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BEZEICHNUNG: Transportgerät mit kippbarem Gutträger KENNWORT: Lohmann/Randkipper
Transportgerät
mit kippbarem Gutträger Die Erfindung bezieht sich auf ein an der Dreipunktaufhängung
eines Ackerschleppers oder sonstigen Kraftfahrzeuges anzubringendes Transportgerät
mit durch ein Schwenkwerk um eine Kippachse am Geräterahmen schwenkbarem Gutträger
oder Gutschieber (im folgenden Gutträger genannt).
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Bei den bekannten Transportgeräten dieser Art ist die Kippachse für
den Gutträger beim Zwangskippen durch ein Schwenkwerk hinter der Rückwand des Gutträgers
oder bei Auslösung der Kippbewegung durch die Gutlast und selbsttätigem Zurückkippen
in die Ausgangslage nahe dem Schwerpunkt des leeren Gutträgers angeordnet0 Beide
Ausführungsformen haben den Nachteil, daß das vordere Ende des Gutträgers mit der
Schaufelschneide bzwO den Gabelspitzen beim Abkippen des Gutes eine kreisbogenförmige
Abwärtsbewegung ausführen. Dabei treten leicht Störungen durch Berührungen des Bodens
oder zuvor abgeworfenen Gutes auf, wodurch insbesondere das ordnungsgemäße Entleeren
des Gutträgers behindert wird0
Um diesem Mangel abzuhelfen, ist
es bekannt, die Hubhöhe des Gutträgers zu vergrößern, indem das Transportgerät mit
Schwenkarmen zur Ausführung einer eigenen Hubbewegung zusätzlich zu der verhältnismäßig
geringen maximalen Hubhöhe der Dreipunktaufhängung arbeitet, Diese Lösung hat den
Nachteil erhöhten Aufwandes an baulichen Mitteln und erfordert wegen des Auftretens
größerer Drehmomente den Einsatz entsprechend stärkerer Antriebe. Außerdem ist ein
solches Gerät zur Ausübung größerer Vorschubkräfte, wie sie beispielsweise bei Räumgeräten
für die Stallentmistung oder das Planieren erfordert werden, ungeeignet, ganz abgesehen
von dem Nachteil erhöhter Raumbeanspruchung, die sich insbesondere beim Arbeiten
in Stallungen störend bemerkbar macht, Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde,
ein Transportgerät der eingangs bezeichneten Art zu schaffen, das auch bei Beschränkung
auf die zur Verfügung stehende normale Hubhöhe der Dreipunktaufhängung größere Arbeitshöhen
als bisher erreichen gestattet, Bei der Lösung dieser Aufgabe geht die Erfindung
von der Beobachtung aus, daß die normale Hubhöhe der Dreipunktaufhängung für die
meisten Arbeitszwecke ausreichen würde, wenn nur die Ausnutzbarkeit dieser Hubhöhe
nicht durch die Schwenkbew<jung (les Gutträgers beim Abkippen des Gutes beeinträchtigt
würde,
Diese teilweise Beanspruchung der Hubhöhe für die Kippbewegung des Gutträgers ist
gerade bei angebauten Transportgeräten ohne eigene Hubbewegung besonders und vorteilhaft,
weil diese Geräte wegen der kurzen Gestänge und Hebelarme sich besonders gut zur
Übertragung größerer Kräfte und damit auch zur Anwendung größerer Gutträger eignen
würden, Ausgehend von diesen Überlegungen, ist die der Erfindung zugrundeliegende
Aufgabe erfindungsgemäß dadurch gelöst worden, daß die Kippachse im Bereich der
Vorderkante des Gutträgers angeordnet ist0 Dadurch wird erreicht, daß sich im wesentlichen
die ganze Kippbewegung des Gutträgers oberhalb der Kippachse abspielt, so daß die
maximale Hubhöhe der Dreipunktaufhängung am Ackerschlepper oder sonstigen Kraftfahrzeug
uneingeschränkt ausnutzbar ist. Der dabei für die Kippbewegung erforderliche größere
Arbeitshub des Schwenkwerkes läßt sich mit geringer Raumbeanspruchung dadurch erreichen,
daß das Schwenkwerk als um eine horihontale Achse schwenkbares Teleskopgestänge
ausgebildet ist.
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Die Verlegung der Kippachse nach vorn bietet die vorteilhafte Möglichkeit,
die Transport-Vorschubkraft vorwiegend ziehend auf den Gutträger zu übertragen,
indem der Geräterahmen mit Tragarmen an der vorn liegenden Kippachse angreift.
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Der Gutträger kann zur Gutaufnahme und zum Gut transp ort schubschaufelartig
ausgebildet und mit einem größeren ebenen vorderen Tragbereich etwa horizontal auf
die Fahrebene einstellbar sein. Dabei ist er besonders zur Aufnahme von Gut vom
Boden geeignet und kann beispielsweise für die Stallentmistung eingesetzt werden0
Derselbe Gutträger kann auch als Transport-Wanne oder -Korb ausgebildet und dabei
zum Guttransport mit seiner Öffnung in im wesentlichen horizontale Lage einstellbar
sein0 In solcher Gestaltung läßt er sich beispielsweise zur Aufnahme und zum Transport
von Kartoffeln oder sonstigem Schüttgut verwenden. Ein Einsatz desselben Gutträgers
als Hubbühne läßt sich dadurch ermöglichen, daß der Gutträger mit seinem vorderen
ebenen Tragbereich durch das Schwenkwerk in jeder Arbeitslage der Dreipunktaufhängung
horizontal einstellbar ausgeführt ist0 Schließlich kann derselbe Gutträger auch
noch als Planierschaufel ausgebildet und zu diesem Zweck mit einer über das Ende
der Tragarme mit der Kippachse hinausragenden Schaufelverlängerung versehen sein,
die zur Planierarbeit unter die Kippachse absenkbar ist0 Das neue Transportgerät
ist vielseitig verwendbar und bedarf beim Wechsel zwischen verschiedenen Arbeitsvorgängen
keiner umständlichen und zeitraubenden UmrichtungO Dabei
kann es
auch wegen der vollen Ausnutzung der Hubhöhe der vorhandenen Dreipunktaufhängungen
bei Verzicht auf ein eigenes Hubwerk auch für Verladearbeiten, die eine geringe
Hubhöhe erfordern, wie z.B. den Transport von Silage auf Futterkarren oder das Anheben
von Kartoffelsäcken bis zur Ladefläche von Anhängern, eingesetzt werden.
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Infolge seiner einfachen und kompakten Bauweise und durch die ziehende
Kraftübertragung an der vorn liegenden Kippachse des Hubgerätes ergeben sich besonders
vorteilhafte Verhältnisse der Kraftübertragung und Stabilität des Gerätes, die ohne
irgendwelche Beeinträchtigung der erreichbaren Hubhöhe durch entsprechende Gestaltung
zum Einsatz mit großer Leistung unter Anwendung entsprechend großer Gutträger ausgenutzt
werden können.
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In der Zeichnung ist die Erfindung an einigen Ausführungsbeispielen
veranschaulicht. Es zeigt Fig. 1 in schematischer Darstellung eine Seitenansicht
eines Transportgerätes nach der Erfindung mit wannenförmigem Gut träger, in der
abgesenkten GutauEnahmestellung, Fig0 2 das Transportgerät nach Fig. 1, mit Hochlage
der Dreipunktaufhängung und Gutträger in Abkippstellung,
Fig0 3
eine Draufsicht auf das Transportgerät nach Fig. 1 Das dargestellte Transportgerät
ist zum Anbau an übliche Dreipunktaufhängungen von Ackerschleppern oder sonstigen
Kraftfahrzeugen eingerichtet. Zu diesem Zweck ist es mit einem Geräterahmen 1 versehen,
der unten Kopplungspunkte 2,3 zur gelenkigen Verbindung mit den beiden Unterlenkern
a,b und oben gegeneinander höhenversetzte und wahlweise benutzbare Kopplungspunkte
4.1, 402, 4.3 zur gelenkigen Verbindung mit dem Oberlenker c der Dreipunktaufhängung
am Ackerschlepper oder sonstigen Kraftfahrzeug aufweist.
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Der aufrechte Teil 1.1 des Rahmens ist mit einem rohrförmigen Querbalken
1.2 versehen, der an seinen Enden starr mit Tragarmen 1.3, 1.4 für den Gutträger
5 des Transportgerätes verbunden ist0 Der Gutträger 5 ist durch ein Schwenkwerk
6 in Form eines um eine horizontale Achse 7 schwenkbaren hydraulischen Teleskopgestänges
um eine Kippachse 8 am Geräterahmen schwenkbar, die nahe der Vorderkante 9 des Gutträgers
5 angeordnet ist.
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Die Transportvorschubkraft P wird durch die Tragarme 1.3 und 1.4 über
die vorn liegende Kippachse 8 vorwiegend als Zugkraft auf den Gutträger 5 übertragen.
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Der Gutträger 5 im Ausführungsbeispiel ist sowohl schubschaufelartig
als auch wannenförmig ausgebildet und so gestaltet, daß er-unverändert für verschiedenartigste
Arbeiten eingesetzt werden kann0 Er ist mit einem größeren ebenen vorderen Tragbereich
10 versehen, an den sich jenseits der Mitte des Gutträgers mit stumpfem Winkel ob
ein hinterer Tragbereich 11 und sodann in einem spitzen Winkel(3 zum vorderen Tragbereich
10, noch ein Randbereich 12 anschließt0 Durch Anordnung von Seitenwänden 13, 14
ist der von den Tragbereichen 10,11 und dem Randbereich 12 eingegrenzte Raum wannenartig
eingeschlossen. Am-Randbereich 12 ist eine Versteifung 16 für den Angriff des Schwenkwerkes
6 vorgesehen.
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Das dargestellte Transportgerät ist in Fig. 1 in seiner Stellung zur
Gutaufnahme vom Grund bzw. von der Fahrebene E veranschaulicht. Diese Stellung entspricht
der Tieflage der Dripunktaufhängung bei eingefahrenem Teleskopgestänge 6.
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In dieser Stellung kann das zu transportierende Gut durch einfaches
Vorfahren bzw. Rückwärtsfahren des Ackerschleppers, je nachdem ob die Dreipunktaufhängung
vorn oder hinten am Fahrzeug angebracht ist, vom Boden E aufgenommen werden. Der
Gutträger kann in dieser Arbeitsstellung auch zur Stallentmistung eingesetzt werden,
indem
man durch den Kotgang fährt.
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Um zu erreichen, daß möglichst alles vor dem Ackerschlepper auf dem
Boden E liegende Gut aufgenommen wird, ist der Gutträger so ausgebildet, daß er
eine zur Vorderkante 9 hin bis auf die Gesamtbreite des Gerätes und Fahrzeuges oder
ein wenig darüber sich verbreiternde Grundfläche aufeist. Die Außenseiten 17 der
Tragarme liegen parallel zur Mittellinie des Gerätes, während die Innenseiten 18
der Tragarme im Sinne einer Verjüngung des Tragarmgrundrisses zu den Armenden hin
geneigt verlaufen. Dabei ist der Gutträger 5 mit einer über das Ende der Tragarme
1.3, 1.4 hinausragenden Schaufelverlängerung 19 versehen.
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Lediglich diese kurze Schaufelverlängerung 19 führt bei der tippbewegung
des Gutträgers (vgl. Fig. 2) eine Abwärts gerichtete Schwenkbewegung aus, während
der Gutträger im übrigen einen aufwärts gerichteten Schwenkhub ausführt.
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Dadurch wird praktisch die gesamte Hubhöhe H der Dreipunktaufhängung
für den Transport ausnutzbar.
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Der Gutträger 5 kann, da er gleichzeitig als Transportvanne ausgebildet
ist, auch zur Aufnahme und zum Transport von Schüttgut, beispielsweise tartoffeln,
dienen, indem er bei oder nach der Gutsaufnahme aus der in Fig. 1 dargestellten
Aufnahmestellung mit seiner Öffnung 20 in einem wesentlichen horizontale Stellung
gebracht wird.
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Auch als Planierschaufel ist der dargestellte Gutträger vorteilhaft
verwendbar. Dabei wird der Gutträger in der aus Fig. 2 ersichtlichen Kippstellung
auf die Fahrebene E abgesenkt, so daß er, wie in Fig. 1 in Strichlinien dargestellt
ist, mit seiner Schaufelverlängerung 19 unter die Enden der Tragarme 1.32 104 in
das Erdreich einstößt.
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Bei der Hubbewegung der Dreipunktaufhängung führt der Gutträger 5
nicht nur eine reine Hubbewegung aus, sondern je nach Kupplung des Oberlenkers c
mit dem Geräterahmen 1 auch noch eine mehr oder weniger starke Kippbewegung entgegen
dem Uhrzeigersinn, derart, daß sich der vordere ebene Tragbereich 10 des Gutträgers
ein wenig nach hinten senkt. Dadurch wird bei dem Transport von Schüttgut sichergestellt,
daß das Schüttgut aus dem Gutträger nicht vorzeitig schon während der Hub- und Transportbewegung
zum Teil abfällt. Will man den Gutträger als Hebebühne zum Transport von Stückgütern
verwenden, so kann es vorteilhaft sein, ein solches Zurückkippen des Gutträgers
bei der Hubbewegung der Dreipunktaufhängung zu vermeiden oder in der- Hochstellung
beim Abladen rückgängig zu machen. Eine solche Horizontaleinstellung kann durch
das Schwenkwerk 6 vorgenommen werden.
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Wie durch Vergleich von Fig. 1 und 2 zu ersehen ist, ist die Hubhöhe
H des Gutträgers im Bereich der Kippachse 8
nicht identisch mit
der Hubhöhe H der Dreipunktaufhängung0 Durch Wahl der Kopplungspunkte 4.1, 4.2 oder
4.3 für den Oberlenker hat man es in der Hand, die Hubhöhe H' zu verändern und den
jeweils vorliegenden Verhältnissen anzupassen. Dies kann dadurch erleichtert werden,
daß für den topplungspunit 4 eine Verstellung durch eine Hydraulik vorgesehen wird.
Im wesentlichen dasselbe läßt sich erreichen durch Veränderung der Länge des Oberlenkers
c, der dann ebenfalls als Hydraulikzylinder ausgebildet sein kann.
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Im Rahmen der Erfindung sind noch mancherlei Abänderungen und andere
Ausführungen möglich insbesondere kann anstelle eines wannenförmigen auch ein korbförmiger
Guträger Verwendung finden. Ferner könnte der Gutträger auch als Gabel ausgebildet
sein0 - Patentansprüche -