DE20585C - Neuerungen an eisernen getheilten Schutzvorhängen für Theater - Google Patents

Neuerungen an eisernen getheilten Schutzvorhängen für Theater

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DE20585C
DE20585C DENDAT20585D DE20585DA DE20585C DE 20585 C DE20585 C DE 20585C DE NDAT20585 D DENDAT20585 D DE NDAT20585D DE 20585D A DE20585D A DE 20585DA DE 20585 C DE20585 C DE 20585C
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DE
Germany
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curtain
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DENDAT20585D
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P. SEELIGER in Stettin, Bellevuestr. 8
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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A62LIFE-SAVING; FIRE-FIGHTING
    • A62CFIRE-FIGHTING
    • A62C2/00Fire prevention or containment
    • A62C2/06Physical fire-barriers
    • A62C2/18Sliding dampers

Landscapes

  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Public Health (AREA)
  • Business, Economics & Management (AREA)
  • Emergency Management (AREA)
  • Curtains And Furnishings For Windows Or Doors (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT
Der ganze Vorhang wird in der Mitte horizontal getheilt und die obere Hälfte auf dem Schnürboden über der Bühnenöffnung, die untere dagegen in der Versenkung unter der Bühnenöffnung an gemeinschaftlichen Ketten über Rollen so aufgehängt, dafs der untere Vorhang das Gegengewicht zum oberen bildet; beim Schliefsen bewegt sich dann der Obertheil so viel nach unten, als der Untertheil nach oben. Es ist klar, dafs bei dieser Anordnung nur die Hälfte des Gewichts bewegt und nur die Hälfte des Weges zurückgelegt zu werden braucht; wenn beispielsweise der Vorhang incl. Ketten etc. 20 Ctr. wiegt, müssen bei der ersten Anordnung 40 Ctr. durch die ganze Höhe der Bühnenöffhung bewegt werden, während bei der letzteren nur 20 Ctr. durch die halbe Höhe der Bühnenöffnung bewegt zu werden brauchen. Es sind also bewegte Masse und Weg je um die Hälfte verkleinert worden.
Auf beiliegender !Zeichnung stellt Fig. 1 die hintere Ansicht des geöffneten, Fig. 2 die des geschlossenen Vorhanges dar, während Fig. 3 und 4 deren Verticalschnitte veranschaulichen und Fig. 5 einen Horizontalschnitt zeigt.
Auf dem Schnürboden sind zwei kurze Wellen a a', die auch als eine durchgehende hergestellt werden können, in entsprechender Weise gelagert und tragen die Kettenrollen b b', über welche die Ketten cc' geschlungen sind, an denen wiederum die Vorhangtheile A und B hängen. Letztere erhalten seitlich in U-förmigen Schienen d d', welche unten vermauert und in ihrer ganzen Länge an den Zuschauerraum und Bühne trennenden, massiven Wänden befestigt sind, Führung, indem sie in diesen Schienen herab- bezw. hinaufgleiten, und zwar erhält der untere Vorhang zwei Führungsrollen e e', welche die durch den ein wenig schiefen Zug der Kette hervorgerufene gleitende Reibung in rollende umsetzen.
Die ganze Anordnung ist nun so getroffen, dafs der obere Vorhang etwas schwerer ist als der untere, er also infolge seines Uebergewichts das Bestreben hat, herabzusinken und den unteren hinaufzuziehen. Für gewöhnlich ist er aber hieran durch eine Verriegelung, welche entweder am oberen oder unteren Vorhang in der Mitte der Bühnenöffnung, oder an einer oder beiden Seiten angebracht sein kann, verhindert. In der Zeichnung ist ein Riegel/ am unteren Vorhang, und zwar an der Führungsschiene d' angebracht; sobald derselbe von der Bühne aus direct oder vom Zuschauerraum aus durch entsprechend angeordneten Drahtzug oder elektrische Leitung . entfernt ist, beginnt der Vorhang infolge des dem oberen Theil ertheilten Uebergewichts sich selbstthätig zu schliefsen, d.h. der obere sinkt und der untere steigt; der Schlufs erfolgt genau in der Mitte. Damit nun durch die Wirkung der beschleunigten Fallgeschwindigkeit nicht ein heftiges Zusammenschlagen beider Vorhangtheile erfolgt, sind am unteren Vorhang eine oder zwei Ketten g angebracht, welche Gegengewichte h h1 h" etc. tragen, die für gewöhnlich auf dem Fufsboden der Versenkung liegen und allmälig, je höher der untere Vorhang steigt, aufgenommen werden ; je mehr sich also der Vorhang dem Schlüsse nähert, desto mehr wächst das Gewicht des
unteren, bis es nahezu gleich dem Gewicht des oberen ist; es läfst sich durch diese Gegengewichte ein ganz sanfter Schlufs herbeiführen, als auch die Geschwindigkeit des Schlusses so ausbalanciren, dafs letzterer in wenigen Secunden erfolgt.
Statt der Verriegelung empfiehlt es sich auch, namentlich wenn oben eine durchgehende Welle a angewendet ist, eine Bremsvorrichtung (Scheibe mit Bremsband) etc. anzuwenden, die dann, wie in beiliegender Zeichnung, Fig. 2, punktirt angedeutet, auf der Welle befestigt wird und deren Lösung dann in ähnlicher Weise mittelst Drahtzuges oder elektrischer Leitung von der Bühne oder vom Zuschauerraum aus erfolgt.
Um den Mittelschlufs unter allen Umständen feuersicher, also dicht gegen Rauch etc. zu machen, legt sich beim Schlufs eine am oberen Vorhang angebrachte U- oder L-Eisenschiene n, welche mit Asbestpappe oder einem ähnlichen zweckentsprechenden Körper gefüttert ist, um die Oberkante des unteren Vorhanges und bildet so eine durch den entstandenen Falz feuersichere Dichtung. Oben und an den Seiten erfolgt diese Dichtung in bekannter Weise dadurch, dafs ein sogenannter Sand- bezw. Wasserverschlufs gebildet wird. Wie Fig. 4 zeigt, greift zu diesem Zweck oben bei geschlossenem Vorhang eine Winkeleisenschiene in eine darunter befindliche, mit Sand oder Asche gefüllte, während in den seitlichen Führungsschienen ein flachgedrückter Schlauch untergebracht ist, der sich im Fall einer Feuersbrunst mit Wasser füllt, dadurch aufrundet und so eine feuersichere Dichtung zwischen Vorhang und Führungsschienen herstellt.
Das Oeffnen des Vorhanges geschieht dadurch, dafs ein oder zwei Mann an einer oder zwei zu diesem Zweck am unteren Vorhang angebrachten Handketten i i' entweder von der Bühne oder von der Versenkung aus so lange ziehen, bis der Vorhang seine Anfangsstellung erreicht hat, d. h. die Oberkante des unteren Vorhanges mit der Fufsbodenoberkante der Bühne gleichsteht, in welcher Stellung dann sofort der Riegel / vorgeschoben bezw. die Bremse angezogen wird. Da die aufgenommenen Gewichte h h' zunächst mit auf das Oeffnen wirken und schliefslich nur das Gegengewicht des oberen Vorhanges zu überwinden ist, so kann dies ein Mann mit Leichtigkeit leisten. Damit nun der Vorhang beim Oeffnen nicht über seine Endstellung hinausgehen und etwa heftig aufschlagen kann, sind in der Versenkung oder auf dem Schnürboden zwei Gummibuffer ο 0 oder deren Aequivalente angebracht, welche den Hub genau begrenzen und ein elastisches Aufsetzen veranlassen. Aehnliche Begrenzungen sind zur Sicherheit aufserdem in der Mitte der lichten Bühnenhöhe angebracht. Innerhalb der Führungsschienen sind nämlich zwei kräftige Stege mm1 befestigt, welche verhindern, dafs der obere Vorhang weiter als bis zur Mitte hinabsinken kann. Bei der Einfachheit der Construction ist jede Gefahr ausgeschlossen. Befindet sich gerade beim Schliefsen des Vorhanges eine Person unmittelbar unter demselben, so wird sie ohne Signalvorrichtung etc. durch den von unten aufsteigenden Vorhang gewarnt bezw. unwillkürlich zur Seite geschoben, ohne dafs eine Quetschung möglich wäre. Wird nach dem Oeffnen des Vorhanges vergessen, den Riegel vorzuschieben bezw. die Bremse anzuziehen, so würde der Vorhang sich von selbst wieder schliefsen; das mit der Oeffnung betraute Personal wird also schon, um diese herbeizuführen, gezwungen, die Verriegelung anzubringen. Auch wenn sich dieselbe selbstthätig lösen sollte, erfolgt nur eine selbstthätige Schliefsung des Vorhanges; ja selbst wenn der Bruch beider Ketten eintreten sollte, würde der obere Vorhang nur bis zur Mitte herabstürzen und durch die Stege m m1 aufgefangen werden, während der untere ruhig stehen bleibt. Es können also auch dann keine Zertrümmerungen oder Beschädigungen eintreten.
Zum Schlüsse sei noch erwähnt, dafs, wo die Verhältnisse es gestatten, in der oberen Bühnenöffnung an Stelle der Soffite eine eiserne, feststehende Wand angeordnet wird, wodurch das Gewicht der bewegten Massen und deren Weg noch mehr verringert werden; ferner dafs im unteren Vorhang eine sich selbstthätig schliefsende Thür vorhanden ist, welche im Fall eines Feuers den auf der Bühne befindlichen Personen gestattet, sich nach dem Zuschauerraum zu retten. Zu bemerken ist auch noch, dafs an jeder Kette eine Spannvorrichtung q q' vorhanden ist, welche gestatten, die Kettenlängen jederzeit reguliren zu können, so dafs stets ein fester Mittelschlufs erzielt werden mufs.
Fig. 3 veranschaulicht dasselbe Vorhangsystem, nur mit dem Unterschiede, dafs die Kettenscheiben b b' hier in derselben Ebene wie die Vorhänge A und B liegen, während sie im ersteren Falle senkrecht zur Vorhangebene stehen. Infolge dieser neuen Anordnung ist der schräge Anzug des Untervorhanges, welcher selbst bei sehr geringem Durchmesser der Kettenscheiben b b' beträchtliche Reibung in den Führungsschienen d d' herbeiführt, vollständig vermieden; beide Vorhanghälften werden genau vertical angezogen und können ohne Rollen in den Führungsschienen gleiten. Aufserdem gestattet diese Anordnung auch die Verwendung möglichst grofser Kettenscheiben, wodurch wiederum ein äufserst leichter Gang des Vorhanges erzielt wird.
Wie aus der Zeichnung ersichtlich, können, um ein absolut gleichmäfsiges Anziehen beider Ketten zu bewirken, auch bei dieser Anordnung die beiden Wellen α α' gekuppelt werden, in-
dem eine dritte Welle s mittelst konischer Räder oder deren Aequivalente eingeschaltet wird; es empfiehlt sich dann, auf dieser Welle eine Kettenscheibe χ anzubringen, über welche eine Kette ohne Endej geschlungen wird, die bis auf die Bühne herabreicht und dem Personal gestattet, das Oeffnen des Vorhanges von demselben Standpunkt auf der Bühne zu veranlassen, von welchem aus das Schliefsen durch Ausrücken eines Hebels erfolgt.

Claims (2)

Patent-AnSprüche:
1. Die Anordnung eines getheilten Vorhanges, bei welchem das Uebergewicht eines Theiles über den anderen zum selbsttätigen Bewegen (Oeffnen und Schliefsen) des Vorhanges benutzt wird.
2. Die Combination der beiden Vorhangtheile A und B mit den Ketten c c' -und den Kettenscheiben b b' in der Weise, dafs letztere entweder senkrecht zur Ebene des Vorhanges stehen oder mit denselben in gleicher Ebene liegen.
An getheilten Vorhängen die Anordnung der Ketten g g' in Verbindung mit den Gewichten h' h' . . . ., durch welche das allmälige Abheben der letzteren von ihrer Unterlage bezw. ihr Auflegen auf dieselbe bewirkt wird, was wiederum zur Folge hat, dafs die durch die beschleunigte Fallgeschwindigkeit des heruntersinkenden Vorhanges hervorgerufene Wirkung der lebendigen Kraft allmälig paralysirt wird.
Bei der vorliegenden Vorhangconstruction die Anordnnng der Stege mm' in den Nuthen d d', welche eine Fangvorrichtung für den Obervorhang bilden und verhindern, dafs derselbe weiter als bis zu seiner vorgeschriebenen Stellung herabsinken kann.
Hierzu I Blatt Zeichnungen.
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