DE2109555A1 - Neue 15 alpha, 16 alpha-Methylensteroide - Google Patents
Neue 15 alpha, 16 alpha-MethylensteroideInfo
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Description
SCHERIITG AG Berlin, den. 22. Februar 1971
Patentabteilung . · λ -ι η nc dc
I.
Die Erfindung betrifft neue 15a,16a-Methylensteroide
der allgemeinen "Formel I
(D,
worin E-, ein Wasserstoffatom oder einen gesättigten oder
ungesättigten, niederen Alkylrest und R2 ein Wasserstoffatom
oder eine Acy!gruppe bedeuten.
Unter niederem Alkylrest R1 sollen vorzugsweise solche
Alkylreste verstanden werden, die ein bis vier Kohlenstoffatome besitzen. Als niedere Alkylreste seien beispielsweise
genannt: der Methyl-, Äthyl-, Vinyl- oder Äthinylrest.
Unter Acylgruppe R2 sollen solche Acylreste verstanden
werden, die sich von physiologisch verträglichen Säuren ableiten. Bevorzugte Säuren sind organische Carbonsäuren mit
bis zu fünfzehn Kohlenstoffatomen. Die Säuren können auch ungesättigt,
verzweigt, mehrbasisch oder in üblicher V/eise zum Beispiel durch Hydroxy-, Oxo- oder Amxnogruppen oder Halogen-
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SCHEHING AG - 2 -
atome substituiert sein. Geeignet sind auch cycloaliphatische,
aromatische, gemischt aromatisch-aliphatische oder heterocyclische
Säuren, die ebenfalls -in geeigneter Weise substituiert sein können. Solche Säuren sind zum Beispiel Ameisensäure,
Essigsäure, Propionsäure, Buttersäure, Valeriansäure, Capronsäure, Önanthsäure, Undecylsäure, Trimethylessigsäure,
Diäthylessigsäure, t-Buthylessigsäure, Phenylessigsäure, Cyclopenty!propionsäure, Ölsäure, Milchsäure, Mono-, Di-
und Trichloressigsäure, Aminoessigsäure, Diäthylanino-,
Piperidino- und Morpholinoessigsaure, Bernsteinsäure, Adipinsäure, Benzoesäure, Nicotinsäure. Ferner kommen die
gebräuchlichen anorganischen Säuren, wie zum Beispiel Schwefel- und Phosphorsäure, in Betracht.
Zur Herstellung wasserlöslicher Präparate können substituierte Aminoacylate wie Diäthylamino-, Piperidino- und
Morpholinöacetate in die Säureadditionssalze und die schwefelsauren und phosphorsauren Ester in die Alkalimetallsalze
überführt werden.
Die Verbindungen der allgemeinen Formel I besitzen eine sehr gute anabole und androgene Wirksamkeit. Weiterhin
zeichnen sie sich dadurch aus, daß sie nur sehr geringe unerwünschte Nebenwirkungen hervorrufen. Deshalb
können diese Verbindungen zur Behandlung folgender Erkrankungen oder Zustände verwendet werden:
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Leistungsminderungen des Mannes im mittleren und höheren
Lebensalter, Herz- und Kreislaufbeschwerden; Potenzstörungen; Hypogonadismus; Rekonvaleszens;.allgemeine Erschöpfung;
chronische Infektionskrankheiten wie z.B. Asthma; kachektische Zustände wie z. B. Tumorkachexie oder bei der
Strahlungstherapie; Anaemien; Osteoporose; chronische Leber- und Nierenerkrankungen, Muskeldystrophie u.a.
Die Dosierung erfolgt entsprechend der Schwere des Krankheitsfalles. Die Herstellung der Arzneimittelspezialitäten
erfolgt in üblicher Weise, indem man die Wirkstoffe
mit geeigneten Zusätzen, Trägersubstanzen und gegebenenfalls Geschmackskorregentien in die gewünschte Applikationsform wie Tabletten, Dragees, Kapseln, Lösungen etc. überführt.
Die Wirkstoffkonzentration in den so formulierten Arzneimitteln ist von der Applikationsform abhängig.
Die Herstellung der neuen 15ct,16a-Methylensteroide der
allgemeinen Formel I erfolgt vorzugsweise nach einem Herstellungsverfahren, Vielehes dadurch gekennzeichnet
ist, daß man die 3-Hydroxygruppe einer Verbindung der allgemeinen Formel II
OR.
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worin R, und R^ die gleiche Bedeutung wie in Formel' I
besitzen und C^,-- ~ CL- - -rCL- die Gruppierungen
C^ C1-=- C6 oder C^ Ci- C^ darstellt,
oxydiert,
sowie gewünschtenfalls eine freie l'7ß-Hydroxygruppe verestert.
Die Oxydation der 3-Hydroxygruppe zur 3-Ketogruppe erfolgt
nach an sich bekannten Arbeitsmethoden. So kann man beispielsweise die Ausgangsverbindungen der Formel II mit
Aluminiumalkoholaten in Gegenwart eines Ketons oxydieren.
Für dieses Verfahren, welches unter dem Namen Oppenauer Oxydation bekannt ist, verwendet man vorzugsweise Aluminiumalkoholate
sekundärer oder tertiärer Alkohole, wie zum Beispiel: Aluminiumisopropylat, Aluminium-tertiär-butylat
oder Aluminiumphenolat und niedere aliphatische oder isocyclische Ketone wie Aceton, Methyläthylketon, Cyclopentanon
oder Cyclohexanon. Bei der Oppenauer Oxydation wird eine im Ausgangsmaterial gegebenenfalls' vorhandene
Δ -Doppelbindung in eine Δ -Doppelbindung umgelagert.. Andererseits kann man die Ausgangsverbindungen der Formel II
auch mit Chromsäure oxydieren. Bei dieser Oxydation werden vorzugsweise niedere Carbonsäuren wie zum Beispiel Essigsäure
als Lösungsmittel verwendet.
Bei Ausgangsverbindungen, die bereits eine Δ^-Doppelbindung
besitzen, können zur Oxydation der 3-Hydroxygruppe bekanntlich
auch andere Oxydationsverfahren verwendet werden.
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Solche Oxydationsverfahren sind zum Beispiel:
Die Oxydation mit Mangan-(IV)-oxid in einem inerten Lösungsmittel,
wie z. B. Chloroform, Methylenchlorid, Benzol, Toluol, Dioxan oder Tetrahydrofuran, die Oxydation mit
N-Chlorsuccinimid in polaren Lösungsmitteln, wie Aceton,
Dioxan, Tetrahydrofuran, Pyridin oder Dimethylformamid oder die Oxydation mit 2,3-Dichlor-5,6-dicyano-benzochinon
in Lösungsmitteln wie z. B. t-Butanol, Dioxan oder Tetrahydrofuran.
Weiterhin kann man die 3-Hydroxygruppe, gegebenenfalls
unter gleichzeitiger Isomerisierung der A^-Doppelbindung
auch mit Hilfe mikrobiologischer Verfahren oxydieren. Beispielsweise genannt sei die Oxydation durch Fermentation
der Ausgangssubstanzen mit Flavobacterium dehydrogenans unter den üblichen Fermentationsbedingungen.
Die Veresterung der 17-Hydroxygruppe erfolgt ebenfalls
nach den bekannten Arbeitsmethoden. So kann man die 17-Hydroxygruppe beispielsweise mit Säurechloriden oder Säureanhydriden
in Gegenwart säurer oder basischer Veresterungskatalysatoren, wie Chlorwasserstoff, Schwefelsäure, p-Toluolsulfonsäure,
Trifluoressigsäure, Pyridin, Collidin oder Lutidin verestern-Diese
Veresterung verläuft bekanntlich bereits bei tiefer Temperatur, vorzugsweise bei Temperaturen ab -20°C ab. Die
Veresterung kann aber auch bei Raumtemperatur durchgeführt v/erden oder auch bei erhöhter Temperatur, vorzugsweise
bei Temperaturen bis 1OOQC.
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SCHERING AG - 6 -
Die Ausgangsverbindungen der allgemeinen Formel II, in denen R-, einen gesättigten oder ungesättigten niederen
Alkylrest darstellt, lassen sich vorzugsweise durch Alkylierung eines 3ß-Acyloxy-15a,16a-methylen-5-androsten-17-ons
(dessen Acyloxyrest sich vorzugsweise von einer·
niederen Carbonsäure mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen ableitet,
z. B. von der Essigsäure, Propionsäure, Buttersäure, Trimethylessigsäure oder Benzoesäure) mit einer
Magnesiumalkylverbindung herstellen. Unter Magnesiumalkylverbindung
soll im allgemeinen eine Halogenmagnesiumalkylverbindung mit niederem, gesättigten oder
ungesättigten Alkylrest verstanden werden. Diese Alkylierung, allgemein bekannt unter dem Namen Grignard-Reaktion,
wird bekanntlich in G-egenwart eines Äthers, wie z. B. Diäthyläther, Diisopropylather, Di-n-butyläther
oder Tetrahydrofuran, durchgeführt. Ist die einzuführende ungesättigte Alkylgruppe eine Alk-l-inylgruppe, so kann
die Metallalkylverbindung aber auch ein Alkaliacetylid wie zum Beispiel ein Lithium-, Natrium- oder Kaliumacetylid,
sein. Diese Athinylierung wird bekanntlich in Ammoniak oder
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Aminen v/ie Athylendiamin durchgeführt oder erfolgt in
der Weise, daß man die entsprechenden 17-Retoverbindungen
in Gegemvart von Alkoholaten tertiärer Alkohole mit Acetylen umsetzt.
Die 17a-lthiny!verbindungen der allgemeinen Formel II
lassen sich durch Hydrierung in die entsprechenden 17a-Vinyl- und l?a-Äthylsteroide der Formel II überführen.
Diese Hydrierung wird bekanntlich vorzugsweise in der V/eise durchgeführt, daß man die 17a-Äthinylverbindungen
mit Wasserstoff in Gegenwart eines Hydrierungskatalysators umsetzt. Als Hydrierungskatalysatoren
können beispielsweise Palladiumkatalysatoren oder Platinoxydkatalysatoren verwendet werden.
Bei der Alkylierung der 3ß-Acyloxy-15a,16a-methylen-5-androsten-17-one
wird der Alkylrest stereospezifisch in die gewünschte α-Position eingeführt. Dieser stereospezifische
Verlauf der Reaktion ist überraschend, da die Alkylreste cis-ständig zum 15a,16<x-Methylenring eingeführt
werden und man erwarten mußte, daß diese Methylengruppe infolge sterischer Hinderung die Einführung der Alkylreste
in die 17a-Position erschweren würde, wodurch die Bildung der isomeren 17ß-Alkylsteroide begünstigt würde.
Somit betrifft die Erfindung auch ein mehrstufiges
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SCHERING AG
Verfahren zur Herstellung von 15a,16a-Methylensteroiden
der allgemeinen Formel Ia
(Ia) ,
worin R-/ einen gesättigten oder ungesättigten niederen Alkylrest und R^ Wasserstoff oder einen Acylrest bedeuten,
welches dadurch gekennzeichnet ist, daß man auf ein 3ß-Acyloxy-15a,16a-methylen-5-androsten-17~on eine Metallalkylverbindung,
deren Alkylgruppe gesättigt oder ungesättigt sein kann, einwirken läßt,
gewünschtenfalls eine vorhandene 17a-Alkinylgruppe hydriert,
gewünschtenfalls eine vorhandene 17a-Alkinylgruppe hydriert,
die 3-Hydroxygruppe der so gebildeten Verbindungen der ·
allgemeinen Formel Ha
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OH
(Ha),
in der R-/ die gleiche Bedeutung wie in Formel Ia. besitzt
oxydiert,
sowie gewünschtenfalls eine freie 17 ex-Hydroxy gruppe
verestert.
Die Ausgangsverbindungen der allgemeinen Formel II, in denen der Substituent R-, ein Vasserstoffatom
bedeutet, können durch Reduktion von 15a,16oc-Methylen-4~androsten-3,17-dion
mit komplexen Metallhydriden hergestellt werden. Als komplexe Metallhydride für die
Reduktion eignen sich beispielsweise Natriumborhydrid, Lithiumaluminiumhydrid oder Lithium-tri-tertiär-butoxyaluminiumhydrid.
Bei der Reduktion von l^ajloa-Methylen-^-androsten-3,17-dion
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mit komplexen Metallhydriden wird stereospezifisch die 17ß-Hydroxyverbindung gebildet. Dieser Ablauf der Reduktion
ist überraschend, da das eingeführte Wasserstoffatom
cis-ständig zur 15a,16a-Methylengruppe eintritt und man
erwarten mußte, daß diese Methylengruppe infolge sterischer Hinderung die Einführung eines 17a-ständigen Wasserstoffatoms
erschweren würde.
Somit betrifft die Erfindung auch ein mehrstufiges Verfahren zur Herstellung von 15a,16a-Methylensteroiden der
allgemeinen Formel Ib
worin R0' ein Wasserstoffatom oder einen Acylrest bedeutet,
welches dadurch gekennzeichnet ist, daß man 15a,16a-Methylen~
4-androsten-3,17-dion mit komplexen Metallhydriden reduziert,
die 3-Hydroxygruppe der so gebildeten Verbindung der allgmeinen Formel Hb
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SGHEHIJaG AG
OH
(lib),
oxydiert,
sowie gevjünschtenfalls die freie 17ß-Hydroxygruppe
verestert.
Die bisher noch nicht beschriebenen 3ß-Acyloxy-15tt,16a-methylen-5-androsten-17-one
und das 15a,16a-Methylen-4~
androsten-3>17-dion, welche als Ausgangsverbindungen für
die obengenannten mehrstufigen Synthesen dienen, können beispielsweise auf folgendem Wege hergestellt werden:
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8,0 g 17a-Hydroxy-3ß-acetoxy-5,15-pregnadien-20-on
werden mit 160 ml Tetrahydrofuran und 16 g Lithium-tritertiär-butoxyalanat
versetzt und eine Stunde lang bei Raumtemperatur gerühru Dann gießt man die Reaktionsmischung
in schwach mineralsaures Eiswasser, extrahiert sie mit Methylenchlorid, wäscht die Methylenchloridphase mit
Wasser, trocknet sie und engt sie im Vakuum ein. Der Rückstand wird aus Diisopropyläther umkristallisiert und
man erhält 6,2 g 3ß-Acetoxy-5i15-pi>esnadien-17a,20^ -diol
vom Schmelzpunkt 168,5 - 170°C.
6,0 g 5ß-Acetoxy-5515-pregnadien-17a,20^ -diol werden in
120 ml absolutem Äther und 120 ml absolutem Äthylenglykoldimethyläther mit 9,7 ml Methylenjodid und 12 g Zink-Kupfer
vier Stunden lang unter Rückfluß erhitzt. Dann filtriert man vom anorganischen Material ab und wäscht dieses mit
Methylenchlorid aus. Die organische Phase wird mit Ammoniumchloridlösung und Wasser gewaschen, getrocknet und
im Vakuum eingeengt. Der Rückstand wird aus Diisopropyläther umkristallisiert und man erhält 4,6 g 3ß-Acetoxy~15a-,16<xmethylen-5-pregnen-17a,2O^-diol
vom Schmelzpunkt 182 - 202°C. ·
3,0 g 3ß-Acetoxy-15a,16a-methylen-5-pregnen~17a)20£ -diol
werden in I50 ml Aceton und 3,75 ml Chromschwefelsäure
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(hergestellt aus 26,7 S Chromtrioxyd und 23 ml konzentrierter
Schwefelsäure und mit Wasser vedünnt auf 100 ml) versetzt und fünfzehn Minuten lang bei O0C gerührt. Dann trägt man das
Reaktionsgeniisch in Eiswasser ein, saugt den ausgefallenen
Niederschlag ab, wäscht ihn und trocknet ihn. Das Rohprodukt wird über eine Kieselgelsäule chromatographiert,
aus Diisopropyläther umkristallisiert und man erhält 1,2 g 3ß-Acetoxy-15a:,16a-methylen-5-androsten-17-on vom
Schmelzpunkt 153 - 0
1,1 .g 3ß-Acetoxy-15a,16a-methylen-5-androsten-17-on werden
mit 22 ml Methanol, 2,2 ml Wasser und 1,1 g Kaliumcarbonat versetzt und eine Stunde lang unter Rückfluß erhitzt. Dann
neutralisiert man die Mischung mit Essigsäure, trägt sie in Eiswasser ein, saugt den Niederschlag ab, wäscht ihn
mit Wasser und trocknet ihn. Man erhält 980 mg
3ß-Hydroxy~15a,16a-methylen-5-androsten-17-on als
Rohprodukt.
900 mg 3ß-Hydroxy-15cc,16a-methylen-5-androsten-17-on Rohprodukt
werden mit 45 ml absolutem Toluol, 1,8 ml
Cyclohexanon und einer Lösung von 180 mg Aluminiumisopropylat in 2 ml absolutem Toluol versetzt und die Reaktionsmischung
fünfundvierzig Minuten lang erhitzt, so'daß sie langsam abdestilliert.
Anschließend verdünnt man das Reaktionsgemisch mit Benzol, wäscht die organische Phase mit verdünnter
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Schwefelsäure und Wasser und entfernt die Lösungsmittel mittels Wasserdampfdestillation. Der ausgefallene Niederschlag wird abgesaugt,
getrocknet und aus Diisopropyläther umkristallisiert. Man erhält 720 mg 15α,lGa-Methylen-4-androsten-^iy-dion vom
Schmelzpunkt 191 - 0
Die nachfolgenden Beispiele dienen zur Erläuterung des erfindungsgemäßen Verfahrens.
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700 mg 15a,16a-Methylen-4-androsten-3}17-dion werden mit
50 ml Tetrahydrofuran und 2,75 &g Lithium-tri-tertiärbutoxyalanat
versetzt und eine Stunde lang bei Raumtemperatur gerührt. Dann gießt man das Reaktionsgemisch in
schwach mineralsaures Eiswasser, extrahiert mit- Methylenchlorid, wäscht die Methylenchloridphase mit Wasser,
trocknet sie, engt sie im Vakuum ein und erhält 690 mg 15a,16oc-Methylen-4-androsten-3f ,17ß-diol als
Rohprodukt.
690 mg 15oc,16a-Methylen-4-androsten-3^ ,17ß~diol werden
mit 35 nil absolutem Dioxan und 690 mg Dichlor-dicyanobenzochinon
versetzt und sechzehn Stunden bei Raumtemperatur aufbewahrt. Dann gießt man das Reaktionsgemisch in
gesättigte Natriumhydrogencarbonatlösung, extrahiert mit Chloroform, wäscht die Chloroformphase mit Wasser, engt
sie ein und erhält das 17ß-Hydroxy-15a,16a-methylen-4~androsten-3-on
als Rohprodukt. Schmelzpunkt 198,5°- 2020C (aus Diisopropyläther).
500 mg 17ß-Hydroxy-15a, 16a-methylen-4~-androsten-3-on
werden mit 2 ml absolutem Pyridin und.l ml Essigsäureanhydrid versetzt und achtzehn Stunden lang bei Raumtemperatur
aufbewahrt. Dann gießt man das Reaktionsgemisch in Eiswasser, saugt den Niederschlag ab, wäscht ihn mit
Wasser, trocknet ihn und kristallisiert ihn aus Diisopropyläther um. Man erhält 360 mg 17ß-Acetoxy-15a,16α-methylen-4-androsten-3-on
vom Schmelzpunkt 180,5 - 182°C.
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•350 mg 17ß-Hydroxy-15a,16a-methylen-4-androsten--3--on
werden mit 1,4 ml absolutem Pyridin und 0,7 ml Propionsäureanhydrid
versetzt und zwei Tage lang bei Raumtemperatur stehengelassen. Dann gießt man das Reaktionsgemische
in Eiswasser, saugt den Niederschlag ab, wäscht ihn mit Wasser, trocknet ihn und erhält 370 mg 17ß-Propionyloxy-15a,16a-methylen-4-androsten-3-on.
Schmelzpunkt 121 - 122°C (aus Hexan).
470 mg 17ß~Hydroxy-15a,16a-methylen-4-androsten-3-on
werden mit 2 ml absolutem Pyridin und 1 ml Önanthsäureanhydrid versetzt und 90 Minuten lang auf 125°C erhitzt.
Dann gießt man das Reaktionsgemisch in Wasser und entfernt
das Lösungsmittel durch Wasserdampfdestillation. Dann extrahiert man die wässrige Phase mit Methylenchlorid,
trocknet die Methylen-chloridphase, engt sie -im Vakuum ein
und erhält 510 mg 17ß-Heptanoyloxy~15a,16a-methylen-4-androsten-3-on
als öl·.
400 mg 17ß-Hydroxy-15a,16a-methylen-4-androsten~3-on werden
in 2 ml absolutem Pyridin,· 1 ml Caprinsäurechlorid und 2 ml absolutem Benzol gelöst und zwanzig Stunden lang bei
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5°C aufbewahrt. Nach Aufarbeitung des Reaktionsgemisches,
wie in Beispiel 3 beschrieben, erhält man 450 mg
17ß-Decanoyloxy-15a,16a-methylen~zl—androsten-3-on als Öl.
3OO mg lyß-Hydroxy-l^oc^öa-methylen-^l—androsten-3-on werden
mit 1,5 ml absolutem Pyridin und 0,75 ml Cyclopenty!propionsäure
anhydr id versetzt und drei Stunden lang auf 125°C erhitzt. Nach Aufarbeitung des Reaktionsgemisches, wie
in Beispiel 3 beschrieben, erhält man 320 mg 17ß-(3-Cyclopentylpropionyloxy)-15a,16a-methylen-4-androsten-3-on.
1,0 g 3ß-Acetoxy-15a,16cc-methylen-5-androsten-17-on werden
in 60 ml absolutem Benzol gelöst und in eine Grignard-Lösung
.(hergestellt aus 1 g Magnesiumspänen, 2,97 ml Methyljodid
und 40 ml absolutem Äther) eingetragen und vier Stunden lang bei Raumtemperatur gerührt. Dann versetzt man das
Reaktionsgemisch mit gesättigter Ammoniumchloridlösung
trennt die wässrige Phase ab und extrahiert sie mit Äther. Die vereinigten organischen Phasen werden mit Wasser ge-,
waschen, getrocknet und eingeengt. Man erhält 950 mg 17a-Methyl-15a,16a-methylen~5-androsten-3ß,
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900 mg 17a-riethyl-15a,16a-methylen-5-androsten-3ß,17ß-diol
werden mit 45 ml absolutem Toluol, 1,8 ml Cyclohexanon
und einer Lösung von 180 mg Aluminiumisopropylat in 2 ml absolutem Toluol versetzt und fünfundvierzig Minuten lang
erhitzt, so daß das Lösungsmittel langsam abdestilliert. Dann verdünnt man das Reaktionsgemisch mit Benzol, wäscht
die organischen Phasen mit verdünnter Schwefelsäure und Wasser und entfernt die Lösungsmittel durch Wasserdampfdestillation.
Dann saugt man den ausgefallenen Niederschlag ab, wäscht ihn mit V/asser, trocknet ihn und erhält
800 mg 17ß-Hydroxy-17a-methyl-15a,16a-methylen-/l—androsten-3-on.
Schmelzpunkt 169 - 171°C (aus Diisopropyläther).
In eine auf O0C gekühlte- Grignard-Lösung (hergestellt aus
1,0 g Magnesiumspänen, 3»25 ml Äthylbromid und 15 ml
absolutem Tetrahydrofuran) wird Acetylen eingeleitet. Dann versetzt man diese Lösung tropfenweise mit einer
Lösung von 2 g Jß-Acetoxy-15a,16a-methylen-5-androsten-17-on
in 40 ml absolutem Tetrahydrofuran und rührt das Gemisch anschließend 5 Stunden lang bei Raumtemperatur.
Nach Aufarbeitung des Reaktionsgemisches, wie in Beispiel 6
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SCHERING AG- - lg -
beschrieben, erhält man 1,9 B 17a-Äthinyl-15a,16amethylen-5-androsten-3ßyl7ß-diol.
9OO rag 17a-A^hinyl-15a,16a-methylen-5-androsten-3ß,17ß-diol
verden, wie in Beispiel 6 beschrieben, mit Cyclohexanon und
Aluminium!sopropylat oxydiert. Nach Aufarbeitung des Reaktionsgemisches,
wie in Beispiel 6 beschrieben, und Chromatographie des erhaltenen Rohproduktes über eine
Kieselgelsäule erhält man 600 mg 17ß-Hydroxy-17a-äthinyl-15a,lea-methylen-^—androsten-J-on.
Schmelzpunkt 214,5 - 216,5°C (aus Diisopropyläther).
900 mg 17a-Äthinyl-15ct,16a-methylen-5-anclrosten-3ß,17ß-diol
werden mit 15O ml thiophenfreiem Benzol und 900 mg
Palladium-Katalysator nach Lindlar mit 2-Äquivalenten Wasserstoff hydriert. Dann filtriert man den Katalysator
ab, engt die Lösung zur Trockne ein und erhält das
,16a-methylen-5-androsten-3ß >17ß-diol.
Das erhaltene i7a-Ä%hyl-15a,16a-methylen-5-androsten-3ß,17ß-diol
v/ird, wie in Beispiel 6 beschrieben, mit Cyclohexanon und Aluminiumisopropylat oxydiert.. Nach
Aufarbeitung des Reaktionsgemisches, wie in Beispiel 6 beschrieben, und Chromatographie des erhaltenen Roh-
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SCHEHIIiG AG - 20 -
Produktes über eine Kieselgelsäule erhält man 520 mg 17ß-Hydroxy-17a- äthyl-l^lSa-methylen-··
4~androsten-3-on. Schmelzpunkt. 186,5 - 1880C (aus
Diisopropylather).
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Claims (1)
- SCHEHING AGPatentansprüche :1.) 15α,IGa-Methylsteroide der-allgemeinen Formel I(D,. worin R-^ ein Wasserstoffatom oder einen gesättigten oder ungesättigtenj niederen Alkylrest und Rp ein Wasserstoffatom oder eine Acylgruppe bedeuten.2.) 17ß-Hydroxy—17a-äthinyl-15a,16a-methylen-4-andrο sten-5-on.3.) 17ß-Hydroxy-17a-äthyl-15ec, 16a-methylen-4-androsten 3-on»4.) 17ß-Hydroxy-17tt-methyl-15oc 116a-methylen-4-androsten-3~on.209837/1134SCHERING AG -22-5.) 17ß-Hydroxy-15ccT16a-methylen-4-3ndrosten-5-on. 6. ) 17ß-Acetoxy-15ct,lGa-methylen-^-androsten-J-oii.7. ) 17ß-PiOpionyloxy-15a jlöa-metliylen— L\~androsten-3-on8. ) 17ß-Heptanoyloxy-15ailoa-iaeiihylerL-^-androsten.-3-on 9.) 17ß-Deeanoyloxy-15a,16a~me"tliylen-4-androsten-3-on10. ) 17ß-(3' -Cyclopentylpropionyloxy)-15a, 16a-methylen 4-~androsten-3-on.209837/1134SCHERING AG -2z-.) Arzneimittel auf Basis von Wirkstoffen gemäß Anspruch 1 bis 10..) Verwendung von Wirkstoffen gemäß Anspruch 1 bis IO zur Erzielung eines androgenen und anabolen Effekts.1$ .) Verfahren zur Herstellung von 15oc,16a-Methylensteroiden der allgemeinen Formel IOR2(D,worin R-, ein Wasserstoff atom oder einen gesättigten oder ungesättigten niederen Alkylrest und R0 ein Wasserstoffatom oder eine Acylgruppe bedeuten, dadurch gekennzeichnet, daß man die 3-Hydroxygruppe einer Verbindung der allgemeinen Formel II .209837/1134 ""'SCHERING AGworin R-, und besitzen undoderdie gleiche Bedeutung wie in Formel I c^^Ci: die Gruppierungen C^Tr-C,- C6 darstellt,oxydiert,sowie gewünschtenfalls eine freie 17ß-Hydroxygruppeverestert.Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daßman die 3-Hydroxygruppe mit Aluminiumalkoho lat en in Gegenwart eines Ketons oxydiert.1^.) Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß man die 3-Hydroxygruppe mit Dichlordicyanobenzochinon oxydiert.*) Verfahren zur Herstellung von 15a,16a-Methylensteroiden der allgemeinen Formel Ia209837/1134SCHERIlTG AG(Ia),worin E-/ einen gesättigten oder ungesättigten niederen Alkylrest und Ep Wasserstoff oder einen Acylrestbedeuten,dadurch gekennzeichnet, daß man auf ein 3ß~Acyloxy-15a,16a~ me.thylen-4~androsten-17-on eine Metallalkylverbindung, deren Alkylgruppe gesättigt oder ungesättigt sein kann,einwirken läßt,gewünschtenfalls eine vorhandene 17a-Alkinylgruppehydriert,die 3-Hydroxygruppe der so gebildeten Verbindungen derallgemeinen Formel Ha(Ha)209837/1134-2 6-in der R-/ die gleiche Bedeutung wie in Formel Ia besitzt,oxydiert,sowie gewünsentenfalls eine freie 17a-Hydroxygruppe verestert.17.) Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß man die 3-Hydroxygruppe mit Aluminiumalkoholaten in Gegenwart eines Ketons oxydiert.18.) Verfahren zur Herstellung von 15a,16a-Methylensteroiden der allgemeinen Formel Ibworin R2 e^-n Wasserstoff atom oder einen Acylrest bedeutet, dadurch gekennzeichnet, daß man 15a, 16a-Methylen-4— androsten-3,17-dion mit komplexen Metallhydriden reduziert, die 3-Hydroxygruppe der so gebildeten Verbindung der allgemeinen Formel Hb209837/1134SCHERING AG - 2? -oxydiert t sowie gei-mnschtenfalls die freie 17ß-Hydroxygruppe verestert.·) Verfahren nach Anspruch 18 , dadurch gekennzeichnet, daß man als Ketallhydrid Lithium-tri-tertiärbutoxyhydrid verwendet..) Verfahren nach Anspruch 18 , dadurch gekennzeichnet, daß man die 3ß-Hydroxygruppe mit Dichlor-dicyano-benzochinon oxydiert.209837/1134
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