DE2156806A1 - Argininacetylsalicylate, Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung - Google Patents
Argininacetylsalicylate, Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre VerwendungInfo
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- C07C69/12—Acetic acid esters
- C07C69/14—Acetic acid esters of monohydroxylic compounds
- C07C69/145—Acetic acid esters of monohydroxylic compounds of unsaturated alcohols
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Description
PATENTANWALT DR. HANS-GUNTHER EGGERT, DIPLOMCHEMIKER
5 KDLN-LINDENTHAL PETER-KINTQEN.STRASSE 2 IICeOftP
2 ι ο ο 8 U
Köln, den 9.11.1971 Eg/Ax
METABIO, 1183 Rue du Chateau, F--9 2 Boulogne / Frankreich
und Ihre Verwendung
Die Erfindung betrifft Derivate der Aoetylsalioylsäure,
ein Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Anwendungen·
Die pharmakologischen Eigenschaften der Acetylsalioylsäure sind allgemein bekannt und werden insbesondere in
der Therapie ausgenutzt. Bei dieser Anwendung hat jedoch die Acetylsalioylsäure zwei Nachteile, die gemeinsam ihre
intravenöse Verabreichung sehr schwierig machen. Sie ist in Wasser schwerlöslich und gibt ihren Lösungen einen
Pjy-Wert im sauren Bereich, Ihre Unlöslichkeit in Wasser
führt ferner zu gastrischer Unverträglichkeit.
Durch die Erfindung werden diese Nachteile mit Hilfe neuer Acetylsalicylsäurederivate ausgeschaltet, die die
gleichen analgetischen und antipyretischen Eigenschaften
wie Acetylsalicylsäure haben und diese Eigenschaften bei intravenöser Verabreichung in ganz erheblich verstärktem
Maße aufweisen, und die in Wasser löslich sind und ihren Lösungen einen pH-Wert in der Nähe des Neutralpunktes
verleihen.
Diese neuen Derivate sind Argininaoetylsalicylate der
Formel
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ΟΟΗ.Η,Ν - C - HH - (CH9), - CH - COOH
m
NH2
O - CO - CH,
in denen das Arginin in linksdrehender oder rechtsdrehender
Form oder in Form des Racemats vorliegen kann.
Durch die basischen Amino- oder Iminogruppen, die durch das Argininmolekül eingeführt werden, verschwindet der
saure Charakter des Acetylsalicylsäuremoleküls, und das erhaltene Salz ist praktisch neutral.
Die neuen Salze können durch Umsetzung von Acetylsalicylsäure
mit Arginin hergestellt werden. Es ist vorteilhaft, die beiden Reaktionsteilnehmer in stöchiometrischen Mengen
zusammenzuführen. Vorzugsweise wird die Acetylsalicylsäure in Form einer Lösung in einem geeigneten Lösungsmittel,
insbesondere in einem Alkohol oder einem Keton, z.B. Äthanol oder Aceton, eingeführt. Diese Lösung kann
beispielsweise auf eine niedrige Temperatur (unter 10 C oder besser unter 5°C) gebracht und dann mit einer wässrigen
Lösung von Arginin oder eines Argininsalzes versetzt werden.
Man läßt die Reaktion vonstatten gehen und fällt dann das
gewünschte Salz durch Erhöhung der Temperatur auf etwa 20 bis 250C aus.
Eine Lösung von 3,78 g Acetylsalicylsäure in 45 ml Äthanol wird hergestellt. Nach Kühlung auf 4°C wird zur Lösung
innerhalb von 15 bis1 20 Minuten unter Rühren in eine wäBr'ige
L-Arginincarbonatlösung' gegeben, die durch Einleiten von Kohlensäure in ein Gemisch von 3»^8 g L-Arglnin und 3,5 ml
Wasser bis zur vollständigen Auflösung hergestellt worden ist. Sobald die ersten Tropfen der L-Arginincarbonatlösung
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eingeführt worden sind, erscheint eine viskose Fällung,
die sich erneut auflöst, so daß nach erfolgtem Zusatz der L-Ar.ginincarbonatlösung die gebildete lösung klar
bleibt. Die Temperatur wird dann auf 20 bis 25°C erhöht,
wobei das Produkt kristallisiert. Das Gemisch wird eine Stunde bei Raumtemperatur gerührt. Dann wird abgenutscht,
zweimal mit Äthanol gewaschen und unter vermindertem Druck getrocknet. Hierbei werden 4,45 g Produkt vom
Schmelzpunkt 14-00C erhalten.
Elementaranalyse
ι
Berechnet Gefunden
Gesamtstickstoff 15,82$ 15,80$ -
Potentiometrischer Stickstoff 7,91$ 7,87$ *
/a_7|° = +7,45° (Wasser)
Analyse auf Salicylsäure (UY-Spektrum): nicht nachgewiesen
Der Versuch wird auf die in Beispiel 1 beschriebene Weise,
jedoch unter Verwendung von DL-Arginin an Stelle von
L-Arginin durchgeführt. Hierbei werden 5,8g Produkt vom
Schmelzpunkt 146 bis 15O0C (Zers.) erhalten.
Elementaranalyse: | Stickstoff | Berechnet | Gefunden | 78$ |
Gesamtstickstoff | Wasser) | 15,82$ | 15, | 81 |
Potentiometrischer | 7,91 | 7, | ||
/ä_7i° = o (c = 4$, | ||||
Es ist zu bemerken, daß die Analyse auf freie Salicylsäure negativ ist. Dies läßt die Beständigkeit der erhaltenen
Produkte erkennen«
Die neuen Salze gemäß der Erfindung sind somit sehr beständig und wasserlöslich. Wie ferner die nachstehend genannten
Ergebnisse von pharmakologischen Versuchen zeigen, haben sie die von der Acetylsalicylsäure wohlbekannten
antipyretischen und analgetischen Eigenschaften, in denen sie dieser Säure bei intravenöser Verabreichung bei äquivalenten
Dosen dieser Säure überlegen sind«,
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Es ist "bekannt, daß durch intraperitoneale Injektion einer
wässrig-alkoholischen Lösung, die p-Phenylbenzochinon enthält, beim Versuchstier ein; Schmerz erzeugt wird, der
Reckbewegungen auslöst ("Writhing-Test").
Mäuse werden in sechs Gruppen von je 10 Tieren eingeteilt« Die zu testenden Verbindungen werden 30 Minuten vor der
intraperitonealen Injektion von p-Phenylbenzochinon injiziert.
Die Verabreichungsart und die Dosierungen für jede Gruppe sind in der folgenden Tabelle zusammen mit den
Ergebnissen genannt, die als Durchschnittszahl der Streckbewegungen pro Maus in 60 Minuten ausgedrückt sind. Die
Dosen des Argininacetylsalicylats sind als molares Äquivalent der Acetylsalicylsäure ausgedrückt.
Gruppe Wr. |
Verabreichung | Getestetes Produkt mg/kg |
Ergebnisse Zahl der Streck bewegungen |
1 | oral | Kontrollgruppe | 54 |
2 | η | Acetylsalicyl- säure 165 |
28 |
3 | η | Argininacetyl- salicylat 165 |
27,6 |
4 | i.V. | " 125 | 21 |
5 | i.V. | " 135 | 15 |
6 | i.V. | » 165 | 6 |
Bei äquivalenter Menge an Acetylsalicylsäure haben die
Argininacetylsalicylate bei oraler Verabreichung die
gleiche ,anaigetische Wirkung wie Acetylsalicylsäure. Dagegen
sind sie bei intravenöser Verabreichung vier- bis fanimal-Wirksamer*
33i.e v^ar^^hejiide ges<ihreib.ung .zeigt, daß die
J :voy%eilha£t ~%n der
,zur Behandlung von Migräne, Schmerz .und fieberiiaften
Zuständen anwifiuflbar sind. ipür diese Zwecke könne.n
die JDejqJLvate ,zu.,pJaarmazieuti.sehen Euberei^urigen verarbeitet
„Bit
20 9823/1
als Acetylsalicylsäure, oder besser zu Pulver, das für die intravenöse Injektion aufzulösen ist und pro
Dosierungseinheit 0,5 bis 2 g Wirkstoff, gerechnet als Acetylsalicylsäure, enthält und mit 5 bis 10 ml Wasser oder einem für die Injektion üblichen Lösungsmittel zu verdünnen ist, wobei die Tagesdosis 2 bis 4 g beträgt.
Dosierungseinheit 0,5 bis 2 g Wirkstoff, gerechnet als Acetylsalicylsäure, enthält und mit 5 bis 10 ml Wasser oder einem für die Injektion üblichen Lösungsmittel zu verdünnen ist, wobei die Tagesdosis 2 bis 4 g beträgt.
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Claims (6)
- Pat e η t a η s ρ r ü c h e'Argininacetylsalicylate
- 2) L-Argininacetylsalicylat
- 3) DL-Argininacetylsalicylat
- 4) Verfahren zur Herstellung von Acetyl3alicylaten nach Anspruch 1 "bis 3, dad arch gekennzeichnet, daß man Acetylsalicylsäure mit einem Arginin umsetzt.
- 5) Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß man die Reaktion bei einer !emperatur unter 1O0C, zweckmäßiger unter 50O durchführt, indem man die Acetylsalicylsäure in Form einer lösung in einem Alkohol oder Keton und das gegebenenfalls in das Salz überführte Arginin in Form einer wässrigen Lösung zusammengibt.
- 6) Pharmazeutische Zubereitungen, insbesondere Analgetika und Antipyretika, gekennzeichnet durch einen Gehalt eines Argininacetylsalicylata als Wirkstoff.T) Pharmazeutische Zubereitung nach Anspruch 6 in Form eines Pulvers, das zur Überführung in die intravenös injizierbare Form mit einem Lösungsmittel, z.B. gereinigtem Wasser, aufzulösen ist und pro Dosierungseinheit 0*5 bis 2 g Wirkstoff, gerechnet als Acetylsalicylsäure, enthält.2098 23/1159
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DE2156806C2 DE2156806C2 (de) | 1983-04-28 |
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Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19712156806 Expired DE2156806C2 (de) | 1970-11-26 | 1971-11-16 | Argininacetylsalicylate, Verfahren zu ihrer Herstellung und diese enthaltende pharmazeutische Zubereitungen |
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Country | Link |
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GB (1) | GB1350309A (de) |
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Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
GB883331A (en) * | 1959-08-28 | 1961-11-29 | Mead Johnson & Co | Stable water-soluble acetylsalicylic acid derivative |
FR1295304A (fr) * | 1956-05-07 | 1962-06-08 | Equilibre Biolog L | Nouveau sel de l'acide acétyl-salicylique et son procédé de préparation |
-
1970
- 1970-11-26 FR FR7042535A patent/FR2115059B1/fr not_active Expired
-
1971
- 1971-10-29 GB GB5035671A patent/GB1350309A/en not_active Expired
- 1971-11-16 DE DE19712156806 patent/DE2156806C2/de not_active Expired
Patent Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR1295304A (fr) * | 1956-05-07 | 1962-06-08 | Equilibre Biolog L | Nouveau sel de l'acide acétyl-salicylique et son procédé de préparation |
GB883331A (en) * | 1959-08-28 | 1961-11-29 | Mead Johnson & Co | Stable water-soluble acetylsalicylic acid derivative |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
FR2115059B1 (de) | 1974-08-30 |
GB1350309A (en) | 1974-04-18 |
FR2115059A1 (de) | 1972-07-07 |
DE2156806C2 (de) | 1983-04-28 |
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Legal Events
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