DE2139722C3 - Verfahren zur Herstellung eines Metallnitrids - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines MetallnitridsInfo
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- C23C—COATING METALLIC MATERIAL; COATING MATERIAL WITH METALLIC MATERIAL; SURFACE TREATMENT OF METALLIC MATERIAL BY DIFFUSION INTO THE SURFACE, BY CHEMICAL CONVERSION OR SUBSTITUTION; COATING BY VACUUM EVAPORATION, BY SPUTTERING, BY ION IMPLANTATION OR BY CHEMICAL VAPOUR DEPOSITION, IN GENERAL
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Description
Die Erfindung bezieht sich gattungsgemäß auf ein Verfahren zur Herstellung eines Chlorspuren enthaltenden
Metallnitrids aus nitridbildenden Metallen der IV. bis VIII. Nebengruppe des Periodensystems durch
Reaktion des Metalls mit Chlor und Ammoniak. Hergestellte Metallnitride sollen insbesondere im Rahmen
elektrochemischer und galvanischer Prozesse, z. B. in Verbundelektroden für Akkumulatoren, eingesetzt
werden.
Bei dem bekannten gattungsgemäßen Verfahren (DE-AS 1041320) erfolgt eine Reaktion eines flüchtigen
Metallhalogenids mit Wasserstoff und Stickstoff und/oder Wasserstoff/Stickstoff-Verbindungen bei
Temperaturen über 700° C, wobei das Metallhalogenid durch Überleiten von Halogenwasserstoff und/
oder Halogen über das Metall erzeugt wird. Vorzugsweise arbeitet man bei Temperaturen von 900 bis
1200° C und tatsächlich findet die Reaktion nur bei diesen sehr hohen Temperaturen mit ausreichender
Reaktionsgeschwindigkeit und Ausbeute statt, — und diese Temperaturen verlangen verhältnismäßig großen
Aufwand. - Das bekannte Verfahren dient im übrigen weniger zur Erzeugung der Metallnitride an
sich und für sich als vielmehr zum Glasplattinieren von Gegenständen mit solchen Nitriden. Aber auch
andere Verfahren zur Herstellung von Substanzen des beschriebenen Aufbaus und der beschriebenen
Zweckbestimmung sind aufwendig. Man hat praktisch für jedes Metall ein besonderes Verfahren entwickelt.
So arbeitet man, um bei den gebräuchlichsten Metallen der genannten Nebengruppe zu bleiben, bei Titan
(vgl.Gmelin,Bd.Ti, 1951, S. 273 bis 276) mit Titan und Ammoniak bei Temperaturen von 1000° C und
mehr mit anschließender Entgasung bei 1500° C oder mit Titan im Stickstoff strom, ebenfalls oberhalb
1000° C. Die Überführung erfolgt trotz der hohen Temperaturen verhältnismäßig langsam, die Ausbeute
ist unbefriedigend. Das gilt auch für die Herstellung aus Titanoxid in Form von TiO2 oder Ti2O3 mit
Ammoniak. So arbeitet man bei Nickel mit NiF2 - 2
NH4F im Ammoniakstrom oder mit Nickeloxid im Ammoniakstrom (vgl. Gmelin, Bd. Ni, 1966, S. 497
bis 498) uswf. Stets sind die Reaktionszeiten verhältnismäßig lang, aber auch die Ausbeuten sind verbesserungsbedürftig.
Die hergestellten Substanzen mögen in bezug auf Leitfähigkeit und chemische Resistenz gegen Säuren und Basen mehr oder weniger
befriedigen.
Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe
zugrunde, das gattungsgemäße Verfahren so zu führen, daß mit wesentlich niedrigeren Temperaturen bei
nichtsdestoweniger hohen Reaktionsgeschwindigkeiten und guter Ausbeute gearbeitet werden kann.
Zur Lösung dieser Aufgabe lehrt die Erfindung, daß die Metalle bei Temperaturen von 325 bis 600° C
mit gasförmigem, wasserdampffreiem und sauerstofffreiem Chloramin umgesetzt werden. Nach bevorzugter
Ausführungsform der Erfindung wird dabei im Wirbelbett gearbeitet.
Die Erfindung geht von der überraschenden Tatsache aus, daß bei Einsatz von Chloramin die Behandlungstemperatur
beachtlich reduziert werden kann, wobei nichtsdestoweniger hohe Reaktionsgeschwindigkeiten
sich einstellen und bei ausgezeichneter Ausbeute ein Produkt entsteht, welches in bezug auf die
elektrische Leitfähigkeit sowie in bezug auf die ilesistenz
gegen Säuren und Basen, auch bei hoher elektrischer Belastung, allen Anforderungen genügt. Das
wird darauf zurückgeführt, daß bei der Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens Stickstoffanne
Nitridphase, die im Kristallverband verschiedene Gitterabstände besitzen und mechanische Spannungen
sowie Trennungen auslösen könnten, nicht auftreten. Um die Reaktion zu steuern, können dem Chloramin
Stickstoff oder Edelgase als Verdünnungsgas beigegeben werden.
Im folgenden seien als Ausführungsbeispiele typische Reaktionen angeführt, und zwar im Wege der
Auswahl lediglich für Titan und Nickel.
1. Vorgereinigtes Titanpulver wird im Chloramin-Strom
auf über 325 ° C erhitzt, die Strömungsgeschwindigkeit der Gase resultiert z. B. aus 40 l/h
Chloramin plus ca. 100 l/h Verdünnungsgas. Die Gasmenge tritt von unten durch eine Platte aus
Sintermaterial, so daß das Metallpulver in einer Wirbelschicht umgesetzt wird. Bei 2 g Titanpulver
beträgt die Reaktionszeit bis zum vollständigen Umsatz etwa 45 min. Im eigentlichen Reaktionsraum
bildet sich eine dunkel-kupferfarbene Substanz, während sich oberhalb dieser Zone
und durch einen Quarzwollebausch abgetrennt an der heißen Wand eine goldgelbe dünne
Schicht abscheidet. NH4Cl sublimiert ab. Die
dunkel-kupferfarbene Substanz enthält 77,4% Ti, 22,5% N und Spuren von Cl (< 0,1%). Die
auf der heißen Wand abgeschiedene Substanz enthält 77,4% Ti und 22,6% N entsprechend
reinem TiN und praktisch kein CL wiehr. Beide besitzen hohe elektrische Leitfähigkeit sowie
hche Resistenz gegen Angriffe von Basen und Säuren.
2. Vorgereinigtes Nickelpulver wird im Chloramin-Strom
unter den im Ausführungsbeispiel 1 beschriebenen Reaktionsbedingungenerhitzt,2g Ni-Pulver reagieren in ca. lh fast vollständig.
Auch hier sublimiert NH4Cl ab. Es entsteht ein hellbraunes Produkt. Dieses enthält 92,6% Ni,
7,3% N und Spuren von Cl (< 0,1%). Die Substanz ist metallisch leitend und gegen verdünnte
Mineralsäuren und konzentrierte alkalische Lösungen beständig und nur in Königswasser einigermaßen
löslich. Die hergestellten Substanzen können als solche oder auch mit einem Bindemittel
weiterverarbeitet werden, z. B. zu Elektroden für elektrochemische Prozesse, zu Schutzschichten auf solchen Elektroden und
dergleichen.
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung eines Chlorspuren enthaltenden Metallnitrids aus nitridbildenden
Metallen der IV. bis VIII. Nebengruppe des Periodensystems durch Reaktion des Metalls mit
Chlor und Ammoniak.dadurchgekennzeichnet, daß die Metalle beiTemperaturen von 3 25-600 ° C
mit gasförmigem, wasserdampffreiem und sauerstofffreiem Chloramin umgesetzt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Umsetzung im Wirbelbett
vorgenommen wird.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß dem Chloramin
Stickstoff oder Edelgase als Verdünnungsgas beigegeben werden.
Priority Applications (13)
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---|---|---|---|
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Publications (3)
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DE2139722C3 true DE2139722C3 (de) | 1978-11-02 |
Family
ID=5816161
Family Applications (1)
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DE (1) | DE2139722C3 (de) |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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SE429644B (sv) * | 1981-12-23 | 1983-09-19 | Kema Nord Ab | Forfarande for framstellning av kiselnitrid med hog halt alfa-fas |
-
1971
- 1971-08-07 DE DE19712139722 patent/DE2139722C3/de not_active Expired
Also Published As
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---|---|
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