DE2047897B2 - Verfahren zum Herstellen kristalliner Xylose aus einem sauren Hydrolysat xylan- und cellulosehaltiger Stoffe - Google Patents
Verfahren zum Herstellen kristalliner Xylose aus einem sauren Hydrolysat xylan- und cellulosehaltiger StoffeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen kristalliner Xylose aus einem sauren Hydrolysat xylan-
und cellulosehaltiger Stoffe durch Entfernen ausgefallener Lignine aus dem Hydrolysat, Reinigen des Hydrolysates
vermittels eines Ionenaustauschers, Konzentrieren des Hydrolysates und Isolieren der kristallinen
Xylose aus dem Konzentrat.
Nach einem älteren Vorschlag (DT-OS 19 35 934) wird bei einem derartigen Verfahren von einem Hydrolysat
ausgegangen, das unter Verwendung von Oxalsäure gewonnen worden ist, und die im Zuge des
Konzentrierens ausfallende Xylose isoliert. Die so gewonnene Xylose besitzt einen hohen Reinheitsgrad
und kann praktisch quantitativ durch katalytische Hydrierung in Xylit, einen Süßstoff, umgesetzt werden,
ohne daß störende Katalysatorvergiftungen auftreten. Nachteilig ist jedoch, daß diese Verfahrensweise nur
dann zum Erfolg geführt werden kann, wenn das Ausgangshydrolysat mit Oxalsäure hergestellt ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, anzugeben, wie man eine hochreine, problemlos zu Xylit
hydrierbare Xylose aus mit beliebigen Säuren gewonnenen Hydrolysaten xylan- und cellulosehaltiger Stoffe
herstellen kann.
Die Erfindung besteht darin, daß das gereinigte Hydrolysat bis zu einem Wassergehalt von 5 bis 15 Gewichtsprozent
konzentriert, das Konzentrat mit mindestens 0,5 ml Methanol/g Konzentrat vermischt und
die dabei kristallin anfallende Xylose aus der Mischungslösung isoliert wird.
Genutzt wird hierbei die Tatsache, daß unabhängig davon, mit welcher Säure das Ausgangshydrolysat gewonnen
wurde, beim Zugeben des Methanols zu dem in der beschriebenen Weise vorbereiteten Konzentrat
überraschenderweise mit Ausnahme der Xylose alle noch vorhandenen Verunreinigungen gelöst werden.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren ist man daher nicht an ein bestimmtes Ausgangshydrolysat gebunden.
Stets erhält man eine praktisch chemisch reine Xylose, die ohne weiteres durch katalytische Hydrierung zu
Xvlit weiterverarbeitet werden kann. Das Ausgangshydrolysat wird aus einem beliebigen xylan- und cellulosehaltigen
Material zubereitet. Solche hemicellulosehaltigen Materialien enthalten im allgemeinen Lignine
und Kohlenhydrate, d. h. Gemische der monomeren und polymeren Formen von Sacchariden, z. B. Hexosen
und Pentosen. Die zu verwendenden Materialien können in getrockneter oder gemahlener Form oder in
Form eines wäßrigen Extraktes vorliegen. Geeignete, hemicellulosehaltige Materialien sind beispielsweise
ίο die Angiospermen, d. h. sowohl monocotyledone Pflanzen,
wie Gräser (beispielsweise Hafer, Bagasse oder Mais), als auch dicotyledone Pflanzen, wie Nadelbäume
und Laubbäume (beispielsweise Buche, Pappet, Birke oder Erle). Von diesen Ausgangsmaterialien istBirkenholz,
welches in großen Mengen erhältÜGh ist und einen geringen wirtschaftlichen Wert besitzt, bevorzugt.
Besonders geeignet sind frisch geschnittene und luftgetrocknete Birkenholzspäne, Haferspelzen und
Maiskolben. Die alls Ausgangsstoffe verwendbaren cellulosehaltigen
Produkte können beispielsweise Extrakte sein, die durch die Behandlung von Hemicellulosematerialien
mit Wasser oder Wasserdampf erhalten werden, und zwar bei Temperaturen von etwa 110 bis
190°Cund bei einem Druck von etwa 1,05 bis 1,40 kg/cm2.
Der Wasserdampf bzw. das Wasser extrahiert die in dem Cellulosematerial enthaltenden Kohlenhydrate
und Lignine. Die erhaltenen Extrakte enthalten im allgemeinen Lignine, Polysaccharide und Monosaccharide.
Monosaccharide sind beispielsweise Pentosen und Hexosen, wie Glucose, Mannose, Galactose, Xylose
und Arabinose. Polysaccharide sind beispielsweise die polymeren Formen dieser Hexosen und Pentosen. Im
allgemeinen enthalten die wäßrigen Extrakte der hemicellulosehaltigen
Materialien, z.B. die wäßrigen HoIzextrakte (berechnet auf den Feststoffgehalt), etwa 5
bis 30 Gewichtsprozent Lignine und etwa 95 bis 70 Gewichtsprozent Kohlenhydrate einschließlich der Polysaccharide
und Monosaccharide. Die wäßrigen hemicellulosehaltigen
Extrakte enthalten üblicherweise etwa 10 bis 40 Gewichtsprozent Xylose, berechnet auf
den Feststoffgehalt des Extraktes. Die wäßrigen hemicellulosehaltigen
Extrakte werden üblicherweise in Form einer wäßrigen Lösung oder eines Konzentrates
mit einem Feststoffßehalt von etwa 40 bis 60 Gewichtsprozent
und einem Wassergehalt von etwa 60 bis 40 Gewichtsprozent hergestellt. Die Mengen der Feststoffbestandteile
der Holzextrakte variieren je nach der Jahreszeit, nach dem Holztyp und nach der Behandlungsweise
des Holz.es. Beispielsweise erhält man aus
so Hartholz mehr Pentosen als aus Weichholz. Die Kohlenhydrate in den Hydrolysaten aus Hartholz sind vorwiegend
Pentosen. Andererseits bestehen die Kohlenhydrate in den Extrakten von Weichholz hauptsächlich
aus Hexosen. Die vorgenannten Extrakte, die Abfallprodukte der Celluloseindustrie darstellen, werden bevorzugt
als Ausgangsstoffe eingesetzt.
In der ersten Stufe wird das xylan- und cellulosehaltige Material mit einem sauren Hydrolysemittel
hydrolysiert. Dazu kann ein beliebiges saures Hydro-
M) lysemittel verwendet werden, z.B. eine anorganische
Mineralsäure, wie Schwefelsäure, Salzsäure etc., oder eine organische Säure, z.B. eine halogenierte niedere
Alkancarbonsäuse, wie Trichloressigsäure, Monochloressigsäure
etc. Anorganische Säuren, z. B. Schwefeisäure, sind im allgemeinen bevorzugt. Die ansaures
Hydrolysemittel verwendet werden, z. B. eine anorganische Mineralsäure, wie Schwefelsäure, Salzsäure
etc., oder eine organische Säure, z. B. eine halogenierte
niedere Alkancarbonsäure, wie Trichloressigsäure, Monochloressigsäure etc. Anorganische Säuren, z.B.
Schwefelsäure, sind im allgemeinen bevorzugt. Die anorganischen Säuren können entweder in verdünnter
oder in konzentrierter Form eingesetzt werden. Das saure Hydrolysemittel kann in der wäßrigen Lösung
in einer Menge von etwa 1 Gewichtsprozent bis etwa 20 Gewichtsprozent, berechnet auf den Feststoffgehalt
des zu hydrolysierenden Cellulosematerials, vorliegen. Durch die Säurebehandlung werden die Polysaccharide
zu Monosacchariden hydrolysiert und die Lignine in unlösliches Material umgewandelt, das durch Filtrieren
entfernt wird. Die Hydrolyse kann bei Raumtemperatur, beispielsweise bei etwa 200C, durchgeführt
werden. Eine erhöhte Temperatur von beispielsweise 55°C bis 150°C ist jedoch bevorzugt. Die Hydrolyse
kann sowohl bei atmosphärischen Druck als auch bei erhöhtem Druck durchgeführt werden. Sie wird bevorzugt
unier erhöhtem Druck, d.h. bei etwa 0,5 bis 10 kg/cm2, durchgeführt.
Das durch Filtration erhaltene klare wäßrige Hydrolysat wird vermittels eines Ionenaustauschers filtriert.
Hierzu kann ein beliebiger Kationen- oder Anionenaustauscher verwendet werden. Die eingesetzten Anionenaustauscher
sind beispielsweise kreuzverzweigte Polystyrole, die quaternäre Ammoniumgruppen oder
substituierte Aminogruppen, wie -N(C3H8)2-Gruppen,
enthalten, Aminogruppen enthaltende Polykondensationsprodukte von Phenol und Formaldehyd, Polymerisationsprodukte
von aromatischen Aminen und Formaldehyd, Guanidin/Formaldehyd-Harze, Polyamine,
Phenol/Formaldehyd-Harze etc. Diese Anionenaustauscherharze sind handelsüblich.
Als Kationenaustauscher können beliebige Austauscherharze verwendet werden. Bevorzugte Kationenaustauscherharze
sind die nuklearen Sulfonsäurekationenaustauscherharze, z.B. die handelsüblichen
Harze vom Polystyrolsulfonsäuretypus. Vorzugsweise wird das wäßrige Hydrolysat zuerst durch einen Kationenaustauscher
und anschließend durch einen Anionenaustauscher filtriert. Das wäßrige Hydrolysat kann
jedoch auch entweder einen Kationenaustauscher oder einen Anionenaustauscher durchlaufen. Das Filtrieren
durch den Ionenaustauscher entfärbt das wäßrige Hydrolysat und entfernt ggf. mitgerissene Ligninteilchen.
Erfindungsgemäß wird das aus den Ionenaustauschern erhaltene Eluat anschließend auf einen Wassergehalt
von 5 bis 15 Gewichtsprozent auf beliebige Weise getrocknet, z. B. durch Verdampfen, Trommeltrocknen
oder Sprühtrocknen. Das Verdampfen kann bei hohen Temperaturen oder vermindertem Druck durchgeführt
werden. Das getrocknete Produkt kann entweder ein Pulver mit etwa 5 Gewichtsprozent Wasser oder ein
zähflüssiger Sirup mit etwa 15 Gewichtsprozent Wasser sein.
Das auf diese Weise getrocknete Eluat wird anschließend in Methanol gelöst. Der pH-Wert des getrockneten
Eluats soll nach einer bevorzugten Ausführungsform zwischen 4 und 8 liegen. Er kann durch
Zugabe einer kleinen Menge eines Alkali- oder Erdalkalimetallhydroxids oder eines Alkalimetall- oder
Erdalkalimetallsalzes korrigiert werden. Hierzu kann beispielsweise Natriumhydroxid, Kaliumhydroxid,
Calciumhydroxid, Magnesiumhydroxid, Natriumcarbonat, Natriumphoshat, Calciumcarbonat etc. verwendet
werden. Die Korrektur des pH-Wertes kann sowohl vor als auch nach dem Trocknen des Eluates
vorgenommen werden. Das getrocknete Eluat wird durch Zugabe des Methanols in Lösung gebracht.
Die angewendete Menge Methanol soll ausreichen, um das getrocknete Eluat zu lösen Hierzu sind mindestens
0,5 ml Methanol pro 1 g des getrockneten Eluates erforderlich. Es kann indes auch ein größerer
Überschuß an Methanol, beispielsweise 100 ml Methanol pro 1 g getrocknetes Eluat, oder mehr verwendet
werden. Mengen von mehr als 100 ml Methanol pro 1 g getrocknetem Eluat werden jedoch selten
ι« erforderlich sein. Das getrocknete Eluat kann in üblicher
Weise mit dem Methanol vermischt werden. Temperatur und Druck sind dabei nicht kritisch. Die
Zugabe des Methanols kann bei Zimmertemperatur oder aber auch bei höherer oder niedriger Temperatur
erfolgen. Eine Temperatur von etwa 10-50°C ist bevorzugt.
Das Methanol löst sämtliches Material in dem hydrolysierten, zuvor durch den Ionenaustauscher filtrierten
wäßrigen Extrakt mit Ausnahme der darin enthaltenen Xylose auf, so daß aus dem mit Methanol aufgenommenen
Extrakt praktisch reine kristalline Xylose gewonnen werden kann. Nach einer weiteren bevorzugten
Ausführungsform wird die Mischungslösung vor der Xyloseisoliemng gekühlt. Die gewonnene Xylose ist
frei von sämtlichen im ursprünglichen Cellulosematerial vorhandenen Verunreinigungen und somit praktisch
chemisch rein. Die aus der methanolischen Lösung auskristallisierende Xylose kann in üblicher Weise
z.B. durch Filtrieren abgetrennt und in Xylit umgewandelt werden.
Für die Hydrierung können die üblichen Methoden zur Umwandlung eines Aldehyds oder Ketons in einen
Alkohol angewendet werden. Die kristalline Xylose wird im allgemeinen in einem wäßrigen Medium zu
Xylit hydriert. Die Hydrierung kann auf chemischen oder katalytischem Wege durchgeführt werden, beispielsweise
mit Natriumamalgam oder einem komplexen Metallhydrid, wie Lithiumborhydrid oder Natriumborhydrid,
bevorzugt aber mit Wasserstoff und
AO einem Edeimetallkatalysator, wie Platin oder Palladium.
Besonders geeignet sind Nickelkatalysatoren, wie Raney-Nickel. Es können jedoch beüebige andere Methoden
zur Hydrierung eines Aldehyds oder Ketons verwendet werden. Die Hydrierung kann unter den
■is üblichen Hydrierungsbedingungen durchgeführt werden,
d.h. bei Temperaturen zwischen etwa 70 und 120°C sowie unter einem Wasserstoffdruck von etwa
10 Atm. bis etwa 50 Atm. Die Hydrierung von Xylose zu Xylit wird bevorzugt in einem wäßrigen Medium
r>o bei einem pH-Wert von 3 bis 10, bevorzugt von 6 bis 8,
unter einem Wasserstoffdruck von etwa 30 Atm. und bei einer Temperatur von 105 bis 1100C durchgeführt.
Die Hydrierung erfolgt quantitativ. Der Katalysator kann anschließend, z. B. durch Filtrieren, leicht von
der hydrierten, wäßrigen xylithaltigen Lösung abgetrennt werden. Die hydrierte, xylithaltige Reaktionslösung kann durch einen Kationenaustauscher filtriert
werden. Hierfür können beliebige Kationenaustauscher, beispielsweise einer der vorstehend erwähnten,
bo verwendet werden. Das gewonnene Eluat kann anschließend
noch durch einen Anionenaustauscher filtriert werden. Hierzu ist ein beliebiger Anionenaustauscher,
beispielsweise einer der vorstehend genannten, geeignet. Durch die Filtration der hydrierten Reaktions-
<>5 lösung durch einen Kationenaustauscher und anschließend durch einen Anionenaustauscher wird das Xylit
von sämtlichen mitgerissenen bzw. anhaftenden Verunreinigungen befreit. Das Eluat ist nach dieser Be-
handlung eine farblose Flüssigkeit. Der Xylit kann aus dem Eluat in üblicher Weise, z.B. durch Verdampfen,
gewonnen werden.
Die folgenden Beispiele erläuterr die Erfindung:
Die folgenden Beispiele erläuterr die Erfindung:
235 ml Wasser werden mit 200 g eines wäßrigen Holzextraktsirups folgender Zusammensetzung versetzt:
Gewichtsprozent | |
I. Wasser | 40 |
II. Feststoffe | 60 |
a) Nicht-Kohlenhydrate | |
1) Asche | 4,7 |
b) Kohlenhydrate, als Poly | |
saccharide | |
1) Glucose | 4,4 |
2) Mannose | 3,8 |
3) Galactose | 1,1 |
4) Arabinose | 1,9 |
5) Xylose | 16,0 |
Der Sirup wird mit dem Wasser vermischt und mit 8,8 ml konzentrierter Schwefelsäure versetzt. Die erhaltene
dunkelbraune, zähflüssige Lösung wird in vier Portionen unterteilt und in vier verschlossenen, starkwandigen,
200 ml fassenden Glaskolben 3,5 Stunden auf 1200C erhitzt. Die schwarzbraunen Hydrolysate
werden abgekühlt, vereinigt, mit 11,9 g Calciumhydroxid neutralisiert und filtriert. Die klare Lösung wird
durch eine 350 ml eines handelsüblichen kondensierten Phenylendiamin/Formaldehydharzes enthaltende
Ionenaustauscherkolonne mit einer Geschwindigkeit von 6 ml/min. Das klare Eluat ist schwachgelbgefärbt.
Das Ionenaustauscherharz wird mit 1400 ml Wasser gewaschen. Das Eluat wird mit den Waschwassern
vereinigt und unter vermindertem Druck auf etwa 200 ml konzentriert. Der zurückbleibende, aus Calciumsulfat
bestehende Niederschlag (Trockengewicht: 5,6 g) wird abfiltriert und mit einer kleinen Menge
Wasser gewaschen. Das Filtrat enthält 30,6 g Xylose.
Dieses Filtrat wird unter vermindertem Druck bei 45°C eingedampft. Der erhaltene Sirup (31,9 g) wird
in 25,0 ml Methanol gelöst, mit einigen Impfkristallen D-Xylose versetzt und 1 Stunde bei Zimmertemperatur
gerührt. Die Kristallsuspension wird unter Rühren in einem Eis/Wasserbad 5 Stunden gekühlt, anschließend
5 Tage in der Kälte aufbewahrt und dann filtriert. Die erhaltene Xylose wird dreimal mit je 15 ml -10°C
kaltem Methanol gewaschen und bis zur Gewichtskonstanz unter vermindertem Druck bei 350C getrocknet.
10,28 g dieser Xylose werden in 22 ml entionisiertem Wasser gelöst. Die Lösung wird mit 2,0 g Raney-Nickel
(50%ige wäßrige Suspension) und 0,3 g Calciumcarbonat vermischt. Das Gemisch wird bei 100±5°C und
einem Wasserstoffdruck von 32 kg/cm2 4,5 Stunden hydriert, danach auf Zimmertemperatur abgekühlt und
filtriert. Der Katalysator wird mit Wasser gewaschen. Die klare, farblose Lösung wird durch Filtrieren durch
eine Kolonne mit 20 ml eines handelsüblichen Kationenaustauscherharzes in H+-Form aus Polystyroldivinylbenzolsulfonat
und anschließend durch eine Kolonne mit 20 ml eines handelsüblichen Anionenaustauscherharzes
in OB~-Form aus tert. Aminogruppen enthaltendem Polystyroldivinylbenzol entionisiert. Jede
Kolonne wird zweimal mit je 50 ml entionisiertem Wasser gewaschen. Das mit den Waschwassern vereinigte
Eluat wird unter vermindertem Druck bei 40 bis 45"C zu einem Sirup (11,2g) konzentriert. Die
zähflüssige Lösung wird mit 12,0 ml Methanol versetzt
und zunächst bei 25 C bis zur beginnenden Kristallisation, dann bei 0 bis 3'C über Nacht gerührt. Das
Gemisch wird filtriert. Der Rückstand wird dreimal mit -3°C kaltem Methanol (insgesamt 50 ml) gewaschen.
Der erhaltene Xylit wird unter vermindertem Druck bei 35X getrocknet. Die Mutterlauge und die
Waschflüssigkeiten werden zusammen unter vermindertem Druck auf 1,5 g konzentriert, dann in 2,0 ml
Methanol gelöst und bei 0 bis 3 C über Nacht stehengelassen. Die aus der Mutterlauge gewonnene zweite
Kristallfraktion wird durch Umkristallisieren mit Methanol, wie oben beschrieben, gereinigt.
Man erhält:
Xylit
Kristallfunktion J
Kristallfunktion Il
Menge g 8,5 0,5
Reinheitsgrad % 99,8 98,0
Schmelzpunkt'C 92-94,5 91-94,0 ■' (unkorrigiert)
Ausbeute, bezogen auf Xylose, total 92,1 %.
480 g Wasser werden mit 59 ml konzentrierter Salzsäure (37 Gewichtsprozent) und 120,0 g getrockneten,
gemahlenen Haferspelzen folgender Zusammensetzung versetzt:
I. Wasser
II. Feststoffe
II. Feststoffe
a) Asche
b) Kohlenhydrate in PoIysaccharidform
1) Arabinose
2) Xylose
3) Galactose
4) Glucose
5) Mannose
6) andere Hemicellulosen und Proteine
7,8%
92,2%
5,4%
2,2% 21,5%
0,7%
2,4% Spuren
8-10%
Die erhaltene Suspension wird 3 Stunden bei 118 bis 12O0C hydrolysiert. Das erhaltene Gemisch wird
abgekühlt und zentrifugiert. Die Feststoffe werden mit 400 ml Wasser gewaschen. Das erha'terie klare, gelbe,
25,8 g Xylose enthaltende Filtrat wird in der Weise entionisiert, daß man es nacheinander durch zwei
Ionenaustauscherkolonnen laufen läßt, wobei die erste Kolonne 70 ml eines handelsüblichen Kationenaustauscherharzes
in H+-Form aus Polystyroldivinylbenzolsulfonat und die zweite Kolonne 170 ml eines handelsüblichen
Anionenaustauscherharzes in OH "-Form aus tert. Aminogruppen aufweisenden Polystyroldivinylbenzol
enthält. Die Filtrierungsgeschwindigkeit beträgt 7 ml/min. Jede Kolonnne wird mit ca. 150 ml Wasser
gewaschen. Das mit den Waschflüssigkeiten vereinigte Eluat wird bei 40 bis 450C unter vermindertem Druck
zu einem Sirup konzentriert (Gewicht 42,8 g, Wassergehalt 4,1 g). Der Sirup wird mit 43,9 ml Methanol
versetzt. Die erhaltene gelbe Lösung wird auf -10"C abgekühlt und bei dieser Temperatur 48 Stunden ge-
rührt. Die kristalline xylosehaltige Suspension wird filtriert, viermal mit je 10 ml -10°C kaltem Methanol
gewaschen und bis zur Gewichtskonstanz getrocknet. Man erhält 18,0 g Xylose (Reinheitsgrad: 94,0%; Ausbeute
14%, bezogen auf die eingesetzten Haferspelzen). 15 g dieser Xylose werden in 22,5 ml Wasser aufgelöst.
Die Lösung wird filtriert. Die erhaltene, klare, hellgelbe Lösung wird durch eine 10 ml des obengenannten
Kationenaustauscherharzes in H+~Form enthaltende Kolonne und anschließend durch eine 10 ml
des obengenannten Anionenaustauscherharzes in OH"-Form enthaltende Kolonne bei 2 ml/Minute filtriert.
Jede Kolonne wird mit 20 ml Wasser gewaschen. Das mit den Waschflüssigkeiten vereinigte Eluat wird nach
Zugabe von 3,0 g Raney-Nickel-Katalysator (50%ige, wäßrige Suspension) und 0,015 g Calciumcarbonat bei
1000C und einem Wasserstoffdruck von 32 kg/cm2
1,5 Stunden hydriert, dann auf 25°C gekühlt und filtriert. Die erhaltene, farblose Lösung wird durch eine
4 ml des obengenannten Kationenaustauscherharzes in H+-Form enthaltende Kolonne filtriert und unter vermindertem
Druck bei 45°C zu einem dicken, 91,2% Feststoff enthaltenden Sirup konzentriert. Der Sirup
wird mit 15 ml eines Gemisches von 80 volumprozentigem Aethanol und 70 volumprozentigem Methanol
versetzt, und auf O0C gekühlt. Die xylithaltige Suspension
wird 48 Stunden bei O0C gerührt und filtriert. Der isolierte Xylit wird mit 8 ml 95 volumprozentigem
Aethanol, dann zweimal mit je 5 ml Aethanol gewaschen und bis zur Gewichtskonstanz (12,2 g) getrocknet.
Der in dieser Weise erhaltene Xylit hat einen Reinheitsgrad von 99% und schmilzt bei 93 bis 95°C.
Die Ausbeute an Xylit, bezogen auf die Haferspelzen, beträgt 12,6%.
517 ml Wasser werden mit 100 g eines sirupartigen, wässrigen Holzextraktes folgender Zusammensetzung
versetzt:
Gewichtsprozent | |
I. Wasser | 40 |
II. Feststoffe | 60 |
5 a) Nicht-Kohlenhydrate | |
1) Asche | 4,7 |
b) Kohlenhydrate als Poly | |
saccharide | |
1) Glucose | 4,4 |
D 2) Mannose | 3,8 |
3) Galactose | 1,1 |
4) Arabinose | 1,9 |
5) Xylose | 16,0 |
Der Sirup wird mit dem Wasser vermischt und mil 4,4 ml konzentrierter Schwefelsäure versetzt. 100 m
dieser Lösung, die 16,7 g Sirup enthält, werden in einen"
verschlossenen, starkwandigen, 200 ml fassenden Glaskolben 6 Stunden auf 1200C erhitzt. Das erhaltene
schwarzbraune Hydrolysat wird abgekühlt, filtriert unc mit 80 ml Wasser gewaschen. Es enthält 2,53 g Xylose
Das Filtrat wird durch 120 ml des in Beispiel 2 genannten Kationenaustauscherharzes in H+-Form unc
anschließend durch 120 ml des in Beispiel 2 genannter Anionenaustauscherharzes in OH~-Form filtriert. Jede
Ionenaustauscherkolonne wird mit 500 ml Wasser gewaschen.
Die vereinigten Eluate und Waschflüssigkeiten werden unter vermindertem Druck bei 450C gedämpft,
wobei man 7,2 g eines 1 g Wasser enthaltenden Sirups erhält. Dieser Sirup wird in 7,0 ml Methanol gelöst
Die Lösung wird mit einigen Impfkristallen D-Xylose angeimpft, 5 Stunden in einem Eiswasserbad gerührl
und 5 Tage in der Kälte stehengelassen. Die erhaltene Suspension wird filtriert. Die zurückbleibende Xylose
wird dreimal mit je 5 ml -100C kaltem Methanol gewaschen und unter vermindertem Druck bei 35°C
bis zur Gewichtskonstanz getrocknet. Man erhält 0,26 g
Xylose, mit einem Reinheitsgrad von 94,4%.
Claims (3)
1. Verfahren zum Herstellen kristalliner Xylose aus einem sauren Hydrolysat xylan- und cellulosehaltiger
Stoffe durch Entfernen ausgefallener Lignine aus dem Hydrolat, Reinigen des Hydrolysates
vermittels eines Ionenaustauschers, Konzentrieren des Hydrolysates und Isolieren der kristallinen
Xylose aus dem Konzentrat, dadurch gekennzeichnet,
daß das gereinigte Hydrolysat bis zu einem Wassergehalt von 5 bis 15 Gewichtsprozent
konzentriert, das Konzentrat mit mindestens 0,5 ml Methanol/g Konzentrat vermischt und die dabei
kristallin anfallende Xylose aus der Mischungslösung isoliert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Konzentrat vor der Methanolzugabe
auf einen pH-Wert zwischen 4 und 8 eingestellt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Mischungslösung vor der
Xyloseisolierung gekühlt wird.
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8239 | Disposal/non-payment of the annual fee |