DE211816C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

U 211816 — KLASSE 49/. GRUPPE

WILHELM DEIWIKS in BIELEFELD.

Maschine zum Biegen von Rohren. Patentiert im Deutschen Reiche vom 8. März 1907 ab.

Es sind Maschinen zum Biegen von Rohren bekannt, bei denen das Rohr durch einen prismatisch geführten Schiebebock zwischen Kaliberrollen hindurchgeführt wird. Mit diesen Maschinen läßt sich nur eine Biegung in einer Ebene erzielen.

Nach der vorliegenden Erfindung ist die Einrichtung so getroffen, daß Biegungen in zwei verschiedenen Richtungen vorgenommen ίο werden können, und zwar dadurch, daß die Biegungen durch Auflaufen eines mit Biegerollen versehenen Rollenhebelarmes auf Kurven, die auf einer Kurventrommel entsprechend befestigt sind, erzielt werden.
Die Fig. 1 stellt eine solche Maschine zum Biegen von Rohren in Seitenansicht, die

Fig. 2 eine solche in Oberansicht dar.

Fig. 3 ist ein Zapfenhalslager nebst Rollenhebel.

Fig. 4 ist ein Rollenbock mit drei Kaliberrollen.

Fig. 5 sind Bieger ollen.

Fig. 6 ist eine im Rollenhebel scharnierartig gelagerte Platte, in deren Lageröffnung die Biegerollen gebracht werden.

Fig. 7 ist ein Kernstück mit einem gebogenen Rohrstück im Längsschnitt, an dem der Kaliberrollensitz durch zwei Pfeile a, a, der Biegerollendruck durch einen Pfeil b bezeichnet ist.

Fig. 8 ist der gabelförmige Oberteil des Kernstückhalters 9 und des Schiebebocks 10.

Die Maschine zum Biegen der Rohre besteht im wesentlichen aus dem Bett 11, in dem ein Schiebebock 10 prismatisch durch eine Spindel 12 sowie durch Zahnräder 13 und eine Riemenscheibe 14 hin und her bewegt wird.

An dem Bett 11 ist an einem Ende der Kernstückhalter 9, am anderen Ende der Rollenbock 15 (Fig. 4) befestigt, um dessen Lagerstelle 16 ein mit Zapfen 19 und 20 versehener Lagerring 17 gelegt ist. Die Zapfen' 19 und 20 werden in die Lagerstellen 21 und 22 des Rollenhebelarmes 23 gebracht, s'o daß dieser dann nach Art eines Universalgelenkes zusammengesetzt ist und dem Rollenhebelarm eine Bewegung nach allen Richtungen hin gestattet.

Im Rollenhebelarm 23 ist eine Platte 24 scharnierartig bei 25 gelagert. In die Platte 24 werden die zueinander winklig angeordneten Biegerollen 26 und 27 mit dem Schaft 28 in die Lagerstelle 29 der Platte 24 gebrächt und drehbar gelagert.

Unter der Platte 24 ist eine Stellschraube 30 im Rollenhebelarm 23 angebracht, die den Zweck hat, die Platte 24 samt Biegerollen 26 in beliebige Höhe zu stellen. Dieses hat den Zweck, die mit der aufrechten Kurve 40 erzielten Bogen größer oder kleiner zu gestalten.

Im Rollenhebelarm 23 befinden sich zwei Rollen 31 und 32.

In den zwei Armen 33 und 34, welche am Bette 11 befestigt sind, ist eine Kurventrommel 35 und ein Schneckenrad 36 auf einer Welle 37 gelagert und durch eine Schnecke 38, welche durch eine Welle 47 mit einem der Zahnräder 13 in Verbindung steht, angetrieben.

Auf der Kurventrommel befinden sich eine

oder mehrere Kurven 40, 41, 42, die der zu biegenden Rohrform angepaßt sind und nach Belieben versetzt oder ausgewechselt werden.

Das Vor- und Rücklaufen des Schiebebocks 10 sowie die Drehung der Kurventrommel 35 erfolgt durch Umschalten der Antriebsräder und wird nach Art einer bekannten Umschaltungseinrichtung, z. B. einer Drehbank, durch den am Schiebebock 10 angeordneten Anschlag 43 bewirkt, welcher beim Vor- und Rücklauf gegen die Hebel 44 und 45 stößt, die auf einer Welle 46 befestigt sind und mit der Umschaltevorrichtung in Verbindung stehen.

Die Wirkungsweise der Maschine ist folgende :

Nachdem das zu biegende Rohr auf ein Kernstück 49 geschoben ist, werden beide Teile in die Maschine gelegt, und zwar so, daß das eine Ende vor die im Rollenbock 15 befindlichen Kaliberrollen 50, 51 und 52, die durch kalibrierte Backen oder eine Matrize ersetzt werden können, zu liegen kommt, während das andere Ende in die Schlitze 53 des Schiebebocks 10 und des Kernstückhalters 9 gelegt wird. Das Kernstück 49 wird durch die Einkerbungen 57 und 58 in dem Schlitze 53 des Kernstückhalters festgehalten. Das Rohr liegt nun vor dem Schiebebock, durch welchen nach Einschalten der Maschine das Rohr durch die Kaliberrollen 50, 51, 52 hindurchgeschoben und in das Profil ■ 54 der Biegerollen 26 und 27 geleitet wird. Durch Auflaufen der Rollen 31 bzw. 32 des Rollenhebelarmes 23 auf eine der auf der Kurventrommel angeordneten Kurven wird der Rollenhebelarm 23 samt den Biegerollen 26 und 27 in einer den Kurven entsprechenden Richtung verschoben, wodurch das Rohr mit einer Reihe aufeinanderfolgender Abbiegungen verschiedener Richtung versehen wird.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch :

   Maschine zum Biegen von Rohren, dadurch gekennzeichnet, daß ein die Biegerollen (26, 27) tragender Hebelarm (23) universalgelenkartig mit dem Gestell der Maschine verbunden ist und mit Führungsrollen (31, 32) auf Kurven (40, 41, 42), welche auf einer Kurventrommel (35) befestigt sind, so geführt wird, daß das Rohr beim Vorschieben in verschiedenen Ebenen gebogen wird.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.