DE21155C - Neuerungen an Apparaten zur Essigfabrikation - Google Patents
Neuerungen an Apparaten zur EssigfabrikationInfo
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-
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Die Neuerungen an Apparaten zur Essigsäurefabrikation bezwecken, aus holzsaurem Kalk
oder anderen Acetaten durch einmalige Destillation direct Eisessig oder hochgradige Essigsäure
zu gewinnen.
Die Zeichnung stellt den Apparat im Längsschnitt dar.
A ist ein Kessel mit doppeltem Boden aus Kupfer oder emaillirtem Eisen für die Dampfheizung
a. Der obere Theil des Kessels ist mit einer Bekleidung aus Chamotte versehen,
um ihn vor den bei der Destillation sich entwickelnden Essigsäuredämpfen zu schützen.
Aus demselben Grunde ist der Kessel durch einen Steindeckel B geschlossen, der zum Füllen
ein Füllloch b mit verschraubbarem Deckelverschlufs besitzt, ferner zwei Uebergangsrohre c
und d und das mit Ventil e% versehene Dampfrohr
e. ,
Um dasselbe ist als Rührwerk ein zweites mit Armen versehenes Rohr f gelegt, welches
vermittelst der kleinen Riemenscheibe q in Betrieb gesetzt wird.
Das Rohr c mündet in eine Kühlschlange h und d in den zweiten Kessel C. Letzteres besitzt
an einem Ende das Ventil k, um das Zurücktreten der Dämpfe aus C zu verhindern.
Der Kessel C besteht im wesentlichen aus dem Obertheil oder der Haube D und dem
Untertheil, einem Kessel mit doppeltem Boden für Dampfheizung (m). Die mit ihrer inneren
Einrichtung als Dephlegmator wirkende Haube D ist aus emaillirtem Eisen gefertigt und mit dem
Stutzen η zur Aufnahme des Thermometers, dem Stutzen 0 des Uebergangsrohres q und
dem Handloch/ versehen. Ferner befindet sich in derselben die Kühlschlange E, ebenfalls aus
emaillirtem Eisen. Dieselbe ist in horizontaler Richtung spiralförmig gewunden und besteht
aus mehreren Etagen.
Auf den Etagen der Windungen der Kühlschlange werden Glasstreifen gelagert und die
Zwischenräume zwischen denselben vollständig mit Glas- oder Porcellanstücken oder sonstigem
von Säure nicht angreifbaren Material in der Weise ausgefüllt, dafs die aufsteigenden Dämpfe
gleichmäfsig und ohne Verstopfung das eine sehr grofse Oberfläche bietende Füllmaterial
durchziehen. Die dabei condensirte Flüssigkeit fliefst in den unteren Theil des Kessels zurück.
Die Kühlschlange E mündet in das Kühlgefäfs F, welches durch den Hahn fl gespeist
wird.
Der Deckel der Haube D ist abnehmbar. Das Thonrohr G dient als Uebergangsrohr zur
Kühlschlange JT.
Mit dem Stutzen ο steht ein Silber- oder Thonrohr q in Verbindung, das in die in dem
Kühlcylinder / befindliche Kühlschlange K mündet.
An dem inneren Boden des Kessels A ist der Stutzen r mit dem Hebelverschlufs ί und
der zugehörigen Verschraubungsvorrichtung t angebracht, um den Kessel vollständig entleeren
zu können. Die Entleerung geschieht in den Behälter L. In gleicher Weise ist am Kessel C
der Stutzen rl mit dem Hebelverschlufs s1 und
der Verschraubungsvorrichtung tl befestigt.
Die Dampfheizung der beiden Kessel vermitteln die Ventile M und M1. Zum Ablassen
des Condensationswassers befinden sich an den äufseren Böden der beiden Kessel die mit
Hähnen versehenen Rohre u und ux. Die
Speisung der drei Kühlcylinder FJi wird durch
die Hähne/1 bezw./2/3 vermittelt, während
der Abflufs des Kühlwassers durch die Rohre ν bezw. V1V^ erfolgt.
Die erzeugte Essigsäure gelangt nach Passiren der Kühlschlangen in dieWoolf'schenFlascheniV
bezw. JV1N2.
Die Arbeit mit dem Apparat gestaltet sich folgendem) afsen:
Der vorher gemahlene essigsaure Kalk oder ein sonstiges Acetat wird in den Kessel A gebracht
und die zur Zersetzung erforderliche Menge Säure zugesetzt. Die Masse wird dann
durch das Rührwerk, bestehend aus der hohlen Welle f mit daran angebrachten Armen ^1 und
der Riemenscheibe g, tüchtig durch einander gerührt, worauf die Destillation sofort beginnen
kann. Die sich entwickelnden Essigsäuredämpfe treten durch das Uebergangsrohr d in den
Kessel C und werden durch die in demselben angebrachte Dampfheizung heifs erhalten.
Indem dieselben dann in den oberen Theil des Kessels treten, werden sie durch die in
der Haube D befindliche Dephlegmationseinrichtung mit Kühlschlange E in, sich ihres
höheren Siedepunktes wegen condensirende, starke Essigsäure und überdestillirenden Wasserdampf
mit nur geringem Essigsäuregehalt zerlegt, welcher durch das Uebergangsrohr G abzieht
und in der Kühlschlange H condensirt wird.
Die unten im Kessel C sich ansammelnde Essigsäure wird immer wieder in Dampf verwandelt
und zerlegt, bis sie keine Wasserdämpfe mehr abgiebt und als starke Essigsäure übergeht.
Je nachdem es darauf ankommt, mehr oder weniger absoluten Eisessig zu gewinnen, wird
mehr oder weniger Kühlwasser durch die die Haube durchziehende Kühlschlange E gelassen.
Sobald sich keine Wasserdämpfe mehr im Kessel C abscheiden lassen und die Temperatur
auf 118° gestiegen ist, wird aus dem Kühler JK durch das Uebergangsrohr ο q der nun fertige
Eisessig vollständig abdestillirt.
Nachdem Kessel A bis zur Trockene abdestillirt ist, wird das Uebergangsrohr d geschlossen
und der Hahn des Rohres c geöffnet. Hierauf wird durch das Dampfrohr e vermittelst
des Ventiles e1 directer Dampf eingeblasen, um
die noch in dem Rückstande befindliche Essigsäure abzudestilliren, welche durch das Rohr c
in die Kühlschlange h und dann in die Woolfsche Flasche N2 gelangt.
Etwaige Zusätze zur Reinigung der Essigsäure, wie Kaliumpermanganat oder Natriumacetat, gelangen
in den Kessel C und sollen so die Gewinnung ganz reiner Essigsäure gestatten.
Claims (2)
1. Die Anordnung des vorbeschriebenen Apparates, bestehend aus den combinirten Kesseln
A und C, aus Kupfer, emaillirtem Eisen oder anderem geeigneten Material in
Verbindung mit Chamotte und Stein, der Haube D und der Kühlschlange E, aus
emaillirtem Eisen, Kupfer oder anderem geeigneten Material, wodurch die Abnutzung
auf ein Minimum reducirt wird.
2. Die Anordnung der combinirten Kessel A und C in Verbindung mit den Uebergangsrohren
c d und G und den Kühlcylindern i JF mit den Kühlschlangen JiKH.
Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
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Family
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