DE2111722C3 - Verfahren zur Herstellung von Diaethylketon - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von DiaethylketonInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C45/00—Preparation of compounds having >C = O groups bound only to carbon or hydrogen atoms; Preparation of chelates of such compounds
- C07C45/45—Preparation of compounds having >C = O groups bound only to carbon or hydrogen atoms; Preparation of chelates of such compounds by condensation
- C07C45/48—Preparation of compounds having >C = O groups bound only to carbon or hydrogen atoms; Preparation of chelates of such compounds by condensation involving decarboxylation
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- Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)
Description
Es ist bekannt, daß man Propionsäure decarboxylierend dehydratisieren kann, wobei Diäthylketon entsteht. Als Katalysatoren für die Reaktion eignen sich
Oxide von Thorium, Mangan, Eisen, Cer, Zirkon oder Vanadium, mil und ohne Trägermaterial. Als besonders vorteilhaft wird ein Thoriumoxidkontakt beschrieben, der Silicagel als Träger enthält (vgl. H.
Arpe und I. Falbe, Brennstoffchemie, 43 [1967], Nr. 3, S. 69 bis 73). Ein Nachteil dieses Katalysators
ist, daß der Träger gegen mechanische Belastungen wenig stabil ist, so daß ein Regenerieren durch Abbrennen von kohlenstoffhaltigen Ablagerungen zu
seiner teilweisen Zerstörung führt.
Aus der deutschen Patentschrift I 201 323 ist ein
Verfahren zur Herstellung symmetrischer aliphatischcr Ketone durch decarboxylierende Dehydratisierung aliphaiischer Carbonsäuren in Form von wäßrigen Lösungen an einem Mangandioxid-Titandioxid-Katalysator bekannt. Eine technische Realisierung dieses
Verfahrens ist jedoch nicht vorteilhaft, da die Aktivität des Katalysators relativ schnell nachläßt, wodurch ein
häufiger Katalysatorwechsel notwendig ist.
Es ist auch schon beschrieben worden, gemischte Ketone aus organischen Säuren im katalytischen Wirbelbett an einem ThO2-Al2O3-Katalysator herzustellen (V. Martello und S. Cescotti. Chimica el Ind.
38 [1956], S. 289).
Schließlich wurde die Kinetik der Decarboxylierung von Fettsäuren über Thoriumoxid sowie die Wirkung
verschiedener Zusätze, unter anderem von Wasserdampf untersucht. Hierbei zeigte sich, daß Wasserdampf die Reaktion inhibiert (I. C. Kriacosc und
I. C. Jungers, Bl. Soc. Beige, 64 [1955], S. 502 bis
534).
Trotz der Vielzahl der Verfahren hat bisher keines davon technische Bedeutung erlangt, da in den meisten
Fällen die Lebensdauer des Kontaktes beschränkt ist. Arbeitet man nämlich nicht - wie in den Veröffentlichungen beschrieben - in Reakiiunsröhren aus
Glas, Keramik oder Quarz, sondern in technischen Apparaten aus Edelstahl, so verlieren selbst die
Thoriumoxidkontakte, die unter allen Mctalloxiden am längsten wirksam bleiben, ihre Aktivität nach
einigen Wochen. Es zeigte sich nämlich, daß gerade in den für diese Reaktion erforderlichen Apparaten aus
hochlegierten Stählen sich Ruß auf dem Kontakt abscheidet. Dies erfolgt unter dem katalytischen Einfluß
des als ein Hauptbestandteil in der Legierung enthaltenen Nickels. Das Ausbauen der verkrusteten KontaKtkörner und das Abbrennen erfordern einen erheblichen Zeitaufwand: verbunden mit beträchtlichen
Materialverlusten.
niSi Verfahren zur Herstellung von DiBlhylketon
äthvketon in guten Ausbeuten zu erha ten, ohne daß
E?l£denun überraschenderweise gefunden daß
man Diäthylketon durch dccarboxyl.erende Dchydra-Srung von Propionsäure an e.nem Thoriumoxid
-n haltenden Kontakt bei Temperaturen von 350 bis 45CTC in ausgezeichneter Ausbeute bei fast unbegrenzter Lebensdauer des Kontaktes erhält wenn man die
Umsetzung in Gegenwart von etwa 0 25 bsi Mol Wasserdampf pro Mol Propionsäure durchfuhrt
Diese Tatsache war besonders überraschend da
einerseits nach dem Massenwirkungsgesetz Reakm,-nen. die unter Wasserbildung verlaufen, in Gegenwart
von Wasserdampf nur unvollständig ablaufen sollten und andererseits nach Kriacose et al (vgl. a.a.O.)
Wasserdampf die Bildung von Ketonen aus Fettsauren durch decarboxylierende Dehydratisierung hemmen
IkI der erfindungsgemäßcn Verfahrensführung scheidet sich auch bei Verwendung von Reaktoren aus nik·
a5 kelhaltigem Edelstahl praktisch kein Ruß mehr auf
den Kontakt ab. Weiterhin ist es bei dieser Verfallrensführung möglich, bei etwa 50 bis 80 C niedrigeren
Temperaturen zu arbeiten als bei der Umsetzung ohne Anwesenheit von Wasserdampf, da der Kontakt an-
scheinend in einem aktiveren Zustand gehalten wird.
man mit Vorteil Kugeln oder Tabletten mit einen.
mit einem Durchmesser von 3 bis 5 mm und einer
Länge von 2 bis 8 mm aus «-Aluminiumoxid, die an ihrer Oberfläche Thoriumoxid enthalten. An Stelle des
bevorzugten «-Aluminiumoxids können auch andere Tragcrmatcrialien verwendet werden, die gegen Propionsäuredämpfe stabil sind, wie Kieselgel, oder poröse
keramische Massen, ferner ^-Aluminiumoxid. Der
Gehalt des Kontaktes an Thoriumoxid kann von 5 bis 20, vorzugsweise 5 bis 10% des gesamten Katalysatorgewichtes betragen. . ...
Man erhält den Kontakt beispielsweise durch Im-
prägnieren von Kugeln, Tabletten oder Slrangabschnitten der angegebenen Größe aus «-Aluminiumoxid mit
einer wäßrigen, etwa 20- bis 50%igen Thoriumsalzlösung, insbesondere einer Thoriumnitratlösung, und
4- bis 8stündiges Erhitzen der imprägnierten und bei
100 bis 1200C getrockneten Kugeln, Tabletten oder
Strangabschnittc auf Temperaturen von 400 bis 600"C.
Zur Durchführung des Verfahrens wird ein überhitztes Gemisch aus Propionsäurcdampf und Wasserdampf über den auf Reaktionstemperatur vorgeheizten
Zweckmäßig verwendet man 0,25 bis I Mo!s vorzugsweise 0,5 bis 0,7 Mol, Wasserdampf pro Mol Propionsäure. t
Die Reaktionstemperatur beträgt im allgemeinen 330
bis 45O0C, vorzugsweise 350 bis 4000C.
Mit Vorteil erhitzt man das Propionsäure-Wasserdampf-Gemisch etwa auf die Reaktionstemperatur, ehe
man ös über den erhitzten Kontakt führt. Bei dieser Verfahrcnsführung betragen die Vcrweilzeiten des
Dampfgemisches am Kontakt etwa 1 bis 10, vorzugsweise 2 bis 4 Sekunden.
Das den Reaktor verlassende Reaktionsgemisch besteht im wesentlichen aus Diäthyiketon, Wasser und
2 1117
geringen Mengen (0,1%) an unumgcsutztcr Propionsäure.
Es kann nach der Kondensation durch einfache Phasentrennung in Diäthylkcton und eine wäßrige
Phase getrennl werden. Durch die zwar äußerst geringe, 'aber immerhin vorhandene Löslichkeit des Diäthylketons
in Wasser !rstcn mit steigender Wassermenge r im Desliliat geringfügige Ausbeutcvcrluste auf. Die
' hierdurch auftretenden geringen Matcrialverluste sind jedoch im Vergleich zu den Schwierigkeiten und
Materialveriusten durch häufigen Kontaktwechsel kaum von Bedeutung.
Das nach diesem Verfahren in mehr als 98 %iger
Ausbeute und in hoher Reinheit erhaltene Diäthylkelon
finde, als Lösungsmittel für Lacke Verwendung. Wciterhi
\ ist es ein wichtiges Ausgangsprodukt für organische Synthesen, z. B. für die Herstellung von Trimeth./lphenol.
Dat im folgenden angegebene Vcgleichsbeispiel soll
den Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens näher erläutern.
Betspie!
A. Umsetzung ohne Anwesenheit von Wasserdi* npf
(Vergleichsbcispicl)
Ein Kontakt, der 10 Gewichtsprozent Thoriuinoxid
auf «-Aluminiumoxid aufgetragen enthält und der in Stränge von 4 mm Durchmesser und 3 bis 6 mm Länge
geformt ist, wird in einen aus 97 Edelstahlröhren von 2,5 in Lunge und 40 mm Durchmesser bestehenden
Röhrenofen eingetragen. Die KontaMröhrcn werden auf 38O0C geheizt. In einem Verdampfer werden je
Stunde 200 kg Propionsäure verdampft, die Dumpfe tn einem Überhitzer auf 37Or'C vorgeheizt und durch
den Kontaktofen geleitet. Es werden je Stunde i i 5.5 kg
Diäthylkcton erhalten, dies entspricht einer Ausbeute von 99,4% der Theorie. Das Diälhylketon enthält
0,1 Gewichtsprozent Propionsäure, ίο Bei einer derartigen Verfahrensführung steigt der
Differcnzdruck zwischen dem Gaseintritt und dem Gasausgang innerhalb der ersten 15 Tage von etwa
230 Torr auf etwa 450 Torr an. Nach weiteren 17 Tagen
Betriebsdauer muß der Ofen abgestellt werden, du die
Kontaktröhren völlig verstopft sind.
B. Umsetzung in Gegenwart von Wasserdampf Man arbeitet unter den gleichen Bedingungen und
mit dem gleichen Röhrenofen wie unter A, nur mischt man den 200-kg-Propionsäuredampf je Stunde 25 kg
Wasserdampf je Stunde zu, ehe man den Dampf dem Überhitzer zuführt.
Bei dieser Verfahrensführung ist auch nach 150
Tagen noch kein Anstieg des Differenzdruckes zwisehen Gasemtritt und Gasausgang festzustellen.
Die Ausbeute beträgt 98,5% der Theorie, der Propionsäuregehalt
beträgt 0,1 Gewichtsprozent.
Die Raum-Zeit-Ausbeutc beträgt 9 kg Diäthylketon
pro L iter Kontaktraum und Tag.
Claims (1)
- 2 ΠΙ 722Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung von Diäthylketon durch decarboxylierende Dehydratisierung von Propionsäure un einem Thoriumoxid enthaltenden Kontakt bei Temperature?« von 330 bis 450"C, dadurch gekennzeichnet, daß man die Umsetzung in Gegenwart von 0,25 bis I Mol Wasserdampf pro Mol Propionsäure vornimmt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19712111722 DE2111722C3 (de) | 1971-03-11 | 1971-03-11 | Verfahren zur Herstellung von Diaethylketon |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19712111722 DE2111722C3 (de) | 1971-03-11 | 1971-03-11 | Verfahren zur Herstellung von Diaethylketon |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2111722A1 DE2111722A1 (de) | 1972-09-14 |
DE2111722B2 DE2111722B2 (de) | 1973-09-20 |
DE2111722C3 true DE2111722C3 (de) | 1974-04-18 |
Family
ID=5801230
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19712111722 Expired DE2111722C3 (de) | 1971-03-11 | 1971-03-11 | Verfahren zur Herstellung von Diaethylketon |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2111722C3 (de) |
Families Citing this family (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US4950763A (en) * | 1988-07-29 | 1990-08-21 | Basf Aktiengesellschaft | Preparation of ketones |
US6265618B1 (en) | 2000-07-13 | 2001-07-24 | Eastman Chemical Company | Process for the conversion of carboxylic acids to ketones |
-
1971
- 1971-03-11 DE DE19712111722 patent/DE2111722C3/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
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DE2111722B2 (de) | 1973-09-20 |
DE2111722A1 (de) | 1972-09-14 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 |