DE214080C

DE214080C -

Info

Publication number: DE214080C
Application number: DE1908214080D
Authority: DE
Priority date: 1908-03-10
Filing date: 1908-03-10
Publication date: 1909-10-06

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- M 214080 KLASSE 45 e. GRUPPE

Strohpresse mit vom Kolbenwagen bewegten Nadeln.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 10. März 1908 ab.

Den Gegenstand vorliegender Erfindung bildet eine Nadelbewegungseinrichtung von solchen Strohpressen, insbesondere an Selbstbinderpressen, bei denen das Meßrad auf eine Auslösungsvorrichtung wirkt, worauf dann die Nadeln bei vorgehendem Preßwagen durch den Preßraum geführt werden.

Es sind Vorrichtungen bekannt geworden, bei welchen der Preß wagen gegen einen in ίο seiner Bahn liegenden Anschlag stößt und dadurch die Nadeln in den Preßraum führt. Es hat dies jedoch die Nachteile, daß bei dem ziemlich schnellen Gang der Presse durch das Vorstoßen des Preßkolbens Nadelbrüche, Be-Schädigungen des Preßkolbens usw. vorkommen können.

Demgegenüber soll beim Erfindungsgegenstand die Auslösung und der Eingriff der einzelnen Teile vollkommen sicher und stoßfrei vor sich gehen.

In den Zeichnungen ist die Neuerung veranschaulicht in

Fig. ι in einer Seitenansicht,

Fig. 2 in einer Draufsicht,
Fig. 3 in der Ansicht von vorn, während

Fig. 4 die Antriebsvorrichtung für die Knoterwelle zeigt.

Die Wirkungsweise ist nun folgende: Das Stroh oder Heu gleitet auf der schiefen Ebene des Tisches in bekannter Weise dem Preßraum zu und wird von dem Einstopfer in die sogenannte Einstopföffnung hineingedrückt. Der durch ein Getriebe hin und her bewegte, von den Rollen α geführte Preßkolben b schiebt bzw. preßt das vorgeschobene Preßgut in den Preßkanal. Durch den Vorschub des so erzeugten Preßstranges wird ein gezahntes Meßrad c in bekannter Weise in drehende Bewegung versetzt. Durch die Drehung wird eine Scheibe d mitgenommen, deren seitlich angeordnete Zapfen einen in einem Lager e schwingenden Doppelhebel f bewegen, der seinerseits wieder einen durch eine Feder in seiner Ruhelage gehaltenen Riegel g hebt. Solange dieser Riegel g in Ruhe ist, dient er als Widerlager für den Anschlagarm einer Sperrklinke h, die auf einem mit der Nadelwelle k fest verbundenen Hebel oder Segment i sitzt; die Sperrklinke bleibt somit gehoben, bis der Riegel g durch die Einrichtung c, d, e, f aufwärts geht und die Klinke freigibt. Auf der Nadelwelle sitzt lose eine mit Zahnung bzw. Aussparung β versehene Scheibe m, die mit einem Kulissenhebel η verbunden ist. Die Kulisse desselben faßt einen am Kolbenwagen sitzenden Zapfen 0, wodurch der Hebel η und mithin die Scheibe m in schwingende Bewegung durch den hin und her gehenden Kolbenwagen gebracht wird.

Wird nun, während die Scheibe m hin und zurück schwingt, durch die Meßradbewegung der Riegel g, wie oben beschrieben, gehoben, so fällt die Sperrklinke h auf den Umfang der Scheibe m, die so lange unter ihr (h) wirkungslos weggleitet, bis in oder nahe der Ruhestellung des Preßkolbens die Zahnung oder Aussparung I unter die Sperrklinke gelangt, diese einschnappt und nun bei der rückkehrenden Bewegung des Kolbens eine Mitnahme des Segmentes i, eine Drehung der J^adelwelle k und ein Vorbringen der Nadeln q durch die Schwingung des Kulissenhebels η

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Claims

mit seiner gezahnten Scheibe m eintritt. Sind die Nadeln in ihrer höchsten Stellung, so setzt sich die Knoterwelle r, angetrieben durch eine Kurbel o. dgl., wie in Fig. 4 veranschaulicht, in drehende Bewegung und verrichtet in der bekannten Weise die Verknotung der durch die Nadel zugeführten Fäden.

Währenddessen bringt die Knoterwelle in ihrer drehenden Bewegung durch eine sogenannte Ratsche s, t, u, w den Anschlagstift weiter vor, der Doppelhebel / gleitet ab, der Riegel g fällt nach unten, und bei dem Rückgang des Preßkolbens b und somit auch des Schlitzhebels η wird die Klinke h aus der Aussparung I gehoben, so daß der Schlitzhebel η wieder frei hin und her pendelt, bis das Meßrad den beschriebenen Vorgang erneuert.

Patent-ΑNSPRUcn:

Strohpresse mit vom Kolbenwagen be- ao wegten Nadeln, die durch das Meßrad eingerückt werden, dadurch gekennzeichnet, daß ein an einer Rolle des Preßwagens kulissenartig sich führender, lose auf der Nadelwelle schwingender Schlitzhebel mit einer auf der Nadelwelle befestigten Scheibe durch eine, in eine Zahnung derselben einfallende Klinke gekuppelt wird, wobei diese Klinke auf dem Umfang der schwingenden Scheibe so lange wirkunglos gleitet, bis im Totpunkt des Kolbenwagens die Zahnung der Scheibe die Klinke aufnimmt und bei vorgehendem Preßwagen eine Drehung der Nadelwelle bewirkt wird.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.