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Abstimmvorrichtung für Rundfunk- oder Fernsehempfänger Die Erfindung
betrifft eine Abstimmvorrichtung für Rundfunk-oder Fernsehempfänger mit wahlweiser,
mittels Bedienungsknopf erfolgender kontinuierlicher Abstimmung oder einstellbarer
Festabstimmung (Speicherung von Festsendern), mittels Drucktasten oder -Knöpfen,
die bei der jeweiligen Festabstimmung über Schieber und Steuerscheiben sprunghaft
auf dasselbe Abstimmorgan wie der Bedienungsknopf zur kontinuierlichen Abstimmung
einwirken und bei welcher bei der wählbaren (Neu) Einstellung der Festabstimmung
(wählbaren Speicherung) eine Entkupplung der Steuerscheiben erfolgt und der Bedienungsknopf
der kontinuierlichen Abstimmung betätigt wird.
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Neben der elektronischen Festsendereinstellung wird häufig die mechanische
angewendet. Sie ist billiger und kann für alle Wellenbereiche verwendet werden.
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Es ist bekannt, eine mechanische, wahlweise kontinuierliche oder einstellbare
feste Frequenzabstimmung vorzunehmen.
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Auch ist es bekannt (Deutsche Patentschrift 966 873, 2pa4/70) die
für die Hauptabstimmung vorgesehene Welle des Abstimmdrehknopfes für die Nachstimmung
der mittels Drucktasten einschaltbaren festabgestimmten Frequenzen mitzubenutzen.
Hierbei ist jedoch für jede einzelne Drucktaste je eine Kupplung erforderlich.
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Shnlich verhält es sich bei anderen bekannten Abstimmvorrichtungen
für Rundfunkgeräte, bei denen die Abstimmung wahlweise stetig mittels eines Drehknopfes
oder sprungweise mittels Tasten und zugehörigen einstellbaren Steuerscheiben erfolgt.
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(Vergleiche zum Beispiel Deutsche Patentschriften 863 108 und 945
041, 21a4/70). Bei diesen bekannten Anordnungen ist eine Kupplung vorgesehen, die
bei Betätigung der Festabstimmung eine Entkupplung zwischen deren Abstimmwelle und
dem Abstimmorgan bewirkt. Auferdem sind für die Neueinstellung der die Festabstimmung
bewirkenden Einstellglieder wiederum je eine weitere Kupplung zwischen den Steuerscheiben
und den Einstellgliedern erforderlich, die je durch Herausziehen der entsprechenden
Drucktaste entriegelt werden.
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Es sind weitere Ausführungsbeispiele mechanischer Einstellprinzipien
bekannt, bei denen mittels verstellbarem Segment die Stellung einer Wippe abgefühlt,
diese durch Tastendruck oder -zug fixiert und durch Tastendruck beliebig oft wieder
eingestellt werden kann.
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Bei diesem Verfahren muß gleichfalls jedem Festsender eine Taste mit
der entsprechenden aufwendigen Kupplungsmechanik zugeordnet werden. Die Taste selbst
hat einen großen Hub auszuführen und ist in Nehrfachausführung stylistisch schwer
unterzubringen. Auch läßt dieses Speicherprinzip nur einen Wippenschwenkbereich
von ca. 600 zu, so daß bei C-Abstimmung (Drehko) eine dreifache überhöhte Übersetzung
mit all ihren Nachteilen (dreifache Toleranz) notwendig wird. Der C-Abstimmung muß
aber wiederum der Vorzug gegeben werden, da sie für alle Wellenbereiche bei Festsenderabstimmung
die günstigste ist.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, neben der kontinuierlichen
Abstimmung eine Speicherung zu erreichen und -zum Beispiel durch Knopfdruck oder
-zug- beliebig oft wieder einstellen zu können, ohne daß die vorgenannten Nachteile
auftreten.
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Die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerscheiben als
ein mit dem von dem Bedienungsknopf für die kontinuierliche
Abstimmung
betätigbaren Abstimmorgan kuppelbarer, unter Federdruck stehender Herzkurvenscheibensatz
ausgebildet sind, gegen dessen Herzkurven mittels eines Druckknopfes oder einer
Drucktaste wählbar, ein (Gabel)-Schieber fahrbar ist, durch den im eingekuppelten
Zustand des Herzkurvenscheibensatzes die jeweilig angefahrene Herzkurve zusammen
mit dem Abstimmorgan in die Grundstellung (Speicherstellung) läuft, während im ausgekuppelten
Zustand das Abstimmorgan stehen bleibt, und die angesteuerte Herzkurve in die Grundstellung
allein läuft.
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Gemäß einer weiteren Ausbildung der Erfindung erfolgt die stetige
Abstimmung des Abstimmorganes durch Drehung des Bedienungsknopfes beziehungsweise
der mit diesem vorzugsweise über Ritzel und Zahnrad verbundenen Achse, und die Betätigung
der Kupplung des Herzkurvenscheibensatzes durch eine axiale Bewegung desselben Bedienungsknopfes
beziehungsweise derselben Achse Eine andere Ausführung der Erfindung ist dadurch
genzeichnet, daß durch Drehung des Betätigungsorganes (Druckknopf oder Taste) der
einstellbaren Festabstimmung ein Etagenschieber vorzugsweise mittels einer Gewindespindel
wahlweise auf jede der Herzkurven einstellbar ist und durch Axialbewegung (Druckbetätigung)
des Druckknopfes beziehungsweise der Drucktaste ein Gabelschieber über die Welle
des Druckknopfes (beziehungsweise -tastenmechanik) und vorzungsweise einen Winkelhebel
gegen die betreffende Herzkurve gefUhrt wird.
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Die Erfindung hat folgende Vorteile.
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Die Kombination Herzkurve - Gabelschieber läßt 1500 Schwenkwinkel
zu. Herz- und Gegenkurve haben in Grundstellung (Speicherstellung) stets die günstigste
Lage und gewähren eine gUnstige Wiederholgenauigkeit. Der gesamte Kurvensatz wird
nur durch eine Kupplung gesteuert. Der Herzkurvenscheibensatz kann direkt auf die
Rotorwelle aufgebaut werden. Senderauswahl und Einstellung werden durch einen Bedienungsknopf
betätigt.
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Es ist eine Speicherung auf allen Wellenbereichen möglich.
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Das Abstimmsystem ist zugleich auch Speichersystem. Das Aggregat ist
wirtschaftlich beziehungsweise kostengünstig herstellbar.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt
und ist im folgenden näher erläutert. Es zeigen Figur 1 in schematischer Form eine
Seitenansicht, teilweise im Schnitt, einer erfindungsgemäßen Abstimmvorrichtung,
Figur 2 eine Einzelheit zu Figur 1.
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Auf der Achse 1 eines Drehkondensators sind entsprechend der gewünschten
Zahl der fest einzustellenden Senderfrequenzen, Herzkurvenscheiben 2 leicht drehbar
aufgeschoben. Zwischen diese Herzkurvenscheiben 2 sind formschlüssig mit der Drehkondensatorachse
1 verbundene Kupplungsscheiben 3 eingelegt. Der Herzkurvensatz der Herzkurvenscheiben
2 steht über einen Druckring 4 unter der Wirkung der Federkraft von Tellerfedern
5. Der Druckring 4 kann durch Betätigung eines Bedienungsknopfes 8, zum Beispiel
durch Druck auf diesen Knopf, über einen Hebel 7 und einen Bolzen 6 angehoben werden.
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An dem freien Ende der zu dem Bedienungsknopf 8 gehörenden Achse ist
ein Ritzel 9 vorgesehen, das nach Figur 1 mit einem auf der Drehkondensatorachse
1 angebrachten Zahnrad 10 in Eingriff gebracht ist. Wird daher der Bedienungsknopf
8 gedreht, so dient er über Ritzel 9 und Zahnrad 10 als Antrieb des Drehkondensators,
das heißt, zur stetigen Abstimmung.
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Ferner ist ein zweiter Bedienungsknopf, Knopf 11, vorgesehen, der
gleichfalls sowohl axial bewegbar (zum Beispiel zur Druckknopfbetätigung), als auch
drehbar ausgebildet ist. Er ist mit einer Welle 12 verbunden, die an ihrem, dem
Bedienungsknopf 11 abge wandten Ende eine Gewindespindel 13 aufweist, die mit dem
entsprechenden
Gewinde eines Etagenschiebers 14 in Eingriff steht.
Auf dem Etagenschieber 14 ist senkrecht zur Welle 12 beziehungsweise zur Drehachse
1 ein Gabelschieber 15 gelagert. Durch Drehen des Knopfes 11 und somit der Welle
12 kann dieser Gabelschieber 15 einerseits axial und durch Druck auf den Knopf 11
über die Welle 12 und den Winkelhebel 16 andererseits senkrecht zur Welle 12 beziehungsweise
Drehkondensatorachse 1 bewegt werden.
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Soll nun eine im voraus festeingestellte Station unmittelbar eingestellt
werden, so kann durch Drehen des Knopfes 11 über die Gewindespindel 13 der Etagenschieber
14 auf die gewünschte Herzkurve der Herzkurvenscheiben 2 eingestellt werden. Durch
Drücken des Knopfes 11 wird über die Welle 12 und Winkelhebel 16 der Gabelschieber
15 gegen die gegenüberliegende Herzkurve gefahren, die dadurch von den beiden möglichen
gestrichelten Extremstellungen (Figur 2) zur Grundstellung zurückläuft, die Rotorwelle
1 des Drehkondensators dabei mitnimmt und über Ritzel 9 und Seilzug den Zeiger zur
gewünschten Station zieht.
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Soll eine der Ilerzkurvenscheiben 2 zur Speicherung der Festabstimmung
auf einen anderen Sender neu festeingestellt werden, so wird beim Niederdrücken
der Knopfes 11 auch der Bedienungsknopf 8 gedrückt und der Herzkurvenscheibensatz
somit entlastet.
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Die angefahrene Herzkurvenscheibe läuft, von den danebenliegenden
durch die Kupplungsscheibe 3 getrennt, in die Grundstellung ohne jedoch in diesem
Fall die Rotorachse 1 des Drehkondensators mitzunehmen beziehungsweise diesen zu
verstimmen. Der Knopf 8 wird wieder in die Ausgangsstellung gebracht, und somit
die entsprechende Herzkurvenscheibe in der Grundstellung festgeklemmt. Die gegenwärtige
gewünscht (neue) Drehkondensatorstellung beziehungsweise Sendereinstellung ist hierdurch
gespeichert und kann von jeder anderen stetigen oder festen Abstimmung aus durch
Betätigung des Knopfes 11 sprunghaft erreicht werden.
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5 Patent ansprüche 2 Blatt Zeichnungen mit 2 Figuren