DE2052234C3 - Verwendung von 2-Mercaptopyridin-1-oxidaminsalzen als anthnikrobielles Mittel in Brenn- und Treibstoffen - Google Patents
Verwendung von 2-Mercaptopyridin-1-oxidaminsalzen als anthnikrobielles Mittel in Brenn- und TreibstoffenInfo
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- DE2052234C3 DE2052234C3 DE19702052234 DE2052234A DE2052234C3 DE 2052234 C3 DE2052234 C3 DE 2052234C3 DE 19702052234 DE19702052234 DE 19702052234 DE 2052234 A DE2052234 A DE 2052234A DE 2052234 C3 DE2052234 C3 DE 2052234C3
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Description
Bekanntlich werden Brenn- und Treibstoffe von Mikroorganismen kontaminiert, was zu Schwierigkeiten
bei der Lagerung und bei der Verwendung der Brenn- und Treibstoffe führt. Die Mikroorganismen emulgieren
den Kohlenwasserstoff mit dem Wasser und bilden Schleime, im allgemeinen an der Grenzfläche von
Kohlenwasserstoff und Wasser, was Störungen bei der anschließenden Verwendung der Brenn- und Treibstoffe
zur Folge hat.
Dieses Problem der mikrowellen Kontamination wird /war in sämtlichen Brenn- und Treibstoffen angetroffen,
es ist jedoch besonders akut bei Flugzeugtreibstoffen, in denen vor allem der Pilz Cladosporium resinae
anzutreffen ist; vcrgl. |. M. Sharplcy. Elementary
Petroleum Microbiology, Gulf Publishing Co., Houston. Texas (I9bb), Seite "58 bis f)2. Es ist ersichtlich, daß
Schleime in FUigzeugtrcibstoffen /u Verstopfungen der
Filter und anderen Einrichtungen führen können, was /n
erhöhten Kosten bei der Wartung der Flugzeuge führt.
Der Ausschluß von Feuchtigkeit aus Brenn- bzw. Treibstoffen ist unpraktisch, und damit müssen biocide
Mittel verwendet werden, die das Wachstum der Mikroorganismen hemmen oder sie abtöten. An diese
Biocide werden bestimmte Anforderungen gestellt. Diese Mittel müssen nicht nur eine ausreichende
antimikrobiell Aktivität aufweisen, sondern sie dürfen
auch die Eigenschuften des Brenn- bzw. Treibstoffes nicht schädlich beeinflussen. Ferner dürfen Sie die
Vorratsbehälter oiler Teibsioffsysteme nicht korrodieren.
Gemäß der US-PS .12 5947« wird als Lösungsweg
empfohlen, den betreffenden Kohlenwasserstoffen Resurcinabkömmlinge in Form von 2-Nitroresorcin,
4-Niiroresorcjn, 4-Nitrosoresorein oder Nitrocatechin
zuzusetzen. Diese Zusatzstoffe müssen in Mengen von mindestens 0,02 Gewichtsprozent und vorzugsweise
-. von 0,| Gewichtsprozent angewendet werden, was u.a. auf ihrer öllöslichkeit beruhen dürfte, so daß ihre
Aktivität in der wäßrigen Phase relativ gering ist und daher durch eine relativ hohe Konzentration! kompensiert
werden muß. Abgesehen von diesem Nachteil einer
κι geringen Löslichkeil in derjenigen Phase, in der sich die
Mikroorganismen bzw. deren Schleime im wesentlichen ansammeln, besteht auch noch eine Schwierigkeit
bezüglich des Umweltschutzes, da phenolische Verbindungen eine relativ hoheToxizität aufweisen.
π Die Mängel des Standes der Technik werden
erfindungsgemäß ausgeschaltet.
Die Erfindung beruht auf dem Befund, dc'i 2-Mcrcaptopyridin-1
-oxid-aminsalze der allgemeinen Formel
\
Il |
I |
\
S |
|
ί | O | ||
H2NRR1
in der R ein Wasserstoffatom oder ein Alkylrest mit 1
bis 18 Kohlenstoffatomen und Ri ein Alkylrest mit 3 bis
18 Kohlenstoffatomen ist, wertvolle antimikrobiclle
in Mittel und Brenn- und Treibstoffe darstellen.
Die erfindungsgemäß verwendeten Aminsalze der allgemeinen Formel I lassen sich nach dem in der
US-Patentschrift 27 42 393 beschriebenen Verfahren durch Umsetzung des entsprechenden Amins mit
r> 2-Mcrcaptopyridin-l-oxid in einem praktisch wasserfreien
organischen Lösungsmittel herstellen. Die Umsetzung verläuft exotherm, und vorzugsweise werden
Reaklionstemperaturen von 0 bis 600C eingehalten.
Beispiele für Amine, die zur Herstellung der
Beispiele für Amine, die zur Herstellung der
4ti Aminsalze der allgemeinen Formel I verwendet werden
können, sind primäre Amine, wie Isopropylamin, terl.-Butylamin, Hcxylamin, Heptylamin, Octylamin,
Nonylamin, Decylainin, Laurylamin, Stcarylamin und deren Isomeren. Ferner können sekundäre Amine
■r> verwendet werden, wie Diisopropylamin, Dibutylamin,
Dioctylamin, n-Propyl-tert.-butylamin, Pcnlylhcxylamin
und n-Propyllaurylamin.
Vorzugsweise werden erfindungsgcmäße Aminsalze der allgemeinen Formel I verwendet, in denen R ein
"in Wasserstoffatom und Ri ein Alkylrest mit 3 bis 14
Kohlenstoffatomen oder R ein Alkylrest mit I bis b Kohlenstoffatomen und Ri ein Alkylrest mit 3 bis b
Kohlenstoffatomen ist.
Mit den 2-Mercaptopyridin-l-oxid-aminsalzcn der
Vi ullgemcincn Formel I kann jeder flüssige Brenn- oder
Treibstoff gegen den Befall von Mikroorganismen geschützt werden. Beispiele für verwendbare Brennstoffe
sind Erdölfraktionen, wie sie in der vorläufigen ASTM-Norm D-39b-b4T definiert sind, sowie Diiscn-
Wi treibstoffe, wie sie in der vorlüiifigen ASTM-Nnrm
Dlbr)r)-br>
T definiert sind.
Die iintimikrobiclle Wirkung der crlindungsgemäl)
verwendeten Aminsalze in Brenn- und Treibstoffen ist
in einem verhältnismäßig breiten Konzenirutionshe-
h> reich /ti beobachten, der im allgemeinen bei 0.1 bis
3 ppm. und vorzugsweise bei 0.5 bis 2 ppm des
anlimikrobicllcn Mittels liegt. Es können auch größere oder geringere Mengen verwendet werden.
Das erfindungsgemälJ verwendete iintjniikrohielle
Mittel kann ilen Brenn- und Treibstoffen auf verschiedene Weise einverleibt werden, z. U. entweder vor oder
während oder nach dem Rillen eines entsprechenden Vorratsbehälter*. Man kann das antiniiknibielle Mittel
auch mit dem Brenn- bzw. Treibstoff in Form einer Lösung oder Suspension in einem Teil des frischen
Brenn- bzw. Treibstoffes zusetzen. Zusammen mit dem antimikrobiellen Mittel können noch Lösungsmittel,
Verdünnungsmittel, Antioxydationsmittel und andere
übliche Zusätze zugegeben werden.
Die Wirksamkeit der erfindiingsgemäU verwendeten
antimikrubicllen Mittel ist besonders überraschend und unerwartet im Hinblick auf die Unwirksamkeit verschiedener
anderer Verbindungen, die sich von 2-Mereapiopyridin-1-oxid
ableiten. Es ist zwar bekannt, dal! 2-Mercaptopyridin-l-oxid und seine Derivate biocide
Aktivität aufweisen, es wurde jedoch festgestellt, dal.!
z. B. das Ammoniunisalz von 2-Mercaplopyridin-l-oxid
und Disulfiddcnvaic. wie 2,2'-Dithiopyridin-l,r-dioxid.
das Wachstum von Mikroorganismen in Brenn- b/.w. Treibstoffen nicht unterdrücken können.
Die Beispiele erläutern die Erfindung.
A) Herstellung des lcrl.-Butylaminsalzes von
2-Mercaplopyridin-l-oxid
2-Mercaplopyridin-l-oxid
Eine Lösung von 48,3 g (0,38 Mol) 2-Mercaptopyridin-l-oxid
in 475 ml Chloroform wird über 25 g wasserfreiem Natr.umsulfat getrocknet. Sodann werden
in die erhaltene Lösung während 2P Minuten insgesamt
31 g tcrt.-Biitylainin unter Rühren eingetropft. Die
Reaktionstemperatur wird während .Λτ Zugabe bei 10
bis I5"C gehalten. Nach beendeter Umsetzung wird das
Reaktionsgemisch abfiltriert. Die Kristalle werden bei 30"C7736Torr getrocknet. Ausbeute 45,7 g Produkt
vomF.167bis 1700C.
B) Herstellung und Prüfung von
stabilisiertem Heizöl
stabilisiertem Heizöl
Das in (A) hergestellte lert.-Butylaminsalz wird in
unterschiedlichen Mengen einer Anzahl von 750 ml Anteilen Heizöl einverleibt. Sodann werden die
verschiedenen Proben in einem Seheidetrichter mit JOmI Wasser vermischt, das I06 Organismen/ml
Cladosporium rcsinac enthielt. Die Proben werden in Glasflaschen mit Schlicßvcrschluß bei Raumtemperatur
aufbewahrt und mehrmals täglich geschüttelt. In Zeitabsländen werden sowohl aus der Hcizölphasc als
auch der wäßrigen Phase Proben entnommen, auf Agar aufgestochen und % Stunden bei 37"C inkubiert. Am
Ende der Inkubationszeit werden die Proben untersucht. Sterilität ist gleich 0 und Wachstum ist +. Die
Ergebnisse der Versuche sind in der nachstehenden Tabelle zusammengestellt.
A) I lerstclliingdes l)iisopropylaminsai/es von
2-Mcrcaplopyridin-1 -oxid
2-Mcrcaplopyridin-1 -oxid
Mine Lösung von 25.4 g (0,2 Mol) 2-Mercaptopyridin-I-oxid
in 100 ml Chloroform wird bei 10 bis 15 C
allmählich mit 20,2 g (0,2 Mol) Diisopropylamin unter
Rühren versetzt. Nach einstündigcm Rühren wird das Lösungsmittel in einem Drehverdampfer abdestilliert.
Ls hinlerblciben il g Produkt von. f. 94 bis 96"C.
U) I lersiellung und l'riifimg von
stabilisiertem I lej/öl
stabilisiertem I lej/öl
CiCiHu(J Beispiel I werden stabilisierte Heizöle
hergestellt und untersucht. Die Ergebnisse sind ebenfalls in der nachstehenden Tabelle zusammengestellt.
A) I lerstellung des Laurylaniinsalzes von
2-Mercaptopyridin-1 -oxid
2-Mercaptopyridin-1 -oxid
72,8 g(0,394 Mol) Laurylamin werden unter Rühren in
kleinen Anteilen in einer Aufschlämmung aus 50 g (0,i94 Mol) 2-Mercapiopyridin-l-oxid in 300 ml Wasser
und 100 ml Äthanol bei Raumtemperatur eingetragen. Nach beendeter Zugabe wird die erhaltene Lösung
filtriert und in einem Drehverdampfer bei /0 bis 80 C720 bis 30 Torr eingedampft. Es hinterbleibt ein
hellgefärbter Feststoff, der weitere Ib Stunden unter vermindertem Druck getrocknet wird. Ausbeute K)ig
Produkt vom F.80bis81"C.
B) Herstellung und Prüfung von
stabilisiertem Heizöl
stabilisiertem Heizöl
Gemäß Beispiel I werden stabilisierte 1 lei/öle
hergestellt und untersucht. Die Ergebnisse sind ebenfalls in der nachstehenden Tabelle zusammengestellt.
Vergleichsbcispicle I bis 3
Zum Vergleich werden Proben hergestellt und auf die gleiche Weise wie in den vorhergehenden Beispielen
untersucht. Es wurden folgende anlimikrobielle Mittel verwendet.
C-1: Kontroll versuch, kein Zusatz
C-2: Ammoniumsalz von 2-Mere«;piopyridinl-oxid
(hergestellt gemäß Beispiel 12 der US-Patentschrift 26 8b 786)
C-3: 2,2'-Dilhiopyridin-l,l'-dioxid (hergestellt gemäß Beispiel I der IJS-Patentschrift 27 42 47b)
Beispiel | ßiocid- | Zeil | 5 | 7 | 170 |
konzen- | 0 | ||||
Irution | 0 | 0 | |||
ppm | Tage | 0 | |||
I | 0 | 0 | |||
1 | 0,5 | 0 | 0 | 0 | |
1,0 | 0 | 0 | |||
2,0 | 0 | 0 | 0 | ||
2,5 | 0 | 0 | 0 | ||
5,0 | 0 | 0 | |||
2 | LO | 0 | 0 | 0 | |
2.5 | 0 | 0 | 0 | ||
5.0 | 0 | f | |||
} | 1,0 | 0 | f | ||
2,5 | 0 | ■\- | |||
5,0 | 0 | ||||
C-I | 0 | t- | |||
C-2 | 1,0 | l· | |||
C-3 | 0.5 | f | |||
He i s ρ ίCI 4
80 g tics tert.-Biitylaininsal/es von 2-Mercaplopyricljn-l-oxid
werden in 181J 2b5 Liter J(M Düsentreibstoff
eingetragen, die etwa 94b Liter Wasser enthalten. Nach lOifigiger Liigening bei Raiiniiemperaiur lallt sieh mdcIi
kein MilviobciiwachsUim feststellen.
Claims (4)
- Patentansprüche:I. Verwendung von 2-Mercaptopyridin-l-o\idaminsalzen der allgemeinen FormelH2NRR1in der R ein Wasserstoffalom oder ein Alkylrest mit 1 bis 18 Kohlenstoffatomen und Ri ein Alkylrest mit 3 bis 18 Kohlenstoffatomen ist, als anlimikrobielles Mittel in Brenn- und Treibstoffen.
- 2. Ausführungsforni nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß 0,1 bis 5 ppm des Aminsal/es verwendet werden.
- 3. Ausführungsforni nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß ein Aminsalz der angegebenen Formel verwendet wird, in der R ein Wasserstoffatom und Ri ein Alkylrest mit J bis 14 Kohlenstoffatomen ist.
- 4. Ausführiingsform nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß ein Aminsalz der angegebenen Formel verwendet wird, in der R ein Alkylrest mit I bis 6 Kohlenstoffatomen und Ri ein Alkylrest mit 3 bis 6 Kohlenstoffatomen ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19702052234 DE2052234C3 (de) | 1970-10-23 | 1970-10-23 | Verwendung von 2-Mercaptopyridin-1-oxidaminsalzen als anthnikrobielles Mittel in Brenn- und Treibstoffen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19702052234 DE2052234C3 (de) | 1970-10-23 | 1970-10-23 | Verwendung von 2-Mercaptopyridin-1-oxidaminsalzen als anthnikrobielles Mittel in Brenn- und Treibstoffen |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2052234A1 DE2052234A1 (en) | 1972-04-27 |
DE2052234B2 DE2052234B2 (de) | 1979-04-26 |
DE2052234C3 true DE2052234C3 (de) | 1979-12-13 |
Family
ID=5786016
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19702052234 Expired DE2052234C3 (de) | 1970-10-23 | 1970-10-23 | Verwendung von 2-Mercaptopyridin-1-oxidaminsalzen als anthnikrobielles Mittel in Brenn- und Treibstoffen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2052234C3 (de) |
-
1970
- 1970-10-23 DE DE19702052234 patent/DE2052234C3/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2052234B2 (de) | 1979-04-26 |
DE2052234A1 (en) | 1972-04-27 |
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---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
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