DE2062612A1 - Verfahren zur Herstellung einer Unterfahrung - Google Patents

Verfahren zur Herstellung einer Unterfahrung

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Herbert Dipl.-Ing.; Frank Anton Dipl.-Ing.; 8000 München. P Schmidbauer
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Held & Francke Bauaktiengesellschaft, 8000 München
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Description

Verfahren zur Herstellung einer Unterfahrung
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer Unterfahrung, die aus im Abstand angeordneten Verbauwänden und einer Stahlbetondecke besteht, die sich auf den Verbauwänden abstützt und die abzufangenden Fundamente trägt.
Solche Unterfahrungen kommen in Betracht, wenn der lichte Raum der Unterführung unmittelbar unter den bestehenden Fundamenten angeordnet ist.
Bekannt ist z. B. ein Verfahren zur Herstellung einer Unterfahrung mit Hilfe einer Stahlbetondecke, die zunächst nur im Bereich der Streifenfundamente in kleinen Abschnitten hergestellt und anschliessend im Bereich der Kellerräume, d. h. zwischen den Fundamenten, ergänzt wird. Die beidseitigen Verbauwände werden bei diesem bekannten Verfahren als Stahlbetonwände in Schachtbauweise hergestellt. Bei einem anderen Verfahren werden die Verbauwände durch Injektionen als Verfestigt
gungskörper mit einer Eigenfestigkeit von rd. 20 - 25 kp/cm ausgebildet. Die Verwendung von solchen Verbauwänden stellt einen gewissen Fortschritt dar. Das Verfahren hat jedoch den Nachteil, daß die Eigenfestigkeit der Verbauwände von der Zus? mmensetzung des Bodens abhängig und damit zwangsläufig auch verschieden ist. Das Abfangen von Fundamenten, die sich
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im Bereich des Tunnelquerschnittes befinden, ist jedoch immer noch bei den bekannten Verfahren sehr umständlich und schliesst die Gefahr von Setzungen nicht aus, die bei der Unterfahrung von benutzten Gebäuden unbedingt vermieden werden sollten. Ferner sind die bekannten Verfahren für die Ausbildung der Abfangdecke als vorgespannte Stahlbetonplatte, bei der die Durchbiegung der Platte im Vergleich zu einer Stahlbetonplatte erheblich kleiner sind, nicht geeignet.
Das Verfahren nach der Erfindung beseitigt diese Nachteile und ist dadurch gekennzeichnet, daß zunächst Wurzelpfähle durch die abzufangenden Fundamente bis in den tragfähigen Baugrund gebohrt werden, daß danach unter den abzufangenden Fundamenten und zwischen dem oberen Teil der Wurzelpfähle der Aushub des Erdreiches für eine Stahlbetondecke, vorzugsweise Spannbetondecke erfolgt, daß danach die Herstellung der Stahlbetondecke, vorzugsweise Spannbetondecke, unter Einschluß des oberen Teiles der Wurzelpfähle erfolgt und nach dem Erhärten des Betons die Wurzelpfähle unter der Spannbetondecke abgeschnitten und der Aushub der Baugrube bis zur unteren Sohle der Unterfahrung erfolgt. Nach der Erfindung können ferner die Wurzelpfähle im Bereich unmittelbar unter der Sohle der abzufangenden Fundamente eine pilzkopfförmige Verbreiterung erhalten. Auch kann zwischen der oberen Tunneldecke und der Stahlbetondecke bzw. Spannbetondecke ein Hohlraum zum Zwecke einer Geräuschdämpfung vorgesehen sein. Die Herstellung der Wur.zelpfahle für eine die Stahlbetondecke tragende Pfahlwand und des Auflagerbalkens, der die Köpfe der Würzelpfähle einfasst, kann innerhalb eines Arbeitsstollens erfolgen, der in an sich bekannter bergmännischer Bauweise mit Stahlausbauringen und einem Stahldielenverzug aufgefahren wird. Eine Vergrösserung der Biege-
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steifigkeit für die Pfahlwand kann dtdurch erreicht werden, daß die Pfähle etwas überschnitten und zickzackförmig nebeneinandergereiht angeordnet werden. Auch können mehrere Wurzelpfähle für die Pfahlwand etwas überschnitten und in Richtung der waagrechten Belastung aneinandergereiht werden.
Das Verfahren hat den Vorteil, daß durch das unmittelbare Abfangen der Gebäudelesten Setzungen praktisch vollkommen vermieden werden. Das Verfahren weist ferner den Vorteil auf, daß der Vorgang des Abfangens weitgehend unabhängig von der Konstruktion der Verbauwände wird. Das bedeutet, daß wahlweise als Verbauwände Schlitzwände, Wurzelpfahlwände und auch durch Injektionen verfestigte Verbauwände anwendbar sind. In manchen Fällen kann es je nach den örtlichen Gegebenheiten auch zweckmäßig sein, auf der einen Seite eine Schlitzwand und auf der anderen Seite des Tunnelquerschnitts eine Wurzelpfahlwand bzw. auf beiden Seiten Wurzelpfahlwände zu benutzen. Dadurch wird das Verfahren nach der Erfindung vielseitig anwendbar.
In der Zeichnung ist die Durchführung des Verfahrens in den aufeinanderfolgenden Verfahrensstufen dargestellt.
Fig. 1 zeigt die schematische Darstellung eines Grundrisses, der die Fundamente des zu unterfahrenden Gebäudes und den Verlauf der Verbauwände erkennen läßt j
Fig. 2 zeigt die Anordnung der durch die Fundamente gebohrten Wurzelpfähle und die bereits hergestellte Spannbetondecke im Schnitt, wobei die wegzuschneidenden Wurzelpfähle gestrichelt, dargestellt sind;
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Fig. j5 zeigt eine Aufsicht auf ein Fundament, das die Anordnung der durchgebohrten Wurzelpfähle erkennen läßt;
Fig. 4 zeigt die Abfangung von Streifenfundamenten im • Schnitt;
Fig. 5 zeigt die Abfsngung von Streifenfundsmenten in der Seitenansicht;
Fig. 6 zeigt einen Schnitt durch die fertiggestellte Unterfahrung, bei der auf der einen Seite eine Wurzelpfahlwand und auf der anderen Seite eine Schlitzwand als Verbauwand Verwendung gefunden haben; (siehe Schnittlinie VI-VI in Fig. 1)
Fig. 7 zeigt im Grundriß die Anordnung der Wurzelpfähle im Bereich der Wurzelpfahlwe.nd;
Fig. 8 zeigt eine Alternativanordnung der Wurzelpfähle für die Wurzelpfahlwand, bei der eine große Seitensteifigkeit erreicht wird;
Fig. 9 zeigt eine weitere Alternativanordnung der Wurzelpfähle für die Stabwerkswand zur Erhöhung der Seitensteif igkeit .
Die Darstellung in Fig. 1 zeigt den Grundriß der Fundamentanordnung eines zu unterfahrenden Gebäudes. Es sind mehrere Einzelfundamente· 2 mit den Gebäude stützen j5 vorhanden, deren zügehörige Gebäudelasten abgefangen werden sollen. Mit 1 sind die vorgesehenen Durchbohrungen für die Wurzelpfähle gekennzeichnet. Ferner ist die Grundrißanordnung der Wurzelpfähle 4 und der Stahlbeton-Streichbalken 5 für die Abfangung der Streifenfundamente 6 dargestellt. Eine Verbauwand ist als Schlitzwand 9 und die andere Verbauwand als Würze!pfahlwand 10 ausgebildet.
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Pig. 2 zeigt im Schnitt ein Einzelfundament 2 mit den • durchgebohrten Pfählen 1 und den freigelegten Raum für die Herstellung der Stahlbeton- bzw. Spannbetondecke 8. Die Gebäudelasten werden durch die Wurzelpfähle 1 in des Erdreich eingeführt. Der Bereich der später wegzuschneidenden Wurzelpfähle ist indes schon gestrichelt dargestellt.
Fig. 5 zeigt eine Draufsicht der Fig. 2 und läßt die Gebäudestütze 3 erkennen. Zur Abfangung des Fundamentes sind vier Durchbohrungen 1 für die Wurzelpfähle angedeutet. Jedoch wird sich die Anzahl dieser Durchbohrungen 1 stets nach der Größe und der Form der Fundamente richten.
Fig. 4 und Fig. 3 zeigen im Schnitt und in der Seitenansicht die Abfangung eines Streifenfundamentes 5 durch beidseitig angeordneten Wurzelpfähle 4. Dieses Verfahren zur Abfangung von Streifenfundamenten ist nicht Gegenstand dieser Patentanmeldung und wird lediglich zur Erläuterung des Verständnisses für Fig. 1 gezeigt, wo das Abfangen von Einzelfundamenten und Streifenfundamenten zugleich dargestellt ist. Nach diesem Verfahren werden die Wandlasten über Abfangträger 6 und über Stehlbeton-Streichbalken 7 in die Wurzelpfähle 4 eingeleitet. Nach der Herstellung der Wurzelpfähle wird unterhalb der Fundamente der Raum für die Stahlbeton- bzw. Spannbetondecke freigelegt. Dieser Raum ist in Fig. 4 und 5 mit 8 gekennzeichnet.
Fig. 6 zeigt die fertiggestellte Unterfahrung nach dem Aushub des Tunnelquerschnittes und riech dem Wegschneiden der Wurzelpfähle. Die Wurzelpfahlw; nd 10 ist durch Injektionszuganker IL im Erdreich verankert. Die Köpfe der Wurzelpfähle 12 münden in den Stahlbetonträger l'j> ein, der als
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Auflagerbalken für die Stahlbeton- bzw. Spannbetondecke 8 dient. Auf der Innenseite der Wurzelpfahlwand
ist eine Stahlbeton-Gurtung 14 vorgesehen. Die Stahlbeton- bzw. Spannbetondecke 8 ruht auf der einen Seite auf dem Auflagerbalken IJ der Wurzelpfahlwand 10 und
auf der anderen Seite auf der Schlitzwand 9 auf, wobei die Last durch Kunststofflager 15» 16 übertragen wird. Die Stahlbeton- bzw. Spannbetondecke ist im Bereich des dargestellten Schnittes durch des Einzelfundament 2 mit der Gebäudestütze 3 und durch des Streifenfundament 5
belastet. Die Darstellung zeigt auch die Anordnung der endgültigen Tunnelkonstruktion IJ.
Fig. 7 zeigt die Anordnung der Wurzelpfähle 12 innerhalb der Wurzelpfahlwand 10 mit der Stahlbeton-Gurtung und den Injektionszugankern 11.
Fig. 8 zeigt eine Alternativanordnung der Wurzelpfähle für die Wurzelpfahlwand 10, wobei die einzelnen Pfähle etwas überschnitten nebeneinandergereiht und zickzackförmig angeordnet sind. Die Wurzelpfähle dieser Anordnung sind mit 18 bezeichnet.
Fig. 9 zeigt eine weitere Alternativenordnung der Wurzelpfähle 19 für die Wurzelpfahlwand 10, wobei mehrere Wurzelpfähle etwas überschnitten in einer Reihe in Richtung der waagrechten Belastung angeordnet sind.
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Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE
    Verfahren zur Herstellung einer Unterfahrung, die aus im Abstand angeordneten Verbauwänden und einer Stahlbetondecke besteht, die sich c-uf den Verbauwänden abstützt und die abzufangenden Fundamente trägt, dadurch gekennzeichnet, deß zunächst Wurzelpfähle durch die abzufangenden Fundamente bis in den tragfähigen Baugrund gebohrt werden, daß df.m-ch unter den abzufangenden Fundamenten und zwischen dem oberen Teil der Wurzelpfähle der Aushub des Erdreiches für eine Stahlbe-
    /dle Hersteltondecke bzw. Spannbetondecke erfolgt, dsß danach7einer lung Stahlbetondecke unter Einschluß des oberen Teiles der Wurzelpfähle erfolgt und daß schließlich die Wurzelpfähle unter der Spannbetondecke abgeschnitten und der Aushub der Baugrube bis zur Sohle der Unterfahrung erfolgt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Wurzelpfähle im Bereich der Stahlbetondecke bzw. Spannbetondecke eine pilzkopfartige Verbreiterung erhalten.
    5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Tunneldecke und der Spannbetondecke ein Hohlraum freigelassen wird.
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    4. Verfahren nach Anspruch 1 bis j5, dadurch gekennzeichnet, daß die Herstellung der Wurzelpfähle für die Pfahlwand und die Herstellung des Auflagerbalkens für die Wurzelpfähle innerhalb eines Arbeitsstollens erfolgt, der mit Stahlausbauringen und einem Stahldielenverzug aufgefahren wird»'
    5· Verfahren nach Anspruch 1 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß zur Vergrößerung der Biegesteifigkeit für die Pfahlwand die Pfähle etwas überschnitten und zickzackförmig nebeneinandergereiht angeordnet werden.
    6. Verfahren nach Anspruch 1 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Wur2elpfahle für die Pfahlwand etwas überschnitten und in Richtung der waagrechten Belastung aneinandergereiht werden.
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