DE1932581B2 - Verfahren zur kontinuierlichen Bestimmung des Glukose-Gehaltes von biologischen Flüssigkeiten - Google Patents
Verfahren zur kontinuierlichen Bestimmung des Glukose-Gehaltes von biologischen FlüssigkeitenInfo
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Description
35
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur kontinuierlichen Bestimmung des Glukose-Gehaltes von biologischen
Flüssigkeiten, bei welchem die Glukose mittels des Enzyms Glukose-Oxydase unter Zerlegung
in Glukon-Säurc und Wasserstoff-Peroxyd in einem Jodid-Ionen enthaltenden Elektrolyten umgesetzt
wird, und über das gebildete Jod die Glukose-Konzentration auf elektrochemischem Wege bestimmt
wird.
Die Bestimmung der Konzentration organischer Bestandteile in biologischen Flüssigkeiten, wie Blut,
ist für die Medizin und die Biochemie von großer Bedeutung. Insbesondere ist die direkte, genaue,
schnelle und einfache Bestimmung der Konzentration von Glukose in biologischen Flüssigkeiten, beispielsweise
im Blut, für den behandelnden und den diagnostizierenden Arzt ein Hilfsmittel von großem Wert.
Zur Verdeutlichung der Bedeutung dieses Hilfsmittels sei auf Diabetiker hingewiesen, die durch entsprechende
Diät ihre Zuckeraufnahme regeln müssen, und die durch regelmäßige Messung ihres Blutzuckergehaltes
hierzu angeleitet werden müssen. Noch größere Bedeutung kommt der genauen und empfindlichen
Bestimmung der Glukose-Konzentration bei der Früherkennung von Zuckerkrankheiv zu.
Es ist bekannt, zur Analyse der in biologischen Flüssigkeiten vorhandenen Glukose die katalytische
Wirkung des Enzyms Glukose-Oxydase auf eine Probe der zu untersuchenden Glukose zu benutzen.
Hierbei wird die Glukose durch aerobische Oxydation in Glukonsäure und Wasserstoff-Peroxyd verlegt, und
die Reaktionsgeschwindigkeit sowie die Menge der erzeugten Reaktionsprodukte sind Funktionen der in
der Probe vorhandenen Glukose. Bei einem bekannten Verfahren dieser Art wird eine kolometrische
Meßanordnung verwendet, um die Reaktionsgeschwindigkeit zu bestimmen. Bei diesem Verfahren
sind schwerfällige Meßanordnungen und komplizierte Zeitgebungseinrichtungen erforderlich, um Messungen
in genau abgestimmten Zeitintervallen durchzuführen. Das eigentliche Problem der kolometrischen
Meßmethoden liegt jedoch darin, daß die Messung nicht direkt ist, sondern daß eine Reihe von komplizierten
Anordnungen in Verbindung mit mehreren Vtifahrensschritten verwendet werden muß, um eine
lediglich indirekte Bestimmung zu ermöglichen. So müssen beispielsweise in vielen Fällen vor der Messung
Trennungsprozesse durchgeführt werden, um bestimmte Bestandteile aus der Gesamtflüssigkeit
auszusondern. Außerdem müssen für jede Messung sorgfältig präparierte Reagenzien und genau abgemessene
Proben vorbereitet werden. Dies führt in vielen Fällen dazu, daß es zweifelhaft erscheint, ob die
erhaltenen Meßergebnisse die ursprüngliche Zusammensetzung der Probe richtig wiedergeben. Durch die
vorgenommenen Veränderungen wird gewöhnlich auch die Probe zerstört, so daß sie danach nicht mehr
verwendet werden kann.
Andere bekannte Meßverfahren, die nach diesem Prinzip arbeiten, benutzen elektrochemische Methoden.
Bei einem bekannten Verfahren dieser Art wird das bei der Oxydation der Glukonsäure gebildete
Wasserstoff-Peroxyd in einer elektrolytischen Zelle mit Kalium-Ferrocyanid K4Fe(CN)6 umgesetzt. Dabei
wird das Kalium-Ferrocyanid zu Kalium-Ferricyanid K3Fe(CN)6 oxydiert. Hierdurch ergibt sich eine Änderung
der elektrischen Leitfähigkeit, die mit einer Brückenmethode gemessen wird. Bei diesem Verfahren
ist während einer bestimmten Zeit nach dem Reaktionsbeginn die Bildung des Kalium-Ferricyanid
und damit die Änderung der elektrischen Leitfähigkeit der Glukosekonzentration proportional.
Bei einem anderen bekannten Verfahren, das nach diesem Prinzip arbeitet, wird das gebildete Wasserstoff-Peroxyd
in einer elektrolytischen Zelle mit Jodid-Ionen zur Reaktion gebracht, wobei die Jodid-Ionen
zu Jod oxydiert werden. Die Änderung der Jodid-Ionen-Konzentration in der Zelle bewirkt eine
Änderung der elektromotorischen Kraft EMK, die mit einer Potentiometeranordnung gemessen wird. Mit
Hilfe dieser Methode kann aus der abgelaufenen Zeit vom Beginn der Reaktion bis zum Ende der auftretenden
EMK-Änderungen der Glukose-Gehalt der Lösung berechnet werden.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zur Bestimmung des Glukosegehaltes von biologischen
Flüssigkeiten anzugeben, das eine sehr einfache, schnelle, direkte und zerstörungsfreie Messung ermöglicht.
Die zu untersuchende biologische Flüssigkeit soll als Ganzes verwendet werden können, und
es sollen nur kleine Mengen der Flüssigkeit als zu analysierende Proben erforderlich sein. Das Verfahren
soll kontinuierlich arbeiten und keine externe Energiequelle benötigen.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe bei einem Verfahren der eingangs genannten Art dadurch gelöst,
daß die Glukose in eine Reaktionszelle mittels einer semipermeablen Membran unter der Wirkung eines
durch ständige Regenerierung der Jodid-Ionen in ei-
nem galvanisch-coulometrischen System dauernd aufrechterhaltenen Konzentrationsgradieiiten zwischen
der Flüssigkeitsprobe und der Reaktionszelle eindiffundiert wird, und daß der von der Diffusionsgeschwindigkeit
abhängige, bei der P.egenerierung der Jodid-Ionen fließende Stiom als Maß für die Glukose-Konzentration
%'erwendet wird.
Das eifingungsgemäße Verfahren ist in vorteilhafter
Weise so ausgebildet, daß das galvanisch-coulornetrische
System durch eine Quecksilber-Kalomel-Elektrode und eine Platin-Gegenelektrode gebildet
wird. Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, daß dem Elektrolyten Ammonium
-Molybdat als Katalysator bei der Zersetzung des Wasserstoff-Peroxyds beigefügt wird.
Die Erfindung wird an Hand eines durch eine Zeichnung erläuterten Ausführungsbeispiels beschrieben.
Die Figur zeigt, in schematischer Darstellung, eine Anordnung zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Glukose-Meßverfahrens im Schnitt.
Der in der Figur dargestellten Meßanordnung wird eine biologische Flüssigkeit, z. B. Blut oder Urin,
durch die Kapillare 1, wie durch den Pfeil angedeutet, zugeführt. Die Flüssigkeit gelangt als Ganzes in die
Vorratskammer 2. Von dieser Kammer diffundiert die Glukose durch die semipermeable Membran 3 in die
Reaktionskammer 4, in welcher sich eine elektrolytische Lösung mit dem Enzym Glukose Oxydase befindet.
Die Membran 3 wird in ihrer Lage durch die Gummidichtung 5 fixiert, durch die auch der Gefäßkörper
6 gegen die Innenfläche des Aufsatzes 7 abgedichtet wird. Eine zusätzliche Dichtung wird durch
den Gummiring 8 erzielt. Der Gefäßkörper 6 und der Aufsatz 7 werden durch die Dichtungsmuffe 9 zusammengehalten.
Die mit dem Elektrolyten gefüllte Reaktionskammer 4 ist durch den Kana' 10 mit der ringförmigen
Kammer 11 verbunden, so daß zwischen der KaIomel-Elektrode
und der gitterförmigen Platin-Elektrode 13 eine elektrolytische Verbindung vorhanden
ist. Als Elektrolyt wird eine der bekannten, starken elektrolytischen Puffer-Lösungen verwendet, die Jodid-Ionen
enthält.
Bei der dargestellten Anordnung wurden gute Ergebnisse erzielt mit einer handelsüblichen Standard-Kalomel-Elektroue
und einem Elektrolyten, bestehend aus 1 Mol/L KCL, 0,05 Mol/L KJ, 0,025 Mol/L
KH2PO4,0,001 Mol/L (NHJ2 MO4 und 0,025 Mol/L
K2HPO4. In dem Elektrolyten sind ferner 0,5 g/% des
Enzyms Glukose-Oxydase in Pulverform enthalten. Das Enzym kann auch in anderer Form, beispielsweise
als fester Körper, in die Reaktionskammer eingebracht werden.
Der Gefäßkörper 6 wird oben durch den Deckel 14 abgeschlossen, wobei der Gummiring 15 eine
Dichtung zwischen dem Gefäßkörper und der KaIomel-Elektrode
12 bildet. Die Kalomel-Elektrode 12 und die gitterförmige Platin-Elektrode 13 sind durch
den Strommesser 16 miteinander verbunden.
Das in dieser Anordnung durchgeführte Meßverfahren verläuft folgendermaßen:
Die in der zu untersuchenden Flüssigkeit als solcher enthaltene Glukose diffundiert durch die semipermeable
Membran 3 aus der Vorratskammer 2 in die Reaktionskammer 4. Die Membran 3 ist durchlässig für
die Glukose, aber undurchlässig für die in der Reaktionskammer enthaltene Glukose-Oxydase. Infolge
des Konzentrationsgradienten zwischen der Flüssigkeitsprobe und der Zusammensetzung der Reaktionsprodukte
in der Reaktionskammer und der damit ver-
bundenen Energiedifferenz tritt eine spontane Glukose-Diffusion in der Reaktionskammer auf. Dieser
Konzentrationsgradient wird, wie noch im einzelnen erläutert wird, dauernd aufrechterhalten durch elektrochemische
Maßnahmen, durch welche die Reaktionsprodukte entfernt und verbraucht werden.
Unter der katalytischen Wirkung der Glukose-Oxydase in der Reaktionskammer 4 wird die durch
die Membran 3 eindiffundierte Glukose unter Bildung
1S von Glukon-Säure und Wasserstoff-Peroxyd oxydiert.
Da in der R^aktionskammer 4 Jodid-Ionen enthalten sind, wird das Wasserstoff-Peroxyd nach folgender
Gleichung zersetzt:
ao H2O2+ 2J-+ H+=J2 +2H2O
Als Katalysator für diese Reaktion sind Spuren von Ammonium-Molybdat der elektrolytischen Lösung
zugesetzt.
Die verbrauchten Jodid-Ionen werden aus dem gebildeten Jod durch ein galvanisches, coulometrisches
System regeneriert nach der Gleichung:
Diese galvanische, coulometrische Reduktion er-
folgt durch die elektrochemische Reaktion zwischen der Kalomel-Elektrode 12 und der Platin-Elektrode
13. Die Elektroden sind einerseits durch die elektrolytische Lösung im Kanal 10 und in der Kammer 4
elektrochemisch und andererseits durch den Strommesser 16 elektrisch miteinander verbunden. Einen
Teil der elektrochemischen Reaktion bildet der Mechanismus der Kalomel-Elektrode, durch welchen die
für die Jodid-Reduktion erforderlichen Elektronen geliefert werden.
Bei diesem Mechanismus wird ein Metall an der Kalornel-Elektrode oxydiert. Bei einer Quecksilber-Quecksilber(I)-Chlorid-Elektrode
wird das Quecksilber oxydiert, so daß die für die Jodid-Reduktion erforderlichen
Elektronen frei werden. Die Platin-Elektrode und das Jod bilden ein System, das diese
Elektronen verbraucht. Dabei ist die durch die Kalomel-Elektrode freiwerdende Energie groß genug, um
den Prozeß aufrechtzuerhalten. Die an der Kalomel-Elektrode freiwerdenden Elektronen bewirken somit
die Reduktion des Jod an der Platin-Elektrode, und der im Strommesser 16 gemessene Strom zeigt die Reduktionsgeschwindigkeit
an. Die bei diesem Prozeß regenerierten Jodid-Ionen stehen ihrerseits wieder für
die Zersetzung des Wasserstoff-Peroxyds zur Verfügang.
Das galvanische, coulometrische System verhält sich somit wie eine Brennstoffzelle, die das als Reaktionsprodukt
entstehende Wasserstoff-Peroxyd verbraucht. Eine externe Stromquelle ist dabei nicht er-
forderlich. Da das gebildete Jod durch elektrochemische Reduktion zu Jodid regeneriert wird, findet in
der Zusammensetzung der elektrolytischen Lösung keine Veränderung statt mit der Ausnahme, daß die
Glukon-Säure angereichert werden kann. Diese wird jedoch durch die starke puffernde Wirkung des Elektrolyten
neutralisiert.
Unter dem Einfluß des coulometrischen Systems wirkt die Membran 3 nicht nur in der Weise, daß sie
Glukose aus der biologischen Flüssigkeit extrahiert, sondern auch als Regulator zur Steuerung der Geschwindigkeit
der gesamten Reaktion, wobei die Diffusionsgeschwindigkeit nur von der Konzentration
abhängt.
Die Erklärung hierfür ist folgende:
Wenn das Blut beginnt, in die Reaktionskammer hineinzudiffundieren, so ist in der Kammer wenig
Glukose vorhanden, und die Glukose-Konzentration ist daher klein. Zu diesem Zeitpunkt hängt die Wirkung
des Enzyms von der Glukose-Konzentration in der Reaktionskammer ab. Infolgedessen wird nur ein
Bruchteil der Glukose-Moleküle zerlegt. Es findet daher in der Reaktionskammer eine Akkumulierung von
Glukose statt. Der durch den Strommesser 16 fließende Strom zeigt dabei eine wachsende Konzentration
in der Reaktionskammer 4 an.
Mit dem Anwachsen des Glukose-Anteils in der Reaktionskammer erhöht sich auch die Reaktionsgeschwindigkeit
des Enzyms. Die Reaktionsgeschwindigkeit kann dabei durch Katalysatoren erhöht werden,
indem beispielsweise Spuren von Gelatine zugefügt werden oder indem das Enzym in einer
eisenhaltigen Suspension eingebracht wird. Das Anwachsen der Geschwindigkeit der Enzymreaktion
wird entsprechend dem Massenwirkungsgesetz durch das Wirksamwerden des coulometrischen Systems unterstützt.
Die Ansammlung von Glukose und die damit verbundene Steigerung der Glukose-Konzentration in
der Reaktionskammer bewirkt ein Abnehmen der Diffusionsgeschwindigkeit der Glukose durch die
Membran. Bei dieser Verringerung der Diffusionsgeschwindigkeit, bei der auch das Anwachsen der Glukose-Konzentration
verringert wird, wird ein Gleichgewichtszustand erreicht, in welchem die Diffusionsgeschwindigkeit der Glukose der Zersetzungsgeschwindigkeit
bei der Enzym-Reaktion entspricht. Zu diesem Zeitpunkt ist die Glukose-Konzentration in
der Reaktionskammer konstant geworden, da die Anzahl der durch die Enzym-Reaktion pro Zeiteinheit
zerlegten Glukose-Moleküle der Anzahl der durch die Membran 3 pro Zeiteinheit diffundierenden Moleküle
entspricht.
Trotz der Tatsache, daß Glukose kontinuierlich
Trotz der Tatsache, daß Glukose kontinuierlich
ίο konvertiert wird, ergibt sich somit ein Gleichstrom
unveränderlicher Stärke. Das angewendete Meßverfahren ist somit unabhängig von der Reaktionsgeschwindigkeit
und liefert eine Anzeige der Glukose-Konzentration durch einen kontinuierlichen Gleich-
»5 strom. Wenn die Glukose in der Reaktionskammer 4 ihre konstante Konzentration erreicht hat, hängt die
Anzeige am Strommesser 16 nur von der Diffusionsgeschwindigkeit der Glukose durch die Membran ab.
Zu diesem Zeitpunkt ist die Glukose-Diffusion, die
« eine lineare Funktion der Glukose-Konzentration ist,
der einzige Mechanismus, der die Geschwindigkeit bestimmt, und der Faktor, durch den die Stromstärke
gesteuert wird.
Es hat sich gezeigt, daß das beschriebene Meßverfahren bei Proben von nur 20 Mikroliter verwendbar
ist und daß es empfindlich genug ist, um Messungen von 0 bis 10 mg Glukose pro 100 cm3 Urin und von
0 bis 1000 mg Glukose pro 100 cm3 Blut zu ermöglichen. Durch diese Empfindlichkeit ist das Verfahren
sowohl für die Früherk-nnung als auch für schwere Fälle von Zuckerkrankheit geeignet. Das beschriebene
Meßverfahren hat dank seiner erwähnten vorteilhaften Eigenschaften ein weites Anwendungsgebiet.
Dieses erstreckt sich von einer durch einen Computer gesteuerten, biologischen Analyse bis zu
einer tragbaren Meßeinrichtung.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Verfahren zur kontinuierlichen Bestimmung des Glukose-Gehaltes von biologischen Flüssigkeiten,
bei welchem die Glukose mittels des Enzyms Glukose-Oxydase unter Zerlegung in GIukon-Säure
und Wasserstoffperoxyd in einem Jodid-Ionen enthaltenden Elektrolyten umgesetzt wird, und über das gebildete Jod die Glukose-Konzentration
auf elektrochemischem Wege bestimmt wird, dadurch gekennzeichnet,daß
die Glukose in eine Reaktionszelle mittels einer semipermeablen Membran unter der Wirkung eines
durch ständige Regenerierung der Jodid-Io- 1S
nen in einem galvanisch-coulometrischen System dauernd aufrechterhaltenen Konzentrationsgradienten
zwischen der Flüssigkeitsprobe und der Reaktionszelle eindiffundiert wird, und daß der
von dci Diffusionsgeschwindigkeit abhängige, bei
der Regenerierung der Jodid-Ionen fließende Strom als Maß für die Glukose-Konzentration
verwendet wird.
2. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das galvanisch-coulometrische
System durch eine Quecksilber-Kalomel-Elektrode
und eine Platin-Gegenelektrode gebildet wird.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, daß dem Elektrolyten Ammonium-Molybdat
als Katalysator bei der Zersetzung des Wasserstoff-Peroxyds beigefügt wird.
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