DE20960C - Verfahren und Apparate zur Beleuchtung und Heizung mit Erdöl - Google Patents

Verfahren und Apparate zur Beleuchtung und Heizung mit Erdöl

Info

Publication number
DE20960C
DE20960C DENDAT20960D DE20960DA DE20960C DE 20960 C DE20960 C DE 20960C DE NDAT20960 D DENDAT20960 D DE NDAT20960D DE 20960D A DE20960D A DE 20960DA DE 20960 C DE20960 C DE 20960C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
oil
air
liquid
vapors
tube
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Active
Application number
DENDAT20960D
Other languages
English (en)
Original Assignee
L. THIEME in Dresden, Werderstr. 2
Publication of DE20960C publication Critical patent/DE20960C/de
Active legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • FMECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
    • F21LIGHTING
    • F21VFUNCTIONAL FEATURES OR DETAILS OF LIGHTING DEVICES OR SYSTEMS THEREOF; STRUCTURAL COMBINATIONS OF LIGHTING DEVICES WITH OTHER ARTICLES, NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • F21V37/00Details of lighting devices employing combustion as light source, not otherwise provided for
    • F21V37/0004Details of lighting devices employing combustion as light source, not otherwise provided for using liquid fuel
    • F21V37/0041Fuel supply
    • F21V37/005Fuel supply using air or gas pressure
    • FMECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
    • F21LIGHTING
    • F21VFUNCTIONAL FEATURES OR DETAILS OF LIGHTING DEVICES OR SYSTEMS THEREOF; STRUCTURAL COMBINATIONS OF LIGHTING DEVICES WITH OTHER ARTICLES, NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • F21V37/00Details of lighting devices employing combustion as light source, not otherwise provided for

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Combustion & Propulsion (AREA)
  • General Engineering & Computer Science (AREA)
  • Non-Portable Lighting Devices Or Systems Thereof (AREA)

Description

Kaiserliches
PATENTAMT
In der beiliegenden Zeichnung zeigt Fig. 1 den Grundrifs und Fig. 2 den Aufrifs einer Reihe von Apparaten zum neuen Beleuchtungs- und Heizungsverfahren mit Erdöl und seinen Educten, in einer Grube aufgestellt. Diese Apparate haben den Zweck, das Mineralöl, wie es in den Handel kommt, mag dasselbe als Rohöl oder als ein durch Destillation abgeschiedenes Educt desselben in Gebrauch genommen werden, von dem Transportgefäfse weg nach der Licht- und Wärmeerzeugungsstelle durch eine Leitung zu führen. Es ist bekannt, dafs das Erdöl in Lampen gebrannt wird; es ist jedoch der Behälter desselben so nahe der Flamme, und die Dämpfe desselben sind in diesem Behälter so leicht mit der Luft zu einer explosiven Mischung mischbar und entzündlich, dafs Unglücksfälle durch Explosion oder Verschüttung gar zu oft stattfinden können.
Das Ziel der vorliegenden Erfindung besteht nun darin, den Erdölbehälter aus der Nähe der Flamme, aus den Wohnräumen zu entfernen und denselben in einer Grube unterzubringen, wodurch eine gröfsere Sicherheit der Beleuchtung und Heizung erlangt wird.
Etwas diesem Verfahren besonders Eigenthümliches bietet die Röhrenleitung; dieselbe endet nicht an der Stelle der Licht- und Wärmeerzeugung, sondern führt zurück nach der Grube und mündet in derselben Grube aus.
In der Grube, Fig. 1 und 2, sind zwei Fässer zu sehen: das eine a, Fig. 1, ist punktirt gezeichnet; es befindet sich in einem Behälter JB; das andere Fafs ist <z2. Aus dem Fasse ax wird das OeI der Rohrleitung zugeführt; das Fafs a2 ist zur Aufnahme des zurückfliefsenden Oeles bestimmt.
In Fig. 3 ist jener Theil des Röhrensystems gezeichnet, welcher um die Licht- und Wärmeerzeugungsstelle zweigt; hier ist a die genannte Stelle, b der zuführende, c der abführende Strang.
In dem etwas über der Licht- und Wärmeerzeugungsstelle α gelegenen Theile der Zuleitung beginnt ein Zopf ^1, Fig. 3. Er besteht aus einem dichten Bündel feiner, parallel liegender Metalldrähte und setzt sich durch die Licht- und Wärmeerzeugungsstelle hindurch nach dem abführenden Strange c fort und endet bei d2, Fig· 3·
Dieser nach abwärts führende Zopf kann weder durch einen Winkel von Metallfolie noch durch eine mit Metallspäne oder mit Asbest gefüllte Röhre, noch durch einen Docht, noch durch irgend etwas Anderes ersetzt werden, denn zwischen den Metallfolien- oder Spänen bilden sich Räume, welche, von Dämpfen erfüllt, nachtheilige Wirkung auf die benachbarten, flüssigen Theile äufsern; es entsteht ein Stofsen bei der geringsten Erwärmung einer solchen Dampfansammlung; Asbest und andere faserige Stoffe werden schnell undurchlässig.
Dieser nach abwärts führende Zopf bildet einen wesentlichen Bestandtheil der ganzen Erfindung, und die Beschreibung kommt auf denselben später eingehender zurück; sie wird auch die Wirkung dieser eigenthümlichen Erfindung, welche sich auch zu anderen Zwecken als zu dem der Beleuchtung und Heizung mit Nutzen gewerblich verwerfen läfst, erläutern.
Die Fig. 5, 6 und 7 sind Aufrifs, Grundrifs
und Querschnitt eines nur zur Lichterzeugung dienenden Apparates.
Die Fig. 8 und 9 erläutern einen Apparat für Wärmeerzeugung.
Der Behälter B, Fig. 1, welcher das gefüllte, aber von seinem Spundverschlufs befreite Fafs aufgenommen hat, wird mit einem Deckel b, Fig. i, luftdicht verschlossen.
Auf diesen Behälter B ist eine Kammer c, Fig. ι und 2, aufgesetzt; von dem oberen Theile derselben hängt ein Schlauch, Fig. 2, in das Fafs bis auf den Boden herab; dieser Schlauch hängt mit der Rohrleitung e, Fig. 1 und 2, zusammen.
Damit der Schlauch bequem in die Spundöffnung des Fasses eingeführt werden kann, ist die Kammer c von einer länglichen Form, der Schlauch selbst ist zweckentsprechend beschaffen.
Er besteht nämlich aus einem in Glycerin geweichten Darm, der über eine Spirale von Zink- oder Messingdraht gezogen ist, denn er mufs biegsam und zugleich widerstandsfähig gegen die Wirkung des Erdöls sein, um in das Fafs, bei dessen Einbringen in den Behälter B, herabgelassen zu werden und darin zu verbleiben.
Die beschriebene Construction des Schlauches ist die einzige, welche sich bewährt hat, und sie ist durch keine andere zu esetzen.
In die Kammer c mündet eine zweite Rohrleitung /, Fig. ι und 2, welche von der Luftpumpe^- ausgeht und mit den beiden Hähnen A1 h2, Fig. i, versehen ist. Diese Luftpumpe dient jedoch nicht, um Luft, sondern allein den Stickstoff derselben, welchen sie aus dem Behälter A, Fig. ι und 2, ansaugt, in den Behälter D zu pumpen. Diese Luftart wird im Behälter B comprimirt, wodurch die Flüssigkeit aus dem Fasse a1 in den Schlauch d und die Rohrleitung e gedrückt wird. Sie unterdrückt jede Explosion und jede Feuersgefahr, indem sie allen Sauerstoff aus der Umgebung entfernt.
Ihre Anwendung wird für das neue Beleuchtungs- und Heizungsverfahren von der gröfsten Bedeutung. Um jedoch diese Luftart aus der Atmosphäre zu gewinnen, ist der Behälter A rriit leicht oxydirbaren Stoffen, wie das Manganoder Eisenoxydulhydrat, beschickt.
An dem Behälter A ist das nach innen sich öffnende Luftventil i, Fig. 1 und 2, angebracht; in dem Behälter sind über einander gesetzte Böden vorhanden, auf denen man die Sauerstoff aufnehmende Masse ausbreitet. Frisch bereitetes Eisenoxydulhydrat ist am wirksamsten und sehr wohlfeil, wenn man es aus grünem Vitriol mit Alkali ausfällt.
Wird die Atmosphäre durch die Luftpumpe,^ angesaugt, so drückt sie das Luftventil i auf, gelangt in den Behälter A und streicht über die den Sauerstoff ihr entziehende Masse. Der so vom Sauerstoff befreite Stickstoff tritt in die Luftpumpe und wird durch dieselbe im Behälter B comprimirt.
Diese Luftart tritt auch in das Fafs a% ein, drückt auf die Oberfläche des Erdöls und treibt die Flüssigkeit in dem Schlauch empor und in die Leitung e. Hier mufs das Erdöl erst das Gefäfs C, Fig. 1 und 2, passiren.
Dieses Gefäfs besitzt im Innern einen Schwimmer k, Fig. 2, welcher beim Niedergehen den Lufthahn /, Fig. 2, öffnet, wenn gehoben, denselben schliefst. Sinkt das Niveau des Oeles im Behälter C, was durch das Eintreten der genannten Luftart nach der Entleerung des Fasses bewirkt wird, so wird das Ventil / geöffnet und die eingedrungene Luftart aus dem Gefäfse entlassen.
Durch diese eigentümliche Combination wird aber verhindert, dafs diese Luftart weiter in die Leitung e gelangt, wo sie Störungen verursachen würde.
Der Apparat D, Fig. 1 und 2, ist ein vollständig geschlossener Behälter, an dessen Boden die Rohrleitung e, Fig. 1, sich befindet. Diese Rohrleitung verzweigt sich hier und steht mit den im Behälter D untergebrachten Gefäfsen m in Communication, Fig. 1 und 2. Der Behälter D steht aber auch mit der Pumpe g durch das Rohry" in Verbindung, so dafs auch in diesem Behälter der Stickstoff comprimirt werden kann und auch hier jede Explosion und jede Feuersgefahr durch ihn beseitigt ist.
Die Gefafse m sind Reservoire. Der Inhalt eines Fasses findet hier Aufnahme. Die Gefäfse nehmen aber das OeI nicht unmittelbar auf, sondern es thun dies in Glycerin geweichte Thierblasen n, Fig. 2, welche sich in diesen Gefäfsen befinden. Auf die Blasen drücken die Stempel ο durch ihr Gewicht, aber auch die comprimirte Luftart kann auf jede Blase drücken, da die Gefäfse m oben offen sind.
Der Apparat D ist also ein eigentümlich construirtes Druckreservoir, welches auch aufserhalb der Grube mit demselben Erfolge Aufstellung finden kann. Auf solche Weise wird für die Leitung des Oeles im Rohrstrange der nöthige Druck erzeugt.
Damit das OeI nicht in das entleerte Fafs zurücktreten kann, ist im Scheideapparat C, Fig. 1, ein Ventil p, Fig. 2, angebracht. Zur Erzeugung des hydraulischen Druckes kann selbstredend das Druckreservoir D auch erhöht aufgestellt werden. Die Stempel 0 werden dadurch nicht überflüssig, da sie den hydrostatischen Druck erhöhen. Auf diesen nützlichen Bestandtheil der Anordnung kommt die Beschreibung eingehender zurück.
Zu dem einen Beleuchtungs- und Heizungsverfahren mit Erdöl und seinen Educten werden aufser diesem Druckreservoir in der Grube noch eine zweite Art von Behältern angewendet,
welche von dem Druckreservoir an der Centralstelle gespeist wird.
Ein Reservoir der zweiten Art ist in Fig. 3 zu sehen. Von der Leitung e, Fig. 3, die das OeI aus der Grube heranführt, zweigt sich ein Zuleitungsrohr f, Fig. 3, ab, welches durch den Hahn g geschlossen werden kann. Das Oeffnen des Hahns bewirkt der Stempel ο im Reservoir E; der Stempel 0 drückt auf die Blase η und entleert sie durch den Stutzen h; dabei kommt er auf den Stempel k des Schwimmers i zu sitzen.
Durch das Niedergehen des Schwimmers i wird der Hahn g geöffnet; das OeI füllt die Blase, hebt den Stempel 0 und den Schwimmer z, schliefst g mittelst der Schleife q, wenn die Blase wieder gefüllt ist. Dadurch wird ein von dem Centralreservoir D unabhängiger Druck, der durch das Gewicht des Stempels ο regulirt ist, erzielt. Der Apparat E verdient daher Regulator genannt zu werden.
Der Stempel ο besteht aus zwei über einander geordneten Cylindern von verschiedenem Durchmesser. Der Cylinder mit dem kleineren Durchmesser sitzt unmittelbar auf der Blase, welche an dem Stutzen k festgebunden ist, auf. Der Cylinder mit dem gröfseren Durchmesser dient als Führung dem Stempel im Stiefel. Die mit Glycerin präparirte Blase legt sich beim Niedergehen des Stempels in den Raum, welchen der untere Cylinder zwischen sich und dem Stempel' läfst.
Diese eigenthümliche Construction des Regulators läfst denselben ohne ein Versagen stets gut functioniren, und es ist die hier angewendete Dichtung durch keine andere Schlauch- oder Sackdichtung zu ersetzen.
Das OeI tritt in denWärmeerzeugungsapparat^; Fig. 3, von oben ein; die Leitung b mündet in den Stutzen /, Fig. 3, welcher an dem abwärts führenden Rohre m, Fig. 3, des Apparates sitzt. In diesem weiteren Rohre findet sich ein dünneres n, dessen oberes Ende mittelst einer Verstärkung in dem weiteren Rohr m gedichtet ist. Dieses Röhrchen nimmt das obere Ende eines Stranges paralleler Drähte auf, die, durch den Theil α gezogen, sich in dem Abfallrohr c, Fig. 3, bis d2 fortsetzen.
Einen Zwischenraum zwischen sich und ihm lassend, umgiebt der Theil α den Strang. Sein Querschnitt ist aus Fig. G ersichtlich; unterhalb des Stranges d befinden sich Kammern ο ο, Fig. 3. Diese Kammern communiciren mit der Atmosphäre durch die mit ein Paar seitlichen Schnittöffnungen versehenen Stutzen J)1 /4. Tritt nun das OeI oberhalb dieses Apparates bei dx ein, so füllt es nicht die Kammer ο ο, sondern zieht sich längs des Stranges nach dem Abführungsrohr c in derselben Weise, wie an dem geneigten Glasstab des Chemikers, wenn dieser ein Gefäfs mit Flüssigkeit umschüttet.
Da aber der Druck auf {las OeI hier im Apparat aufhört, so entbinden sich die Gase, welche stets im Rohöl enthalten sind, und sammeln sich in der Kammer o, strömen auf beiden Seiten des Apparates durch den Stutzen/^4 ins Freie und brennen, bei ihrem Austritt aus den Schnittöffnungen entzündet, dicht am Apparat, ihn aufs Höchste erhitzend.
Durch den Contact des inneren Röhrchens η mit dem äufseren Rohr m wird auch das Röhrchen η und werden die in demselben lagernden Drähte erwärmt. Es findet demzufolge eine Dampfentwickelung längs der Drähte statt, und die Dämpfe entweichen durch die Kammer und die Stutzen zur Flamme, welche sie unterhalten.
Der Theil des Oeles jedoch, welcher an der Dampfbildung nicht theilnimmt, folgt dem Strange und fliefst durch das Ableitungsrohr c nach dem Fasse a2 , Fig. 1, ab. Dieser eigenthümlich construirte und functionirende Apparat ist ein continuirlicher Destillirapparat, denn man hat nur nöthig, einen der Stutzen p mit einer Vorlage zu verbinden, um das Uebergehende als Destillat aufzufangen.
Mit diesen letzten Erläuterungen ist das ganze System in seinem vollen Umfang beschrieben. Die Apparate des Systems können jedoch unter einander auf verschiedene Weise combinirt und besonderen Zwecken dienlich gemacht werden. So kann der zuletzt beschriebene Apparat F in mehreren Exemplaren neben einander angeordnet werden, wodurch ein Rost, der sich kaum vollkommener denken läfst, für Feuerungsanlagen hergestellt wird.
Der Apparat F, aus dem System gelöst, dient im Laboratorium zu wissenschaftlichen Zwecken als ein eigenthümlicher, continuirlich wirkender Destillationsapparat, der jedoch eben so zweckdienlich als ein Apparat zur Verdickung von Flüssigkeiten benutzt werden kann; oder endlich ist dieser Apparat in mehreren Exemplaren zu einem System verbunden, so wird er nützlich als Verdampf- und Destillirapparat in der chemischen Technik angewendet werden können.
Das beschriebene Verfahren kann für besondere Zwecke der Beleuchtung und Heizung dadurch vereinfacht werden, dafs als Rohmaterial nicht das Rohöl, sondern ein Educt desselben benutzt wird. Ist dieses Educt frei von schweren Oelen, besteht dasselbe nur aus Bestandtheilen, welche so hoch sieden, als die im Apparat F erzeugte Temperatur es ist, so bleibt kein Residuum 'bei der Destillation, und es wird aus diesem Grunde der abführende Strang c entbehrlich. Es kann jedoch, um den Ueberschufs des Destillates aus einem der Stutzen/ aufzunehmen, von hier ein Rohr abgeleitet werden. In diesem Falle gewinnt der Apparat F die in den Fig. 5, 6 und 7 gezeichnete Umgestaltung. . Dieser Apparat besteht, wie bereits aus der vorangegangenen Beschreibung bekannt, aus einer
sogenannten Retortenröhre η, Fig. 5, welche gegen den Horizont geneigt und mit einer grofsen Anzahl feiner Drähte dicht gefüllt ist. Dieses Retortenröhrchen ist in eine andere, weitere Röhre m, Fig. 5 (s. auch Fig. 3), eingeschoben; diese ist am unteren Ende offen und an ihrem oberen Ende mit einer Schraube e, Fig. 5 und 6, verschlossen.
Dicht unter dieser Verschlufsschraube e, Fig. 5, mündet in die das Retortenröhrchen η aufnehmende äufsere Röhre m der Stutzen /, Fig. 5 (s. auch Fig. 3), mit welchem der Apparat auf das Leitungsrohr b, Fig. 3, aufgeschraubt wird. Die Verschlufsschraube e, Fig. 5, besitzt im Innern eine Kammer, die durch den vorspringenden Rand g vergröfsert wird. Dieser Rand prefst den Ansatz der Retorte η gegen seinen Sitz im äufseren Röhrchen m. Zur Dichtung ist eine Bleischeibe dem Ansatz untergelegt.
Bohrungen a, Fig. 5, welche sich im Rande des Verschlufsbolzens befinden, lassen die Flüssigkeit in die Kammer treten. Aus dieser Kammer dringt nun die Flüssigkeit in die mit parallel gelagerten Drähten gefüllte Retorte n, Fig. 5· "
Den Apparat mufs man sich, wie aus der vorangegangenen Beschreibung bekannt, heifs vorstellen. Seine Wärme theilt sich dem Retortenröhrchen durch Berührung der Metalle mit und sammelt sich in den das Retortenröhrchen füllenden Metalldrähten an. Die heifsen Metalldrähte bilden die Heizfläche und verwandeln die in die Retorte eingedrungene Flüssigkeit in Dampf.
Q, Fig. S, 6 und 7, ist der Ueberhitzer, welcher mittelst Muffe r, Fig. 5 und 6, mit der äufseren Röhre verbunden und durch einen Bleiring s gedichtet ist.
Fig. 5 zeigt die Seitenansicht, Fig. 6 den horizontalen und Fig. 7 den verticalen Querschnitt des Ueberhitzers. Der Ueberhitzer besteht aus einer runden Scheibe, in deren Peripherie ein schmaler Kanal i, Fig. 5, 6 und 7, eingedreht ist. Dieser vollkommen in sich geschlossene enge Kanal ist durch eine Bohrung k, Fig. 7, welche die mit einer Nuth h, Fig. 7, versehene Schraube aufnimmt, mit dem Stutzen/! verbunden. Die Bolzenstärke der Schraube sperrt den Kanal i, jedoch die Nuth h der Schraube stellt auf einer Seite der Schraube die Communication des Stutzens ^1 mit dem Kanal her.
Der in der Retortenröhre η entbundene Dampf dringt durch diese Nuth in den Kanal i ein und füllt denselben in seiner ganzen Ausdehnung. Die Scheibe Q mufs man sich, wie dies aus der vorangeschickten Beschreibung· bekannt, glühend vorstellen. In diesem Kanal i findet, durch die glühenden Metallwände bewirkt, die Umwandlung des nassen Dampfes in einen überhitzten statt, welche Umwandlung sogar bis zu einer chemischen Zersetzung der trockenen Destillation entsprechend sich steigern kann. :
Der Inhalt des Kanals i strömt nun durch eine sehr enge Oeffnung ο des Röhrchens /, Fig. 6 und 7, in die Bohrung u, und gelangt von hier nach der Bohrung im Centrum der Scheibe, Fig. 7.
In diese Bohrung pafst von der einen Seite der mit Schnitten versehene Stutzen/2, Fig. 5 und 6, und von der anderen Seite ein cylindrischer Hohlschlüssel v, Fig. 6, welcher auch in den Stutzen/2» Fig. 6, hineingeschoben werden kann (s. auch den Querschnitt, Fig. 7).
Dieser Höhlschlüssel nimmt aus der Bohrung u, Fig. 6, den überhitzten Dampf durch die Oeffnung V1 auf und entläfst ihn wieder durch die Oeffnung V2, wenn diese gerade unter den Schnittöffnungen des Stutzens ß2, Fig. 5, mündet, ins Freie, wo derselbe entzündet, brennt und die Scheibe Q erhitzt. Der Raum des Hohlschlüssels ν dient als Kammer, in welcher der überhitzte Dampf seinen Druck mäfsigt. Der Dampfstrahl bricht sich in derselben, seine Geschwindigkeit wird herabgesetzt und durch ein hineingelegtes Stück feinen Drahtnetzes, welches der Strahl passiren mufs, wird seine Geschwindigkeit noch mehr erniedrigt.
Bei grofsen zu erzeugenden Leuchtflammen ist wegen des Gehaltes des Dampfes an kohlenstoffreichen Verbindungen eine Luftmischung zum Dampfe erforderlich. Der heftig aus der engen Oeffnung o, Fig. 6, hervorströmende Strahl besorgt diese Luftmischung; er zieht aus dem Freien die Luft durch die eine Aussparung des Hohlschlüssels V3, Fig. 6, durch die Bohrung to und das Röhrchen t mit der Mischungsröhre u hinein und mischt sich hier mit ihr.
Das Gemisch von überhitztem, trockenem Oeldampf strömt nun nach der Kammer ν durch die Oeffnung V1 ein, von hier durch V2 und den Schnitten des Stutzens bezw. Brenners/a in die Flamme.
Die Eigenthümlichkeit der Construction des Brenners besteht in der Anordnung paralleler, senkrecht zur Achse geführter, dicht neben einander hergestellter Schnitte auf dem. cylindrischen Theile des Brenners. Diese Anordnung hat eine für das Brennen sehr günstige nochmalige Luftmischimg unmittelbar vor der Flamme zur Folge.
Mit grofsem Erfolge und mit Bequemlichkeit können je nach der Beschaffenheit des OeI-dampfes die Anzahl Schnitte, ihr Abstand unter einander, ihre Weite auf diesem cylindrischen Theile des Brenners gewählt und abgeändert, werden. Statt der Schnitte können auch, um diese nochmalige Mischung unmittelbar vor der Flamme noch energischer zu bewirken, parallele Reihen von feinen Bohrungen auf dem besonders dazu sich eignenden cylindrischen Theil des Brenners angebracht werden.
Der Hohlschlüssel ν, Fig. 6, besitzt noch eine dritte Oeffhung V1, Fig. 6. Durch dieselbe tritt der Dampf aus, wenn der Hohlschlüssel tiefer in die Bohrung der Heizplatte Q eingeführt wird. Die Oeffnung »4 gelangt dann unter die Oeffnnng x, Fig. 6; die Oeffhung V2 wird dabei bis auf den kleinen Schnitt vs , Fig. 6, durch den Brenner J>2 verdeckt; der Dampf strömt nun zum grofsen Theil nach dem Stutzen f% durch die Oeffnungen z>4 und x, und nur ein kleiner Theil brennt aus vs und einem der Schnitte /2 fort.
Durch das Hineinschieben des Hohlschlüssels in die Heizplatte Q wird die Aussparung vz durch den Rand der Bohrung der Heizplatte Q verdeckt und' der Luftzutritt zu dem aus ο imgeschwächt ausströmenden Strahl damit abgeschnitten; der Dampf gelangt ungemischt in die Kammer und von hier nach /3.
An den Stutzen ps schliefst sich ein Ableitungsrohr y, Fig. 5, in welchem der überschüssige und übergehende Dampf sich condensirt und sich in einem Behälter sammelt, während aus V5 nur eine kleine Heizflamme, unter sehr geringem Druck ausströmend, brennt und die Heizflamme auf einer genügend hohen Temperatur erhält. Zieht man den Hohlschlüssel wieder etwas heraus, so entwickelt sich aus der kleinen Heizflamme eine grofse Leuchtflamme, und alles ist wieder wie vorher beschrieben.
Es sind sehr leicht auf die oben beschriebene Weise zwei Retortenröhrchen mit einer Heizplatte zu vereinigen und. die zugehörenden Kanäle in der Heizplatte getrennt neben einander zu führen. Dadurch wird die Möglichkeit gegeben, jeder Anordnung eine besondere Aufgabe zuzuweisen, nämlich einmal continuirlich eine kleine Flamme als Heizflamme zu unterhalten, ein ander Mal eine Leuchtflamme vorübergehend nach Bedarf zu erzeugen, welche sich an der kleinen Heizflamme entzündet und aus einem besonderen Regulatorreservoir gespeist wird, eine Anordnung, besonders geeignet für die öffentliche Beleuchtung.
Fig. 8 zeigt einen einfachen Apparat zur Wärmeerzeugung, Fig. 9 einen Theil desselben im gröfseren Mafsstabe.
Handelt es sich nur um einen Bedarf an Wärme, £0 wird der früher beschriebene Apparat E, Fig. 3, in folgender Weise umgestaltet: Man läfst zweckmäfsig die Zuleitung weg, behält den Stiefel mit der Blase nx, Fig. 8, und den Stempel 0 bei und giebt dem letzteren einen längeren, oberen cylindrischen Theil, welcher aus dem Stiefel herausragt.
Beim Gebrauch des Apparates wird dieser Stempel mit der Hand niedergedrückt, der Inhalt der Blase Tz1 wird infolge dessen durch das Steigrohr b nach der präparirten Blase »2, F'g· 8, emporgedrückt.
Der Stempel hat eine Aussparung^, welche, wenn der Stempel niedergedrückt ist, mit zwei sich gegenüber befindlichen Aussparungen, Fig. 8, des Stiefels correspondirt. Durch diese Aussparungen hindurch wird der Riegel r eingeschoben, wodurch der Stempel am Zurückgehen gehindert wird, wenn auch der durch die Hand ausgeübte Druck aufhört.
Aus der Blase «2, die in einem Gefäfs untergebracht ist, und welche auch durch einen Stempel besonders beschwert werden kann, fliefst das OeI durch den Schlauch s, Fig. 8, nach dem eben beschriebenen Apparate, Fig. 8. Q ist die Heizplatte, y das abführende Rohr, ζ der Behälter, in welchem das überschüssige Destillat aufgesammelt wird und an dessen Stelle auch ein Apparat E, Fig. 8, treten kann; α ist die an ihrem oberen Ende mit einem Deckel verschraubte Füllröhre, durch welche der Apparat B gefüllt wird.
Wo es sich nur um die Erzeugung einer Flamme zu Heizzwecken handelt, kann statt des kohlenstoffreichen Oeles ein Alkohol benutzt werden als Füllung des Apparates E, Fig. 8. Es ist nur dabei zu verhindern, dafs der Alkohol mit der Thierblase, welche er austrocknen würde, in Berührung kommt, und erreicht man dies durch eine Zwischenschaltung des Erdöls, welches unverbraucht stets im Apparat verbleibt und als leichtere Flüssigkeit sich über dem Alkohol lagert.
Der Schlauch ί besteht aus einem mit Glycerin präparirten Darm, über welchen ein Gummischlauch gezogen wird.
Fig. 9 zeigt die Heizplatte Q mit dem Brenner/2-
ο ist eine kleine Oeffnung, aus welcher die kleine Heizflamme brennt; r ist ein kleiner Stutzen mit einem dreischenkligen Schnitt. Nach der Art der Bunsen'schen Heizbrenner strömt der Dampf aus diesem Schnitte und mischt sich in der Mischröhre s, Fig. 9, mit Luft vor seiner Entzündung.
Dieser eben beschriebene Apparat zeichnet sich durch seine grofse Einfachheit und das Fehlen eines Abschlufshahnes aus. Soll der Apparat nach seinem Gebrauch vollständig abgestellt werden, so ist nur der Riegel r, Fig. 8, aus den Aussparungen herauszuziehen. Der Stempel steigt empor, das OeI fliefst in den Stiefel H1 zurück, die Blase «2 entleert sich vollständig und die Flüssigkeit verbleibt in Ti1, wo sie am besten und am sichersten bis zum nächsten Gebrauch aufgehoben bleibt.
Führt man, statt in der Bunsen'schen Mischungsröhre den Oeldampf mit der Luft zu mischen, unmittelbar neben den ins Freie mündenden Brennerschnitten, aus den der überhitzte Oeldampf ausströmt, Sauerstoff in eben so engen Schnittöffnungen hinzu, so erzielt man blendende Lichteffecte, wie sie die Versuche Tessid du
Motays mit complicirteren Apparaten und Anlagen erzielt haben.
Das neue Verfahren der Beleuchtung und Heizung mit Erdöl und seinen Educten kann mit der Malett'schen Methode der Sauerstoffgewinnung combinirt werden und führt dann neben der Oelleitung Röhren mit Sauerstoff nach der Licht- und Wärmeerzeugungsstelle. Durch Glasglocken lassen sich diese Stellen einschliefsen und durch Abzugsröhren die Verbrennungsproducte bequem ableiten.

Claims (2)

  1. Patent-AnSprüche:
    ι. Das Verfahren, aus geschlossenen, von Wohnräumen und von Licht- und Wärmeerzeugungsstellen entfernten Behältern des Erdöls oder der Educte desselben durch atmosphärischen Stickstoff, welcher mittelst des Apparates A gewonnen wird, nach dem Orte der Verwendung das OeI hinzuführen, die Behälter BCD vor Explosions- und Feuersgefahr durch dieselbe Luftart zu schützen, den Stickstoff durch den Apparat C von der Oelfiüssigkeit zu scheiden, den Druck der Flüssigkeit durch die Apparate D E bis zur Dampfentbindungsstelle zu reguliren bezw. zu erzeugen, aus der Flüssigkeit durch den Apparat F Dämpfe zu entwickeln, sie durch den Apparat Q zu überhitzen, den nicht in Dampf übergehenden Theil der Flüssigkeit fortzuleiten und zurückzuführen, die überproducirten Dämpfe zu sammeln und sie condensirt abzuleiten, die zur Beleuchtung und Heizung erforderlichen, zur zweckentsprechenden Verbrennung geeignet gemachten Dämpfe aus dem Apparat F zu entlassen und sie an demselben zu entzünden.
  2. 2. Zur Anwendung bei diesem Verfahren kommend:
    a) der nach der Aufnahme des Oelfasses dicht zu verschliefsende, mit einer Kammer und mit einem Schlauch, der aus einem in Glycerin geweichten, über eine Zink- oder Messingspirale gezogenen Darm besteht und zum Herablassen in das Fafs geeignet ist, versehene Entleerungsapparat B;
    b) der mit innerem Schwimmer, welcher einen Lufthahn durch Niedersinken öffnet und durch denselben den. überschüssigen Stickstoff entläfst, versehene Scheideapparat C;
    c) der vollständig geschlossene, am Boden' mit einer sich verzweigenden Rohrleitung, welche mit einer Anzahl in besonderen Gefäfsen untergebrachten, in Glycerin geweichten, mit Gewichten belasteten Thierblasen communicirt, versehene, zur Aufnahme des comprimirten ,Stickstoffes bestimmte Druckapparat D\
    d) der mit einer mittelst Glycerin präparirten, mit Gewichten belasteten Thierblase und mit einem inneren Schwimmer, welcher durch ein Steigen oder ein Niedergehen mittelst Schleife einen Zufiufshahn schliefst oder öffnet, versehene, zur Regulirung des Druckes bestimmte Regulirapparat E;
    e) der aus einer, einen abwärts führenden dichten Zopf von feinen, parallel gelagerten Drähten aufnehmenden Retortenröhre und aus einer äufseren, diese umschliefsenden, weiten, durch einen kurzen Ansatz. der Retortenröhre mit ihr zusammenhängenden Röhre bestehende, mit Zuleitungsstutzen und mit einer hohlen, seitlich durchbohrten, die Retortenröhre in ihren Sitz andrückende und dichtende Verschlufsschraube versehene Entbindungsapparat F;
    f) der aus einer an ihrer Peripherie mit einem engen, in sich geschlossenen Kanal versehenen, in ihrer Mitte einen Hohlschlüssel, durch dessen Stellung der Austritt oder die Ueberleitung der Dämpfe herbeigeführt wird, aufnehmen^ den Scheibe bestehende, zur Trocknung des nassen Dampfes und zur Mischung mit Luft bestimmte Ueberhitzungsapparat Q.
    Hierzu I Blatt Zeichnungen.
DENDAT20960D Verfahren und Apparate zur Beleuchtung und Heizung mit Erdöl Active DE20960C (de)

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE20960C true DE20960C (de)

Family

ID=297672

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DENDAT20960D Active DE20960C (de) Verfahren und Apparate zur Beleuchtung und Heizung mit Erdöl

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE20960C (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE20960C (de) Verfahren und Apparate zur Beleuchtung und Heizung mit Erdöl
DE2263666C3 (de)
DE102006020427B4 (de) Verfahren und Vorrichtung zur Innenreinigung eines Tankes
DE2701499C2 (de)
DE191089C (de)
DE2540082B2 (de) Anlage zum Abzug und zur Beseitigung von brennbaren Dämpfen
DE53629C (de) Oellampe mit am oberen Dochtende befindlicher Oelkammer
DE1431C (de) Petroleumlampe mit Regulator
DE16407C (de) Vorrichtungen au Waggondeckenlampen zur Regulirung des Petroleumstandes und zum Auslöschen der Flamme
DE58913C (de) Signalapparat mit Gasentwickler
DE178629C (de)
DE213391C (de)
DE30765C (de) Dampfwasserheber
DE52462C (de) Maschine zum Betriebe durch K.oMeiVNasseTS\off. ~ SOCrävE, OES
DE180600C (de)
DE51765C (de) Vorrichtung zum gefahrlosen Weiterbefördern von brennbaren Flüssigkeiten und anderen Kohlenwasserstoffen von geringerem spezifischem Gewicht als Wasser
DE45657C (de) Neuerung an dem unter Nr. 41 301 patentirten Carburir- oder Gaserzeugungsapparate
DE484778C (de) Brenner fuer fluessige Brennstoffe mit Zerstaeubung des Brennstoffes durch Dampf undeiner Vorrichtung zur Inbetriebsetzung durch Druckluft
DE426181C (de) Dampflampe fuer fluessige Brennstoffe
DE730230C (de) Rohrruecklaufgeschuetz mit Fluessigkeitsbremse
DE88529C (de)
DE42711C (de) Neuerung an Beleuchtungsvorrichtungen für Mineralöl
DE196936C (de)
DE2207567C3 (de) Verfahren und Vorrichtung zur Erzeugung einer außerhalb des Explosionsbereiches liegenden Konzentration des Gasgemisches in den Tanks von Tankern
DE300661C (de)