit Zellulose reaktiven Farbstoff bei einem pE von 5·0 - 5»5 und bei einer Temperatur von 100 - 1400C enthält, behandelt, bis die Polyesterkomponente mit dem Dispersionsfarbstoff gefärbt worden ist, hierauf die Flüssigkeit auf 80°0 abkühlt, die Flüssigkeit alkalisch macht, und das Färben bei 80-9O0C und einem pH von mehr als 8,0 fortsetzt, bis die Zelluloeekosponente mit dem mit Zellulose reaktiven Farbstoff gefärbt worden ist, wobei zumindest die zweite Stufe in Gegenwart eines neutralen Salzes ausgeführt wird, um die Erschöpfung des mit Zellulose reaktiven Farbstoffs auf dem Textilmaterialzu unterstützen.209826/1052
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