DE2046640C3 - Verfahren zur Herstellung von Delta hoch 4 -3-Oxo-l alpha-methyl·Steroiden - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Delta hoch 4 -3-Oxo-l alpha-methyl·SteroidenInfo
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Description
OR,
worin R, =
oder
= O =CH—CH3
CO-CH, CO-CH1OR,
OH H
CO-CH2OR2
OR2
OR2
R,
OR2
R,
wobei R2 für Wasserstoff oder einen Acylrest und
R, für Wasserstoff oder niederes Alkyl stehen, bedeutet, dadurch gekennzeichnet, daß
man auf entsprechende il-4-3-O.\o-Steroide Lithium-dimethyl-kupfer
einwirken läßt.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von l4-3- Oxo-1 «-methyl- Steroiden der allgemeinen
Formel
CH1
O=1
worin R1 =
= O = CH-CH3
CO-CH3 CO-CH2OR2
OH
15 wobei R, für \v sserstoff oder einen Acylrest und R3
für WasserstoP der niederes Alkyl stehen, bedeutet.
CO — CH3 Als Acylresu r.ommen alle die in Frage, l'.v sich von
solchen Säuren ableiten, die in der Steroidchemie gebräuchlicherweise
für Veresterungen angewandt wer-H 20 den. Bevorzugte Säuren sind solche mit bis zu 15 Koh
lenstoffatomen, insbesondere niedere und mittlere aliphatische Carbonsäuren. Weiterhin können die
Säuren auch ungesättigt, verzweigt, mehrbasisch oder
in üblicher Wei-e. z. B. durch Hydroxyl-. Aminogruppen
oder Haiogenatome, substituiert sein. Geeignet sind auch cycloaliphatische, aromatische, gemischt
aromatisch-aliphatische oder heterocyclische Säuren, die ebenfalls in üblicher Weise substituiert sein
können. Als bevorzugte Säuren zur Ausbildung des
jo Acyirestes R2 seien beispielsweise genannt: F.ssigsäure.
Propionsäure, Capronsäure, önanthsäure. Undecylsäure.
ölsäure, Trimethylessigsäure. Halogenessigsäure. Cyclopentylpropionsäure, Phenylpiopionsäurc.
Phenylessigsäure, Phenoxyessigsäure. Dialkvlaminoessigsäure,
Piperidinoessigsäure, Bernsteinsäure. Benzoesäure u. a.
Die erfindungsgemäß herstellbaren Verbindungen sind entweder selbst wertvolle Arzneimittel oder
Zwischenprodukte zur Herstellung derselben. Sie
■o haben im Prinzip dieselben pharmakologischen Eigenschaften
wie die entsprechenden la-Desmethyl-Steroide.
jedoch oft mit wesentlich verbesserter Wirksamkeit.
Die erfindungsgemäß herstellbaren Steroide der Androstanreihe zeigen neben einer meist stark zurücktretenden
androgenen Wirksamkeit eine sehr starke anabole Wirksamkeit. Steroide der Pregnanreihe
zeigen, insbesondere wenn sie die für Corticoide charak^ristische
Seitenkette besitzen, eine hohe entzündungshemmend; Wirksamkeit zusammen mit einer
erwünscht geringen Natrium-Retention.
Bekanntlich können 14-3-Oxo-l<i-methyl-Steroide
aus l'-4-3-Oxo-Stcroiden durch Halogenierung mit
N-Brom-succinimid und anschließende reduktive Enthalogenierung des entstandenen 6-Halogen-Steroids
mit Zink, Grignardierun^ des erhaltenen l'-5-3-Oxo-Steroids
mit Methylmagnesiumhalogenid und Umlagerung der /J3- in die /^-Doppelbindung durch
Säurebehandlung hergestellt werden (deutsche Patentschrift 1 223 837).
Derartige Verfahren verlaufen aber über mehrere Stufen und sind daher im Hinblick auf eine technische
Herstellung der Verfahrensprodukte aufwendig und langwierig.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Verfahren zur Herstellung von Ια-Methyl-J4-3-oxo-Steroiden
zu verbessern und ein Verfahren zu entwickeln, bei dem weniger Reaktionsschritte benötigt werden.
CO-CH3
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst.
daß man auf
Formel II
Formel II
l'-4-3-Oxo-Steroide der allgemeinen
O=.
worin R1 die oben angegebene Bedeutung hat. Lithium-dimelhyl-k'jpfer
einwirken läßt.
Methylierungsreaktionen mit Lithium-dimethvlkupfer
sind bekannt. Methyliert man 10-Methyldecalin-l(9|.3-dien-2-on.
so erhält man das trans-4.10-Dimethyl-decalin-ll9)-en-2-on (Tetrahydron Letters.
1969, 1387'. Bei einer weiteren Substitution an dem Ring, der an das Dienon-Ringsystem kondensiert
ist. erhält man jedoch zum weitaus größten Teil die entsprechende eis-Methyl-Verbindung, wie die gleichen
Autoren am Beispiel des 6.10-Dimethylen-decalin-l(9).3-dien-2-on
gezeigt haben.
Es war überraschend, daß sicii bei den erfindungsgemäß
verwendeten Ausgangsmaterialien, bei denen der an das Dienon-System kondensierte Ring noch
stärker substituiert ist. nur die entsprechende trans-Methylverbindung
bildet
Des weiteren wäre es auch nicht auszuschließen gewesen,
daß die Methylieriing au^n am C -5 erfolgt und
nicht schon am C-I des Steroids aufhört, da nach P f i s t e r und Ireland (Ti-.rahydron Letters.
1969. 2145) bekannt ist. daß 4-Cholesten-3-on mit Lithium-dimethyl-kupfer das 5-Methyl-5,;-cho!esten-3-on
ergibt.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird bevorzugt so durchgeuihrt. daß man das Methylierungsmittel
Lithium-dimethyl-kupfer in einem gegen die Reaktanden inerten Lösungsmittel vorlegt und dazu die
Lösung des l'-4-3-Oxo-Steroids zugibt. Das verwendete
Lithium-dimethyl-kupfer wird in an sich bekannter Weise hergestellt (J. Org. Chem.. 17 [1952]. 1630).
Die als Ausgangsmaterial verwendeten llj4-3-Oxo-Steroide
können aber auch in der bei Steroiden üblichen Weise substituiert sein, ohne daß diese Substitution
einen Einfluß auf das erfindungsgemäße Verfahren hätte. So kann das Steroidgerüst beispielsweise Alkylgruppen
in 7,16- und oder 18-Stellung oder Alkylengruppen in 16-, 15.16- oder 16,17-Stellung enthalten.
Des weiteren kann in 6-, 9- und/oder 16-Stellung ein
Halogenatom wie Fluor oder Chlor vorhanden sein. Eine Ketogruppe kann nicht nur in 17-. sondern auch
in 11-Stellung stehen. Freie oder funktionell abgewandelte Hydroxygruppen können in 11- oder 16-Stellung
auftreten. Die Hydroxygruppen können veräthert oder mit einem Acylrest, wie bei R3 erwähnt
wurde, verestert sein. Neben den Doppelbindungen im Α-Ring können auch noch weitere Doppelbindungen
im Molekül vorhanden sein, wie z. B. die , I6-, I9(U)- oder die /I^-Doppelbindung, soweit sie nicht
mit einer Ketogruppe in Konjugation stehen.
Das erfindungsgemäße Verfahren hat den Vorteil, daß hiernach eine lu-Methylgruppe in einem einzigen
Reaktionsschritt in ein Steroid mit einer Ί'·4-3-Οχο-Struktur
eingeführt werden kann.
Die nachfolgenden Beispiele sollen das erfindungsgemäße Verfahren erläutern.
Zu einer aus 1.52 g Kupfer)I)-jodid in 90 ml Äther
und 352 mg Lithiummethyl in 17.5 m! Äther hergestellten Lithiummethylkupfer-Lösung läßt man langsam
in Stickstoffatmosphäre unter Rühren bei —5 bis 0 C \.\A g 1.4-Androstadien-3.17-dion in 100 ml Äther
tropfen und rührt noch 30 Minuten nach. Anschließend
läßt man das Reaktionsgemisch sich auf Riuim-
[0 temperatur erwärmen, gibt gesättigte Ammoniumchloridlösung
hinzu und rührt 30 Minuten. Dann wird Metrnienchlorid hinzugefügt und die organische
Phase abgetrennt, mit Wasser gewaschen, getrocknet
und unter vermindertem Druck zur Trockne cingeengt. Das so erhaltene Rohprodukt wird durch präparative
Schichtchromatographie (Cyclohexan Essigester. 7:3) vorgereinigt und dann aus Methanol und
Isopropyläther umkristallisiert.
Es werden 0.67 g l</-Methyl-4-androsten-3.17-dkw
vom Schmelzpunkt 147 bis 148 C erhalten.
Zu einer aus 4.9 g Kupfer(I)-jodid in 50 ml Äther
und 62 ml Lithiummethyllösung (Gehalt 18.4 mg ml)
hergestellten Lit'iumdimethylkupler-Lösung werden 3.7 g 17,i-Hydroxy-l,4-androstadien-3-on in 30 ml
Tetrahydrofuran in Stickstoffatmosphäre unter Rühren bei O'C getropft. Es wird 30 Minuten nachgerührt.
Nach Aufarbeitung analog Beispiel 1 erhält man 1.1 g
w 17,1-Hydroxy- ln-mcthyl-4-androsten-3-on vom
Schmelzpunkt 190 bis 19 Γ C.
Zu einer aus 1,52 g Kupfer(I)-jodid und 352 mg Lithiummethyl in Äther hergestellten Lithiummethylkupfer-Lösung
werden 1.32 g 17/i-Acetoxy-i,4-androstadien-3-on
gegeben. Die Reak.i^n und Aufarbeitung erfolgt analog Beispiel 1. Nach Umkristallisieren aus
Isopropyläther werden 0.36 g !7^-Acetoxy-ln-methyl-4-androsten-3-on
vom Schmelzpunkt 140;C erhalten.
Zu einer aus 1,52 g Kupfer(I)-jodid und 352 mg Lithiummethyl in Äther bereiteten Lithiumdimcthylkupfer-Lösung
werden 1,2 g 17/f-Hydroxy-17«-methyl-l,4-androstadien-3-on
gegeben. Die Reaktion und Aufarbeitung erfolgt analog Beispiel 1. Nach Umkristallisieren
aus Isopropyläther werden 0.47 g 17/i-Hydroxy
-1 α, 17α - dimethyl - 4 - androsten - 3 - on vom
Schmelzpunkt 175 bis 1760C erhalten.
Zu einer aus 0,76 g Kupfer(I)-jodid und 0,17 g Lithiummethyl in Äther hergestellten Lösung von
Lithiumdimethylkupfer läßt man innerhalb von 1,5 Stunden unter kräftigem Rühren bei —2CC eine
Lösung von 0,735 g na-Acetoxy-lAo-pregnatrien-3,20-dion
tropfen. Nach Aufarbeitung und Vorreinigung analog Beispiel 1 wird aus Isopropyläther umkristallisiert,
und man erhält 0,44 g 17-Acetoxy-l«-methyl-4,6-pregnadien-3,20-dion
vom Schmelzpunkt 214 bis 215° C (UV: ^286 = 26 700).
Zu einer durch Suspendieren von 7,5 g Kupfer(I)-jodid in Methylenchlorid und Zutropfen von ätherischer
Lithiummethyllösung hergestellten Lösung von
Lithiumdimethylkupfer läßt man innerhalb son
1.5 Stunden unter krüfügem Rühren und Kühlung
5.12 g 1.4-Androstadien-3.17-dion in 30 ml Methylenchlorid
tropfen. Es wird noch 1.5 Stunden nach;:-·-
rührt. Danach fügt man gesättigte Ammoniumchloridlösuns hinzu, rührt 30 Minuten mich. Dann wird diu
organische Phase abgetrennt, mit Wasser gewaschen, iiher Natriumsulfat getrocknet und unter vermindertem
Druck zur Trockne eingeengt. Nach L'mkristallisation
des Rohproduktes aus Toluol werden 4.0 g l'i-Methyl-4-androsten-3.17-dion \om Schmelzpunkt
14" his 148 C erhalten.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung von r ih\ !-Steroiden der allgemeinen FormelCO —CH, OR-OR1CH,O =oder
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 |