DE2109555B2 - Neue 15 a , 16 o -Methylensteroide, diese enthaltende Arzneimittel sowie Verfahren zu ihrer Herstellung - Google Patents
Neue 15 a , 16 o -Methylensteroide, diese enthaltende Arzneimittel sowie Verfahren zu ihrer HerstellungInfo
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- C07J53/002—Carbocyclic rings fused
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Description
Die Erfindung betrifft neue 15«,t6«-Methylensteroide
der allgemeinen Formel I
OR2
R.
CH2
(I)
10
worin Ri ein Wasserstoffatom oder einen gesättigten oder ungesättigten, niederen Alkylrest und R2 ein
Wasserstoffatom oder eine Acylgruppe bedeuten Die Erfindung betrifft auch Arzneimittel, die diese Verbindungen
als Wirkstoff enthalten und Verfahren zur Herstellung dieser Verbindungen.
Unter niederem Alkylrest Ri sollen vorzugsweise
solche Alkylreste verstanden werden, die ein bis vier Kohlenstoffatome besitzen. Als niedere Alkylreste seien
beispielsweise genannt: der Methyl-, Äthyl-, Vinyl- oder Äthinylrest
Unter Acylgruppe R2 sollen solche Acylreste verstanden
werden, die sich von physiologisch verträglichen Säuren ableiten. Bevorzugte Säuren sind organische
Carbonsäuren mit bis zu fünfzehn Kohlenstoffatomen. Die Säuren können auch ungesättigt, verzweigt,
mehrbasisch oder in üblicher Weise zum Beispiel durch Hydroxy-, Oxo- oder Aminogruppen oder Halogenatome
substituiert sein. Geeignet sind auch cycloaliphatische, aromatische, gemischt aromatisch-aliphatische
oder heterocyclische Säuren, die ebenfalls in geeigneter Weise substituiert sein können. Solche Säuren sind zum j5
Beispiel
Ameisensäure, Essigsäure,
Propionsäure, Buttersäure,
Valeriansäure, Capronsäure,
önanthsäure, Undecylsäure, Trimethylessigsäure,
Diäthylessigsäure,
t-Butylessigsäure,
Phenylessigsäure,
Cyclopentylpropionsäure, ölsäure, Milchsäure,
Mono-, Di- und Trichloressigsäure,
Aminoessigsäure,
Diäthylamino-, Piperidino- und
Morpholinoessigsäure,
Bernsteinsäure, Adipinsäure,
Benzoesäure, Nicotinsäure.
Ferner kommen die gebräuchlichen anorganischen Säuren, wie zum Beispiel Schwefel- und Phosphorsäure,
in Betracht.
Zur Herstellung wasserlöslicher Präparate können substituierte Aminoacylate wie Diäthylamino-, Piperidino-
und Morpholinoacetate in die Säureadditionssalze und die schwefelsauren und phosphorsauren Ester in die
Alkalimetallsalze überfuhrt werden.
Die Verbindungen der .allgemeinen Formel I besitzen
eine sehr gute anabole und androgene Wirksamkeit Weiterhin zeichnen sie sich dadurch aus, daß sie nur sehr
geringe unerwünschte Nebenwirkungen hervorrufen. Deshalb können diese Verbindungen zur Behandlung
folgender Erkrankungen oder Zustände verwendet werden:
Leistungsminderungen des Mannes im mittleren und höheren Lebensalter, Herz- und Kreislaufbeschwerden;
Potenzstörungen; Hypogonadismus; Rekonvaleszens; allgemeine Erschöpfung; chronische Infektionskrankheiten
wie z. D. Asthma; kachektische Zustände wie z. B. Tumorkachexie oder bei der Strahlungstherapie; Anämien;
Osteoporose; chronische Leber- und Nierenerkrankungen, Muskeldystrophie u.a. Die Dosierung
erfolgt entsprechend der Schwere des Krankheitsfalles. Die Herstellung der Arzneimittelspezialitäten erfolgt in
üblicher Weise, indem man die Wirkstoffe mit geeigneten Zusätzen, Trägersubstanzen und gegebenenfalls
Geschmackskorregentien in die gewünschte Applikationsform wie Tabletten, Dragees, Kapseln,
Lösungen etc. überführt. Die Wirkstoffkonzentration in den so formulierten Arzneimitteln ist von der
Applikationsform abhängig.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen wurden im üblichen Anabol/Androgen-Test an der juvenilen
kastrierten Ratte nach oraler und subkutaner Verabreichung mit lJ/i-Propionyloxy-lSjS.ie/J-methylen^-androsten-3-on(lII),
einer Verbindung aus der Entgegenhaltung FR-PS 15 59 873, verglichen.
(Anabol-Androgen-Test; Applikationsdauer 12 Tage, p.o.)
Verbindung
Dosis Organgewichte in mg/100 g Körper
gewicht
mg/Tier/Tag Samenblase Prostata Levator ani
lT/f-Hydroxy-lSa.loir-methylen- 4-androsten-3-on (1) |
3,0 | 8 | 17 | 17 |
1 Iß- Acetoxy-15a, 16a-methy len- 4-androsten-3-on (H) |
3,0 | 8 | 17 | 19 |
III | 3,0 | inaktiv |
(Anabol-Androgen-Test; Applikationsdauer 12 Tage, s.c.)
\ i-rbindung
Dosib
mg/Tier/ Tag
mg/Tier/ Tag
0,1
Organgewichte in mg/100 g Körpergewicht
Samenblase Prostata Levator ani
Samenblase Prostata Levator ani
257 164
103
103
38
Gegenüber den in FR-PS 15 59 873 beanspruchten Verbindungen weisen die erfindungsgemäßen Verbindungen,
wie am Beispiel von 17ß- Hydroxy-15«, 16α-methylen-4-androsten-3-on
(I, Beispiel 1) und der entsprechenden 170-Acetoxyverbindung (II) gezeigt
wird, nicht nur bei subkutaner Applikation eine überlegene androgene anabole Wirkung auf, sondern sie
wirken im Anabol/Androgen-Test auch nach oraler Gabe, in dem die Verbindung aus FR-PS 15 53 873 per
os inaktiv ist
Neben der ausgeprägten anabolen und androgenen Wirksamkeit zeichnet sich II durch eine fehlende
Gonadotropinhemmung (nachgewiesen durch fehlende Verminderung der Hodengewichte von Ratten) aus. Ein
derartiges Wirkungsspektrum ist bisher am Tier noch nicht beobachtet worden.
Die Herstellung der neuen 15o,16a-Methylensteroide
der allgemeinen Formel I erfolgt vorzugsweise nach einem Herstellungsverfahren, welches dadurch gekennzeichnet
ist, daß man die 3-Hydroxygruppe einer Verbindung der allgemeinen Formel II
(H)
HO
worin Ri und R2 die gleiche Bedeutung wie in Formel 1
besitzen und
Q^C5 ^Q die Gruppierungen
Q-C5=Q, oder Q=C5-Q
Q-C5=Q, oder Q=C5-Q
darstellt, oxydieit, sowie gewünschtenfalls eine freie
17/3-Hydroxygruppe verestert.
Die Oxydation der 3-Hydroxygruppe zur 3-Ketogruppe erfolgt nach an sich bekannten Arbeitsmethoden.
So kann man beispielsweise die Ausgangsverbindungen der Formel II mit Aluminiumalkoholaten in
Gegenwart eines Ketons oxydieren. Für dieses Verfahren, welches unter dem Namen Oppenauer Oxydation
bekannt ist, verwendet man vorzugsweise Aluminiumalkoholate sekundärer oder tertiärer Alkohole, wie zum
Beispiel: Aluminiumisopropylat, Aluminium-tertiär-butylat
oder Aluminiumphenolat und niedere aliphatische oder isocyclische Ketone wie Aceton, Methyläthylketon,
Cyclopentanon oder Cyclohexanon. Bei der Oppenauer Oxydation wird eine im A.usgangsmaterial
gegebenenfalls vorhandene /!'-Doppelbindung in eine ^-Doppelbindung umgelagert. Andererseits kann man
die Ausgangsverbindungen der Formel II auch mit Chromsäure oxydieren. Bei dieser Oxydation werden
vorzugsweise niedere Carbons.äuren wie zum Beispiel Essigsäure als Lösungsmittel verwendet.
Bei Ausgangsverbindungen, die bereits eine ^-Doppelbindung
besitzen, können zur Oxydation der 3-Hydroxygruppe bekanntlich auch andere Oxydationsverfahren
verwendet werden.
Solche Oxidations verfahren sind zum Beispiel:
Die Oxydation mit Mangan-(IV)-oxid in einem inerten Lösungsmittel, wie z. B. Chloroform, Methylenchlorid, BeuzoL Toluol, Dioxan oder Tetrahydrofuran, die
Die Oxydation mit Mangan-(IV)-oxid in einem inerten Lösungsmittel, wie z. B. Chloroform, Methylenchlorid, BeuzoL Toluol, Dioxan oder Tetrahydrofuran, die
5 Oxydation mit N-Chlorsuceinimid in polaren Lösungsmitteln,
wie Aceton, Dioxan, Tetrahydrofuran, Pyridin oder Dimethylformamid oder die Oxydation mit
^-Dichlor-S.e-dicyano-benzochinon in Lösungsmitteln
wie z. B. t-Butanol, Dioxan oder Tetrahydrofuran.
Weiterhin kann man die 3-Hydroxygruppe, gegebenenfalls unter gleichzeitiger Isomerisierung der Δ5-Doppelbindung
auch mit Hilfe mikrobiologischer Verfahren oxydieren. Beispielsweise genannt sei die Oxydation
durch Fermentation der Ausgangssubstanzen mit Flavobacterium dehydrogenans unter den üblichen
Fermentationsbedingungen.
Die Veresterung der 17-Hydroxygruppe erfolgt
ebenfalls nach den bekannten Arbeitsmethoden. So kann man die 17-Hydroxygruppe beispielsweise mit
Säurechloriden oder Säureanhydriden, in Gegenwart saurer oder basischer Veresterungskatalysatoren, wie
Chlorwasserstoff, Schwefelsäure, p-Toluolsulfonsäure,
Trifluoressigsäure, Pyridin, Collidin oder Lutidin verestern. Diese Veresterung verläuft bekanntlich bereits
bei tiefer Temperatur, vorzugsweise bei Temperaturen ab -2O0C ab. Die Veresterung kann aber auch bei
Raumtemperatur durchgeführt werden oder auch bei erhöhter Temperatur, vorzugsweise bei Temperaturen
bis 1000C.
Die Ausgangsverbindungen der allgemeinen Formel II, in denen Ri einen gesättigten oder ungesättigten
niederen Alkylrest darstellt, lassen sich vorzugsweise durch Alkylierung eines S/S-Acyloxy-lSa.löa-methylen-5-androsten-17-ons
(dessen Acyloxyrest sich vorzugsweise von einer niederen Carbonsäure mit 1 bis 8
Kohlenstoffatomen ableitet, z. B. von der Essigsäure, Propionsäure, Buttersäure, Trimethylessigsäure oder
Benzoesäure) mit einer Magnesiumalkylverbindung herstellen. Unter Magnesiumalkylverbindung soll im
4(i allgemeinen eine Halogenmagnesiumalkylverbindung
mit niederem, gesättigten oder ungesättigten Alkylrest verstanden werden. Diese Alkylierung, allgemein
bekannt unter dem Namen Grignard-Reaktion, wird bekanntlich in Gegenwart eines Äthers, wie z. B.
Diäthyläther, Diisopropyläther, Di-n-butyläther oder
Tetrahydrofuran, durchgeführt. Ist die einzuführende ungesättigte Alkylgruppe eine Alk-l-inylgruppe, so kann
die Metallalkylverbindung aber auch ein Alkaliacetylid wie zum Beispiel ein Lithium-. Natrium- oder Kaliumacetylid,
sein. Diese Äthinylierung wird bekanntlich in Ammoniak oder Aminen wie Äthylendiamin durchgeführt
oder erfolgt in der Weise, daß man die entsprechenden 17-Ketonverbindungen in Gegenwart
von Alkoholaten tertiärer Alkohole mit Acetylen umsetzt.
Die 17<x-Äthinylverbindungen der allgemeinen Formel
II lassen sich durch Hydrierung in die entsprechenden 17a-Vinyl- und 17«-Äthylsteroide der Formel II
überführen. Diese Hydrierung wird bekanntlich vor-
bo zugsweise in der Weise durchgeführt, daß man die
17Ä-Äthinylverbindungen mit Wasserstoff in Gegenwart eines Hydrierungskatalysators umsetzt. Als Hydrierungskatalysatoren
können beispielsweise Palladiumkatalysatoren oder Platinoxydkatalysatoren verwen-
t,5 det werden.
Bei der Alkylierung der 3/J-Acyloxy 15«.16a-methylen-5-androsten-17-one
wird der Alkylrest stereospezifisch in die eewünschte iH-Pnsitinn pinppfiihrt Dipcpr
stereospezifische Verlauf der Reaktion ist überraschend, da die Alkylreste cis-ständig zum 15a,16«-Methylenring
eingeführt werden und man erwarten mußte, daß diese Methylengruppe infolge sterischer Hinderung
die Einführung durch Alkylreste in die 17«-Position erschweren würde, wodurch die Bildung der isomeren
17/?-Alkylsteroide begünstigt würde.
Somit betrifft die Erfindung auch ein mehrstufiges Verfahren zur Herstellung von 15«,16«-Methylensteroiden
der allgemeinen Formel Ia
OR1
(Ia)
worin R1' einen gesättigten oder ungesättigten niederen :;
Alkylrest und R2 Wasserstoff oder einen Acylrest bedeuten, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß man
auf ein Sß-Acyloxy-lSa.^a-methylen-S-androsten-17-on
eine Metallalkylverbindung, deren Alkylgruppe gesättigt oder ungesättigt sein kann, einwirken läßt, ja
gewünschtenfalls eine vorhandene 17a-Alkinylgruppe
hydriert, die 3-Hydroxygruppe der so gebildeten Verbindungen der allgemeinen Formel Ha
OH
CH,
(Ha)
35
40
HO
4-,
in der Ri' die gleiche Bedeutung wie in Formel Ia besitzt,
oxydiert, sowie gewünschtenfalls eine freie 17a-Hydroxygruppe
verestert.
Die Ausgangsverbindungen der allgemeinen Formel II, in denen der Substituent Ri ein Wasserstoffatom
bedeutet, können durch Reduktion von 15a,16a-Methylen-4-androsten-3,17-dion
mit komplexen Metallhydriden hergestellt werden. Als komplexe Metallhydride für
die Reduktion eignen sich beispielsweise Natriumborhydrid, Lithiumaluminiumhydrid oder Lithium-tri-tertiärbutoxy-aluminiumhydrid.
Bei der Reduktion von 15«,16«-Methylen-4-androsten-3,17-dion
mit komplexen Metallhydriden wird stereospezifisch die 17j?-Hydroxyverbindung gebildet
Dieser Ablauf der Reduktion ist überraschend, da das
eingeführte Wasserstoff atom cis-ständig zur 15ο,16λ-Methylengruppe
eintritt und man erwarten muß, daß diese Methylengruppe infolge sterischer Hinderung die
Einführung eines 17«-ständigen Wasserstoffatoms erschweren
würde.
Somit betrifft die Erfindung auch ein mehrstufiges Verfahren zur Herstellung von 15ot,16«-Methylensteroi-
50
55
60
den der allgemeinen Formel Ib
or;
CH,
(Ib)
worin R,' ein Wasserstoffatom oder einen Acylrest bedeutet, weiches dadurch gekennzeichnet ist, daß man
15a,16«-Methylen-4-androsten-3,17-dion mit komplexen
Metallhydriden reduziert, die 3-Hydroxygruppe der so gebildeten Verbindung der allgemeinen Formel Mb
2(1 OH
CH,
(Hb)
HO
oxydiert, sowie gewünschtenfalls die freie 17/?-Hydroxygruppe
verestert.
Die bisher noch nicht beschriebenen 3/i-Acyloxy-1
5λ,1 6«-methylen-5-androsten-17-one und das 15<x,l6a-Methylen-'l-androsten-S.^-dion,
welche als Ausgangsverbindungen für die obengenannten mehrstufigen Synthesen dienen, können beispielsweise auf folgendem
Wege hergestellt werden:
8,0 g 17a-Hydroxy-3/?-acetoxy-5,l5-pregnadien-
20-on werden mit 160 ml Tetrahydrofuran und 16 g Liihium-tri-tertiär-butoxyalanat versetzt und eine Stunde
lang bei Raumtemperatur gerührt. Dann gießt man die Reaktionsmischung in schwach mineralsaures
Eiswasser, extrahiert sie mit Methylenchlorid, wäscht die Methylenchloridphase mit Wasser, trocknet sie und
engt sie im Vakuum ein. Der Rückstand wird aus Diisopropyläther umkristallisiert und man erhält 6,2 g
3/?-Acetoxy-5,15-pregnadien-17«,20£-diol vom
Schmelzpunkt 168,5- 17O0C.
6,0 g S^-Acetoxy-S.lS-pregnadien-^a^OI-diol werden
in 12OmI absolutem Äther und 120 ml absolutem Äthylenglykoldimethyläther mit 9,7 ml Methylenjodid
und 12 g Zink-Kupfer vier Stunden lang unter Rückfluß erhitzt Dann filtriert man vom anorganischen Material
ab und wäscht dieses mit Methylenchlorid aus. Die organische Phase wird mit Ammoniumchloridlösung
und Wasser gewaschen, getrocknet und im Vakuum eingeengt Der Rückstand wird aus Diisopropyläther
umkristallisiert und man erhält 4,6 g 3/?-Acetoxy-15«,16<x-methylen-5-pregnen-17<x£0|-diol
vom
Schmelzpunkt 182-2020C
3,0 g S/J-Acetoxy-lSfltjieA-methylen-S-pregnen-
17a£0f-diol werden in 150 ml Aceton und 3,75 ml
Chromschwefelsäure (hergestellt aus 26,7 g Chromtrioxyd und 23 ml konzentrierter Schwefelsäure und mit
Wasser verdünnt auf 100 ml) versetzt und fünfzehn Minuten lang bei O0C gerührt Dann trägt man das
Reaktionsgemisch in Eiswasser ein, saugt den ausgefal-
lenen Niederschlag ab, wäscht ihn unds und trocknet ihn.
Das Rohprodukt wird über eine Kieselsäure Chromatographien, aus Diisopropyläther umkristallisiert und man
erhält 1,2 g 3/?-Acetoxy-15a,16«-methylen-5-androsten-17-on
vom Schmelzpunkt 153 - 154°C.
1,1 g Sjü-Acetoxy-lSociea-methylen-S-androsten-17-on
werden mit 22 ml Methanol, 2,2 ml Wasser und 1,1 g Kaliumcarbonat versetzt und eine Stunde lang
unter Rückfluß erhitzt. Dann neutralisiert man die Mischung mit Essigsäure, trägt sie in Eiswasser ein,
saugt den Niederschlag ab, wäscht ihn mit Wasser und trocknet ihn. Man erhält 980 mg 3/J-Hydroxy-15«,16amethy!en-5-androsten-17-on
als Rohprodukt.
900 mg 3)9-Hydroxy-15a,16«-methyIen-5-androsten-17-on
Rohprodukt werden mit 45 ml absolutem Toluol, 1,8 ml Cyclohexanon und einer Lösung von 180 mg
Aluminiumisopropylat in 2 ml absolutem Toluol versetzt und die Reaktionsmischung fünfundvierzig Minuten
lang erhitzt, so daß sie langsam abdestilliert. Anschließend verdünnt man das Reaktionsgemisch mit
Benzol, wäscht die organische Phase mit verdünnter Schwefelsäure und Wasser und entfernt die Lösungsmittel
mittels Wasserdampfdestillation. Der ausgefallene Niederschlag wird abgesaugt, getrocknet und aus
Diisopropyläther umkristallisiert. Man erhält 720 mg 15«,16«-Methylen-4-androsten-3,17-dion vom Schmelzpunkt
191 -1940C.
Die nachfolgenden Beispiele dienen zur Erläuterung des erfindungsgemäßen Verfahrens.
700mg 15a,16a-Methylen-4-androsten-3,17-dion werden
mit 50 ml Tetrahydrofuran und 2,75 mg Lithium-tritertiärbutoxyalanat versetzt und eine Stunde lang bei
Raumtemperatur gerührt. Dann gießt man das Reaktionsgemisch in schwach mineralsaures Eiswasser,
extrahiert mit Methylenchlor'id, wäscht die Methylenchloridphase mit Wasser, trocknet sie, engt sie im
Vakuum ein und erhält 690 mg 15«,16«-Methylen-4-androsten-Sf^/J-diol
als Rohprodukt.
690 mg 15Ä,16a-Methylen-4-androsten-3|,17^-diol
werden mit 35 ml absolutem Dioxan und 690 mg Dichlor-dicyanobenzochinon versetzt und sechszehn
Stunden bei Raumtemperatur aufbewahrt. Dann gießt man das Reaktionsgemisch in gesättigte Natriumhydrogencarbonatlösung,
extrahiert mit Chloroform, wäscht die Chloroformphase mit Wasser, engt sie ein und erhält
das 17/?-Hydroxy-15«,16a-methylen-4-androsten-3-on
als Rohprodukt. Schmelzpunkt 198,5-202° C (aus Diisopropyläther).
500 mg UjS-Hydroxy-lSflc.ieot-methylen^-androsten-3-on
werden mit 2 ml absolutem Pyridin und 1 ml Essigsäureanhydrid versetzt und achtzehn Stunden lang
bei Raumtemperatur aufbewahrt Dann gießt man das Reaktionsgemisch in Eiswasser, saugt den Niederschlag
ab, wäscht ihn mit Wasser, trocknet ihn und kristallisiert ihn aus Diisopropyläther um. Man erhält 360 mg
17/?-Acetoxy-15«,16«-methylen-4-androsten-3-on vom
Schmelzpunkt 1804-182° C.
350 mg njJ-Hydroxy-lSoclÖÄ-methylen^-androsten-3-on
werden mit 1,4 ml absolutem Pyridin und 0,7 ml Propionsäureanhydrid versetzt und zwei Tage lang bei
Raumtemperatur stehengelassen. Dann gießt man das Reaktionsgemisch in Eiswasser, saugt den Niederschlag
ab, wäscht ihn mit Wasser, trocknet ihn und erhält 370 mg 17/?-Propionyloxy-15«,16(x-methylen-4-androsten-3-on.
Schmelzpunkt 121-122°C (aus Hexan).
-, 470 mg ^jJ-Hydroxy-lSa.löix-methylen^-androsten-3-on
werden mit 2 ml absolutem Pyridin und 1 ml önanthsäureanhydrid versetzt und 90 Minuten lang auf
1250C erhitzt. Dann gießt man das Reaktionsgemisch in
Wasser und entfernt das Lösungsmittel durch Wasser-Ki
dampfdestillation. Dann extrahiert man die wäßrige Phase mit Methylenchlorid, trocknet die Methylenchloridphase,
engt sie im Vakuum ein und erhält 510 mg 17j3-Heptanoyloxy-1 5λ,1 6oc-methylen-4-androsten-3-on
als Öl.
B e i s piel 4
400 mg 17]3-Hydroxy-15«,16«-methylen-4-androsten-3-on
werden in 2 ml absolutem Pyridin, 1 ml Caprinsäurechlorid und 2 ml absolutem Benzol gelöst und zwanzig
Stunden lang bei 5°C aufbewahrt. Nach Aufarbeitung des Reaktionsgemisches, wie in Beispiel 3 beschrieben,
erhält man 450 mg ^jS-Decanoyloxy-lSa.löa-methylen-4-androsten-3-on
als öl.
300 mg 17/2-Hydroxy-15«,16a-methylen-4-androsten-3-on
werden mit 1,5 ml absolutem Pyridin und 0,75 ml Cyclopentylpropionsäureanhydrid versetzt und drei
jo Stunden lang auf 125° C erhitzt. Nach Aufarbeitung des
Reaktionsgemisches, wie in Beispiel 3 beschrieben, erhält man 320 mg 17/?-(3'-Cyclopentylpropionyloxy)-
! 5x,\ 6a-methylen-4-androsten-3-on.
1,0 g 3/?-Acetoxy-15a,16a-methylen-5-androsten-17-on
werden in 60 ml absolutem Benzol gelöst und in eine Grignard-Lösung (hergestellt aus 1 g Magnesiumspänen,
2,97 ml Methyijodid und 40 ml absolutem Äther) eingetragen und vier Stunden lang bei Raumtemperatur
gerührt. Dann versetzt man das Reaktionsgemisch mit gesättigter Ammoniumchloridlösung trennt die wäßrige
4-, Phase ab und extrahiert sie mit Äther. Die vereinigten
organischen Phasen werden mit Wasser gewaschen, getrocknet und eingeengt Man erhält 950 mg 17a-Methyl-15a,16a-methylen-5-androsten-3j3,17j3-diol.
900 mg 17a-MethyI-15a,l 6a-methylen-5-androsten-
5(i 3j3,17|3-dio! werden mit 45 ml absolutem Toluol, 1,8 ml
Cyclohexanon und einer Lösung von 180 mg Aluminiumisopropylat in 2 ml absolutem Toluol versetzt und
fünfundvierzig Minuten lang erhitzt so daß das Lösungsmittel langsam abdestilliert Dann verdünnt
man das Reaktionsgemisch mit Benzol, wäscht die organischen Phasen mit verdünnter Schwefelsäure und
Wasser und entfernt die Lösungsmittel durch Wasserdampfdestillation. Dann saugt man den ausgefallenen
Niederschlag ab, wäscht ihn mit Wasser, trocknet ihn
bo und erhält 800 mg 17/J-Hydroxy-17«-methyl-15ix,16«-
methylen-4-androsten-3-on. Schmelzpunkt 169 —171 ° C
(aus Diisopropyläther).
In eine auf 0°C gekühlte Grignard-Lösung (hergestellt aus 1,0 g Magnesiumspänen, 3,25 ml Äthylbromid
und 15 ml absolutem Tetrahydrofuran) wird Acetylen eingeleitet. Dann versetzt man diese Lösung tropfenweise
mit einer Lösung von 2 g 3/?-Acetoxy-15«,16«-
methylen-5-androsten-17-on in 40 ml absolutem Tetrahydrofuran
und rührt das Gemisch anschließend 5 Stunden lang bei Raumtemperatur. Nach Aufarbeitung
des Reaktionsgemisches, wie in Beispiel 6 beschrieben, erhält man 1,9 g 17«-Äthinyl-15«,16ai-methylen-5-androsten-3j3,17j3-diol.
900 mg 17«-Äthinyl-15a, 1 6«-methylen-5-androsten-
3/3,17j3-diol werden, wie in Beispiel 6 beschrieben, mit
Cyclohexanon und Aluminiumisopropylat oxydiert. Nach Aufarbeitung des Reaktionsgemisches, wie in
Beispiel 6 beschrieben, und Chromatographie des erhaltenen Rohproduktes über eine Kieselgelsäure
erhält man 600 mg 17)3-Hydroxy-17a-äthinyl-15(X,
16(%-methylen-4-androsten-3-on. Schmelzpunkt
214,5 - 216,5° C (aus Diisopropyläther).
900 mg 17«-Äthinyl-15<x,16«-methylen-5-androsten-3/?,17j9-diol
werden mit 150 ml thiophenfreiem Benzol und 900 mg Palladium-Katalysator nach Lindlar mit
2-Äquivalenten Wasserstoff hydriert. Dann filtriert man den Katalysator ab, engt die Lösung zur Trockne ein
und erhält das 17<x-Äthyl-15iX,16«-methylen-5-androsten-3j9,17j3-diol.
ίο Das erhaltene 17*-Äthyl-15«,16«-methylen-5-androsten-3/J,17|3-diol
wird, wie in Beispiel 6 beschrieben, mit Cyclohexanon und Aluminiumisopropylat oxydiert.
Nach Aufarbeitung des Reaktionsgemisches, wie in Beispiel 6 beschrieben, und Chromatographie
is des erhaltenen Rohproduktes über eine Kieselgelsäure
erhält man 520 mg 17^-Hydroxy-17a-äthyl-15a,16Ä-methylen-4-androsten-3-on.
Schmelzpunkt 186,5- 188° C (aus Diisopropyläther).
Claims (7)
1. 15a,16a-Methylensteroide der allgemeinen Formel I
(ϊ)
lü
15
worin Ri ein Wasserstoffatom oder einen gesättigten oder ungesättigten, niederen Alkylrest und R2 ein
Wasserstoffatom oder eine Acylgruppe bedeuten.
2. 17j3-Hydroxy-1 5«,1 6«-methyIen-4-androsten-3-on.
3. 17ß- Acetoxy-1 5λ,1 6<x-methy len-4-androsten-3-on.
4. Arzneimittel auf Basis von Wirkstoffen gemäß r, Anspruch 1 bis 3.
5. Verfahren zur Herstellung von 15a,16«-Methylen-steroiden
der allgemeinen Formel I
(D
worin Ri ein Wasserstoffatom oder einen gesättigten
oder ungesättigten niederen Alkylrest und R2 ein Wasserstoffatom oder eine Acylgruppe bedeuten,
dadurch gekennzeichnet, daß man die 3-Hydroxygruppe einer Verbindung der allgemeinen Formel H
OR,
ι/ \
R,
CH,
. C5
HO
V1,
worin Ri und R2 die gleiche Bedeutung wie in Formel
! besitzen und mi
C4 Cs —C. die liriipnieriiniiiMi
C4 C,- C, (Hler C; (\ C1,
C4 C,- C, (Hler C; (\ C1,
darstellt, oxydiert, sowie jrov.ut^ Herilalls eine freie
6. Verfahren zur Herstellung von 15Ä,16«-Methylensteroiden
der allgemeinen Formel Ia
(Ia)
worin Ri' einen gesättigten oder ungesättigten niederen Alkylrest und R2 Wasserstoff oder einen
Acylrest bedeuten, dadurch gekennzeichnet, daß man auf ein 3/?-Acyloxy-15«,16oi-methyIen-4-androsten-17-on
eine Metallalkylverbindung, deren Alkylgruppe gesättigt oder ungesättigt sein kann,
einwirken läßt, gewünschtenfalls eine vorhandene 17a-Alkinylgruppe hydriert, die 3-Hydroxygruppe
der so gebildeten Verbindungen der allgemeinen Formel Ha
CH,
(Ha)
HO
in der Ri' die gleiche Bedeutung wie in Formel la besitzt, oxydiert, sowie gewünschtenfails eine freie
17«-HydnDxygruppe verestert.
7. Verfahren zur Herstellung von 15«,16a-Methylensteroiden
der allgemeinen Formel Ib
OR2
CH,
(Ib)
worin R2 ein Wasserstoffatom oder einen Acylrest
bedeutet, dadurch gekennzeichnet,daß man 15a, 1 6λ-Methylen-4-androsten-3,17-dion
mit komplexen Metallhydriden reduziert, die 3-Hydroxygruppe der so gebildeten Verb ndung der allgemeinen Formel Hb
OH
CH,
(Nb)
Hü
oxydiert, sowie gewünschentalls die Ireie 17/i-Hydroxygruppe
\ erestert.
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