DE4302986C2 - Verfahren zur Herstellung eines Bauwerks in Deckelbauweise mit Stahlbetonfertigteil-Pfählen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines Bauwerks in Deckelbauweise mit Stahlbetonfertigteil-PfählenInfo
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Description
Nach dem bisherigen Stand der Technik werden unterirdische Bauwerke wie
Stollen, Tunnel, Tiefgaragen und andere in Deckelbauweise nach zwei
verschiedenen Methoden erstellt.
Die erste Möglichkeit stellt das Herstellen einer aufgelösten Bohrpfahlwand mit
unterschiedlichsten Durchmessern und Abständen, wie in Tiefbau-BG 6/1985
"Erfahrungen aus Planung und Ausführung von Tunneln nach der Kärtner
Deckelbauweise" veröffentlicht, dar. Danach wird bis zur Unterkante der
Tunneldecke ausgehoben. Nach der Herstellung des Planums auf der Höhe der
Deckelunterkante wird die Bewehrung des Deckels hergestellt. Die Bewehrung
wird bei diesem Verfahren biegesteif an die Bewehrung der Bohrpfähle
angeschlossen. Nach dem Betonieren der Decke kann der Ausbau der
Bauwerks untertags erfolgen. Dieses Verfahren ermöglicht zwar den Kraftschluß
zwischen Decke und Wand, doch um eine ebene Wand zu erhalten, müssen die
Bereiche zwischen den Pfählen zusammen mit der Bauwerkswand ausbetoniert
werden. Dadurch werden erhebliche Wandstärken nötig.
Die zweite Variante sieht die Herstellung eines Bohrträgerverbaus vor. Auch hier
wird wieder bis zur Unterkante der Decke abgegraben und ein Planum erstellt.
Die Bewehrung der Decke wird aber nicht mit den Bohrträgern verbunden. Nach
dem Betonieren der Decke erfolgt der weitere Ausbau. Dieses Verfahren hat
den Vorteil, daß die herzustellenden Wandstärken auf ein Mindestmaß reduziert
werden können, da die Vorderkante des Trägerverbaus in einer Flucht
ausgeführt wird. Diese Methode beinhaltet erhebliche Einsparungen sowohl des
Beton- als auch des Stahlverbrauchs in den Wänden. Sie hat jedoch den
Nachteil, daß die Verformung des Deckels gegenüber der zuerst geschilderten
Bauausführung im Bauzustand größer sind. Zudem ist es nötig, die Decke
aufgrund der nicht vorhandenen Einspannung stärker zu bewehren.
Als Alternative zu den herkömmlichen Bohrpfählen ist auch der Einsatz von
Stahlbetonfertigteilen zur Herstellung von Gründungen aus der DE-OS 34 16
679 bekannt.
Die Aufgabe der Erfindung war es, ein Verfahren der gattungsgemäßen Art
derart weiterzuentwickeln, daß erhebliche Einsparungen des Beton- und
Stahlverbrauchs bei der Herstellung des Bauwerks erreichbar sind. Diese
Aufgabe wurde mit den in den Kennzeichen des Anspruchs 1 angegebenen
Maßnahmen gelöst.
Die Erfindung vereint die Vorteile einer eingespannten Deckenkonstruktion mit
denen einer fluchtenden ebenen Wand. Das Herstellungsverfahren mit den
Stahlbetonfertigteilen weist erhebliche Vorteile gegenüber den herkömmlichen
Methoden auf. Zunächst ist ein biegesteifer Anschluß des Deckels an die Wand
im Bau- und Endzustand möglich. Durch den Wegfall der Zwickel zwischen
normalen Bohrpfählen werden erhebliche Massen an Beton und Stahl
eingespart. Zudem hat das Fertigteil den Vorteil, bewehrungstechnisch optimiert
zu sein, eine genau definierte Betondeckung und eine höhere Betongüte
aufzuweisen. Durch das Fertigteil ist die Pfahlform genau definiert und auch die
Oberkante im Gegensatz zum Bohrpfahl ohne Nacharbeiten zu belassen. Wie
bei der Stahlträgerwand wird die Aushubmasse durch den Wegfall der Zwickel
zwischen den Bohrpfählen geringer.
Die Stahlbetonfertigteile können zudem in ihrer speziellen Ausführung den
Erfordernissen des Bauwerks angepaßt werden. Dazu werden zur Herstellung
der Wand Stahlbetonfertigteile mit Rechteck- oder Trapezprofil, die zudem
einen Anschlußbewehrung für die Stahlbetonausfachung der Wand aufweisen,
verwendet. In einem ersten Schritt werden Bohrlöcher gebohrt. In diese
Bohrungen werden die Stahlbetonfertigteile eingestellt. Es sind
Ausführungsformen mit Steckträgern für einen eventuell erforderlichen
Differenzverbau möglich. Auch die Fixierung der Träger unterhalb der Sohle des
Bauwerks kann durch Konfektionierung des Fertigteils variiert werden. So ist es
möglich im Sohlbereich nur die Armierung herausragen zu lassen. Die
Bewehrung kann verbügelt und am Ende mit einem Fußkreuz versehen sein. Ist
der Fertigteilpfahl versetzt und entsprechend ausgerichtet, wird die Bohrung
unterhalb der späteren Baugrubensohle mit Beton verfüllt. Als Verfüllkanal kann
entweder die im Fertigteil vorhandene Aussparung oder der verbleibende freie
Raum zwischen Bohrloch und Fertigteilpfahl dienen. Das Bohrloch selbst wird
von der Baugrubensohle bis zu Unterkante des Deckels mit geeignetem Material
verfüllt, wobei die Möglichkeit besteht, die erdseitige Verfüllung über
Injektionslanzen so zu verfestigen, daß man eine kraftschlüssige Verbindung
zwischen Pfahl und Erdreich erzielt. Sind die Bohrlöcher verfüllt, kann das
Bauwerk in der auch bisher bekannten Weise vollendet werden. Der Anschluß
der Deckenbewehrung an den Stahlbetonfertigteilpfahl erfolgt biegesteif. Die
Verbaulamellen werden beim späteren Aushub des Erdreichs unter dem Deckel
bündig mit der Vorderkante des Fertigteils ausgeführt.
Die Erfindung wird anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert.
Fig. 1 zeigt einen Grundriß eines in Deckelbauweise zu erstellendes Bauwerk,
Fig. 2 zeigt das Bauwerk als Teilquerschnitt,
Fig. 3 zeigt ein Detail der Pfahl-Wand.
Ausgehend von der Oberkante des Geländes (1) in Fig. 2 wird das Bohrloch (2)
gebohrt und der Stahlbetonfertigteilpfahl (3) eingestellt. Der Pfahl weist
unterhalb der Baugrubensohle (4) einen Fußbewehrungskorb (5) auf, der nach
dem Einstellen mit Ortbeton (6) verfüllt wird. Unterhalb der Oberkante (7) des
Pfahles sind Deckel-Randverbauträger (8) an einer einbetonierten Stahlplatte
angeschweißt. Der biegesteife Anschluß der Bewehrung an den Deckel (9)
erfolgt im Bereich (10). Zur Fertigstellung des Bauwerks muß das Bohrloch noch
mit Siebschutt oder anderem Verfüllmaterial (11) aufgefüllt und der Verbau
zwischen den Pfählen mit Stahlbeton (12) ausgefacht werden. Sohle und Wand
(13) werden nach dem Erdaushub im Schutz des Deckels fertiggestellt.
Fig. 3 zeigt eine Ausführungsform des Stahlbetonfertigteilpfahls (3) mit
Anschlußbewegungen für die Stahlbetonausfachung (14) und für die Wand
(15). Zudem erkennt man an dieser Ausführungsform den Träger (16) für den
Deckelrandverbau (8). Zur Fertigstellung muß das Bohrloch (2) verfüllt werden,
was gegebenenfalls durch eine kraftschlüssige Verpressung von Verfüllmaterial
über Injektionsschläuche (17) erfolgen kann. Zum Betonieren des
Ortbetonpfahlfußes weist der Fertigteilpfahl eine Schüttöffnung (19) auf. Die
Stahlbetonausfachung (12) und die Wand (13) schließen den Ausbau
wandseitig ab.
Claims (5)
1. Verfahren zur Herstellung von Bauwerken in Deckelbauweise mit
eingespannter Decke, wobei in der Flucht der Wandung Bohrlöcher mit Abstand
hergestellt werden, in welche Stahlbetonpfähle eingebracht werden, das
Erdreich bis zur Deckenunterkante abgetragen und ein biegesteifer Anschluß
der Deckenbewehrung an die Bewehrung der Stahlbetonpfähle hergestellt wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß in die Bohrlöcher (2) Stahlbeton-Fertigteilpfähle (3) mit Rechteck- oder Trapezprofil mit Anschlußbewehrungen für die Stahlbetonausfachung (12) eingesetzt werden,
daß an den eingesetzten Stahlbetonfertigteilpfählen ein Pfahlfuß unterhalb der Baugrubensohle betoniert wird,
daß die Bohrlöcher verfällt werden und
daß in die Lücke zwischen den Stahlbetonfertigteilpfählen eine Stahlbetonausfachung (12) beim weiteren Aushub bündig mit der Vorderkante des Stahlbetonfertigteilpfahls (3), den wandseitigen Abschluß bildend, eingebaut wird.
daß in die Bohrlöcher (2) Stahlbeton-Fertigteilpfähle (3) mit Rechteck- oder Trapezprofil mit Anschlußbewehrungen für die Stahlbetonausfachung (12) eingesetzt werden,
daß an den eingesetzten Stahlbetonfertigteilpfählen ein Pfahlfuß unterhalb der Baugrubensohle betoniert wird,
daß die Bohrlöcher verfällt werden und
daß in die Lücke zwischen den Stahlbetonfertigteilpfählen eine Stahlbetonausfachung (12) beim weiteren Aushub bündig mit der Vorderkante des Stahlbetonfertigteilpfahls (3), den wandseitigen Abschluß bildend, eingebaut wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, daß an den
Stahlbetonfertigteilpfählen (3) eine innenliegende Aussparung (19) vorgesehen
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß an den
Stahlbetonfertigteilpfählen (3) Deckel-Randverbauträger vorgesehen werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3 dadurch gekennzeichnet, daß
an den Stahlbetonfertigteilpfählen (3) ein Fußbewehrungskorb (5) vorgesehen
wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß das Bohrloch (2)
über eingebaute Injektionsschläuche (17) verfüllt wird.
Priority Applications (1)
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---|---|---|---|
DE19934302986 DE4302986C2 (de) | 1993-02-03 | 1993-02-03 | Verfahren zur Herstellung eines Bauwerks in Deckelbauweise mit Stahlbetonfertigteil-Pfählen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19934302986 DE4302986C2 (de) | 1993-02-03 | 1993-02-03 | Verfahren zur Herstellung eines Bauwerks in Deckelbauweise mit Stahlbetonfertigteil-Pfählen |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4302986A1 DE4302986A1 (de) | 1994-08-04 |
DE4302986C2 true DE4302986C2 (de) | 1995-06-01 |
Family
ID=6479509
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19934302986 Expired - Fee Related DE4302986C2 (de) | 1993-02-03 | 1993-02-03 | Verfahren zur Herstellung eines Bauwerks in Deckelbauweise mit Stahlbetonfertigteil-Pfählen |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE4302986C2 (de) |
Families Citing this family (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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IT1281032B1 (it) * | 1995-11-17 | 1998-02-11 | Carlo Chiaves | Struttura di un'opera interrata, particolarmente per la reliazzazione di gallerie, sottopassaggi, autorimesse o simili, suo procedimento di |
CN109098208B (zh) * | 2018-08-31 | 2024-04-26 | 郭毅轩 | 一种海底隧道及其施工方法 |
Family Cites Families (3)
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CH650542A5 (de) * | 1981-04-30 | 1985-07-31 | Grund & Tiefbau Ag | Verfahren zur herstellung einer sekantenwand aus betonpfaehlen und nach dem verfahren hergestellte sekantenwand. |
DE3416679A1 (de) * | 1984-05-05 | 1985-11-14 | Gkn Keller Gmbh, 6050 Offenbach | Verfahren und vorrichtung zum herstellen von gruendungen durch einbinden von fertigteilen, insbesondere von stuetzen, im ortfuss |
DE3644793A1 (de) * | 1986-12-31 | 1988-07-14 | Gkn Keller Gmbh | Verfahren zum herstellen einer gruendung durch einbinden eines fertigteils, insbesondere einer stuetze, in einen ortfuss |
-
1993
- 1993-02-03 DE DE19934302986 patent/DE4302986C2/de not_active Expired - Fee Related
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Publication number | Publication date |
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DE4302986A1 (de) | 1994-08-04 |
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