DE1220415B - Verfahren zur Herstellung von 19-niedrig-Alkylverbindungen der Androstanreihe - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von 19-niedrig-Alkylverbindungen der AndrostanreiheInfo
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- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07J—STEROIDS
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. Cl.:
C07c
Deutsche KL: 12 ο-25/04
Nummer: 1220415
Aktenzeichen: S 86169IV b/12 ο
Anmeldetag: 15. Mi 1963
Auslegetag: 7. Juli 1966
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von 19-niedrig-Alkyl-zl5-androsten-3jS-ol-derivaten
der allgemeinen Formel
Verfahren zur Herstellung von 19-niedrig-Alkylverbindungen der Androstanreihe
in welcher R Wasserstoff oder den Rest einer Kohlenwasserstoffcarbonsäure
mit weniger als 12 C-Atomen und X einen niedrigen Alkylrest bedeutet.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß man nach an sich bekannten
Methoden /l5-Androsten-3^,19-diol- 17-on-3-acetat
mit Äthylenglykol ketalisiert, das erhaltene 17-Äthylenketal mit Chromtrioxyd in Pyridin oxydiert, das
erhaltene 17-Cycloäthylendioxy-zl 5-androsten-3/?-ol-19-al-3-acetat
verseift, den freien 3-Alkohol mit Dihydropyran in einem inerten Lösungsmittel und in
Anwesenheit eines Säurekatalysators umsetzt, das erhaltene S-Tetrahydropyranyloxy-n-cycloäthylendioxy-/l5-androsten-19-al
mit einem niedrigen Alkylmagnesiumhalogenid behandelt, die erhaltene 19-niedrig-Alkyl-19-hydroxyverbindung
mit Chromtrioxyd in Pyridin oxydiert, das erhaltene 3-Tetrahydropyranyloxy -17 - cycloäthylendioxy -19 - niedrig - alkyl-
<d5-androsten-19-on nach Wolff— Kishnerzur
Eliminierung der 19-Ketogruppe behandelt, anschließend
die 3-Tetrahydropyranyloxy- und 17-Cycloäthylendioxy-Schutzgruppe
durch Säurebehandlung Anmelder:
Vertreter:
und Dr. V. Schmied-Kowarzik, Patentanwälte,
hydrolysiert und gegebenenfalls die freie 3/3-Hydroxyverbindung
mit einer Kohlenwasserstoffcarbonsäure mit weniger als 12 C-Atomen verestert.
Die erfindungsgemäß herstellbaren Verbindungen haben anabolisch-androgene Eigenschaften und wirken
der Bildung von gonadotrophen Hormonen der Hypophyse und ACTH entgegen. Außerdem besitzen
sie eine antiöstrogene Wirkung und senken den Cholesterinspiegel im Blut, der Leber und der
Nebenniere. Sie sind außerdem zur Geburtenregelung und für psychotische Behandlungen sehr geeignet und
wirken appetitanregend.
Die neuen Verbindungen werden nach dem nachstehend dargestellten Verfahren hergestellt:
AcO
AcO
609 588/436
ο ο.
IV Ac0 W III
O O
VIII
Ac = COCH3, X = niedriger Alkylrest, R = H oder
ein Kohlenwasserstqffcarbonsäurerest mit weniger als 12 C-Atomen.
Bei der Durchführung des oben beschriebenen Verfahrens wird die Ausgangsverbindung zJ5-Androsten-3/S,19-diol-17-on-3-acetat
(I) mit Äthylenglykol in Anwesenheit von p-Toluolsulfonsäure in
einem inerten Lösungsmittel, wie Benzol, behandelt, wobei n-Cycloäthylendioxy-zlS-androsten-S/S.li^-diol-3-acetat
(II) erhalten wird, das nach Oxydation mit einem neutralen oder leicht basischen Reagenz, wie
Chromtrioxyd in Pyridin, 17-Cycloäthylendioxyzl5-androsten-3£-ol-19-al-3-acetat
(III) ergibt.
Das zuletzt genannte Acetat wird in üblicher Weise mit einer Base zu dem entsprechenden freien 3/?-Alkohol
verseift, der nach der Behandlung mit Dihydropyran in Anwesenheit von p-Toluolsulfonsäure in
einem inerten Lösungsmittel, wie Benzol, unter wasserfreien Bedingungen den 3-Tetrahydropyranyläther
von lV-Cycloäthylendioxy-z^-androsten-S/S-ol-19-al
(IV) ergibt.
Die zuletzt genannte Verbindung ergibt nach Behandlung mit einem niedrigen Alkylmagnesiumhalogenid,
wie Methyl- oder Äthylmagnesiumbromid, in einem gegenüber den Reaktionsteilnehmern inerten
Lösungsmittel, wie Benzol, die entsprechende 19-niedrig-Alkyl-19-hydroxyverbindung
(V), die nach Oxydation mit Chromtrioxyd in Pyridin zu dem Tetra-
hydropyranyläther des entsprechenden 17-Cycloäthylen-dioxy-19-niedrig-Alkyl-zl5-androsten-3/3-ol-19-ons
(VI) führt. Die 19-Ketogruppe der zuletzt genannten Verbindung wird nach dem bekannten
Wolff—Kishner-Verfahren entfernt und somit der
3 - Tetrahydropyranyläther der entsprechenden 17-Cycloäthylendioxy-19-niedrig-Alkyl-zI5-androsten-3ß-ol-Verbindung
(VII), die nach der Säurebehandlung das entsprechende 19-niedrig-Alkyl-zl5-androsten-3,8-ol-17-on
(VIII) ergibt.
Die erfindungsgemäß herstellbaren 3/?-Hydroxyverbindungen
werden gegebenenfalls normalerweise in Pyridin mit einem Acylierungsmittel, beispielsweise
einem Anhydrid oder einem Acylchlorid, das von einer Kohlenwasserstoffcarbonsäure der vorstehend
beschriebenen Art abgeleitet ist, verestert. Das nachfolgende Beispiel erläutert die vorliegende
Erfindung.
Eine Mischung aus 10 g z)5-Androsten-3/J,19-diol-17
- on - 3 - acetat (hergestellt gemäß USA.-Patent 3 065 228), 250 ecm trockenem Benzol, 50 ecm
Äthylenglykol und 500 mg p-Toluolsulfonsäuremonohydrat
wurde 16 Stunden unter Verwendung eines Wasserabscheiders zum Rückfluß erhitzt. Hierauf
wurde sie mit einer Natriumbicarbonatlösung und Wasser gewaschen und anschließend getrocknet und
zur Trockne eingedampft. Die Umkristallisation aus Aceton—Hexan ergab 17-Cycloäthylendioxy-zl5-androsten-3,S,19-diol-3-acetat;
F. = 143 bis 144°C; [a]B = -84° (CHCl3).
Eine Lösung aus 6 g des zuletzt genannten Steroids in 120 ecm Pyridin wurde zu einer Mischung aus 6 g
Chromsäuretrioxyd in 120 ecm Pyridin zugegeben. Die Reaktionsmischung wurde über Nacht auf
Zimmertemperatur gehalten, mit Äthylacetat verdünnt, durch Diatomeenerde (bekannt unter dem
Handelsnamen Celit) filtriert und das Filtrat gut mit Wasser gewaschen, getrocknet und zur Trockne eingedampft.
Die Umkristallisation aus Aceton— Hexan ergab 17-Cycloäthylendioxy-zl5-androsten-3(3-ol-19-al-3-acetat;
F. 159 bis 169°C (Zersetzung); [a]o = -261° (CHCl3).
2 g des zuletzt genannten Acetats wurden in 50 ecm Methanol gelöst und mit 5 ecm einer 4%igen
wäßrigen Lösung von Kaliumhydroxyd behandelt; die Reaktionsmischung wurde 1 Stunde unter einer
Stickstoffatmosphäre bei 00C gerührt, worauf sie mit Essigsäure neutralisiert und das Methanol unter vermindertem
Druck abdestilliert wurde. Der Rückstand wurde mit Wasser verrieben und der Feststoff gesammelt,
mit Wasser gewaschen, getrocknet und aus Äthylacetat—Methanol umkristallisiert, um 17-Cycloäthylendioxy-/l5-androsten-3j9-ol-19-al
herzustellen.
2 ecm Dihydropyran wurden zu einer Lösung aus 1 g 17-Cycloäthylendioxy-zl5-androsten-3jS-ol-19-al in
15 ecm Benzol zugegeben, und zur Entfernung von Feuchtigkeit wurde etwa 1 ecm abdestilliert. Der gekühlten
Lösung wurden 0,4 g p-Toluolsulfonsäure
zugegeben, worauf die Lösung 4 Tage bei Zimmertemperatur stehengelassen wurde. Die Lösung wurde
mit Natriumcarbonat und Wasser gewaschen, getrocknet und eingedampft und der Rückstand an 15 g
neutraler Tonerde chromatographiert. Die Umkristallisation der mit Hexan—Benzol (50 : 50) eluierten
Fraktionen aus Pentan—Aceton ergab den 3-Tetrahydropyranyläther von 17-Cycloäthylendioxyzl5-androsten-3/3-ol-19-al.
Eine Lösung aus 5 g des 3-Tetrahydropyranyläthers von 17-Cycloäthylendioxy-zl5-androsten-3ß-ol-19-al
in 250 ecm thiophenfreienr Benzol wurde mit 27,5 ecm 4 n-Methylmagnesiumbromid in Äther behandelt
und die Mischung unter Ausschluß von Feuchtigkeit 3 Stunden zum Rückfluß erhitzt. Die
gekühlte Mischung wurde vorsichtig mit überschüssiger wäßriger Ammoniumchloridlösung behandelt
und das Produkt durch Extraktion von Äthylacetat isoliert. Der Extrakt wurde mit Wasser gewaschen,
über wasserfreiem Natriumsulfat getrocknet und zur Trockne eingedampft.
Die Umkristallisation aus Methylenchlorid—Hexan
ergab den 3-Tetrahydropyranyläther von 17-Cycloäthylendioxy-19-methyl-zl5-androsten-3ß,19-diol.
Eine Lösung aus 6 g des 3-Tetrahydropyranyläthers
von 17-Cycloäthylendioxy- 19-methyl-zl5-androsten-3^,19-diol
in 120 ecm Pyridin wurde zu einer Mischung aus 6 g Chromsäuretrioxyd in 120 ecm Pyridin
zugegeben. Die Reaktionsmischung wurde über Nacht auf Zimmertemperatur gehalten. Hierauf wurde sie
mit Äthylacetat verdünnt, durch »Celit« filtriert und das Filtrat gut mit Wasser gewaschen, worauf es
getrocknet und zur Trockne eingedampft wurde. Die Umkristallisation aus Aceton—Hexan ergab den
3 - Tetrahydropyranyläther von 17 - Cycloäthylendioxy-19-methyl-J5-androsten-3/?-ol-19-on.
Eine Mischung aus 1 g des 3-Tetrahydropyranyläthers von 17-Cycloäthylendioxy-19-methyl-zl5-androsten-3ß-ol-19-on,
2 ecm Hydrazinhydrat, 1,2 g Kaliumhydroxyd, 1,2 ecm Wasser und 1,2 ecm Diäthylenglykol
wurde 45 Minuten unter Rückfluß erhitzt. Hierauf wurde sie in einem offenen Kolben
so lange erhitzt, bis die Temperatur der Reaktionsmischung 2000C erreichte, worauf ein Rückflußkühler angeschlossen und das Erhitzen unter Rückfluß
für weitere 2 Stunden fortgesetzt wurde. Die Lösung wurde gekühlt, Wasser zugegeben und das
Produkt durch Extraktion mit Äther isoliert. Die Umkristallisation des Rückstandes, der nach dem
Eindampfen des Lösungsmittels erhalten worden war, aus Aceton—Hexan ergab den 3-Tetrahydropyranyläther
von n-Cycloäthylendioxy-W-methyl-zJS-androsten-3ß-ol.
Eine Lösung aus 1 g des 3-Tetrahydropyranyläthers von H-Cycloäthylendioxy-^-methyl-zlä-androsten-3;S-ol
in 30 ecm Essigsäure wurden 0,5 ecm n-Chlorwasserstoffsäure zugegeben. Nach 5 Stunden
bei Zimmertemperatur wurde Eiswasser zugegeben und das Produkt mit Methylenchlorid extrahiert. Der
Extrakt wurde neutral gewaschen, über wasserfreiem Natriumsulfat getrocknet und zur Trockne eingedampft.
Die Umkristallisation aus Aceton—Hexan ergab 19-Methykd5-androsten-3/3-ol-17-on; F. = 142
bis 145°C; [a]D = -28° (CHCl3).
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung von 19-niedrig-Alkylverbindungen der Androstanreihe der allgemeinen Formelin der R Wasserstoff oder den Rest einer Kohlenwasserstoffcarbonsäure mit 1 bis 12 C-Atomen und X einen niedrigen Alkylrest bedeutet, dadurch gekennzeichnet, daß man nach an sich bekannten Methoden zJ5-Androsten-3/i,19-diol-17-on-3-acetat mit Äthylenglykol ketalisiert, das erhaltene 17-Äthylenketal mit Chromtrioxyd in Pyridin oxydiert, das erhaltene 17-Cycloäthylendioxy-/l5-androsten-3ß-ol-19-al-3-acetat verseift, den freien 3-Alkohol mit Dihydropyran in einem inerten Lösungsmittel und in Anwesenheit eines Säurekatalysators umsetzt, das erhaltene 3 - Tetrahydropyranyloxy -17 - cycloäthylendioxy-J5-androsten-19-al mit einem niedrigen Alkylmagnesiumhalogenid behandelt, die erhaltene 19 - niedrig - Alkyl - 19 - hydroxyyerbindung mit Chromtrioxyd in Pyridin oxydiert, das erhaltene 3 - Tetrahydropyranyloxy -17 - cycloäthylendioxy-19-niedrig-alkyl-zd 5-androsten-l 9-on nach Wolff— Kishner zur Eliminierung der 19-Ketogruppe behandelt, anschließend die 3-Tetrahydropyranyloxy- und 17-Cycloäthylendioxy-Schutzgruppe durch Säurebehandlung hydrolysiert und gegebenenfalls die freie 3jS-Hydroxyverbindung mit einer Kohlenwasserstoffcarbonsäure mit weniger als 12 C-Atomen verestert.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DES86169A DE1220415B (de) | 1963-07-15 | 1963-07-15 | Verfahren zur Herstellung von 19-niedrig-Alkylverbindungen der Androstanreihe |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DES86169A DE1220415B (de) | 1963-07-15 | 1963-07-15 | Verfahren zur Herstellung von 19-niedrig-Alkylverbindungen der Androstanreihe |
Publications (1)
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DE1220415B true DE1220415B (de) | 1966-07-07 |
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Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DES86169A Pending DE1220415B (de) | 1963-07-15 | 1963-07-15 | Verfahren zur Herstellung von 19-niedrig-Alkylverbindungen der Androstanreihe |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE1220415B (de) |
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1963
- 1963-07-15 DE DES86169A patent/DE1220415B/de active Pending
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