DE213254C

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Publication number: DE213254C
Application number: DENDAT213254D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Beim Einfüllen von brennbaren Flüssigkeiten in Behälter · muß bekanntlich die in diesen Behältern enthaltene Luft entweichen, wogegen beim Entleeren Luft wieder einströmen muß. Da in der entweichenden Luft stets Dämpfe der brennbaren Flüssigkeit enthalten sind, bedeutet deren Entweichen einen Verlust. Man wendet deshalb Vorrichtungen an, durch die dieser Verlust unter gleichzeitiger Berücksichtigung der Feuersicherheit vermieden wird. Bei diesen findet z. B. die Entlüftung des die brennbare Flüssigkeit aufnehmenden Behälters α nicht ins Freie, sondern durch ein Rohr b in einen mit Glocke c und Ringbecken d versehenen Gasbehälter e statt. Durch den Druck des aus dem Behälter a herausgedrückten Gases wird die Glocke c gehoben , und beim Entleeren des Behälters a drückt sie die Gase wieder in diesen Behälter zurück, so daß für gewöhnlich der Behälter a keine Verbindung mit der Außenluft hat.

Den Gegenstand der Erfindung bildet eine Vorrichtung, die bei einem im Gasbehälter e herrschenden zu hohen Gasdruck das überschüssige Gas entweichen läßt. Zu diesem Zwecke ist in der Glocke ein hohler Zylinder/ angeordnet, der in ein inneres Ringbecken eintaucht. Die Eintauchtiefe dieses Zylinders/ ist geringer als die des äußeren Zylinders der Glocke c, so daß die Gase entweichen und durch das mittlere Rohr g und die Rohrleitung h in einen Schornstein i gelangen können, aus dem sie in gefahrloser Höhe in die Luft abströmen.

Wenn nach einiger Dauer des Betriebes einige Male eine solche Entlüftung stattgefunden hat, wird sich überhaupt keine Luft mehr oder nur wenig Luft in dem Gasbehälter e befinden, weil dieser dann nur noch von den Gasen der brennbaren Flüssigkeit erfüllt ist. Es ist dann kein explosibles Gemisch vorhanden und dadurch die Explosionsgefahr beseitigt.

Das in dem Behälter e entstehende Kondensat sammelt sich auf dem Boden k an und wird von einer Pumpe m mittels einer Rohrleitung I an eine beliebige Stelle, beispielsweise zum Abfüllen in Fässer, geführt. Auch für das im Rohr g entstehende und sich auf dessen Boden ansammelnde Kondensat ist eine Pumpe η mit einer Rohrleitung 0 vorgesehen (Fig. 2).

Für den Fall, daß das Kondensat in dem unteren Raum des Behälters e zu hoch ansteigen und einen zu starken Gegendruck im Rohr b erzeugen sollte, ist ein Verbindungsrohr φ zwischen dem senkrechten Teile des Rohres b und dem Schornstein i hergestellt, in das bei q ein Sicherheitsventil eingeschaltet ist, dessen öffnung durch den entstehenden Überdruck herbeigeführt wird. Auch bildet dieses Ventil eine Sicherheitsvorrichtung für den Fall, daß der Druck im Rohr b durch andere Ursachen, etwa durch unnatürliche

Überhitzung bei Feuersbrunst oder durch Explosion, steigen sollte, indem es eine Zerstörung des Gasbehälters verhütet.

Claims

Patent-An Sprüche:

i. Entlüftungsvorrichtung an Behältern für brennbare Flüssigkeiten, bei denen der obere Teil des Flüssigkeitsbehälters mit einem Gasbehälter mit beweglicher Glocke in Verbindung steht, dadurch gekennzeichnet, daß die Glocke (c) mit einer bei genügendem Anheben sich öffnenden Abströmungsvorrichtung (f, g) versehen ist, durch die das überschüssige Gas in einen Schornstein (i) entweicht.
2. Entlüftungsvorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Entlüftungsrohr (b) und dem Schornstein (i) eine mit einem Sicherheitsventil (q) versehene, den Gasbehälter (e) umgehende Verbindungsleitung (j>) angeord- · net ist.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.