DE2111722C3 - Verfahren zur Herstellung von Diaethylketon - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Diaethylketon

Info

Publication number
DE2111722C3
DE2111722C3 DE19712111722 DE2111722A DE2111722C3 DE 2111722 C3 DE2111722 C3 DE 2111722C3 DE 19712111722 DE19712111722 DE 19712111722 DE 2111722 A DE2111722 A DE 2111722A DE 2111722 C3 DE2111722 C3 DE 2111722C3
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
contact
propionic acid
diethyl ketone
reaction
production
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DE19712111722
Other languages
English (en)
Other versions
DE2111722B2 (de
DE2111722A1 (de
Inventor
Lothar Dr Arnold
Ludwig Dr Schuster
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
BASF SE
Original Assignee
BASF SE
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by BASF SE filed Critical BASF SE
Priority to DE19712111722 priority Critical patent/DE2111722C3/de
Publication of DE2111722A1 publication Critical patent/DE2111722A1/de
Publication of DE2111722B2 publication Critical patent/DE2111722B2/de
Application granted granted Critical
Publication of DE2111722C3 publication Critical patent/DE2111722C3/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C45/00Preparation of compounds having >C = O groups bound only to carbon or hydrogen atoms; Preparation of chelates of such compounds
    • C07C45/45Preparation of compounds having >C = O groups bound only to carbon or hydrogen atoms; Preparation of chelates of such compounds by condensation
    • C07C45/48Preparation of compounds having >C = O groups bound only to carbon or hydrogen atoms; Preparation of chelates of such compounds by condensation involving decarboxylation

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

Es ist bekannt, daß man Propionsäure decarboxylierend dehydratisieren kann, wobei Diäthylketon entsteht. Als Katalysatoren für die Reaktion eignen sich Oxide von Thorium, Mangan, Eisen, Cer, Zirkon oder Vanadium, mil und ohne Trägermaterial. Als besonders vorteilhaft wird ein Thoriumoxidkontakt beschrieben, der Silicagel als Träger enthält (vgl. H. Arpe und I. Falbe, Brennstoffchemie, 43 [1967], Nr. 3, S. 69 bis 73). Ein Nachteil dieses Katalysators ist, daß der Träger gegen mechanische Belastungen wenig stabil ist, so daß ein Regenerieren durch Abbrennen von kohlenstoffhaltigen Ablagerungen zu seiner teilweisen Zerstörung führt.
Aus der deutschen Patentschrift I 201 323 ist ein Verfahren zur Herstellung symmetrischer aliphatischcr Ketone durch decarboxylierende Dehydratisierung aliphaiischer Carbonsäuren in Form von wäßrigen Lösungen an einem Mangandioxid-Titandioxid-Katalysator bekannt. Eine technische Realisierung dieses Verfahrens ist jedoch nicht vorteilhaft, da die Aktivität des Katalysators relativ schnell nachläßt, wodurch ein häufiger Katalysatorwechsel notwendig ist.
Es ist auch schon beschrieben worden, gemischte Ketone aus organischen Säuren im katalytischen Wirbelbett an einem ThO2-Al2O3-Katalysator herzustellen (V. Martello und S. Cescotti. Chimica el Ind. 38 [1956], S. 289).
Schließlich wurde die Kinetik der Decarboxylierung von Fettsäuren über Thoriumoxid sowie die Wirkung verschiedener Zusätze, unter anderem von Wasserdampf untersucht. Hierbei zeigte sich, daß Wasserdampf die Reaktion inhibiert (I. C. Kriacosc und I. C. Jungers, Bl. Soc. Beige, 64 [1955], S. 502 bis 534).
Trotz der Vielzahl der Verfahren hat bisher keines davon technische Bedeutung erlangt, da in den meisten Fällen die Lebensdauer des Kontaktes beschränkt ist. Arbeitet man nämlich nicht - wie in den Veröffentlichungen beschrieben - in Reakiiunsröhren aus Glas, Keramik oder Quarz, sondern in technischen Apparaten aus Edelstahl, so verlieren selbst die Thoriumoxidkontakte, die unter allen Mctalloxiden am längsten wirksam bleiben, ihre Aktivität nach einigen Wochen. Es zeigte sich nämlich, daß gerade in den für diese Reaktion erforderlichen Apparaten aus hochlegierten Stählen sich Ruß auf dem Kontakt abscheidet. Dies erfolgt unter dem katalytischen Einfluß des als ein Hauptbestandteil in der Legierung enthaltenen Nickels. Das Ausbauen der verkrusteten KontaKtkörner und das Abbrennen erfordern einen erheblichen Zeitaufwand: verbunden mit beträchtlichen Materialverlusten.
Es war daher die Aufgabe der Erfindung, einι leeb-
niSi Verfahren zur Herstellung von DiBlhylketon
Z Won äurc m entwickeln, das es erlaubt, D.-
äthvketon in guten Ausbeuten zu erha ten, ohne daß
ÄSySir häufig gewechselt oder regeneriert
E?l£denun überraschenderweise gefunden daß man Diäthylketon durch dccarboxyl.erende Dchydra-Srung von Propionsäure an e.nem Thoriumoxid -n haltenden Kontakt bei Temperaturen von 350 bis 45CTC in ausgezeichneter Ausbeute bei fast unbegrenzter Lebensdauer des Kontaktes erhält wenn man die Umsetzung in Gegenwart von etwa 0 25 bsi Mol Wasserdampf pro Mol Propionsäure durchfuhrt
Diese Tatsache war besonders überraschend da einerseits nach dem Massenwirkungsgesetz Reakm,-nen. die unter Wasserbildung verlaufen, in Gegenwart von Wasserdampf nur unvollständig ablaufen sollten und andererseits nach Kriacose et al (vgl. a.a.O.) Wasserdampf die Bildung von Ketonen aus Fettsauren durch decarboxylierende Dehydratisierung hemmen
IkI der erfindungsgemäßcn Verfahrensführung scheidet sich auch bei Verwendung von Reaktoren aus nik·
a5 kelhaltigem Edelstahl praktisch kein Ruß mehr auf den Kontakt ab. Weiterhin ist es bei dieser Verfallrensführung möglich, bei etwa 50 bis 80 C niedrigeren Temperaturen zu arbeiten als bei der Umsetzung ohne Anwesenheit von Wasserdampf, da der Kontakt an-
scheinend in einem aktiveren Zustand gehalten wird.
Als Thoriumoxid enthaltenden Kontakt verwende!
man mit Vorteil Kugeln oder Tabletten mit einen.
Durchmesser von 3 bis 5 mm oder Slrangabschnitk
mit einem Durchmesser von 3 bis 5 mm und einer
Länge von 2 bis 8 mm aus «-Aluminiumoxid, die an ihrer Oberfläche Thoriumoxid enthalten. An Stelle des bevorzugten «-Aluminiumoxids können auch andere Tragcrmatcrialien verwendet werden, die gegen Propionsäuredämpfe stabil sind, wie Kieselgel, oder poröse
keramische Massen, ferner ^-Aluminiumoxid. Der Gehalt des Kontaktes an Thoriumoxid kann von 5 bis 20, vorzugsweise 5 bis 10% des gesamten Katalysatorgewichtes betragen. . ... Man erhält den Kontakt beispielsweise durch Im-
prägnieren von Kugeln, Tabletten oder Slrangabschnitten der angegebenen Größe aus «-Aluminiumoxid mit einer wäßrigen, etwa 20- bis 50%igen Thoriumsalzlösung, insbesondere einer Thoriumnitratlösung, und 4- bis 8stündiges Erhitzen der imprägnierten und bei
100 bis 1200C getrockneten Kugeln, Tabletten oder Strangabschnittc auf Temperaturen von 400 bis 600"C. Zur Durchführung des Verfahrens wird ein überhitztes Gemisch aus Propionsäurcdampf und Wasserdampf über den auf Reaktionstemperatur vorgeheizten
Kontakt geführt.
Zweckmäßig verwendet man 0,25 bis I Mo!s vorzugsweise 0,5 bis 0,7 Mol, Wasserdampf pro Mol Propionsäure. t Die Reaktionstemperatur beträgt im allgemeinen 330
bis 45O0C, vorzugsweise 350 bis 4000C.
Mit Vorteil erhitzt man das Propionsäure-Wasserdampf-Gemisch etwa auf die Reaktionstemperatur, ehe man ös über den erhitzten Kontakt führt. Bei dieser Verfahrcnsführung betragen die Vcrweilzeiten des
Dampfgemisches am Kontakt etwa 1 bis 10, vorzugsweise 2 bis 4 Sekunden.
Das den Reaktor verlassende Reaktionsgemisch besteht im wesentlichen aus Diäthyiketon, Wasser und
2 1117
geringen Mengen (0,1%) an unumgcsutztcr Propionsäure. Es kann nach der Kondensation durch einfache Phasentrennung in Diäthylkcton und eine wäßrige Phase getrennl werden. Durch die zwar äußerst geringe, 'aber immerhin vorhandene Löslichkeit des Diäthylketons in Wasser !rstcn mit steigender Wassermenge r im Desliliat geringfügige Ausbeutcvcrluste auf. Die ' hierdurch auftretenden geringen Matcrialverluste sind jedoch im Vergleich zu den Schwierigkeiten und Materialveriusten durch häufigen Kontaktwechsel kaum von Bedeutung.
Das nach diesem Verfahren in mehr als 98 %iger Ausbeute und in hoher Reinheit erhaltene Diäthylkelon finde, als Lösungsmittel für Lacke Verwendung. Wciterhi \ ist es ein wichtiges Ausgangsprodukt für organische Synthesen, z. B. für die Herstellung von Trimeth./lphenol.
Dat im folgenden angegebene Vcgleichsbeispiel soll den Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens näher erläutern.
Betspie!
A. Umsetzung ohne Anwesenheit von Wasserdi* npf (Vergleichsbcispicl)
Ein Kontakt, der 10 Gewichtsprozent Thoriuinoxid auf «-Aluminiumoxid aufgetragen enthält und der in Stränge von 4 mm Durchmesser und 3 bis 6 mm Länge geformt ist, wird in einen aus 97 Edelstahlröhren von 2,5 in Lunge und 40 mm Durchmesser bestehenden Röhrenofen eingetragen. Die KontaMröhrcn werden auf 38O0C geheizt. In einem Verdampfer werden je Stunde 200 kg Propionsäure verdampft, die Dumpfe tn einem Überhitzer auf 37Or'C vorgeheizt und durch den Kontaktofen geleitet. Es werden je Stunde i i 5.5 kg Diäthylkcton erhalten, dies entspricht einer Ausbeute von 99,4% der Theorie. Das Diälhylketon enthält 0,1 Gewichtsprozent Propionsäure, ίο Bei einer derartigen Verfahrensführung steigt der Differcnzdruck zwischen dem Gaseintritt und dem Gasausgang innerhalb der ersten 15 Tage von etwa 230 Torr auf etwa 450 Torr an. Nach weiteren 17 Tagen Betriebsdauer muß der Ofen abgestellt werden, du die Kontaktröhren völlig verstopft sind.
B. Umsetzung in Gegenwart von Wasserdampf Man arbeitet unter den gleichen Bedingungen und mit dem gleichen Röhrenofen wie unter A, nur mischt man den 200-kg-Propionsäuredampf je Stunde 25 kg Wasserdampf je Stunde zu, ehe man den Dampf dem Überhitzer zuführt.
Bei dieser Verfahrensführung ist auch nach 150 Tagen noch kein Anstieg des Differenzdruckes zwisehen Gasemtritt und Gasausgang festzustellen.
Die Ausbeute beträgt 98,5% der Theorie, der Propionsäuregehalt beträgt 0,1 Gewichtsprozent.
Die Raum-Zeit-Ausbeutc beträgt 9 kg Diäthylketon pro L iter Kontaktraum und Tag.

Claims (1)

  1. 2 ΠΙ 722
    Patentanspruch:
    Verfahren zur Herstellung von Diäthylketon durch decarboxylierende Dehydratisierung von Propionsäure un einem Thoriumoxid enthaltenden Kontakt bei Temperature?« von 330 bis 450"C, dadurch gekennzeichnet, daß man die Umsetzung in Gegenwart von 0,25 bis I Mol Wasserdampf pro Mol Propionsäure vornimmt.
DE19712111722 1971-03-11 1971-03-11 Verfahren zur Herstellung von Diaethylketon Expired DE2111722C3 (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE19712111722 DE2111722C3 (de) 1971-03-11 1971-03-11 Verfahren zur Herstellung von Diaethylketon

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE19712111722 DE2111722C3 (de) 1971-03-11 1971-03-11 Verfahren zur Herstellung von Diaethylketon

Publications (3)

Publication Number Publication Date
DE2111722A1 DE2111722A1 (de) 1972-09-14
DE2111722B2 DE2111722B2 (de) 1973-09-20
DE2111722C3 true DE2111722C3 (de) 1974-04-18

Family

ID=5801230

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE19712111722 Expired DE2111722C3 (de) 1971-03-11 1971-03-11 Verfahren zur Herstellung von Diaethylketon

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE2111722C3 (de)

Families Citing this family (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US4950763A (en) * 1988-07-29 1990-08-21 Basf Aktiengesellschaft Preparation of ketones
US6265618B1 (en) 2000-07-13 2001-07-24 Eastman Chemical Company Process for the conversion of carboxylic acids to ketones

Also Published As

Publication number Publication date
DE2111722B2 (de) 1973-09-20
DE2111722A1 (de) 1972-09-14

Similar Documents

Publication Publication Date Title
EP0190617B1 (de) Verfahren zur Herstellung eines Kupfer und Siliciumoxid enthaltenden Katalysators
DE897560C (de) Verfahren zur Herstellung von ungesaettigten Nitrilen
DE2223811A1 (de) Verfahren zur Herstellung von aliphatischen,alicyclischen oder aromatischen Ketonen
DE2344956A1 (de) Verfahren zur herstellung ungesaettigter saeuren aus entsprechenden ungesaettigten aldehyden
EP0096798B1 (de) Verfahren zur Herstellung von Cyclohexanol und Cyclohexanon
DE2111722C3 (de) Verfahren zur Herstellung von Diaethylketon
DE828540C (de) Verfahren zur Herstellung aliphatischer Ketone
DE3913839A1 (de) Verfahren zur hydrierung von acetylenalkoholen
DE2148388C3 (de) Molybdänoxid-Vanadiumoxid-Trägerkatalysator
DE570130C (de) Verfahren zur Gewinnung von Oxydationsprodukten aus Paraffinkohlenwasserstoffen
DE1246712B (de) Verfahren zur Herstellung von Chlortrifluoraethylen
DE1188578B (de) Verfahren zur Herstellung gesaettigter aliphatischer Dinitrile
DE849557C (de) Verfahren zur Herstellung von einwertigen Phenolen
DE577705C (de) Verfahren zur Herstellung von Aceton aus Acetylen
DE1542392C (de) Verfahren zur Herstellung von Platinmetallkatalysatoren auf basischen Carbonatträgern
AT334877B (de) Verfahren zur herstellung aromatischer amine, insbesondere von anilin, durch katalytische reduktion der entsprechenden nitroverbindung
DE1068235B (de) Silberqxydkatalysator für die Oxydation von Äthylen zu Äthylenoxyd und Verfahiien zu seiner Herstellung
DE567118C (de) Verfahren zur Herstellung von Aceton aus Acetylen
DE574275C (de) Verfahren zur katalytischen Hydratation von Olefinen
EP0206142B1 (de) Verfahren zur Herstellung von 4-Pentensäureestern
DE2346012C3 (de) Verfahren zur Herstellung von Ketonen
DE581047C (de) Verfahren zur Herstellung von Aceton aus dampffoermiger Essigsaeure
DE627195C (de) Verfahren zur Herstellung von Aceton
DE1161558B (de) Verfahren zur Herstellung von Cyclohexanon
DE1795226C3 (de) Verfahren zur Herstellung von Caprolactam

Legal Events

Date Code Title Description
C3 Grant after two publication steps (3rd publication)
E77 Valid patent as to the heymanns-index 1977