DE2062564A1 - Verfahren zur Herstellung einer Unterfahrung - Google Patents
Verfahren zur Herstellung einer UnterfahrungInfo
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Description
Held & Francke Bauaktiengesellschaft, München 90, Aschauer
■ Straße 21
Verfahren zur Herstellung einer Unterfahrung
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer Unterfahrung, die aus im Abstand angeordneten Verbauwänden
und einer Stahlbetondecke besteht, die sich auf den Verbauwänden abstützt und die abzufangenden Fundamente trägt.
Solche Unterfahrungen kommen in Betracht, wenn der lichte
Raum der Unterfahrung unmittelbar unter den bestehenden Fundamenten angeordnet ist.
Bekannt ist z. B. ein Verfahren zur Herstellung einer Unterfahrung
mit Hilfe einer Stahlbetondecke, die zunächst nur im Bereich der Streifenfundamente in kleinen Abschnitten
hergestellt und anschliessend im Bereich der Kellerräume, d. h. zwischen den Fundamenten, ergänzt wird. Die beidseitigen
Verbauwände werden bei diesem bekannten Verfahren als St&.hlbetonbauwände in Schachtbauweise hergestellt. Bei einem
anderen Verfahren v/erden die Verbauwände durch Injektionen als Verfestigungskörper mit einer Eigenfestigkeit
von rd. 20 - 25 kp/cm ausgebildet. Die Verwendung von solchen
Verbauwänden stellt einen gewissen Fortschritt dar. Das Verfahren nat jedoch den Nachteil, daß die Eigenfestigkeit
der Verbauwände von der Zusammensetzung des Bodens abhängig
und damit zw; ngüläufig auch verschieden ist, Das Abfangen
von Fundamenten, die sich im Bereich des Tunnelquer-
209828/0247
Schnittes befinden, ist jedoch immer noch bei den bekannten Verfahren sehr umständlich und schliesst die Gefahr
von Setzungen nicht aus, die bei der Unterfahrung von benutzten Gebäuden unbedingt vermieden werden sollten. Ferner
sind die bekannten Verfahren für die Ausbildung der Äbfangdecke als vorgespannte Stahlbetonplatte,»bei der die
Durchbiegung der Platte im Vergleich zu einer Stahlbetonplatte erheblich kleiner·sind, nicht geeignet.
Das Verfahren nach der Erfindung beseitigt diese Nachteile und ist dadurch gekennzeichnet, daß zunächst Wurzelpfähle
längs'des Randes der Fundamente, insbesondere Streifenfundamente,
gebohrt werden, daß danach ein die Pfahlköpfe einfassender bzw. auf den Pfahlköpfen ruhender und das Fundament
mittels an sich bekannter Mittel schubsicher fassender Streichbalken aus Stahlbeton hergestellt wird, daß danach
unter den abzufangenden Fundamenten und zwischen dem oberen Teil der Wurzelpfähle der Aushub für eine Stahlbetondecke
bzw. Spannbetondecke erfolgt, daß danach eine Stahlbetondecke bzw. Spannbetondecke unter Einschluß des obersten Teiles
der Wurzelpfähle hergestellt wird und daß schließlich die Wurzelpfähle unter der Stahlbetondecke bzw. Spannbetondecke
abgeschnitten werden und der Aushub der Baugrube bis zur Sohle der Unterfahrung erfolgt. Hierbei kann die schubsichere
Verbindung zwischen Streichbalken und dem Fundament durch verschiedene Mittel herbeigeführt werden. So können
beispielsweise die Fundamente an den seitlichen Rändern eine Abschrägung erhalten. Auch wäre es möglich, durch die Streichbalken
und das Fundament Anker durchzuziehen und diese zu verspannen. Schließlich wäre es auch möglich, durch die
Wände Öffnungen herzustellen und durch diese Öffnungen Träger einzuziehen, so daß mittels dieser Träger die Wandlast
unmittelbar auf die Streifenfundamente übertragen werden.
BAD ORIGINAL
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Die Wurzelpfahle könnten im Bereich der Stahlbetondecke
bzw. Spannbetondecke eine pilzkopfartige Verbreiterung erhalten. Auch kann ein Hohlraum zwischen der Tunneldecke
und der Spannbetondecke vorgesehen werden, um eine Geräuschdämpfung zu erhalten. Die Herstellung der Wurzelpfähle
für eine die Stahlbetondecke tragende Pfahlwand und des Auflägerbalkens, der die Köpfe der Wurzelpfähle
einfasst, kann erfindungsgemäß innerhalb eines Arbeitsstollens erfindungsgemäß innerhalb eines Arbeitsstollens
erfolgen, der in an sich bekannter bergmännischer Bauweise mit Stahlausbauringen und einem Stahldielenverzug aufgefahren
wird. Eine Vergrößerung der Biegesteifigkeit für
die Pfahlwand kann dadurch erreicht werden, daß die Pfähle etwas überschnitten und zickzackförmig nebeneinandergereiht
angeordnet werden. Auch können mehrere Wurzelpfähle für die Pfahlwand etwas überschnitten und in Richtung der waagerechten
Belastung aneinandergereiht werden.
Das Verfahren hat den Vorteil, daß durch das unmittelbare Abfangen der Gebäudelasten Setzungen praktisch vollkommen
vermieden werden. Das Verfahren weist ferner den Vorteil auf, daß der Vorgang des Abfangens weitgehend unabhängig
von der Konstruktion der Verbauwände wird. Das bedeutet, daß wahlweise als Verbauwände Schlitzwände,. Wurzelpfahlwände
und auch durch Injektionen verfestigte Verbauwände anwendbar sind. In manchen Fällen kann es je nach den örtlichen
Gegebenheiten auch zweckmäßig sein, auf der einen Seite eine Schlitzwand und auf der andere Seite des Tunnelquerschnitts
eine Wurzelpfahlwand bzw. auf beiden Seiten Wurzelpfahlwände zu benutzen. Dadurch wird das Verfahren
nach der Erfindung vielseitig anwendbar.
209828/0242
In der Zeichnung ist die Durchführung des Verfahrens in
den aufeinanderfolgenden Verfahrensstufen dargestellt.
Fig» L· zeigt die schematische Darstellung eines Grundrisses* der die Fundamente des zu unterfahrenden
Gebäudes und den Verlauf der Verbauwände erkennen läßt;
Fig» 2 zeigt die Anordnung der durch die Fundamente-gebohrten
Wurzelpfähle und die bereits hergestellte Spannbetondecke im Schnitt, wobei die wegzuschneidenden
Wurzelpfähle gestrichelt dargestellt sind;
Fig. J3 zeigt eine Aufsicht auf ein Fundament^ das die
Anordnung der durchgebohrten Wurzelpfähle erkennen läßt;
Fig. 4 zeigt die Abfangung von Streifenfundamenten im
Schnitt;
Fig. 5 zeigt die Abfangung von Streifenfundamenten in
der Seitenansicht?
Fig. 6 zeigt einen Schnitt durch die fertiggestellte Unterfahrung,
bei der auf der einen Seite eine Wurzelpfahlwand und auf der anderen Seite eine Schlitzwand
als Verbauwand Verwendung gefunden haben (siehe Schnittlinie VI-VI in Fig. 1);
Fig.·7 zeigt im Grundriß die■Anordnung der Wurzelpfähle
im Bereich der Würze !pfahlwand,·
Fig» 8 zeigt eine Alternativanordnung der Wurzelpfähle für die Wurzelpfahlwand, bei der eine große Seitensteifigkeit
erreicht wird;
Fig. 9 zeigt eine weitere Alternativanordnung der Wurzelpfähle für die Stabwerkswand zur Erhöhung der Seitensteif
igkeit .
Die Darstellung in Fig, 1 zeigt den Grundriß der Fundament anordnung eines zu unterfahrenden Gebäudes. Es sind
mehrere Einzelfundamente 2 mit den Gebäudestützen 5 vorhanden, deren zugehörige Gebäudelasten abgefangen·werden
sollen. Mit 1 sind die vorgesehenen Durchbohrungen für die Wurzelpfähle gekennzeichnet. Ferner ist die Grundrißanordnung
der Wurzelpfähle 4 und der Stahlbeton-Streichbalken 5 für die Abfangung der Streifenfundamente 6 dargestellt.
Eine Verbauwand ist als Schlitzwand 9 und die
andere Verbauwand als Wurzelpfahlwand 10 ausgebildet.
Fig. 2 zeigt im Schnitt ein Einzelfundament 2 mit den durchgebohrten Pfählen 1 und den freigelegten Raum für
die Herstellung der Stahlbeton- bzw. Spannbetondecke 8. Die Gebäudelasten werden durch die Wurzelpfähle 1 in das
Erdreich eingeführt. Der Bereich der später wegzuschneidenden Wurzelpfähle ist indes schon gestrichelt dargestellt,
Diese Darstellung in Fig. 2 und auch Fig. ]5 betreffen nicht unmittelbar den Gegenstand der Erfindung und werden lediglich
der Vollständigkeit halber erläutert.
Fig. Z> zeigt eine Draufsicht der Fig. 2 und läßt die Gebäudestütze
3 erkennen. Zur Abfangung des Fundamentes sind vier Durchbohrungen 1 für die Wurzelpfähle angedeutet. Jedoch
wird sich die Anzahl dieser Durchbohrungen 1 stets nach der Größe und der Form der Fundamente richten.
Fig. 4 und Fig. 5 zeigen im Schnitt und in der Seitenansicht die Abfangung eines Streifenfundamentes 5 durch beidseitig
angeordnete Wurzelpfähle 4 und nach Herstellung dieser Wurzelpfähle hergestellte Stahlbeton-Streichbalken 1J.
Nach dem Verfahren gemäß der Erfindung werden also die Wandlasten über Stahlbeton-Streichbalken 7 in die Wurzel-
BAO OBlGlNAL
209828/0242
pfähle 4 eingeleitet» Die Zeichnung zeigt überdies in
Fig. 4 die seitliche Abschrägung der Streifenfundamente 5·
Auch sind nach der Zeichnung Abfangträger 6 dargestellt s
die durch in der Wand hergestellte Öffnungen durchgezogen werden und somit einen Anteil der Wandlasten unmittelbar
auf die Streichbalken 7 übertragen. Ferner sind in Fig.4
noch waagrecht durchgezogene Anker schematisch angedeutet,
die zur Schubsicherung zwischen den Fundamentstreifen 5
und den Streichbalken 1J beitragen. Nach der Herstellung
der Wurselpfähle 4 wird unterhalb der Fundamente 5 und
des Streichbalkens 7 der Raum für- die Stahlbeton- bzw.
Spannbetondecke freigelegt j» die später die Übertragung der Fundamentauflasten auf die Verbauwände übernimmt„ Dieser
Raum ist in Fig. 4 und 5 mit 8 gekennzeichnet. Auch läßt die Darstellung in Fig» 4 und 5 die pilzkopfförmige
Verbreiterung der Wurzelpfähle 4 erkennen, durch die eine zusätzliche Schubsicherung zwischen den Wurzelpfählen 4
und der Stahlbetondecke erreicht wird.
Fig. 6 zeigt die fertiggestellte Unterfahrung nach dem . Aushub des Tunnelquerschnittes und nach dem Wegschneiden
der Wurzelpfähle. Die Wurzelpfahlwand 10 ist durch Injektionszuganker 11 im Erdreich verankert. Die Köpfe der Wurzelpfähle
12 münden in den Stahlbetonträger IJ>
ein, der als Auflagerbalken für die Stahlbeton- bzw. Spannbetondecke
8 dient. Auf der Innenseite der Wurzelpfahlwand ist eine Stahlbeton-Gurtung 14 vorgesehen. Die Stahlbeton-·
bzw. Spannbetondecke 8 ruht auf der einen Seite auf dem Auflagerbalken I3 der Wurzelpfahlwand 10 und auf der anderen
Seite auf der Schlitzwand 9 auf, wobei die Last durch Kunststofflager 15* 16 übertragen wird. Die Stahlbeton-
bzw. Spannbetondecke ist im Bereich des dargestellten Schnittes durch das Einzelfundament 2 mit der Gebäudestütze
3 und durch das Streifenfundament 5 belastet. Die Darstellung zeigt auch die Anordnung der endgültigen Tun-.nelkonstruktion
17.
^ BAD ORIGINAL
Fig, 7 zeigt die Anordnung der Wurzelpfähle 12 "innerhalb
der Wurzelpfahlwand 10 mit der Stahlbeton-Gurtung 14 und den Injektionszugankern 11.
Pig. 8 zeigt eine Alternativanordnung der Wurzelpfähle für die Wurzelpfahlwand 10/ wobei die einzelnen Pfähle
etwas überschnitten nebeneinandergereiht und zickzackförmig
angeordnet sind. Die Wurzelpfähle dieser Anordnung sind mit 18 bezeichnet.
Fig. 9 zeigt eine weitere Alternativanordnung der WurzelpfHl-Ii:
19 für die Wurzelpfahlwand 10, wobei mehrere Wurzelpfähle
etwas überschnitten in einer Reihe in Richtung der waagrechten Belastung angeordnet sind.
209828/0242
Claims (6)
- 8 MÜNCHEN 23 2062 56 A 0Josef-Raps-StraB· 2 Telefon 32Π 11 327173Akfen-Nr. 13 124 in der Antwort bitte angebenPATENTANSPRÜCHEerfahren zur Herstellung einer Unterfahrung, die aus im Abstand angeordneten Verbauwänden und einer Stahlbetondecke besteht, die sich auf den Verbauwänden abstützt und die abzufangenden Fundamente trägt, dadurch gekennzeichnet, daß zunächst Wurzelpfähle längs des Randes der Fundamente, insbesondere Streifenfundamente, begohrt werden, daß danach ein die Pfahlköpfe einfassender, bzw. auf den Pfahlköpfen ruhender und das Fundament mittels an sich bekannter Mittel schubsicher fassender Streichbalken aus Stahlbeton hergestellt wird, daß danach unter den abzufangenden Fundamenten und zwischen dem oberen Teil der Wurzelpfähle der Aushub für eine Stahlbetondecke bzw. Spannbetondecke erfolgt, daß danach eine Stahlbetondecke bzw. Spannbetondecke unter Einschluß des obersten Teiles der Wurzelpfähle hergestellt wird und daß schließlich die Wurzelpfähle unter der Stahlbetondecke bzw, Spannbetondecke abgeschnitten werden und der Aushub der Baugrube bis zur Sohle der Unterfahrung erfolgt.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Wurzelpfähle im Bereich der Stahlbetondecke bzw. Spannbetondecke eine pilzkopfartige Verbreiterung erhalten.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Tunneldecke und der Spannbetondecke ein Hohlraum freigelassen wird.209828/0242
- 4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Herstellung der Wurzelpfähle für die Pfahlwand und die Herstellung des Auflagerbalkens für die. Wurzelpfähle innerhalb eines Arbeitsstollens erfolgt, der mit Stahlausbauringen und einem Stahldielenverzug aufgefahren wird.
- 5. Verfahren nach Anspruch 1 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß zur Vergrößerung der Biegesteifigkeit für die Pfahlwand die Pfähle etwas überschnitten und zickzackförmig nebeneinandergereiht angeordnet werden.
- 6. Verfahren nach Anspruch 1 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Wurzelpfähle für die Pfahlwand etwas überschnitten und in Richtung der waagrechten Belastung aneinandergereiht werden.209828/0242ή0Leerseite
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CA130,214A CA954315A (en) | 1970-12-18 | 1971-12-15 | Method for producing undercuttings |
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IT5481571A IT945500B (it) | 1970-12-18 | 1971-12-17 | Procedimento per la costruzione di una sottofondazione |
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DE19702062564 DE2062564C3 (de) | 1970-12-18 | Verfahren zur Herstellung einer Unterfahrung |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
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DE2062564A1 true DE2062564A1 (de) | 1972-07-06 |
DE2062564B2 DE2062564B2 (de) | 1974-02-28 |
DE2062564C3 DE2062564C3 (de) | 1976-07-15 |
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ID=
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3223854A1 (de) * | 1982-06-25 | 1984-01-05 | Anton Dipl.-Ing. 8000 München Frank | Verfahren zur herstellung einer unterfahrung |
DE4324612A1 (de) * | 1993-07-22 | 1995-01-26 | Hubert Wilz | Raumumschließende Wandkonstruktion für ein Bauwerk |
CN108867693A (zh) * | 2018-07-18 | 2018-11-23 | 中铁十二局集团第二工程有限公司 | 既有综合管廊加固保护的施工方法 |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
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CN108867693A (zh) * | 2018-07-18 | 2018-11-23 | 中铁十二局集团第二工程有限公司 | 既有综合管廊加固保护的施工方法 |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
IT945500B (it) | 1973-05-10 |
AT312664B (de) | 1974-01-10 |
DE2062564B2 (de) | 1974-02-28 |
FR2118746A5 (de) | 1972-07-28 |
GB1363685A (en) | 1974-08-14 |
NL7117175A (de) | 1972-06-20 |
CA954315A (en) | 1974-09-10 |
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