DE2155935B2 - Vorrichtung zum Nachweisen und zur quantitativen Bestimmung gasförmiger Verunreinigungen in einem Gasgemisch - Google Patents
Vorrichtung zum Nachweisen und zur quantitativen Bestimmung gasförmiger Verunreinigungen in einem GasgemischInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine elektrochemische Zelle, mit der die Anwesenheit bestimmter Gase nachgewiesen und ihre Menge bestimmt werden kann.
Seit einiger Zeit wird der Verunreinigung von Luft, insbesondere in Städten und Industriegegenden,
wachsende Aufmerksamkeit gewidmet. Je höher der Gehalt der Atmosphäre an schädlichen Stoffen ist,
desto größer wird die Nachfrage an Geräten, mit denen solche Stoffe ermittelt und ihre Mengen gemessen
werden können, so daß man die Ursache der Verschmutzung durch sie bekämpfen kann. Ein solches
Gerät darf aber natürlich weder zu teuer noch zu kompliziertsein und muß zudem leicht transportierbar sein
und eine genaue Bestimmung der Menge des betreffenden Gases ermöglichen. Im allgemeinen kann die
Meßgenauigkeit eines solchen Gerätes nur erhöht werden, wenn gleichzeitig seine Größe erhöht und sein
Aufbau kompliziert wird.
Aus der DE-PS 1153551 ist eine Anordnung zur
quantitativen Bestimmung von Gasen wie Wasserstoff und Sauerstoff bekannt. Neben Wasserstoff und
Sauerstoff wird zwar auch Methan genannt, jedoch wird aus dem Methan zunächst in einem Eisenreaktor
Wasserstoff in Freiheit gesetzt und dieser dann bestimmt. Diese bekannte Anordnung weist neben einer
Gasdiffusionselektrode (Anode) und einer Gegenelektrode (Kathode) eine der Gasdiffusionselektrode
zugeordnete Bezugselektrode, nämlich eine Kalomelelektrode, die über eine Luggin-Kapillarbrücke mit
dem Elektrolyten der Zelle in Verbindung steht, zur Vorgabe eines für die Umsetzung des zu messenden
Gases günstigen Elektrodenpotentials auf. Die Gasdiffusionselektrode besteht aus zwei Schichten verschiedener Porosität, bei deren Verwendung das zu
analysierende Gemisch unter Druck zugeführt werden muß, damit der Elektrolyt nicht zu tief in sie eindringen kann. Gemessen wird in dieser bekannten Anordnung die in der Gasdiffusionselektrode an der Drei-
Phasengrenzfläche auftretende elektrische Ladung, die bei völliger elektrochemischer Umsetzung ein Maß
für die Menge an dem zu bestimmenden Gas ist.
Aufgabe der Erfindung ist eine Vorrichtung zur Bestimmung einer gasförmigen Luftverschmutzung,
die eine momentane und genaue Anzeige der Konzentration an einem solchen Gas, auch wenn diese sehr
gering ist, ermöglicht und mit geringen Kosten als tragbares Gerät ausgebildet werden kann.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch die im Anspruch 1 gekennzeichnete Vorrichtung gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen sind durch die Unteransprüche gegeben.
Vorzugsweise weist die Zelle eine Anode.nkammer auf, durch die ein gewundener Weg für die Luft führt,
so daß die Anode in optimaler Weise mit der nachzuweisenden Substanz in Kontakt kommt. Es zeigt
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht einer Zelle,
Fig. 2 ein Querschnitt durch die 2IeIIe längs der
Linie 2-2 von Fig. 1,
Fig. 3 eine Seitenansicht eines Teils der Zelle von
Fig. 1, in der Anordnung und Aufbau der Anodenkammer veranschaulicht ist,
Fig. 4 eine Darstellung eines Teils der anderen
Seite der Zelle, die die Kathode veranschaulicht,
Fig. 5 eine perspektivische Teilansicht einer alternativen Ausführungsform einer Anodenkammer der
Zelle,
Fig. 6 eine von der Spannungsreihe der Elemente abgeleitete Auftragung von theoretischen relativen
Elektrodenpotentialen von Redoxsystemen, aus der entnommen werden kann, ob bei einem solchen System
eine Oxydation oder eine Reduktion erfolgt,
Fig. 7 eine Veranschaulichung der Beziehung zwischen einem Strom, der in einer Zelle durch ein Sauerstoff/Wasser-Redoxsystem
erzeugt werden kann, und einem bestimmten Elektrodenpotential und
Fig. 8 ein Schaltschema für die erfindungsgemäße Zelle.
Fig. 1 veranschaulicht eine elektrochemische Zelle, die einen mit einem flüssigen Elektrolyten 12
gefüllten Behälter 10 und einen darin eintauchenden porösen Körper 14 zur Aufnahme des Elektrolyten
12 aus dem Behälter 10 aufweist. Der poröse Körper 14 kann beispielsweise aus einem Glasfasermaterial
bestehen.
An Trägern 16 und 18 sind an den einander gegenüberliegenden Seiten des porösen Körpers 14 eine
Anode 20 und eine Kathode 22 so befestigt, daß sie mit dem Elektrolyten 12 in dem porösen Körper 14
in Kontakt stehen.
An dem Träger 16 ist in gleicher Weise wie die Anode 20, jedoch etwas unter dieser, eine dritte oder
Bezugselektrode 24 in Kontakt mit dem Elektrolyten 12 an dem porösen Körper 14 befestigt.
die Innenseite des Trägers 16, an der die Anode 20 befestigt ist, ist so ausgebildet, daß innerhalb einer
durch die Wände 28, 30, 32 und 34 begrenzten Anodenkammer durch horizontale Wände 38,40 und 42,
die alternierend von den Seitenwänden 30 und 34 in die Kammer hineinragen, ein gewundener Strömungsweg
für ein Gas, das durch den Einlaß 44 in die Kammer eingeführt und durch den Auslaß 46 aus
ihr herausgeführt wird, vorgegeben wird.
Das untere End; des Trägers 16 weist ein durch
die Wände 48a, 486, 48c und 4Sd begrenztes rechtwinkliges Loch48auf,dt./ch das die Atmosphäre der
Umgebung der Zelle an die Bezugselektrode 24 gelanger kann. Auch der Träger 18 weist, wie am besten
aus den Fig. 2 und 4 zu ersehen, ein rechteckiges Loch 50 auf, das durch die Wände 50a, 506, 50c und SOd
begrenzt ist und durch das die Atmosphäre der Umge-
·> bung der Zelle an die Kathode 22 gelangt.
Beim Betrieb der Zelle wird atmosphärische Luft oder ein anderes Gas, das das nachzuweisende Gas,
beispielsweise Kohlenmonoxid, enthält, mit vorgegebener Geschwindigkeit durch den Einlaß 44 in die
ι» Anodenkammer mit dem gewundenen Strömungsweg
36 eingeleitet. Während die Luft oder ein anderes Gas über die Anode 20 strömt, wird durch die elektrochemische
Umsetzung des nachzuweisenden Gases an der Anode 20 in dem Leitungssystem außerhalb der Zelle
ι ■> ein Strom erzeugt, durch den das Gas nachgewiesen
und seine Menge gemessen werden kann. Die Strömung des das nachzuweisende Gas enthaltenden Gases
durch die Anodenkammer erfolgt so, daß dieses Gas, beispielsweise Luft, ein relativ konstantes Gebiet
.'ο der Anode 20 überstreicht, so da? das darin anwesende
nachzuweisende Gas mit geeigneter Geschwindigkeit reagiert.
Weil das nachzuweisende Gas immer ein relativ konstantes Gebiet der Anodenfläche überstreicht,
_'! sind Änderungen der A.usgangsspannung mit Sicherheit
auf Änderungen der Konzentration an diesem Gas und nicht auf andere Faktoren zurückzuführen.
Das heißt, wenn dieser Bedingung nicht genügt wird, ist die Messung weniger genau bzw. das Gerät un-
jo brauchbar. Daher darf das nachzuweisende Gas auch
nicht in Einzelmengen oder ungesteuert an die Anodenfläche herangeführt werden.
Auch eine Änderung der Strömungsgeschwindigkeit der Gasprobe durch den gewundenen Strömungs-
r> weg 36 der Anodenkammer kann unerwünschte Änderungen
der Ausgangsspannung bewirken. Daher wird die zu untersuchende Gasprobe mit bestimmter
Strömungsgeschwindigkeit durch den gewundenen Strömungsweg 36 der in den Fig. 1 bis 4 veranschau-
4i> lichten elektrochemischen Zelle geführt.
G aindsätzlich also muß die elektrochemische Zelle
so benutzt werden, daß jeder Einfluß auf die Ausgangsspannung mit Ausnahme von Art und Konzentration
des nachzuweisenden Gases ausgeschaltet
π wird.
Nachdem das nachzuweisende Gas durch Umsetzung an der Anode 20 verbraucht ist, wird die Gasprobe
durch den Auslaß 46 aus der Anodenkammer herausgeführt.
,ο Wenn die elektrochemische Zelle, wie sie in den
Fig. 1 bis 4 veranschaulicht ist, dem Nachweis von Kohlenrnonoxyd dienen soll, wird als Elektrolyt 12
vorzugsweise eine wäßrige Scbwefelsäurelösung verwendet, und die Zelle wird bei Zimmertemperatur be-
Y, trieben. Das Anodenmaterial ist vorzugsweise Platinschwarz, und die Elektrode 20 ist eine bekannte, mit
Polytetrafluoräthylen gebundene Diffusionselektrode. Die Kathode 22 und die Bezugselektrode 24
können zwar auch aus verschiedenen anderen Mate-
Mi rialien bestehen, sind aber vorzugsweise ebenfalls mit
Polytetrafluoräthylen gebundene Platinschwarz-Diffusionselektroden.
Eine wesentliche Voraussetzung für eine genaue Messung mit der elektrochemischen Zelle ist, daß zwi-
h, sehen der Anode 20 und dur Bezugselektrode 24 ein
konstantes Potential erhalten bleibt. Das Schaltschema, mit dem dies erreicht wird, ist in Fig. 8 gezeigt.
Bei Anwendung dieses Schaltschemas wird ein
festes Potential zwischen der Anode 20 und der Bezugselektrode 24 aufrechterhalten, ohne daß ein
Strom zwischen ihnen fließt. Dagegen kann zwischen der Anode 20 und der Kathode 22 Uber ein äußeres
Leitungssystem ein Strom fließen, wenn eine Verunreinigung, wie Kohlenmonoxyd, in der Zelle reagiert.
Die Bedeutung des festen Potentials zwischen der Anode 20 und der Bezugselektrode 24 wird am besten
durch Fig. 6 veranschaulicht, in der auf der rechten Seite bestimmte Redoxsysteme gekennzeichnet und
auf der linken Seite die entsprechenden theoretischen reversiblen Elektrodenpotentiale unter Bezugnahme
auf die Spannungsreihe der Elemente angegeben sind. Der Wert des theoretischen reversiblen Elektrodenpotentials eines Redoxsystems läßt erkennen, ob bei
diesem System, wenn es mit einer Elektrode mit bestimmtem Potential in Berührung steht, eine Oxydation oder eine Reduktion erfolgt. Wenn an eine Elek-
tiuuv win ■ vrivuwai gviwgt rruu, uaa anv/ui3Wiivi i3i aia
das reversible Elektrodenpotential des Redoxsystems, wird der reduzierte Teil dieses Systems oxydiert, während, wenn an die Elektrode ein Potential, das kathodischer ist als das reversible Elektrodenpotential des
Redoxsystems, gelegt wird, der oxydierte Teil des Systems reduziert wird.
Gemäß Fig. 6 beträgt das reversible Elektrodenpotential des Redoxsystems CO2/CO -0,12 V. Wenn
daher die Spannungsdifferenz zwischen der Anode 20 und der Bezugselektrode 24 ausreichend anodischer
als —0,12 V gehalten wird, wird Kohlenmonoxyd an der Anode 20 oxydiert, d. h. in dem Redoxsystem
CO2/CO erfolgt die folgende Umsetzung:
CO+ H2O » CO2 + 2H+ + 2e"
Um wieviel die Spannungsdifferenz zwischen der Anode 20 und der Bezugselektrode 24 anodischer
oder kathodischer als das theoretische reversible Elektrodenpotential des Redoxsystems sein muß,
hängt natürlich von bestimmten Gegebenheiten ab, kann aber vom Fachmann leicht ermittelt werden.
Eine der Schwierigkeiten, die bei der Benutzung eines Meßgerätes, wie der Zelle gemäß der Erfindung,
auftreten können, ergibt sich daraus, daß mehr als eine Verunreinigung an die Anode gelangen kann, so daß
an dieser verschiedene stromliefernde Umsetzungen erfolgen und Art und Menge der Verunreinigungen
nicht voneinander unterschieden werden können. Praktisch ist aber der Kohlenmonoxydgehalt der Luft
im allgemeinen weit größer als der Gehalt an anderen Verunreinigungen, wie Stickoxyd und Kohlenwasserstoffen. Daher is», es gewöhnlich bei der Bestimmung
der Verunreinigung atmosphärischer Luft nicht notwendig, zwischen den verschiedenen Verunreinigungen zu unterscheiden, da die Ausgangsspannung vorwiegend auf die Anwesenheit von Kohlenmonoxyd
zurückzuführen ist. Nur wenn eine besondere Genauigkeit erforderlich ist, oder wenn der Gehalt an Stickoxyden oder Kohlenwasserstoffen so groß ist, daß die
Ausgangsspannung der ZeHe keinen Schluß auf den Kohlenmonoxydgehalt zuläßt, müssen Vorkehrungen
getroffen werden, damit verschiedene Verunreinigungen für sich nachgewiesen und bestimmt werden
können. Das kann beispielsweise so erfolgen, daß eine Luftprobe nacheinander durch einzelne Zellen, in denen jeweils nur eine Verunreinigung reagiert, während die anderen Verunreinigungen inert sind, geführt
wird. Zu diesem Zweck müssen Anoden- bzw. oder Kathodenmaterial, Elektrolyt und Temperatur des
Beispielsweise können zur Untersuchung atmo sphärischer Luft drei verschiedene Zellen so angeord
net werden, daß eine Probe der Luft nacheinandei durch diese Zellen geleitet wird und jede Zelle eine
bestimmte Verunreinigung nachweist, wobei natUrlicF in der ersten Zelle nicht sämtliche Verunreinigunger
entfernt oder umgesetzt werden dürfen, so daß in der nachfolgenden Zellen keine Verunreinigung mehl
umgesetzt werden kann. Eine Anordnung, durch die einzelne Verunreinigungen atmosphärischer Luft getrennt nachgewiesen werden können, wird weiter unten beschrieben.
Eine der Hauptschwierigkeiten, die durch die elektrochemische Zelle gemäß der Erfindung überwunder
werden müssen, ergibt sich daraus, daß in der Zelle auch durch ein Sauerstoff/Wasser-Redoxsystem ir
dem äußeren Leitungssystem ein Strom, der nicht vor
Λ ι ι * ι ι : ι \i : —;
UVl UIII3(.U.UIIg ULI I iat~ll£U W CiaCIIUCII T Cl UlUClIlIgUlIg
stammt, erzeugt werden kann. Dieses Redoxsystem kann sich aus dem Sauerstoff der eintretenden atmosphärischen Luft und dem in dem Elektrolyten enthaltenen Wasser aufbauen. Beispielsweise kann unter
gewissen Umständen Wasser an einer der Elektroden der Zelle oxydiert werden, und durch diese Umsetzung kann ein Strom erzeugt werden, der von dem
durch die Umsetzung der Verunreinigung erzeugten Strom .acht zu unterscheiden ist. Ebenso kann Sauerstoff innerhalb der Zelle reduziert werden, wodurch
ebenfalls ein unerwünschter Strom erzeugt wird. Gemäß der Erfindung wird die Erzeugung eines solchen
Stroms wirksam unterbunden.
Wesentlich dafür ist die Aufrechterhaltung einer konstanten Spannung zwischen der Anode und der
Bezugselektrode, derart, daß der durch das Sauerstoff/Wasser-Redoxsystem erzeugte Strom gegenüber
dem durch die Umsetzung der Verunreinigung erzeugten Strom unerheblich ist. Dies kann erreicht
werden, wenn ein festes Potential in dem Bereich von 0,7 bis 1,5 V mit Bezug auf das reversible Elektrodenpotential des Wasserstoff-Redoxsystems gewählt
wird.
Fig. 6 ist zu entnehmen, daß das Potential des Sauerstoff/Wasser-Redoxsystems + 1,23 V beträgt.
Das bedeutet, daß an einer Elektrode mit einem kathodischeren Potential als +1,23 V eine Reduktion
von Sauerstoff erfolgen würde. Wenn das Elektrodenpotential anodischer als +1,23 V wäre, so würde an
der Elektrode Wasser oxydiert werden. Bei einem Elektrodenpotential in dem Bereich zwischen 0,9 und
1,50 V würde bei jedem kathodischeren System eine Oxydation erfolgen. Beispielsweise muß bei einem
Potential in diesem Bereich notwendig Kohlenmonoxyd oxydiert werden, weil das Redoxsystem CO2/C0
gemäß Auftragung in Fig. 6 ein Potential von — 0,12, d. h. ein beträchtlich kathodischeres Potential hat.
Die Kurven von Fig. 7 veranschaulichen die Beziehung zwischen einem in einer Zelle durch ein Sauerstoff/Wasser-Redoxsystem erzeugten Strom und dem
Potential der Elektrode, an der die Umsetzungen erfolgen. In der Kurve A wird bei einem Potential von
+1,23 V durch eine Umsetzung an einer Elektrode, an die ein solches Potential gelegt ist, kein Strom erzeugt. Wenn das Potential an der Elektrode veränderi
wild, so beginnt die Erzeugung eines anodischen oder kathodischen Stroms, je nachdem, in welcher Richtung das Potential geändert wird. Damit aber ein meßbarer Strom erzeugt wird, muß das an die Elektrode
gelegte Potential beträchtlich verschieden sein von den +1,23V.
Die mit A bezeichnete Kurve veranschaulicht die Situation an einer Platinelektrode. Wenn das Potential
an einer solchen Elektrode anodischer oder kathodi- > scher wird als +1,23 V, so wird in dem Potentialbereich zwischen den mit yund A* bezeichneten Punkten
noch «ein oder ein nur geringer Strom erzeugt. Erst wenn das Potential anodischer wird, als dem Punkt Y
entspricht, bzw. kathodischer, als dem Punkt X ent- lr|
spricht, wird ein wahrnehmbarer Anoden- oder Kathodenstrom erzeugt. Das heißt, wenn an die Elektrode der Kurve A ein Potential innerhalb der durch
die Punkte X und Y gegebenen Grenzen gelegt wird, wird durch das Redoxsystem Sauerstoff/Wasser kein <
~> wahrnehmbarer Strom erzeugt.
Form und Art der Kurve von Fig. 7 hängen hauptsächlich von der Wahl des Elektrodenmaterials ab
Bei verschiedenen Eiektrodenmaieriaiien können sich
Kurven von grundsätzlich der gleichen Form wie -" Kurve A ergeben mit der Abweichung, daß der Potentialbereich, innerhalb dessen das Redoxsystem
Sauerstoff/Wasser keinen meßbaren Strom erzeugt, größer oder kleiner ist. üie Form der Kurve wird
außerdem von der Art des verwendeten Elektrolyten : > beeinflußt. Es erscheint jedoch nicht notwendig, solche Kurven für bestimmte Zellen genau wiederzugeben und zu besprechen, da dies zum Allgemeinwissen
des Fachmanns gehört.
Für die mit A bezeichnete Kurve können die Werte u>
für Λ und Y bei Verwendung einer Platinelektrode ziemlich genau mit 1,0 und 1,7 V angenommen werden. Für eine genauere Angabe dieser Werte müssen
noch andere Faktoren als das Elektrodenmaterial berücksichtigt werden. Das heißt die angegebenen r>
Werte sind nur als ungefährer Hinweis auf die Spannungswerte anzusehen.
Die mit B bezeichnete Kurve ist ein weiteres Beispiel für diese Art von Kurven. Sie ergibt sich aus
den Bedingungen, die bei Verwendung einer Gold- -">
elektrode in einem sauren Elektrolyten herrschen. Die ungefähren Grenzwerte Q und R für die Potentiale
sind 0,7 und 1,8 V. Innerhalb dieses Bereichs wird von dem Redoxsystem Sauerstoff/Wasser kein wahrnehmbarer Strom erzeugt. -n
Das Material der Elektroden, insbesondere das Materia! der Arbeitselektrode, die im vorliegenden
Fall die Anode ist, muß so gewählt werden, daß die nachzuweisende Verunreinigung in der Zelle oxydiert
wird. Eine wesentliche Bedingung ist natürlich, daß '■'<
das Elektrodenmaterial gegenüber dem Elektrolyten der Zelle stabil ist. Noch wesentlicher mit Bezug auf
die Anwendung eines festen Potentials ist die Eigenschaft der Elektrode, eine Umsetzung, d. h. eine
Oxydation der nachzuweisenden Verunreinigung, zu bewirken, wenn dieses Potential angelegt wird. Bei
verschiedenen Elektrodenmaterialien werden bei einem bestimmten Elektrodenpotential verschiedene
Ergebnisse bei der Umsetzung einer bestimmten Verunreinigung erzielt. Das trifft insbesondere auf den eo
zu Folge der Reaktivität der Verunreinigung an der Elektrode erzeugten Strom zu. Wenn ein falsches
Elektrodenmaterial gewählt und ein falsches Potential angelegt wird, kann die Umsetzung der nachzuweisenden Verunreinigung an dieser Elektrode so lang-
sam erfolgen, daß ein zu geringer Strom erzeugt wird, um eine genaue Ablesung der Ausgangsspannung und
damit eine Messung der umgesetzten Verunreinigung
zu ermöglichen. Bei geeigneter Wahl des Elektrodenmaterial und des Elektrodenpotentials wird bei einer
bestimmten Menge an umzusetzender Verunreinigungein maximaler Strom erzeugt, und die Erzeugung
eines Stroms durch das Redoxsystem Sauerstoff/Wasser wird verhindert, wobei das an die Elektrode gelegte feste Potential zweckmäßig in dem Bereich von
0,7 bis 1,5 V liegt.
In der in Fig. 1 gezeigten bevorzugten Ausführungsform einer elektrochemischen Zelle, die insbesondere dem Nachweis und der Messung von Kohlenmonoxyd dient, wird an die Anode vorzugsweise ein
festes Potential zwischen 1,07 und 1,13 V, insbesondere etwa 1,1 V, gelegt. Wie erwähnt, ist das bevorzugte Material für die Anode 20 dieser Zelle Platin
oder Platinschwarz, und der bevorzugte Elektrolyt 12 ist eine wäßrige Schwefelsäurelösung. Bei einem festen Potential von 1,1V wird mit Kohlenmonoxyd in
einer solchen Zeiie ein maximaler Strom erzeugt. Wenn das feste relative Potential beträchtlich über
oder unter diesem Wert liegt, wird durch eine bestimmte Menge an Kohlenmonoxyd ein beträchtlich
geringerer Strom erzeugt. Bei einer geringen Abweichung des an die Anode gelegten Potentials von diesem Wert von 1,1 V, erfolgt jedoch eine geringere
Änderung des Stroms als wenn die Anode bei einem anderen Potential gehalten wird.
Platin und Platinschwarz sind die bevorzugten Elektrodenmaterialien für den Nachweis von Kohlenmonoxyd in der durch die Fig. 1 bis 4 veranschaulichten elektrochemischen Zelle. Andere Elektrodenmaterialien, die sich zum Nachweis und zur Messung von
Kohlenmonoxyd eignen, sind beispielsweise Rhodium, Iridium, Ruthenium, Palladium, Osmium,
Wolframcarbid, Molybdänoxyd, Molybdänsulfid und Legierungen oder Gemische davon. Im allgemeinen
eignet sich für den Nachweis von Kohlenmonoxyd ein Edelmetall.
Der poröse Körper muß natürlich nicht aus Glasfasermaterial bestehen, sondern kann beispielsweise
auch aus Siliciumdioxyd, Zirkonoxyd oder verschiedenen Polymeren bestehen. Auch muß der Elektrolyt
nicht in einem porösen Körper 14 enthalten sein, sondern kann in der Form eines freien Elektrolyten vorliegen. Wesentlich ist nur, daß die nachzuweisende
und an der Arbeitselektrode umzusetzende Verunreinigung an die Grenzfläche zwischen Elektrolyt und
Oberfläche dieser Elektrode gelangen kann. Beispielsweise kann also die eine Seite der Arbeitselektrode 20 mit einem freien Elektrolyten in Kontakt stehen, während ihre gegenüberliegende Seite der
nachzuweisenden Substanz, beispielsweise Kohlenmonoxyd, ausgesetzt wird. In der in den Fig. 1 bis
4 veranschaulichten Zelle wird eine mit Polytetrafluoräthylen gebundene poröse Elektrode 20 verwendet, und zufolge der Porosität vermag das nachzuweisende Gas von der Außenfläche der Elektrode 20,
d. h. der Fläche, die dem gewundenen Strömungsweg 36 zugekehrt ist, zu ihrer Innenfläche, die mit dem
Elektrolyten in Kontakt steht, zu wandern. Die Wahl der Materiahen für die Kathode 22 und die Bezugselektrode 24 liegt im Rahmen des fachmännischen
Könnens. Das Kathodenmaterial muß natürlich Elektronenleitfähigkeit besitzen und in dem Elektrolyten
wenig löslich sein. Da, wie in jeder elektrochemischen Zelle der hier beschriebenen Art, die an einer Elektrode erfolgende Umsetzung der an der anderen Elektrode erfolgenden Umsetzung äquivalent sein muß,
muß an der Kathode 22 eine Reduktion erfolgen, die der an der Anode 20 erfolgenden Oxydation des betreffenden
Redoxsystems äquivalent ist. Daher muß das Kathodenmaterial so gewählt werden, daß diese
Elektrode 22 die Reduktion von Wasser oder von Sauerstoff oder von dem entsprechenden Redoxsystem,
das an der Anode 20 der entsprechenden Oxydation untei liegt, katalysiert.
Da die Bezugselektrode 24 eine nicht polarisierte Elektrode ist und an den elektrolytischen Umsetzungen
der Zelle nicht aktiv teilnimmt, ist maßgebend für die Wahl des Materials für diese Elektrode seine
Fähigkeit, das festgelegte Potential mit Bezug auf die Anode 20 einzuhalten und mit der Umgebung der
Zelle verträglich zu sein, beispielsweise geringe Löslichkeit in dem Elektrolyten zu besitzen.
Wie in den Fig. 1 bis 4 gezeigt, stehen sowohl die Bezugselektrode 24 als auch die Kathode 2 mit dem
nnrncpn Ifnrnpr XA rlprart in Knnta\et Haft ihrp von
nicht wie der Träger 16 einen gewundenen Strömungsweg 36 auf, sondern eine kreisförmige Anodenkammer
62, die vollständig mit der Oberfläche der Anode 20a in Kontakt steht. Ein Propeller 64 bewegt
die Luft in der Anodenkammer 62 und begünstigt damit die Umsetzung des in der Luft enthaltenen Kohlenmonoxyds.
Durch eine in der Welle des Propellers 64 verlaufende Leitung 66 wird Luft in die Anodenkammer
62 eingeführt. Die Leitung 68, die die Seitenwand der Kammer 62 durchsetzt, dient der Abführung
des Inhalts der Kammer 62 tangential zu dieser Kammer. In die Anodenkammer 62 eintretende Luft wird
also durch den Propeller 64 in der Kammer so bewegt, daß durch den Kontakt des Kohlenmonoxyds mit der
Anodenoberfläche eine Oxydation erfolgt. Anschließend wird die Luft durch Leitung 68 wiederum zu
Folge der Bewegung des Propellers 64 abgeführt. Auch durch die in Fig. 5 gezeigte Anordnung er-
fnlnt pinp urirircamp \/f»rtpiliinn Hpc in Hpr in Hif» An-
diesem Körper abgewandten Seiten der Atmosphäre der Umgebung zugewandt sind. Hinsichtlich der Bezugselektrode
24 besteht eine alternative Möglichkeit darin, daß diese Elektrode nur der Luft ausgesetzt
wird, die zuvor die Anodenkamrner durchsetzt hat und von der das gesamte Kohlenmonoxyd oder ein beträchtlicher
Teil davon durch Umsetzung innerhalb der Zelle entfernt ist. Ein Vorteil dieser Alternative
ist, daß die Polarisation der Bezugselektrode 24, die durch die Oxydation des in der Luft der Umgebung
enthaltenen Kohlenmonoxyds, dem die Bezugselektrode 24 ausgesetzt ist, erfolgt, unterbleibt. Eine solche
Polarisation erfolgt zwar in der Zelle der Fig. 1 bis 4, ist jedoch verhältnismäßig gering, weil keine
beträchtliche Strömung von Gas über die Oberfläche dieser Elektrode erfolgt, so daß die Einflüsse einer
Oxydation von Kohlenmonoxyd an dieser Elektrode geringfügig und zulässig sind. Die Wirkung einer solchen
Polarisation besteht darin, daß die Anode kathodischer wird und damit das Gerät eine geringere
Menge an Kohlenmonoxyd anzeigt, als tatsächlich in der untersuchten Luft anwesend ist. Die Entscheidung
darüber, ob eine solche Polarisation vermieden werden soll oder nicht, hängt also von der geforderten
Genauigkeit sowie von der Frage, ob der zur Erzielung dieser Genauigkeit erforderliche Aufwand gerechtfertigt
ist, ab.
Wesentlich für die elektrochemische Zelle ist natürlich die Ausbildung der Anodenkammer derart,
daß die nachzuweisende Substanz an die Anodenfläche gelangt. Wie in den Fig. 2 und 3 gezeigt, wird
der Luftstrom auf dem gewundenen Weg 36 an die Anode 20 herangeführt. Die Ausbildung dieses Strömungsweges
36 gewährleistet, daß ein konstantes Gebiet der Anodenoberfläche dem Kohlenmonoxyd
ausgesetzt wird, und bei der Wahl einer geeigneten Strömungsgeschwindigkeit können daher zu Folge
plötzlicher Änderungen des überströmten Gebietes der Anodenoberfläche keine Änderungen des Ausgangsstroms
erfolgen. Ein geeigneter Kontakt des Kohlenmonoxyds mit der Anode innerhalb der Anodenkammer
kann aber natürlich auch in anderer Weise gewährleistet werden.
Eine solche alternative Ausbildung ist in Fig. 5 gezeigt. Gemäß dieser Ausbildungsform steht eine
Anode 20a mit dem in einem porösen Körper 1<ί·α
enthaltenen Elektrolyten in Kontakt. Die Anode 20a ist an einem Träger 60 befestigt, ähnlich wie die
Anode 20 an dem Träger 16. Der Träger 60 weist odenkammer 62 eingeführten Luft enthaltenen Kohlenmonoxyds
über die Fache der Anode 20a, und die Ausgangsspannung der Zelle kann genau abgelesen
werden. Auch bei dieser Anordnung ist gewährleistet, daß keine Änderungen der dem Kohlenmonoxyd ausgesetzten
Anodenfläche die Ablesung der Ausgangsspannung und damit die Anzeige der Kohlenmonoxydkonzentration
ungenau machen. Die in Fig. 5 gezeigte Ausführungsform eignet sich insbesondere für die Messung geringer Kohlenmonoxydkonzentrationen,
da sie bei gegebener Kohlenmonoxydkonzentration größere Ströme liefert und damit die Wirkung
des Gerätes verbessert.
Die Einhaltung einer konstanten Spannung zwischen Anode und Bezugselektrode der Zelle erfolgt
durch eine Potentiostatschaltung, wie sie in Fig. 8 veranschaulicht ist.
Fig. 8 ist ein Schaltschema für die elektrochemische
Zelle. Wie in diesem Schema gezeigt, weist die Zelle eine Anode 70, eine Kathode 72 und eine
Bezugselektrode 74 auf. Die Anode kann über einen Schalter 76 bei 78 geerdet werden. Ein wesentlicher
Teil der Zelle ist ein Verstärker 80, mit dem sowohl die Bezugselektrode 74 als auch die Kathode 72 verbunden
ist. Eine Gleichstromquelle 82 ist einerseits über Leitung 84 bei 78 geerdet und ist andererseits
über Leitungen 86 und 88 mit dem Verstärker 80 verbunden, wobei zwischen den Leitungen 86 und 88
parallel zu der Gleichstromquelle 2 und dem Verstärker 80 Widerstände 90, 92 und 94 angeordnet sind.
Der Widerstand 92 ist ein Rheostat, der über eine Leitung 96 mit dem Verstärker 80 verbunden ist. Der
Widerstand 92 ermöglicht die Einstellung des festen Potentials zwischen der Bezugselektrode 74 und der
Anode 70. Die Kathode 72 ist über einen Widerstand 98 mit parallel geschaltetem Voltmeter 100 mit dem
Verstärker 80 verbunden. Die Bezugselektrode 74 ist über eine Leitung 102 mit dem Verstärker verbunden,
und, da die Anode 70 dazu neigt, das durch die Einstellung des Rheostaten 94 festgelegte Potential zu
verändern, arbeitet der Verstärker 80 derart, daß er über einen Rückkopplungsweg das Potential zwischen
Anode 70 und Bezugselektrode 74 konstant hält. Die Neigung, das festgelegte Potential zwischen Anode 70
und Bezugselektrode 74 zu verändern, ergibt sich aus der Umsetzung der aufzufindenden Verunreinigung,
d. h. der Oxydation des Kohlenmonoxyds in der über die Oberfläche der Anode 70, wie durch den Pfeil
angezeigt, strömenden Luft. Der Ausgangsstrom des
Verstärkers 80 wird durch den Widerstand 98 geführt und hängt ab von dem Ausmaß der Kohlenmonoxy ·
Oxydation an der Anode 70. Das heißt, der Ausschlag des Voltmeters 100 ist ein Maß für die Oxydation an
der Anode 70 und die Menge an oxydiertem Material. Das Voltmeter 100 kann in bekannter Weise so eingeteilt
werden, daß es die Menge an Kohlenmonoxyd in der verwendeten Luftprobe direkt anzeigt, und
diese Ablesungen sind hinreichend genau, wenn den obigen Richtlinien gefolgt wird.
Jede Veränderung der Spannung /wischen der Anode 70 und der Bezugselektrode 74 beeinträchtigt
die Genauigkeit der Zelle. Die zulässige Abweichung hängt also von der geforderten Genauigkeit des Gerätes
ab. Durch die in Fig. 8 veranschaulichte Schaltung wird eine Konstanz der Spannung zwischen Anode
und Bezugselektrode erreicht, die für die meisten Anwendungen bei der Untersuchung atmosphärischer
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Elektrolyt Phosphorsäure mit einer Tempratur in dem Bereich von 100 bis 200° C. Das feste Potential zwischen
der Anode und der Bezugselektrode liegt vorzugsweise in dem Bereich von 1,05 bis 1,15 V. Die
aus der Kohlenmonoxydnachweiszelle austretende
Luft wird in diese dritte Zelle eingeleitet, um Kohlenwasserstoffe nachzuweisen, wobei die Oxydation der
Kohlenwasserstoffe in der oben beschriebenen Weise an der Anode erfolgt, ein Strom erzeugt und die Anwesenheit
von Kohlenwasserstoffen und ihre Menge angezeigt werden.
Jede der drei Zellen weist natürlich Mittel auf, um das feste Potential zwischen der Anode und der Bezugselektrode
einzustellen. In jedem Fall stellt der möglicherweise durch das Redoxsystem Sauerstoff/
Wasser erzeugte Strom eine Schwierigkeit dar, die be ■ rücksichtigt und vermieden werden muß, indem den
oben beschriebenen Richtlinien gefolgt wird.
erforderlich ist, kann eine andere Schaltung, die eine größere Genauigkeit gewährleistet, verwendet werden.
Durch Veränderungen des Materials der Elektrode, der Zusammensetzung des Elektrolyten oder seiner
Temperatur und durch Einstellen des festen Potentials zwischen der Anode und der Bezugselektrode kann
die Zelle für die Oxydation bestimmter anderer Verunreinigungen als Kohlenmonoxyd geeignet gemacht
werden, derart, daß andere in d^r Luftprobe enthaltene
Verunreinigungen der Umgehung der Zelle gegenüber inert sind. Neben Kohlenmonoxyd sind die
Hauptverunreinigungen der atmosphärischen Luft Stickoxyd und Kohlenwasserstoffe, und es sollen daher
im folgenden noch Modifikationen der Zelle, durch diese Verunreinigungen nachgewiesen, gemessen
und aus der Luftprobe entfernt werden können, beschrieben werden.
Messung und Nachweis dieser drei wesentlichsten Verunreinigungen der atmosphärischen Luft, d. h.
Kohlenmonoxyd, Stickoxyd und Kohlenwasserstoffe, kann durch die Anordnung von drei Zellen, von denen
jede dem Nachweis und der Umsetzung einer dieser Verunreinigungen dient, erfolgen. Normalerweise ist
es am zweckmäßigsten, die Luftprobe zunächst durch eine Zelle für den Nachweis des Stickoxyds zu führen.
Eine solche Zelle enthält vorzugsweise eine Goldanode und Schwefelsäure von Zimmertempratur als
Elektrolyt. In dieser Zelle wird die Spannung zwischen Her Anode und der Bezugselektrode vorzugsweise in
dem Bereich zwischen 1,0 und 1,3 V gehalten. Beim Durchgang der Luft durch die Anodenkammer dieser
Zelle wird das darin enthaltene Stickoxyd ganz oder zum größten Teil durch Oxydation an der Anode entfernt.
Der durch diese Oxydation im äußeren Leitungssystem erzeugte Strom wirkt sich in gleicher
Weise wie die Oxydation von Kohlenmonoxyd in der durch die Fig. 1 bis 4 veranschaulichten Zelle auf die
gemessene Ausgangsspannung aus, so daß das Stickoxyd nachgewiesen und gemessen werden kann.
Anschließend kann die Luftprobe der Zelle zum Nachweis und zur Oxydation des Kohlenmonoxyds
zugeführt werden. Diese Zelle enthält eine Platinelektrode und Schwefelsäure von Zimmertemperatur
als Elektrolyt. Sie kann aufgebaut sein wie die in den Fig. 1 bis 4 veranschaulichte Zelle.
Eine dritte Zelle zum Nachweis und zur Messung von Kohlenwasserstoffen in der Luftprobe enthält
vorzugsweise eine Platinschwarz-Elektrode und als
gg
jeder einzelnen Zelle ergeben sich keine Probleme aus der Erzeugung eines unerwünschten Stroms durch die
Anwesenheit und Umsetzung einer Verunreinigung, die in dieser Zelle nicht nachgewiesen werden soll.
Wenn, wie in der oben beschriebenen Anordnung von drei Zellen, die Luft zunächst durch die Stickoxydnachweiszelle
geführt wird, wird die Ausgangsspannung durch die Anwesenheit von Kohlenmonoxyd und Kohlenwasserstoffen nicht beeinflußt, d. h. weder
Kohlenmonoxyd noch Kohlenwasserstoffe werden in dieser Zelle oxydiert, weil diese Verunreinigungen der
Goldanode dieser Zelle gegenüber inert sind. Ebenso werden in der Kohlenmonoxydnachweisze'le weder
Stickoxyd noch Kohlenwasserstoffe oxydiert. Stickoxyd würde zwar normalerweise in der Kohlenmonoxydnachweiszelle
reagieren. Das ist aber ohne Bedeutung, da diese Verunreingung bereits in der vorgeschalteten Zelle ganz oder zum größten Teil entfernt
ist. für die Entfernung der Kohlenwasserstoffe ist ein anderer Elektrolyt a1^ Schwefelsäure von Umgebungstemperatur
erforderlich, so daß ihre Anwesenheit in der Kohlenmonoxydzelle ohne Einfluß auf
die Ausgangsspannung ist.
Die elektrochemische Zelle gemäß der Erfindung ist vielfacher Anwendung fähig. Beispielsweise ist es
bei bestimmter, Industrieanlagen erforderlich, bestimmte gasförmige Substanzen nachzuweisen und zu
messen. Die nachzuweisende Substanz kann natürlich auch ohne daß Sauerstoff anwesend ist. mit der OberfiärVii1
Hf»r Arbeitseiektrocie in Kontakt "sbrscht werden,
ohne daß der Nachweis dieser Substanz nachteilig beeinflußt wird. Wenn die Zelle einen wäßrigen Elektrolyten
enthält, so wird die Verunreinigung an der Grenzfläche zwischen dem Elektrolyten und der Arbeitselektrode
unter Erzeugung des zum Nachweis erforderlichen Stroms oxydiert. Das heißt, die Abwesenheit
von Sauerstoff behindert den Nachweis nicht. Außerdem entfällt durch die Entfernung oder Abwesenheit
von Sauerstoff in der die Verunreinigung enthaltenden Umgebung die Notwendigkeit der Einhaltung
der unteren Grenze von 0,9 V für das feste Potential zwischen der Arbeitselektrode und der Bezugselektrode,
da diese untere Grenze sich aus der Notwendigkeit, eine Reduktion von Sauerstoff in der
Zelle unter Erzeugung eines unerwünschten Stroms zu vermeiden, ergibt. Dagegen bleibt die Notwendigkeit
der Einhaltung der oberen Grenze für diese Spannung von 1,5 V erhalten, da diese Grenze sich aus
der Notwendigkeit der Vermeidung einer Oxydation
des Wassers in dem Elektrolyten, ergibt. Bei Abwesenheit von Sauerstoff ergibt sich also für das feste
Potential zwischen der Arbeitselektrode und der Bezugselektrode lediglich die Forderung, daß diese
Spannung nicht anodischer als +1,50 V sein darf. Die elektrochemische Zelle gemäß der Erfindung
kann auch so ausgebildet werden, daß der Alkohol
im Atem eines Menschen nachgewiesen und gemessen werden kann. Mit einer solchen Zelle könnte außer
Äthanol auch Methanol nachgewiesen werden. Der bevorzugte Elektrolyt für eine solche Zelle wäre wäßrige
Schwefelsäure und der bevorzugte Bereich für das feste Potential zwischen Anode und Bezugselektrode
wäre 1,05 bis 1,3 V.
Hierzu 6 Blatt Zeichnungen
Claims (12)
1. Vorrichtung zum Nachweisen und zur quantitativen Bestimmung gasförmiger Verunreinigungen in einem Gasgemisch, bestehend aus einer
elektrochemischen Zelle mit einer Gasdiffusionselektrode (Anode), einer Gegenelektrode (Kathode), einer der Gasdiffusionselektrode zugeordneten Bezugselektrode und einem Potentiostaten zur Aufrechterhaltung eines konstanten
Potentials zwischen der Gasdiffusionselektrode und der Bezugselektrode sowie einer Einrichtung
zur Führung des Gasgemisches an die Gasdiffusionselektrode und einer Einrichtung zur Messung
der elektrochemischen Umsetzung an der Gasdiffusionselektrode, dadurch gekennzeichnet,
daß die Gasdiffusionselektrode (20,70) aus einem mit Polytetrafluoräthylen gebundenen Katalysator besteht, die Gasdiffusionselektrode (20, 70),
die Gegenelektrode (22,72) und die Bezugselektrode (24, 74) mit dem gleichen Elektrolyten in
Kontakt stehen, der Potentiostat so ausgebildet ist, daß er ein konstantes Potential zwischen der Gasdiffusionselektrode und der Bezugselektrode von
etwa 0,7 bis I1S V, bezogen auf das reversible
Wasserstoffredoxsystem im Elektrolyten der Zelle, aufrechtzuerhalten vermag, und die Einrichtung zur Messung der elektrochemischen Umsetzung eine Einrichtung zur Messung des zwischen der Gasdiffusionselektrode und der Gegenelektrode erzeugten Stroms als Maß der Konzentration des zu bestimmendem Gases ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1 für den Nachweis von Kohlenmonoxid, dadi .ch gekennzeichnet, daß der Elektrolyt eine wäßrige Schwefelsäurelösung von Zimmertemperatur ist, die Anode
eine mit PTFE gebundene Platindiffusionselektrode ist und das Bezugspotential in dem Bereich
von +1,07 und +1,13 V Hegt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 für den Nachweis von Stickoxid, dadurch gekennzeichnet, daß
der Elektrolyt Schwefelsäure von Zimmertemperatur ist, das Anodenmaterial Gold ist und das feste Bezugspotential zwischen +1,05 und +1,2 V,
insbesondere bei 1,1 V liegt.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 für den Nachweis von Kohlenwasserstoffen, dadurch gekennzeichnet, daß der Elektrolyt Phosphorsäure mit
einer Temperatur in dem Bereich von 100 bis 200° C ist, das Anodenmaterial Platin ist und das
feste Bezugspotential zwischen +1,07 und + 1,3 V liegt.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1 zum Nachweis von Äthanol, dadurch gekennzeichnet, daß das fest". Bezugspotential zwischen +1,1 und +1,3 V,
insbesondere bei +1,2 V1 liegt.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das feste Potential zwischen
Anode und Bezugselektrode nicht anodischer als + 1,5 V, bezogen auf ein Wassefstöff-Redoxsystem als Nullwert, ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch Wände (38, 40, 42), die zusammen mit
der Oberfläche der Anode (20) und den Seitenwänden (28,30,32,34) der Anodenkammer (36)
einen gewundenen Strömungsweg durch die Anodenkammer begrenzen.
8. Vorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen sich in die Anodenkammer (36)
erstreckenden Propeller (64) zur Bewegung eines darin befindlichen Gases.
9. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kathode (22, 74) und die
Bezugselektrode (24,74) der Luft der Umgebung ausgesetzt sind.
10. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Bezugselektrode (24, 74)
der Luft, die zuvor der Anode (20,70) ausgesetzt war, ausgesetzt ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Potentiostat Schaltmittel
aufweist, die das Fließen eines Stromes zwischen der Anode (20,70) und der Bezugselektrode (24,
74) verhindern.
12. Verwendung einer Vorrichtung nach Anspruch 1 zum Nachweis von Substanzen, die in atmosphärischer Luft enthalten sind, dadurch gekennzeichnet, daß man die Luft durch eine erste
Zelle zum Nachweis von Stickoxid, eine zweite Zelle zum Nachweis von Kohlenmonoxid und eine
dritte Zelle zum Nachweis von Kohlenwasserstoffen strömen läßt.
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