DE212420C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

-JVI 212420-KLASSE 86 c. GRUPPE

Patentiert im Deutschen Reiche vom 30. Oktober 1908 ab.

Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Schützenwechselvorrichtung für mechanische Webstühle bzw. Bandwebstühle mit sogenannter Steiglade und hat die auch bei hoher Tourenzahl des Webstuhles sichere und stoßfreie Einstellung der Schützenreihen in die jeweilig erforderliche Höhenlage zum Zweck. Die Fig. i, 2 und 3 veranschaulichen einen für vier Schützenreihen, also für vier verschiedene Stellungen der Führungsstange ν eingerichteten Apparat.

Die von der Antriebswelle a des Webstuhles im Verhältnis 1:2 angetriebene Welle b setzt die wagerecht geführten Messer C₁ und c₂ einer nach Art einer Doppelhubschaftmaschine ausgebildeten Einrichtung vermittels der Arme U₁ und d₂ in hin und her gehende Bewegung.

Zur Erzielung eines, ruhigen Ganges und der erforderlichen Ruhe in den Stellungen der Schützen erfolgt der Antrieb der Welle b durch ein exzentrisches Rad auf der Welle a, welches in ein elliptisches der Welle b eingreift.

Die Haken S₁ und e_% bzw. ej und e_n ' werden durch nachstehend beschriebene Vorrichtung gegen die Messer gestellt und mitgenommen. ... .

Die von der Jacquard- bzw. Schaftmaschine zu bewegenden zwei Wendehaken ^₁ und f₂,

welche 'an der schwingenden Bewegung des Hebels g, hervorgerufen durch das auf der Antriebswelle α befestigte Exzenter h, teilnehmen, drehen, wenn das Anheben von der Jacquard- bzw. Schaftmaschine aus erfolgt, die zugehörigen zwei Wendesterne * um 90 °; letztere werden von den durch Federkraft belasteten Hebeln k in ihrer jeweiligen Stellung festgehalten und mit ihnen die Exzenter I₁ und I₂, welche mit den Wendesternen starr verbunden sind.

Diese zwei Exzenter heben bzw. senken durch die um m drehbar angeordneten Hebel M₁ und n₂ bzw. durch die Zugstangen O₁ und O₂ die um φ drehbaren, mit verstellbaren Nasen q₁ und q₂ versehenen dreiarmigen Hebei r_x und r₂, während die zwei Doppelplatinen e_x und e₂ bzw. e, und e_n gleichzeitig gesenkt und gehoben werden, da sie auf Vorsprüngen der Flacheisen S₁ und S₂ ruhen.

Die Erhöhung eines Exzenters / bewirkt ein Heben einer Nase ^₁ oder q₂ und ein Senken der Doppelplatinen e_x und e₂ bzw. C₁ und e_n.

Das Exzenter h ist so gestellt, daß die Umsteuerung in dem Zeitpunkt erfolgt, in welchem zwischen den .Nasen der Platinenhebei t und den Nasen q etwas Spielraum ist. Hierdurch wird eine zeitlich richtige Aufeinanderfolge der einzelnen Funktionen erreicht. Das Senken der Doppelplatinen e bzw. das Heben der Nasen q veranlaßt entweder ein Verharren der Hebel t. in ihrer Ruhelage oder aber ein Zurückgehen aus der gezogenen Stellung in die Ruhelage (s. Fig. 2).

Im anderen Falle ziehen die Messer die Haken und mit ihnen die Hebel t nach vorn, deren Nasen sich vor q setzen und den betreffenden Nasenhebel in jener Stellung festhält, welche t_x in Fig. 2 veranschaulicht,

Durch den Wechsel der Stellung der beiden Hebel t zueinander können vier verschiedene Stellungen der Führungsstange erreicht werden; letztere überträgt dann vermittels des Hebels w die Bewegung auf die Schützenreihen.

Die hierin beschriebene Wechselvorrichtung bietet den großen Vorteil gegenüber den bekannten Vorrichtungen, daß dieselbe außerhalb des Webstuhles angebracht ist, an einer Stelle, wo derselbe leicht zu übersehen und ebenfalls Regulierungen bequem vorgenommen werden können.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:
   Schützenwechsel für Webstühle, insbesondere Bandwebstühle, dadurch gekennzeichnet, daß der Summenhebel für die Kasteneinstellung durch eine nach Art einer doppelt hebenden Offach-Schaftmaschine ausgebildete Einrichtung bewegt wird, bei welcher das Einlegen der Doppel)

   platinen

   e₂ bzw. e

   in die Messer

   ( _l jj

   (c_lt C₂). und das Sperren der Platinenhebe] (t) durch von der Mustervorrichtung eingestellte, mit verstellbaren Sperrnasen (q) versehene Hebel (r) erfolgt.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.