DE2401146C3 - Verfahren zur Formierung von Anodenfolien für Elektrolytkondensatoren - Google Patents
Verfahren zur Formierung von Anodenfolien für ElektrolytkondensatorenInfo
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Description
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, des fertigen Kondensators führt.
dadurch gekennzeichnet, daß die Spannung in der Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren der einleiten
Formierstufe kleiner gewählt wird als die gangs angegebenen Art dadurch gelöst, daß die erste
Spannung in der ersten Formierstufe. 55 Formierstufe in bekannter Weise in Formierbädern
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11. mit herkömmlichem Formierelektrolyten erfolgt und
dadurch gekennzeichnet, daß die Formierung in der daran anschließend die Ausformierung der Anodentrsten
Stufe in mehreren Schritten erfolgt. folie in der zweiten Formierstufe im später verwen-
deten Betriebselektrolyten durchgeführt wird.
60 Durch das erfindungsgemäße Verfahren wird eine
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Formierung Reihe von Vorteilen erzielt, die darauf zurückzuvon
Anodenfolien für Elektrolytkondensatoren, bei führen sind, daß die Wechselwirkung zwischen der
welchem die Anodenfolien in zwei Formiemufen mit Dielektrikumschicht und dem Betriebselektrolyten
einer anodisch erzeugten Oxidschicht versehen werden. statt im fertigen Elektrolytkondensator bei der Nach-
Ein solches Verfahren ist z. B. aus der DT-OS 65 formierung bereits beim Formieren der Anodenfolie
41 004 bekannt. Dort ist ein Zweistufen-Formie- vollzogen werden. Es kann die bei diesem Prozeß
rungsverfahren beschrieben, bei welchem die Anoden- entwickelte Wärme im Gegensatz zum fertigen Wickel
folien in beiden Stufen in Elektrolyten mit gleichen im Formierbad leicht abgeführt werden. Man hat des-
halb eine genau definierte und gleichmäßige Temperatur der Anodenfolie während der Behandlungszeit
im Betriebselektrolyten. Es kann auch wegen der leichteren Energieabführung in einer Formierbadstufe
mit stärkeren Spannungs- und Temperaturbelastungen der Anodenfolien im Formierbad gearbeitet werden,
ohne daß die Gefahr besteht, daß diese stärkeren Belastungen zu Inhomogenitäten in der Dielektrikumschicht
führen. Die Größe des Ladungsumsatzes beim erfindungsgemäßen Verfahren unterliegt keinen kritischen
Wickel- bzw. Becherbedingungen.
Während des Formier- und Nachformierprozesses werden in die Oxidschicht zusätzlich Anionen eingebaut.
Durch das erfindungsgemäße Verfahren findet die Wechselwirkung zwischen dem Betriebselektrolyten und der Oxidschicht nicht während des Nachformierprozesses
statt, so daß selektive Elektrolytzehrungen im Formierbad vorweggenommen werden
und nicht zu Lasten des im Wickel nur knapp vorhandenen Betriebselektrolyten führen. Weiterhin kann
das Einbauen von Anionen in die Oxidschicht auch zu Veränderungen in der Zusammensetzung des Betriebselektrolyten
führen, da einmal die Komponente mit der geringsten Konzentration schneller verbraucht
wird und zum anderen sowieso ein ungleichmäßiger Einbau der verschiedenen Komponenten in die Oxidschicht
erfolgt.
Es ist zwar bereits bekannt, Anodenfolien im später verwendeten Betriebselektrolyten vollständig
zu formieren, jedoch ist zu berücksichtigen, daß an Formierelektrolyten andere Anforderungen gestellt
werden als an die später verwendeten Betriebselektrolyten.
Das erfindungsgemäße Verfahren geht davon aus, daß sich Dielektrikumsschichten mit guten elektrischen
Eigenschaften nur in speziellen Formierelektrolyten erzeugen lassen. Erfindungsgemäß erfolgt
die Ausformierung in der letzten Formierstufe im später verwendeten Betriebselektrolyten, wodurch
sich die oben aufgeführten Vorteile ergeben. Insgesamt kann gesagt werden, daß durch das erfindungsgemäße
Verfahren eine große Vereinfachung des Nachformierprozesses erreicht wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich dabei zur Herstellung von Anodenfolien für Elektrolytkondensatoren
für alle Spannungs- und Temperaturbereiche, also sowohl für Hochvolt- als auch für
Niedervolt-Elektrolytkondensatoren und auch für Elektrolytkondensatoren mit erweitertem Temperaturbereich.
Der Betriebselektrolyt kann aus einer wäßrigen oder wasserarmen Glykol-Borat-Phosphat-Lösung bestehen
oder auf organischer Lösungsmittelbasis wie z. B. Dimethylformamid oder Dimethylazetamid aufgebaut
sein, wobei diese Betriebselektrolyten nur beispielsweise genannt seien, ohne daß das erfindungsgemäße
Verfahren hierauf beschränkt wäre.
Die Fornüerbadtemperatur kann zwischen 80 und
1000C liegen, jedoch richtet sich auch diese Temperatur
nach dem verwendeten Elektrolyten, so daß von Fall zu Fall auch tiefere oder höhere Temperaturen
gewählt werden können. Vorzugsweise wird aber die gewählte Temperatur durch die höchstzulässige Betriebstemperatur
des Elektrolytkondensators bestimmt.
Neben den bereits weiter oben aufgeführten Vorteilen des erfindungsgemäßen Verfahrens durch Vereinfachung des Nachformierprozesses wird auch das Reststromverhalten der Elektrolytkondensatoren verbessert, deren Anodenfolien erfindungsgemäß behandelt wurden, und weiterhin ist auch eine Stabilisierung der elektrischem Werte bei thermischer Belastung der Elektrolytkondensatoren gegenüber den bekannten Kondensatoren festzustellen.
Neben den bereits weiter oben aufgeführten Vorteilen des erfindungsgemäßen Verfahrens durch Vereinfachung des Nachformierprozesses wird auch das Reststromverhalten der Elektrolytkondensatoren verbessert, deren Anodenfolien erfindungsgemäß behandelt wurden, und weiterhin ist auch eine Stabilisierung der elektrischem Werte bei thermischer Belastung der Elektrolytkondensatoren gegenüber den bekannten Kondensatoren festzustellen.
Die Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens werden im einzelnen an dem folgenden Ausführungs-
ao beispiel dargestellt.
Es wuruen Elektrolytkondensatoren hergestellt, deren Anodenfolien aus Aluminium bestanden, auf
die in bekannter Weise in einem Formierprozeß in einem herkömmlichen Elektrolyt, z. B. in 0,2°/iger
a5 wäßriger Zitronensäurelösung bei 90° C, eine Oxidschicht
aufgebracht worden war. Die Formierspannung betrug etwa 400 V. Als Betriebselektrolyt dient
ein Glykol-Borat-Phosphat-Elektrolyt mit einem Zusatz
von Ammoniak (Zusammensetzung etwa 1 Mol H3BO3, etwa 2 Mol Glykol, etwa 0,2 Mol NH3 und
etwa 0,01 Mol H3PO3 pro Kilogramm Elektrolyt).
Die dem erfindungsgemäßen Verfahren unterzogenen Elektrolytkondensatoren wurden in der
ersten Formierstufe ebenfalls in 0,2%iger wäßriger Zitronensäurelösung bei 9O0C formiert und anschließend
in der zweiten Formierstufe im bereits erwähnten Betriebselektrolyten bei 850C ausformiert.
Der folgenden Tabelle sind die Werte für die Kapazität C, für den Verlustfaktor tg<5, für den
Scheinwiderstand bei 10 kHz Z sowie für den Reststrom /r, (1 Minute nach Anlegen der Nennspannung
Un) und für den Reststrom /«5 (5 Minuten nach
Anlegen der Nennspannung Um) zu entnehmen.
In der Tabelle sind die Werte unmittelbar nach Fertigstellung der Elektrolytkondensaloren (die erste Zahl des betreffenden Wertes) und nach einer spannungslosen Lagerung von 80 Stunden bei 6O0C (zweiter Zahlenwert) angegeben, wobei innerhalb dieser 80 Stunden die Kondensatoren dreimal auf Zimmertemperatur abgekühlt wurden (nach jeweils 20 Stunden). In der oberen Spalte sind die Zahlenwerte für die Elektrolytkondensatoren angegeben, deren Anodenfolien nach dem erfindungsgemäßen Verfahren formiert wurden, während in der zweiten Spalte die Zahlenwerte der nach den bekannten Verfahren formierten Elektrolytkondensatoren angegeben sind.
In der Tabelle sind die Werte unmittelbar nach Fertigstellung der Elektrolytkondensaloren (die erste Zahl des betreffenden Wertes) und nach einer spannungslosen Lagerung von 80 Stunden bei 6O0C (zweiter Zahlenwert) angegeben, wobei innerhalb dieser 80 Stunden die Kondensatoren dreimal auf Zimmertemperatur abgekühlt wurden (nach jeweils 20 Stunden). In der oberen Spalte sind die Zahlenwerte für die Elektrolytkondensatoren angegeben, deren Anodenfolien nach dem erfindungsgemäßen Verfahren formiert wurden, während in der zweiten Spalte die Zahlenwerte der nach den bekannten Verfahren formierten Elektrolytkondensatoren angegeben sind.
lgi/%
360 | 490 | 468 | 2,0 | 2,0 | 0,050 | 0,056 | 728 | 509 | 216 | 23 |
360 | 495 | 493 | 1,9 | 2,0 | 0,052 | 0,058 | 1118 | 590 | 384 | 32 |
Der Tabelle ist zu entnehmen, daß das erfindungsgemäße Formierverfahren zu Elektrolytkondensatoren führt,
deren Reststromverhalten bedeutend besser als das der Elektrolytkondensatoren ist, welche nach den bekannten
Formierverfahren behandelt wurden.
Claims (10)
1. Verfahren zur Formierung von Anodenfolien wendet werden. „ ,„ . .,,_,.
für Elektrolytkondensatoren, bei welchem die Aus der DT-PS 8 62 197 ist:emVerfahren zur Her-Anodenfolien
in zwei Fonnierstufen mit einer 5 stellung einer Aluminiumoxidschicht auf Anodenanodisch
erzeugten Oxidschicht versehen werden, folien für Elektrolytkondensatoren bekannt, wobei die
dadurch gekennzeichnet, daß die Folie in mehreren Stufen innerhalb eines einzigen
erste Formierstufe in bekannter Weise in Formier- Formierbades formiert wird.
hadern mit herkömmlichen Formierelektrolyten Auch aus der CH-PS 3 03 433 ist ein Verfahren zur
und daran anschließend die Ausformierung der io Formierung von Anodenfolien fur Elektrolytkonden-
Anodenfolie in der zweiten Formierstufe im später satoren bekannt, wobei die Folie drei Bäder mit
verwendeten Betriebselektrolyten durchgeführt gleichem Elektrolyten durchlauft,
wird. Für die Herstellung von Elektrolytkondensatoren
2. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet benötigt man eine — gegebenenfalls aufgerauhte —
durch die Verwendung von Anodenfolien aus 15 Anodenfolie, welche mit einer als Dielektrikum
Aluminium. dienenden Oxidschicht versehen ist. Diese Oxidschicht
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, gekenn- wird bei der Formierung auf eine Folie aus einem
zeichnet durch die Verwendung eines aus einer Ventilmetall wie z. B. Aluminium, Tantal, Niob oder
wäßrigen oder wasserarmen Glykol-Borat-Phos- Zirkon aufgebracht.
phat-Lösung bestehenden Betriebselektrolyten in 20 Aus dieser mit einer Oxidschicht versehenen Folie
der zweiten Formierstufe. werden die Anoden für die Elektrolytkondensatoren
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, durch Zerschneiden auf die gewünschte Breite gegekennzeichnet
durch die Verwendung eines Be- wonnen. Diese Anodenfolien werden zusammen mit triebselektrolyten auf Lösungsmittelbasis in der einer Kathodenfolie und Abstandshaltern, welche
zweiten Formierstufe, insbesondere auf der Basis 25 gewöhnlich aus Papierlagen bestehen, aufgewickelt
von Dimethylformamid bzw. Dimethylazetamid. und mit dem Betriebselektrolyten getränkt. Als ab-
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, schließender Arbeitsgang erfolgt das Nachformieren,
gekennzeichnet durch die Verwendung eines Be- wobei erstens die während der Verarbeitung enttriebselektrolyten
in der zweiten Formierstufe, standenen Mängel in der Oxidschicht beseitigt werden
welchem Phosphate und/oder Polyphosphate zu- 30 und zweitens auch eine Verbesserung der formierten
gesetzt sind. Oxidschicht erreicht wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, Während des Nachformierprozesses ist die Oxiddadurch
gekennzeichnet, daß die Fonnierbäder schicht auf der Anodenfolie einer starken Wechselder
ersten und zweiten Stufe gleiche Badtempe- wirkung mit dem Betriebselektrolyten ausgesetzt.
ratur aufweisen. 35 Diese Wechselwirkung kann wegen der hohen Anfor-
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, derungen an die Rauhfaktoren der Anodenfolie und
dadurch gekennzeichnet, daß die Formierbäder des gedrängten Aufbaus der Kondensatoren zu hohen
der ersten und zweiten Stufe unterschiedliche Ausfallraten oder Qualitätsverlusten infolge lokaler
Temperaturen aufweisen. Uberhitzungen im Wickel, Austrocknung des Betriebs-
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, 40 elektrolyten im Wickel bzw. Veränderung der Elektrodadurch
gekennzeichnet, daß die Badtemperaturen lytzusammensetzung im Wickel durch Zehreffekte
nach der höchstzulässigen Betriebstemperatur der führen.
Elektrolytkondensatoren eingestellt werden. Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, Formierverfahren für Anodenfolien zur Herstellung
dadurch gekennzeichnet, daß die Badtemperaturen 45 von Elektrolytkondensatoren anzugeben, welches die
zwischen 80 und 1000C betragen. vorstehend genannten Mängel beseitigt, durch welches
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, die Wechselwirkungen zwischen der als Dielektrikum
dadurch gekennzeichnet, daß die in der zweiten dienenden Oxidschicht und dem Betriebselektrolyten
Formierstufe angelegte Spannung gleich oder während des Nachformierprozesses gegenüber den
größer als die Nennspannung der herzustellenden 50 bekannten Verfahren herabgesetzt werden und welches
Kondensatoren ist. insbesondere zu einem besseren Reststromverhalten
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19742401146 DE2401146C3 (de) | 1974-01-10 | Verfahren zur Formierung von Anodenfolien für Elektrolytkondensatoren |
Applications Claiming Priority (1)
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DE19742401146 DE2401146C3 (de) | 1974-01-10 | Verfahren zur Formierung von Anodenfolien für Elektrolytkondensatoren |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2401146A1 DE2401146A1 (de) | 1975-07-24 |
DE2401146B2 DE2401146B2 (de) | 1975-11-13 |
DE2401146C3 true DE2401146C3 (de) | 1976-07-01 |
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