DE2124003C2 - Threonyl-lysyl-prolyl-arginin, Derivate und Salze und diese Verbindungen enthaltende pharmazeutische Präparate - Google Patents
Threonyl-lysyl-prolyl-arginin, Derivate und Salze und diese Verbindungen enthaltende pharmazeutische PräparateInfo
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Description
c) an der Hydroxylgruppe des Threonins veresterte oder
d) an der Aminogruppe des Threonins acylierte Derivate
sowie die pharmakologisch verträglichen Salze dieser Verbindungen.
2. Pharmazeutische Präparate, dadurch gekennzeichnet, daß sie eine therapeutisch wirksame
Menge von wenigstens einer Verbindung nach Anspruch 1 und übliche Träger- und Hilfsstoffe
enthalten.
Die Erfindung betrifft ein neues, therapeutisch wertvolles Tetrapeptid bzw. dessen Derivate und Salze,
die in verbesserter Weise auf Phagozytose oder Pinesytose einwirken.
Die Gammaglobulinfraktion des gesamten Säugetierblutes ist die Fraktion, welche die vom Körper
erzeugten Antikörper enthält, um dem Angriff durch Antigene entgegenzuwirken. Die Gammaglobulinfraktion
von Säugetierblut ist also insbesondere die Fraktion, in welcher die Substanzen enthalten sind, die
der Körper zur Bekämpfung von Angriffen durch Infektionskrankheiten einsetzt. Die Herstellung von
Antikörpern ist ein natürlicher Abwehrmechanismus des Körpers und wird durch die Anwesenheit von
'Antigenen im Körper angeregt. Normalerweise werden spezifische Antikörper zur Bekämpfung spezifischer
Antigene erzeugt und in vielen Fällen behält der Körper danach einen Antikörpergehalt gegenüber spezifischen
Antigenen oder infektiösen Organismen, so daß Neuinfizierung gehemmt und oft verhindert wird.
Die Verwendung der Gammaglobulinfraktion des Säugetierblutes als ein therapeutisches Mittel hat
deshalb in der Medizin beträchtliche Aufmerksamkeit gefunden, da es möglich schien, diese Fraktion von
einem Einzelindividuum, der eine Infektion erfolgreich überwunden hatte, zu verwenden, um den Widerstand
gegen die gleiche Infektion in einem anderen Individuum zu erhöhen.
Leider hat sich dieser Versuch der Prophylaxe als nicht ausreichend erfolgreich erwiesen und kann außer
in Fällen von Gammaglobulinämie nicht für längere Zeit
angewendet werden. Dafür liegen mehrere Gründe vor. Ein Grund ist, daß Patienten oft Gammaglobulin
ablehnen, insbesondere bei wiederholten Gaben, weil das Gammaglobulin wie ein Antigen wirkt und
Antikörper als Gegenreaktion gebildet werden. Ferner kann eine Zunahme des Gammaglobulinspiegels im Blut
über den normalen Wert hinaus ungünstige Auswirkungen haben, wie man bei der Hypergammaglobulinämie
sehen kann. Dariiber hinaus ist sogar in den Fällen, in denen eine Gammaglobulinbehandlung angewendet
werden kann, die Behandlung nicht so wirksam wie erwünscht, weil der größte Teil davon mehr dazu neigt,
im Blut der Patienten zu verbleiben als sich in dem Zellgewebe, welches der übliche Infektionsherd darstellt,
zu verteilen.
Es wurde nun gefunden, daß das Tetrapeptid L-Threonyl-L-lysyl-L-proIyl-L-arginin, welches aus
ίο Gammaglobulin durch die nachfolgend beschriebenen
Verfahren gewonnen werden kann, das aber nicht als diskretes und freies Molekül im Gammaglobulin
existiert, die Wirkung hat, Phagozytose und eine anschließende Bakterienvernichtung durch polymor-
phonukleare Blutleukocyten, insbesondere neutrophile Leukocyten, in Säugetieren zu stimulieren. Es fördert
ebenfalls im gleichen Ausmaß die Pinozytost: ?/obei die
Zellen von dem umgebenden Medium genähert werden können. Ferner besitzt es keine Antigenwirksamkeit.
Die vorliegende Anmeldung betrifft dieses Tetrapeptid und Derivate und pharmakologisch geeignete Salze
desselben.
Erfindungsgemäße Verbindungen, in denen die Aminosäuren sämtlich in L-Form vorliegen, werden als
Phagazytose- und Pinozytose-stimulierende Mittel bevorzugt Die Wirksamkeit kann vermindert werden,
wenn wenigstens eine der in L-Form vorliegenden Aminosäuren durch eine D-Aminosäure ersetzt wird.
Durch einen derartigen Austausch ist es möglich, die Simulatoren in Inhibitoren zu verwandeln.
Die variierende stimulierende oder hemmende Wirkung ist deshalb sehr wichtig, weil es medizinische
Syndrome gibt, bei denen der Patient im wesentlichen nicht zur Phagozytose oder Pinozytose fähig ist, was bei
Individuen mit Splenektomie der Fall ist, und Zustände,
bei denen die Phagozytose so ausgeprägt ist, daß andere offensichtlich normale Zellen verbraucht werden.
Dieses geschieht mit Patienten, die unter den sogenannten Kollagen-Krankheiten, wie zum Beispiel rheumatisehe
Arthritis und Lupus erythematodes, leiden. Eine abnormale Phagozytosewirksamkeit bei diesen Patienten
kann zu einer krankhaften Gefäßveränderung in den Gelenken und anderen Organen führen. Daher ist eine
Behandlung von diesen Patienten mit den erfindungsgemäßen Inhibitorverbindungen durchzuführen.
Wie oben erwähnt, wird bevorzugt, wenn im Thr-Lys-Pro-Arg alle Aminosäuren in der L-Form
vorliegen, sofern die höchst stimulierende Wirkung erwünscht wird. Der Einfachheit ha;'jer wird diese
Verbindung als Tuftsin IV bezeichnet.
Di3ses Tetrapeptid wurde chemisch synthetisiert und
erwies sich mit einem der Produkte als identisch, die in äußerst geringen Mengen von Gammaglobulin durch
sehr langwierige Verfahren abgetrennt werden können, die die Spaltung von Leukokinin, eines der bekannten
Proteinfraktionen in Gammaglobulin, umfassen. Leukokinin wird in der Milz hergestellt oder aktiviert.
Individuen mit Splenektomie haben deshalb einen Mangel an Tuftsin IV.
Tuftsin !V, wie es in dem Blut von Säugetieren enthalten ist, stellt einen Teil des größeren Moleküls
Leukokinin dar, was aus der Abtrennungsmelhode erkennbar wird, bei der ein spezifisches Enzym
Leukokininase für die Spaltung erforderlich ist. Es
hi scheint, daß Phagozytose und Pinozytose durch einen
Mechanismus angeregt wird, welcher umfaßt a) Bindung des Leukokininmoleküls an eine bestimmte Stelle an der
Zellmembrane, b) Spaltung des Leukokininmoleküls
durch die Wirksamkeit der Membranenzyms-Leukokininase, welches einen integralen Teil der Bindungsstelle
bildet, und c) Überführung als Komplex mit dem Enzym zu der Stelle seiner Wirksamkeit, wo es offensichtlich
zur Ausübung seiner stimulierenden Wirkung zerstört wird. In keinem Fall ist ein Verfahren bekannt, welches
nicht die enzymatische Spaltung erforderlich macht und die Isolierung des reinen Tetrapeptids ermöglicht: Es ist
tatsächlich kein Verfahren bekannt, das die Isolierung von geeigneten Mengen an Tuftsin IV aus einer in
praktisch annehmbaren Menge an Säugetierblut ermöglicht.
Leukokinin selbst ist als therapeutisches Mittel nicht
geeignet, weil das Molekül nicht als ein autologes Molekül erhalten werden kann, sondern nur aus
vereinigten heterologen Quellen. Aus diesem Grunde und wegen seiner Größe und differierenden Struktur,
leitet es eine Antigen-Antikörper-Reaktion in den:
Wirtorganismus el" und wird zurückgewiesen. Tuftsin IV jedoch scheint in jeglichem menschlichen Leukokinin
identisch zu sein, und weil es ein kleines Molekül ist, verursacht es keine Antikörper-Reaktion.
Als kleines Molekül wird es außerdem leicht in das
Zellgewebe transportiert, wo es eine Phagozytose-Wirkung auf jeglichem Organismus oder Teilchen durch
direkte Einwirkung auf die Phagozylen und nicht die Bakterien ausübt. In diesem Sinne wirkt Tuftsin IV als
ein allgemeines Antibiotikum, aber es verursacht nicht wie dieses eine allergische Reaktion und bewirkt auch
nicht das erhöhte Auftreten von resistenten Organis- so
men. Dieses ist oft bei bakteriellen Infektionen, die mit Antibiotika behandelt werden, der FaI,, weil sie selektiv
auf die Bakterien wirken und dubei resistcnte Mutante
überleben. Tuftsin IV ist ein nicht toxis hes, nicht-antigenes, therapeutisch geeignetes, Phagozytose und }5
Pinozytose stimulierendes Tetrapeptid, das die körpereigene Abwehr gegen das Eindringen von Fremdsubstanzen
erhöht.
Tuftsin IV kann aus verschiedenen Gammaglobulinfraktionen,
die auf Phosphorcellulosekolonnen chromatographiert worden sind, erhalten werden. Das allgemeine
Verfahren wird nachfolgend beschrieben.
Gammaglobulin wird aus Menschen-, Hunde- oder
Kaninchen-Serum durch Ausfällung bei 0,33 Ammoniumsulfatsättigung erhalten. Das Verfahren für die
Isolierung der Tuftsine wird ausführlich in den Beispielen beschrieben, Tuftsin I wird durch Behandlung
einer Fraktion aus einer Phosphorcellulosekolonne (PCI) mit Trypsin oder Enzymen, die aus den
Membranen der roten Blutkörperchen und den Membranen der Zellen von polymorphonuklearen
neutrophilen weißen Blutkörperchen erhalten worden sind, hergestellt.
Tuftsin IV wird aus der Phosphorcellulosefraktion IV (PC IV) durch Behandlung dieser Fraktion mit Trypsin 5s
oder Enzymleukokininase, die aus den Membranen der neutrophilen Leukocyten und aus peritonealen Ausscheidungen
des Kaninchens durch bekannte Verfahren hergestellt worden sind, erhalten. Es sind in der
Hauptsache Peptide, die von dem Rest der Proteine mi
nach der Enzymbehandlung durch Ausfällung der letzteren mit 5% Trichloressigsäure abgetrennt werden.
Der überstehende Teil enthält die Tuftsinverbindungen. Trichloressigsäure wird durch Ätherextraktion entfernt
und die Tuftsine werden lyophilisiert und an Sephadex fts
G-IO Kolonnen Chromatographien, die mit einer fließenden Elutionsflüssigkeit aus mit Chloroform
gesättigter 0,1 η Essigsäure im Gleichgewicht steht. Die abfließende Lösung wird in 1 ml Proben aufgefangen.
Die Proben 115 bis 125 enthalten Tuftsin II, und die Proben 135 bis 158 enthalten Tuftsin III und IV. Die
Lösung, welche Tuftsin III und IV enthält, wird lyophilisiert und in Pyridin-Azetat-Puffer bei pH 4
aufgenommen. Die Mischung wird in Dowex 50 Kolonnen chromatographiert und bei pH 4,0 bis 6,0 in
1,2 bis 2,5 m Pyridinlösung {lineares Konzentratiousgefälle)
eluiert. Die abfließende Lösung wird in 2 ml Proben aufgefangen. Tuftsin III ist in den Proben 20 bis
35 und Tuftsin IV ist in den Proben 65 bis 78 enthalten.
Tuftsin IV wurde einer Dünnschichtchromatographie unter Verwendung von Propanol/Wasser 2 :1 unterzogen
und man erhielt eine einzelne Zone. Die Behandlung des Peptids mit Dansylchlorid ergab eine einzelne
fluoreszierende Zone bei der Dünnschichtchromatographie mit Silicagel unter Verwendung von Chloroform-Methanol-Essigsäure
im Verhältnis von 15:4:1.
Durch Hydrolyse von Tuftsin IV mit 6n HCl bei 1050C für die Dauer von 20 Stunden wurde Threonin.
Lysin, Prolin und Arginin im Verhältnis von 1,00 :1,00 :1,05 :0,92 erhalten. Durch Abbau mit Carboxypeptidase
B wird nur Arginin als C-terminale Aminosäure freigesetzt. Nach dem Abbau mit Leucinaminopeptidase
wird nur Threonin als N-terminale Aminosäure freigesetzt Außerdem ergeben die Produkte
der enzymatischen Umsetzungen durch »Dansylierung« nur Arginin und Threonin als die freien
Dansylkomponenten. Die positive Sakaguchi-Färbung sprach nach der Umsetzung mit Carboxypeptidase B
weiterhin auf der Silicagel-Dünnschicht für die Anwesenheit
von Arginin als eine Aminosäure mit Carboxylendgruppen. Durch Tritiumaustausch im Anschluß an
die Behandlung des Peptids mit Essigsäureanhydrid in Pyridin in Tritiumwasser wurde Arginin als der einzige
radioaktive Rest festgestellt. Die Anwesenheit von Prolin zwischen Lysin und Arginin wurde durch die
Beständigkeit des Peptids gegenüber JVypsinaufschluß
nachgewiesen. Die Entfernung von Arginin durch Carboxypeptidase B und Erhitzen unter Rückfluß des
restlichen Peptids mit Essigsäureanhydrid für 45 Minuten in Tritiumwasser ergab Prolin als der einzige
radioaktive Rest. »Dansylierung« des Peptids nach Entfernung von Threonin mit Aminopeptidase ergab
Didansyllysin als die nächste Aminoendgruppe. Auf diese Weise wurde die Struktur von Tuftsin IV als
Thr-Lys-Pro-Arg nachgewiesen. Dies wird ferner durch Edmanabbau und Identifizierung der Thiohydantoinreste
und auch durch »Dansylierung« des erhaltenen Rückstandes und der Edman Subtraktivmethode bestätigt.
Die Identität von Tuftsin IV wird schließlich auch durch dessen Synthese aus den Teil-Aminosäuren, wie
sie unten und in den Beispielen erläutert wird, nachgewiesen.
Tuftsin IV kann auch aus der im Handel erhältlichen Gammaglobuün-Cohn-Fraktion Il durch das in den
Beispielen erläuterte Verfahren, jedoch nicht in praktisch verwendbaren Mengen isoliert werden.
Die Phagozytose-Wirksamkeit des erfindungsgemäßen Produktes wird durch den nachfolgenden Versuch
nachgewiesen:
Es wurden Leukocyten-Schichten von Hunde- oder
Menschenblut oder peritonealen Ausscheidungen von Kaninchen oder Meerschweinchen hergestellt, dreimal
mit Krebs-Ringer-Medium gewaschen und in dem gleichen Medium suspendiert. Insgesamt 0,15 ml dieses
Mediums, das 4-5x10* neutrophilische Leukocyten
pro mm3 enthielt, wurden in ein Reaktionsgefäß
pipettiert. Dann wurden 0,1 ml der Tuftsinmischung mit
0,2 bis 2 γ, in das Gefäß gegeben und dann 0,05 ml an inaktiviertem Opsonin-reichem Serum opsoninbehandelten
Staphylokokken zugefügt Somit lagen 1,5 bis 2 Bakterien pro Neutrophil vor. Das Endvolumen betrug
0,3 ml. Dieses wurde bei 8 U.p.M. und 35°C für eine halbe Stunde lang zentrifugiert. Dann wurden Aufstriche
hergestellt und mit Wrights Farbe gefärbt. Die Anzahl der gezählten Zellen, in denen Bakterien
eingeschlossen sind, auf je 100 Zellen stellt den Phagocytose-Index.
Die stimulierende Wirkung von Tuftsin IV wird durch 3stündige Inkubation bei 300C mit Pronase, Subtilisin,
Carboxypeptidase B und Leuzin-Aminopeptidase, unter Verwendung von 40 μg Protein pro ml unter optimalen is
Bedingungen der Enzymwirkung, zerstörL In ähnlicher Weise wird es durch Inkubation mit den löslichen
Anteilen in der Flüssigkeit über zerstörten Leukocyten und Membranpräparaten von menschlichen Erythrocyten
und Rattenleber bei pH 7,0 in Phosphorpuffer zerstörL In all diesen Medien ist der Phagoytose-Wert
gleich groß wie bei den Vergleichsprob-m. Tuftsin IV
wird durch Belüftung in Anwesenheit oder Abwesenheit von Cystein, Erwärmung auf 8O0C für die Dauer von 10
Minuten in 80% Äthanol, enzymatische Behandlung mit Trypsin, Chymotrypsin, Clostridiopeptidase B, Phosphatase,
Desoxyribonuklease oder Ribonuklease nicht zerstörL Der nach solchen Behandlungen erhaltene
Phagozytose-Wert war etwa 2,5mal größer als derjenige
bei den Vergleichsproben. Tuftsin IV ist löslich in 95°/oigem Alkohol, Pyridin und Essigsäure und unlöslich
in Äther.
Die erfindurigsgemäßen Produkte sind wertvolle
therapeutische Mittel für Mensch und Säugetiere und als anregende oder hemmende Mittel in äußerst
niedrigen Dosen wirksam. Der Arzt oder Tierarzt kann die Dosis bestimmen, die für eine bestimmte Anwendung
am geeignetsten ist. Diese kann von Patient zu Patient je nach der Größe desselben, den Behandlungsbedingungen und anderen Faktoren, die leicht von
einem Fachmann bewertet werden können, variieren. Für kontinuierliche Verabreichung über längere Zeiträume
hinaus an Individuen mit mehr oder weniger permanenten metabolischen Abweichungen oder Individuen
mit Splenektomie werden die Produkte normalerveise in unterschiedlichen Dosisformen verabreicht,
die verhältnismäßig groß sein können, um einen entsprechenden Blutspiegel schnell aufzubauen, und
auch verhältnismäßig klein, um einen wirksamen Spiegel aufrechtzuerhalten. Für zeitweilige Behandlungen
zur Bekämpfung von akuten oder chronischen Infektionen können unterschiedliche Dosen angewendet
werden. Die Produkte können in sehr hohen Mengen verabreicht werden, sogar bis zu 2 oder mehr
Gramm pro Tag. Normalerweise werden sie in Dosiseinheiten von etwa 250 mg des aktiven Bestandteils
verabreicht und die Anzahl der Einheiten, die dem Behandlungszustand angepaßt ist, kann täglich vorgeschrieben
werden.
Die erfindungsgemäßen Produkte können allein gereicht werden. Sie werden im allgemeinen jedoch mit
pharmazeutisch geeigneten, nicht toxischen Trägern verabreicht, wobei das Mengenverhältnis von der
Eignung und der chemischen Natur des bestimmten Trägers, der gewählten Verabreichungsart und der
üblichen pharmazeutischen Praxis mitbestimmt wird, /um Beispiel kernen sie zur Bekämpfung von
verschiedenen Infektionen oder zur Aufrechterhaltung von einem therapeutisch wirksamen Spiegel im Blut
oder im Gewebe oral in der Form von Tabletten oder Kapseln, die einen Träger in der Form von Scärke,
Milchzucker, bestimmte Tonerdesorten usw. enthalten, verabreicht werden. Sie können mit einem entsprechenden
Überzug versehen sein, damit sie gegenüber der Magensäure und Verdauungsenzymen des Magens
beständiger sind. Für intravenöse und intramuskuläre Verabreichung können sie in der Form einer sterilen
Lösung verabreicht werden, in der auch andere gelöste Stoffe enthalten sind, zum Beispiel genügend Salze oder
Glukose, um die Lösung isotonisch zu machen.
Die erfindungsgemäßen Produkte haben den besonderen Vorteil, daß sie im Gegensatz zu vielen
therapeutischen Produkten, die eine Peptidbindung enthalten, oral verabreicht werden können, weil sie
gegenüber enzymatischer Hydrolyse durch die Enzyme des unteren Verdauungstraktes beständig sind. Auf
Grund ihrer amphoteren Natur können sie für orale Verabreichung an nichttoxischen Ionenaustauscherharze
absorbiert werden, die entweder anionisch oder kationisch sein können, um eine langsame Freigabe
entweder im Magen oder den Därmen oder beiden zu bewirken. Außerdem bewirkt die Absorption bei diesen
Harzen, daß sie umso beständiger gegenüber enzymatischer Zersetzung sind.
Ein weiterer Vorteil, der sich aus der amphoteren Natur der erfindungsgemäßen Produkte ergibt, leigt
darin, daß sie in Form von pharniakologisch geeigneten
Salzen verwendet werden können, die entweder Metallsalze oder Säureadditionssalze sein können.
Diese Salze haben den Vorteil, daß sie wasserlöslich sind und sich besonders für parenterale Verabreichung
eignen. Die Metallsalze, insbesondere die Alkalisalze, sind verhältnismäßig stabil und werden aus diesem
Grunde gegenüber den Säureadditionssalzen bevorzugt. Die Natriumsalze werden besonders bevorzugt, da sie
leicht herstellbar sind.
Die Säuren, die zur Herstellung der erfindungsgemäßen pharmakologisch geeigneten Säureadditionssalze
verwendet werden können, sind solche, die nicht toxische Anionen enthalten. Zu Beispielen wie diesen
zählen: Chlorwasserstoff-, Schwefel-, Phosphor-, Essig-, Milch-, Zitronen-, Wein-, Oxal-, Bernsiein-, Malein-,
Glukon- und Zuckersäure.
Das erfindungsgemäße Tetrapeptid kann nach für die Synthese von Peptiden bekannten Verfahren hergestellt
werden. Im allgemeinen unifassen diese Verfahren die stufenweise Herstellung durch aufeinanderfolgende
Verknüpfung mit einer weiteren Aminosäure, um fortschreitend größere Moleküle herzustellen. Die
Aminosäuren werden durch Kondensation zwischen der Carboxylgruppe einer Aminosäure und der Aminogruppe
einer anderen Aminosäure miteinander verbunden. Zur Regelung dieser Reaktionen ist es notwendig, daß
die Aminogruppe der einen Säure und die Carboxylgruppe der anderen blockiert werden. Es ist notwendig,
daß die Schutzgruppen leicht entfernbar sind. Die gesamte Folg" der Reaktionen muß ohne Razemisierung
der Produkte stattfinden. Threonin besitzt eine zusätzliche funktiönelle Gruppe, nämlich die Hydroxylgruppe.
Es ist normalerweise erforderlich, daß eine solche zusätzliche Gruppe mit einem leicht entfernbaren
Blockierungsmittel geschützt wird, so daß die Kondensation n:~ht gestört wird.
Die meisten der. Verfahren zur Herstellung von Polypeptiden sind zur Synthese des erfindungsgemäßen
Tetrapeptids anwendbar.
Gegenwärtig bevorzugte Verfahren sind das Merrifield-Verfahren
und das N-Carboxyanhydridverfahren. Bei dem zuerst genannten Verfahren wird eine
Aminosäure zuerst an ein Harzteiichen gebunden, wie
über eine Esterbindung, und das Peptid wird stufenweise ί
durch aufeinanderfolgende Addition der geschützten Aminosäuren /u der wachsenden Kette gebildet.
Hei dem zweiten Verfahren wird ein N-Carboxyaminosäureanhydrid
mit der Aminogruppe einer zweiten Aminosäure oder eines Peptids unter solchen Bedingun- i"
gen umgesetzt, daß die einzige in ausreichender Konzentration in reaktiver form während des Reak
uonsverlaufs anwesende Aminogruppe diejenige ist. die
an der Imsetziing beteiligt sein soll. Diese Regelung
wird durch Auswahl von Konzentration. Temperatur. '■
/.fit und Wasserstoffionenkon/entration bewirkt. Die
Verkniipfungsreaktion findet normalerweise unter alkalischen
Bedingungen statt, gewöhnlich bei einem nH-WVrt um etwa 8") his I i. Das als Zwischenprodukt
erhaltene ( arbamat wird dann dekarboxvüert. indem >
der pH-Wert auf etwa 5 bis 3 herabgesetzt wird. Das
gebildete Produkt kann mit einem anderen N-C'arboxvaminosiiureanhvdrid
ohne Trennung und unter den mi wesentlichen gleichen Bedingungen umgesetzt
werden. Dieses Verfahren stellt eine sehr schnelle :~>
Herstellungsmethode fur PoK peptide dar.
Das sv nthetisch hergestellte Tuftsin IV erw ies sich mit
dem durch das oben genannte Verfahren isolierte Produkt als identisch.
Tuftsin \\ eignet sicn. um ie'cht Modifikationen des e
Moleküls '.«irzunehmen und Verbindungen herzustellen.
die eine größere oder geringere Aktivität als das
S'.imnite-ntpeptid aufweisen, oder mehr oder weniger
leicht '."!; dem Gewebe absorbier; werden oder speziell
für die gewählte Art der \ erabreichung geeignet sind.
Tuftsin l\ t,:nn leicht als Amid erhalten werden. Zum
Bespiel -:.!pr, das Tetrapeptid mii Thionv ichlond unter
Bildung des Säure* hlonds iimec^.i/l werden und dieses
r<_.st?.er· }··:■·■ Λ-f.niiMiiak unter Biiiiung des -\mids bei
B-j.i'r-L' inL'C.. ho denen die Razemisieruiig herabge- :■
--.ν WIr1;. Di- TeTapept'd k.inr auch durch au'eir.andcriolgende
Verknüpfung ■■'·'". Prolin, l.vsm und
Threonin ni:· eine·" ArgmncMer gebildet werden und
anschließend w;r.: der erhaltene Tetrapeptidester zu
eine" -\~:d d'jT^h AmmonoKse umgewandelt. :'
Bei de-, Ϊλ'ογ:" rändelt es s;;h um die C - bis
(.---Vkvle^-
Fnz\ me -:r.d im Körper vorhanden, die sowohl die
Amx!· .:> ,i'\r r!-e E-'ergrupp-jr. hvdroi'.sieren. so daß
die stimulierende' V\ irkung der Saure erh.ii'en wird. "■■
Sowohl Ester- aK auch Amidder.v ate -,r,d als therapeutische
Mute: s-.cizr.c. wei; sie eine erhöhte chemische
Stabilität irr; Verglich zu den freien Sauren aufweisen.
Sie weiser, andere -\bsorptions- und Diffusionsgeschwindigkeiten in die Gewebe und verzögerte v-Ausscheidung
durch c;e Nieren auf. Sie können in Form von pharmakologisch geeigneten Salzen verwendet
werden.
Eine sehr geeignete Klasse der Derivate ist diejenige.
bei welcher die freie Hydroxylgruppe von Threonin, mit r->
emer Aikanosi- oder Aikenoylgruppe. welche bis zu 18
Kohlenstoffatome enthält, verestert ist. Es kann auch
die Aminogruppe von Threonin, mit einer Alkanoyl- oder Alkenoy!gruppe, weiche bis zu 18 Kohlenstoffatomen
enthält, acylier; werden. In beiden Fällen werden --=,
bildenden Gruppen etwa 1! bis 18 Kohlenstoffatome enthalten, da die längeren Kohlenwasserstoffketten
eine erhöhte l.ipoid-l.öslichkeit dem Molekül vermitteln und deren Transport durch die Zellenwiinde erhöht
wird.
Beide Typen von Derivaten können direkt aus dem Tetrapeptid hergestellt werden, vorzugsweise werden
sie jedoch durch Einbringen in das Peptid während der Synthese einer Aminosäure mit der gewählten Gruppe,
wobei zum Beispiel die Alkanoylgruppe bereits anwesend ist.
Es wurde festgestellt, daß beim Stehenlassen auch unter normaler Kühlung das gesamte Blut seine
Phagocv losew irksainl· · -11 ν erliert und die weißen Zellen
zu verschwinden beginnen. Die Zugabe von geringen Mengen von Tuftsin IV hat eine umgekehrte Wirkung.
Die folgenden Beispiele dienen zur näheren Erläuterung
der Erfindung:
Beispiel I
TiMiMIiC' aus Ci in ti iitif globulin lim cn i.eukokiMiM
TiMiMIiC' aus Ci in ti iitif globulin lim cn i.eukokiMiM
Gammaglobulin (150 mg) von der Cohnfraktion Il in
IO ml 0.05 m Acetatpuffer (pH 4.8) wurde auf eine ( ellulosephosphatsäule (4 ' 12cm). die \orher mit dem
gleichen Puffer bis zum Gleichgewicht behandelt
worden war. aufgebracht. Die Hießgeschwindigkeit wurde auf 2 ml/Min, eingestellt und der Abfluß wurde in
Portioner, von 4.0 ml aufgefangen. Das drei- bis vierfache Volumen des l.osungsmittelpuffers (400 bis
550 ml) wurde durch die Säule laufen gelassen, um eine
Entfernung des gelegentlich \ ei unreinigenden Albumins
zu gewährleisten. In diesem Abfluß ist kein
Gammaglobulin enthalten. Die erstr Gammaglobulinfraktion
wurde mit 0.05m Acetatpuffer (pH 4.8) in
0.15 m NaCI eluiert und enthielt 51 mg Protein (34an).
Die Eluierung mit dem gleichen Puffer wurde fortgesetzt bis die Absorption bei 280 mii denenigen
des Puffers entsprach. Dies wurde routinemäßig mit
leder Fraktion erreicht, nachdem das 1.3- bis 1."fache
Volumen des elmerenden. Puffers durch die Säule
gegangen waren, d.h. bis IHO-230 ml des Abflusses
aufgefangen waren. Die zweite Fraktion enthielt 37 ml Gammaglobulin (23'Ί·) und wurde unter Verwendung
von 0.05 m Acetatpuffer (pH 5.0) in 0.15 rn Na(I eluiert:
die dritte Fraktion von 2^ mg (H"'") wurde hei pH 5.2
unter sonst gleichen Mengen an Puffer und Salzkonzentration
eluiert. Schließlich wurde eine vierte Fraktion. 20 mg Gammaglobulin (I 3";i) eluiert. indem sowohl der
pH-Wert auf 5.4 als auch die NaCI-Konzentration auf
o.2m erhöht wurde. Die AnaKsc der Ergebnisse
hinsichtlich lies gesamten, in jeder Fraktion gewonnenen
Proteins ergab eine Standardabweichung \on e:· a r 5"·Ί für die ersten beiden Fraktionen und etw λ ± 2'"'"
fur die letzten beiden Fraktionen.
Dann wurde eine erneute Chromatographie der getrennten Fraktionen durchgeführt. Jede Fraktion
wurde auf eine 0.60 Sättigung mit festem Ammoniumsuifat eingestellt und 8 Stunden lang bei 0"C stehen
gelassen. Das ausgefällte Protein wurde dann durch Zentrifugieren und Dialysieren gegenüber 0.05 m
Acetatpuffer bei pH 4.8 gesammelt. Die Bedingungen für die erneute Chromatographie waren die gleichen
wie sie oben beschrieben sind. Das beschriebene
Herstellungsverfahren wurde angewendet, um einige 100 mg der Fraktion IV (PC IV). welche Leukokinin
enthält, zu erhalten.
!00 mg der Fraktion PC IV wurden mit Leukokininase.
die aus poiymorphonuklearen Leukocytenmembranen vom Menschen. Hund oder Hase hergestellt worden
war, behandelt. 5 jig von Leiikokininascproteiii wurden
pro mg iin PC IV in einem Endvolumen von 25 ml 0,1 in
Phosphatpuffer (pH 6.7) gegeben. Es wurde zwei Stunden lang bei 37'C" inkliniert. Die Reaktion wurde
beendet, indem Trichloressigsäure bis auf eine F.ndkun- ',
/entralion von 5% zugefügt wurde. Der Niederschlag wurde abgetrennt. Nach der Extraktion mit Äther zur
EniVrnung der Trichloressigsäure wurde das Material üiif einer D"wex* 10 Säule lyophilisiert und fraktioniert,
die mit einer Kluierungsflüssigkeit aus mit Chloroform in
gesättigter 0.1 m Essigsäure his /um >
ileichgewicht behandelt worden war. Das Hetivolumcn der Säule
betrug 29") ml: das l.eervoliimen I I "ΐ nil. die Hohe
I IK cm und dor Innendurchmesser 1,8 cm. Es wurden
1 ml Proben in Gläschen in einem automatischen · ·
Fraktionssammler aufgefangen. In ilen (Haschen Nr.
I J-") t-ΊΚ war Tuftsin III und IV enthalten. Die Tuftsin
III Miid IV enthaltende Flüssigkeit wurde lyophilisiert
enthielt, aufgenommen. Dann wurde eine Chromatogra- i<\
phie auf einer Ammex-Süulc Hohe 60 cm. Innendurchmesser
0.6 cm, durchgeführt, wobei mit einem linearen Gradient bei M) ( eluiert wurd'.v Der Ausgangspuffer
war Ps iclin-Acct.it (pH 4,0). der 1.2 ni Pyndin enthielt,
und tier Endpuffer ist Pyridin-Acetat (pH o.O). in :■·,
welchem 2.Sm Pvridin enthalten sind In jedem
Gläschen wurden 2 ml Proben gesammelt.
In lieu Gläschen Nr. 65 -78 wurde Tuftsin IV in der
Flüssigkeit gesammelt. Diese Flüssigkeit stellte einen
scharfen symmetrischen Peak dar. Bei Dünnschichtchro- im
ma' 'graphic mit Silicagel unter Verwendung eine' Entw ickliingslösung aus Propanol und Wasser im
Verhältnis von 2 : 1 erhielt man eine einzige Zone. D.msvlierung des Peptids nut iJansylehlorid ergab
ebenfalls eine einzige fluoreszierende /one bei Dünn- j>
Schichtchromatographie mit Silicage! unter Verwendung einer Entwicklungslösung aus Chloroform. Methanol
und Essigsäure im Verhältnis von 1 j : -t : I.
Die Ammosäurezusammensetziing nach der Hydrolyse
in b η HCI bei 105'C für 20 Stunden ergab ein λο
Molverhältnis an Threonin 1.01. Lysin !.00. Prolin 1.07
und Arginin 0.90. Alle Aminosäuren lagen in der L-Form vor. Bei der Behandlung nut Carboxypeptidase B bei
80 ν per ml und 20 für 2 Stunden bei pH 7.4 wurde nur
Arginin als Verbindung mit der Carboxylendgruppe freigesetzt, und zwar 5O°/o des Peptids. Nach der
Behandlung mit Leukin-Aminopeptidase bei 80 γ per ml
und 25" C für 2 Stunden bei pH 8.5 mit MgCI: 3 χ 10-! m
w urde nur Threonin als Verbindung mit Aminoendgruppe
zu 30% des Peptids freigesetzt. Daraus ergibt sich die so
Reihe Thr-Lys-Pro-Arg, und die gewonnene Menge lag
bei etwa 10O0μg in einer Ausbeute von 1.0 μg pro
IGXX^g der Fraktion PC IV oder 1.0 μg pro 10 WX^g
gesamten Gammaglobulins.
55 Beispie I 2
Tuftsin aus Cohn-Fraktion Il
1 g des Gammaglobulins der Cohn-Fraktion II wurde mit Trypsin. 5 mg je 100 mg Gammaglobulin in 0,1 m
Chlorwasserstoffsäurepuffer, welcher 0.01 m Calcium enthält, bei pH 8.1 eine Stunde lang bei 370C und einem
Endvolumen von 250 ml behandelt Das freigesetzte Tuftsin wurde von dem übrigen Gammaglobulin durch
Ausfällung in 5% Trichloressigsäure ausgetrennt und der Niederschlag verworfen. Die überstehende Flüssigkeit
wurde dreimal mit Äther extrahiert und das Material lyophilisiert, in 0,5 ml Essigsäure (0.1 m)
aufgenommen und auf einer Sephadex-G-10 Säule Chromatographien. Diese Säule, die mit 0.1 m Essigsäure,
die auch als Eluierungslösung diente, bis zum Gleichgewicht behandelt wurde, war bei einem
Betivoltimen von 291JmI. l.eervolumen von 115 ml.
Höhe von 116 cm und einem Innendurchmesser von
1,8 cm Chromatographien. Es wurden I ml Proben in Gläschen in einem automatischen Fraktionssammler
aufgefangen. Die in den Gläschen 135 bis 158
aufgefangene Flüssigkeit enthielt Tuftsin 111 und IV. Sie
wurde lyophilisiert und in Pyridin-Acetatpuffer (pH 4). welcher 1.2m Pyridin einhielt, aufgenommen. Dann
wurde sie auf Aminexsäulen (Höhe 60cm. Innendurchmesser
o.b cm) Chromatographien und bei einem linearen Gradienten und M)" C eluiert. Der Ausgangspuffer
war Pyridin-Acetat (pH 4.0) und enthielt 1.2 m
Pyridin. In jedem Gläschen wurden 2ml Proben auf
gefangen.
bis 78 gesammelt. Letzteres stellte einen schaden symmetrischen Peak dar. Die Dünnschichtchromatographie
mit Silicagel unter Verwendung von Propanol' Wasser 2 : 1 ergab eine einzelne /.one. Diinsylierung des
Peptids mit Dansylchlorid ergab ebenfalls einen einzigen fluoreszierenden Streifen bei der Dünnschichtchromatographie
mit Silicagel unter Verwendung von Chloroform. Methanol und Essigsäure im
Verhältnis von 15:4:1.
Die Aminosäurezusammensetzung nach der Hydrolyse
in 6 r. HCI bei 105?C für 20 Stunden ergab Threonin. Lysin, Prolin und Arginin in einem Molverhältnis von
1,03 : 1,00 : 1,04 : 0,93. Bei der Behandlung mit Carboxypeptidase
B unter den in Beispiel I beschriebenen Bedingungen wurde nur Arginin als eine Verbindung
mit Carboxylendgruppen freigesetzt, und zwar etwa 600/o des Peptids. Nach der Behandlung mit Leucin-Aminopeptidase,
wie sie in Beispiel I beschrieben ist. wurde nur Threonin als Verbindung mit Aminoendgruppen zu
35% des Peptids freigesetzt. Alle Aminosäuren lagen in der L-Form vor.
Tuftsin IV durch direkte Tryosinbehandlung von Gammaglobulin
Frisches Gammaglobulin wurde aus 100 ml an Menschen- oder Hundeserum wie folgt hergestellt: Zu
100 ml Serum wurden 100 ml Natriumchlorid (0.15 n)
und 100 ml gesättigte Ammoniumsulfatlösung gegeben. Den Niederschlag ließ man bei Zimmertemperatur zwei
Stunden lang stehen. Dieser wurde abzentrifugiert und diinn in 20 ml Natriumchlorid (0,15 n) gelöst. Dann
wurden 10 ml an gesättigtem Ammoniumsulfat zugegeben. Nachdem man die Lösung zwei Stunden lang bei
Zimmertemperatur stehen gelassen hatte, wurde sie über Nacht bei 5° C stehen gelassen. Das Präparat
wurde dann abzentrifugiert und die überstehende Flüssigkeit verworfen. Der Gammaglobuünniederschlag wurde dann gegen 1 Liter Natriumchlorid (0,15 n)
für die Dauer von 4 Stunden diaiysierL Die Dialyse wurde zweimal wiederholt
1 g des frisch hergestellten Gammaglobulins wurde dann mit Trypsin zersetzt und auf einer Dowex-10-Säule
und Aminex-Säule genau wie in Beispiel 2 beschrieben weiterbehandelt. Die Ergebnisse der Analyse von
Tuftsin IV waren ebenfalls ähnlich: Threonin 038, Lysin
1,0, Prolin 1,03 und Arginin 0,87.
Il
Tuftsin IV aus frisch hergestelltem
Giimmaglobulin
Giimmaglobulin
Frisch hergestelltes Gammaglobuiin (wie in Beispiel 3) wurde auf Pliospl.orcellulosesäulen. wie in Beispiel 1
beschrieben, fraktioniert. Dann wurden 100 mg der Fraktion IV mit Leukokmase behandelt und auf einer
Dowex-10-Säule und Aminex-Shulen. wie in Beispiel I
beschrieben, fraktioniert. Das isolierte Tuftsin IV ergab gleiche Reste mit ähnlichen Werten, wie sie in Beispiel I.
2 und i erhalten wurden: l'hreonin 0.1U. Lysin 1.00.
Prolin 1,04 und Arginin 0>>7.
B e ι s ρ ι e I ">
Synthese von f'iftsin IV
Synthese von f'iftsin IV
I 5.8 mMol tBOC N' -Nitroarginin wurden mit lOg
C hiürniCiMVl-i l.iiV { "ι ii ν m\ ; ι ΊιΙ ι viii yiiiei i/oii. iiior iiicthylhar/
2.2 mMol des Chlorids pro Gramm des Har/es)
in einer Mischung von 12.4 inMol Iriäthylamin und
30 ml Äthanol fur 24 Stunden bei 80 C unter ständigem
magnetischem Kuhren umgesetzt. Das Harz wurde dann gründlich mit Essigsaure, dann mit absolutem Äthanol,
mit Wasser mit zunehmender Menge an Äthanol, abschließend mit absolutem Äthanol und dann mit
Methanol und Methylenchlorid gewaschen. Das Harz wurde dann im Vakuum auf konstantes Gewicht
getrocknet. JO mg des H.irzes wurden mit 6 η H(I in
Dioxan für 24 Stunden hydrolysiert. Das liltrat wurde
im Vakuum getrocknet und in Zitratpuffer (pH 2.2.0.2 n)
gelost. (line angemessene Menge wurde in einem
Aminnsaureanalvsator auf Ornithin. Arginin und Nitroargimri
gepnifi. Die ersten zwei sind Nebenprodukte
der sauren Hydrolyse des Nitroarginin-Harzes. Die Summe aller drei stellt die Menge ties veresterten
t-BOC-Nitroargmms d.ir. welches 0.3 mMol pro Gramm
Harz betragt.
1.5 g des Harzes, das 0.45 mMol t-BOC-nitro-arginin
entspricht, wird in einem Merrifield-Feststoffphasen-Behälter,
welcher mit einer Klemme an einen Halter eines l80r schwenkbaren Hubmotors befestigt ist.
gegeben. Alle Arbeitsgänge erfolgen dann bei Zimmertemperatur bei 180: Schaukelbewegung, so daß das
Harz beständig geschüttelt wird. Die schützende t-BOC-Gruppe wurde mit 15 ml von 50% Trifluoressigsäure
(TFA) in Methylenchlorid für eine Umsetzungsdauer von 30 Minuten abgespalten. Das Harz wurde
dann mit Methylenchlorid und anschließend mit Chloroform je dreimal mit 15 ml gewaschen. 1ml
Triäthylamin und 9 ml Chloroform wurden dann dem Harz zugefügt und 10 Minuten lang geschüttelt, um das
Hydrochlorid zu neutralisieren. Dann wurde wieder wie bereits vorher mit Chloroform und Methylenchlorid
gewaschen. t-BOC-prolin. 135 mMo! in 15 ml Methylenchlorid.
wurde dann an das N' des Nitroarginins mit 1,35 Mol Dicyclohexylcarbodiimid (DCC) zwei Stunden
lang unter kontinuierlichem Rühren gekuppelt Das Harz wurde mit je 15 ml Äthanol bzw. Chloroform und
Methylenchlorid je dreimal gewaschen. Die t-BOC-Gruppe wurde aus dem Prolin mit 50% Trifluoressigsäure
in Methylenchlorid entfernt gewaschen und mit Triäthylamin wie vorher neutralisiert In einer ähnlichen
Weise wurde 135 mMol N*-t-BOC-NECarbobenzoxy-(CBZ)-Lysin
an Prolin gekuppelt. Schutzgruppe abgvitrennt,
neutralisiert und 135 mMol N*-t-BOC-Ob?iizylthreonin
wurde dann an das ungeschützte N> des Lysins gekuppelt Die Stufen der Abtrennung der Schutzgrup-
pen (Abspaltung df·., t-BOC allein) mit TFA. Waschen.
Neutralisieren mit l'iiäthylamin. Waschen und Kuppeln
mit DCC wurde für jeden Aminosäurerücksiand in der gleichen Weise wiederholt.
30 mg des Tetrapeptidharzes wurde mit 6 η Chlorwasserstoffsäure
in Dioxan für die Dauer von 18 Stunden hydrolysiert und das Produkt auf dem Ammosäureanalysator geprüft. Dabei wurde eine
Ausbeute von Thr 0,9. l.ys 1.0. Pro 1.08. Arg 1.0
festgestellt. Der Wert für Arginin stellt wieder die Summe von Arginin. Ornithin und Nitroarginin dar. Das
l'etnipeptid wurde von dem Harz mit Bromwasserstoff
in Tl-A bei Zimmertemperatur fur l.">
Stunden abgespalten Ks wurde dann im Vakuum getrocknet,
zweimal mit Wasser gewaschen und lyophilisiert. Dessen Gewicht von 176 mg stellte eine Ausbeute von
78%, bezogen auf das veresterte Arginin dar
Ks wurde dann in 10 ml Methanol, welches IO".n
essigsäure enthielt, aufgenommen. Diese Mischung wurde dann mit der doppelten Menge seine1· Gewichts
(350 mg) Palladium auf Bariumsulfat in einer W.i^si rstoffatmosphare
bei einem Druck von hti p.s.i. (4.2 at) unter kontinuierlichem Rühren 24 Stunden lang der
katalytischen Hydrogenierung unterzogen; wahrend
dieser Zeit wurde kein Nitroarginin bei einem Absorptionsmaximuni von 271 πιμ gefunden, f.in«.
gleiche Menge wurde wieder mit bn HCI in Wasser
hydrolysiert und geprüft. Ks wurde eine vergleichbare Ausbeute von Thr 0.92. l.ys 1.0. Pro 1.05 und Arg 0.98
erhalten.
Das Material wurde dann auf einer Aminex-Sauie mit
einem linearen pH-Gefälle von 4 — 6 mit 1.2 m bis 2.Ί m
Pyridin bei einer Fließgeschwindigkeit \on 8 ml pro
Stunde Chromatographien. Der Hauptpeak. das Tetrapeptid.
erschien genau bei dem Tuftsin-1 V-Peak. der siih
von der CP-Fiaktion-IV-Gammaglobulin ableitet, d.h.
zwischen 138- 150 ml. mit einem Peak mit M4 ml des
Abflusses. Das aufgefangene Material wurde im Vakuum getrocknet, zweimal mit 0.1 molar F.ssigsaure. in
0,1 molar Essigsäure aufgenommen und Kophilisiert
Nach der Aminosäureanalyse wurde Thr 0.96. l.ys 1.0.
Pro 1.03. Arg 1,0 gefunden. Alle Aminosäuren waren in L-Form.
Das Tetrapeptid in Form des Diacetatsalzes wurde dann zu dem Natriumsalz durch Addition von drei
Äquivalenten Natriumhydroxyd umgewandelt.
Die Endausbeute, bezogen auf da? an Harz veresterte Nitroarginin. betrug etwa 65%.
Das Verfahren wurde wiederholt, um das Tetrapeptid mit allen Aminosäuren in der D-Form zu bilden.
Beispiel 6
Synthese von Tuftsin IV
Synthese von Tuftsin IV
t-Boc-Nitroarginin wurde zu dem chlormethylierten
Harz verestert, die Schutzgruppen abgetrennt, neutralisiert
und wie in Beispiel 1 und zusätzlich noch einmal mit Dimethylformamid (DMF) gewaschen. \2 g. in welchem
0,25 mMol Arginin enthalten war. wurde als Ausgangsmaterial
verwendet. 1,0 mMol t-BOC-Proiin-Succinimidester wurde dem Harz in DMF zugegeben und für die
Dauer von 24 Stunden unter Schütteln bei Zimmertemperatur reagieren gelassen. Die Entblockierung, Neutralisation
und Waschen erfolgte, wie in Beispiel 5 biichrieben, mit einem anschließenden Waschen mit
DMF, wurden für jedes darauffolgende Kuppeln mit 1,0 mMol N-Hydroxysuccinimidester von N*t-BOC
NECBZ-Lysin und N»t-BOC-o-benzylthreonin wieder-
holt. Die Abspaltung von dem Harz, die katalytisch Hydrierung und Reinigung der Säule erfolgte in
derselben Weise wie in Beispiel 5 beschrieben. Die Aminex-Säule. wie in Beispiel 5, zeigte einen vorherrschenden
Peak in dem Tuftsin-IV-Bereich. Die Ausbeute ■>
betrug 34%. bezogen auf das veresterte Arginin. Nach der Abspaltung von dem Harz waren die Ergebnisse der
Analyse wie folgt: Thr 0,85, Lys 1,0, Pro 0,95. Arg 1.08.
Nach der Reinigung auf der Aminex-Säule ergab die Analyse Thr 0,93. Lys 1,0, Pro 1,05. Arg 0.98. Das
Tetrapeptid wurde im Vakuum getrocknet, mit 0.1 m Essigsäure zweimal gewaschen und abschließend in
0.1 in Essigsäure lyophilisiert und zu dem Natriumsalz,
wie in Beispiel 5 beschrieben, umgewandelt.
N^-BOC-N^-Nitroarginin wurde zu clem I larz, wie in
Heispiel 5 beschrieben, verestert. Fs wurde von .jCilü'/irrüppcn «!./getrennt, gcwnscncn uriu. wie in
Beispiel 5 beschrieben, neutralisiert. 1.2 g. in welchem :>
> 0.32 rnMi.i Arginin enthalten sind, wurde mit 1.28 mMol
t-BOC-Prolin-p-Ni'.rophcnylestcr in 10 nil DMF' unter
Schütteln für die Dauer von 18 Stunden bei Zimmertemper.iiur
umgesetzt. Als die Reaktion abgeschlossen war. wurde das t-BOC abgespalten, das Harz neutralisiert ->■>
und. wie in Beispiel 6 beschrieben, gewaschen. Anschließende Kupplungen erfolgten mit Nm-BOC
N'CBZ-Lysin-p-nitrophenylester gefolgt von Nm-BOC-O-benzylthreonin-p-nitrophrnylester.
Die Abtrennung der Schutzgruppe!! vun Jei· Aminogruppen, das w
Waschen und Neutralisieren, die Abspaltung von dem Harz und katalytisch^ Hydrierung wurde, wie in Beispiel
6 beschrieben, durchgeführt. Durch Chromatographie auf den Aminex-Säulen, wie in Beispiel 5 beschrieben,
wurde reines Tuftsin IV isoliert. Die Analyse an dem '.'·
Hi.uptpcak ergab Thr 0.90, Lys 1.0. Pro 1,03. Arg 1.03.
Die Endausbeute betrug 65% an verestertem Arginin.
Beispiel 8
Synthese von Tuftsin IV
Arginin (Monohydrochlorid). 0.2 mMol in 2 ml Wasser, in welchem 0.1 3 ml Triethylamin enthalten sind,
wurde mit 0.6 mMol NM-BOC-Prolin-N-Hydrowsuccinimidester
(Osu) in 5 ml Tetrahydrofuran unter ständi- '■'
gern Rühren bei Zimmertemperatur für 24 Stunden umgesetzt. Es wurde dann im Vakuum getrocknet und
der Rückstand in 0.1 m Essigsäure aufgenommen und lyophilisiert. Das Material wurde dann in Wasser gelöst
und mit einem linearen Pyridin-Acetatgefälle auf einer Aminex-Säule 0.6 χ 60 cm bei 607C Chromatographien.
pH 3.1-5.6. Pyridin 0.2-4 m. 2 ml wurde in jedem Röhrchen aufgefangen: die Fließgeschwindigkeit betrug
8 ml pro Stunde. Unter diesen Bedingungen werden Nm-BOC Pro-Osu und die freie Säure nicht an die Säule
gebunden und erscheinen an der Vorderseite. Der Hauptpeak und erste positive Sakaguchi-Peak, welche
das Dipeptid darstellen, wurde isoliert und lyophilisiert, in Wasser aufgenommen und wieder auf Konstantes
Gewicht lyophilisiert Das geschützte Dipeptid (60 mg) w>
wurde dann in ein Eisbad gebracht und 1 ml eiskaltes TFA zugefügt. Das gelöste Peptid wurde 15 Minuten
lang in dem Eisbad gelassen. Es wurde dann mit 40 ml eiskaltem Wasser verdünnt und zweimal mit 80 ml
eisgekühltem Äther extrahiert. Die kombinierten Ätherschichten wurden mit 20 ml Eiswasser zweimal
extrahiert und die gesamte gebildete wäßrige Phase lyophilisiert. Das Dipeptid wurde dann in 2 ml Wasser
aufgenommen. 0.12 ml Triethylamin wurden zugefügt und mit 0,58 mMol NM-BOC-N'CBZ-Cysin-Osu-Ester
iu 5 ml Tetrahydrofuran bei Zimmertemperatur für die
Dauer von 24 Stunden unter Rühren umgesetzt. Das Material wurde wieder im Vakuum getrocknet, in 0.1 m
Essigsäure aufgenommen und lyophilisiert. Es wurde dann in Wasser gelöst und auf der gleichen Aminex-Säule
Chromatographien, mit der Ausnahme, daß das Pyridin-Acetatgefälle im Bereich von pH 4-6 war unii
1,2 m Pyridin- (2.5 m) verwendet wurde. Das nicht umgesetzte geschützte I.ysin-Osu wurde nicht gebunden.
Der Hauptpeak bei der Aininosäurcanalyse erwies sich als das Tripcptid. Lys-Pro-Arg. 1.0. 1,08. 0.97. Es
wurde dann getrocknet und als eine wäßrige Lösung lyophilisiert. mit TFA von .Schutzgruppen befreit und
mit Äther unter den gleichen wie für das Dipeptid beschriebenen Bedingungen mit Äther extrahiert. Die
Ausbcte betrug 93 mg.
-Λ~ Γ» CO
r\ η ...ι
threonin-Osu in 5 ml Tetrahydrofuran umgesetzt und in
derselben Weise wie das Tripeptid einschließlich dem Pyridin-Acetatgefälle in der AminevSäule wei'.erbehandelt.
Der Hauptpeak war das geschützte Tetra'icptid. NM-BOC-Thr-O-Bcn/-N'CBZ-Lys-Pro-Arg. Dieses
wurde, wie bereits vorher beschrieben, auf ein
konstantes Gewicht von 118 mg lyophilisiert und mit HF von Schutzgruppen befreit. Das freie Peptid wurde
dann wie in Beispiel 5 beschrieben auf einer Aminex-Säule isolict. Die Analsse ergab Thr 0.95. Lys
1.0. Pro 0.98. Arg Lu3.
Beispiel 9
Synthese von Tuftsin IV
Die verschiedenen Stufen der Synthese des ersten Dipeptids unter Verwendung von Arginin und
N-t-BOC-Prolin-p-nitrophenvlester wurden im wesentliche:
nach dem gleichen Verfahren, wie in Beispiel 8 beschrieben, durchgeführt. Die Umsetzungszeit betrug
18 Stunden. Die Fraktionierung auf der Aminexsäule. F.ntblockieriing und Kuppeln mit Nm-BOC-N'CBS-Lvsin-p-Nitrophen\lester
wurde ebenfalls wie in Beispiel 8 vorgenommen.
Das gleiche gilt für die Reinigung auf der Aminex-Säule. die Entblockierung und Umsetzung mit Nm-BOC-O-Benz-threonin-2.4-dinitrophenylester
und anschließende Reinigung und Trennung des Tetrapeptids und dessen Entblockierung mit HF und anschließende
übliche Chromatographie auf der Aminex-Säule. Es folgten im wesentlichen die gleichen Stufen wie in dem
N-hydroxysuccinimidverfahren von Beispiel 8. Die Ausbeute und Reinheit waren die gleichen wie bei den
vorhergehenden Beispielen bei einer Zusammensetzung von Thr 0.98. Lys 1,0, Pro 1.03 und Arg 0.95.
Beispiel 10 Synthese von Tuftsin IV
0.5 mMol Arginin-freie Base wurde in 2.5 ml (0.5 m)
Boratpuffer bei pH 10,5 gelöst in einem in einem Eisbad auf 0°C gehaltenen Schnellmischer auf 0cC abgekühlt.
0,55 mMol N-Carboxyanhydrid (NCA) des Prolins wurden in zwei gleichen Portionen in einem Abstand
von 1 Minute zugegeben, während der pH-Wert durch die Zugabe von ' 10 η Natriumhydroxyd konstant
gehalten wurde. Eine Minute nach der zweiten Zugabe wurde der pH-Wert auf 4,8 gebracht, indem konzentrierte
Schwefelsäure zugegeben wurde. Die Lösung
wurde mit Nj-Gas gespült, um das aus dem erhaltenen Peptidkarbamat gebildete COi zu entfernen. Der
pH-Wert wurde auf 10,2 erhöht und das NCA von N CBZ-Lysin (0,55 mMol) wurde zugegeben und die
Reaktion für die Dauer von 2 Minuten fortgesetzt, während der pH-Wert mit 10 η NaOH bei O3C bei 10,2
gehalten wurde. Dann wurde Schwefelsäure zugefügt, um den pH-Wert auf 5,0 zu bringen, während man mit
NrGas durchspülte. Das Präparat wurde dann durch eine Sephadex G ΙΟ-Säule geschickt, die mit 0,1 m
Essigsäure bis zum Gleichgewicht behandelt worden war, und das Peptid isoliert, lyophilisiert und in 5 ml
Tetrahydrofuran, in welchem 0,13 ml Triäthylamin und 1,5 mMol Nn-BOC-O-Benzyl-threonin Succinimidester
enthalten waren, aufgenommen. Dann wurde Succinimidester zugefügt und bei Zimmertemperatur für die
Dauer von 24 Stunden gerührt. Es wurde im Vakuum abgedampf». in Wasser aufgenommen und bis zum
konstanten Gewicht lyophilisiert. Dann wurde es mit TFA bei 00C für die Dauer von 20 Minuten entblockiert
und das Lösungsmittel im Vakuum verdampft. Es wurde dann aus einer Wasserlösung lyopliilisiert und in einer
Aminex-Säule, wie in Beispiel 1 beschrieben, Chromatographien.
Die Endausbeute betrug 28%, bezogen auf das Arginin als Ausgangsmaterial. Zusammensetzung:
Thr 0,86, Lys 1,0, Pro 1.03. Arg 0.96.
Das Verfahren dieses Beispiels wurde wiederholt, um die gleichen Produkte herzustellen, mit der Ausnahme,
daß die Grundaminosäuren bei Verwendung als N-Carboxyanhydride als N-Chlorquecksilbersalze geschützt
wurden, wie in der US-Patentschrift 34 59 760 beschrieben ist. Die Ausbeuten waren sehr verbessert.
Beispiel 11
Bildung von N-terminal-acyliertem Tuftsin IV
Bildung von N-terminal-acyliertem Tuftsin IV
0.45 mMol O-Benzyl-threonyl-N'-Cbz-lysyl-prolyl-NG-nitroarginin-Harzester
auf 13 g Harz wurde mit 1,5 mMol Stearinsäure unter Verwendung von 1,5 mMol
Dicyclohexyicarbodiirr.id in Chloroform/Dimethylformamid
(1:1) gekuppelt. Im übrigen wird das Verfahren für die Abspaltung von dem Harz mit HBr in CF3 COOH
(TFA), Abtrennung der Schutzgruppen des Threonins und Lysins und katalytische Hydrierung des Nitroarginins
zu Arginin und Ammoniak angewendet, wie in den vorherigen Beispielen beschrieben. Die Endausbeute
von N-Stearoryl-Tuftsin ist 63% - 71 %.
Ähnliche Ergebnisse wurden mit den anderen Fettsäuren in einer Ausbeute von etwa 37 bis 67%
erhalten. Diese sind Essig-, Propion-, Butter-, Laurin-, Myristin-, Palmitin-, Olein-, Linol- und Linolensäure. Im
Falle der drei zuletzt genannten Säuren, die ungesättigt sind, kann die Hydrierung nicht angewendet werden, da
dadurch die olefinische Doppelbindung reduziert werden würde. Statt dessen wird das Peptidharz mit
Fluorwasserstoff unter wasserfreien Bedingungen behandelt, um alle schützenden Gruppen und die
entsprechenden acylierten Derivate des Tuftsinhydrofluorids
zu entfernen. Die Ausbeute bei den ungesättigten Fettsäuren für das Endprodukt N-Acyl-Tuftsin lag in
den unteren Bereichen zwischen etwa 48 und 55%.
Die Reinigung der N-Aeyl-Prödükte variiert je nach der Länge der Kette. Die hauptsächliche Verunreinigung
stellte ungebundenes Tuftsin dar. Bei Acetyl-, Propionvl- und Butyryl-Tuftsin erfolgte die Trennung
der beiden in der Amincx-Säule (Dowcx® 50) bei einem
linearen Gefälle des Pyridin-Acetatpuffers bei pH 4.0 bis 6.0 bei einem Pyridin-Molgefälle von 1.2 m- 2.5 m. Der
erste sichtbar werdende Peak ist N-Acyl-Tuftsin, der kleinere (freies Tuftsin) erscheint spaten
Bei langkettigen Fettsäuren genügt zur Trennung der beiden eine Dowexe-10-Chromatographie mit 0,1 m
, Essigsäure. Tuftsin mit einer freien NHrGruppe ist
stark basisch, bindet sich an Sephadex und wird verzögert; es erscheint als Substanz mit geringem
Molekulargewicht mit freien Aminosäuren. Das isolierte Pyridiumsalz wird dann durch Basenaustausch zu dem
,ι Natriumsalz umgewandelt.
Beispiel 12
Bildung von O(Thr)-Stearoyl-Tuftsin IV
Bildung von O(Thr)-Stearoyl-Tuftsin IV
0,5 mMol Nu-BOC-Threonyl-N*Cbz-lysyl-prolyl-NG-nitroarginin
auf 1,5 g Harz wurde gründlich mit Chloroform und Methylenchlorid gewaschen und
1,5 mMol Stearinsäure in Chioroform/DMF (1:1]
wurde zugefügt. Dann wurden 1,5 mMol Carbonyldiimi-
i, dazol in den gleichen Lösungsmitteln zugegeben. Die
Reaktionsteilnehmer wurden bei Zimmertemperatur in dem gleichen wie bei dem Merrifieldverfahren für die
Herstellung des Peptids verwendeten Behälter zwei Stunden lang geschüttelt. Das Peptid wurde dann mil
. Bromwasserstoff in Trifluoressigsäure 1,5 Stunden lang
bei Zimmertemperatur abgebaut. Dann wird die katalytische Hydrierung durchgeführt und die erhaltenen
Produkte wie in den vorherigen Beispielen gereinigt
Beispiel 13
Herstellung von Tabletten
Herstellung von Tabletten
1000 g Tuftsin IV und 2000 g Lactose werder gründlich vermischt und man läßt das Ganze durch eir
Sieb mit einer Maschenweite von 0,59 mm passieren.
Eine Paste wurde mit 80 g Maisstärke und 350 m destilliertem Wasser hergestellt.
Die oben genannte Mischung wurde dann gut mit dei
- Paste verknetet und die Masse läßt man durch ein Siet mit einer Maschenweite von 4,76 mm passieren. Die
dabei erhaltenen Kügelchen wurden bei 50°C für i; Stunden getrocknet.
Die getrockneten Kügelchen wurden dann zuerst ir
• einer Granulat-Maschine granuliert und dann durch eir
Sieb mit einer Maschenweite von 1,19 mm gesiebt. Di< Körner wurden mit einer pulverigen Mischung, di<
durch Vermischen von 30 g Kalziumstearat, 200j Maisstärke und 80 g Talk erhalten worden war. umhüllt
"·" und dann läßt man diese durch ein Sieb mit eine Maschenweite von 0,59 mm passieren.
Aus den in oben beschriebener Weise erhaltenei Körnchen wurden nach den herkömmlichen Verfahret
Tabletten hergestellt, die je 250 mg Tuftsin IN ■·■■ enthielten.
Beispiel 14
Herstellung einer Injektionslösung
Herstellung einer Injektionslösung
100 g des Natriumsalzes von Tuftsin IV wurden ir einer Menge destilliertem Pyrogen-freiem Wasser, da;
speziell für diesen Zweck hergestellt worden war aufgelöst und auf ΐ Liter verdünnt. Die Lösung wurde
durch Zugabe liner vorbestimmten Menge cinei
wäßrigen Lösung von physiologischem Kochsal? isotonisch gemacht und durch einen kleinstporiger
Bakterienfilter filtriert.
230 216/5
17
Herstellung einer wäQrigen Lösung zur oralen Verabreichung
Glycerin | 100,0 ml |
Äthyl-p-oxybenzoat . | 1.5 g |
künstliche Orangen-Essenz | 0,2 ml |
ätherisches Orangenöl | 1,0 ml |
Eine Mischung aus
Tuftsin IV-Hydrochlorid Rohrzucker
20,0 g 100,0 g wurde in destilliertem Wasser auf ein Endvolumen von
1000 ml gebracht.
Claims (1)
1. Das Tetrapeptid Threonyl-lysyl-prolyl-arginin
sowie dessen
a) Ci-bisCfi-Alkylesterund
b) Amide,
ferner mit einem Acylrest, der sich von einer Alkansäure oder Alkensäure mit bis zu 18 C-Atomen
oder von Linol- oder Linolensäure ableitet,
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