DE2152283A1 - Verfahren zur Gewinnung von Kieselsaeure,Silikaten und/oder entsprechenden organischen Komplexen aus bei der Zellstoffherstellung anfallender Schwarzlauge und Verwendung der so erhaltenen Produkte als Pigment - Google Patents
Verfahren zur Gewinnung von Kieselsaeure,Silikaten und/oder entsprechenden organischen Komplexen aus bei der Zellstoffherstellung anfallender Schwarzlauge und Verwendung der so erhaltenen Produkte als PigmentInfo
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Description
11 Verfahren zur Gewinnung von Kieselsäure, Silikaten und/oder
entsprechenden orgprr; ionen Komplexen aus bei der Zellstoff-
herstellung anfallender Schw arζ lauge und Verwendung der so
erhaltenen Produkte als Pigmente "
Priorität: 23. Oktober 1970, Japan, Nr. 92 748/1970
Die vorliegende Erfindung betrifft ein neues Verfahren zur Gewinnung
von Kieselsäure, Silikaten und/oder entsprechenden organischen Komplexen aus bei der Zellstoffherstellung anfallender
Schwarzlauge. Die so erhaltenen Produkte eignen sich insbesondere als Pigmente, vor allem als Verstärkungsmittel für natürlichen
Kautschuk und Synthesekautschuk.
Bei der Zellstoffherstellung unter Verwendung von kieselsäurehaltigen
Rohstoffen, insbesondere von Gräsern, beispielsweise Reis, werden Abfalllaugen erhalten, welche bisher zum grossen
Teil verworfen wurden. Diese Abfallauge, welcne auch als Schwarzlauge bezeichnet wird, kann erfindungsgemäss zu wertvollen Produkten
aufgearbeitet werden, welche aussergewöhnliehe günstige Eigenschaften als Pigmente und Füllstoffe aufweisen. Als kieselsäurehaltige
Rohstoffe eignen sich insbesondere Gräser und Stroh
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der jährlichen Ernten und es handelt sich demgeruäss dabei um
Rohstoffe, die aus serordentlich billig sind und praktisch unbegrenzt zur Verfügung stehen.
Die er findung sg ernä s s aus derartigen Schwarzlaugen gewjnnbaren
kieselsäurehaltigen Produkte fallen in Fora von gefärbten oder weissen pulverförmigen Substanzen an, welche ein hohes Schiittvolumen
aufweisen und ohne v/eitere Bearbeitung als Pigiaente unü
Füllstoffe eingesetzt werden können. Das erfindungsgemäüse Verfahren
weist inabesondere auch den Vorteil auf, dass diese kie-P
seisäurehaltigen Endprodukte nicht so stark -*sj ' unerwünschten
anorganischen Nebenbestandteilen verunreinigt sind, als beispielsweise durch mechanisches Zerkleinern von Silikaten oder
kieseisäurehaltigem Material erhaltene Pigmente.
Das erfindungsgemässe Verfahren zur Gewinnung von Kieselsäure,
Silikaten und/oder entsprechenden organischen Komplexen aus bei der Zellstoffherstellung anfallender Schwarzlauge ist dadurch
gekennzeichnet, dass man vor, während und nach dem Aufschluss von kieselsäurehaltigen Rohstoffen, insbesondere von
" Gramineen, zu der Aufschlusslösung eine Verbindung mit stärke-
el χ ο rer Aeidität als Kieselsäure oder stärkerer Alkalinität als/ in
diesem Aufschluss verwendeten Alkalien zusetzt, die Schwarzlauge
nach Abtrennung des Zellstoffes gegebenenfalls aufkonaentriei't,
die abgeschiedene gelartige Masse abtrennt, sorgfältig auswäscht und trocknet.
Zweckmässig erfolgt das Auswaschen der abgeschiedenen gelartigen Masse mit V/asser und/oder verdünnter Säure, wobei vorzugsweise
im letzteren Fall bei einem p^-Wert von 5 bis 7 gearbeitet wird.
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BAD üruuiNAL
Gegebenenfalls kann man das kieselnäureiialtige Produkt bei erhöhter
Temperatur anschliessend auch noch mit Wasserstoffper-
der
oxid odor einem Salz/untaxhlorigen Säure behandeln. Auf diese Weise lassen srich Endprodukte von angenehmer weisser Farbe herstellen.
oxid odor einem Salz/untaxhlorigen Säure behandeln. Auf diese Weise lassen srich Endprodukte von angenehmer weisser Farbe herstellen.
Gemäss einer bevorzugten Ausführungsforn des erfindungsgemässen
Verfahrens fällt man die Kieselsäure zunächst in Form eines Erdalkalisilikal.s aus und setzt daraus durch Säurebehandlung
die Kieselsäure frei.
Als Zusatzstoff zur Aufschlusolauge oder Aufschlusslösung eignen
sich beliebige organische oder anorganische Säuren, Phenole, Formaldehyd und Kohlendioxid, sowie Ammoniakwasser, Kalkmilch
und sauer reagierende Salze.
Besonders zweckmässig konzentriert man die Schwarzlauge nach
Abtrennung des Zellstoffes soweit auf, dass der Kiesel Säuregehalt
im Bereich von 10 bis 100 g/Liter liegt. Die Arbeitstemperatur
ist an sich nicht kritisch, doch arbeitet msn vorteilhaft bei Temperaturen von etwa 40 bis 100 C.
Bekanntlich handelt es sich bei der sogenannten Schv/arzlauge
um eine Lösung, welche überschüssiges Alkali, Alkaliligninsalz,
Pyrocatechin, organische Säuren und Zuckeralkohole enthält, welche
unter den Aufschlussbedingungen aus den eingesetzten Rohstoffen
ausgelaugt worden sind. Diese Schwarzlauge wird jedoch beim erfindungsgfimässen Verfahren nicht als solche ausgefällt.
sondern daraus fällt man lediglich Kieselsäure oder Silikate aus und trennt diese aus der Schwarzlauge ab.
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Es ist an sich bekannt, dass die in Gräsern,wie Reisstroh, enthaltene
Kieselsäure bei der Aufschlussbehandlung mit Natriumhydroxid, Natriumcarbonat, Natriumsulfit oder gelöschtem.Kalk in
Fornivon Natriumsilikat oder Calciumsilikat in die Schwarzlauge
übergeht. Bei den betreffendem Aufschlussverfahren kann es sich,
also um das sogenannte Sodaverfahren, um das Kraft-Verfahren oder um das Kalkverfahren handeln. Es sind schon die verschiedensten
Arbeitsweisen vorgeschlagen worden, um die bei einer solchen Aufschlussbehandlung anfallende Ablauge in technisch
sinnvoller V/eise aufzuarbeiten und gegebenenfalls auch die darin
enthaltenen Silikate abzutrennen. In der Praxis hat es sich jedoch
als ausserordentlich schwierig erwiesen, die Silikate von den in der Ablauge gleichfalls vorhandenen Ligninsubstanzen zu
trennen.
Bis jetzt sind daher noch keine technisch brauchbaren Verfahren bekannt, um beispielsweise das in der Schwarzlauge vorhandene
Natriumsilikat und Calciumsilikat in wirtschaftlicher V/eise daraus abzutrennen und man hat derartige. Ablaugen bisher in Ab-Wasserreinigungsanlagen
und dergl. eingeführt. Hierdurch ergeben sich jedoch schwerwiegende Px*obleme bzeüglich der Umweltverschmutzung
.
Es ist weiterhin an sich bekannt, dass man durch einfaches Neutralisieren
von Alkalisilikat mit Säure zwar eine Kieselsäure ausfällen kann, welche als Adsorptionsmittel und Katalysator
brauchbar ist, dasss man jedoch auf diese Weise keine gut verwendbaren Pigmente erhält. Daher wurde Silikagel, welches für
die Pigmentindustrie verwendet werden sollte,bisher durch Neu-
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tralisieren in Anwesenheit von Alkalimetällsalzen, Erdalkalimetallsalzen
oder Aluminiumsalzen und von oberflächenaktiven
Mitteln ausgefällt, wobei man die Gelierungsgeschwindigkeit so konstant wie möglich hielt, um auf diese Weise ein ganz homogenes
Gel zu ernalten. Durch die Anwesenheit, der Elektrolyte wurde
ausserdem die für die Gelbildungsreaktion erforderliche Zeit
und Temperatur herabgesetzt. Die so erhaltene Kieselsäure bzw. Silikate wurden anschliessend einer Oberflächenbehandlung mit
organischen Substanzen unterworfen, beispielsweise mit Ligninalkalisalzen,
Fettsäuren, Harzsäuren und höheren aliphatischen Aminen. Auf diese Weise sollte die Adsorptionsfähigkeit der
Oberfläche der Gelteilchen herabgesetzt und damit ihre Disper-
giereigenschaften und die Verstärkungseigenschaften in Bezug
auf Kautschuk verbessert werden.
Überraschenderweise wurde nunmehr gefunden, dass die bei alkalischen
Aufschlussverfahren zur Zellstoffgewinnung anfallenden
Schwarzlaugen organische Substanzen enthalten, insbesondere Ligninalkalisalze, welche bezüglich der Beeinflussung der Geloberfläche
wirksamer sind als die vorstehend genannten und bisher verwendeten Beschleunigungsmittel, welche Elektrolyte enthalten.
Demgemäss muss angenommen werden, dass die in Schwarzlaugen vorhandenen
Überrschussmengen an Natriumhydroxid, LigniiialkoJisalzen,
Pyr oc; ate chin, organischen Säuren und ■ Zuckeralkoholen als
Pällungsbeschleuniger und Fufferung;;mi Ltel wirken, wenn man erfindungngonäss
au:; derartigen Laugen Kieselsäure und/oder Silikate
bzw. die betreffenden organischen. Komplexe ausfällt.und
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dass sie insbesondere die Wirkung haben, die Gelbildungsgeschwindigkoit
konstant zu halten, so dass auf diese V/eise feine Gelteilchen entstehen und daraus ein homogenes Gel mit überlegenen
Dispergiereigenschaften erhalten werden kann.
Falls man den Aufschluss der kieselsäurehaltigen Rohstoffe unter Verwendung von Kalkmilch durchführt, so findet offensichtlich
bei der Ausscheidung des Calciumsilikats eine Mitfällung von
niedrig-molekularen organischen Substanzen statt, wodurch fein verteilte Aggregate aus Calciumsilikat, niont aufgelöstem, ge-P
löschtem Kalk und diesen organischen Substanzen schon während
der Aufschlussbehandlung im Autoklaven gebildet werden.
Bei den mit Kalkmilch arbeitenden Aufschlussverfahren gibt es
an sich zwei verschiedene Ausführungsfonsen. Bei der einen Ausführungsform
setzt man 13 Prozent gelöschten Kalk, bezogen auf
den eingesetzten Rohstoff hinzu und bei der zweiten Ausführun.-i.sform
wird eine geringe Menge Natriumhydroxid mit verwendet, ua
den Aufschluss zu beschleunigen, wobei die Aufschlunsmischung
dann 8 Prozent gelöschten Kalk und 5 Prozent Natriumhydroxid
* enthält. In beiden Fällen führt man den Aufschluss 10 Stunden lang bei einer ΐ.· ι.;, era tür von 1ί30 C durch. In beiden Fällen
entstehen Aggregate aus Calciumsili.- t, gor irrten Mengen nicht
aufgelöstem, gelöschtem Kalk und organischer Sub:-;t- .
Nach Beendigung des Auf schlüssel unu : -.-enuiui,; dv.u rubilae Ιγ,-.ί
Zellstoffes wird die iichwarslaugo Γ ü Ir ItH-1, um fei tu-.· Zells fco'i/fteilchen
und andere Frondbe.*.; tunü i;ei Ic ,;u en 11 α ι·:, cn . Λ tu: chi ior»--
send konzentriert ;aan bis auf 4 bLs r/ :5c' -.·■[' and ici.-:.:J, :\\>.:i\
einen Niederschlag in Form einer aus !"einen <:_u -·. ■ 1..! c.i-braan fu~
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färbten Teilchen bestehenden Aufschlämmung ab.
-o
In öse Aufschlämmung wird zwecks Entfernung von schwarzgefärbten
Ligninalkalisalz mit Wasser gewaschen und man erhält so Aggregate
aus in Wasser unlöslichem Calciumsilikat, einer geringen
Herige nicht aufgelöstem, gelöschtem Kalk und dem mit ausgefälltem
organischen Material. PaIHs nur gelöschter Kalk für den Aufschluss
verwendet wird, ist die Menge an gebildetem löslichem, schwarzgefärbtem Ligninalkalisalz relativ gering und aussordem
ist die Ausbeute an com gelblich-braungefärbten Aggregat nicat
so hoch. Wenn dagegen ein durch Umsetzen stöoVr "metrischer Anteile
von Natriumhydroxid und Calciumchlorid erhaltener gelöschter
Kalk, der anschliessend mit Wasser ausgewaschen worden ist, für den Aufschluss verwendet wird, dann vorläuft die Umsetzung
wesentlich schneller, da der gelöschte Kalk in diesem Fall in Form feiner Teilchen vorliegt, wodurch man einen Zellstoff besonders
guter Qualität erhält und ausserdem die Ausbeute an den gelbbraun gefärbten Aggregatteilchen höher ist. Falls der Aufschluss
unter Mitverwendung einer geringen Menge von Natriumhydroxid
durchgeführt wird, so erhöht sich der Anteil an löslichem schwarz gefärbtem Ligninalkalisalz beträchtlich und ausserdem
ist auch die Ausbeute an dem gelb-braun gefärbten Aggregat besonders hoch. Derartige gelb-braun gefärbte Aggregate aus Ca?iciumsilikat
und organischer Substanz bilden sich selbst dann, wenn der Aufschluss unter Verwendung grösserer Mengen an Hatriumhydroxid
durchgeführt wird, beispielsweise von 8 Prozent Katriumhydroxid und 5 Prozent geDöschtem Kalk oder von 10 Prozent
Natriumhydroxid und 3 Prozent gelöschtem Kalk.
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Man muss .daher annehmen, dass während des Aufschlusses im Autoklaven
zunächst aus dem Natriumhydroxid und der in den liohstof-_
fen enthaltenen Kieselsäure Natriumsilikat gebildet wix^d, welches
sich anschliessend mit dem gelöschten Kalk zu Calciumsilikat
umsetzt, und dass dann eine Mischfällung mit in der Sehwarzlauge vorhandenen organischen Substanzen stattfindet,
wobei sich diese organischen Substanzen auf der Oberfläche der gebildeten feinen Aggregate ansammeln und dispergieren«
Um die Verstärkungüv/irkung von Kieselsäuregel zu erhöhen, hatte
man auch schon versucht, die Oberfläche der Silikatteilchen mit
Lignin zu behandeln. Da es jedoch ziemlich schwierig ist, entsprechende
feine Niederschlage von Lignin herzustellen und diese gleichrnässig auf der Oberfläche oder zwischen den Teilchen
dieser anorganischen Substanzen zu dispergieren, war dieser Massnahme kein besonderer praktischer Erfolg beschieden.
Bei dem erfindungsgemässen Verfahren findet jedoch während der
Bildung des Calciumsilikates im Autoklaven in der Schwarzlauge auch eine Anreicherung an niedrig molekularen organischen Substanzen
statt, die dann zusammen mit dem gebildeten Silikat ausfällen und sich ganz gleichmässig auf der Oberfläche und zwischen
den ausgefällten Teilchen dispergieren. Dies ist wesentlich für die Herstellung γοη Silikaten bzw. Kieselsäure welche gute
Eigenschaften als Pigmente und Verstärkungsmittel für die Kautschukindustrie aufweisen sollen.
Falls man nur gelöschten Kalk, gegebenenfalls zusammen mit geringen
Mengen an Magnesiumoxid verwendet, so muss eine relativ lange Aufschlusszeit angewendet werden. Palis jedoch Natrium-
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. hydroxid mit verwendet wird, so verkürzt' sich die erforderliche
Aufschlusszeit, weil nicht aufgelöster gelöschter Kalk dann praktisch vollständig verschwindet. Entsprechend wird die Konzentration
an nicht aufgelöstem, gelöschten Kalk in der Schwarzlauge verringert, wenn man den gelöschten Kalk in kolloidaler
Form durch Umsetzung von Natriumhydroxid mit Calciumchlorid herstellt. An sich ist es nicht erforderlich, einen Überschuss ■
an gelöschtem Kalk zu verwenden, im Hinblick darauf, dass jedoch eine beistimmte Menge des Kalks während des ZellstoffaufSchlusses
verbraucht wird, ist es zweckmässig, etwa 1 Mol Erdalkalimetalle^ bJ3 ^ Mole in dem aufzuachliessenden Rohstoff enthaltener
Kieselsäure einzusetzen.
Wenn man die auf die vorstehend beschriebene Weise erhaltenen
gelb-braun gefärbten Aggregatteilchen mit Wasser wäscht und trocknet, so erhält man ein.schwach alkalisch reagierendes Pulver,
welches ausgezeichnete Eigenschaften bei der Anwendung als Verstärkungsiüllstoff in Synthesekautschuken aufweist.
Falls 'man diese gefärbten Teilchen in -Form der Aufschlämmung
noch mit Säuren oder deren Ammoniumsalzen behandelt, beispielsunter-/
weise mit Salzsäure, Salpetersäure, Essigsäure, chloriger Säure oder Ammoniumchlorid, d.h. mit Verbindungen, welche mit Erdalkalimetallen
oder deren Salzen lösliche Salze bilden, dann ändert sich clie Farbe der Aggregatteilchen nach Braun hin und
ausserdem wird die Feinheit der Teilchen grosser. Auf diese Weise
lässt sich ein Endprodukt mit sehr geringer Dichte und guten Eigenschaften bezüglich des Filtrierens herstellen. Durch entsprechende
Einregelung der zugesetzten Reagentien kann man auch
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organische Komplexe erhalten, welche Kieselsäure und entsprechende organische Substanzen oder Kieselsäure, Calciumsilikat
und organische Substanzen enthalten. Falls man zu einer solchen Aufschlämmung Natriumhypochlorit zusetzt und dann 1 bis 2 Stunden
lang bei einer Temperatur von 50 bis 80 C und einem p„-V/ert
von 4 Ms 6 behandelt, so löst sich die organische Substanz auf
und man erhält als Endprodukt ein Pulver von schoner weisser Farbe.
Auch durch Behandeln mit gasförmigem Kohlendioxid kann man ent-™
sprechende organische Komplexe aus Kieselsäure, Calciumcarbonat
und organischen Substanzen hero bellen. Wenn man diese Komplexe mit V/asser wäscht und trocknet, so erhält man Pigmente mit überlegenen
Dispergiereigenschaften, welche eine besonders hohe Yerstärkungswirkung in Kautschuken ausüben.
Nachstehend wird die Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens
bei der Zellstoffherstellung mittels des Sodaverfahrens und unter Einsatz von Vertretern der Gräserfamilie als Rohstoffe
im einseinen beschrieben. In diesem Fall wird das Natriumsilikat, welches in der beim Aufschluss erhaltenen Schwarzlauge gelöst
vorliegt, mittels einer Säure zersetzt, welche eine höhere Acidität als Kieselsäure aufweist, oder man setzt zu diesem Zweck
alkalische Substanzen hinzu, beispielsweise Ammoniakwasser, Kalkmilch.oder Salze der verschiedensten Metalle mit Säuren bzw.
Ammoniumsalze. In diesem Fall wird entweder Kieselsäure direkt ausgefällt oder es fällt zunächst ein Silikat aus, welches anschliessend
durch Säurebehandlung in Kieselsäure überführt wird.
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Falls man die betreffenden Zusatzstoffe nicht im Anschluss an das Aufschlussverfahren zur Schwarzlauge zusetzt sondern direkt
in der Aufschlusslösung mit verwendet, dann findet die Ausfällung der Kieselsäure schon während des Aufschlussverfahrens
selbst statt und man kann sie aus der Schwarzlauge nach Aufkonzentrieren
derselben bis zu einer Konzentration von etwa 5 bis IO Be gewinnen. Bei Verwendung eines sauer reagierenden Zusatzstoff
fea muss jedoch die zugesetzte Menge desselben so gewählt werden, dass nicht auch Ligninalkalisalz mit ausgefällt wird.
Falle bei dieser speziellen Ausführungsform ein Zusatzstoff
zu der Aufschlusslösung zugesetzt wird, mit dem die Kieselsäure
im Rohstoff ein unlösliches Silikat bildet, wie gelöschter Kalk oder Calciumchlorid, dann bilden sich während des Aufschlusses
selber zusammen mit der in der Schwarzlauge entstehenden organischen
Substanz Mischfällungen und diese organischen Komplexe müssen nach der Abtrennung aus der Schwarzlauge mit Säure oder
Ammoniumsalzen, welche wasserlösliche Salze mit dem Metall des betreffenden Silikates bildenrOder mit gasförmigem Kohlendioxid
behandelt v/erden.
In diesem Fall kann auch der Filtrationsvorgang zu Schwierigkeiten
führen, weil feine Zellstoffteilchen an der ausgefällten Kieselsäure bzw. den Silikaten haften. Falls jedoch die betreffenden
Zusatzstoffe erst nach Vollendung des Aufschlusses zu der Schwarzlauge zugesetzt v/erden, so trennt man vorher die feinen
Zellstoffteilchen und andere Fremdbestandteile von der Lauge ab.
Falls der eingesetzte Zusatzstoff sauer reagiert, so stellt man den End-pu-V/ert der Reaktionsmischung unabhängig davon, ob die-
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ser Zusatzstoff vor oder nach dem Aufschluss zuges'etzt wird, in Abhängigkeit von der Konzentration und Menge der angewende— ten
sauren Lösung, der Konzentration und Temperatur der Schwarzlauge, insbesondere ihrem Silikatgehalt und ihrem p^-Wert auf .
einen p^-Wert von über 8 ein, damit möglichst- kein Ligninalkalisalz
reagiert und mit ausfällt. Es bereitet nämlich Schwierigkeiten, die ausgefällte Kieselsäure bzw. Silikate abzufiltrieren
und auszuwaschen, wenn derartige Lignxnalkalisalze gleichfalls reagieren und mit ausfällen. Falls jedoch die
Schwarzlauge durch den betreffenden Zusatzstoff alkalisch eingestellt
wird, so verwendet man vorzugsweise stöchiometrische Mengen des Zusatzstoffes.
Es wurde vorstehend schon darauf hingewiesen, dass der Kieselsäuregehalt
der zu behandelnden Schwarzlauge vorzugsweise im Bereich von 10 bis 100 g/Liter liegt. Falls nämlich der Kieselsäuregehalt
höher als 100 g/Liter ist, so nimmt die Viskosität der Lauge sehr stark zu, so dass die Umsetzung häufig nicht vollständig
abläuft und ausserdem die Handhabung einer solchen hochviskosen Lösung Schwierigkeiten bietet. Andererseits werden die
Kosten zu hoch, wenn die Kieselsäurekonzentratio^ niedriger, als
10 g/Liter Schwarzlauge ist.
Reisstroh hat beispielsweise einen Kieselsäuregehalt von etwa 10 bis 12 Prozent. Weizenstroh und Schilf hat jedoch einen so
niedrigen KieselSäuregehalt, dass man die Schwarzlauge möglichst
mehrere Male für einen AufSchlussvorgang einsetzt und die Abtrennung
der Kieselsäure erst dann vornimmt, wenn die Konzentration an Silikaten ausreichend hoch ist. Gewünschtenfalls kann
man auch noch lösliche Silikate zu einer solchen Schwarzlauge
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zusetzen, um den Gesamtgehalt an Kieselsäure auf den Bereich von
10 bis 100 g/Liter einzustellen. Auf diese V/eise lässt sich die Gewinnung von Kieselsäurepiginenten wirtschaftlicher gestalten.
In der nachstehenden Tabelle ist die Zusammensetzung von verschiedenen
Stroharten und Bagasse angegeben. Reisstroh besteht bezüglich des Aschegehaltes zu praktisch 70 Prozent aus Kieselsäure
Cross & Bevan
Rohstoff Asche- Lignin Hemi- Cellulose Cellulose gehalt °/o °/o cellulose 0Jo c/o
Weizenstroh 6 - 8 17-19 27 - 32 50 - 54 33 - 38 Reisstroh 14 - 20 12 - 14 23 - 25 46 - 49 28 - 36
Bagasse 2 19-21 30 - 32 59 - 62 40 - 43
Entsprechende günstige Ergebnisse können bei dem erfindungsgemässen
Verfahren auch erhalten werden, wenn man vor dem eigentlichen Aufschluss eine Vorhydrolyse durchführt, beispielsweise
kann man Reisstroh 11/2 Stunden lang unter Zusatz von 3 Prozent Eisessig bei 150 C behandeln und anschliessend die Hemicellulose
entfernen. Erst anschliessend findet der eigentliche Aufschluss nach dem Sodaverfahren statt. Es ist auf jeden Fall
von Vorteil, die Schwarzlauge bis zu 7 bis 40° Be' aufzukonzentrieren.
Je höher die Konzentration der Schwarzlauge.gemessen in 36 ist, desto grosser ist auch die Gelbildungsgeschwindigkeit.
Ausserdem erhöht sich auch der Kieselsäuregehalt bei gleichbleibendem Anfangssilikatgehalt durch einen solchen Konzentrierungssehritt
und ferner wird das Ligninalkalisalz durch
Reaktion mit der sauren Lösung nicht so leicht ausgefällt, so
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dass es Vorteile in jeder Hinsicht bietet, wenn die Konzentration
der sauren Schwarzlauge erhöht wird.
Die Reaktionstemperatur hat gleichfalls einen Einfluss, da die Umsetzung umso schneller abläuft, je höher die Reaktionstemperatur
ist.
Im allgemeinen ist es zweckmässig, eine höhere Behandlungstemperatur
zu wählen, wenn die Konzentration der Schwarzlauge niedrig
ist. Bei Normaldruck arbeitet man zweckmässig im Temperaturbereich von 5 bis 100 C. Falls man unter Überdruck arbeitet,
kann jedoch die Temperatur auch auf über 100 C erhöht v/erden. Ein Beispiel hierfür ist die Durchführung des Aufschlussverfahrens
unter Zusatz der sauer reagierenden Verbindung zu der Auf— Schlusslösung in einem Autoklav.
Es ist an sich nicht erforderlich, einen Überschuss an Alkali zu verwenden, vorteilhaft beträgt jedoch die Menge an Alkalimetalloxid
1 Mol je 2 bis 4 Mol der in dem Rohstoff vorhandenen Kieselsäure, wobei auch noch der Verbrauch des Alkalis während
der Zellstoffherstellung in Betracht zu ziehen ist. Alkalime-'tallsilikate
haben eine Zusammensetzung entsprechend der allgemeinen Formel Me2O(SiOp)n, wobei η einen V/ert von 2 bis 4 hat
und Me das entsprechende Alkalimetall ist·
Bei Konstanthaltung der Konzentration an Ligninalkalisalz,
Silikat und zugesetztem Behandlungsmittel wird die Umsetzung vorzugsweise bei langsam steigender Temperatur vorgenommen. Gemäss
einer anderen Ausführungsform werden die Konzentration an Ligninalkalisalz
und Silikat sowie die Reaktionstemperatur kon-
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πtaut gehalten und das Zusatzmittel wird 'langsam in kleinen Anteilen
zugesetzt. Auf jeden Fall erhält man dann als Endprodukt
ein Pigment mit überlegenen Dispergiereigenschaften, welches
sich gut als Verstärkungsfüllstoff für Kautschuke eignet.
man - · '
Gegebenenfalls kann/auch diese beiden Arbeitsweisen kombiniert
anwenden. Üblicherweise erhält man Endprodukte mit guten l'iginenteigenschaften, wenn die Reaktion innerhalb von 20 bis
2CO, Minuten zu Ende geführt wird. Allerdings ist es im grosstechnischen
Masstab ungünstig, venn die Behandlungszeit zu lang
gewählt wird.
Als Zusatzstoffe mit stärkerer Acidität als Kieselsäure eignen sich im Rahmen der Erfindung beispielsweise gasförmiges Kohlendioxid,
Eisessig, Salzsäure, Wasserstoffperoxid, Phenol, Cresol und Paraformaldehyd. Als Zusatzstoffe mit stärkerer Alkalinität
als das für das Aufschlussverfahren verwendete Alkali eignen
sich beispielsweise Ammoniakwasser und Kalkmilch. Ausserdem
können auch entsprechende Salze als Zusatzstoffe verwendet werden, beispielsweise Calciumchlorid, Aluminiumsulfat, Katriuir-bicarbonat,
Natriumbisulfat und Ammoniumsulfat.
Bei Verwendung von Alkalisalzen fallen im allgemeinen nur sehr geringe Mengen an Kieselsäure aus, mit Ausnahme der genannten
sauer reagierenden Salze. So lässt sich Kieselsäure mittels N.atriumbicarbonat
und Natriumbisulfit ausfällen, weil es sich hierbei um saure Salze von zweibasischen Säuren handelt. Bei
Verwendung von vollständig abgesättigten Salzen, v/ie Natriumcarbonat und Natriumsulfat wird jedoch nur eine sehr geringe
Menge an Kieselsäure ausgefällt.
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Die Säurestärke von Kieselsäure ergibt sich aus den nachstehenden Gleichungen:
H2SiO5 ^r^ H+ + HSiO" -z^r 2H+ + 3
(H+)2 = 10~9'8 (0,0022 + 6,6 χ 10~6G.S) + 10"
■14
C: Kieselsäurekonzentration in der betreffenden Suspension und
S: Spezifische Oberfläche der Kieselsäure.
Das erfindungsgemässe Verfahren wird anhand der Zeichnung und der Beispiele näher erläutert.
Die Zeichnung erläutert in graphischer Darstellung die Beziehung zwischen der Temperatur der Schwarzlauge und ihrer Konzentration
in Be , wenn man erfindungsgeraäss Kieselsäure bzw. Silikate ausfällt. Auf der Abszisse ist die Temperatur in 0C
aufgetragen.und auf der Ordinate die Konzentration der Schwarzlauge
in Be.
Die für diese Untersuchungen verwendete Schwarzlauge stammt aus einem -3 Stunden lang bei 150 C durchgeführten Aufschluss, bei
ψ dem Reisstroh mit 13 Prozent Natriumhydroxid behandelt wird.
Nach dem Aufschluss wird der Zellstoff abgetrennt und.die
Schwarzlauge wird filtriert, um feine Zellstoffteilchen und andere
Fremdbestandteile zu entfernen.
Anschliessend wird die Schwarzlauge langsam aufkonzentriert und
bei den einzelnen Baume-Gradsnwerden jeweils 100 ecm Schwarzlauge
als Probe entnommen.
Die als Zusatz verwendete Säurelösung wird in Mengen von jeweils 3 cm eingesetzt und sie wird hergestellt, indem man Eisessig
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und Wasser im Verhältnis 1 : 2 vermischt' und dann'darin gasförmiges
Kohlendioxid unter Normaldruck bei einer Temperatur von 5 C absorbiert.
Zu den Proben von Schwarzlauge in verschiedenen Konzentrationsgraden werden jeweils 3 cm der sauren Lösung zugesetzt und dabei
der gesamte Bereich von einer -niedrigen Konzentration, bei der sowohl Kieselsäure als auch Alkaliligninsalz reagiert
und ausfällt, bis zu hohen Konzentrationen erfasst, bei denen Alkaliligninsalz nicht reagiert und nicht ausfällt und
daher nur Kieselsäure als Fällungsprodukt erhalten wird. Aus
der graphischen Darstellung ergibt sich, dass die Fällungstemperatur
für Kieselsäure umso niedriger liegt, je höher die Konzentration
an Schwarzlauge ist.
Es fällt Kieselsäure aus und ausserdem
fällt gefärbtes Ligninalkalisalz aus
Es fällt nur Kieselsäure und kein Ligninalkalisalz aus
Falls die Silikatkonzentration und die Konzentration an Ligninalkalisalz
in der Schwarzlauge konstant gehalten werden und auch die Gesaratmenge an saurer Verbindung konstant gehalten
wird und man die gesamten 3 cm saure Lösung bei einer Temperatur von 10°c auf einmal zu 100 cm"5 Schwarzlauge mit einer Kon- ·
zentration von 7° Be zusetzt und dann die Temperatur langsam erhöht, so beginnt die Polymerisation der Kieselsäure bei einer
Temperatur von etwa 400C nach 20 Minuten. Dann bildet sieh allmählich
die Solform, schliesslich eine federartige Form und dann tritt die Gelbildung ein, wodurch sich die Viskosität all-
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3° | Bl | ca. | 80°C |
5° | Be | ca. | 600C |
7° | Be | ca. | 400C |
8° | Βέ | ca. | 300C |
9° | Be | ca. | 250C |
mählich erhöht. Auf diese V/eise kann die Ausfällungstemperatur der Kieselsäure in jedem einzelnen Pail leicht festgestellt
werden.
Nach Äbfiltrieren des Niederschlages, Auswaschen desselben mit
Wasser und Trocknen erhält man eine pulverförmige Kieselsäure, die sich ganz weich anfasst.
Pur· eine gegebene Konzentration der Schwarzlauge und eine vorgegebene
Temperatur ist die Zusatz-geschwindigkeit der insgesamt
»3 cm Säurelösung von grosser Bedeutung. Wenn man beispielswei-3
ο
se die 3 cm Säurelösung bei einer Temperatur von 40 C unter
Rühren im Verlauf von 30 Minuten langsam zu einer Schwarzlauge mit einer Konzentration von 7 Be zusetzt, bildet sich zunächst
ein Sol, anschliessend eine federartige Porm des Niederschlages und dann beginnt die Gelbildung unter ansteigender Viskosität.
Wenn man diesen Niederschlag abfiltriert, mit V/asser wäscht und trocknet, so erhält man ein schwach alkalisch reagierendes,
sehr feines, weisslich-graues Pulver, das sich weich anfasst.. Wenn man dieses Pulver in Wasser suspendiert und mittels
des Elektronenmikroskops untersucht, dann wird deutlich, dass es sich hierbei um ein Pigment mit sehr grosser Dispergierfähigkeit
handelt, das ausgezeichnete Verstärkungseigenschaft
en aufweist.
Wenn man hingegen unter den gleichen Bedingungen die Zusatzgeschwindigkeit
so weit erhöht, dass die Gelbildung innerhalb von 2 bis 3 Minuten beendet ist, dann erhält man ein hartes Produkt
und bei der elektronenmikroskopischen Untersuchung ergibt sich, dass die - Dispergier fähigkeit sehr schlecht ist,, denn es haben.
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sich Klumpen gebildet. Daher ist auch die Verstärkungswirkung
eines solchen Produktes nicht befriedigend. Aus diesem Vergleichsversuch ergibt sich, dass man für die Herstellung eines
Pigmentes mit guten Eigenschaften sehr sorgfältig vorgehen muss.
Selbstverständlich kann man die Umsetzung auch bei Temperaturen im Bereich von 40 bis 100 C durchführen. Je höher die gewählte
Reaktionstemperatur ist, desto grosser ist auch die Beaktionsges'chwindigkeit.
Bei Anwendung von Überdrücken können auch Temperaturen
oberhalb 3.00 C angewendet werden.
Selbstverständlich kann man auch in kombinierter Weise derart
vorgehen, dass gleichzeitig mit einer Erhöhung der Zusatzgeschwindigkeit der sauer reagierenden Verbindung die Temperatur
erhöht wird.
Bei Auswahl geeigneter Bedingungen kann man bei einer Umsetzungszeit
von 20 Minuten und darüber Pigmente mit ausserordentlich günstigen Eigenschaften herstellen. Pur die industrielle
Durchführung sind jedoch lange Reaktionszeiten nicht wirtschaftlich
und daher soll die Umsetzung zweckmässig innerhalb von mindestens 200 Minuten zu Ende geführt v/erden. Durch Zusatz
von 3 cm der vorstehend beschriebenen sauren Lösung zu 100 cm
Schv/arzlauge mit einer Konzentration von 9 Be und mit einem
p„-Wert von 11,5 wird der letztere nach Entfernen der ausgeschiedenen
Kieselsäure auf 9 herabgesetzt.
Falls man den Aufschluss des Rohstoffes unter Verwendung von 8,5 Prozent Natriumhydroxid durchführt, die dabei erhaltene
Schwarzlauge aufkonzentriert und 100 cm derselben mit einer
Konzentration von 8° Be und einem ρ,,-Wert von-10,5 bei einer
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BAD
Temperatur von 30 C mit 3 cm der vorstehend beschriebenen sauren
Lösung versetzt, dann fällt zugleich mit der Kieselsäure auch Ligninalkalisalz aus.
Um daher eine solche Mitfällung von Ligriihalkalisalz zu vermeid
den, muss die Menge und Konzentration an saurer Lösung aus"Eisessig
und Wasser entsprechend der Menge und Konzentration der Schwarzlauge und der angewendeten Reaktionstemperatur
sorgfältig eingeregelt werden. Dies ergibt sich aus den nachstehenden Versuchen, wobei unterschiedliche Mengen an Säure-
3
" lösung zu jeweils 200 cm einer Schwarzlauge mit einer Konzentration
von 10 Be bei einer Temperatur von 35 G zugesetzt v/urden, wobei diese Schwarzlauge aus einem Aufschluss stammte,
der unter Verwendung von 13 Prozent Natriumhydroxid durchgeführt wurde:
Zugesetzte Menge an Säurelösung:
3
10 cm N Die Ligninalkalisalzlösung verfärbt sich nicht, aber
10 cm N Die Ligninalkalisalzlösung verfärbt sich nicht, aber
3 )
15 cm / der Niederschlag v/eist eine schwarze Farbe auf und
durch Auswaschen mit V/asser erhält man-eine Kieselsäure
von weisslich-grauer Farbe.
W 20 cm Die Ligninalkalisalzlösung nimmt eine bräunliche Farbe
an, eine geringe Menge des Salzes fällt mit aus und die abgeschiedene Kieselsäure ist hellbraun gefärbt, auch
nach dem Auswaschen mit Wasser. Die Filtrierfähigkeit
der Kieselsäure ist etwas schlechter als vorher.
25 cm Die Ligninalkalisalzlösung verfärbt sich und es fällt eine grosse Menge dieses Salzes mit aus, so dass die Kieselsäure
nur schwierig abgetrennt werden kann.
In den vorstehend beschriebenen Versuchen wird nicht die gesamte Menge an Natriumsilikat als Kieselsäure ausgefällt, sondern es
werden etwa '90 bis 95 Prozent der Kieselsäure abgeschieden.
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Ausserdem wird eine Mitfällung von etv/a 2 bis 5 Prozent an gelöstem
Ligninalkalisalz und eine Mitfällung von Hemicellulose
beobachtet. Diese Substanzen haften an der Kieselsäure an und können weder durcn das Filtrieren noch durch die Wasserwäsche
davon entfernt werden. Das als Endprodukt erhaltene feine Pulver ist daher weisslich-grau bis braun gefärbt und reagiert ausserdem
schwach alkalisch. Durch diese geringe Menge an der Oberfläche der Kieselsäure anhaftendes Lignin werden jedoch die Dispergiereigenschaften
nicht beeinträchtigt und ein solches Kieselsäurepulver eignet sich daher trotzdem sehr gut als Verstärkungsfüllstoff
für Kautschuk. In letzter Zeit ist man dazu übergegangen, als Pigment verwendbare Kieselsäure an der Oberfläche
mit hochmolekularen organischen Verbindungen zu behandeln. Eine derartige Nachbehandlung ist jedoch bei den erfindungsgemäss
erhältlichen Endprodukten nicht erförderlich.
Falls die ausgefällte Kieselsäure als Pigment Verwendung finden soll, beispielsweise in der Kautschukindustrie, soll der Natriumgehalt
unter etwa 1,7 bis 1 Gewichtsprozent liegen. Ausserdem soll der p„-Wert im Bereich von etwa 6,0 bis 8,5 liegen.
Zu diesem Zweck kann man die abgeschiedene Kieselsäure mit einer sauer reagierenden Lösung mit einem pH-Wert von etwa 5 bis 7 behandeln,
worauf man mit Wasser wäscht und trocknet. Trotz dieser Nachbehandlung wird jedoch das an der Oberfläche der Kiesel-.
säureteilchen anhaftende Lignin nicht entfernt.
Wenn man beispielsweise die saure Lösung zu der Schwarzlauge hinzusetzt, wobei die Kieselsäure ohne Entfärbung des Ligninalkalisalzes
ausfällt, und dann unter Rühren bei einer Tempera-
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tür von 70 bis 100 C etwa 1 bis 3 Stunden lang kocht, wobei, .
die Konzentration der Schwarzlauge durch gelegentlichen Zusatz wässriger Lösung auf einer Konzentration von 8° bis 12° Be gehalten
wird, anschliessend den niederschlag von der Schwarzlauge
abfiltriert, mit Wasser auswäscht und trocknet, so erhält
man ein leicht alkalisch reagierendes; braun gefärbtes Pulver
mit Teilchen verhältnismässig grosser Teilchengrüsse, wobei
dieses Pulver ein hohes Schüttvolumen aufweist, Feuchtigkeit nur wenig adsorbiert und ausgezeichnete Dispergiereigenschafton
aufweist.
Ein solches, als Endprodukt erhaltenes feinteiliges Pulver unterscheidet
sich ganz wesentlich von üblicher Kieselsäure, obwohl Einzelheiten an sich nicht bekannt sind. Es wird jedoch
angenommen, dass die Kieselsäure und die Ligninsübstanz eine
Art Ohelatkomplex gebildet haben. Die schwach-braune Farbe des feinen Pulvers rührt von den geringen Ligninmengen her, welche
an den Teilchen des Niederschlages haften bleiben. Da bei dem Alkaliaufschluss Pyrocatechin und Protocatechusaure gebildet
werden, wird angenommen, dass sich der betreffende Chelatkomplex aus Kieselsäure und Pyrocatechin gebildet hat.
Da sich dieser Chelatkomplex.nicht verändert, auch nicht, wenn
eine saure Behandlung mit beispielsweise einer v/ässrigen Salzsäurelösung durchgeführt wird, muss angenommen v/erden, dass
dieser Komplex eine ziemlich grosse Stabilität aufweist. Y/enn man diesen Komplex mit Wasser wäscht und trocknet, wird
ein sauer reagierendes Produkt erhalten, und zwar in Form eines hellbraun gefärbten Pulvers, welches sich gleichfalls sehr gut
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BAD
als Verstärkungsfüllstoff fur Kautschuk eignet.
Diese gute Dispergierwirkung "beruht zum Teil auch auf der anhaftenden
Ligninsubstanz und eine solche Kieselsäure ist weisslich-grau bis braun gefärbt. Der Komplex aus Lignin und Kieselsäure
hat dagegen eine hellbraune Farbe. Falls ein weiss gefärbtes Pulver gewünscht wird, kann man das Pulver mit aktivern
Chlor oder einer aktives Chlor erzeugenden Substanz behandeln, wod'urch sich das Lignin unter Bildung einer gelb-gefärbten Lösung
auflöst. Durch Abfiltrieren, Waschen mit Wasser und Austreiben
des Chlors bej 100 C v/ird dann das gewünschte, weissgefärbte
Endprodukt erhalten. Man kann auch eine solche Bleichbehandlung mit Natriumchlorit durchführen, wobei der p„-Wert
durch Säurezusatz auf 5 bis 6 eingestellt wird und man dann 2 bis 4 Stunden lang bei einer Temperatur von 40 bis 600C behandelt.
Anstelle von Natriumchlorit kann man auch eine Behandlung mit Wasserstoffperoxid oder einer Wasserstoffperoxid erzeugenden
Substanz vornehmen. In dem Fall säuert man zunächst mit Salzsäure oder Schwefelsäure bis zu einem p„-Wert von 5 bis 6 an
und behandelt dann 1 bis 4 Stunden lang bei einer Temperatur von 50 bis 90 C mit einer kleinen Menge Hydroperoxid. Hierdurch
wird die Ligninsubstanz freigesetzt und scheidet sich auf der ; Oberfläche der Lösung ab, von der sie dann entfernt werden kann.
Anschliessend fällt man durch Waschen mit Wasser aus und trocknet das so erhaltene feinteilige weisse Pulver. Eine derartige
Bleichbehandlung kann man zweckmässig auch zusammen mit einer Säurebehandlung vornehmen. Auch ein solches weisses Pulver zeigt
ausgesprochen gute Dispergiereigenschaften, eine geringe Feuchtigkeit
sauf nähme und ein hohes Schuttvolumen.
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Falls sich die in der Kieselsäuresuspension befindlichen feinen Zellstoffteilchen nicht durch Filtrieren und die Wasserwäsche,
entfernen lassen, kann man die gewünschte Kieselsäure auch· erhalten,
indem man sie wiederum in ein wasserlösliches Silikat ' überführt und dann die Fremdbestandteile aus dieser Silikatlösung
abtrennt.
Für den alkalischen Aufschluss verwendet man 300 g Reisstroh, 39 g Natriumhydroxid (13 Prozent bezogen auf den Rohstoff) und
P 2400 cm Wasser, Ber^oionet auf den Aschegehalt des Reisstrohes
(14 Prozent), wobei die Kieselsäure 75 Prozent der Asche ausmacht, ergibt dies einen Kieselsäuregehalt von 31,5 g, was etwa
10 Prozent, bezogen auf das eingesetzte Reisstroh ausmacht.
Der Aufschluss findet 3 Stunden lang bei einer Temperatur von
150 C in einem Autoklav statt. Nach Beendigung wird die gebildete
Schwarzlauge unter Kühlung abgetrennt. Sie hat bei einer Temperatur von 6O0C eine Konzentration von 3° Be und einen pH-Wert
von 11,5. Diese Schwarzlauge wird bis auf 7 Be aufkonzentriert
™ und die Temperatur wird durch Kühlung mit Wasser auf 200C eingestellt.
Diese aufkonzentrierte Schwarzlauge wird auf die verschiedenste Weise erfindungsgemäss behandelt;
■z
a) Es werden 3 cm ■ einer sauren Lösung hergestellt, indem man·
Eisessig mit einem Reinheitsgrad von über 99 Prozent mit der doppelten Wassermenge verdünnt und dann in dieser wässrigen
Lösung Kohlendioxidgas bei Normaldruck und einer Temperatur von 5 C adsorbiert. Die Gesamtmenge dieser sauren Lösung wird
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zu 100 cm der aufkonzentrierten Schwarzlauge bei einer
Temperatur von 20 C zugesetzt. Dann steigert man die Tempera-■
tür allmählich, wobei sich .nach etwa 30 Minuten bei einer
Temperatur von 40°C ein Sol bildet. Dieses Sol geht dann in eine federartige Form über und bildet schliesslich ein Gel,
wobei gleichzeitig die Viskosität der Lösung stark zunimmt. Der gebildete Niederschlag wird von der Schwarzlauge abfil- ,triert,
mit V/asser gewaschen und getrocknet. Man erhält so ein feinteiliges Kieselsäurepulver, das sich sehr weich anfasst.
Dieses Pulver hat eine weisslich—graue Farbe und reagiert
schwach alkalisch und zwar infolge einer geringen Menge anhaftender Ligninsubstanz.
b) Dieses schwach alkalisch reagierende Pulver wird bei einem Ρττ-V/ert von 5 mit Salzsäure wiederholt ausgewaschen, wodurch
das Natrium abgetrennt wird. Nach einer Wasserwäsche und dem Trocknen erhält man so ein schwach sauer reagierendes Pulver.
c) Um ein Pulver von weisser Farbe zu erhalten, wird das abgetrennte
Gel nach der Wasserwäsche durch Zusatz von Salzsäure auf einen p^-Wert von 5 angesäuert. Dann setzt man eine Lösung
von 10 g Natriumchlorit in Wasser hinzu und behandelt
diese Lösung 2 Stunden lang bei einer Temperatur von 500G.
Auf diese Weise löst sich anhaftende Ligninsubstanz auf und die Lösung färbt sich gelb, Man filtriert, wäscht mit Wasser
und trocknet bei 100 C, um noch vorhandenes Chlor zu entfernen. Auf diese Weise erhält man ein schwach sauer reagieren-
• des, feinteiliges weisses Pulver.
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d) 100 cm der auf 7 Be aufkonzentrierten Schwarz lauge werden
auf 50 C erhitzt. Dann werden 3 cm der vorstehend beschrie-
. benen sauren Lösung im Verlauf von 50 Hinuten langsam zuge-.setzt.
Zunächst bildet sich ein Sol, das dann in eine federartige Form übergeht und schliesslich ein Gel bildet, wobei
sich die Viskosität der Flüssigkeit stark erhöht. Der ausgeschiedene Niederschlag wird abfiltriert, mit V/asser gewaschen
und getrocknet. Man erhält so ein feinteiliges Kieselsäurepulver, das sich sehr weich anfühlt. Infolge von anhaftender
t Ligninsubstanz ist dieses Pulver weisslich-grau gefärbt und
reagiert schwach alkalisch. Durch Behandeln mit Salzsäure bei einem p^-Wert von 5,. anschliessende Wasserwäsche und Trocknen
erhält man ein schwach sauer reagierendes Pulver.
e) Nachdem die Kieselsäure aus der Schwarzlauge ausgefällt ist, hält man die Reaktionsmischung 1 1/2 Stunden lang auf 800C
und stellt dabei die Konzentration durch gelegentlichen Wasserzusatz
unter Rühren auf 10° Be ein. Anschliessend wird der Niederschlag von der Schwarzlauge abfiltriert, mit Wasser
gewaschen und getrocknet. Auf diese V/eise bekommt man ein schwach alkalisch reagierendes hellbraun gefärbtes Pulver mit
grosser Teilchengrösse, welches ein hohes Schuttvolumen, gute
Dispergiereigenschaften und eine niedrige Feuchtigkeitsadsorption
aufweist. Durch Behandeln bei einem pH-Wert von 5 mit einer Salzsäurelösung, anschliessendes Waschen mit V/asser
und Trocknen erhält man ein schwach sauer reagierendes Produkt .
f) Zur Herstellung eines weiss gefärbten Pulvers setzt man zu. dem ausgefällten Gel nach dem Waschen mit Wasser unter Rühren
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Salζsäurelösung hinzu und stellt dabei den pH-Wert auf 5 ein.
3
Anschliessend setzt man 20 crn einer 25prozentigen Wasser-
Anschliessend setzt man 20 crn einer 25prozentigen Wasser-
' stoffperoxidlüsung hinzu und behandelt 1 Stunde lang bei
70 C, wodurch anhaftende Ligninsubstanz freigesetzt wird und
auf der Oberfläche der Lösung schwimmt. Diese Ligninsubstanz wird entfernt. Dann wäscht man mit V/asser und trocknet und
erhält so ein feinteiliges v/eisses Pulver, dessen Teilchen-.grösse
gross ist und das ein hohes Schüttvolumen, eine geringe Feuchtigkeitsadsorption und eine ebenso gute Dispergierwirkung
zeigt, wie das vor der Behandlung vorhandene braun gefärbte Pulver.
Die folgenden Beispiele erläutern den Einfluss der Konzentration und Menge der Zusatzstoffe, die Konzentration und Menge der
verwendeten Schwarzlauge und den Einfluss der Behandlungstemperatur,
Dieses Beispiel erläutert die Verwendung von sauer reagierenden Substanzen als Zusatzstoffe.
■z
a) Durch Verdünnen von 10 era Salzsäure (Konzentration:
35 Prozent) mit 20 cm Wasser stellt man eine verdünnte sau-
3 3 re Lösung her, von der 10 cm zu 200 cm einer Schwarzlauge
mit einer Konzentration von 5 Be zugesetzt v/erden. Bei einer
Temperatur von etwa 30 C fällt Kieselsäure, aber kein Ligninalkalisalz
aus. Wenn jedoch die Säurelösung durch Verdünnen
3 3
von 10 cm Salzsäure mit nur 10 cm Wasser hergestellt v/ird,
dann fällt unter den gleichen Bedingungen aus der Schwarzlauge auch Ligninalkalisalz aus. Wenn jedoch die Schwarzlauge
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bis zu einer Konzentration von 10 Be aufkonzentriert wird, dann fällt unter den zuletzt genannten Bedingungen nur Kie- .
' seisäure und kein Ligninalkalisalz aus.
3 ' ■
b) Durch Verdünnen von 10 cm Eisessig (Reinheit über 99 Prozent)
mit 20 cm Wasser wird eine Säurelösung hergestellt, von der
3 3
10 cm zu 200 cm einer Schwarzlauge mit einer Konzentration
von 5 Be zugesetzt werden. Bei einer Temperatur von etwa 70 C fällt Kieselsäure aber kein Ligninalkalisalz aus.
Wenn man jedoch die Säurelösung aus 10 cm Eisessig und
10 cm V/asser herstellt und dann in der vorstehend beschriebenen
Weise verfährt, fällt gleichzeitig mit der Kieselsäure auch Ligninalkalisalz aus. Falls man jedoch diese stärker
konzentrierte Säurelösung zu einer Schwarzlauge mit einer Konzentration von 10 Be zusetzt, dann fällt bei einer Temperatur
von etwa 30 G nur Kieselsäure aber kein Ligninalkalisalz
aus.
c) Wenn 10 cm einer 30prozentigen Wasserstoffperoxidlösung
zu 200 cm einer Schwarzlauge mit einer Konzentration von 15 Be zugesetzt werden, fällt bei einer Temperatur von etwa
30 C nur Kieselsäure aus.
d) Wenn man 10 cm Phenol (Reinheitsgrad über 98 Prozent) oder
3 3
Cresol mit 10 cm V/asser verdünnt und 10 cm dieser Lösung
•5
zu 200 cm einer Schwarzlauge mit einer Konzentration VGn '
zu 200 cm einer Schwarzlauge mit einer Konzentration VGn '
15 Be zusetzt, fällt bei einer Temperatur von etwa 300C nur
Kieselsäure aus.
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e) Wenn man 15 g Paraformaldehyd (Reinheitsgrad über 80 Prozent)
in 20 cmJ Wasser auflöst und diese Lösung zu 200 cm
■ einer Schwarzlauge mit einer Konzentration von 15° Be zusetzt
fällt bei einer Temperatur von etwa 70 C nur Kieselsäure aus.
Dieses Beispiel erläutert die Verwendung der verschiedensten Metallsalze als Zusatzstoff.
a) 'Bei dieser Ausführungsform wird zuerst ein Erdalkalimetallsilikat
hergestellt und dieses wird anschliessend durch Säurezusatz in Kieselsäure überführt. Wenn man 10 g Calcium-
■7.
Chlorid (CaCl9.2H0O) in 20 cm V/asser auflöst und diese
C- C.
Lösung zu 200 cm einer Schwarzlauge mit einer Konzentration
von 15 Be zusetzt, dann fällt bei einer Temperatur von etwa 30 C Calciumsilikat aus. Durch Zusatz einer wässrigen Salzsäurelösung
in der vorstehend beschriebenen V/eise wird daraus Kieselsäurepulver hergestellt. ;
b) Wenn man eine Lösung von 10 g Aluminiumsulfat (Al2(SO^)3.18H2O) in 20 cnr Wasser zu 200 cnr einer Schwarzlauge mit einer Konzentration von 15 Be zusetzt, fallen bei
einer Temperatur von etwa 300C Aluminiumhydroxid und Kieselsäure
aus.
c) Bei Verwendung von Alkalisalzen fallen nur sehr geringe Mengen Kieselsäure aus, es sei denn, man verwendet sauer reagierende
Alkalisalze als Zusatzstoffe. Beispielsweise wird Kieselsäure bei Verwendung von Natriumbicarbonat, Katriumbisulfat
oder Dinatriumphosphat ausgefällt, da es sich hierbei um saure Salze mehrbasischer Säuren handelt. Bei Verwen-
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dung von Natriumcarbonat oder Natriumsulfat v/erden dagegen·
nur sehr geringe Mengen an Kieselsäure als Niederschlag erhalten.
Wenn man eine Lösung von-10 g Natriumbicarbonat bzw. Natriumbisulfat
bzw. Dinatriumhydrogenphosphat (jeweils in der was-
3 3
sernaltigen Form) in 20 cm Wasser zu 200 cnr Schwarzlauge
mit einer Konzentration von 15 Be zusetzt, fällt bei etwa einer Temperatur von 30 G Kieselsäure aus. V/enn man hingegen
eine Lösung von 10 g Natriumcarbonat oder Natriumsulfat in P 20 cm Wasser verwendet, wird praktisch keine Kieselsäurefällung
beobachtet.
Dieses Beispiel erläutert die Verwendung von Ammoniakwasser und
eines Ammoniumsalzes als Zusatzstoffe.
■z
a) Wenn man 200 cm Ammoniakwasser mit einem Ammoniakgehalt von 28 Prozent zu 200 cm einer Schwarzlauge mit einer Konzentration
von 15 Be zusetzt, so bildet sich bei einer Temperatur
^ von etwa 40 C zunächst ein wolkiger Niederschlag, der sich bei
W Q
Erhöhung der Temperatur bis auf etwa 70 C verfestigt. Es wird .
angenommen, dass es sich dabei um Ammoniumsilikat handelt, welches
jedoch infolge anhaftender Ligninsubstanz schwarz gefärbt ist. Bei dem Versuch, dieses schwarz gefärbte Produkt mit
Wasser auszuwaschen, ergeben sich jedoch Schwierigkeiten, die Kieselsäure abzutrennen, da das Ammoniak verdampft.
b) Wenn man eine Lösung von 10 g Ammoniumsulfat in 20 cm Wasser
zu 200 cm Schwarzlauge mit einer Konzentration von 15° Be zusetzt,
dann fällt bei einer Temperatur von etwa 30°C nur Kie-
seisäure aus. 209818/1120
Dieses Beispiel erläutert die Verwendung von Erdalkalimetallhydroxiden
mit einer stärkeren Alkalinität als die entsprechenden Alkalimetallkomponenten der in der Schwarzlauge enthaltenen
Silikate.
a) Wenn man 10 g gelöschten Kalk zu 200 cm einer Schwarzlauge
mit einer Konzentration von 15 Be zusetzt, dann fällt bei einer Temperatur von etwa 70 C Calciumsilikat aus. Durch weitere
Behandlung mit wässriger Salzsäure kann aus diesem Silikat in der vorstehend beschriebenen Weise Kieselsäure freigesetzt
werden.
Die Aufschlussmischung besteht aus 300 g Reisstroh, 30 g Natriumhydroxid
(10 Prozent im Bezug auf den eingesetzten Rohstoff) 9 cm Eisessig und 24-00 cm Wasser. Man schliesst 3 Stunden lang bei einer Temperatur von 150 C auf und trennt dann eine
Schwarzlauge mit einer Konzentration von 3 Be ab. Diese wird auf 7° Be aufkonzentriert und dann -in einer Zentrifuge behandelt,
wodurch die während der Zersetzung im Autoklav gebildete Kieselsäure abgetrennt wird. Der Niederschlag wird mit Wasser gewaschen
und getrocknet und man erhält so ein feinteiliges weisslich-grau gefärbtes Pulver, welches sich sehr weich anfühlt.
Je nach der angewendeten Konzentration und Menge der zugesetzten Säure kann nicht nur die Kieselsäure aus der Schwarzlauge ausgefällt
werden, sondern gleichzeitig lässt sich auf diese Weise auch verhindern, dass Ligninalkalisalz mitgefällt wird.
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Pur den Aufschluss verwendet man eine Mischung aus 300 g Reis-
3 3
stroh, 9 cm Eisessig und 2400 cm V/asser. Man führt zunächst
eine Vorhydrolyse bei einer Temperatur von 120 C 1 1/2 Stunden,
lang durch und entfernt anschliessend die gebildete Hemicellulose. Bann setzt man 39 g Natriumhydroxid und 2400 cm
Wasser hinzu und schliesst weitere 3 Stunden lang bei 1500C auf,
DIe1 dabei anfallende Schwarzlauge mit einer Konzentration von
3 Be wird abgetrennt und bis auf 10 Be auflconzentriert.
10 cm Eisessig werden anschliessend mit 20 cm Wasser verdünnt
3 3
und 10 cm dieser sauren Lösung werden zu 200 cm der auf konzentriert
en Schwarzlauge zugesetzt. Bei einer Temperatur von etwa 30 C fällt Kieselsäm:-e aus. Bei dieser Art des Aufschlusses ist
jedoch die Ausbeute an Kieselsäure nicht sehr hoch, selbst wenn die Hemicellulose durch eine Vorhydrolyse abgetrennt worden ist.
Für den Aufschluss verwendet man eine Mischung aus 300 g Reisstroh,
30 g Natriumhydroxid (10 Prozent im Bezug auf den einger setzten Rohstoff) 9 g gelöschten Kalk (3 Prozent im Bezug auf
den eingesetzten Rohstoff) und 2400 cm Wasser. Man schliesst 6 Stunden lang bei einer Temperatur von 1500C auf. Selbst wenn
sich bei dieser Arbeitsweise zunächst wegen der Anwesenheit von Natriumhydroxid Natriumsilikat bildet, setzt sich dieses doch
weiter mit dem gelöschten Kalk zu Calciumsilikat um. Die in der Schwarzlauge vorhandenen organischen Substanzen bilden mit dem
Calciumsilikat eine Mischfällung, die braun gefärbt ist. Dieser Niederschlag wird von der Schwarzlauge abgetrennt, mit Wasser
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■gewaschen und weiter gemäss der Arbeitsweise von Beispiel 9
behandelt.
Entsprechende Ergebnisse werden erhalten, wenn man den Aufschluss
mit 9 g Calciumchlorid (3 Prozent im Bezug auf den eingesetzten Rohstoff) oder mit 39 g Natriumhydroxid (13.Prozent
im Bezug auf den eingesetzten Rohstoff) anstelle von gelöschtem Kalk durchführt.
Pur den Aufschluss verwendet man eine Mischung aus 300 g Reisstroh,
15 g Natriumhydroxid (5 Prozent im Bezug auf. den eingesetzten Rohstoff) 24 g gelöschtem Kalk (8 Prozent im Bezug auf
3 den eingesetzten Rohstoff) und 2400 cm Wasser. Man schliesst
9 Stunden lang bei einer Temperatur von 150 G auf.
Die Reaktionsmischung wird zunächst zwecks Abtrennung feiner Zellstoffteilchen und anderer Fremdbestandteile filtriert. Anschliessend
konzentriert man die Schwarzlauge bis zu einer Konzentration von 5° Be auf, trennt den gebildeten Niederschlag mittels
einer Zentrifuge von der aufkonzentrierten Lauge ab und ent- j
fernt die anhaftenden schwarzen Ligninalkalisalze durch V/aschen
mit Wasser. Man erhält so eine gelblich-braun gefärbte Aufschlämmung. Es handelt sich dabei um einen Komplex aus Calciumsilikat
und organischer Substanz, d.h. um eine Mischfällung. Diese
Mischfällung enthält praktisch keinen nicht aufgelösten gelöschten Kalk, was auf die Mitverwendung von Natriumhydroxid zurückzuführen
ist. Das Ergebnis dieses Aufschlusses ist daher besser, als wenn nur gelöschter Kalk allein verwendet wird.
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Die gelbbraun gefärbte Aufschlämmung -wird bei einer Temperatur
von 30 C durch Zusatz von 5prozüntiger Salzsäure auf einen
Ρττ-Wert von 5 eingestellt, wodurch sich die Farbe von gelbbraun
in braun ändert. Ausserdem findet eine Aggregation der feinen Teilchen statt, d.h. die Dichte nimmt ab und die Filtriereigenschaften
verbessern sich. Durch Einreguüerung der zugesetzten Salzsäuremenge wird ein Komplex aus Kieselsäure und organischer
Substanz oder ein Komplex aus Kieselsäure, Calciumsilikat und organischer Substanz erhalten. Selbst wenn auch eine geringe
Menge nicht aufgelösten gelöschten Kalkes in dem Niederschlag vorhanden sein sollte, kann dieser durch Umwandlung in lösliches
Calciumchlorid ganz entfernt werden. Falls ein weiss gefärbtes Pulver gewünscht wird, so stellt man durch Säurezusatz auf einen
p„-Wert von 4 ein, setzt 10 g Natriumchlorit hinzu und behandelt
2 Stunden bei einer Temperatur von 60 C. Während dieser Behandlung löst sich die den Kieselsäureteilchen anhaftende organische
Substanz auf und die Lösung färbt sich gelb. Anschliessend filtriert
man, wäscht mit Wasser und trocknet zwecks Entfernung des Restchiors bei 100°C.
Entsprechende Ergebnisse werden erhalten, wenn man Salpetersäure, Essigsäure oder deren Ammoniumsalze verwendet, wodurch sich dann
die entsprechenden löslichen Salze der Erdalkalimetalle bilden.
Falls man mit gasförmigem Kohlendioxid umsetzt, erhält man einen Komplex aus Kieselsäure, Calciumcarbonat und organischer Substanz.
Durch Abfiltrieren, Waschen mit V/asser und Trocknen erhält man
auf diese Weise einen Verstärkungsfüllstoff für Kautschuk mit .
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überlegenen Dispergiereigenschaften.
Beispiel 10
Für den Aufschluss verwendet man eine Mischung aus 300 g Heisstroh,
39 g gelöschten Kalk (13 Prozent im Bezug auf den eingesetzten Rohstoff) ,und 2400 cm V/asser. Man schliesst 12 Stunden
lang bei einer Temperatur von 150 C auf. Die gebildete Schwarzlauge
v/ird zv/ecks Entfernung von Fremdbestandteilen filtriert
* O
und auf 4 Be aufkonzentriert. Der gebildete Niederschlag wird
von der Schwarzlauge mittels einer Zentrifuge abgetrennt und mit Wasser gewaschen- Ma^ erhält so eine gelbbraun gefärbte Aufschlämmung.
Es handelt sich dabei um einen Komplex, aus Calciumsilikat und mit gefällter organischer Substanz, welche nur ge-'
ringe Mengen von nicht aufgelöstem, gelöschtem Kalk enthält. Im Vergleich zu der Arbeitsweise von Beispiel 9 ist die Konzentration
an schwarz gefärbtem Ligninalkalisalz geringer.aber auch
die Ausbeute an dem organischen Komplex ist kleiner.
Ein qualitätsmäsoig besonders guter Zellstoff und eine hohe Ausbeute
an dem Komplex aus Calciumsilikat und organischer Substanz werden erhalten, wenn man stöchiometrische Mengenanteile an
Natriumhydroxid und Calciumchlorid miteinander umsetzt, den so erzeugten feinteiligen gelöschten Kalk mit Wasser auswäscht und
dann diese Fällung für den Aufschluss verwendet. In der Schwarzlauge
sind dann nur noch sehr geringe Anteile an nicht aufgelöstem, gelöschten Kalk vorhanden, obv/ohl die Menge an schwarz
gefärbtem Ligninalkalisalz dadurch nicht modifiziert wird. Der dabei erhaltene organische Komplex wird gemäss der Arbeitsweise
von Beispiel 9 mit Säure oder einem Ammoniumsalz oder mit Koh-
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lendioxid behandelt.
Aus den vorstehenden Darlegungen ist ersichtlich, dass sich mittels
des erfindungsgemässen Verfahrens die Schwarzlaugen bei der Zellstoffherstellung nicht nur in wirtschaftlicher V/eise von
Kieselsäurebestandteilen befreien lassen, was im .Hinblick auf die Probleme der Abwasserbeseitigung von grossem wirtschaftlichen
Interesse ist, sondern dass gleichzeitig Silikate, Kieselsäure und entsprechende organische Komplexe erhalten v/erden, die
sich sehr gut als Pigmente eignen, insbesondere für die Kautschukindustrie, wo sie vor allem als Verstärkungsfüllstoffe eingesetzt
v/erden. Das erfindungsgemässe Verfahren bietet weiterhin
den Vorteil, dass auch Gräser und Stroh.die in grossen Mengen billig anfallen, auf diese Weise zu Zellstoff"verarbeitet
werden können, ohne dass ihr Siliciumdioxidgehalt sich störend auswirkt. Die Erfindung bietet weiterhin den Vorteil, dass die
erhaltenen Kieselsäurepulver nicht noch chemisch nachbehandelt werden müssen, um sie in Pigmente mit guter Dispergierwirkung
zu überführen.
W In der vorstehend geschilderten Weise lassen sich demnach die
Gesamtkosten der Zellstofferzeugung aus Pflanzen von Grascharakter
oder Strohcharakter wesentlich herabsetzen.
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Claims (8)
1.) Verfahren zur Gewinnung von Kieselsäure, Silikaten und/ oder entsprechenden organischen Komplexen aus bei der Zellstoffherstellung
anfallender Schwarζlauge, dadurch gekennzeichnet,
dass man vor, während und/oder nach dem Aufschluss von kieselsäurehaltigen Rohstoffen, insbesondere
von Gramineen, zu der Aufschlusslösung eine Verbindung mit star-
kerer Acidität als Kieselsäure oder stärkerer Alkalinität als die zum' Aufschluss verwendeten Alkalien zusetzt, die Schwarzlauge
nach der Abtrennung des Zellstoffes gegebenenfalls aufkonzentriert,
die abgeschiedene gelartige Masse abtrennt, sorgfältig auswäscht und trocknet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Auswaschen mit V/asser und/oder verdünnter Säure erfolgt,
vorzugsweise bei einem p^-V/ert von etwa 5 bis 7.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
dass man das kieselsäurehaltige Produkt bei erhöhter Temperaunter tür
mit Wasserstoffperoxid oder einem Salz der/chlorigen Säure
behandelt.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3» dadurch gekennzeichnet,
dass man die Kieselsäure zunächst als Erdalkalisilikat ausfällt und daraus durch Säurebehandlung die Kieselsäure freisetzt.
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5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass man organische oder anorganische Säuren, Phenole, Formaldehyd,
Kohlendioxid, Ammoniakwasser, Kalkmilch und/oder sauer reagierende Salze verwendet.
6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
dass man eine Schwarzlauge mit einem Kieselsäuregehalt von 10 bis 100 g/Liter verwendet.
7. Verfahren nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass man bei einer Temperatur von 40 bis 100 C arbeitet.
8. Verwendung der gemäss Anspruch 1 bis 7 erhaltenen
Kieselsäure, Silikate und/oder der entsprechenden organischen Komplexe als Pigmente, insbesondere als Verstärkungsfüllstoff
für natürlichen Kautschuk oder Synthesekautschuk.
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