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Weichenbeheizung Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung zum
Beheizen von Weichen, insbesondere für Eisenbahngeleise.
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Das Umstellen von Weichen bereitet im Winter groBe Schwierigkeiten,
da sich Schnee- und Eismassen zwischen die Backenschiene und die bewegliche Weichenzunge
legen.
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Die zusammengeschobenen Schneemassen müssen daher entweder ausgefegt
oder abgetaut werden. Da die Reinigung des Weichenbereiches von Hand aus Rationalisierungsgründen
nicht durchführbar ist, hat man elektrische Heizungen im Bereich der Weichen installiert,
um Verkehrsstörungen durch eingeschneite oder vereiste Weichen zu vermeiden.
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Die bekannten Weichenbeheizungen bestehen aus stabförmigen Heizelementen,
die an der Innenseite des Steges am Schienenfuß der Backenschiene angeordnet sind
und durch Befestigungsklammern am Schienenfuß gehalten werden. Die Heizstäbe sind
dabei etwa so lang wie die beweglichen Weichenzungen. Da der größte Teil der in
den Stäben erzeugten Wärme nach oben abgestrahlt und somit nur die Wärme ausgenutzt
wird, die durch das Anliegen der Heizstäbe am SchienenfuB auf diesen übertragen
wird, ist der Wirkungsgrad dieser Elemente schlecht. Die angesammelten Schneemassen
schmelzen praktisch nur im Bereich des
Schienenfußes weg, bleiben
aber auf den Gleitstücken der beweglichen Weichenzungen liegen und behindern das
Umstellen der Weichen trotz der Beheizung. Einerseits muß die Zunge, wenn sie an
der Backenschiene anliegt, bei der Umstellbewegung die Schneemassen zur Gleismitte
schieben, andererseits drückt sie beim Umstellen aus der Stellung, in der sie nicht
an der Backenschiene anliegt, den Schnee in Richtung auf die Backenschiene und preßt
ihn an den Heizstab. Der zwischen der Backenschiene und der anliegenden Zunge eingepreßte
Schnee wird zwar äe nach Außentemperatur mehr oder weniger schnell abgeschmolzen,
jedoch ist dies nicht mehr von Bedeutung, weil die Weiche beim Umstellvorgang selbst
schneefrei sein muß und nicht nachher. Wenn die AuBentemperatur um mehrere Grade
abgesunken und der abgetaute Schneematsch zu Eis geworden ist, ist ein störungsfreies
Umstellen der Weiche mit den herkömmlichen Beheizungseinrichtungen nicht mehr gewährleistet.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diese Nachteile zu vermeiden,
d. ho eine Einrichtung zum Beheizen von Weichen so auszubilden, daß der Gleitstuhl
ständig schnee- und eisfrei ist.
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Die Erfindung geht ebenfalls von einer Einrichtung zum Beheizen von
Weichen aus, die ein elektrisch beheiztes, stabförmiges Heizelement enthält, das
sich in Längsrichtung der Backenschienen erstreckt und am Schienenfuß an der Innenseite
des Steges angebracht isto Die Erfindung besteht darin, daß das stabförmige Heizelement
ein oder mehrere weitere Heizstäbe enthält, die in Querrichtung zur Backenschiene
von diesem abzweigen und in Ausnehmungen verlaufen, die in dem Gleitstuhl vorgesehen
sind und
sich bis in den Bereich unterhalb der beweglichen Weichenzunge
erstrecken.
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Der in Längsrichtung zur Backen schiene verlaufende Abschnitt des
Heizelementes ist wie bisher am Schienenfuß der Backenschiene befestigt, während
die davon ausgehenden Stäbe bis unter die Weichenzunge greifen. Dadurch wird praktisch
der gesamte Gleitstuhl beheizt. Ein Schnee- bzw.
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Bisstau zwischen Backenschiene und anliegender Zunge kann somit nicht
mehr auftreten, vorzugsweise befinden sich die Ausnehmungen zur Aufnahme der querverlaufenden
Stäbe an der Unterseite des Gleitstuhles. Sie können auch als Vertiefungen in der
Oberseite eingelassen sein. Die Erfindung sieht ferner für jeden Gleitstuhl einer
Weiche eine gesonderte Gleitstuhlbeheizung vor, so daß die Anzahl der Heizelemente
durch die Anzahl der vorhandenen Gleitstühle bestimmt wird.
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Um die einzelnen Heizelemente miteinander zu verbinden, sieht die
Erfindung Verteiler vor, die aus einer Anschlußdose mit beidseitig herausragenden
angesetzten Rohrstücken besteht, die sich auf die Enden der in Längsrichtung zur
Backen schiene verlauf enden eile des Heizelementes aufschieben lassen. Die elektrische
Verbindung erfolgt in der Verteilerdose. Da der Abstand der Schwellen bzw. Gleitstühle
nicht genau festliegt und sich um + 100 mm ändern kann, werden die angesetzten Rohr
stücke erfindungsgemäß so lang ausgebildet, daß die Heizelemente auch bei dem weitesten
Abstand in die Rohrstücke des Verteilers hineinragen. Zur zusätzlichen Abdichtung
gegen Witterungseinflüsse wird über die Verbindungsstelle ein Schrumpfschlauch gezogen,
der die Öffnung zwischen dem Heizelement und dem Rohrstück verschließt
Gemäß
einer anderen Ausführungsform der Erfindung besteht die Beheizungseinrichtung aus
rechtwinklig abgebogenen Heizstäben, von denen ein Schenkel parallel zur Backenschiene
verläuft, während der andere Schenkel in der Ausnehmung des Gleitstuhls bis unter
die Weichenzunge geführt ist. Bei dieser Ausführungsform können jeweils zwei Heizstäbe
zur Beheizung eines Gleitstuhls zusammengefaßt und mit ihren parallel zur Backen
schiene verlaufenden Schenkeln in einen Verteiler eingeschoben werden.
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Diese Ausführungsform ist dann vorteilhaft, wenn die Ausnehmungen
nachträglich angebracht werden müssen, da sich der Abstand zwischen den einzelnen
winkelförmigen Heizstäben durch Verschiebung in dem Verteiler verändern und an den
jeweiligen Abstand der Ausnehmungen anpassen läßt.
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Gleichzeitig bietet diese Anordnung den Vorteil, daß jeder Heizstab
für sich elektrisch geschaltet werden kann.
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Es besteht somit die Möglichkeit, je nach den herrschenden Außentemperaturen
jeden Gleitstuhl mit einem oder mit zwei Heizstabwinkeln zu beheizen. Die Einrichtung
gemäß vorliegender Erfindung hält die Gleitstühle im Bereich der Weichenzunge ständig
schnee- und eisfrei und hat darüber hinaus den Vorteil, daß der Wärmewirkungsgrad
beträchtlich höher ist als bei der herkömmlichen Art der Weichenbeheizung. Die Stromeinsparung
liegt bei etwa 40 %.
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Selbstverständlich kann die Weichenbeheizung gemäß vorliegender Erfindung
auch an vorhandenen Gleitstühlen angebracht werden, die keine Ausnehmungen aufweisen.
In diesen Fällen werden die querverlaufenden Heizstäbe an den Seitenkanten der Gleitstühle
oder anderen geeigneten Stellen mit Klammern befestigt.
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Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
Es zeigen: Fig. 1 einen Querschnitt durch eine Backenschiene mit einem Gleitstuhl,
Fig. 2 eine Draufsicht auf den in Fig. 1 dargestellten Gleitstuhl, Fig. 3 einen
Schnitt nach der Linie A-A der Fig. 1, Fig. 4 eine schematische Darstellung mehrerer
hintereinander angeordneter Heizelemente als Draufsicht und Fig. 5 eine zweite Ausführungsform
der Erfindung, ebenfalls als Draufsicht.
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Bei dem auf den Fig. 1 bis 3 dargestellten Ausführungsbeispiel sind
auf einer Schwelle 1 eine Backenschiene 2 und ein Gleitstuhl 3 befestigt, auf dem
sich die nicht dargestellte Weichenzunge verschiebt. Das Heizelement besteht aus
einem parallel zur Backenschiene 2 verlaufenden, stabförmigen Abschnitt 4 und den
beiden ebenfalls stabförmigen Abschnitten 5, die rechtwinklig von dem Heizstab 4
abzweigen und unter den Gleitstuhl 3 geführt sind. An der Unterseite des Gleitstuhls
3 sind Ausnehmungen 6 angebracht, die die Heizstäbe 5 aufnehmen. Diese werden mit
Klammern 7 in den Ausnehmungen 6 gehalten. Die Heizstäbe 4 verlaufen parallel zur
Backenschiene 2 an der Innenseite des Steges oberhalb des Schienenfußes.
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Zur Beheizung einer Weiche wird in jeden Gleitstuhl eine gesonderte
Gleitstuhlbeheizung, die aus den Heizelementen
4, 5 besteht, eingesetzt.
Zur Verbindung der einzelnen Elemente dienen Verbindungsstücke oder Verteiler 8,
die auf Fig. 4 dargestellt sind. Sie bestehen aus einer Verbindungs- oder Verteilerdose
9 mit einem Stutzen 10 zur Einführung des Kabels 11 und zwei beidseitig aus der
Dose herausragenden, angesetzten Rohrstücken 13 und 13 a, deren Durchmesser etwas
größer ist als der der Heizelemente 4 und 5, so daß die Enden der parallel zur Backenschiene
2 verlaufenden Heizstäbe 4 in die Rohrstücke 13 bzw. 13 a eingeschoben werden können.
Die Rohrstücke sind so lang, daß die Heizelemente auch bei weitestem Abstand der
Schwellen bzw. der Gleitstühle in die Rohrstücke der Verteiler 8 hineinragen. Zur
zusätzlichen Abdichtung gegen Witterungseinflüsse wird über die Verbindungsstelle
ein Schrumpfschlauch 12 gezogen, der die Öffnung zwischen dem Heizelement 4 und
dem Rohrstück verschließt.
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Eine andere Ausführungsform der Erfindung ist auf Fig. 5 dargestellt.
Die Heizelemente bestehen dabei aus rechtwinklig abgebogenen Heizstäben, deren einer
Schenkel entsprechend dem Abschnitt 4 des auf den Fig. 1 bis 4 dargestellten Heizelementes
parallel zur Backenschiene verläuft, während der andere Schenkel bis unter den Gleitstuhl
geführt ist. Bei dieser Ausführungsform können jeweils zwei Reiz stäbe 14 zur Beheizung
eines Gleitstuhls zusammengefaßt und mit ihren parallel zur Backenschiene verlaufenden
Schenkeln in die Verteiler 8 eingeschoben werden, die genauso ausgebildet sind wie
bei der vorhergehenden Ausführungsform. Dabei kann jeder Heizstab allein geschaltet
werden, so daß die Möglichkeit besteht, jeden Gleitstuhl mit einem oder mit zwei
Heizstäben zu beheizen.
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