DE1814939C - Verfahren zur Herstellung einer hervorragend elektrisch isolierenden anodischen Oxidschicht auf Aluminium und Aluminiumlegierungen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung einer hervorragend elektrisch isolierenden anodischen Oxidschicht auf Aluminium und AluminiumlegierungenInfo
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Description
1 2 **
Die Erfindung neirifft ein Verfahren zur Herstellung Oxalsäure einhaltenden Had bei einer Badspannuny
einer hervorragend elektrisch isolierenden anodischen zwischen der Funkenentladungsstartspannung und
Oxidschicht auf Aluminium und Aluminiumlegierun- einer um 50 V darüberliegenden Spannung durch
gen, in wäßrigen sauren Lösungen unter Funken- geführt und ein Oberflächenverhältnis von Katliod«.
entladung an der Anode. 5 zu Anode von wenigstens 10:1 eingestellt wird.
Führt man ein elektrolytisches Verfahren in einer Die Erfindung wird nun an Hand der folgenden
wäßrigen Lösung von Schwefelsäure, Chromsäure, Beschreibung und der Zeichnung näher c-läuieri.
Oxalsäure od. dgl. unter Verwendung von Aluminium in der Zeichnung bedeutet
oder einer Aluminiumlegierung als Anode aus, so F i g. 1 eine graphische Darstellung der Beziehung
bildet sich auf der Anode eine poröse anodische Oxid- io zwischen der Badspannung und dem Badstrom wähschiclu.
Diese Schicht weist überragende elektrische rend einer anodischen Oxydation und
Isoliereigenschaften auf, so daß sie als wärmebestän- F i g. 2 eine graphische Darstellung der Beziehung diges elektrisches Isolationsmaterial verv^endet werden zwischen der Badspannung und der Uberzugsbildungs kann. Bei diesem anodischen Oxydationsverfahren geschwindigkeit an der Anode während der anodinimmt die Stromdichte an der Anode mit zunehmen- 15 sehen Oxydation gemäß F i g. 1.
der elektrolytischer Spannung zu. Falls die Spannung Die Beziehung zwischen der Badspannung und über einen bestimmen Wert steigt, tritt eine Funken- dem Badstrom bei einer anodischen Oxydation, bei entladung auf. Bisher wurde angenommen, daß die welcher das Verhältnis der Kathodenoberfläche zur elektrische Entladung an der Anode auf die Zerstö- Anodenoberfläche 10:1 beträgt, ist in F i g. 1 darrung der isolierenden Schicht zurückzuführen ist. ao gestellt.
Isoliereigenschaften auf, so daß sie als wärmebestän- F i g. 2 eine graphische Darstellung der Beziehung diges elektrisches Isolationsmaterial verv^endet werden zwischen der Badspannung und der Uberzugsbildungs kann. Bei diesem anodischen Oxydationsverfahren geschwindigkeit an der Anode während der anodinimmt die Stromdichte an der Anode mit zunehmen- 15 sehen Oxydation gemäß F i g. 1.
der elektrolytischer Spannung zu. Falls die Spannung Die Beziehung zwischen der Badspannung und über einen bestimmen Wert steigt, tritt eine Funken- dem Badstrom bei einer anodischen Oxydation, bei entladung auf. Bisher wurde angenommen, daß die welcher das Verhältnis der Kathodenoberfläche zur elektrische Entladung an der Anode auf die Zerstö- Anodenoberfläche 10:1 beträgt, ist in F i g. 1 darrung der isolierenden Schicht zurückzuführen ist. ao gestellt.
Die anodische Oxydation wurde daher nicht in dem F.ine übliche anodische Oxydation wird innerhalb
elektrolytischen Spannungsbereich ausgeführt, in wel- des durch die Bezugsbuchstaben A und B dargestell-
chem die Schicht zerstört werden kenn. ten Bereichs ausgeführt. Sobald die Badspannung
In der britischen Patentschrift 717 015 ist ein Ver- den Wert K0 erreicht, tritt eine Funkenentladung an
fahren zum Herstellen von Schichten mit elektrischen as der Anode bei gleichzeitiger starker Erhöhung des
Isoliereigenschaften beschri-ben, bei welchem der zu Badstroms von /0 auf /, auf. Das Verhältnis /,//„
überziehende Gegenptand in eine wäßrige Lösung eines beträgt etwa 10. Die Spannung K0 entspricht der
Alkalisalzes, z. B. Natriumeitrat, und einer schwachen »Entladungsstartspannung«. Während der Funkenanorganischen Säure, z. B. Bjrsäurr, eingetaucht und entladung tritt ein Geräusch an der Anode auf, und
anfänglich ein Strom von geringer Spannung durch 30 bei Beobachtung im Dunkeln sieht man deutlich kleine
das Bad geleitet und dann die Spa..nung auf über Funken. Die Spannung K0 kann durch Beobachten
250 Volt gesteigert wird, bis eine heftige Funken- dieser Erscheinung festgestellt werden. Wenn die
entladung eintritt. Spannung, ausgehend von K0, weitersteigt, erhöht sich
Bei der Erfindung wird die anodische Oxydation der Badstrom entlang dem Kurvenabschnitt CD. In
im Bereich der Funkenentladung ausgeführt, wobei 35 F i g. 2 ist die Beziehung zwischen der Badspannung
als Elektrolyt Schwefelsäure, Chromsäure, Phosphor- und der Bildungsgeschwindigkeit des Films dargestellt,
säure oder Oxalsäure angewendet werden. In diesen wobei der Film unter denselben Bedingungen wie die
Elektrolyten bildet sich eine poröse Schicht. Der tech- in F i g. 1 dargestellte Elektrolyse erzielt wurde. Die
nische Fortschritt der Erfindung besteht dabei in in F i g 2 dargestellte Bildungsgeschwindigkeit des
der hohen Schichtbildungsgeschwindigkeit und in 40 Films entspricht dem in F i g. 1 dargestellten Badstrom,
den Durcliachlagsspannungen der bei bestimmten Die Funkenentladungsstartspannung K0 schwankt je
begrenzten Spannungen und Elektrodenverhältnissen nach der Zusammensetzung des Elektrolyten, dessen
hergestellten Oxidschichten. Temperatur sowie der Bewegung der Flüssigkeit. Ins-
In dem Referat von Päl C s ο k ä η in »Chemisches besondere wenn ein Elektrolyt mit großer Auflösungs-Zentralblatt«,
1961, S. 5237/5238, ist ein Verfahren 45 geschwindigkeit für den anodischen Oxidfilm angezur
Herstellung einer Hartoxidschicht durch Anodi- wendet wird, wie z. B. eine wäßrige Lösung von Schwefelsierung
in einer wäßrigen Lösung mit einem geringen säure, Phosphorsäure od. dgl., können die charak-Gehalt
(1 bis 2°/0) Schwefelsäure bei niedriger Tem- teristischen Eigenschaften gemäß F i g. 2 nicht erzielt
peratur beschrieben. Dieses Verfahren bezieht sich werden, falls das Bad nicht heftig bewegt wird. Ohne
aber nicht auf eine anodische Oxydation innerhalb 5° Bewegen des Bads kann sich kein Film bilden. Falls
des Funkenenlladungsbereichs. Bei diesem Verfahren der Film bei einer über der mikroskopisch beobachtebeträgt
die Badspannung 60 Volt und ist somit ziem- ten Funkenentladungsstartspannung K0 liegende Spanlich
hoch. Der Grund für diese hohe Spannung beruht nung gtbiidet wird, entsteher, kleine Aussparungen
auf der niedrigen Temperatur und geringen Konzen- mit einem Durchmesser von etwa 1 bis 2 μ an der
tration des Elektrolyten, Ferner erhält man erst, wenn 55 Oberfläche des Films. Diese Aussparungen bilden sich
man einen Hartoxidfilm mit einer Stärke von 100 μ vermutlich an den Stellen der Funkenentladung. Die
oder mehr herstellt, eine hohe Durchschlagspannung Tiefe dieser Aussparungen ist jedoch nicht so groß,
von etwa 1000 Volt. daß sie die elektrischen Eigenschaften des Films be-
Es wurde nun gefunden, daß man eine hervorragend einträchtig!. Wird die Spannung mehr als SO Volt
elektrisch isolierende anodische Oxidschicht auf AIu- 60 über die Funkenentladungsstartspannung K0 erhöht,
minium und Aluminiumlegierungen in wäßrigen sauren so werden die durch Funkenentladung an der Ober-Lösungen
unter Funkenentladung an der Anode her· fläche gebildeten Unregelmäßigkeiten beträchtlich
stellen kann, wenn man die Elektrolyse innerhalb und sind insbesondere an hervorstehenden Stellen
desjenigen Spannungsbereichs ausführt, in welchem der Oberfläche der aus Aluminium oder Aluminiumdie
elektrische Funkenentladung auftritt. 65 legierung bestehenden Anode besonders groß. Hier·
r*ai besteht darin, daß die Behandlung in einem für des Films an den entsprechenden Stellen des Aiu-
sich bekannten. Schwefelsäure, Chromsäure oder miniums oder der Aluminiumlegierung verschlechtert.
1 S)
1 81
Piese Erscheinung tritt unabhängig von der Zusammensetzung
des Elektrolytbads auf. Um auch an forstehenden Stellen der Anode einen einheitlichen
jümüberzug zu erzielen, muß die anodische Oxydation |>ei einer Spannung zwischen der Funkenentladungsllartspannung
K0 und einer bis zu 50 Volt darüberliegenden Spannung ausgeführt werden. Falls das
Verhältnis der Kathodenoberfläche zur Anodenpberfläche weniger als 10: 1 beträgt, nimmt die
Funkenentladungsstartspannung bei gleichem Eleklro- io
lyt zu, und der bei einer über K0 liegenden Spannung
und der Elekirode:i.
Beispiel
Ein Aluminiumblech von 0,5 mm Starke und 99
Ein Aluminiumblech von 0,5 mm Starke und 99
J%
EJektrolysebedingungen Filmbildungsgeschwindigkeit
/i/Min.
Stärke
des Films
des Films
Durchschlagspannung
V/μ
8°/oige wäßrige Oxalsäurelösung
300C
8OV(K0 = OO)
8OV(K0 = OO)
15%ige wäßrige Schwefelsäurelösung 200C
45 V (K0 --= 32)
Heftiges Bewegen
40%ige wäßrige Schwefelsäurelösung 40°C
58 V (K0 = 41) Heftiges Bewegen 19
30
50
10
21
(25)
(25)
Isolier-
widerstanii
ii-cm
4-10" (1 · 10")
1 · 1013 (1 · 1013)
1 · 1013
In der Tabelle bedeuten die in Klammern gesetzten Werte die Eigenschaften der durch anodische Oxydation
bei einer unter der Funkenstartspannung liegenden Spannung hergestellten Filme. Die Filmbildungsgeschwindigkeit
wurde in Filmstärke pro Zeiteinheit der anodischen Oxydation angegeben; die Filmstärke
wurde durch mikroskopische Querschnittsmessung der Probe bestimmt. Die Durchschlagsspannung wurde
durch Division der Isolierzusammenbruchsspannung durch die Filmstärke berechnet, wobei die Spannung
durch Anlegen eines Gleichstroms zwischen dem Aluminiumteil der Probe und einer zylindrischen Metallelektrode
von 25 mm Durchmesser und 500 Gramm Gewicht bestimmt wurde. Der Isolierwiderstand wurde
gemessen, indem eine Quecksilberelektrode auf ein Probestück gebracht wurde.
Bei diesem Beispiel wurde eine Kohleplatte als Kathode verwendet; das Verhältnis der Kathodenoberfläche
zur Anodenoberfläche betrug 15:1. Zum Bewegen des Schwefelsäureelektrolyts wurde e«ne
Pumpe verwendet, mit welcher der Elektrolyt im Kreislauf gehalten wurde.
Aus der vorangegangenen Beschreibung ergibt sich, daß man nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
einen anodischen Oxidfilm mit überragenden elektrischen Isoliereigenschaften auf Aluminium oder einer
Aluminiumlegierung bei gleichzeitig größerer Filmbildungsgeschwindigkeit herstellen kann. Die Erfindung
eignet sieb besonders zum Herstellen eines Aluminiumleiters mit einem elektrisch isolierenden Über-
zug durch kontinuierliche anodische Oxydation eines langen Aluminiumdrahtes oder einer Aluminiumlitze.
Die Korrosionsbeständigkeit des erfindungsgemäß erhaltenen Films ist ebenso groß wie diejenige eines durch
herkömmliche anodische Oxydation erhaltenen Films,
so daß die Erfindung auch auf andere Anwendungsgebiete außer dem Elektrosektor angewandt werden
kann. Die Erfindung ist alsf vielfältig verwertbar.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung einer hervorragend elektrisch isolierenden anodischen Oxidschicht auf Aluminium und Aluminiumlegierungen, in wäßrigen sauren Lösungen unter Funkenentladung an der Anodf!, dadurch gekennzeichnet, daß die Behandlung in einem für sich bekannten, Schwefelsäure, Chromsäure oder Oxalsäure enthaltenden Bad bei einer Badspannung zwischen der Funkenentladungsstartspannung und einer um 50 V darüberliegenden Spannung durchgeführt und ein Cberflächenvcrhältnis von Kathode zu Anode wenigstens 10: 1 eingestellt wird.vonHierzu 1 Blatt Zeichnungen
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