DE212444C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 45 c. GRUPPE

W. TEICHMANN in KUNZENDORF, Kr. Steinau.

Schneidewerken.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 4. März 1908 ab.

Die Bindemähmaschinen erfordern zu ihrer Bewegung und ihrem Antriebe erhebliche Kraft, so daß ein häufiges Auswechseln der Zugtiere notwendig wird. Man hat daher schon Seilantrieb für Bindemähmaschinen vorgeschlagen nach Art des Dampfpflugbetriebes. Ferner ist man bei den bekannten Bindemähern genötigt, immer in einer Richtung zu fähren, so daß man beim Mähen meistens um

ίο den zu mähenden Schlag herumfährt. Um diesen Übelstand zu beseitigen, hat man vorgeschlagen — allerdings nicht für Bindemäher —, die Mähmaschine, mit zwei entgegengesetzt angeordneten Schneidewerken auszurüsten, so daß man hin und her über das Feld fahren kann.

Die vorliegende Erfindung geht von diesen bekannten Vorschlägen aus; ihr Wesen besteht darin, .daß die Schneidewerke symmetrisch zur Achse der Lauf- und Triebräder an einem Bindetisch angeordnet sind, wobei der Bindetisch um die Achse der Triebräder gekippt wird, so daß. immer nur ein Schneidewerk auf den Boden kommt. Die Schneidewerke sind durch ein Wechselradgetriebe mit dem Antriebsrad verbunden, so daß stets nur das nach unten gekippte Schneidewerk in Bewegung gesetzt wird. Durch die Anordnung dieses Wechselradgetriebes wird ferner erreicht, daß der Binde- und Ablegemechanismus beim Hin- und Hergehen der Maschine stets in der gleichen Richtung angetrieben wird.

Die Zeichnung veranschaulicht eine Ausführungsform der vorliegenden Erfindung, und zwar ist

Fig. ι eine Aufsicht auf eine Garbenbindemaschine,

Fig. 2 eine Vorderansicht und

Fig. 3 eine Seitenansicht.

Die in den Zeichnungen beispielsweise veranschaulichte Maschine entspricht im allgemeinen der üblichen Bauart dieser Maschinengattung, und es sind infolgedessen die wichtigeren Teile des Garbenbinders auch nur angedeutet. Die Maschine läuft auf dem Hauptrade i, das gleichzeitig in der üblichen Weise zum Antrieb der Maschine dient, und dem Rade 2. Sie ist wesentlich länger als eine, gewöhnliche Bindemähmaschine und hat an beiden Seiten je eine Schneidevorrichtung 3. Das zwischen diesen Schneidevorrichtungen liegende Transporttuch 4 ist naturgemäß genügend verbreitert, um zu, verhindern, daß die von der einen Schneidevorrichtung abgeschnittenen Getreidehalme bis auf das zweite Schneidewerk gelangen. Eventuell kann hier noch durch Schutzbleche oder besondere Vorrichtungen, die auf- und abkippbar sind, das eine nicht in Tätigkeit befindliche Schneidewerk abgedeckt werden.

Der Antrieb der beiden Schneidewerke erfolgt von dem Laufrade 1, wie bereits bemerkt, mit Hilfe des Wechselradgetriebes 5, das von einem der Maschinenführersitze verstellt werden kann. Von dem Wechselgetriebe 5 aus werden auch mit Hilfe bekannter Zahnkettengetriebe das endlose Tuch 4 und

ß. Auflage, ausgegeben am sp. September igog.)

die weiteren Teile des Bindemähers angetrieben. Auf eine Darstellung dieses Antriebes ist hier im allgemeinen verzichtet, da die Konstruktion des Bindeapparates sich in nichts von den bekannten Maschinen unterscheidet. Der Bindemäher ist auf jeder Seite mit einem Vorderwagen 7 beliebiger Konstruktion vorgesehen, der zum Steuern der Maschine dient. Die Steuerung erfolgt mit Hilfe des Hebelgestänges 8. Die Maschine ist so eingerichtet, daß sie um die Räder 1 und 2 gekippt werden kann, so daß das nicht in Tätigkeit befindliche Schneidewerk angehoben ist und nicht auf dem Boden entlang schleift.

Die besondere Ausführung der Maschine ist im übrigen beliebig.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Bindemähmaschine für Zugseilantrieb mit zwei entgegengesetzt angeordneten Schneidewerken, dadurch gekennzeichnet, daß die Schneidewerke symmetrisch zur Achse der Lauf- und Triebräder an dem um die Achse der Triebräder kippbaren Tisch befestigt sind, wobei der Bindemechanismus durch ein Wechselradgetriebe mit dem Antriebsrade verbunden werden kann.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.