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Luftschiff mit Einzelgaszellen. Bei Luftschiffen mit Einzelgaszellen,
deren Füllung ganz oder teilweise aus brennbarem Traggas besteht, ist man bestrebt,
das Gas, welches bei längeren Fahrten abgegeben werden muß, um den statischen Gewichtszustand
des Schiffes beizubehalten, nicht nutzlos abzublasen, sondern als Brennstoff in
der Motorenanlage auszunutzen.
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Einer solchen Ausnutzung des Traggases standen jedoch bisher größere
bauliche Schwierigkeiten gegenüber, die mit der vorliegenden Erfindung behoben werden
sollen.
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Der Erfindung gemäß wird das Gas von den einzelnen Zellen einem gemeinsamen
Sammelstück, in welches die Leitungen mit zweckmäßig vorher festgelegten oder einstellbaren
Querschnitten münden, zugeführt und gelangt mit Hilfe einer Pumpe in die Motoren.
Weiter wird zwecks Erzielung einer gleichmäßigen Förderung des Gases zu den Motoren
die von dem Sammelstück zu den Motoren führende Leitung, welche infolge der Wirkung
der Pumpe unter erhöhtem Druck steht; mit einer als Vorratskammer dienenden Ausgleichdruckzelle
in Verbindung gebracht. Die Regelung des Inhalts der Ausgleichdruckzelle erfolgt
durch Vermittlung eines in die erwähnte Druckleitung oder in jener Ausgleichdruckzelle
vorgesehenen Cberströmventils, durch welches das zuviel geförderte Gas wieder der
Saugleitung der Pumpe zugeführt wird. Vorteilhaft wird die Ausgleichdruckzelle zwischen
zwei Traggaszellen angeordnet.
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Zwecks Belieferung der Motoren mit Gas von gleichmäßigem Betriebsdruck
ist vor jedem Motor in die Druckleitung der Pumpe ein Sicherheitsentnahmeventil
eingeschaltet, welches sich mit Erreichung eines bestimmten Betriebsdruckes selbsttätig
öffnet und die Gaszufuhr zum Motor gestattet. Die Zufuhr kann mit Hilfe eines von
Hand oder in Abhängigkeit vom Motor steuerbaren Absperrventils o. dgl. geregelt
werden.
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Da die Pumpe und deren Antriebswelle eine gewisse Gefahrenquelle für
Entzündungen darstellt, soll die Sicherheit der Anlage dadurch erhöht werden, daß
die Pumpe und gegebenenfalls auch deren Antriebseinrichtungen von einem besonderen
Gasmantel umgeben werden, so daß das Eindringen von Luft in die Leitung verhindert
ist. Für den Schutzmantel kann ein brennbares oder nichtbrennbares Gas verwendet
werden.
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Die zur Ausgleichdruckzelle führende Leitung ist zweckmäßig jeweils
vor den den Motoren zugeordneten Sicherheitsentnahmeventilen von der Druckleitung
abgezweigt, so daß ein ständiger Durchfluß durch die gesamte Leitung schon vor Erreichung
des Betriebsdruckes erzielt wird und ein einwandfreier Betrieb sogleich bei Beginn
der Gasspeisung gesichert ist.
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Es empfiehlt sich, das Sammelstück, über
welches das
Gas aus den Luftschiffzellen zu den Motoren gelangt, und die Gaspumpe im oberen
Teil des Luftschiffes unterzubringen.
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Auf der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes,
schematisch dargestellt.
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Abb. i zeigt in einem Längsschnitt durch einen Luftschiffteil die
Anordnung des Sammelstücks, der Gaspumpe sowie der zu den in den Gondeln untergebrachten
Motoren führenden Gasleitungen.
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Abb. 2 zeigt eine abweichende Ausführungsform.
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Abb. 3 zeigt das Sammelstück mit den Leitungsanschlüssen.
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Abb. q. läßt den Anschluß der Druckleitung an einem Motor erkennen.
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Von den einzelnen Gaszellen i (Abb. i und 2) führen die Leitungen
2 zu dem Sammelstück 3, und zwar erhalten die Leitungen 2 entweder durchgehend oder
nur an ihren Mündungen im Sammelstück bestimmte Durchgangsquerschnitte, die den
jeweiligen Größen der Gaszellen, aus denen das Gas entnommen wird, angepaßt sind.
Die Querschnittmündungen im Sammelstück können nötigenfalls einstellbar gemacht
sein, um die Querschnittsgrößen der aus den einzelnen Zellen gewünschten Gasentnahme
entsprechend anzupassen. Vom Sammelstück 3 aus führt die Leitung ¢ zur Gaspumpe
5, welche mit Hilfe eines Windmotors 6 angetrieben werden kann. Die Druckleitung
7 verzweigt sich entsprechend der Anzahl der zu speisenden Motoren und führt in
Einzelleitungen zu denselben, wobei vor Eintritt in die Motoren je ein federbelastetes
und auf einen bestimmten Druck einstellbares Sicherheitsentnahmeventil9 vorgesehen
ist. Neben jedem Ventil 9, jedoch noch näher am Motor, wird zweckmäßig ein
besonderes Absperrventil 14 (Abb.2 und q.) in die Leitung eingesetzt, um, wenn nötig,
die Zufuhr des Gases zum Motor vollständig verhindern zu können. Von der Druckleitung
7 führt eine Zweigleitung io zu dem Ausgleichdruckbehälter i i, welcher eine elastische,
dehnbare und zusammenziehbare Zelle bildet und als Vorratsbehälter dient. Dieser
Behälter besitzt ein einstellbares überströmventil 12, an welches sich eine Leitung
13 anschließt, die in die Saugleitung ¢ der Pumpe bzw. in das Sammelstück 3 mündet.
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Die Wirkungsweise der Einrichtung läßt sich aus den Abbildungen leicht
erkennen, da die Leitungsrichtung des Gases durch Pfeile angedeutet ist. Das Gas
wird von der Pumpe 5 aus angesaugt und durch die Druckleitung 7 geführt. Bevor der
durch die jeweilige Einstellung der Entnahmeventile 9 bestimmte Betriebsdruck erreicht
ist, strömt das Gas nur in den Ausgleichdruckbehälter i i, in welchem es sich verdichtet.
Mit Erreichung des Betriebsdruckes tritt das Gas hauptsächlich in die Motoren, und
bei Überschreitung dieses Druckes entweicht es durch das überströmventil 12 aus
dem Ausgleichbehälter zurück zur Pumpe.
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Die in Abb. 2 dargestellte Ausführungsform ist eine weitere Vervollkommnung,
bei welcher die Pumpe 5 und die vom Sanunelstück 3 aus führende Saugleitung von
einem Gasmantel umgeben sind. Dabei ist die Saugleitung q. in den Ausgleichbehälter
verlegt, und das Überdruckventil 12 sitzt in der Saugleitung ¢. Von jedem zu einem
Motor führenden Druckleitungszweig 8 geht eine getrennte Zweigleitung io zum Ausgleichbehälter.
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Im Rahmen der Erfindung können noch verschiedene Ausführungsformen
zur Verwendung kommen. Z. B. kann an Stelle der Gaspumpe, welche zweckmäßig eine
Kapselpumpe ist, ein durch einen Windmotor angetriebener Blasebalg vorgesehen werden,
von welchem aus das Gas zu den Motoren geführt wird. Die Anordnung der Druckleitung
ist m einem solchen Falle die gleiche wie in dem dargestellten Ausführungsbeispiel,
jedoch wird es zwecks besseren Ausgleiches der. durch den Blasebalg erzeugten stoßweisen
Gaszuführung vorteilhaft sein, wenn zwei Ausgleichsbehälter vorhanden sind. Auch
,empfiehlt es sich, hierbei die Ausgleichsbehälter im Innern mit Federn zu versehen,
welche das Zusammenziehen der Behälter ermöglichen.