DE2104597A1 - Verfahren zur herstellung von polymerisaten von konjugierten dienen - Google Patents
Verfahren zur herstellung von polymerisaten von konjugierten dienenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf die Herstellung von Polymerisaten von konjugierten Dienen.
Polymerisate von konjugierten Dienen können Homopolymerisate, statistische Copolymerisate und Blockcopolymerisate
aus Monomeren sein, von denen mindestens eines ein konjugiertes Dien ist. Sie werden bekanntlich
durch Polymerisation eines konjugierten Dienes in einem inerten Kohlenwasserstoff als Medium in Anwesenheit eines
Initiators auf Lithiumbasis, vorzugsweise eines Lithiumalkyls, hergestellt. Dieses bekannte Verfahren führt zu
einem Polymer von vorbestimmten mittlerem Molekulargewicht, das vom Verhältnis des Initiators zu dem anwesenden Mono-
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ORfQtNAL INSfECTED
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raer abhängt. Da sich die Polymerketten an einem wachsenden
Ende über eine Kombination aus Carbanion und Ion fortpflanzen und dort durch diese Kombination untereinander
verbunden werden, ist zu Folge der Theorie jede einzelne Polymerkette mit einem Lithiumion verbunden. Je niedriger
daher das durchschnittliche Verhältnis von Lithium zu Monomer ist, um so höher ist das Molekulargewicht des Produktes",
wenn man keine Maßnahmen ergreift, um dieses Endresultat zu vermeiden. Der cis-i ,4-Gehalt des Dienpolymers
hat einen überwiegenden Einfluß auf dessen physikalische Eigenschaften. Es wurde nun gefunden, daß der eis-1,4-Gehalt
des Polymers um so höher ist, je niedriger das Verhältnis von Initiator zu Monomer ist; je niedriger dieses Verhältnis
ist, je höher ist aber auch das Molekulargewicht und daher die Viskosität des polymeren Produktes. Da sich
die Viskosität des Produktes sehr stark auf seine Verarbeitung und auf seine Fähigkeit, andere Bestandteile einzuarbeiten,
auswirkt, hält man vorzugsweise &ao Molekulargewicht
in vernünftigen Grenzen, ist jedoch bestrebt, trotzdem ein Produkt mit verhältnismäßig hohem cis-l,4-Gehalt
herzustellen.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung eines
Polymerisates aus konjugierten Dienen, besteht aus folgenden Schritten:
a) Polymerisation eines konjugierten Diens bei einer
Temperatur von 20-900C mit einem Initiator auf
Lithiumbasis in einem inerten Kohlenwasserstoff als Medium bis 7,5 bis 50 % des Diens polymerisiert
sind;
b) kuppeln des so gebildeten lebenden Polymers mit mindestens der stöchiometrischeu Menge eines
Kupplungsmittels, das das VerkuppCn von mindestens
109833/1797 " 3 "
drei lebenden Polymerketten bewirkt;
c) Zugabe einer weiteren Menge eines Initiators auf Lithiumbasis;
d) Weiterführung der Polymerisation; und
e) Kuppeln des so gebildeten lebenden Polymers mit Hilfe eines Kupplungsmittels gemäß Stufe
wobei die Stadien des Polymerisierens und Kuppeins je
2 bis 20 mal wiederholt werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann als ein "Kupplungs-Reinitiationsverfahren11
bezeichnet werden, und führt zu einem Polymerisat, das wesentlich besser verarbeitet werden
kann, als dasjenige welches man erhält» wenn das Verfahren Lediglich aus einer einzigen Polymerisationsetufe,
gefolgt von einer einzigen Kupplungsstufe besteht, Es hat sich außerdem gezeigt, daß die verzweigte Konfiguration
des Polymerisates dem Produkt eine wesentlich verbesserte Widerstandsfähigkeit gegenüber Fließen in der Kälte und
eine bessere Trocknungsfähigkeit sowie eine höhere Grünfestigkeit verleiht.
Erfindungsgemäß können Produkte erzeugt werden, die
entweder einen engen oder einen verhältnismäßig breiten Molekulargwichtsbereich aufweisen. Die Breite der Molekulargewichtsverteilung
des Produktes nach einer Heine von Reinitiationszyklen hängt sowohl ab von der Anzahl der Ketten
wie auch von der Menge des in jedem Zyklus erzeugten Produktes (d.h. vom Umsatz). Man erhält einen engen Bereich,
wenn diese beiden Faktoren derart gewählt werden, daß das Molekulargewicht des Produktes bei jedem Zyklua gleich ist.
Eine breitere Kolekulargewichtsverteilung erhält mein, wenn
sich die MoIeK iargewi«hte in den einzelnen Zyklen voreinander
unterssheidene Die Ansah! der Ketten kann variiert
i f 1 O ft 1SS , -i fy & -" *· 4 —
1 U 3 ^ j I f «;>:.? -
werden indem man die Initiatormenge ändert. Die Anzahl der Ketten kann weiterhin variiert werden, wenn man nicht
die dem Initiator äquivalente Menge an Kupplungsmittel zugibt. Die Ausbeute an Produkt hängt weitgehend ab von
der Anzahl von Ketten. Wenn die Kettenzahl im Reaktor bekannt ist, kann man die 'Reaktionsgeschwindigkeit vorausberechnen.
Unter Benutzung des Wertes für die Reaktionsgeschwindigkeit kann man die Menge an erzeugtem Produkt
wähien, indem man die Reaktionszeit wählt.
Das erfindungsgemäße Verfahren hat vier hauptsächliche
Durchführungsformen:
1) Gleich viel Initiator und gleich hohe Umsetzung in den verschiedenen Stufen zwecks Erzeugung eines Produktes
mit enger Molekulargewichtsverteilung.
2) Gleich viel Initiator und verschieden hohe Umsetzung in den verschiedenen Stufen zwecks Herstellung eines Produktes
mit breiterer Verteilung, das die verschiedenen Kettentypen in ungleichen Mengen enthält»
3) Verschiedene Initiatormengen und gleich hohe Umsetzung
in den verschiedenen Stufen zwecks Erzeugung eines Produktes mit breiterer Verteilung, das die verschiedenen
Kettentypen in gleichen Mengen enthält.
4) Verschiedene Initiatormengen und verschieden hohe Umsetzung
zwecks Herstellung einer beliebigen Molekulargewichtsverteilung von eng bis sehr breit.
Die Anzahl der Kupplungs- und Rein it iat ions zy kl en schwankt zwischen 2 und 20, vorzugsweise zwischen 3 und
Der cis-l,*i~Gehalt des bei jedem gegebenen Zyklus erzeugten
Polymers hängt ab vom Verhältnis Initiator zu Monomer.
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Die erfindungsgemäß zu verwendenden konjugierten Diene sind insbesondere Butadien und Isopren, wobei
Isopren bevorzugt ist. Die erfindungsgemäß herstellbaren
Polymeren sind nicht nur Polyisopren und Polybutadien, sondern auch statistische Copolymerisate von Styrol und
Butadien und Blockcopolymerisate von aromatischen Monovinylkohlenwasserstoffen und konjugierten Dienen mit mindestens
zwei verschiedenen Polymerblocks. Die erfindungsgemäß herstellbaren Blockcopolymerisate können durch
folgende Konfiguration dargestellt werden:
A-B-(B-A)2-5
worin A ein thermoplastischer Polymerblock ist, z.B. ein Polymerblock eines aromatischen Monovinylkohlenwasserstoffs
oder ein Copolymerblock eines aromatischen Monovinylkohlenwasserstoffs
mit einem konjugierten Dien, worin der aromatische Monovinylkohlenwasserstoff vorwiegt;
während B für einen elastomeren Polymerblock steht, der entweder ein Homopolymerblock eines konjugierten Dienes
oder ein Copolymerblock eines konjugierten Dienes mit einem aromatischen Monovinylkohlenwasserstoff ist, worin
das konjugierte Dien vorwiegt. Typische Reihen derartiger Blockcopolymerisate sind diejenigen, in denen die Blocks
A entweder Polystyrol, Poly-(^-Methylstyrol) oder statistische
Copolymerblocks von Styrol mit Isopren oder Styrol mit Butadien sind. Die Blocks B können Polymerblocks
von Butadien oder Isopren, Copolymerblocks von Isopren mit Butadien, Copolymerblocks von Isopren mit
Styrol oder Copolymerblocks von Butadien mit Styrol sein, in welchen der Styrolgehalt weniger als 30 Gew.-% des
Blocks ausmacht.
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Die anzuwendenden Kupplungsmittel sind fähig mindestens drei lebende Polymerketten zu kuppeln, so daß die
erzeugten Polymere eine verzweigte Konfiguration besitzen. Die Funktionalität des Kupplungsmittel beruht nicht auf
seinen deutlich vorhandenen reaktiven Gruppen. Dies ist besonders überraschend im Fall der durch Umsetzung einer
Dicarbonsäure mit einem Monoalkohol erhältlichen Diester: es wurde nämlich gefunden, daß das Kuppeln mit Hilfe derartiger
Diester zu einem Gemisch aus gekuppelten Arten führt, deren Molekulargewicht das drei- bis vierfache
desjenigen des gekuppelten lebenden Polymers beträgt. Unter
"lebendes " Polymer ist das polymere Carbanion zu verstehen,
daß an seinem wachsenden Ende mit einem Lithiumion assoziiert ist. Während der Kupplungsstufe soll erfindungsgeroäß
der jeweilige Typ von Kupplungsmittel in stöchiometrischer Menge verwendet werden. So kommt beispielsweise
ein Mol Dlesterkupplungsmittel auf Tier Mol polymere
Lithiuracarbanionen dem stöchiometrisdhen Verhältnis sehr
nahe. Falls überhaupt das Kupplungsmittel im Überschuß angewendet wird, so sollte dieser in der Größenordnung
von nicht mehr als atwa 25 % liegen, da der Überschuß vor Beginn der nächsten Polymerisationsstufe herausgespült oder
anderweitig entfernt werden muß.
Ester, die als Kupplungsmittel dienen können, sind u.a. die folgenden:
Dimethyloxalat Diäthyloxalat
Dipropylmalonat Dibutylglutanat
Dihexylpimelat Dimethyladipat
Diäthyladipat Dioctylsebacat
Diraethylphthalat Diäthylterephthalat
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Unter den obigen Estertypen sind Diäthyladipat und
Diraethyladipat bevorzugt. Außer den bevorzugten Diestern können für die Kupplungsstufe auch andere polyfunktionelle
Kuppelungsmittel im erfindungsgemäßen Verfahren verwendet
werden, z.B. Polyepoxide, Polyisocyanate, Polyimide,
Polyaldehyde, Polyketone, Polyanhydride und Polyhalogenide. Typisch sind u.a. epoxidiertes flüssiges Polybutadien,
Naphthalin, Tetraisocyanat, Naphthalintricarboxyaldehyd,
Anthracentetron und insbesondere Siliciumtetrachlorid sowie ihre Analogen und Homologen* |
Die Polymerisation wird in einem inerten Lösungsmittel, im allgemeinen einem Kohlenwasserstoff, der entweder aliphatisch,
cykloaliphatisch oder aromatisch oder naphthenisch sein kann, durchgeführt. Geeignete Lösungsmittel sind z.B.
Isoamylene und Cyclohexan. Losungsmittelgemische können ebenfalls verwendet weden.
Das Verfahren kann, insbesondere wenn ein Diester als Kupplungsmittel verwendet wird, kompliziert werden durch
einen gewissen retardierenden Effekt auf die Polymerisationsgeschwindigkeit,
der zurückzuführen sein kann auf die An- |
Wesenheit von Beaktionsprodukten des Kupplungsmittels mit dem durch Lithium abgeschlossenen lebenden Polymer· Es ist
besonders bevorzugt, die Menge an Initiator auf Lithiumbasis bei jeder gegebenen Reinltiationsstufe nach einer
Kupplungsstufe um 5-20 % zu erhöhen.
Die Menge an Initiator auf Lithiumbasis hängt ab von dem mittleren Molekulargewicht des Endproduktes und
von der Höhe seines <is-i» ^-Gehaltes. Der letztere liegt
normalerweise im Gebiet von 2-10 ppm, vorzugsweise von 3-8 Teilen Je Million Lithium in Form eines Lithiumalkyl-
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initiators. Diese Initiatormengen sind berechnet auf das
Gesamtgewicht des Reaktionsgemisches, d.h. Monomer plus
Lösungsmittel. Das konjugierte Dien als Monomer ist normalerweise in einer Menge von 5-70 Gew.-%t berechnet auf
das gesamte Reaktionsgemisch, vorhanden. Um den cis-1,4-Gehalt
noch weiter zu erhöhen ist es außerdem bevorzugt, die Polymerisationsbedingungen derart einzustellen, daß die
Polymerisation beendet ist, wenn noch eine wesentliche Menge an konjugiertem Dien in dem Reaktionsgemisch als Monomer
vorhanden ist. Unter "wesentlicher" Menge ist damit eine Menge von 20-60 % des ursprünglich vorhandenen Monomers
gemeint.
Die erfindungsgemäß erhaltenen Produkte zeigen eine
wesentlich erhöhte Festigkeit im "Grünzustand" und viel bessere Trockeneigenschaften. Auch die Verarbeitung ist
wesentlich verbessert, d.h. man benötigt weniger Kraft um das Polymer zu einer Fertigmasse zu verarbeiten und ebenso
lassen sich andere Bestandteile der Masse, wie Füller, Vulkanisationsmittel und Öl, viel leichter mit dem Polymer
zusammen in die Masse einarbeiten»
Die Beispiele erläutern die Erfindung näher.
Unter Verwendung von Isopentanen als inertes Kohlenwasser
stoff medium und eines sekundären Butyllithiuminitiators
in einer Menge von vier Teilen je Million, berechnet auf das gesamte Reaktionsgemische wurde ein Polyisopren
hergestellt« Das Isopentan-Reaktionsgemisch enthält l6 Gew.-# Isopren* Während der Polymerisationsstufen wurde
die Polymerisation durchgeführt unter isothermalen Bedingungen in einem Temperaturbereich zwischen ^3 und +70Z*
Die :" esasifc*eakt ions zeit betrug etwa 5 1/2 Stunden, Nach
109833/1797 " ' ~
der anfänglichen Umsetzung von l*f Gew.-% des ursprünglichen
Monomers zu Polyisopren wurde eine stöchiometrische Menge Dimethyladipat zugegeben, um mit sämtlichen
anwesenden Carbanionen zu reagieren. Anschließend wurde in der ersten Polymerisationsstufe eine gleiche Menge
Butyllithium plus einem Überschuß von 20 % zugefügt um überschüssiges Adipat abzufangen und die Polymerisationsund
Kupplungsstufen wechselten einander ab bis eine Gesamtzahl
von je 8 Stufen durchgeführt worden war.
Cis-1,4-Gehalt in % . 85
Dietert-Trockengeschwin- R s— bei 82 G 9»3
digkeit hr. m
Intrinsic-Viskosität
dl/g 3,1
mittleres Mol.-Gew. (gewichtsmäßig) _Mw_.i ο
mittleres Mol.-Gew.(numerisch) Z^
(berechnet aus Gelpermeations-Chromatographie)
Zweck dieses Beispiels war, ein Polyisopren mit breiter Molekulargewichtsverteilung und relativ geringem
cis-Gehalt herzustellen. Als Lösungsmittel dienten Isoamylene
und als Initiator sekundäres Butyllithium, von dem im ersten Zyklus vier Teile je Million verwendet wurden.
Die Polymerisation wurde bei Temperaturen zwischen 39 und 44° C durchgeführt. Als Kupplungsmittel wurde Dimethyladipat
verwendet, wobei ein stochiometrisches Verhältnis von Adipat zu Lithium von 1'Λ angenommen wurde, ein Verhältnis
das bei sämtlichen Kupplungszyklen angewendet wurde. Für
- 10 109833/1797
- ίο -
sieben alternative Stufen von Polymerisation und Kuppeln in der Kupplungsstufe des zweiten Zyklus wurden dann 130 %
der stöchiometrischen Menge an Initiator verwendet und in
den folgenden Zyklen wurde diese Menge jeweils um 5 % erhöht, so daß sie im Endzyklus 160 % betrug. Die ursprüngliche
Konzentration von Isopren in den Isoamylenen betrug 15 Gew.-^, Die Gesamtumsetzung betrug 96 Gew.-% bei einer
Gesamtreaktionszeit von etwa 5 Stunden. Das Produkt hatte eine Intrinsicviskosität von 3,7 dl/g und enthielt 80 %
cis-1,^. Seine Trockengeschwindigkeit (s. Beispiel 1) war
höher als 9,8 und das Verhältnis von gewichtsmäßigera mittlerem
Molekulargewicht zu numerischem mittlerem Molekulargewicht betrug 1,7·
(Vergleichsbeispiel).Mit Hilfe eines nichterfindungsgemäßen
Verfahrens wurde ein Produkt hergestellt, wobei das Ziel war, ein Produkt mit enger Molekulargewichtsverteilung und hohem cis-l,4-Gehalt zu erzeugen. Isopren
wurde in Isopentanlösung bei ^3 bis 470C polymerisiert
unter Verwendung von 6 Teilen je Million sekundärem Butylllthium-Katalysator.
Die Charge enthielt l6 Gew.-% Isopren. Nach einer Umsetzung von 19 % wurde das Produkt mit
Dimethyladipat gekuppelt, wozu 120 % eines Molverhältnisses
von Adipat zu Lithium von IΛ verwendet wurden. Die Polymerisat
ions zeit betrug 15 Minuten. Man erhielt ein gekuppeltes Polymer mit einer Intrinsicviskosität von 3,2
dl/g und einem cIs-1,4-Gehalt von 86 %. Die Dietert-Trockengeschwindigkeit
betrug 9t ** kg/Rr ra2 bei 820C.
- 11 109833/1797
- ii -
(Vergleichsbeispiel). Ebenfalls mit Hilfe eines nicht erfindungsgemäßen Verfahrens wurde ein zweites Produkt
hergestellt, wobei der Zweck war, ein Polymer mit enger Molekulargewichtsverteilung und einem relativ niedrigen
cis-l,4-Gehalt zu erzeugen.
Hierzu wurde Isopren in Isopentanlösung bei 48-55°C polymerisiert unter Verwendung von 25 Teilen je Million
Initiator (sekundäres Butyllithium). Die Charge enthielt I 12 Gew»-# Isopren. Nach einer Umsetzung von 83 % wurde das
Produkt mit Diäthylenadipat gekuppelt, wozu 120 % eines
Verhältnisses von Adipat zu Lithium von 1:4 verwendet wurden. Die Reaktionszeit betrug 2 3/4 Stunden und man erhielt
ein gekuppeltes Polyi^opr' >: mit einer Intrinsicviskositat
von 3,6 dl/g. 2e.v eis-i} 4»behalt betrug ?3 % und die
Dietert-Trockengesc^wina-.-7'C"·'!* t 8^3 $*<ί"?τ m bei 82 C. Zum
Vergleich wurden die in den 7c=ra:/.ς^.--■,:,.:.^n vier Beispielen
erhaltenen Polymere in eine Laufflächei^-aasse nach folgendem
Einsatz eingearbeitet!
Bestandteil Gewichtsteile J
Polymer 100
Zinkoxid 3
Stearinsäure 3
Phenyl-β -naphthylamin 1
HAF-Ruß 50
Aromatisches Strecke! " 5
2 0>6
164,6
- 12 -
■? 0 9 8 3 3 / 1 7 9 7
In Tabelle 1 werden die Eigenschaften der 4 Polymerisate
verglichen und in Tabelle 2 wird ein Polymerisat nach Beispiel 1 (erfindungsgeraäß hergestellt) verglichen
mit einem solchen nach Beispiel 4 (nicht erfindungsgemäß
hergestellt).
Polymer aus Beispiel: | T a b e 1 | Polymer aus Beispiel: | 1 | 2 | 1 | 3 | - | 55 | 4 | - | 77 |
Intrinsic-Viskosität in dl/g | Intrinsic-Viskosität | 3,1 | 3,7 | 3,1 | 3, | 2 3,6 | |||||
Cis-1,4-Gehalt in % | Rohmasse ML-4, Mooney | 85 | 80 | 42 | 86 | 73 | 4 | ||||
Mw/Mn-Verteilung | Banbury-Aufschlag | 1,8 | 1,7 | gut | 3,6 | ||||||
Roh Mooney, ML-4 | Aufschlagstemperatur | 49 | 61 | 111 | 77 | ||||||
Aufschlagskraft | 1 e 2 | 4,0 | gut | ||||||||
10''-Maschinenbahn | in | gut | 121 | ||||||||
Gemisch, Mooney ML-4 | dl/g | 58 | 4,4 | ||||||||
Garvey-Grad | ML-41 | 14 | gut | ||||||||
Garvey-Quellung | Qualit. | 50 | 83 | ||||||||
Extrusionsgeschwindigkeit | 0C | 135 | 11 | ||||||||
Extrusionsgeschwindigkeit | Kw | 90 | 54 | ||||||||
Grünzustand, Zugfestigkeit | Qualit. | 1,8 | 132 | ||||||||
Ergebnis | ML-4« | 82,5 | |||||||||
Grünsu^tancL, Zugfestigkeit | 1-16 | 0,8 | 2j6 | ||||||||
% | |||||||||||
g/min. | 1,5 | ||||||||||
cm/min. | |||||||||||
2 Kg/ cm |
|||||||||||
kg/cm2 |
_ ι 3 —
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Polymer aus Beispiel:
Grünzustand Bruchdehnung
Grünzustand Bruchenergie Grünzustand ErgetnLsdehnung
Grünzustand Erbebnisenergie gehärtet Zugfestigkeit gehärtet 300 %-Modul
gehärtet 500 %-Modul gehärtet Bruchdehnung gehärtet Härte
gehärtet Winkelzugfestigkeit
gehärtet Winkelzugfestigkeit
Zugfestigkeit, heiß 1210C Winkelzugfestigkeit bei 121°c
% | 285 | 220 |
J/cc | 0,39 | 0,45 |
% | 66 | 66 |
J/cc | 0,13 | 0,12 |
kg/cm | 221,5 | 207,4 |
kg/cm | 91,4 | 87,9 |
kg/cm | 175,8 | 168,7 |
% | 620 | 570 |
Shore A | 59 | .59 |
kg auf | 170,3 | 165 |
2,5 cm | ||
kg/cm | 117,4 | 85,8 |
kg auf | 136,2 | 97,5 |
2,5 cm |
Ein bevorzugtes Produkt wird erfindungsgemäß hergestellt
durch Polymerisieren von Isopren in einem Isopentan-Lösungsmittel,
wobei im Ansatz 50 Gew.-% Isopren enthalten sind; es werden 8 alternative Polymerisationszyklen durchgeführt
und zu einer Gesamtumsetzung von 30 % gekuppelt. Als Polymerisationsinitiator wird sekundäres Butyllithium verwendet
und zwar zwei Teile je Million im ersten Zyklus in ansteigender Menge bis zu 6 Teilen je Million im achten Zyklus,
Die Umsetzung beträgt in jedem Zyklus 3,7 %, wobei die Polymerisation
bei Temperaturen zwischen 43 und 47°C durchgeführt ^
wird. Das Kuppeln wird durchgeführt mit Diäthyladipat und ergibt ein Produkt mit einer Intrinsicviskosität von 3,5 dl/g
und einem cis-l,4-Gehalt von 91 %·
8631
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Claims (1)
- Patentansprüche\\J Verfahren zur Herstellung eines Polymerisates aus konjugierten Dienen, gekennzeichnet durch folgende nacheinander durchzuführende Verfahrensstufen:a) Polymerisation eines konjugierten Diens bei einer Temperatur von 20-9O0C mit einem Initiator auf Lithiumbasis in einem inerten Kohlenwasserstoffals Medium, bis 7»5 bis 50 % des Diens polymerisiert sind;b) Kuppeln des so gebildeten lebenden Polymers mit mindestens der stöchiometrischen Menge eines Kupplungsmittels, das das Verkuppeln von mindestens drei lebenden Polymerketten bewirkt;c) Zugabe einer weiteren Menge eines Initiators auf Lithiumbasis;d) Weiterführung der Polymerisation; unde) Kuppeln des so gebildeten lebenden Polymers mit Hilfe eines Kupplungsmittels gemäß Stufe b),wobei das Polymerisieren und Kuppeln je zwei- bis zwanzigmal, vorzugsweise je drei- bis zehnmal wiederholt wird·2· Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß man als konjugiertes Dien Butadien oder Isopren verwendet.109833/17973. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn zeichnet , daß man als Kupplungsmittel einen Diester aus einer Dicarbonsäure und einem einwertigen Alkohol, vorzugsweise Diäthyl- oder Dimethyladipat, verwendet.4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch g e k e η η zeichnet, daß man als Kupplungsmittel Siliciumtetrachlorid, verwendet ·5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-4, dadurch gekennzeichnet , daß man das Kupplungsmittel in einem Überschuß von bis zu 25 % verwendet.6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-5» dadurch gekennzeichnet , daß man die Menge des zugesetzten Initiators auf lithiumbasis in jeder auf eine Kupplungsstufe folgenden Beinifci&tionsstiffs xm 5-20 Gewichtsprozent erhöht.?. Verfahren nach einem ö®? Atij^rüci-e i-6* dadurch gekennzeichnet , daß man als „nitlatex ein Lithiumalkyl verwendet.8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß man den Initiator auf Lithiumbasis in einer Menge ?on 2-10, vorzugsweise von 3-8 Teilen je Million, berechnet auf das Gesamtgewicht des Reaktionsgemisches, verwendet.9. '/erfahren nach einem der Ansprüche 1-8, dadurch gekennzeichnet , laß man ein Reaktionsgemisch verwsndst9 is dem das monomere konjugierte Dien eine Menge von 5°S0 % *3.es Gesamtgewichtes ausmacht.109333/1797
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