DE2037610A1 - Neue alpha-substituierte Benzyl-azole, Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung als Arzneimittel - Google Patents
Neue alpha-substituierte Benzyl-azole, Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung als ArzneimittelInfo
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- C07D249/08—1,2,4-Triazoles; Hydrogenated 1,2,4-triazoles
Description
LE VERKU S E N-Bayerwerk
Patent-Abteilung S /ϊ/ΰϊ
2 8. JUU 1970
Neue 06-substituierte Benzyl-azole, Verfahren zu ihrer
Herstellung und ihre Verwendung als Arzneimittel
Die vorliegende Erfindung betrifft neue ot-substituierte Benzylazole,
Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung als
Arzneimittel, insbesondere als Antimykotika.
Es wurde gefunden, daß die neuen Verbindungen der allgemeinen Formel (I)
A— C — Azol
Y-C-X
ι
B
ι
B
worin
A
A
für einen gegebenenfalls substituierten PhenylrestiOder
für einen Alkyl- oder Cycloalkylrest steht und
B für Wasserstoff, einen Alkyl- oder Cycloalkylrest oder für einen gegebenenfalls substituierten
Arylrest steht und
X für den -OR1-Rest steht,
wobei R einen Alkylrest bedeutet, und
Y für den -0R2-Rest steht,
2
wobei R einen Alkylrest bedeutet, und worin
wobei R einen Alkylrest bedeutet, und worin
X und Y gemeinsam ein Sauerstoffatom oder die -NH,
-N-OH oder die -N-NHCONHg-Gruppe darstellen
können und
Azol für den 1-Imidazolylrest oder für den 1-1,2,4-Triazolylrest
steht,
La A 13 155
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eine ausgezeichnete chemotherapeutsche, insbesondere antimykotische
Wirkung besitzen. Diese Eigenschaften machen die Verwendung der Verbindungen der Formel (I) als Arzneimittel,
insbesondere zur Bekämpfung von Mykosen möglich.
1 2
Alkylreste A1 B, R und R enthalten vorzugsweise 1 - 4, insbesondere
1-3 Kohlenstoffatome, wobei besonders die Methylgruppe genannt sei. Cycloalkylreste A und B enthalten 3 - 6,
vorzugsweise 5 oder 6 Kohlenstoffatome. Der Arylrest B enthält
vorzugsweise 6 oder 10, insbesondere 6 Kohlenstoffatome,
wobei der Phenylrest besonders genannt sei. Der Phenylrest A und der Arylrest B können einen oder mehrere
gleiche oder verschiedene Substituenten enthalten. Als Substituenten
seien Halogenatome (F, Cl, Br und J), vorzugsweise Fluor, Chlor und Brom, niedere Alkylreste mit 1 - 4 Kohlenstoffatomen,
wie z. B. Methyl, Äthyl, Propyl und Butyl, sowie niedere Alkoxy- und Alkylmerkaptoreste mit vorzugsweise 1-4
Kohlenstoffatomen, wie z. B. Methoxy9 Äthoxy, Propoxy, Butoxy,
Methylmercapto* Athylmercapto, Propy!mercapto und Buty!mercapto
genannt.
Die Verbindungen der Formel (I) können sowohl in Form ihrer freien Basen als,auch in Form ihrer Salze mit physiologisch
verträglichen Säuren, insbesondere als Hydrochloride Verwendung finden.
Beispiele derartiger anorganischer und organischer Säuren sind die Halogenwasserstoffsäuren, wie z. B. die Chlorwasserstoffsäure,
Phosphorsäuren, Sulfonsäuren, Mono- und Dicarbonsäuren
und Hydroxycarbonsäuren. Als Beispiel organischer Säuren seien Essigsäure, Weinsäure, Milchsäure, Apfelsäure, Citronensäure,
Salicylsäure und Sorbinsäure genannt. Besonders geeignet ist zur Salzbildung die Chlorwasserstoffsäure.
Bevorzugte Verbindungen sind solche der allgemeinen Formel (Ia) Le A 13 155 - 2 -
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Ia
worin
A1 für den Methylrest oder den gegebenenfalls
durch ein Fluor- oder Ghloratom oder eine Methylgruppe substituierten Phenylrest
steht und
B1 für Wasserstoff, den Methylrest oder den
Phenylrest steht oder
X' und Y1 gemeinsam ein Sauerstoffatom darstellen
oder
X' für die Methoxygruppe steht und Y1 für die Methoxygruppe steht,
sowie deren Salze mit physiologisch verträglichen Säuren, insbesondere
Hydrochloride.
Die neuen α-substituierten Benzyl-azole der allgemeinen Formel
(I) können dadurch erhalten werden, daß man Verbindungen der allgemeinen Formel (II)
Hal II
in welcher
A, B, X und Y die oben angegebene Bedeutung besitzen und Hai für Halogen, vorzugsweise Brom oder Chlor steht,
mit Imidazol oder 1,2,4-Triazol, gegebenenfalls in Gegenwart
eines säurebindenden Mittels umsetzt und im Falle, daß X und Y
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gemeinsam für ein Sauerstoffatom stehen, die erhaltenen Verbindungen
gegebenenfalls mit Hydroxylamin oder Semicarbazid umsetzt.
Verwendet man z, B. Diphenyl-brommethyl-methylketon und Imidazol
als Ausgangsstoffe, so kann der Reaktionsverlauf durch
das folgende FormeIsenema wiedergegeben werden:
- HBr
Die Umsetzung der Halogenverbindungen (II) mit dem Imidazol bzw. 1,2,4-Triazol kann sowohl in Gegenwart als auch in Abwesenheit
von Verdünnungsmitteln ausgeführt werden. Als Verdünnungsmittel werden vorwiegend polare, organische Lösungsmittel,
beispielsweise Acetonitril, Nitromethan, Dimethylformamid und Hexamethylphosphorsäuretriamid, verwendet.
Die erfindungsgemäße Reaktion wird vorzugsweise in Gegenwart eines Überschusses, mindestens jedoch von etwa der stöchiometrisch
erforderlichen Menge eines säurebindenden Mittels durchgeführt. Als säurebindendes Mittel eignet sich ein Überschuß
des eingesetzten Imidazole bzw. Triazole. Weiterhin können alle üblichen Säurebindungsmittel eingesetzt werden.
Hierzu gehören die Erdalkali- und Alkalimetallhydroxide, wie z. B. NaOH, KOH, Ca(OH)2, Alkalimetallalkoholate, wie
z. B. Natriummethylat und Natriumäthylat, Alkalicarbonate,
vor alle, Kaliumcarbonat, aber auch organische Basen, wie z. B. Triäthylamin und Chinolin,
Le A 13 155
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Die Reaktionstemperaturen können in einem größeren Bereich
variiert werden. Im allgemeinen arbeitet man zwischen etwa 20 und 1000G, vorzugsweise zwischen etwa 50 und 850C.
Je Mol der Halogenverbindung (II) werden etwa 1-2 Mol der heterocyclischen Verbindung (Imidazol, Triazol) und beim
Fehlen eines weiteren Säurebinders etwa 2-4 Mol heterocyclische Base Imidazol, Triazol eingesetzt.
Die Herstellung der neuen <%-substituierten Benzyl-azole der
allgemeinen Formel (I) kann auch dadurch erfolgen, daß man <*--Hydroxyketone der allgemeinen Formel (III)
A-C-OH III
in welcher
A, B, X und Y die oben angegebene Bedeutung besitzen,
A, B, X und Y die oben angegebene Bedeutung besitzen,
mit einem Thionylbisazol der allgemeinen Formel (IV)
OS IV
\A.zol
worin
Azol die oben angegebene Bedeutung besitzt,
umsetzt und im Falle, daß X und Y gemeinsam ein Sauerstoffatom
bedeuten, die erhaltenen Verbindungen gegebenenfalls mit Hydroxylamin oder Semicarbazid umsetzt.
Verwendet man z. B. 2-Phenylacetoin und Thionyl-bis-imidazol
als Ausgangsstoffe, so kann der Reaktionsverlauf durch das
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folgende Formelschema wiedergegeben werden:
(-SO2) C6H5 CH
CO^OH ~N CO N
ΛΙΤΤ \ " n-rt
CH5 CH5
Die Umsetzung der bekannten ^-Hydroxyketone (III) mit dem
Thionyl-bis-azolen (IV) erfolgt vorzugsweise in Gegenwart
eines Verdünnungsmittels. Als Verdünnungsmittel werden vorwiegend polare, organische Lösungsmittel, wie z. B. Acetonitril,
Nitromethan und Dimethylformamid, verwendet.
Die Reaktionstemperaturen können in einem größeren Bereich
variiert werden, vorzugsweise arbeitet man zwischen 20 - 1000C,
insbesondere zwischen 50 und 850C.
Die Ausgangsstoffe (III) und (IV) werden vorzugsweise in molaren
Mengen eingesetzt.
Die Isolierung der Reaktionsprodukte aus dem Reaktionsgemisch erfolgt nach üblichen Methoden. Die Verfahrensprodukte sind
feste, kristalline Verbindungen.
Im Falle, daß X und Y in den Reaktionsprodukten gemeinsam ein Sauerstoffatom bedeuten, können diese Reaktionsprodukte nach
bekannten Methoden mit Hydroxylamin oder Semicarbazid umgesetzt werden.
Die als Ausgangsstoffe benötigten Verbindungen (II, III und IV) sind bekannt bzw.. nach bekannten Methoden erhältlich. Die Herstellung
der Halogenverbindungen (II) z. B. ist in J. org. Chem. 19, (1954), 538 beschrieben.
Die Herstellung der als Wirkstoffe verwendbaren neuen Verbindungen
sei an Hand der folgenden Beispiele erläutert:
Le A 13 155 - 6 -
1Q98&6/1829
Zu einer siedenden Lösung von 30 g Imidazol in 250 ml Acetonitril
wird unter Rühren eine Lösung von 22 g 1-Brom-1,1-di=
phenyl-2-propanon (J. org. Chem. 19« Seite 538, (1954)) in
100 ml Acetonitril eingetropft. Nach Kochen über Nacht wird das Acetonitril abgedampft und der Rückstand mit Wasser verrieben
und in Essigester aufgenommen. Die organische Phase wird mit Wasser gewaschen, getrocknet und das Lösungsmittel
eingedampft. Als Rückstand bleiben 10 g der Verbindung der Formel
:C-CO-CH, υ6Μ5 w
vom Schmelzpunkt 980C, nach Umlösen aus Ligroin/Essigester
Analog Beispiel 1 werden erhalten:
R'
C-CO-R' N.
Beispiel | R | - 7 | R1 | Schmelzpunkt |
Nr. | C6H5 | C6H5 | 1260C | |
2 | P-Cl-C6H4 | C6H5 | 1360C | |
3 | P-P-C6H4 | C6H5 | 1760C | |
4 | (Hydrochlorid) | |||
In-CH3-C6H4 | C6H5 | 12O0C | ||
5 | ||||
Le A 13 155 | ||||
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Diphenyl-dimethoxymethyl-iHtid^
25,8 g (0,1 Mol) Diphenyl-dimethoxy-methyl-carbinol -werden
in 200 ml absolutem Acetonitril gelöst„und bei Raumtemperatur
mit einer frisch hergestellten Lösung von 0,13 Mol Thionylbis-imidazol
in Acetonitril versetzt. Man läßt eine Stunde stehen und erhitzt anschließend für 15 Minuten zum Sieden,»
Dann engt man im Vakuum ein, versetzt den Rückstand mit Wasser und nimmt mit Äther auf* Die ätherische Lösung wird
dreimal mit Wasser ausgeschüttelt und mit Natriumsulfat getrocknet. Dann filtriert man und leitet bis zur Sättigung
trockenen Chlorwasserstoff ein. Die gelbliche Fällung wird abgesaugt, mit Äther gewaschen und getrocknet. Man erhält
21,5 g (62 io der Theorie) der Verbindung der Formel
ΟΗ,Οχ.
^ ^CH CN" "Τϊ HCl
mit dem Schmelzpunkt von 200 - 2030C. Das als Ausgangeprodukt eingesetzte
Diphenyl~dimethoxymethyl~carbinol
wird auf folgende Weise erhalten: Man tropft zu einer Lösung
von 26,8 g (0,2 Mol) Dimethoxy-essigsäure-methylester (ifglo>
Chem« Ber. 99t 326) unter Rühren in 150 ml absolutaa Itb,©r
eine Lösung von 0,5 Mol Phenyl-magnesium-bromid in Äth@r0
Die Reaktion ist stark exotherm. Nach Eintropfsn von ©twa
Le a. 13tJ1,55, - 8 -
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der Hälfte der Grignard-Verbindung setzt man zur Verbesserung
der Rührbarkeit 200 ml Tetrahydrofuran hinzu. Nach Beendigung des Eintropfens wird noch 10 Minuten gekocht, dann mit Eiswasser
und Ammoniumchlorid-Lösung zersetzt. Man trennt die
organische Phase ab, extrahiert die wäßrige Phase einmal mit Äther und schüttelt die vereinigten organischen Phasen anschließend
einmal mit Ammoniumchlorid-, dann zweimal mit Kochsalzlösung aus. Nach Trocknen und Einengen des Lösungsmittels
hinterbleiben 48 g (93 $ der Theorie) der Verbindung der Formel
CH-C-OH
als hellgelbes, vikoses öl.
Beispiel 7 s
Beispiel 7 s
16,4 g Phenylaceifoin werden in 200 ml Acetonitril gelöst und
bei Raumtemperatur mit einer frisch hergestellten lösung von 0,13 Mol Thionyl-bis-imidazol in Acetonitril versetzt. Man
läßt über Nacht stehen und erhitzt abschließend für 30 Minuten
zum Sieden. Dann engt man im Vakuum ein, versetzt den Rückstand mit Wasser und nimmt mit Äther auf. Die ätherische
Lösung wird mehrmals mit Wasser gewaschen und dann mit Natriumsulfat getrocknet. In die ätherische Lösung wird dann Chlorwasserstoff
eingeleitet. .20 g (79 $> der Theorie) der Verbindung
der Formel
b 5 C-CO-CH, · HCl
' 5
.N
Le A 13 155 - 9 -
Le A 13 155 - 9 -
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vom Schmelzpunkt 2020C fallen aus und werden nach den übli«
chen Methoden (Absaugen, Trocknen) isoliert.
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. 10 9 8 8 6/1829
Wie bereits erwähnt, können die neuen Verbindungen der allgemeinen
Formel (I) als Arzneimittel, insbesondere zur Bekämpfung von Mykosen, in der Human- und der Tiermedizin eingesetzt
werden. Die Bereitstellung der neuen Verbindungen stellt somit eine Bereicherung der Technik (bzw. des Arzneimittelschatzes)
dar.
Die gute Wirksamkeit der neuen Verbindungen der allgemeinen Formel (I) wurde in In-vitro- und in In-vivo-Versuchen ermittelt.
Antimycetische und antimykotische Wirkungen
a) Antimycetische Wirksamkeit in vitro:
Die genannten Präparate zeigen in vitro eine gute und breite
antimycetische Wirkung beispielsweise gegenüber folgenden Pilzen:
Trichophyton-Arten, Microsporon-Arten, Candida albicans,
Histoplasma capsulatum, Cryptococcus neoformans, Aspergillus-Arten,
Penicillium-Arten und Saprolegnia parasitica, außerdem gegen Blastomyces-Arten und Coccidioides
immitis.
Die in vitro-Prüfung erfolgte für Dermatophyten und Fadenpilze auf Sabouraud's milieu d'epreuve in Reihenverdünnungsund
Agardiffusionstesten, für Hefen und Sproßpilze auf Fleischwasser-Traubenzucker-Bouilon im Reihenverdünnungstest.
Die Bebrütungstemperatur lag bei 280C, die Bebrütungsdauer
betrug 24 - 96 Stunden bei täglicher Beobachtung
In Tabelle 1 sind für fünf Präparate beispielhaft die minimalen Hemmkonzentrationen in /VmI gegenüber einigen genannter-Pilze
zusammengestellt. Die Zahlen in () geben die Anzahl der geprüften Stämme an.
Le A" 13 155 - 11 -
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cd
U
-ρ
co
co
•Η
O
•Η
•Η
CU
•Η
(2) BOT^TSBJiBd
U)
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(O
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H O) •H Pi
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τ— τ—
V |
2037610 | |
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ο ο «*· ·«*■ τ
O "* O τ—
Ο -st- -el- «* r-
^eJ- τ-
W VO [Λ
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Der antimycetische Wirkungstyp ist bis 20 y/ml fungistatisch,
in Konzentrationen > 20 ^f/ml partiell fungizid mit
einer Reduzierung des Inokulums um ~ 90 $ in 96 Stunden.
Überraschend ist die breite Wirksamkeit der Präparate auf human- und tierpathogene Pilze, die sich sowohl auf Fadenpilze
- Dermatophyten, Aspergillen usw. - als auch auf Hefen und Sproßpilze erstreckt, während alle bisher handelsüblichen
Antimykotika in physiologisch sinnvollen Konzentrationen entweder nur gegen Fadenpilze oder nur gegen Hefen
und Sproßpilze wirken.
b) Antimykotische Wirkungen in-vivo: %
1. Experimentelle Candidose der weißen Maus durch Candida albicans
20 - 22 g schwere σο Mäuse der Mäuserasse CF--SPF werden
durch intravenöse Injektionen von 2x10 Oandida-Zellen
einer 24-Stunden-Kultur von Candida albicans infiziert. Die Infektion führt bei unbehandelten Kontrolltieren durch
multiple Abzessbildung in den Nieren zur Urämie und 4-5 Tage post infectionem zum Tode. Die Überlebensraten der
mit den genannten Präparaten oral mit einer Dosierung von 100 mg Präparat/kg Körpergewicht 2 χ am Tage der Infektion
behandelten Tiere sind in der Tabelle 2 zusammengestellt.
Beispiel Anzahl der überlebenden Tiere
1 18 von 20
2 12 von 20 6 14 von 20
3 14 von 20
4 16 von 20 Kontrollgruppe 2 von 10
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2. Experimentelle Quinckeanum-Trichophytie der Weißen Maus
20 - 22 g schwere ο ο Mäuse des MäuseStammes CF1-SPF
werden auf dem geschorenen Rücken mit einer Sporen-Suspension von Trichophyton Quinckeanum durch Einreiben der Sporen infiziert. Nach Ablauf von 8-10 Tagen entwickelt sich
bei unbehandelten Kontrolltieren eine typische vDermatomykose
mit Scutula-Bildung.
Gibt man infizierten Mäusen, beginnend mit dem Tag der Infektion täglich 2 χ 50 mg Präparat/kg Körpergewicht
oral mit der Schlundsonde bis zum 10. Tag post infectionem, so läßt sich durch die Behandlung mit den gemäß
den Beispielen 1 und 4 erhältlichen Verbindungen das Angehen der Infektion völlig unterdrücken, d. h. O von 20
Tieren zeigen Scutula, bei der Behandlung mit den gemäß den übrigen Beispielen erhältlichen Präparaten zeigen
2-4 von 20 Tieren vereinzelt Scutula, bei den Kontrolltieren zeigen 18 von 20 multiple Scutula-Bildung.
3. Lokalanwendung am Modell der experimentellen Meerschweinchen-Trichophytie
durch Trichophyton mentagrophytes
Männliche Meerschweinchen der Rasse Pearl-bright-white,
450 - 600 g schwer aus eigener Zucht^ werden auf dem geschorenen,
nicht scarifizierten Rücken mit einer Sporensuspension von Trichophyton mentagrophytes infiziert.
Bei unbehandelten Kontrolltieren entwickelt sich innerhalb 24 - 30 Tagen die typische Dermatomykose mit Haarausfall, Hautrötung und blutigen Ulcerationen.
Die neuen Präparate werden 1 #ig, gelöst in Polyäthylenglycol
400, 1 χ täglich, beginnend mit dem 4. Tag post
infectionem, bis zum 15. Tag post infectionem auf die
Infektionsstelle aufgetragen und leicht verrieben.
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Durch die Behandlung mit dem gemäß Beispiel 1 erhältlichen Präparat konnte das Angehen der Infektion völlig unterdrückt
werden. Die anderen Präparate führten zu einer leicht verlaufenden Infektion, die ab 12. Tag post infectionem
abzuheilen begann.
Eine hautreizende Wirkung der Präparate konnte nicht beobachtet
werden.
c) Angaben zur Pharmakokinetik:
Pharmakokinetisehe Versuche wurden beispielhaft mit der
gemäß Beispiel 1 erhältlichen Verbindung durchgeführt.
Nach oraler Gabe von 1 χ 100 mg Präparat/kg Körpergewicht
an Mäuse treten Serumspitzenkonzentrationen des Präparates 3-4 Stunden nach der Gabe auf und erreichen Konzentrationen
von 6-8 jT/ml Serum. Die Resorptionsquote bei
oraler Gabe kann auf 70 % der Dosis geschätzt werden.
Im Urin der Tiere wird das Präparat in metabolisierter und mikrobiologisch unwirksamer Form ausgeschieden. Die
Urinausscheidung beträgt ^ 20 fi der Dosis (an Metaboliten)
in 24 Stunden» 70 i° der Dosis werden in metabolisierter
Form mit den Faeces in 24 Stunden ausgeschieden. Die Ausscheidung mit den Faeces erfolgt nach Resorption des Präparates
durch die Galle.
Die neuen Verbindungen können entweder als solche oder aber in
Kombination mit inerten, nichttoxischen pharmatzeutisch annehmbaren festen, halbfesten oder flüssigen Trägern zur Anwendung
gelangen. Als Darreichungsformen in Kombination mit verschiedenen inerten nichttoxischen Trägern kommen Tabletten, Dragees,
Kapseln, Pillen, Granulate, Suppositorien, wäßrige Lösungen, Suspensionen und Emulsionen, gegebenenfalls sterile injizierbare
Lösungen, nicht wäßrige Emulsionen, Suspensionen und Lösungen, Sirupe, Pasten, Salben, Cremes, Lotions und der-
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gleichen in Betracht. Der Begriff Träger umfaßt feste und
halbfeste Verdünnungsmittel oder Füllstoffe, ein gegebenenfalls steriles, wäßriges Medium sowie verschiedene nichttoxische organische Verdünnungsmittel und dergleichen.
Selbstverständlich können die für eine orale Verabreichung
in Betracht kommenden Formulierungen mit Süßstoff-, Farbstoff- und/oder geschmacksverbesserndem Zusatz versehen werden.
Die therapeutisch wirksame Verbindung soll vorzugsweise in
einer Konzentration von etwa 0,5 bis 90 Gewichtsprozent der Gesamtmischung vorhanden sein, d. h. in Mengen, die ausreichend sind, um den obengenannten Dosierungsspielraum zu erreichen.
halbfeste Verdünnungsmittel oder Füllstoffe, ein gegebenenfalls steriles, wäßriges Medium sowie verschiedene nichttoxische organische Verdünnungsmittel und dergleichen.
Selbstverständlich können die für eine orale Verabreichung
in Betracht kommenden Formulierungen mit Süßstoff-, Farbstoff- und/oder geschmacksverbesserndem Zusatz versehen werden.
Die therapeutisch wirksame Verbindung soll vorzugsweise in
einer Konzentration von etwa 0,5 bis 90 Gewichtsprozent der Gesamtmischung vorhanden sein, d. h. in Mengen, die ausreichend sind, um den obengenannten Dosierungsspielraum zu erreichen.
Die Formulierungen werden in bekannter Weise hergestellt, z» B.
durch Verstrecken der Wirkstoffe mit festen, halbfesten oder flüssigen Trägerstoffen oder Lösungsmitteln, gegebenenfalls
unter Verwendung von Emulgiermitteln und/oder Dispergiermitteln, wobei z. B. im Fall der Benutzung von Wasser als Verdünnungsmittel
gegebenenfalls organische Lösungsmittel als
Hilfslösungsmittel sowie Lösungsvermittler verwendet werden können.
Hilfslösungsmittel sowie Lösungsvermittler verwendet werden können.
Als feste, halbfeste und flüssige Trägerstoffe sowie als sonstige Hilfsstoffe seien beispielhaft aufgeführt;
Wasser, nichttoxische organische Lösungsmittel, wie Paraffine
(z. B. Erdölfraktionen), pflanzliche öle (z. B. Erdnuß
öl), Alkohole (z. B. Äthylalkohol, Glycerin), Glykole (z0 B Propylenglykol, Polyäthylenglykol) und Wasser; feste Träger stoffe, wie z. B. natürliche Gesteinsmehle (z. B. Kaoline9 erden, Talkum, Kreide), synthetische Gesteinsmehle (z
disperse Kieselsäure, Silikate), Zucker (z. B. Roh-,
und Traubenzucker); Emulgiermittel, wie nichtionogene
anionische Emulgatoren (z. B. Polyoxyäthylen-Fettsäure=Esterß Polyoxyäthylen-Fettalkohol-Äther, Alkylsulfonate und Aryl»
sulfonate), Dispergiermittel (z. B. Lignin^ Sulfitablaugen,
öl), Alkohole (z. B. Äthylalkohol, Glycerin), Glykole (z0 B Propylenglykol, Polyäthylenglykol) und Wasser; feste Träger stoffe, wie z. B. natürliche Gesteinsmehle (z. B. Kaoline9 erden, Talkum, Kreide), synthetische Gesteinsmehle (z
disperse Kieselsäure, Silikate), Zucker (z. B. Roh-,
und Traubenzucker); Emulgiermittel, wie nichtionogene
anionische Emulgatoren (z. B. Polyoxyäthylen-Fettsäure=Esterß Polyoxyäthylen-Fettalkohol-Äther, Alkylsulfonate und Aryl»
sulfonate), Dispergiermittel (z. B. Lignin^ Sulfitablaugen,
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Methylcellulose, Stärke und Polyvinylpyrrolidon) und Gleitmittel (ζ. B. Magnesiumstearat, Talkum, Stearinsäure und
Natriumlaurylsulfat).
Im Falle der oralen Anwendung können Tabletten selbstverständlich außer den genannten Trägerstoffen auch Zusätze, wie
Natriumeitrat, Calciumcarbonat und Dicalciumphosphat, zusammen
mit verschiedenen Zuschlagstoffen, wie Stärke, vorzugsweise Kartoffelstärke, Gelatine und dergleichen, enthalten.
Weiterhin können Gleitmittel, wie Magnesiumstearat, Natriumlaurylsulf
at und Talkum, zum Tablettieren mitverwendet werden,
Die Wirkstoffe können in Kapseln, Tabletten, Pillen, Dragees, Ampullen usw. auch in Form von Dosierungseinheiten enthalten
sein, wobei jede Dosierungseinheit so angepaßt ist, daß sie eine einzelne Dosis des aktiven Bestandteiles liefert.
Die neuen Verbindungen können in den Formulierungen auch in Mischungen mit anderen bekannten Wirkstoffen vorliegen.
Die Applikation erfolgt vorzugsweise oral, eine parenterale oder lokale Gabe ist jedoch ebenfalls möglich.
Im allgemeinen hat es sich als vorteilhaft erwiesen, Mengen von etwa 60 mg bis 180 mg/kg Körpergewicht in mehrere Gaben
verteilt (z. B. 3 x 20 bis 3 x 60 mg/kg Körpergewicht) pro Tag zur Erzielung wirksamer Ergebnisse zu verabreichen. Trotzdem
kann es gegebenenfalls erforderlich sein, von den genannten Mengen abzuweichen, und zwar in Abhängigkeit vom Körpergewicht
des Versuchstieres bzw. der Art des Applikationsweges, aber auch auf Grund der Tierart und deren individuellem Verhalten
gegenüber dem Medikament bzw. der Art von dessen Formulierung und dem Zeitpunkt bzw. Intervall, zu welchem die Verabreichung
erfolgt. So kann es in einigen Fällen ausreichend sein, mit weniger
als der vorgenannten Mindestmenge auszukommen, während in
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anderen Fällen die genannte öftere Grenze überschritten werden
muß. Für die Applikation in der Human- und Veterinärmedizin ist der gleiche Dosierungsspielraum vorgesehen. Sinngemäß
gelten auch die weiteren obigen Ausführungen.
Lokal kann die Applikation in Form geeigneter Zubereitungen erfolgen, die z. B. 1 # Wirkstoff enthalten. Beispielhaft sei
eine 1 ^-Lösung der erfindungsgemäßen Verbindungen in PoIyäthylenglykol
400 genannt.
Le A 13 155 - 18 -
109886/1829
Claims (1)
- Patentansprüche:
, 1)/ Verbindungen der allgemeinen FormelA— C — Azol Y-C-XworinA für einen gegebenenfalls substituierten Phenylrest oder für einen Alkyl- oder Cycloalkylrest steht undB für Wasserstoff, einen Alkyl- oder Cycloalkylrest oder für einen gegebenenfalls substituierten Arylrest steht und X für den -OR1-Rest steht,wobei R einen Alkylrest bedeutet, undY für den -0R2-Rest steht,ρ
wobei R einen Alkylrest bedeutet, oder worinX und Y gemeinsam ein Sauerstoffatom oder die -NH,I Idie -N-OH oder die -N-NH-C0-NH2-Gruppe darstellen undAzol für den 1-Imidazolylrest oder für den 1-1,2,4-Triazolylrest steht,und deren Salze mit physiologisch verträglichen Säuren. 2) Verbindungen der allgemeinen Formelhe A 13 155 B« -109886/1829worinA' für den Methylrest oder den gegebenenfalls durch ein Fluor- oder Chloratom oder eine Methylgruppe substituierten Phenylrest steht undB1 für Wasserstofff den Methylrest oder den Phenylrest steht oderX' und Y1 gemeinsam ein Sauerstoffatom darstellen oderX' für die Methoxygruppe steht und Υ' für die Methoxygruppe steht,sowie deren Salze mit physiologisch verträglichen Säuren» j5) Verbindung der Formelund deren Salze mit physiologisch verträglichen Säuren» 4) Verbindung der Formelund deren Salze mit physiologisch verträglichen Säuren. 5) Verbindung der Formelund deren Salze mit physiologisch verträglichen Säuren. Le A 13 155 - 20 -10988 6/18296) Verbindung der FormelOCH3^C-C-H G6H5 ^iL OCH»und deren Salze mit physiologisch verträglichen Säuren.7) Verfahren zur Herstellung von Verbindungen der allgemeinen Formelworin
AC—Azolfür einen gegebenenfalls substituierten Phenylrest oder für einen Alkyl- oder Cycloalkylrest steht undfür Wasserstoff, einen Alkyl- oder Cycloalkylrest oder für einen gegebenenfalls substituierten Arylrest steht und,1undfür den -OR -Rest steht,wobei R einen Alkylrest bedeutet,ρ
Y für den -OR -Rest steht,2
wobei R einen Alkylrest bedeutet, oder worinX und Y gemeinsam ein Sauerstoffatom oder die -NH, die -N-OH oder die -N-NH-CO-NHg-Gruppe darstellen undAzol für den 1-Imidazolylrest oder für den 1-1,2,4-Triazolylrest steht,und deren Salzen mit physiologisch verträglichen Säuren, dadurch gekennzeichnet, daß manLe A 13 155- 21 -109886/1829a) Verbindungen der allgemeinen Formelworin A, B, X und Y die oben angegebene Bedeutung besitzen und Hai für Halogen steht,mit Imidazol oder 1,2,4-Triazol, gegebenenfalls in Gegenwart eines säurebindenden Mittels umsetzt und im Falle, daß X und Y gemeinsam für ein Sauerstoffatom stehen, die erhaltenen Verbindungen gegebenenfalls mit Hydroxylamin oder Semicarbazid umsetzt und gegebenenfalls mit physiologisch verträglichen Säuren das Salz herstellt oderb) Verbindungen der allgemeinen Formelworin A, B, X und Y die oben angegebene Bedeutung besitzen,mit einem Thionylbisazol der allgemeinen FormelAzol·^worin Azol die oben angegebene Bedeutung besitzt,Le A 13 155 - 22 -109886/1829umsetzt und im Falle, daß X und Y gemeinsam für ein Sauerstoffatom stehen, die erhaltenen Verbindungen gegebenenfalls mit Hydroxylamin oder Semicarbazid umsetzt und gegebenenfalls mit physiologisch verträglichen Säuren das Salz herstellt.8) Chemotherapeutische Mittel, gekennzeichnet durch den Gehalt an einer oder mehreren Verbindungen gemäß Anspruch 1 al3 Wirkstoff.9) Chemotherapeutische Mittel, gekennzeichnet durch den Gehalt an einer oder mehreren Verbindungen gemäß Anspruch 2 als Wirkstoff.10) Chemotherapeutische Mittel, gekennzeichnet durch den Gehalt an einer oder mehreren Verbindungen gemäß den Ansprüchen 3 bis 6 als Wirkstoff.11) Verfahren zur Herstellung chemotherapeutischer Mittel, dadurch gekennzeichnet, daß man eine oder mehrere Verbindungen gemäß den Ansprüchen 1 bis 6 mit inerten, nichttoxischen pharmazeutisch verträglichen und geeigneten Trägern vermischt.12) Verfahren zur Behandlung von Mykosen bei Mensch und Tier, dadurch gekennzeichnet, daß man an Mensch und Tier chemotherapeutische Mittel gemäß den Ansprüchen 8 bis 10 verabreicht .Le A 13 153 - 23 -10 9 8 8 6/1829
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