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Vorrichtung zum Auffangen und Wiedergewinnen von Dämpfen leichtflüchtiger
Flüssigkeiten, Die Erfindung betrifft Vorrichtungen zum. Auffangen und zur Wiedergewinnung
von Dämpfen flüchtiger Flüssigkeiten, Lösungsmittel und Karburationsmischungen mit
Luft und anderen Gasen, die sonst beim Transport, beim Lagern oder bei sonstiger
Behandlung verlorengehen würden.
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Das Neue besteht in der besonderen Anordnung von Reglern, welche frische
Luft zuführen und die mit Dämpfen gemischte Luft aus dem Behälter in eine Absorptionsvorrichtung
leiten. Hierdurch wird eine einfache Bauart rnit kleinen Abmessungen erreicht. Diese
Vorrichtungen werden ebensowohl an den Transportbehältern, die das Benzin zum Hauptstapelplatz
brinen, wie z. B. Petroleum-Z,
schiffen, Zisternenwagen u. dgl.,
angebracht als auch an den zur Lagerung, Umfüllung und gegebenenfalls Destillation
dienenden Einrichtungen.
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In der Zeichnung ist ein -Ausführungsbeispiel für eine Anlage zum
Auffangen und Wiedergewinnen flüchtiger Stoffe nach -der Erfindung dargestellt.
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Abb. i ist eine Anordnung zum Abfangen der Dämpfe.
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Abb. 2 zeigt in Seitenansicht, wie man die Anordnung nach Abb. i,
z. B. bei sechs Behältern, verteilt, und die Lage der Dampfabsorptionsvorrichtung.
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Abb.3 zeigt von oben gesehen wiederum die Verbindungsweise der Anordnungen
nach den Abb. i und 2 mit Absorptionsvorrichtungen und Vorrichtung zur Benzinentziehung
aus dem Absorptionsmittel.
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Wie aus Abb. i ersichtlich, umfaßt der Erfindungsgegenstand einen
Regler A von frischer Luft aus der Umgebung (oder von anderen Gasen), einen Behälter
B oder auch mehrere, ein Rohr i zur Leitung der Frischluft von A nach
B und einen Regler C zum Austritt der karburierten Luft, sobald im Behälter
B ein fiberdruck auftritt. Der Regler C ist einerseits mit dem Behälter B durch
eine Rohrleitung 2 zur Abführung des Gasgemisches und anderseits mit einer Absorptionsvorrichtung
durch eine Rohrleitung 3 verbunden. Ein Druckrohr .1 mit Abzweigungen 5 und 6 besorgt
die Verbindung mit den Glocken ; und 8 der Regler A und C; so werden die Druckschwankungen
im Behälter B auf die Räume unter den beiden Glocken übertragen.
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Die Glocken 7 und 8 der Regler A und C sind überdies derart mit Gewicht
belastet, daß die Ventile g und io sich in geschlossener Stellung befinden, wenn
der Druck im Innern des Behälters B gleich dem Atmosphärendruck ist.
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Bei der in Abb. 2 dargestellten Anordnung gehen von jedem der
sechs Behälter Bi, B-, B3, Bi, B@, BI zwei Luftleitungen e und E aus; alle Leitungen
e sind untereinander durch die Rohrleitung i verbunden, die nach dem Regler A führt,
ebenso sind alle Rohre E durch die Leitung 2 verbunden, die nach dem Regler C führt.
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Der Regler A ist anderseits auch in Verbindung mit der Atmosphäre
(oder mit inerten Gasen), während der Regler C auch mit der Absorptionsvorrichtung
durch die Rohrleitung 3 verbunden ist.
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Die Absorptionsvorrichtung besteht aus einem geeigneten Wascher L
mit Zubehör, der nur ganz geringe Verluste zuläßt und der es ermöglicht, der karburierten
Luft die Dämpfe der flüchtigen Stoffe zu entziehen., so daß nur die von Dämpfen
befreite Lufi oder sonstige Gase die Absorptionsvorrichtung verlassen.
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Abb.3 gibt den Grundriß folgender Anordnung wieder Es sind beispielsweise
drei Absorptionsgruppen dargestellt, die aber in der Praxis ebensowohl durch eine
andere geeignete Gruppierung ersetzt werden können.
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In jedem Falle wird das mit den Niederschlägen beladene Absorptionsmittel,
das von den verschiedenen Absorptionsgruppen kommt, mittels einer PumpeP und der
Rohrleitungen 11, 12, 13 zur Extraktionsvorrichtung D geführt, wo die Entziehung
der niedergeschlagenen Dämpfe vor sich geht und das Absorptionsmittel regeneriert
wird, worauf es mit Hilfe der Pumpe P und der Rohrleitung 14, 15, 16 nach den Absorptionsstellen
zurückgeleitet wird. Die Absorptionsstellen können auch, falls man es wünscht, in
die Nähe der Behälter gelegt werden und die Pumpe P und die Extraktionsvorrichtung
D
entfernt von den Behältern, aber möglichst nahe den Dampfbildungsstellen
(die erstere Anordnung wurde mit Rücksicht auf möglichste Sicherheit gewählt). Außerdem
ist eine Ventilationsstelle V vorgesehen, um sowohl die von dem Schiffsbehälter
N als auch die von dem Ziste.rnenwagen W kommende karburierte Luft anzusaugen nach
Entleerung der darin befindlichen Flüssigkeiten in die Behälter Bi bis B'3, und
um diese karburierte Luft in eine der Absorptionsvorrichtungen zu treiben (in Abb.
3 nach Gruppe X).
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Endlich kann die Ventilationsstelle V auch für die Einfüllung in Kannen
oder Fässer und gegebenenfalls Destillationsvorrichtungen (diese drei Verbrauchsstellen
sind in die Zeichnung nicht eingetragen) in der Weise dienen, daß bei diesen Verbrauchsstellen
der Verlust durch Verdampfung möglichst gering gehalten wird.
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Die Auffangvorrichtung und die Wiedergewinnungsvorrichtung wirkt folgendermaßen:
Die Regler A und C sind so eingerichtet, daß diese wechselweise arbeiten, d. h.
daß der Regler A in Tätigkeit tritt, wenn der Druck im Behälter B unter den Atmosphärendruck
zurückgeht (Zusammenziehung im Behälter B.), daß dagegen der Regler C zur Wirkung
kommt, wenn der Druck im Behälter B den Außendruck übersteigt (Ausdehnung im Behälter
B).
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Der Regler A tritt in Wirkung, wenn i. der Behälter entleert wird
und das Volumen der entnommenen Menge Flüssigkeit durch frische Luft ersetzt werden
muß, sofern sie nicht schon ganz oder teilweise durch karburierte Luft erzielt wurde,
die
von der Auffüllung des einen oder des anderen benachbarten Behälters
herrührt; 2. die über der Oberfläche der Flüssigkeit stehende karburierte Luft infolge
des Rückganges der Außentemperatur (bei Nacht, durch Regen, kalten Wind usw.) sich
zusammenzieht und dadurch das Volumen verringert.
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Der Regler C tritt in Wirkung, wenn: i. der Behälter wieder gefüllt
wird und die karburierte Luft, die in dem Behälter sich befand, von der eintretenden
Flüssigkeit verdrängt wird; die so verdrängte, karburierte Luft kann, bevor sie
in den Regler C eintritt, noch durch einen oder den anderen benachbarten Behälter
während dessen Entleerung gehen; 2. die über der Oberfläche der Flüssigkeit stehende
karburierte Luft sich infolge der Erhöhung der Außentemperatur (bei Sonne, warmem
Wind usw. ) ausdehnt und so ihr Volumen vergrößert.
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Sobald nun in einem der angegebenen Fälle die Neigung zum Unterdruck
in einem Behälter B vorhanden ist, wird dieser Unterdruck sofort und gleichzeitig
auf alle benachbarten Behälter und auch auf die Glokken ; und 8 der Regler A und
C übertragen; auf die Glocken findet die Übertragung durch die Rohre 5 und 6 statt.
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Geht die Glocke 7 nach abwärts, so öffnet sie das Ventil 9 des Reglers
A und Luft oder ein anderes Gas tritt in den Behälter B durch das Rohr i so lange
ein, bis der Druck in dem Behälter B sich mit dem Atmosphärendruck ausgeglichen
hat.
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Die Glocke 8 senkt sich unter dem Einfluß des Unterdruckes zugleich
mit der Glocke 7, aber sie schließt das Ventil des Reglers C dadurch und sperrt
so der vorher zu den Absorptionsapparaten geleiteten Luft den Rücktritt in den Behälter.
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Im Falle des Überdrucks im Behälter B ist die Wirkungsweise der Regler
A und C die entgegengesetzte, d.h. der gleichzeitig auf alle Behälter und die Glocken
7 und 8 übertragene Überdruck bewirkt das Schließen des Ventils g des Reglers A
und das Öffnen des Ventils i o des Reglers C, so daß die karburierte Luft nach den
Absorptionsapparaten geleitet wird. Was die nur in Abb. ? und 3 eingezeichneten
Wiedergewinnungsvorrichtungen anbetrifft, so können diese in der oben schon angedeuteten
Weise angeordnet werden, nämlich den in der Nähe der Behälter befindlichen Absorptionsapparaten
und den anderen Abgangszentren gegenüber so, daß alle Gefahrmöglichkeiten vermieden
werden, wie sie durch Führung der Leitungen und Aufstellung der Apparate in der
Nähe von Feuerstellen oder elektrischen Anlagen gegeben wären.
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Für die Apparate zur Benzinextraktion ist es am besten, wenn sie-beim
Lagerplatz und ebenso möglichst nahe bei den Entstehungsstellen der Dämpfe liegen,
weil dann die geringen Mengen von benzinhaltigen Absorptionsmitteln sowie die frischen
Absorptionsmittel von den Fahrzeugen mit geringen Kosten und ohne Gefahr in Behandlung
genommen werden können.
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Es muß auch bemerkt werden, daß man, um eine nennenswerte Wiedergewinnung
zu erreichen, jede Lösung in die Magazinbehälter absaugen soll, da sie sonst zu
künstlicher und verstärkter Dampfbildung führen würde.