DE2132210B2 - Verfahren zur Bekämpfung phytopathogener Organismen - Google Patents
Verfahren zur Bekämpfung phytopathogener OrganismenInfo
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- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07D—HETEROCYCLIC COMPOUNDS
- C07D295/00—Heterocyclic compounds containing polymethylene-imine rings with at least five ring members, 3-azabicyclo [3.2.2] nonane, piperazine, morpholine or thiomorpholine rings, having only hydrogen atoms directly attached to the ring carbon atoms
- C07D295/04—Heterocyclic compounds containing polymethylene-imine rings with at least five ring members, 3-azabicyclo [3.2.2] nonane, piperazine, morpholine or thiomorpholine rings, having only hydrogen atoms directly attached to the ring carbon atoms with substituted hydrocarbon radicals attached to ring nitrogen atoms
- C07D295/12—Heterocyclic compounds containing polymethylene-imine rings with at least five ring members, 3-azabicyclo [3.2.2] nonane, piperazine, morpholine or thiomorpholine rings, having only hydrogen atoms directly attached to the ring carbon atoms with substituted hydrocarbon radicals attached to ring nitrogen atoms substituted by singly or doubly bound nitrogen atoms
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Description
zur Bekämpfung phytopathogener Pilze geeignet ist
Wie nun gefunden wurde, kann man überraschenderweise mit dem obengenannten Wirkstoff auch gewisse
tierische Schädlinge mit sehr gutem Erfolg bekämpfen. Solche tierischen Schädlinge sind beispielsweise Blattläuse (z.B. Calandra granaria), Wanzen (z.B. Cimex
lectularius), Schaben (z. B. Phyllodroma germanica) und
Spinnmilben (z. B.Tetranychus urticae).
Gegenstand der Erfindung ist dementsprechend ein Verfahren zur Bekämpfung phytopathogener Organismen durch Behandlung von Nutzpflanzen mit Piperazinl,4-diyI-bis-[l-(2,2,2-trichloräthyl)-formamid], dadurch
gekennzeichnet, daß hierbei auch tierische Schädlinge, insbesondere Spinnmilben, bekämpft werden.
Spinnmilben werden vor allem im Larvenstadium abgetötet und die Population dadurch stark dezimiert
Die erfolgreiche Bekämpfung von Spinnmilben ist in der Landwirtschaft von besonderer Wichtigkeit, da
durch starken Spinnmilbenbefall große Ertragseinbußen, z. B. im Obstbau, verursacht werden können.
Deshalb wurden bereits zahlreiche Pflanzenschutzmittel entwickelt, die Spinnmilben abtöten. Solche Akarizide
enthalten als Wirkstoffe beispielsweise 2-sek.-Butyl-4,6-dinitrophenyl-(2-methylcrotonat) und 2,4,5,4'-Tetrachlordiphenylsulfon. Auch eine Reihe organischer
Phosphorsäureester und Carbaminsäureester zeigt beachtliche Wirkung gegen Spinnmilben. Nach längerer
Anwendung der bekannten Akarizide wird jedoch häufig die Entwicklung von resistenten Spinnmilben
beobachtet. Zur Bekämpfung dieser resistenten Spinnmilben sind die erfindungsgemäßen Mittel besonders
geeignet Daß es auch gegenüber den erfindungsgemäßen Mitteln zur Resistenzbildung kommt, ist bisher nicht
beobachtet worden und ist aufgrund des Wirkungsmechanismus auch nicht zu erwarten.
Häufig treten gleichzeitig mit Spinnmilbenbefall an Nutz- und Zierpflanzen auch Pilzkrankheiten auf,
welche die betroffenen Pflanzen stark schädigen und dadurch zu erheblichen Ertragsausfällen führen können.
Die Erreger dieser Infektionen werden von den handelsüblichen Akariziden nicht oder nur in sehr
geringem Maße in ihrem Wachstum gehemmt. Infolgedessen ist es in der Landwirtschaft bisher üblich und
notwendig, neben Akariziden zusätzlich auch Fungizide einzusetzen, wobei häufig mehrere Wirkstoffe neben-
oder nacheinander verwendet werden müssen, um
verschiedene gleichzeitig auftretende Pilzkrankheiten
einzudämmen.
Durch die nun aufgefundene akarizide Wirkung von Piperazin-M-diyl-bis-fl-p^-trichlorathylJ-formamid]
wird es in Verbindung mit der hohen fungitoxischen Potenz dieser Verbindung ermöglicht, sowohl schädliche Pilze als auch Spinnmilben gleichzeitig und mit
einem einzigen Wirkstoff erfolgreich zu bekämpfen. Dadurch wird eine bedeutende Rationalisierung im
Pflanzenschutz erreicht, zumal infolge des breiten fungiziden Wirkungsspektrums des Wirkstoffs eine
Vielzahl von Pilzkrankheiten erfaßt wird. Eine fungito-
J5 xische Wirkung zeigt sich z. B. gegen echte Mehltaupilze wie Erysiphe graminis, Erysiphe cichoracearum,
Erysiphe polygom. Sphaerotheca pannosa, Podosphaera leucotricha, Oidium fragariae, Oidium tuckeri, Sphaeroteca mors uvae, Sphaerotheca fusca-, gegen falsche
Mehltaupilze wie Spetoria apii, Cercospora beticola, Cercospora rosae; gegen Grauschimmel wie Botrytis
cinerea, gegen Rostpilze wie Puccinia pelargonii, Phragmidium mucronatum, Puccinia recondita, Uromyces fabae; gegen Sternrußtau (Marssonina rosae); gegen
Fusarium spec, Aspergillus niger, Claviceps purpurea
und Cloetiftia temulenta.
Von dem fungiziden Wirkstoff i-(n-Butyicarbamoyl)-2-benzimidazol-carbaminsäuremethylester (Benomyl)
ist bekannt, daß er auch eine gewisse akarizide Wirkung
ausübt Diese Wirkung ist jedoch so gering, daß die
zusätzliche Spritzung von Akariziden im allgemeinen nicht eingespart werden kann.
Der erfindungsgemäß zu verwendende Wirkstoff kann auch mit anderen Fungiziden und/oder Akariziden
gemeinsam angewendet werden, im allgemeinen ist das jedoch nicht erforderlich.
Zur Anwendung als Pflanzenschutzmittel wird der Wirkstoff Piperazin-1,4-diyl-bis-[1 -(2,2,2-trichloräthyl)-formamid] in üblicher Weise unter Verwendung von
Hilfs- und Trägerstoffen z. B. als Emulsionskonzentrat, Lösungskonzentrat, Suspensionspulver, Spray, Granulat, Stäubepulver oder Beizpulver formuliert. Besonders
bewährt haben sich Lösungskonzentrate, die als Lösungsmittel organische Säureamide wie z. B. Dime-
h-, thylformamid, Dimethylacetamid, N-Methylpyrrolidon
oder N-Formylmorpholin enthalten. Aber auch andere aprotische Solventien wie Dimethylsulfoxid, Tetramethylharnstoff und Hexamethylphosphorsäuretriamid
sind als Lösipgsmittelzusätze geeignet Um eine·
optimale fungjtoxische und ajcarizide Wirkung der
Mittel zu erzielen, hat sich die Verwendung eines relativ hohen Anteils von Netzmitteln bzw. Emulgatoren als
vorteilhaft erwiesen, wobei anionenaktive Verbindungen
oder Mischungen von aiiionenaktiven mit nichtionogenen
Verbindungen bevorzugt werden.
Der Wirkstoffgehalt der konzentrierten Formulierungen
beträgt etwa 0,05 bis 80%r Für die Anwendung
werden nötigenfalls Mittel mit einer Wirkstoffkonzentration von 0,5 bis 0,001% hergestellt Der bevorzugte
Wirkstoffgehalt von Lösungskonzentraten beträgt 5—35%. Als Gehalt an Netz- und Emulgiermitteln
werden in den Lösungskonzentraten 5—40% bevorzugt Diese Netz- und Emulgiermittel können auch erst
beim Verdünnen der Formulierungen mit Wasser, unmittelbar vor der Anwendung zugesetzt werden. Ein
solches Vorgehen empfiehlt sich auch bei Verwendung erfindungsgemäßer Suspensionspulver.
Formulierungsbeispiele
a) Lösungskonzentrat:
a) Lösungskonzentrat:
20 Gewichtsteile Wirkstoff gemäß Erfindung
20 Gewichtsteile Äthanolaminsalz der
20 Gewichtsteile Äthanolaminsalz der
Dodecylbenzolsulfonsäure
64 Gewichtsteile Dimethylformamid
104 Gewichtsteile = lOOVoL-Teile
64 Gewichtsteile Dimethylformamid
104 Gewichtsteile = lOOVoL-Teile
b) Suspensjonspulver;
Wirkstoff gemäß Erfindung
kolloidale Kieselsäure
Natriumligninsulfonat
Djjsobutylnaphthalin-
natnumsulfonat
Harnstoff
80 Gewich tstejje
5 GewichtsteiJe
5 Gewichtsteile
1 Gewichtstefle
5 GewichtsteiJe
5 Gewichtsteile
1 Gewichtstefle
9 Gewichtsteile
c) ULV-Konzentrat:
18 Gewichtsteile Wirkstoff gemäß Erfindung 30 Gewichtsteile Triäthylenglykol
44 Gewichtsteile N-Methyl-pyrrolidon 8 GewichtsteUe Kondensationsprodukt
von Nonylphenol mit 5 Mol Äthylenoxid
d) Aerosol:
0,1 GewichtsteUe Wirkstoff gemäß Erfindung 0,5 GewichtsteUe Äthanolaminsalz der
Dodecylbenzolsulfonsäure
10,0 Vol.-Teile N-Methylpyrrolidon
88,5 VoL-Teile Frigene
Die in a) und b) angegebenen Formulierungen werden für die Anwendung zu Mitteln mit einem Wirkstoffgehalt
von vorzugsweise 3,5 bis 0,001 Gewichtsprozent mit Wasser verdünnt
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren) zur Bekämpfung phytopathogener Organismen durch Behandlung von Nutzpflanzen mit Cilformarnid], dadurch gekennzeichnet, daß hierbei auch tierische Schädlinge, insbesondere Spinnjnflben, bekämpft werden.Aus der deutschen Offenlegungsschrift 19 01 421 ist bekannt, daß Piperazin-l,4-diyl-bis-[l-(2A2-trichIoräthyl)-formamid] der FormelO=CH-NH H2 H 2 NH—CH=OCH-N N — CHCbC H2 K2 CCl3
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