DE2132509A1 - Komplexbildner - Google Patents
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-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
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- C02F—TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
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Description
Die Erfindung betrifft Komplexbildner, d.h. Komplexe bildende
Mittel, die eine Polyhydroxydicarbonsäure mit 5 bis 8 Kohlenstoffatomen
oder eine Polyhydroxymonoketocarbonsäure' oder ein wasserlösliches Salz einer derartigen Säure enthalten.
G-lasflaschen werden industriell gereinigt, indem man zuerst mit
einer Lösung eines starken Alkalis wäscht und anschließend spült. Mit diesem V/aschverfahren erzielt man im allgemeinen gute
Ergebnisse, vorausgesetzt, daß dafür gesorgt wird, daß die Ausfällung
von Salzen des Calciums, Magnesiums, Aluminiums und Eisens sowie anderer unlöslicher Metallkomponenten vermieden
wird. Läßt man eine solche Vorsorge außer acht, so werden die unlöslichen Metallsalze als Kruste (Kesselstein) sowohl auf den
Gläsern als auch in der Wasch- bzw. Spülmaschine niedergeschlagen. Infolgedessen verwendet man üblicherweise in den Alkalilösungen
komple3Üldende Mittel, damit eine Ausfällung der unlöslichen
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*enthalten
Metallsalze verhindert wird.
Polyhydroxysäuren wie Glukonsäure sind bekannte Mittel, die
zur komplexen Bildung von Calciumionen in basischen Lösungen verwendet werden. Spülmittel, die zum V/aschen von Flaschen verwendet
werden, enthalten häufig G-lukonsäure (d.h. ITatriumglukonat
in der basischen Umgebung). Glukonsäure ist ein guter Komplexbildner für Calciumionen; Jedoch ist ihre Wirkung nicht
annähernd so gut wie die von oc-Ketoglukonsäure und von Polyhydroxypolycarbonsäuren
wie Saccharinsäure und Muconsäure, Die letztgenannten Säuren sind sehr viel wirksamer, Jedoch auch sehr
viel teurer als Glukonsäure.
Erfindungsgemäß konnte jetzt festgestellt werden, daß bestimmte
b
Mischungen von komplexildenden Mitteln eine unerwartet bessere, synergistische Wirkung im Hinblick auf die komplexe Bindung von Calciumionen in basischen lösungen aufweisen. So konnte festgestellt werden, daß Mischungen, die eine kleine Menge eines bestimmten stark wirkenden Komplexbildners und eine größere Menge eines verhältnismäßig schwach v/irkenden komplexbildenden Mittels* genau so wirksam sind wie das starke komplexfcLldende Mittel allein. Es lassen sich also ausgezeichnete komplexbildende Mittel gewinnen, wenn man eine Mischung von wenigstens einem verhältnismäßig schwach wirkenden komplexbildenden Mittel mit einer kleineren Menge wenigstens eines stärker wirkenden komplexbildenden Mittels herstellt. Beispielsweise wirkt eine Mischung aus Glukonsäure und einer kleinen Menge Saccharinsäure im Hinblick auf die komplexe Bindung von Calciumionen praktisch genau so gut wie reine Saccharinsäure allein. Damit konnte erfindungsgemäß erstmals eine synergistische Wirkung in Mischungen von organischen ko.mplexbildenden Mitteln festgestellt und technisch ausgenutzt werden.
Mischungen von komplexildenden Mitteln eine unerwartet bessere, synergistische Wirkung im Hinblick auf die komplexe Bindung von Calciumionen in basischen lösungen aufweisen. So konnte festgestellt werden, daß Mischungen, die eine kleine Menge eines bestimmten stark wirkenden Komplexbildners und eine größere Menge eines verhältnismäßig schwach v/irkenden komplexbildenden Mittels* genau so wirksam sind wie das starke komplexfcLldende Mittel allein. Es lassen sich also ausgezeichnete komplexbildende Mittel gewinnen, wenn man eine Mischung von wenigstens einem verhältnismäßig schwach wirkenden komplexbildenden Mittel mit einer kleineren Menge wenigstens eines stärker wirkenden komplexbildenden Mittels herstellt. Beispielsweise wirkt eine Mischung aus Glukonsäure und einer kleinen Menge Saccharinsäure im Hinblick auf die komplexe Bindung von Calciumionen praktisch genau so gut wie reine Saccharinsäure allein. Damit konnte erfindungsgemäß erstmals eine synergistische Wirkung in Mischungen von organischen ko.mplexbildenden Mitteln festgestellt und technisch ausgenutzt werden.
Bei den erfindungsgemäßen Komplexbildnern handelt es sich also um Mischungen aus
(T) einer Verbindung wie Zitronensäure, Weinsäure,
Polyhydroxymonocarbonsäuren mit 6 bis 8 Kohlen-
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atoffatomen (einschließlich der wasserlöslichen
Salze dieser Säuren) und
(2) einer Verbindung aus der Gruppe der Polyhydroxydicarbonsäuren mit 5 "bis 8 Kohlenstoffatomen,
Polyhydroxymonoketocarbonsäuren mit 6 bis 8 Kohlenstoffatomen und der wasserlöslichen Salze dieser
Säuren.
Beispiele für Polyhydroxymonocarbonsäuren, die in den erfindungsgemäßen
Präparaten verwendet werden können, sind Glukonsäure,
Gulonsäure, Glukoheptancarbonsäure und Glukooctancarbonsäure. Eine Klasse von Polyhydroxymonocarbonsäuren - einschließlich
ihrer wasserlöslichen Salze - die sich mit besonderem Vorteil als Komponente in den Komplexbildnern gemäß der Erfindung verwenden
lassen, umfaßt Verbindungen der folgenden allgemeinen Formel
COOX (OHOH)n
CH2OH
in welcher η eine ganze Zahl von 4- bis 6 und X Wasserstoff oder
ein Kation bedeuten.
Beispiele für Polyhydroxydicarbonsäuren, die in den erfindungsgemäßen,
komplexbildend wirkenden Präparaten verwendet werden können sind Arabotrihydroxyglutarsäure, Sacchar-insäure, Mucinsäure,
Allomucinsäure, Talomucinsäure, 2,3,4,5,6-Pentahydroxyheptandioarbonsäure
und 2,3,4,5,6,7~Heptahydroxyoctandicarbonsäure. Eine Klasse von Polyhydroxydicarbonsäuren - einschließlich
ihrer wasserlöslichen Salze - die sich vorzugsweise als Komponenten für die erfindungsgemäßen komplexbildenden Präparate
eignen, umfaßt Verbindungen der allgemeinen Formel
COOQ
(CHOH)m .
COOD
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in welcher m 3 oder 4 und Q und D unabhängig voneinander Wasser- ·
stoff oder ein Kation bedeuten.
Beispiele für Polyhydroxymonoketooarbonsäuren sind 2-Ketogulon-.saure,
2-Ketoglukonsäure, 5-Ketglukonsäure, 2-Ketoglukoh<5ban- ·
carbonsäure, 3- und 4-Ketoglukonsäure, 3- und 4-Ketogulonsäure.
Eine mit besonderem Vorteil zu verwendende Ketosäure ist 2-Ketoglukonsäure.
Im Hinblick auf die Tatsache, daß die komplexbildenden Mittel gemäß der Erfindung üblicherweise in starken Alkalilösungen verwendet
werden, ist es unerheblich, ob man sie in Form der freien
Säure oder in Form der Salze verwendet. Die Verbindungen (1) und (2), die weiter vorn aufgeführt worden sind, können also sowohl
als freie Säuren als auch als wasserlösliche Salze verwendet werden. Beispiele für geeignete Salze sind AlkalimetalIsalze und
Ammoniumsalze. Am besten eignen sich Natrium- und Kaliumsalze.
Die Mengen, in denen die Verbindungen (1) und (2) in den komplexbildenden
Mitteln gemäß der Erfindung verwendet werden können, können innerhalb weiter Grenzen verändert werden; die
Mengen hängen bis zu einem gewissen Grad von der im Einzelfall angewandten spezifischen Kombination von komplexbildenden Mitteln,
den Kosten für diese Mittel sowie dem System ab, in dem die Mittel verwendet werden eollen. Im allgemeinen soll das Gewichtsverhältnis
von Verbindung (1) zu Verbindung (2) nicht über etwa 100
liegen und wenigstens etwa 0,05» vorzugsweise wenigstens etwa 1 betragen. Am besten liegt das Gewichtsverhältnis von Verbindung
(1) zu Verbindung (2) zwischen etwa 2 und 10.
Ein besonders geeignetes Präparat gemäß der Erfindung besteht auB einer Mischung von etwa 75 Gewichteteilen Glukonsäure oder
tines wasserlöslichen Salzes derselben und etwa 25 Gewichteteilen Saccharinsäure oder eines wasserlöslichen Salzes dieser Säure.
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Die folgenden Beispiele dienen der weiteren Erläuterung der · Erfindung. Bei den angegebenen Mengen handelt es sich stets um
Gewichtsteile und Gewichtsprozent, soweit nicht ausdrücklich etwas anderes angegeben ist.
In den folgenden Beispielen wird die Fähigkeit der verschiedenen Präparate zur komplexen Bindung von Calciumionen durch Titration
von 0,2 g des aktiven Materiales mit einer 1 $igen Calciumacetatlösung
und einer 3 ^igen Alkalilösung bestimmt, und zwar nach
einer modifizierten Version der Versuchsanordnung, die von Mehltretter et al. in Industrial Engineering Ohemistry, 45,
2782 (1953) beschrieben worden ist. Man stellt zunächst eine 2 folge Vorratslösung des komplexbildenden Mittels her und ver- "
dünnt dann 10 ml dieser Vorratslösung mit 10 ml einer 6 #igen Natriumhydroxidlösung und 2 ml einer 2 folgen Natriumoxalatlösung.
Die verdünnte Lösung wird mechanisch gerührt und mit einer 1$igen Calciumacetat-Standardlösung aus einer Bürette mit konstanter
Geschwindigkeit titriert, bis eine leichte Trübung in der lösung beobachtet werden kann. Die Menge der zugefügten
Calciumionen ist ein Maß für die komplexbildende Kraft des zu prüfenden komplexüldenden Mittels. Natriumglukonat, welches ein
Standardmittel der Industrie ist, erhält als Bezugsmaterial willkürlich einen Ca-Iοiumionen-Bindungsindex von 1,00. Die
Calciumionen-Bindungskraft, d.h. die Fähigkeit zur Komplexbildung,
wird mit Bezug auf das Natriumglukonat berechnet. In- Jj folgedessen besitzt Dinatriumsaccharat einen Index von 2,72,
was bedeutet, daß Dinatriumsaccharat 2,72 mal so wirksam ist wie Natriumglukonat. Die berechnete Calciumionen-Bindungskraft
wird bestimmt, indem man die theoretische Calciumionen-Bindungskraft jeder Komponente des komplexbildenden Präparates addiert.
Beispielsweise errechnet man die Calciumionen-Bindungskraft einer Mischung aus 0,1 Teil Saocharinsäure und 0,1 Teil Glukonsäure,
indem man ein halb der Bindungskraft von 0,2 Teilen Saccharinsäure und ein halb der Bindungskraft von 0,2 Teilen
Glukonsäure addiert (2,72/2 + 1,00/2 = 1,86). Der Synergismus-
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index wird "bestimmt, indem man die "berechnete Calciumionen-Bindungskraft
von der "beobachteten Calciumionen-Bindungskraft
subtrahiert (2,47 - 1,86 = +0,61). Die Ergebnisse der Versuche und Berechnungen sind in den folgenden Tabellen enthalten.
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Calciumionen-Bindungskraft (Komplexbildungsfähigkeit)
von Natriumsaccharat, Natriumglukonat und Mischungen
derselben
Natriumeaccharat 75 60 50 30 25 15 10
-» i» Biatriumglukonat
ο
oo Calciumionen-Bindungs-
» krmft (öluJconat =1,0)
rs>
-» "berechnete Calciumionen
·** Bindungekraft
Synergismus-Index 25 40 50 70 75 85 90
100
2,72 2,61 2,47 2,47 2,72 2,75 1,83 1,75 1,19 1,00 ι
2,29 2,03 1,86 1,52 1,43 1,26 1,17 1,09
+0,32 +0,44 +0,61 +1,21 +1,32 +0,57 +0,58+0,10
+0,32 +0,44 +0,61 +1,21 +1,32 +0,57 +0,58+0,10
Calciumionen-Bindungskraft von Natrium-2-Ketogulonat,
Natriumglukonat und Mischungen
dieser Substanzen
dieser Substanzen
% 2-Ketogulonat | 100 | 30 | 25 | 15 | 0 | |
<fo G-lukonat | 0 | 70 | 75 | 85 | 100 | |
109882 | OaIciumionen-Bindungs- kraft (Glukonat =1,0) |
2,35 | 1,72 | 1,86 | 1,95 | 1,0 |
■^. | "berechnete Calciumionen- Bindungskraft |
1,42 | 1,35 | 1,27 |
Synergismus-Index
+ 0,30 +0,51
+0,68
Calciumionen-Bindungskraft von Uatriummucat,
Kalium-IIatrium-Tartrat und Mischungen dieser
Substanzen
Natriummucat 100 40 20 15 10 0
io KNa-tartrat 0 60 80 85 90 100
' Calciumionen-Bindungs- 9 fto ο on ι rr ι ar λ Ac\ λ ot
kraft (Glukonat = 1,00) 2»82 2>20 1»88 1*88 1'40 1»2-
berecnnete Calciumionen-Bindungskraft 1,88 1,56 1,48
Synergismus-Index +0,32 +0,32 +0,40
- ίο -
Die Verwendung der erfindungsgemäßen Komplexbildner kann in beliebiger bekannter Weise erfolgen. So können die Mittel beispielsweise
allein, aber auch in Kombination mit Netzmitteln, oberflächenaktiven Mitteln, Gerüststoffen, V/asehmitteln und anderen
Bestandteilen, die üblicherweise in derartigen Präparaten vorhanden sein können, verwendet werden.
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Claims (5)
1. Komplexbildner, bestehend aus einer Polyhydroxycarbonsäure
aus der Gruppe der Polyhydroxydicarbonsäuren mit 5 bis 8
Kohlenstoffatomen, Pοlyhydroxymonoketocarbonsäuren mit 6 bis
8 Kohlenstoffatomen und der wasserlöslichen Salze dieser Säuren und gekennzeichnet durch einen Gehalt an einer
zweiten Säure, bei der es sich, um Zitronensäure, Y/einsäure,
eine Polyhydroxymonocarbonsäure mit 6 bis 8 Kohlenstoffatomen oder ein wasserlösliches Salz dieser Säuren handelt.
2. Komplexbildner nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Gewichtsverhältnis der zweiten Säure zu der Polyhydroxysäure
wenigstens 1 beträgt.
3. Komplexbildner nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das Verhältnis zwischen 2 und 10 liegt.
4. Komplexbildner nach. Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Polyhydroxymonocarbonsäure der allgemeinen Formel
OOOX t
(CHOH)n ι CH2OH
entspricht, in welcher η 4- bis 6 und X Wasserstoff oder ein
Kation bedeuten.
5. Komplexbildner nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Säure Glukonsäure oder ein wasserlösliches Salz
derselben ist.
Für Atlas Chemical Industries, Inc., Wilmington, Del., V.St.A.
Rechtsanwalt
109882/1737
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