DE2348923C3 - Verfahren zur Herstellung von Blockcopolymeren - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von BlockcopolymerenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Blockcopolymeren, die in der Polymerkclte einen
zentralen Polymerblock aus Einheiten von Buladien oder Isopren oder deren Copolymeren mil einem
geringeren Anteil andere copolymerisierbarer Monomerer und Copolynierblöcke aus Einheiten von
\ Methylsiyrol sowie Λ-Methylstyrol und Styrol enthalten.
In der CiB-PS 12 64 741 werden Blockcopolymereder
Zusammensetzung A--B-(B-A). i() besehrieben, in
welchen Λ einen statistischen Styrol-a-Methylstyrol-Copolymerblock
und B einen elaslomeren Polymerblock aus konjugierten Dicneinhciten bedeuten. Diese
bekannten Blocke·!polymeren weiden hergestellt, ingierten Dienblocks vorgenommen wird und danach bei
relativ tiefer Temperatur von -10 bis -1000C die
Copolymerisation von Λ-Methylstyrol und Styrol erfolgt. Dabei wird an den zentralen konjugierten
Dienblock ein statistisches Copolymeres aus Styrol und Λ-Methylstyrol anpolymerisicrt.
Bei der Polymerisation von Λ-Meihylsiyrol unter
Verwendung einer Organolithiumverbindung als Katalysator bei Temperaturen oberhalb Raumtemperatur ist
bei Erreichen des Polymerisationsgleichgewichtszustands die Konzentration des Monomeren ziemlich
hoch. Es ist unmöglich, bei derartigen Temperaturen die Polymerisation von Λ-Methylstyrol selbst dann zur
Vervollständigung zu bringen, wenn die Polymerisation über lange Zeitspannen weitergeführt wird. Die
'\-Methylstyrol-MonotT!F:rkonzentration in dem Polymerisationsgleichgewichtszustand
(nachstehend als
»ft- Meihylstyrol-Monomergleichgewichtskonzent ration«
abgekürzt) variiert entsprechend den Polymerisationsbedingungen, und zwar insbesondere der Polymerisationstemperatur,
je niedriger die Temperatur ist. desto stärker wird die Gleichgcwichtskonzentration
erniedrigt. Zur Erhöhung der Polymerisationsgeschwindigkeit ist im allgemeinen die Polymerisation von
Λ-Methylstyrol bei niedrigen Temperaturen vorgenommen worden. Bei der Herstellung von Blockcopolymeren.
die Λ-Methylstyrol enthalten, bleiben, selbst dann, wenn die Polymerisation bei niedrigen Temperaturen
vorgenommen wird, z. B. unterhalb - 10"C bis zu dem Grad der a-Methylstyrol-Monomergleichgewiehlskonzentration,
unvermeidlich Monomere in dem Polymerisationsgemisch zurück, die der Gleichgewichtskon/entration
entsprechen. Wenn daher ßlockcopolymerc aus dem Polymerisationsgemisch durch Sehnellverdampfeii
eines Lösungsmittels entfernt werden, dann erschweren die in dem Lösungsmittel enthaltenen Monomeren die
Reinigung. Es ist ferner schwierig, Monomerrückständc in Blockcopolymeren zu entfernen, so daß bei der
nachfolgenden Verarbeitung eine Schaum- und störende Geruchsbildung auftritt. Darüber hinaus ist eine
Niederlcmperatur-Polymerisation nicht nur aus wirtschaftlichen Gründen aufgrund der Notwendigkeit von
Kühlcinrichtungcn unzweckmäßig, sondern hat auch den Nachteil, daß die Polymerisationsgeschwindigkeit
erniedrigt wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Bloekcopolymere
aus einem konjugierten Dien und a-Methylstyrol zur Verfügung zu stellen, die von Rückständen
von monomeren! λ Methylsiyrol frei sind. Das crl'indungsgemäße
Verfahren zur Herstellung von solchen Blockcopolymeren mit hoher Ausbeute gestattet zudem,
verglichen mit herkömmlichen Methoden, das Arbeiten bei relativ hohen Temperaturen.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von Blockcopolymeren. die in der Polymcrkctte
einen zentralen Polymerblock aus Einheiten von Butadien oder Isopren oder deren Copolymeren mit
einem geringeren Anteil anderer copolymerisierbarer Monomerer aufweisen, welcher mil Blöcken eines
<\-Methylstyrolpolymeren verknüpft ist, an die sich Blöcke eines Copolymeren aus a-Methylstyrol und
Styrol ansehließen, in denen sieh in Richtung zum Keiienende der Anteil der Slyroleinheilen erhöht und
der Anteil an \-Methylstyroleinheiten verminder:, und
in den endständigen Gruppen im wesentlichen Styroleinheilen vorliegen, wobei die Menge der v-Methylsly
roleinhciien in dem Blockcopolymeren im Bereich von )*\ hi*. M) Ci(1W-°/ιι und clic Meiu'e der konius'ierliMi
Dieneinheilen des Blockcopolyme.-en im Bereich von 15
bis 80 Gew.-%, bezogen auf die Blockcopolymeren. liegt, durch Polymerisation von Monomeren, die
überwiegend aus einem konjugierten Dier. bestehen, in Gegenwar! einer polyfunkiionellen Organoliihiumverbindung
als Initiator und nachfolgende Copolymerisation von Λ-Methylstyrol und Styrol in Gegenwart eines
Polymerisationsbeschleunigers, das dadurch gekennzeichnet
ist, daß man nach im wesentlichen vollständiger Polymerisa.ion des konjugietten Diens zuerst -vMethylstyrol
zusetzt, das a-Methylstyrol in Gegenwart
eines Polymerisationsbeschleunigers bei Temperaturen von — 10 bis 300C polymerisiert, bis die Polymerisation
des Λ-Methylstyrols bis oder nahe zum Grad der
Monomergleichgewichtskonzentration fortgeschritten
ist, danach kontinuierlich oder diskontinuierlich Styrol in einer Menge von 20 bis 300 Gew.-%, bezogen auf die
noch vorhandene Menge Λ-Methylsiyrol, zusetzt und
die Polymerisation des verbliebenen Λ-Methylstyrols
und des Styrols vervollständigt.
Die erfindungsgemäß erhaltenen Blockcopolymeren haben eine solche Konfiguralion, daß die Polymerkette
Verzweigungen aufweist, welche in der Menge der Anzahl der Lithiumatome entsprechen und die sich von
den Enden der Initiatorradikale, die in dem Zentrum vorhanden sind, erstrecken. Ein zentraler Block der
Polymerkette ist aus einem Block der größeren Menge der konjugierten Dicn-Einheiten zusammengesetzt und
mit Blöcken eines Λ-Methylstyrol-Polymercn und eines
Copolynieren des größeren Teils von .a-Methylstj .öl
mit Styrol verknüpft. Der letztere Block hat eine verjüngte Endkonfiguration, so daß in der Polymerkette
der Polymergehalt an Styrol-Einheiten zum Kettenende hin erhöht ist und der Polymcrgehalt an ix-Methyistyrol
vermindert ist.
Die Menge der erfindungsgemäß zugesetzten Styrolmonomeren liegt in; Bereich von 20 bis 300 Gew.-1Vo.
vorzugsweise 30 bis 100 Gew.-%, bezogen auf die Menge von Λ-Methylstyrol, die in dem Polymerisationsgemisch zurückbleibt. Wenn die Styrolmenge weniger
als 20 Gew.-% beträgt, dann ist es unmöglich, das zurückbleibende Λ-Methylstyrol vollständig zu polymerisieren.
Das Styrol kann kontinuierlich in kleinen Mengen zugegeben werden oder es kann in mehreren
Portionen im Verlauf der Polymerisation von Λ-Methylstyrol zugesetzt werden.
Die Polymerisation von Λ-Methylstyro1 wird bei
Temperaturen von - 10 bis 300C, vorzugsweise von 0
bis 20°C, durchgeführt. Temperaturen von weniger als -10"C bewirken eine Verminderung der Polymerisalionsgesehwindigkeit.
Andererseits muß, wenn die Polymerisation bei Temperaturen oberhalb 30 C
durchgeführt wird. Styrol in großen Mengen zugesetzt werden, da die Monomergleichgewichtskonzentration
hoch wird. Zusätzlich hierzu besteht der Nachteil, daß oftmals eine Kettenüberlragung von Λ-Methylstyrol
auftritt.
Während der Polymerisation werden die Monomerkonzcntrationen
gemessen, indem von der Polymerisationslösung Proben abgenommen werden und die Zugabczeit und -menge der Styrolmonoineren bestimmt
wird.
Die Menge von Λ-Methylsiyrol liegt im Bereich von I1) bis 60 Gcw.-%, bezogen auf das erhaltene
Blockcopolymcre. Bei Mengen von weniger als 13 Gew.-% besitzt das Blockcopolymere keine verbesserte
Wärmebeständigkeit. Andererseits ist es schwierig.
Gew.-"/« vollständig zu polymerisieren, ohne daß in dem
Polymerisalionsgemisch nicht umgesetzte Monomere
zurückbleiben.
Der Block der Hauptverhäilnismenge bzw. des >
Hauptteils der konjugierten Dien-Einheiten. der das Zentrum des erfindungsgemäßen Blockcopolv nieren
darstellt, besteht aus Polymeren von Butadien oder Isopren oder Copolymeren dieser Stoffe mit einem
geringeren Teil von anderen copolymensierbaren
κι Monomeren. Die Monomeren werden genügend entwässert
und für den Gebrauch gereinigt.
Als Initiator für die Polymerisation w ird eine
Organoüthiumverbindung mit zwei oder mehr reaküven
Lithiumatomen verwendet, z. B. Dilithio-bcnzol. Dili·
ι■"> thio naphthalin und ein Butadicn-dilithium-Oligomeres.
initiatoren, die in dem Polymerisationslösungsmine!
unlöslich sind, werden durch Zugabe von Monomeren dazu löslich gemacht.
Als Poiymerisationsiösungsmittel können aromaiisehe,
aliphatisehe oder alicyclische nichtpolare Lösungsmittel
verwendet werden.
Bei der Polymerisation von a-Methylstyrol werden
Äther, Amine und Amide in geringen Mengen als Beschleuniger bzw. Anreger verwendet. Seispiele für
2> solche Beschleuniger bzw. Anreger sind Hexamethyienphosphorsäureamid.
Hexamethylentetramin. Äthylenglykoldimethyläther
und DimethoxyäthantetrahNdrofuran. Da die Beschleuniger bzw. Anreger die Glasübergangstemperatur
des konjugierten Dienblocks erhöhen,
iu ist es zweckmäßig, die Polymerisation von Monomeren,
die hauptsächlich das konjugierte Dien en'halten, in
einem nichtpolaren Lösungsmittel vorzunehmen, das von polaren Substanzen, wie den obengenannten
Beschleunigern bzw. Anregern, frei ist. und die
r. Beschleuniger bzw. Anreger erst unmittelbar vor der
Zugabe des ai-Methylstymls zuzufügen.
Die erfindungsgcmäß erhaltenen Blockcopolymeren haben im Vergleich zu den herkömmlichen Blockcopolymeren,
die aus konjugierten Dien-Einheiten und Styrol-Einheiten zusammengesetzt sind, eine verbesserte
thermische Beständigkeit. Daher können sie für verschiedene Anwendungszwecke als thermoplastische
Elastomere oder Harze nut thermischer Beständigen
verwendet werden. Auch sind die erfindungsgemiißcn
•η Blockcopolymeren bei den Temperaturbedingungen der
Verformung thermisch stabil, so daß dabei keine thermische Zersetzung stattfindet.
Weiterhin enthalten die gemäß der Erfindung erhaltenen Blockcopolymerlösungen praktisch keine
■Ίο Monomeren mehr, die an den fertigen Blockcopol>
nieren durch Besiedlung mit Wasserdampf entfernt werden
mußten.
Die Erfindung wird in dem Beispiel erläutert.
Y> Beispiel
1 I gereinigtes und entwässertes Benzo! und 40g
Butadien wurden in einen 3-1-Kolben gegeben, der mit
einem Rührer versehen war. Hierzu wurden J.5 mMol
Wi Butadien-dilithium-Oligomeres als Initiator gegeben,
und die Polymerisation wurde in Stickstofigasatmo-Sphäre
2 Stunden bei 50 C durchgeführt. Nach der Beendigung der Polymerisation des Biuü'Ü ■;..·. wurden
2 ml llexameihylenphosptianiid zugesetzt, und der
tv> Reaktor wurde auf 5"C abgekühlt. 150 g Λ-Methylstyrol
wurden sodann zugefügt, und die Polymerisation wurde 1 Stunden lang durchgeführt, wobei diu .\-Melhylstyroi-MfinnmiM
kon/rn!niimn t-i messen wurde. Nacn 1
Stunde halte die Polymcnsationsredktion ungefähr
einen Gleichgewichtszustand erreiehl. ;ils die ivMelhylstyrol-Konzentration
in der Polymerisaiionslösung 4/5
Gew.-°/(i betrug. Dies /eijM, daß nichtumgesU/tes
,A-Mc»!">isty[Ol in einer Menge von etwa IQb g
/iiruckgcirhcUfii war. Sod1 in wurden unter Aufrechter
hü'tung der Temperatur der Polymerisationslösung bei
ri C 60 ρ Styrol in kleinen Mengen kontinuierlich im
Verlauf von 2 Stunden zugesetzt. Nach der Zugabe des Styrols wurde die Konzentration des rt-Meihylstyn.ls
^messen. Ein Resinionomeres kennte jedoch nicht
festgestellt werden. Bei der Feststellung des a-Meihylstyrols
ging man so vor, daß man die betreffende Probe in Methanol eingoß und eine gaschromatographische
Aus der so erhaltenen Copolymerlösung wurde das ßlockcopolymere durch Wasserdampf-Abstreifen des
Lösungsmittels isoliert, wozu eine kleindimensionierte Krümc-Ibiidungseinrichtung verwendet wurde. Es wurde
eiiiv. Ausbeute von 99% gemessen. Nach östündigem
Trocknen bei 500C durch ein Gebläse wurde ein weißes
Blockcopolymeres in pulverförmiger Form erhalten, das keinen Geruch nach a-Methylstyrol aufwies.
Das auf diese Weise erhaltene, gepulverte Blockcopolymere wurde in einem kleindimensionierten Extruder
mit einem Durchmesser von 20 mm pelletisiert und sodann zu Probekörpern mit einer Dicke von 2 mm und
einer Breite von 8 mm verformt. Bei der Pellclisicrung und der Verformung erfolgte keine Schaumbildung in
dem Blockcopoiymeren. Auch trat fast kein Geruch nach a-Methylstyrol auf.
Die physikalischen Eigenschaften des erhaltenen Blockcopoiymeren wurden wie folgt gemessen:
Molekulargewicht 95 000
Zugfestigkeit
(nach der JIS-Norm K-6871) 285 kg/cm3
Dehnung
(nach der JIS-Norm K-6871) 6% Schlagfestigkeit
(nachderDlN-Norm53 453) 16 kgcm/cm-V
icat-Erweichungspunkt
(nach der JIS-Norm K-6870) 1080C
Vergleichsversuch 1
Ein Blockcopolymeres mit der Struktur: i\-Meih>
!styrol-PoK nierblock/Butadien- Polymerblock/a- M et hy I-styrol-Polymerbloek
wurde ohne Zugabe von Styrol hergestellt.
1.55 1 Benzol und 210 g Λ-Methylstyrol wurden \v
einen 3-1-Kolben gegeben, der mit einem Rührer
versehen war. Hierzu wurden 2 ml Hexamethylenphosphamid
und 4.5 mMo! n-Butyllithium zugesetzt. Die
Polymerisation erfolgte 1 Stunde in einer Stickstoffgasatmosphäre bei 3°C. Sodann wurden 90 g Butadien
eingeführt, und die Temperatur wurde auf 5O0C erhöht. Eine weitere Polymerisation wurde 4 Stunden lang
vorgenommen. Die Temperatur wurde erneut auf 3° C erniedrigt, und es wurden 210 g Λ-Methylstyrol
zugesetzt. Danach wurde eine 1 stündige Polymerisation durchgeführt. Zu diesem Zeitpunkt betrug die «-Methylstyrol-Konzentration
in der Polymerisationslösung 9,0 Ciew.-"/o. Die Konzentration wurde selbst bei
fühniiib Jc Poiyniei isation nicht unter diesen \V\:i ι erniedrigt. Zu der l'olymei i.Mnii.nslösung wurde emc geringe Mcthiinolmcngc gegeben, um die l'olymerisalionsreaktion abzubrechen. Sodann wurde das l.ösungsi"i.i;tc! bei 85°C mit Wasserdampf abdcstüütr;. wo/u eine k leindimensioniert υ Krumctiijildiipgscinnchtun« verwendi'i wurd'\ Das auf fliese Weise erhaltene Bloekropuly niere zeigte selbst nach 5stündigeivi Tujckr.rn hr: WC den dem Λ-Meihylstjrol eigenen Geruch.
fühniiib Jc Poiyniei isation nicht unter diesen \V\:i ι erniedrigt. Zu der l'olymei i.Mnii.nslösung wurde emc geringe Mcthiinolmcngc gegeben, um die l'olymerisalionsreaktion abzubrechen. Sodann wurde das l.ösungsi"i.i;tc! bei 85°C mit Wasserdampf abdcstüütr;. wo/u eine k leindimensioniert υ Krumctiijildiipgscinnchtun« verwendi'i wurd'\ Das auf fliese Weise erhaltene Bloekropuly niere zeigte selbst nach 5stündigeivi Tujckr.rn hr: WC den dem Λ-Meihylstjrol eigenen Geruch.
Der Gelullt diese Verbindung wurde zu etwa J Gew.
gemessen.
Vergleichsversuch 2
In den nachstehend beschriebenen Versuchen wurde Beispiel Il der GB-PS 12 64 741 nachgearbeitet und die
Zusammensetzung des gebiideteti Blockcopolymeren
untersucht. Dabei wurde festgestellt, daß die bei diesem Verfahren entstandenen a-Methylsiyrol-Styrol-Copolymerblöcke
tatsächlich keine verjüngten Copolymerblöcke, sondern übliche statistische Copolymcrblöckc
darstellen.
Außerdem wurde ein zweiter Versuch in sonst der
gleichen Weise durchgeführt, jedoch mit der Abänderung, daß — wie erfindungsgemäß — nach der
Polymerisation des zentralen Blockes zuerst die Polymerisation von Λ-Methylstyrol bis zur Monomeren
Gleichgewichtskonzentration durchgeführt wurde, worauf erst Styrol zugesetzt wurde.
In gleicher Weise wie vorher wurde dann die Zusammensetzung des gebildeten Blockcopoiymeren
untersucht.
Darüber hinaus wurden die mechanischen Eigenschaften (Zugfestigkeit und Dehnung) der in beiden
Fällen gebildeten Blockcopoiymeren geprüft.
Versuch 2.1
Gemäß Beispiel Il der GB-PS 12 64 741
Gemäß Beispiel Il der GB-PS 12 64 741
480 g Toluol wurden unter einer Stickstoffatmosphäre zu 65 g Butadien gegeben, und 13,9 g einer
Initiatorlösung auf Basis von ct-Methylstyrol-Lithium
wurden bei 400C zugesetzt. Nachdem die Reaktion während 4 Stunden durchgeführt worden war. wurde
das Polymerisationsgemisch auf — 15"C abgekühlt, und
dann wurden 300 g Tetrahydrofuran und 22,3 g im Hochvakuum gereinigtes «-Methyistyrol zugesetzt. Die
Temperatur wurde sofort auf — 500C erniedrigt, und
reines Styrol wurde in einer Rate von 0,033 g/Min, in das Reaktionsgemisch eingeleitet. Nach der Zugabe von
Styrol wurden in Zeitabständen von 20 Minuten 5 g-Proben für analytische Zwecke entnommen und in
eine große Menge Methanol gegossen. Das auf diese Weise isolierte Polymere wurde durch NMR-Spektroskopie
analysiert, um die Zusammensetzung im Hinblick auf die Anteile an Butadien, a-Methylstyrol und Styrol
festzustellen. Daraus wurde das Verhältnis von a-Methyistyrol
zu Styrol in der gesamten a-Methylstyrol-Styrol-Copolymerkette
bestimmt. Der in der Tabelle angegebene Wert von A wurde folgendermaßen berechnet:
Poiymerisiertes .-»-Mcthylstyrol und Styrol
zugesetztes Λ-Mcthylstyrol und Styrol
100.
Ein L-rliöhtcr prozentualer Anteil für A bedeute; eine
Stelle, die näher am Fnde de Polymerkette ist.
In der nachstehenden Tabelle 1 und dei beigefügten
Figur sind die erzielten Frgebnisvj aufgeführt.
Tabelle 1 | Verhältnis a-Me!hy | I- A | 0 |
Polyniorisalioiisdauer | styrol/Myrol | % | 17 |
Min. | 0/0 | 33 | |
0*) | 86/14 | 49 | |
20 | 86/14 | 66 | |
40 | 86/14 | 83 | |
60 | 86/14 | 100 | |
80 | 85/15 | Zeitpunkt der | |
100 | 85/15 | ||
120 | *) Die Polymerisationsdauer 0 bedeutet den | ||
Zugabe von Styrol. | |||
Tabelle 1 und die Figur zeigen, daß in dem bekanntermaßen gebildeten Copolymerblock das Verhältnis
von a-Methylstyrol zu Styrol von Beginn der Zugabe von Styrol bis zum Ende der Kette praktisch
konstant ist. Dies bedeutet, daß das erhaltene Polymere ein vollständiges oder ideales statistisches Copolymeres
aus Λ-Methylstyrol und Styrol darstellt.
Versuch 2.2
Spätere Zugabe von Styrol gemäß Erfindung
In diesem Versuch wurde Versuch 1 wiederholt, mit
der Abänderung, daß nach der Zugabe von Λ-Methylstyrol die Reaktion bei 5°C durchgeführt wurde. Nach 2
Stunden war die Polymerisation von a-Methylstyrol bis zu der Gleichgewichtskonzentration des Monomeren
fortgeschritten und erst danach wurde reines Styrol in einer Rate von 0,033 g/Min, zugesetzt.
Nach der Zugabe von Styrol wurden in Zeitabständen von 20 Minuten 5-g-Proben für analytische Zwecke
entnommen und in eine große Menge an Methanol gegossen. Die Zusammensetzung des gebildeten Polymeren
wurde dann in gleicher Weise wie in der Figur analysiert. Die dabei erzielten Ergebnisse sind in Tabelle
2 und der Figur aufgeführt.
Polymerisationsdauer
Min.
Min.
Verhältnis σ-Methylstyrol/Styrol
0*)
100/0
96/4
93/7
89/11
87/13
85/14,5
85/15
96/4
93/7
89/11
87/13
85/14,5
85/15
21
38
55
72
81
91
100
38
55
72
81
91
100
*) Die Polymerisätionsdnucr von 0 °ibl den Zeitpunkt der
Zugabe von Styrol an. Zu diesem Zeitpunkt war die I lomopolymerisation
von e-Methylstyrol bis zu der Gleichgewichtskonzentration
des Monomeren, d. h. bis zu einer umwandlung von 21%, fortgeschritten.
Wie Tabelle 2 und die Figur zeigen, verändert sich in dein so gebildeten Copolymerblock das Verhältnis von
Λ-Methylstyrol zu Styrol mit der Polymerisationsdauer, d. h., daß in Versuch 2 sogenannte verjüngte Copolymerblöcke
gebildet werden.
Die mechanischen Eigenschaften der in Versuch I und 2 gebildeten Blockcopolymeren wurden bei 200C und
8O0C gemessen. In der nachstehenden Tabelle 3 sind die erhaltenen Werte angegeben, wobei die bei 80°C
erhaltenen Meßwerte in Klammern angegeben sind.
Eigenschaft
Versuch 2.1 Versuch 2.2
Zugfestigkeit | 140(17) | 210 (40) |
(kg/cm2) ASTM D-412 | ||
Dehnung ASTM D-412 | 870 (590) | 950 (650) |
Molekulargewicht | 60000 |
Tabelle 3 zeigt, daß das in Versuch 2 erhaltene Blockcopolymere eine um 50% größere Zugfestigkeit
und darüber hinaus eine bessere Dehnung zeigt, als das bekanntermaßen (Versuch 1) hergestellte Blockcopolymere.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung von Blockcopolymeren, die in der Polymerkette einen zentralen
Polymerblock aus Einheiten von Butadien oder Isopren oder deren Copolymeren mit einem
geringeren Anieil anderer copolymerisierbarer Monomerer aufweisen, welcher mit Blöcken eines
Λ-Meihylstyrolpolymeren verknüpft ist, an die sich
Blöcke eines Copolymeren aus Λ-Methylstyrol und Styrol anschließen, in denen sich in Richtung zum
Kettencnde der Anteil der Styroleinheiten erhöht und der Anteil an Λ-Methylstyroleinheiten vermindert,
und in den endständigen Gruppen im wesentlichen Styroleinheiten vorliegen, wobei die
Menge der Λ-Methylstyroleinheiten in dem Blockcopolymeren im Bereich von 15 bis 60 Gew.-°/o und die
Menge der konjugierten Dieneinheiten des Blockcopolymeren im Bereich von 15 bis 80 Gew.-%,
bezogen auf die Blockcopolymeren, liegt, durch Polymerisation von Monomeren, die überwiegend
aus einem konjugierten Dien bestehen, in Gegenwart einer polyfunktionellen Organolithiumvcrbindung
als Initiator und nachfolgende Copolymerisation von Ä-Methylstyrol und Styrol in Gegenwart
eines Polymerisationsbeschleunigers, dadurch gekennzeichnet, daß man nach im wesentlichen
vollständiger Polymerisation des konjugierten Diens zuerst Λ-Methylstyrol zusetzt, das Λ-Meihylstyrol
in Gegenwart eines Polymerisationsbeschleunigers bei Temperaturen von —10 bis 300C
polymerisiert, bis die Polymerisation des a-Methylstyrols
bis oder nahe zum Grad der Monomerglcichgewichlskonzentration fortgeschritten ist, danach
kontinuierlich oder diskontinuierlich Styrol in einer Menge von 20 bis 300 Gcw.-%, bezogen auf die noch
vorhandene Menge a-Meihylstyrol, zusetzt und die
Polymerisation des verbliebenen a-Mcthylstyrols
und.des Styrols vervollständigt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als Polymerisationsbeschleuniger
polare Äther, Amine und/oder Amide verwendet.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die Polymerisation des
konjugierten Diens in einem nichtpolaren Lösungsmittel vornimmt und daß man den Beschleuniger
nach der Beendigung der Polymerisation des konjugierten Diens zusetzt.
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