DE1226574B - Verfahren zur Herstellung von 1, 2alpha-Methylen-5alpha-androstanderivaten - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von 1, 2alpha-Methylen-5alpha-androstanderivatenInfo
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Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND DEUTSCHES Wlfäm PATENTAMT
Int. α.:
C 07c
• Deutsche Kl.: 12 ο - 25/04
Nummer:
Aktenzeichen:
Ahmeidetag:
Auslegetag:
Aktenzeichen:
Ahmeidetag:
Auslegetag:
Sch35037IVb/12o
25. April 1964
13. Oktober 1966
25. April 1964
13. Oktober 1966
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung
von l,2a-Methylen-5a-androstanderivaten
der allgemeinen Formel
CH2
worin R1 Wasserstoff oder einen Acylrest und R2
einen gesättigten. oder, ungesättigten niederen Alkylrest,
insbesondere den Methyl-, Äthyl-, Äthinyl- oder Vinylrest, bedeutet, .
Diese neuen l^a-Methylen-Sa-androstanverbindüngen
sind starke, oral wirksame Anabolika, wie die nachfolgende erste Tabelle, am Beispiel des 1,2ec-Methylen-17«-methyl-5a-androstan-i7/S-ols
(IV) zeigt. Die orale anabole und androgene Wirksamkeit wurde nach Standardmethoden an der kastrierten Ratte im
Levator-ani- und. Samenblasentest mit den entsprechenden
Wirkungen des als Standardsubstanz gebräuchlichen 17«-.Methyltestosterons (I) und den
bekannten Anabolika Π und III verglichen.
. ■ . ■■.···-
. ■ . ■■.···-
Tabelle | 1 | Samenblase* Gewicht mg/100 g Ratte |
|
Nr. | Substanz: 12 · 3 mg p. o. | Levator-ani- Gewicht mg/100 g Ratte |
49 88 28 59 |
I | 17 α - Methyl - testoste ron |
. 25 40 26 43 |
|
Π III IV |
4-Hydroxy-17«-me- thyl-testosteron 17 a-Methyl-pyrazolo- [3,2-c]-5 «-androstan- 17/J-ol 1,2«-Methylen- 17 a - methyl - 5<x - an- drostan-17/5-ol . |
Die Tabelle 1 zeigt deutlich die Überlegenheit der neuen Substanz in ihrer anabolen Wirkungsstärke.
Die außerordentlich gute Dissoziation zwischen anbo-Verfahren zur Herstellung von
l,2a-Methylen-5a-androstanderivaten
l,2a-Methylen-5a-androstanderivaten
Anmelder:
Schering Aktiengesellschaft,
Berlin 65, Müllerstr. 170/172
Berlin 65, Müllerstr. 170/172
Als Erfinder benannt:
Dr. Hans Müller,
Dr. Friedmund Neumann,
Dr. Rudolf Wiechert, Berlin
Dr. Hans Müller,
Dr. Friedmund Neumann,
Dr. Rudolf Wiechert, Berlin
ler und androgener Wirksamkeit zeigt die nachfolgende
Tabelle 2.
Substanz | Dosier | Levator- | Samen | |
rung | ani-Ge- | blase-Ge | ||
Nr. | p.o. | wicht | wicht | |
' 17«-Methyl- | mg | mg/100 g | mg/100 g | |
testosteron | Ratte | Ratte | ||
: I | 1,2«-Methylen- | 12-30 | ||
17«-methyl- | 44 | 370 | ||
IV | 5«-androstan- | |||
17/5-01 | ||||
12-3 | ||||
43 | 59 | |||
Außer der genannten anabolen Wirksamkeit besitzen die erfindungsgemäß herstellbaren 1,2 #-Methylen-17«-alkyl-5«-androstan-17j8-ole
und ihre 17-Ester starke ovulationshemmende Wirksamkeit. Verglichen mit den bekannten Ovulationshemmern V
bis VIII (vgl. Tabelle 3) zeigte sich das beispielsweise angeführte 1,2 «-Methylen-17 «-methyl-5 «-androstan-
nß-ol (IV) nach oraler Verabreichung an normale Rattenweibchen zehn- bis dreißigmal stärker. Für
diese Bestimmung wurde die stattgefundene oder unterbliebene Ovulation durch Tubeninspektion ermittelt.
In der nachfolgenden Tabelle wird diejenige Dosis (Wb 60) angegeben, nach deren peroraler
609 670/439
Applikation bei 50 % der'Tiere'eine Ovulation .unterbleibt.
Nr. | — -Substanz"- | WD50p.p. mg/Tiei/Tag (4 Tage lang) |
V | 17 «- Äthinyl -19- nortestoste- ron |
3 3 1 bis 10 |
VI | 17 α - Äthinyl -19 - nortestoste- ron-acetat |
1 bis 3? 0,1 |
VII | 17« - Äthinyl - Zl5C10) - östren- | |
VIII IV |
6 - Chlor - Zl6 -17« - hydroxy- progesteron^adetat .- 1,2 α - MethyleW-17 « - methyl- 5«-androstan-17/3-ol |
Methylenchlorid^ Nach dem Neutralwaschen, Trocknen und Eindampfen der Methylenchloridphase hinterbleiben
4,0 g l,2«-Methylen-5«-androstan-17-on als Öl. Die nachstehenden Beispiele erläutern das
erfindungsgemäße Verfahren. .
IO
Die neuen 1,2 «-Methylen- 5 κ - androstanderiyate
werden hergestellt, indem man in 1,2«-Methylen-5a-androstan-17-on
iff-'- an· sich bekannter Weise entweder durch Grignarclierung der 17-Ketogruppe '--'
eine gesättigte oder ungesättigte Alkylgruppe einführt oder eine analog eingeführte Alkinylgruppe, .z. B.
die Äthinylgruppe, anschließend zur entsprechenden Vinyl- oder zur gesättigten Alkylgruppe reduziert und
je nach der gewünschten Bedeutung von R1 gegebenenfalls
anschließend nochi-eine Veresterung der primär
gebildeten Steroidalkohole mit der gewünschten Säure oder einem reaktionsfähigen Säurederivat der betreffenden
Säure vornimmt. Unter den hier gewünschten Säuren sollen alle in der Steroidchemie zur
Veresterung von Steroidalkoholen gebräuchlichen Säuren verstanden werden. "'■
Das als Ausgangsstoff des vorliegenden Verfahrens dienende, in der Literatur bisher nicht beschriebene
l,2«-Methylen-5«-androstan-17-on kann beispiels- · weise aus l,2a-Methylen-5a-androstan-17/e-ol-3-on-17-acetat
nach an sich bekannten Methoden wie folgt hergestellt werden, wofür im Rahmen der vorliegenden
Erfindung kein Schutz begehrt wird:
5 g l^a-Methylen-Sa-androstan-nß-ol-S-on-17-acetat
(B., 93, S. 1710 [60]) werden mit 370 ml Äthylenglykol und 25 ml .80 %igem Hydrazinhydrat
20 Minuten auf 1300C erhitzt. Nach Abkühlung und
Zusatz einer Lösung von 37 g Natriumhydroxyd'in 37 ml Wasser erhitzt man 2 Stunden unter langsamem
Abdestülieren auf 190 bis 200° C. Dann wird, das
Reaktionsgemisch wieder abgekühlt und in angesäuerte Kochsalzlösung gegossen. Der dabei auftretende
Niederschlag wird abfiltriert und in Äther
gelöst. Nach dem Neutralwaschen und Trocknen ■ =■
wird die ätherische Lösung im Vakuum eingedampft; Der Rückstand wird über Silicagel (5% Wasser*;
gehalt) mit Methylenchlorid—Chloroform (3: Ij
chromatograpbiert und mit Pentan verrieben. Mari erhält 2,74 g !^«-Methylen-Sa-androstan-njS-ol ' ■
vom Schmelzpunkt 111,5 bis 112°C. :
4,1 g l,2«-Methylen-5a-androstan-17^-ol werden
in 50 ml Aceton gelöst. In diese Lösung werden 1,25 g Chrom(VI)-oxyd in 4,7 ml 8n-Schwefelsäure unter
Rühren und Außenkühlung mit Eiswasser zugetropft.: Man gießt dann das Reaktionsgemisch in wäßrige
Kochsalzlösung und ■ extrahiert die Lösung mif Zur gekühlten Grignardlösung, hergestellt aus
4,49 g Magnesiumspänen in 50 ml absolutem Äther und 11,6 ml Methyljodid in 32,4 ml absolutem Äther,
werden 4,0 g l,2«-Methylen-5«-androstan-17-on in 140 ml absolutem Benzol"zugetropft und 4 Stunden
bei Raumtemperatur unter einer Stickstoffatmosphäre gerührt. Dann wird dem Reaktionsgemisch unter
Eiskühlung vorsichtig konzentrierte wäßrige Ammoniumchloridlösung zugesetzt. Schließlich wird es mrE
verdünnter Chlorwasserstoffsäure schwach angesäuert und mit Äther extrahiert. Die ätherische Phase wird
nach Abtrennung neutral gewaschen, getrocknet und eingedampft. Der Rückstand wird über Silicagel (5 °/0
Wassergehalt) mit Methylenchlorid chromatographiert.
Man erhält so 3,06 g l,2«-Methylen-17a-methyl-5«-androstan-17jS-ol
vom Schmelzpunkt 52 bis 54° C; [α]» = -4,85° (Chloroform)'^ Nah-IR: 163 und
2,21 μ (Cyclopropan); IR: 2,93 μ (OH), 8,70/9,09/
9,31 μ (C — OH). - -■
In 133 ml absolutem Tetrahydrofuran werden unter Kühlung 30 Minuten- lang Acetylen eingeleitet. Dieser
Lösung wird eine gekühlte Grignardlösung aus 9,26 g Magnesiumspänen in 114 ml absolutem Tetrahydrofuran
und 29 ml Äthylbromid in 114 ml absolutem Tetrahydrofuran zugesetzt, wobei die Temperatur
auf 45°C ansteigt/Das Einleiten von Acetylen wird fortgesetzt, bis die Reaktionstemperatur wieder fällt.
Dann werden unter kontinuierlichem Einleiten von Acetylen 4,8 g l,2«-Methylen-5a-androstan-17-on in
114 ml absolutem Tetrahydrofuran zugetropft. Anschließend wird das Reaktionsgemisch unter Stickstoff
und unter: Rühren 21 Stunden in 7O0C heißem
Ölbad erhitzt. Nach dem Abkühlen auf 5°C wird so lange langsam konzentrierte wäßrige Ammoniumchloridlösung
zugesetzt, bis keine Reaktion mehr eintritt. .
Das Reaktionsgemisch wird nun mit Äther extrahiert, die abgetrennte organische Phase mit Wasser
neutral gewaschen und--nach dem Trocknen über Natriumsulfat im Vakuum zur Trockne eingedampft.
Der Rückstand wird an Silicagel chromatographiert. Durch Eluieren mit Tetrachlorkohlenstoff—Methylenchlorid
(2:1) erhält man 2,65 g 1,2«-Methyleh-17«-äthinyl-5«-androstan-17/?-ol
vom Schmelzpunkt 84 bis 860C; [aig = -34,1° (Chloroform). Nah-IR:
1,63 und 2,21 μ (Cyclopropan); IR: 2,95 μ (OH), 3,06 μ (CH von C = CH), 4,77 μ (C = C), 9,55/9,65/
9,86/9,93 μ (C-OH).
B e i s ρ i e 1 3
312 mg l,2«^Methylen-17«-äthinyl-5«-androstan-
Πβ-οΙ werden in 3Q ml thiophenfreiem Benzol gelöst-
und in Gegenwart von- 312 mg' Lindlar-Katalysatöf
(HeIv., 35, S. 446 [1952]) bis zur Aufnahme von 1 mMol Wasserstoff hydriert. Danach wird vom
Katalysator abfiltriert und die Lösung im Vakuum zur Trockne eingeengt. Man erhält so 300 mg
l,2a-Methylen-17«-vinyl-5a-androstan-17/3-ol als Öl;
[ag = +5,95° (Chloroform); IR: 2,91 μ (OH), 6,1 μ
(C = C), 9,82/10,0/10,90 μ (C — OH und CH = CH2).
10
312 mg l^a-Methylen-na-äthinyl-Sa-androstan-17|ö-ol
werden in 30 ml thiophenfreiem Benzol in Gegenwart von 2 · 312 mg Lindlar-Katalysator bis
zur stufenweisen Aufnahme von 2 mMol Wasserstoff hydriert. Danach wird vom Katalysator abfiltriert
und die Lösung bei 40° C im Vakuum zur Trockne eingeengt.
Man erhält so 300 mg l^oc-Methylen-na-äthyl-5a-androstan-17£-ol
als Öl; [oc]f = +0,95° (Chloroform)
; IR: 2,87 μ (OH), 9,87/10,27 μ (C — OH). ao
Ein Gemisch aus 500 mg l,2«-Methylen-17«-äthinyl-5a-androstan-17/S-ol,
2,5 ml Pyridin und 2,5 ml Essigsäureanhydrid wird 4 Stunden auf 130 bis 140° C as
erhitzt. Danach wird das Reaktionsgernisch in eiskalte Kochsalzlösung eingerührt und mit Äther extrahiert.
Nach dem Neutralwaschen, Trocknen und Eindampfen der abgetrennten Ätherlösung erhält man
425 mg 1,2« - Methylen -17« - äthinyl - 5a - androstan-17^-ol-17-acetat
als Öl.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung von 1,2«-Methylen-5«-androstanderivaten der allgemeinen FormelCH3worin R1 Wasserstoff oder einen bei Hydroxysteroidacylaten üblichen Acylrest und R2 einen gesättigten oder ungesättigten niederen Alkylrest bedeutet, dadurch gekennzeichnet, daß man in l,2«-Methylen-5a-androstan-17-on in an sich bekannter Weise entweder durch Grignardierung der 17-Ketogruppe eine gesättigte oder ungesättigte Alkylgruppe einführt oder eine analog eingeführte Alkinylgruppe anschließend zur entsprechenden Vinyl- oder zur gesättigten Alkylgruppe reduziert und je nach der gewünschten Bedeutung von R1 gegebenenfalls anschließend noch eine Veresterung der primär gebildeten Steroidalkohole mit der gewünschten Säure oder einem reaktionsfähigen Säurederivat der betreffenden Säure vornimmt.609 670/439 10.66 © Bundesdruckerei Berlin
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CH445065A CH471828A (de) | 1964-04-25 | 1965-03-31 | Verfahren zur Herstellung neuer 1,2a-Methylen-5a-androstanderivate |
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US3254099A (en) * | 1962-03-05 | 1966-05-31 | Rhone Poulenc Sa | 17alpha-substituted-17beta-hydroxy androstane and androstene derivatives |
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- 1965-04-16 US US448854A patent/US3354185A/en not_active Expired - Lifetime
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Also Published As
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CH471828A (de) | 1969-04-30 |
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