DE2132210B2 - Verfahren zur Bekämpfung phytopathogener Organismen - Google Patents

Verfahren zur Bekämpfung phytopathogener Organismen

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DE2132210B2 DE19712132210 DE2132210A DE2132210B2 DE 2132210 B2 DE2132210 B2 DE 2132210B2 DE 19712132210 DE19712132210 DE 19712132210 DE 2132210 A DE2132210 A DE 2132210A DE 2132210 B2 DE2132210 B2 DE 2132210B2
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Walter Dr. Ost
Klaus Dr. 6507 Ingelheim Thomas
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07DHETEROCYCLIC COMPOUNDS
    • C07D295/00Heterocyclic compounds containing polymethylene-imine rings with at least five ring members, 3-azabicyclo [3.2.2] nonane, piperazine, morpholine or thiomorpholine rings, having only hydrogen atoms directly attached to the ring carbon atoms
    • C07D295/04Heterocyclic compounds containing polymethylene-imine rings with at least five ring members, 3-azabicyclo [3.2.2] nonane, piperazine, morpholine or thiomorpholine rings, having only hydrogen atoms directly attached to the ring carbon atoms with substituted hydrocarbon radicals attached to ring nitrogen atoms
    • C07D295/12Heterocyclic compounds containing polymethylene-imine rings with at least five ring members, 3-azabicyclo [3.2.2] nonane, piperazine, morpholine or thiomorpholine rings, having only hydrogen atoms directly attached to the ring carbon atoms with substituted hydrocarbon radicals attached to ring nitrogen atoms substituted by singly or doubly bound nitrogen atoms

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
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Description

zur Bekämpfung phytopathogener Pilze geeignet ist
Wie nun gefunden wurde, kann man überraschenderweise mit dem obengenannten Wirkstoff auch gewisse tierische Schädlinge mit sehr gutem Erfolg bekämpfen. Solche tierischen Schädlinge sind beispielsweise Blattläuse (z.B. Calandra granaria), Wanzen (z.B. Cimex lectularius), Schaben (z. B. Phyllodroma germanica) und Spinnmilben (z. B.Tetranychus urticae).
Gegenstand der Erfindung ist dementsprechend ein Verfahren zur Bekämpfung phytopathogener Organismen durch Behandlung von Nutzpflanzen mit Piperazinl,4-diyI-bis-[l-(2,2,2-trichloräthyl)-formamid], dadurch gekennzeichnet, daß hierbei auch tierische Schädlinge, insbesondere Spinnmilben, bekämpft werden.
Spinnmilben werden vor allem im Larvenstadium abgetötet und die Population dadurch stark dezimiert
Die erfolgreiche Bekämpfung von Spinnmilben ist in der Landwirtschaft von besonderer Wichtigkeit, da durch starken Spinnmilbenbefall große Ertragseinbußen, z. B. im Obstbau, verursacht werden können. Deshalb wurden bereits zahlreiche Pflanzenschutzmittel entwickelt, die Spinnmilben abtöten. Solche Akarizide enthalten als Wirkstoffe beispielsweise 2-sek.-Butyl-4,6-dinitrophenyl-(2-methylcrotonat) und 2,4,5,4'-Tetrachlordiphenylsulfon. Auch eine Reihe organischer Phosphorsäureester und Carbaminsäureester zeigt beachtliche Wirkung gegen Spinnmilben. Nach längerer Anwendung der bekannten Akarizide wird jedoch häufig die Entwicklung von resistenten Spinnmilben beobachtet. Zur Bekämpfung dieser resistenten Spinnmilben sind die erfindungsgemäßen Mittel besonders geeignet Daß es auch gegenüber den erfindungsgemäßen Mitteln zur Resistenzbildung kommt, ist bisher nicht beobachtet worden und ist aufgrund des Wirkungsmechanismus auch nicht zu erwarten.
Häufig treten gleichzeitig mit Spinnmilbenbefall an Nutz- und Zierpflanzen auch Pilzkrankheiten auf, welche die betroffenen Pflanzen stark schädigen und dadurch zu erheblichen Ertragsausfällen führen können. Die Erreger dieser Infektionen werden von den handelsüblichen Akariziden nicht oder nur in sehr geringem Maße in ihrem Wachstum gehemmt. Infolgedessen ist es in der Landwirtschaft bisher üblich und notwendig, neben Akariziden zusätzlich auch Fungizide einzusetzen, wobei häufig mehrere Wirkstoffe neben- oder nacheinander verwendet werden müssen, um verschiedene gleichzeitig auftretende Pilzkrankheiten einzudämmen.
Durch die nun aufgefundene akarizide Wirkung von Piperazin-M-diyl-bis-fl-p^-trichlorathylJ-formamid] wird es in Verbindung mit der hohen fungitoxischen Potenz dieser Verbindung ermöglicht, sowohl schädliche Pilze als auch Spinnmilben gleichzeitig und mit einem einzigen Wirkstoff erfolgreich zu bekämpfen. Dadurch wird eine bedeutende Rationalisierung im Pflanzenschutz erreicht, zumal infolge des breiten fungiziden Wirkungsspektrums des Wirkstoffs eine Vielzahl von Pilzkrankheiten erfaßt wird. Eine fungito-
J5 xische Wirkung zeigt sich z. B. gegen echte Mehltaupilze wie Erysiphe graminis, Erysiphe cichoracearum, Erysiphe polygom. Sphaerotheca pannosa, Podosphaera leucotricha, Oidium fragariae, Oidium tuckeri, Sphaeroteca mors uvae, Sphaerotheca fusca-, gegen falsche Mehltaupilze wie Spetoria apii, Cercospora beticola, Cercospora rosae; gegen Grauschimmel wie Botrytis cinerea, gegen Rostpilze wie Puccinia pelargonii, Phragmidium mucronatum, Puccinia recondita, Uromyces fabae; gegen Sternrußtau (Marssonina rosae); gegen Fusarium spec, Aspergillus niger, Claviceps purpurea und Cloetiftia temulenta.
Von dem fungiziden Wirkstoff i-(n-Butyicarbamoyl)-2-benzimidazol-carbaminsäuremethylester (Benomyl) ist bekannt, daß er auch eine gewisse akarizide Wirkung ausübt Diese Wirkung ist jedoch so gering, daß die zusätzliche Spritzung von Akariziden im allgemeinen nicht eingespart werden kann.
Der erfindungsgemäß zu verwendende Wirkstoff kann auch mit anderen Fungiziden und/oder Akariziden gemeinsam angewendet werden, im allgemeinen ist das jedoch nicht erforderlich.
Zur Anwendung als Pflanzenschutzmittel wird der Wirkstoff Piperazin-1,4-diyl-bis-[1 -(2,2,2-trichloräthyl)-formamid] in üblicher Weise unter Verwendung von Hilfs- und Trägerstoffen z. B. als Emulsionskonzentrat, Lösungskonzentrat, Suspensionspulver, Spray, Granulat, Stäubepulver oder Beizpulver formuliert. Besonders bewährt haben sich Lösungskonzentrate, die als Lösungsmittel organische Säureamide wie z. B. Dime-
h-, thylformamid, Dimethylacetamid, N-Methylpyrrolidon oder N-Formylmorpholin enthalten. Aber auch andere aprotische Solventien wie Dimethylsulfoxid, Tetramethylharnstoff und Hexamethylphosphorsäuretriamid
sind als Lösipgsmittelzusätze geeignet Um eine· optimale fungjtoxische und ajcarizide Wirkung der Mittel zu erzielen, hat sich die Verwendung eines relativ hohen Anteils von Netzmitteln bzw. Emulgatoren als vorteilhaft erwiesen, wobei anionenaktive Verbindungen oder Mischungen von aiiionenaktiven mit nichtionogenen Verbindungen bevorzugt werden.
Der Wirkstoffgehalt der konzentrierten Formulierungen beträgt etwa 0,05 bis 80%r Für die Anwendung werden nötigenfalls Mittel mit einer Wirkstoffkonzentration von 0,5 bis 0,001% hergestellt Der bevorzugte Wirkstoffgehalt von Lösungskonzentraten beträgt 5—35%. Als Gehalt an Netz- und Emulgiermitteln werden in den Lösungskonzentraten 5—40% bevorzugt Diese Netz- und Emulgiermittel können auch erst beim Verdünnen der Formulierungen mit Wasser, unmittelbar vor der Anwendung zugesetzt werden. Ein solches Vorgehen empfiehlt sich auch bei Verwendung erfindungsgemäßer Suspensionspulver.
Formulierungsbeispiele
a) Lösungskonzentrat:
20 Gewichtsteile Wirkstoff gemäß Erfindung
20 Gewichtsteile Äthanolaminsalz der
Dodecylbenzolsulfonsäure
64 Gewichtsteile Dimethylformamid
104 Gewichtsteile = lOOVoL-Teile
b) Suspensjonspulver;
Wirkstoff gemäß Erfindung
kolloidale Kieselsäure
Natriumligninsulfonat
Djjsobutylnaphthalin-
natnumsulfonat
Harnstoff
80 Gewich tstejje
5 GewichtsteiJe
5 Gewichtsteile
1 Gewichtstefle
9 Gewichtsteile
c) ULV-Konzentrat:
18 Gewichtsteile Wirkstoff gemäß Erfindung 30 Gewichtsteile Triäthylenglykol 44 Gewichtsteile N-Methyl-pyrrolidon 8 GewichtsteUe Kondensationsprodukt von Nonylphenol mit 5 Mol Äthylenoxid
d) Aerosol:
0,1 GewichtsteUe Wirkstoff gemäß Erfindung 0,5 GewichtsteUe Äthanolaminsalz der
Dodecylbenzolsulfonsäure
10,0 Vol.-Teile N-Methylpyrrolidon 88,5 VoL-Teile Frigene
Die in a) und b) angegebenen Formulierungen werden für die Anwendung zu Mitteln mit einem Wirkstoffgehalt von vorzugsweise 3,5 bis 0,001 Gewichtsprozent mit Wasser verdünnt

Claims (1)

  1. Patentanspruch:
    Verfahren) zur Bekämpfung phytopathogener Organismen durch Behandlung von Nutzpflanzen mit Cil
    formarnid], dadurch gekennzeichnet, daß hierbei auch tierische Schädlinge, insbesondere Spinnjnflben, bekämpft werden.
    Aus der deutschen Offenlegungsschrift 19 01 421 ist bekannt, daß Piperazin-l,4-diyl-bis-[l-(2A2-trichIoräthyl)-formamid] der Formel
    O=CH-NH H2 H 2 NH—CH=O
    CH-N N — CH
    CbC H2 K2 CCl3
DE19712132210 1970-07-03 1971-06-29 Verfahren zur Bekämpfung phytopathogener Organismen Expired DE2132210C3 (de)

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AT602670A AT304164B (de) 1970-07-03 1970-07-03 Bekämpfung von tierischen Schädlingen

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DE2132210A1 DE2132210A1 (de) 1972-01-05
DE2132210B2 true DE2132210B2 (de) 1980-09-11
DE2132210C3 DE2132210C3 (de) 1981-12-10

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JP (1) JPS5529045B1 (de)
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TR (1) TR16790A (de)

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RO54786A (de) * 1968-01-23 1973-02-17

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TR16790A (tr) 1973-05-01
JPS5529045B1 (de) 1980-07-31
FR2104773A2 (de) 1972-04-21
AT304164B (de) 1972-12-27
FR2104773B2 (de) 1976-02-06
DE2132210C3 (de) 1981-12-10
GB1299044A (en) 1972-12-06

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