DE2141004B2 - Verfahren zur Herstellung von dielektrisch wirkenden Oxidschichten auf Anodenfolien aus Aluminium für Elektrolytkondensatoren - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von dielektrisch wirkenden Oxidschichten auf Anodenfolien aus Aluminium für Elektrolytkondensatoren

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DE2141004B2 DE19712141004 DE2141004A DE2141004B2 DE 2141004 B2 DE2141004 B2 DE 2141004B2 DE 19712141004 DE19712141004 DE 19712141004 DE 2141004 A DE2141004 A DE 2141004A DE 2141004 B2 DE2141004 B2 DE 2141004B2
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Wolf-Dieter Dipl.-Phys. Dr. 8025 Unterhaching Muenz
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    • H01G9/00Electrolytic capacitors, rectifiers, detectors, switching devices, light-sensitive or temperature-sensitive devices; Processes of their manufacture
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Description

3 4
stand die Stromdichte in der ersten Fonnierstufe auf hohe Kapazität des fertigen Kondensators erreicht
3mA/cm2 und in der zweiten Stufe auf 20mA/cm2 wird. Ferner garantiert die Formierung in einem
begrenzt ist. schwachen Elektrolyten, wie Zitronensaure einen ho-
Der Begriff »hoch aufgerauhte Oberfläche« bedeu- hen Formierungsgrad, der zu einem weitgehenden
tet im Zusammenhang mic der Erfindung, daß nach 5 Erhalt des Aufrauhgrades der Alummiumiohe und
an sich bekannten elektrolytischen Verfahren der damit wiederum zu einer hohen Kapazität des ierti-
Aufrauhgrad (Vergrößerung der Oberfläche »egen- gen Kondensators führt. Die Hydratationsbestandig-
über einer durch Walzen erzeugten Oberfläche) we- keit bedingt einen konstanten Reststrom und einen
nigstens den Faktor 10 aufweist. Bei Aluminiumelek- guten Verlustwinkel.
ti ^!kondensatoren für Anlaßzwecke (Inbetrieb- ίο Die Erfindung wird an Hand eines Ausrunrungs-
nahme eines Gerätes) kann es unte Umständen vor- beispiels erläutert.
teilhaft sein, auch mit einem geringeren Aufrauhgrad Der nach dem Ausführungsbeispiel hergestellte
(Faktor < 10) zu arbeiten. Kondensator eignet sich besonders für hohe Span-
Der Begriff »Zwei-Stufen-Formierung« bedeutet nungen (bis 600 V) und als Anlaßkondensator,
im vorliegenden Falle nicht nur, daß in zwei Bädern 15 Eine Aluminiumfolie mit einem Aufrauhgrad von formiert wird. Es kann durchaus sein, daß jede For- 15 wird in einer lO°/oigen Zitronensaurelosung mit mierstufe je nach den betrieblichen Gegebenheiten in einer Formierspannung von 150 V und einer Strom-Teilschritte zerlegt werden kam, um die in der Erfin- dichte von 3 mA/cm2 in der ersten Formierstufe fordung vorgeschlagenen Stromdichteweite einhalten zu miert. Die Foiie durchläuft dabei das Formiebad mit können. Das Arbeiten in zwei Bädern ist jedoch 20 einer Geschwindigkeit von 20 cm/min. Nach Uberleieiner solchen Aufteilung vorzuziehen. ten zur zweiten Formierstufe — eine Zwischenbe-
Die Verwendung von Zitronensäurelösung als For- handlung, wie z. B. ein Waschvorgang erübrigt sich
mierelektrolyt für die Herstellung oxydierter Alumi- beim erfindungsgemäßen Verfahren — wird die Fo-
niumfolien als Anoden für Elektrolytkondensatoren He in einer 0,2 »/oigen Zitronensäurelosung bei einer
ist an sich bekannt (vgl. USA.-Patent- 25 Formierspannuiig von 400 V und emer Stromdichte
schrift 2 052 575, S. 1, Z. 27 bis 32), jedoch nicht im von 20 mA/cm2 weiterformiert.
Zusammenhang mit einer Mehr-Stufen-Formierung Nach dem Herstellen eines Kondensators aus einer
und unter Berücksichtigung besonderer Formierpara- solchen Folie nach an sich bekannten Verfahren und
meter. unter Verwendung bekannter Hochvolt-Betriebselek-
Die Abhängigkeit der Stromdichte von der Kon- 30 trolyte (z.B. wasserarme Borsäure-Glykol-Ammozentration (die die Leitfähigkeit des Elektrolyten be- niak-Elektrolyte) zeigt dieser Kondensator bei bis zu einflußt), der Spannung und des Elektrodenabstan- 3000 gemessenen Schaltvorgangen mit überlagerter des ist auf dem Gebiet der Galvanotechnik einschlä- Wechselspannung praktisch keine Änderung der Käsig bekannt. Wenn somit bei der vorliegenden Erfin- pazität und des Verlustfaktors,
dung Stromdichte-Werte für die einzelnen Bäder ge- 35 Die Hydratationsbeständigkeit geht aus tolgendem nannt sind, so sind hierdurch je nach den in der Fa- Versuch hervor: ,,_,,,
brikation vorhandenen Gegebenheiten die Werte für Eine nach dem erfindungsgemaßen Verfahren tordie Konzentration des Formierelektrolyten, die For- mierte Aluminiumfolie wird emem Kochtest untermierspannung bzw. den Elektrodenabstand bestimm- worfen. Die Zitronensäurelösung bei der Formierung bar. Die Stromdichte ist hierbei auf die durch elek- 40 war 1 °/oig, die Formierspannung lag bei 150 V und trolytisches Aufrauhen wirksame Oberfläche der die Stromdichte betrug 1 mA/cm2. Die Behandlung Aluminiumfolie, d.h. unter Berücksichtigung des der Proben mit siedendem Wasser (Kochtest) dauerte Aufrauhgrades zu beziehen. 15 Minuten.
Durch die Erfindung wird neben einer offensicht- Aus dem beiliegenden Diagramm geht hervor, daß
lieh vereinfachten Verfahrungsführung bei der For- 45 bis zu Formier-Elektrolyttemperaturen von 72 C
mieruiig in Bädern mit nur einer Elektrolytsorte er- die Änderung der Kapazität Δ CIC um den Faktor
reicht, daß durch die niedrige Stromdichte und durch 200 größer als bei Elektrolyttemperaturen oberhalb
die hohe Formiertemperatur in der ersten Formier- 80° C ist.
stufe selbst in dem als sperrschichtbildend bekannten Diese Hydratationsbeständigkeit läßt sich auch an
Elektrolyten Zitronensäure eine Duplexschicht ent- 50 fertigen Kondensatoren mit erfindungsgemäß hergesteht, die auch bei der Weiterfuimierung mit hohen stellten Anodenfolien feststellen.Die Abhängigkeit Stromdichten (reine Sperrschichtbildung) eine weit- der Hydratationseigenschaften von der Temperatur gehende Hydratationsbeständigkeit gewährleistet. Es der Formierelektrolyte zeigt den bedeutenden Einkommt hinzu, daß durch die geringe Stärke der di- fluß der Formierparameter auf die Eigenschaften des elektrisch wirksamen Schicht bei hoher Isolation eine 55 Oxid-Dielektrikums.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (2)

Aluminiumelektrolytkondensatoren unterliegen Patentansprüche: nämlich, wenn sie bei höheren Temperaturen span nungslos gelagert werden, oder — wie bei Anlaß-
1. Verfahren zur Herstellung von mit als Di- Kondensatoren — eine überlagerte Wechselspannung elektrikum wirkenden Oxidschichten versehenen 5 aufnehmen müssen, einer erheblichen thermischen BeAnoden aus Aluminiumfolie hoher Reinheit mit lastung, die sich in einer Hydratation der Aluminiuminsbesondere hoch aufgerauhter Oberfläche für oxidschicht äußert. Die Hydratation führt zur Erhö-Elektrolytkondensatoren, indem die Folie in hung des Reststromes, der Kapazität und des Vereiner Zwei-Stufen-Formierung in Elektrolyten lustfaktors des Kondensators.
mit gleichen Anionen behandelt wird, d a - io Die Hydratationsbeständigkeit kann durch die BiI-durch gekennzeichnet, daß als Elektro- dung einer Eloxal-Vorschicht vor der Bildung der lyte für beide Formierstufen wäßrige Zitronen- eigentlichen dielekrisch wirksamen Sperrschicht ersäurelösungen dienen, daß durch die Konzentra- höht werden, weil dann der Angriff des Elektrolyten tion, die Spannung und den Elektrodenabstand in hauptsächlch an der Eloxalschicht und erst in zweiter der ersten Fonnierstufe eine Stromdichte von 15 Linie an der darunterliegenden dielektrisch wirksa-5 mA/cm2 und kleiner benutzt wird, daß durch men Sperrschicht erfolgt. Solche sogenannte »Dudie Konzentration, die Spannung und den Elek- plex-Schichtenc werden z.B. erzeugt, indem zutrodenabstand in der zweiten Fonnierstufe eine nächst in einem reinen Eloxier-Elektrolyten, wie Stromdichte von lOmA/cm2 und größer bis zu Schwefelsäure. Oxalsäure, Chromsäure oder Phos-100 mA/cm2 benutzt wird und daß die Tempera- 20 phorsäure gearbeitet wird. Danach wird hauptsächturen der Formierlösungen beider Formierstufen lieh in dem an sich bekannten Borat-Elektrolyten die 80 bis 100° C betragen/ Bildung der dielektrisch wirksamen Sperrschicht
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch ge- (Formierung) vorgenommen. Die Hydrationsbestänkennzeichnet, daß die Konzentration der Zitro- digkeit so hergestellter Oxidschichten ist zwar für nensäurelösung der ersten Formierstufe 10 Ge- 25 viele Fälle ausreichend, jedoch ist die Herstellung wichtsprozent und die Konzentration der Zitro- technologisch kompliziert (z.B. wegen des unternensäurelösung der zweiten Formierstufe 0,2 Ge- schiedl'chen Elektrolyten) und der Bereich der Bestänwichtsprozent beträgt, daß die Formierspannung digkeit ist nicht sehr groß. Würde man zur Erweiteder ersten Formierstufe 150 V und der zweiten rang des Bereiches genügend dicke Eloxal-Vor-Formierstufe 400 V beträgt und daß durch ent- 30 schichten anbringen, so ist ein Verlust des Aufrauhsprechenden Elektrodenabstand die Stromdichte grades durch Auflösung der Aluminiumfolie in den in der ersten Fonnierstufe auf 3 mA/cm2 und in mittelstarken bis starken Eloxierelektrolyten zu erder zweiten Stufe auf 20 mA/cm2 begrenzt ist. warten.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zu-35 gründe, Aluminiumfolien mit darauf befindlicher, di-
elektrisch wirksamer Aluminiumoxidschicht herzustellen, die in hohem Maße hydratationsbeständig ist, so daß Kondensatoren mit derartigen Anodenfolien
Die Erfindung betrifft ein Verfahivn zur Herstel- bis zu hohen Spannungen von 600 V und auch bei lung von dielektrisch wirkenden Oxidschichten auf 40 überlagerter Wechselspannung betrieben werden Anodenfolien aus Aluminium hoher Reinheit, mit können; das Verfahren soll technologisch einfach inbesondeie hoch aufgerauhter Oberfläche, für durchführbar sein.
Elektrolytkondensatoren. Die Folie wird bei diesem Das Verfahren zur Herstellung von mit als Dielek-
Verfahren in einer Zwei-Stufen-Formierung in Elek- trikum wirkenden Oxidschichten versehenen Anoden trolyten mit gleichen Anionen behandelt. 45 aus Aluminiumfolie hoher Reinheit mit insbesondere
Es ist ein Verfahren zur Herstellung solcher oxy- hoch aufgerauhter Oberfläche für Elektrolytkondendierter Aluminiumfolien bekannt (vgl. USA.-Patent- satoren, bei dem die Folie in einer Zwei-Stufen-Forschrift 2 019 994), bei dem die Aluminiumfolie in we- mierung in Elektrolyten mit gleichen Anionen behannigstens zwei Formierstufen durch Bäder geleitet delt wird, ist zur Lösung dieser Aufgabe erfindungswird (Wanderbad-Verfahren), bei dem in den einzel- 50 gemäß dadurch gekennzeichnet, daß als Elektrolyte nen Formierstufen die Elektrolyte an sich gleich zu- für beide Formierstufen wäßrige Zitronensäurelösunsammengesetzt sind, jedoch unterschiedliche Kon- gen dienen, daß durch die Konzentration, die Spanzentration aufweisen und bei dem in den einzelnen nung und den Elektrodenabstand in der ersten For-Formierstufen unterschiedliche Formierspannungen mierstufe eine Stromdichte von 5 mA/cm2 und kleiangelegt werden. Als Elektrolytkomponenten werden 55 ner benutzt wird, daß durch die Konzentration, die dabei relativ konzentrierte wäßrige Lösungen von Spannung und den Elektrodenabstand in der zweiten Borax und Borsäure iür die erste Formierstufe und Formierstufe eine Stromdichte von 10 mA/cm2 und eine weniger konzentrierte wäßrige Lösung von Am- größer bis zu 100 mA/cm2 benutzt wird und daß die moniumborat für die zweite Formierstufe benutzt. Temperaturen der Formierlösungen beider Formie-Die Badtemperaturen liegen für die erste Fonnier- 60 stufen 80 bis 100° C betragen,
stufe unterhalb 80 ° und für die zweite Formierstufe Eine bevorzugte Ausführungsform des Verfahrens
unterhalb 1000C. Abgesehen davon, daß Ammoni- besteht darin, daß die Konzentration der Zitronenumboratlösungen bei diesen Temperaturen stark zur säurelösung de ersten Formierstufe 10 Gewichtspro-Abgabe von Ammoniak neigen und damit einen er- zent und die Konzentration der Zitronensäurelösung höhten apparativen Aufwand für die Badkontrolle 65 der zweiten Formierstufe 0,2 Gewichtsprozent be- und für die Reinhaltung der Arbeitsräume erforder- trägt, daß dis Formierspannung der ersten Formierlich machen, sind so hergestellte Aluminiumoxid- stufe 150 V und der zweiten Formierstufe 400 V beschichten nicht hydratationsbeständig. trägt und daß durch entsprechenden Elektrodenab-
DE19712141004 1971-08-16 1971-08-16 Verfahren zur Herstellung von dielektrisch wirkenden Oxidschichten auf Anodenfolien aus Aluminium für Elektrolytkondensatoren Expired DE2141004C3 (de)

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