DE2035361C3 - Zu flammbeständigen Produkten hitzehärtbare Formmassen auf Diorganopolysiloxangrundlage - Google Patents
Zu flammbeständigen Produkten hitzehärtbare Formmassen auf DiorganopolysiloxangrundlageInfo
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Description
worin η Durchschnittswerte von 6 bis 100, ζ Durchschnittswerte
von 1,9 bis 2 hat und R' Methyl- oder Phenylreste bedeutet, wobei jedoch nicht 10 Molprozent
der Einheiten in den Blöcken (A) Phenylsiloxaneinheiten sind, und aus Blöcken der allgemeinen
Formel
(B)
aufgebaut ist, worin χ Werte von 0,9 bis 1,2, ζ Werte von 0 bis 0,1 hat und R" niedere Alkylrestc
bedeutet, wobei das Molverhältnis der Blöcke (A) zu den Blöcken (B) 30: 70 bis 60:40 beträgt, einen
Schmelzpunkt von mindestens 50° C hat und insgesamt 1,3 bis 1,65 Kohlenwasserstoffreste je
Si-Atom aufweist.
7. Hitzehärtbare Formmüssen gemäßAnspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie zusätzlich 5 bis
235 Gewichtsteile, bezogen auf jeweils 100 Gewichtsteile des hochviskosen Diorganopolysiloxans,
eines benzollöslichen, harzartigen Mischpolymerisats enthalten, das aus SiO2- und
R'"3SiOu j-Einheiten aufgebaut ist, worin R'" Alkylreste
mit weniger als 4 C-Atomen, Phenyl- oder 3,3,3-Trifluorprppylreste bedeutet und wobei das
Verhältnis der R"'3SiO0 5-Einheiten zu den SiO2-Einheiten
0,6:1 bis 0,9 :1 beträgt und kein verstärkender
SiOj-Füllstoff vorhanden ist.
Da Brandschäden von verheerender Wirkung sind, kommt der Suche nach flammbeständigen Materialien
eine steigende Bedeutung zu. Häufig sind elektrische Vorrichtungen die Ursache Tür das Ausbrechen eines
ίο Brandes, ein weitgehender Schutz für derartige Vorrichtungen
ist daher sehr wichtig. Außerdem ist es von großer Bedeutung, daß elektrische Geräte und Leitungen
auch nach der Einwirkung von Feuer und extremer Hitze noch betriebsfähig sind, insbesondere in Flugzeugen
und Schiffen, da ihr Ausfall eine Katastrophe
hervorrufen könnte. Aus diesen Gründen kommt einer flammbeständigen Isolierung eine besondere
Bedeutung zu.
Gegenstand der Erfindung ist daher die Herstellung
von Organopolysiloxanprodukten mit verbesserter Flammbeständigkeit. Es ist bereits bekannt, in Orgaiiopolysiloxanelastomere
Titandioxid als Pigment und Füllstoff einzuarbeiten. Es war jedoch nicht vorhersehbar,
daß auf spezielle Weise hergestellte Titan-
3:s dioxide von bestimmter Korngröße die Flammbeständigkeit von Organopolysiloxanen signifikant verbessern
würden, wenn sie zusammen mit Platin verwendet werden.
Erfindungsgemäß werden daher zu flammbeständi-
Erfindungsgemäß werden daher zu flammbeständi-
gen Produkten hitzehärtbare Formmassen auf Grundlage von Diorganopolysiloxanen, ohne Si-gebundene
Wasserstoffatome, Füllstoffen, Peroxidkatalysatoren und Platin, beansprucht, die auf jeweils 100 Gewichtsteile eines hochviskosen Diorganopolysiloxans mit
1,98 bis 2,002 organischen Resten je Si-Atom, wobei die organischen Reste Methylreste sind, die bis zu
2,0% durch Vinylreste und/oder bu zu 50% durch 3,3,3-Trifluorpropylreste und/oder bis zu 10% durch
Phenylreste ersetzt sein können, 0 bis 100 Gewichtsteile eines verstärkenden SiliciumdioxidfUllstoffes, 0,1
bis 10 Gewichtsteile eines organischen Peroxids, 10 bis 150 ppm Platin in trägerfreier Form und 0,5 bis
100 Gewichtsteile pyrogen gewonnenes Titandioxid mit einer durchschnittlichen Korngröße von weniger
als 0,10 μ enthalten.
Aus der deutschen Auslegeschrift 1 254 864 ist zwar bereits ein Verfahren zur Herstellung von Organopolysiloxanelastomeren
mit verbesserter Hitzealterungsbeständigkeit bekannt, das auf dem Vorschlag eines neuen Weges der Einarbeitung eines bekannten
Hitzealterungsadditivs, nämlich des Eisenoxids, in bekannten Mengen in das OrganopoJysiloxan beruht.
Unter Hitzealterung gemäß der genannten deutschen Auslegeschrift ist eine 50 Stunden dauernde Nachhärtung
bei 31513C zu verstehen, durch welche die
physikalischen Eigenschaften, wie die Zugfestigkeit, der nach dem darin beschriebenen Verfahren hergestellten
Elastomeren nicht beeinträchtigt werden.
Für die Flaminbeständigkeit, worunter die Brennzeit in einer offenen Flamme zu verstehen ist, der erfindungsgemäflen,
hitzehärtbaren Formmassen ist hingegen die Kombination von Titandioxid in bestimmter
Art und Menge mit bestimmten Mengen an Platin und gegebenenfalls Ruß von entscheidender Bedeutung.
Die erfindungsgemäßen, hitzehärtbaren Formmassen unterscheiden sich demnach von denjenigen gemäß
der genannten deutschen Auslegeschrift sowohl hinsichtlich der Aufgabenstellung (Hitzealterungsbeständigkeit
— Flarambeständigkeit) als auch hinsichtlich der Axt und Mengen der eingesetzten Komponenten,
die zur Lösung der jeweils gestellten Aufgabe dienen.
Die erfindungsgemäßen, zu flammbeständigen Produkten
hitzehärtbaren Formmassen können zu Elastomeren härtbare Formmassen auf Grundlage von hochviskosen Polydiorganosiloxanen sein, die Methyl-,
Vinyl-, Phenyl- und/oder 3,3,3-Trifluorpropylreste an
die Si-Atome gebunden enthalten. Diese Polydiorganosüoxane sind bekannte, handelsübliche Produkte. Beispiele
fur derartige PolydiorganosUoxane sind Polymerisate,
Mischpolymerisate und Gemische hiervon, worin die sich wiederholenden Einheiten Dimethylsiloxan-,
Phenylmethylsiloxan-, J,3,3-Trifluorpropylmethylsiloxan-,
Diphenylsiloxan-, Methylvinylsiloxan- und Phenylvinylsiloxaneinheiten sand. Definitionsgemäß
können diese hoch viskosen Diorganopolysiloxane bis zu 2%, vorzugsweise bis zu 1%, Vinylreste, bis zu
50%, vorzugsweise bis zu 10%, 3,3,3-Trifluorpropylreste, und bis zu 10%, vori.ugswe>st· bis zu 5%, Phenylreste,
jeweils bezogen auf die ins[ !samt vorhandenen organischen Reste, enthalten. Je Si-Atom sind durchschnittlich
1,98 bis 2,002 Si-gebundene organische Reste vorhanden. Als endständige Gruppen können
Triorganosiloxy-, Hydroxyl- oder Alkoxygruppen zugegen
sein. Beispiele für Triorganosiloxygruppen sind Trimethylsiloxy-, Dimethylvinylsiloxy-, Methylphenylvinylsiloxy-,
Methyldiphenylsiloxy- oder 3,3,3-Trifluorpropyldimethylsiioxygruppen.
Die zu Elastomeren hitzehärtbaren Formmassen können verstärkende Siliciumdio>iidfüllstoffe enthalten,
die gleichfalls bekannte handelsübliche Produkte sind. Diese können in unbehandelter Form oder nach
Vorbehandlung oder Behandlung in situ mit Organosilanen, Organosiloxanen oder Silazanen eingesetzt
werden. Definitionsgemäß beträgt die Menge der verstärkenden SiliciumdioxidfüllstoffeO bis 100 Gewichtsteile, zur Erzielung der besten Ergebnisse mindestens
10 Gewichtsteile, und vorzugsweise 20 bis 60 Gewichtsteile, bezogen auf jeweils 100 Gewichtsteile des
hochviskosen Diorganopolysiloxans.
Beispiele Tür organische Peroxide sind solche, die üblicherweise für die Hitzehärtung von Organopolysiloxanelastomeren
Verwendung finden, wie Bis-(2,4-dichIcrbenzoyl)-peroxid, Benzoylperoxid, Dicumylperoxid,
p-Dichlorbenzoylperoxid, tert. Butylperbenzoat,
2,5-Bis-(tert.butylperoxy|-2,5-dimethylhexan oder ditert.Butylperoxid. Die eingesetzte Peroxidmenge
beträgt definitionsgemäß 0,1 bis 10 Gewichtsteile, und vorzugsweise 0,4 bis 5 Gewichtsteile, auf
jeweils 100 Gewichtsteüe des hochviskosen Diorganopolysiloxans.
Die Platinmenge beträgt 10 bis 150 ppm, vorzugsweise
20 bis 80 ppm, das sind Gewichtsteüe bezogen auf jeweils 1 Million Gewichtsteüe des hochviskosen
Diorganopolysiloxans. Das Platin kann in beliebiger träaerfreicr Form, die eine praktisch homogene Dispersion
ermöglicht, eingesetzt werden. Da unter Platin auf einem Träger Platinmetall, das auf Siliciumdioxid,
Kohle oder Aluminiumoxid niedergeschlagen worden ist, verstanden wird, bedeutet Platin in trägerfreier
s Form ein beliebiges Platin enthaltendes Material, ausschließlich
Platinmetall, das auf einem Träger niedergeschlagen ist, aber einschließlich leicht dispergierbarer
Platinverbindungen und -komplexe.
Das Platin kann gleichzeitig mit den übrigen Bestandteilen oder nachträglich in die zu Elastomeren hitzebärtbare Formmasse eingearbeitet werden, wobei durch kräftiges Vertuschen Tür die Bildung eines homogenen Gemisches zu sorgen ist. Das kann mit üblichen Formulierungstechniken bewerkstelligt wcr-
Das Platin kann gleichzeitig mit den übrigen Bestandteilen oder nachträglich in die zu Elastomeren hitzebärtbare Formmasse eingearbeitet werden, wobei durch kräftiges Vertuschen Tür die Bildung eines homogenen Gemisches zu sorgen ist. Das kann mit üblichen Formulierungstechniken bewerkstelligt wcr-
den, z. B. durch Vermählen. Zur besseren und rascheren
Dispersion des Platins können organische Lösungsmittel mitverwendit werden, worunter die für die
Herstellung von Formmassen auf Organopolysiloxangrundlage gebräuchlichen Lösungsmittel zu verstehen
jo sind, wie Isopropanol, Äthanol, Benzol, Toluol oder
Xylol.
Die Schlüsselsubstanz in den erfindungsgemäß beanspruchten
Formmassen ist das pyrogen gewonnene Titandioxid mit der definierten durchschnittlichen
Korngröße von weniger als 0,1 μ im Durchmesser Das pyrogen in der Gasphase gewonnene Titandioxid
wird großtechnisch durch die sogenannte »Flammenhydrolyse« aus Titantetrachlorid hergestellt. Hierbei
wird das Titaruetrachlorid durch Einwirkung von
jo Wasserdampf bei genügend hoher Temperatur, bei
der keine flüssige Phase auftritt, zersetzt. Die flammbeständigen Eigenschaften der gehärteten Produkte
werden nicht erreicht, wenn ein Titandioxid mit einem größeren Teilchendurchmesser als 0,1 μ, oder nicht
pyrogen in der Gasphase gewonnene Titandioxidarten verwendet werden.
Definitionsgemäß wird das Titandioxid in Mengen von 0,5 bis 100, und vorzugsweise von 2 bis 25 Gewichtsteilen
auf jeweils 100 Gewichtsteile des hochviskosen Polydiorganosiloxans eingesetzt. Die Einarbeitung
des Titandioxids in die Massen kann auf beliebige, für die Herstellung von zu Elastomeren
hitzehärtbare Organopolysiloxanformmassen übliche Weise vorgenommen werden. Die beste Maßnahme
des Vermischens besteht darin, das Titandioxid mit dem hochviskosen Diorganopolysiloxan gleichzeitig
mit dem Füllstoff zu vermählen. Die Mischmethode und die Reihenfolge der Zugabe spielt jedoch keine
entscheidende Rolle, es muß nur ein homogenes Gemisch erzielt werden.
Die zu flammbeständigen Produkten hitzehärtbaren Formmassen können auch noch andere Füllstoffe
enthalten, wie feinteiligen Quarz, Tone, CaI-ciumcarbonat,
Diatomeenerde, Titandioxid und Eisenoxid, die üblicherweise in zu Elastomeren hitzehärtbaren
Organopolysiloxanformmassen Verwendungfinden; ferner andere Additive, wie Hitzestabilisierungsmittel,
Antioxidantien und Verarbeitungshilfsmittel. Wenn außer den genannten Bestandteilen noch weitere
für Organopolysüoxane bekannte Mittel eingearbeitet werden sollen, ist es zweckmäßig, die Flammbeständigkeit
der Formmasse nach dem unten beschriebenen Test zu bestimmen, da einige der Bestandteile in ausreichendem
Maße entzündlich sein können, um die
6S flammbeständigen Eigenschaften zu zerstören, oder
katalytisch wirken können, um die Entzündungsneigung zu unterstützen, wodurch ebenfalls die flammbeständigen
Eigenschaften zerstört werden.
Die zu flammbcsiändigeu Produkten hitzehävtbaren
Formmassen können zu Elastomeren härtbare Formmassen sein, die harzartige Organopolysiloxane
enthalten, insbesondere harzartige Blockmischpolymerisate gemäß der USA.-Patentschrift 3 360 496.
Diese harzartigen Blockmischpolymerisate sind aus Blöcken aus Siloxaneinheiten der Formel
(R-:siCM.
(A)
worin η Durchschnittswerte von 6 bis 100, ζ Durchschnittswerte
von 1,9 bis 2 hat und R' Methyl- oder Phenylreste bedeutet, wobei jedoch nicht mehr als
10 Molprozent der Einheiten in diesen Blöcken Phenylsiloxaneinheiten sind, und aus Blöcken der allgemeinen
Formel
aufgebaut, worin χ Werte von 0,9 bis 1,2, y Werte von
0 bis 0,1 hat und R" niedere Alkylreste bedeutet, wobei das Molverhältnis der Blöcke (A) zu den Blöcken (B)
30:70 bis 60:40 beträgt. Diese harzartigen Blockmischpolymerisate haben einen Schmelzpunkt von
mindestens 5O0C und insgesamt 1,3 bis 1,65 Kohlenwasserstoffreste
je Si-Atom. Diese harzartigen Blockmischpolymerisate können den zu Elastomeren hiizehärtbaren
Formmassen in Mengen von 10 bis 65 Gewichtsprozent, bezogen auf das Gewicht des hochviskosen Diorganopolysiloxans, zugefügt werden. Organopolysiloxanelastomere,
die diese harzartigen Blockmischpolymerisate enthalten, sind hitzeschrumpfbar,
d. h., diese Massen können gehärtet, dann erhitzt und gedehnt und in ausgedehntem Zustand
mii kaltem Wasser abgeschreckt werden. Die abgeschreckten Elastomeren behalten ihre ausgedehnte
Form bei, aber wenn sie erneut erhitzt werden, schrumpfen sie auf ihre ursprünglichen Abmessungen
zusammen.
Weitere zu flammbeständigen Produkten hitzehärtbare
Formmassen bestehen aus Gemischen aus dem hochviskosen Polydiorganosiloxan und einem benzollöslichen,
harzartigen Mischpolymerisat, das aus SiO2- und R^SiOo.s-Einheiten aufgebaut ist, worin R'"
Alkylreste mit weniger als 4 C-Atomen, Phenylreste oder 3,3,3-Trifluorpropylreste bedeutet und wobei
das Verhältnis der R"'3SiO0 5-Einheitcn zu den SiO2-Einheiten
0,6:1 bis 0,9 :1 beträgt. Diese benzollöslichen
Mischpolymerisate sind bekannt und können nach den in den USA.-Patentschriften 3 122 520 und
3 328 349 beschriebenen Verfahren hergestellt werden.
Derartige Organopolysiloxan-Formmassen sind sogenannte
druckempfindliche Klebstoffe, wenn das benzollösliche Harz in Mengen von 5 bis 235 Gewichtsteilen auf jeweils 100 Gewichtsteile des hochviskosen
Polydiorganosiloxans vorhanden ist.
Diese Formmassen können in Form von Lösungen in organischen Lösungsmitteln, beispielsweise Kohlenwasserstoffen,
wie Benzol, Xylol, Toluol oder Petrolätherfraktionen oder Gemischen hiervon, mit
anderen Lösungsmitteln, beispielsweise Alkoholen, wie Isopropanol, eingesetzt werden.
Die oben beschriebenen, zu hitzeschrumpfbaren Elastomeren und zu itruckempfindlichen Klebstoffen
hitzehärtbaren Formmassen veranschaulichen die vielseitigen Anwendungsgebiete der erfindungsgemäßen,
zu flammbeständigen Produkten hitzchärtbaren Organopolysiloxan-Formmassen.
Nach dem Härten, z. B. mit den oben beschriebenen Peroxiden, sind die Platin und Titandioxid enthaltenden Produkte flammbeständig.
Die zu Elastomeren hitzehärtbaren Formmassen können beispielsweise ohne Verlust ihrer
flammbeständigen Eigenschaften verschäumt werden. Mit den erfindungsgemäßen Formmassen wird eine
beträchtliche Verbesserung der Flammbeständigkeit erzielt. Die bisher bekannten flammbeständigen Organopolysiloxanelastomeren
z. B. waren in dieser Hinsicht den Elastomeren ohne flammbeständige Zusätze überlegen, aber sie versagten sowohl bei den
strengen Flammenprüfungen als auch bei den Be-
is triebsbedingungen, die hochflammbeständige Materialien
erfordern.
Die erfindungsgemäßen Fonnmassen können durch Erhitzen zu Elastomeren euer druckempfindlichen
Klebstoffen gehärtet werden, die besonders flammbeständig sind, ohne daß hierdurch die elastomeren
oder klebenden Eigenschaften beeinträchtigt werden. Es wurde festgestellt, daß die Flammbeständigkeit
eines gehärteten Elastomeren von dem Feuchtigkeitsgehalt
desselben abhängig ist, d. h., mit steigendem Feuchtigkeitsgehalt nimmt die Flammbeständigkeit
der gehärteten Elastomeren ab. Mit anderen Worten ausgedrückt bedeutet das, daß ein Organopolysiloxanelastomeres
bei einem Feuchtigkeitsgehalt von 0% zwar flammbeständig sein kann, wird es hingegen
einer relativen Luftfeuchtigkeit von 50, 60 oder 100% ausgesetzt, wobei der Feuchtigkeitsgehalt des Elastomeren
zunimmt, kann es hingegen nicht mehr flammbeständig sein. Die Erklärung für diese Erscheinung
ist unbekannt. Durch die Zusammensetzung der erfindungsgemäßen Formmassen wird diese Abhängigkeit
der Flammbeständigkeit von dem Feuchtigkeitsgehalt des Organopolysiloxanelastomeren überwunden. Die
Verwendung von Platin allein als Entflammverzögerungsadditiv rührt jedoch nicht zu Organopolysiloxan-
elastomeren, die bei jedem Feuchtigkeitsgehalt fiammbeständig
sind.
Durch die Kombination der Bestandteile in den erfindungsgemäßen Formmassen werden Produkte, wie
Organopolysiloxanelastomere, erhalten, deren Flammbeständigkeit
nicht nur besser als diejenige ist, die mit Einsatz von Platin allein erzielt wird, sondern darüber
hinaus diese Flammbeständigkeitseigenschaften auch bei steigendem Feuchtigkeitsgehalt beibehalten.
Die Flammbeständigkeit der erfindungsgemäßen
jo k-Ormmassen kann durch Zugabe von 0,05 bis 2 Gewichtsteilen,
vorzugsweise 0,1 bis 0,8 Gewichtsteilen Ruß, der praktisch frei von Schwefel ist, bezogen auf
jeweils 100 Gewichtsteile des hochviskosen Diorganopolysiloxans, weiterverbessert werden. »Praktisch frei
von Schwefel bedeutet, daß der Ruß geringe Mengen Schwefel, die die flammbeständigen Eigenschaften
nicht signifikant beeinträchtigen, enthalten kann. Hierunter fallen beliebige, handelsübliche Rußarten,
die vorzugsweise vollkommen frei von Schwefel sind.
Die flammbeständigen Organopolysiloxanelastomeren, die Platin, pyrogen gewonnenes Titandioxid und
Ruß enthalten, werden sogar weniger von dem Feuchtigkeitsgehalt beeinflußt als solche, die Pbilin und
pyrogen gewonnenes Titandioxid enthalten. Durch den Rußgehall zeigen diese Elastomeren jedoch ein
graues oder schwarzes Aussehen. Bei vielen Atiwendungsarten,
bei denen die Farbe des Endprodukts keine entscheidende Rolle spielt, kann diese günstige
Kombination daher besonders vorteilhaft sein. Die Massen ohne Rußzusatz können hingegen in beliebiger
Farbe pigmentiert werden, so daß durch die erfindungsgemäßen
Formmassen auch das Problem der in beliebiger Farbe herstellbaren, flammbestiindigen
Organopolysiloxanelastomeren gelöst werden kann.
Durch Vermählen von 100.0 Gewichtsteilen eines
hochviskosen Diorganopolysiloxans, das 99,91% Methyl- und 0,09% Vinylreste enthielt. 51,0 Gewichtsteilen eines verstärkenden Siliciumdioxidfüllstoffes.
der auf seiner Oberfläche Triorganosiloxygruppen enthielt, 3,0 Gewichtsteilen eines flüssigen Diorganopolysiloxans
aus 80 Molprozent Dimethylsiloxan- und 20 Molprozent Methylvinylsiloxaneinheiten. 2.31 Gewichtsteilen
eines Hitzestabilisierungsmittels und 1.232 Gewichtsteilen 2.4-Dichlorbenzoylperoxid wurde
eine Formmasse hergestellt. Diese Formmasse wurde jeweils durch Zugabe von unterschiedlichen Mengen
an Platin, in Form einer l.Ogewichtsprozentigen Lösung von Chlorplatinsäiire in Isopropanol. pyrogen gewonnenem
Titandioxid mit einem durch.Nchnittlichen Teilchendurchmesser von 0.03 μ. und einer Pigmentsorte
von Titandioxid mit einem durchschnittlichen Teilchendurchmesser von 0.2 μ modifiziert, wie in
Tabelle I angegeben.
Die Gewichtsmengen in Tabelle I sind auf jeweils 100 Gewichtsteile des hoch viskosen Diorganopolysiloxans
bezogen. Aus diesen Formmassen wurden durch 5 Minuten langes Verformen unter Druck bei
116" C und 4 Stunden langes Nachhärlen bei 200 C Teststreifen hergestellt.
Jeder dieser gehärteten Teststreifen von 0.19 crr Dicke wurde auf Flammbeständigkeit getestet. Hierzi
wurden diese einer offenen, gelben, 3.8 cm hoher Flamme aus einem 0.96 cm breiten i. D.-Bunsen-Brenner
ausgesetzt. Das Ende des Teststreifens wurde 12 Sekunden lang 1,9 cm vom oberen Ende des Bunsen-Brenners
entfernt gehalten. Dann wurde der Test· streifen entfernt und die Brennzeit beobachtet. Dk
Brennzeit wurde als Zeitspanne in Sekunden aufge-
ίο zeichnet, die zwischen der Entfernung des Teststreifen;
aus der Flamme bis zum letzten Nachweis einei Flamme oder eines Nachglühens des Teststreifens lag
Die Länge der verkohlten Stelle wurde dann in cm gemessen.
Außerdem wurden Teststreifen aus den zu Elastomeren härtbaren Formmassen mit folgenden Abmessungen
hergestellt: 13,24 χ 1,27 χ 0,19 cm. unc einem schärferen Flammentest unterzogen. Die Teststreifen
wurden in einem 5,08 cm breiten i. D.-Bunsen-Glasrohr aufgehängt und einer geräuscharmen, blauen
3,81 cm hohen Flamme, in einer Entfernung vor 1,9 cm vom oberen Ende des Brenners, 20 Sekunder
lang ausgesetzt. Dann wurde die Brennzeit, wie ober beschrieben, bestimmt und die verbrannte Menge ir
Gewichtsprozent ermittelt. Die Ergebnisse sind ir Tabelle II zusammengestellt.
Wie aus den Daten in diesen Tabellen ersichtlich sind Elastomere, die eine Kombination von pyroger
gewonnenem Titandioxid mit einem Teilchendurch messer von weniger als 0,10 μ + Platin enthalten
wesentlich flammbeständiger als solche, die Platir allein oder eine Kombination von Platin und einei
Pigmentsorte von Titandioxid enthalten.
ppm | Pvrogen ge | Tabelle I | |
Teststreifen | 0 | wonnenes TiO2 | Piimentsortc |
Nr. | 0 | Gewichtsteile | von TiO2 |
37,8 | 0 | Gewichtsteile | |
1*) | 37,8 | 15,75 | 0 |
2*) | 37.8 | 0 | 0 |
3*) | 37.8 | 0 | 0 |
4*) | 37.8 | 0,79 | 15,75 |
5 | 37,8 | 7,88 | 0 |
6 | 15,75 | 0 | |
7 | 23,62 | 0 | |
8 | 0 | ||
Tabelle II | |||
) Zum Vergleich. | |||
Brennzeil | Länge der verkohlten Stellen |
in Sekunden | in cm |
> 120 | total verbrannt |
> 120 | total verbrannt |
15,2 | 0,15875 |
6,9 | 0,15875 |
5,6 | 0,15875 |
3,6 | 0.079 |
0 | 0,079 |
0 | 0,079 |
Teststreifen | Platin | Pyroeen gewonnenes | Pigmentsorte | Brennzeit | Verbrannte Menge |
Nr. | rtdlin | TiO2 | von TiO2 | in Sekunden | in Gewichtsprozent |
ppm | Gewichtsteile | Gewichtsteile | |||
1*) | 0 | 0 | 0 | > 120 | 100,0 |
2*) | 0 | 15,75 | 0 | >120 | 100,0 |
3*) | 37,8 | 0 | 0 | >120 | 100,0 |
4*) | 37,8 | 0 | 15,75 | 47 | 12,0 |
5 | 37,8 | 7,88 | 0 | 20,9 | 3,8 |
6 | 37,8 | 15,75 | 0 | 5,9 | 2,1 |
7 | 37,8 | 23,62 | 0 | 2,5 | 1,7 |
*) Zum Vergleich.
409 607/34
Durch Vermählen von 100 Gewichtsteilen eines
hochviskosen Diorganopolysiloxans.das98,876% Metru'i
. 0,359% Vinyl- und 0,765% Phenylreste enthielt, 50,46 Gewichtsteilen eines verstärkenden Siliciumdioxidfüllstoffs,
der auf seiner Oberfläche Triorganosiloxygruppen enthielt, 2,03 Gewichtsteiien eines Hitzeslabilisierungsmittels,
7,64 Gewichtsteilen Quarz einer Korngröße von 5 μ, 43,5 ppm Platin (bezogen auf
1 Million Gewichtsteile des hochviskosen Diorganopolysiloxans) und 1,222 Gewichtsteiien 2,4-Dichlorbenzoylperoxid
wurde eine Formmasse hergestellt. Dieser Formmasse wurden jeweils pyrogen gewonncnes
Titandioxid und eine Pigmentsorte von Titandioxid, wie -in Beispiel 1 beschrieben, in den in Tabelle
III angegebenen Mengen zugegeben. Aus diesen Formmasisn wurden durch 5 Minuten langes Verformen
unter Druck bei 116°C und 4 Stunden langes Nachhärlen bei 163° C Teststreifen hergestellt. Diese
Teststreifen wurden, wie aus Tabelle III ersichtlich, unterverschiedenenFeuchtigkeitsbedingungen90Stunden
lang gelagert und dann dem 12 Sekunden dauernden Flammentest, wie in Beispiel I beschrieben, zur
Ermittlung der Flammbeständigkeit ausgesetzt, die als Brennzeit und Länge der verkohlten Stellen in cm
angegeben wurde. Die Ergebnisse sind in der Tabelle III zusammengestellt.
Teststreifen
Nr.
Nr.
1*)
2*)
3
2*)
3
4*)
5*)
6
7*1
5*)
6
7*1
Zum Vergleich.
Pyrogen gewonnenes TiO,
Gewichtsteile
7,64
7,64
7,64
Pigmcntsorle
TiO,
TiO,
Gewichtsteile
7.64
7,64
7.64
dichtigkeit | Brennzeit | Lunge der verkohlten Stellen |
in % | in Sekunden | in cm |
0 | 29,0 | 0,794 |
0 | 6.6 | 0.0794 |
0 | 1,3 | 0,0794 |
50 | 12,9 | 0.1586 |
50 | 6,9 | 0.1586 |
50 | 4.3 | 2.54 |
100 | 78,3 | 2.54 |
100 | 83.0 | 0,1586 |
100 | 2,6 |
Fonnmassen, wie in Beispiel 1 beschrieben, wurden
hergestellt, mit Ausnahme der Menge und der Art des verwendeten Peroxids. Aus den Daten der folgenden
Tabelle IV ist ersichtlich, daß eine Verbesserung der Flammbcstiindigkeit, unabhängig von der Art des zur
Härtung der Formmasse verwendeten Peroxids, erzielt wurde, wenn eine Kombination von Platin und
pyrogen gewonnenem Titandioxid verwendet wurde. Jcicr
>'er Teststreifen wurde, gemäß dem folgenden Schema, durch Verformen unter Druck erhalten.
Peroxid
2,5-Bis-(tert.butylperoxy)-2,5-dimethylhexan
Dicumylperoxid
tert.Butylperbenzoat
Zeit
in Minuten
in Minuten
10
10
10
10
10
Temperatur ir. C
171
150
150
150
Peroxid | Zeit in Minuten |
Temperatur in "C |
2,4-Dichlorbenzoyl-peroxid Benzoylperoxid |
5 5 |
116 127 |
Alle Teststreifen wurden 4 Stunden bei 163°C nachgehärtet.
Dann wurden sie dem 12 Sekunden dauernden Flammentest, der in Beispiel 1 beschrieben wurde
unterzogen, um ihre Flammbeständigkeit zu testen Die ermittelten Brennzeiten und die Länge der ver
kohlten Stellen sind aus Tabelle V ersichtlich. Die be 0% Feuchtigkeit geprüften Teststreifen wurden un
mittelbar nach ihrer Entfernung aus dem Ofen, ih den sie nachgehärtet worden waren, auf Flammbeständig
keit untersucht. Die bei 50% Feuchtigkeit gepriiftei
Teststreifen wurden nach der 24stündigen Lagerunj bei 50% Feuchtigkeit auf Flammbeständigkeit unter
sucht.
Test
streifen Nr. |
Peroxidkatalysator |
Gewichtsteile
Peroxid |
Pyrogen ge
wonnenes TiO2 |
Feuchtigkeit
in % |
Brennzeit
in Sekunden |
Länge der
verkohlten Stellen |
Gewichtsteile | ||||||
1*) | 2.4-Dichlorbenzoylperoxid | 1,22 | 0 | 0 | 12 | 2,440 |
2*) | Benzoylperoxid | 0,69 | 0 | 0 | 63 | 1,586 ■ |
3*) | 2,5-Bis-(tert.butylperoxy)- | 0,46 | 0 | 99 | 3,49 | |
2,5-dimethylhexan |
Zum Vergleich.
Fortsetzung
Teststreifen
Nr.
4*)
5*)
6*)
7*)
6*)
7*)
8*)
9
IO
9
IO
PcrovidkataKsator
I Zum Vergleich
Dicumylperoxid
2,4-Dichlorbenzoylperoxid
Bcnzoylperoxid
2,5-Bis-(tert.butylperoxy)-
2,4-Dichlorbenzoylperoxid
Bcnzoylperoxid
2,5-Bis-(tert.butylperoxy)-
2.5-dimelhylhexan
Dicumylperoxid
2,4-Dichlorbenzoylpuroxid
Benzoylperoxid
2,5-Bis-(tert.butylperoxy)-
Dicumylperoxid
2,4-Dichlorbenzoylpuroxid
Benzoylperoxid
2,5-Bis-(tert.butylperoxy)-
2,5-dimethylhcxan
Dicumylperoxid
terl. Butylperbenzoal
Dicumylperoxid
terl. Butylperbenzoal
Gewichtsteiic Peroxid
1.22
1.22
0.69
0,46
1.22
0.69
0,46
1,22
0.69
0.46
0.69
0.46
0.92
Feuchtigkeit | Brcnn7cil | Länge der | |
P> rogen ge- | in "Ό | in Sekunden | verkohlten |
vNonncnes TiOj | Stellen | ||
in cm | |||
Gewichtsteile | 0 | Λ 3 | |
0 | 50 | 69 | 2,225 |
0 | 50 | 98 | 1,270 |
0 | 50 | verbrannt | 2,855 |
0 | total | ||
50 | 82 | verbrannt | |
0 | 50 | 2.6 | 3.J75 |
7,64 | 50 | 5.5 | 0,0794 |
7.64 | 50 | 15,5 | 0,0794 |
7.64 | 50 | 7.0 | 0,0794 |
7.64 | 50 | 8.5 | 0,0794 |
7.64 | 0,0794 | ||
Eine Formmasse, wie in Beispiel 2 beschrieben,
wurde hergestellt, mit der Ausnahme, daß an Stelle von 2.4-Dichlorbenzoylperoxid !.22 Gewichtsteile Dicumylperoxid
eingesetzt wurden. Aus dieser Formmasse wurden durch IO Minuten langes Verformen unter
Druck bei 150 C und 4 Stunden langes Nachhalten bei 163"C Teststreifen hergestellt, die anschließend
unter den Feuchtigkeitsbedingungen, wie in Beispiel 3 beschrieben, gelagert wurden. Dann wurden die Teststreifen
dem 12 Sekunden dauernden Flammentest wie in Beispiel 1 beschrieben, unterzogen. Die Ergebnisse
sind in der Tabelle VI zusammengestellt. Wie au; den Daten in dieser Tabelle ersichtlich, sind Elastomere,
die eine Kombination von pyrogen gevonnenerr Titandioxid. Platin und Ruß enthalten, unerwarteter
weise noch flammbestandiger als solche, die eine Kombination
von pyrogen gewonnenem Titandioxid unc Platin enthalten.
P)Togen ge | .._ .. - .... _.-Ί | F- | i | |
Teststreifen | wonnenem TiO: | Ruß | I Gewichtsteile |
|
Nr. | Gewichtsteilc | o | ||
8,40 | 0,76 | |||
ι | 7,64 | O | ||
2 | 8,40 | 0,76 | ||
3 | 7,64 | |||
4 | ||||
Feuchtigkeit
in %
in %
50
50
Brennzeit
in Sekunden
in Sekunden
! Länge der verkohlter. Stellen i in cm
0,1586 | |
15,0 | 0,0794 |
0.0 | 0,0794 |
10,0 | 0,0794 |
0,0 | |
Durch Vermählen von 100 Gewichtsteilen des hochviskosen Diorganopolysiloxans, gemäß Beispiel 2.
50,46 Gewichtsteilen eines verstärkenden Siliciumdioxidfüllstoffs, der auf seiner Oberfläche Triorganosiloxygruppen enthielt, 2,03 Gewichtsteilen einesHitic ■
Stabilisierungsmittels, 15,27 Gewichtsteilen Quarz einer
Korngröße von 5 μ, 43,5 ppm Platin {bezogen auf 1 Million Gewichtsteile des hochviskosen Diorganopolysiloxans) in Form einer 1 gewichtsprozentigen Lösung von Chlorplatinsäure in Isopropanol und
1,374Gewichtsteilen 2,4-Dichlorbenzoylperoxid wurde
eine Formmasse hergestellt. Diese Formmassen wurden durch Zugabe von pyrogen gewonnenem Titan
dioxid. wie in Beispiel 1 beschrieben, und Ruß, de frei von Schwefel war, modifiziert. Die Mengenangabei
sind aus Tabelle VII ersichtlich. Dann wurden au: diesen Formmassen Teststreifen durch 5 Minutei
langes Verformen unter Druck bei J16° C und 4 Stun
den langes Nachhärten bei 163° C hergestellt. An schließend wurden die Teststreifen unter den ii
Tabelle VII zusammengestellten Feuchtigkeitsbedin gungen gelagert und dann dem 12 Sekunden dauern
den Flammentest, wie in Beispiel 1 beschrieben, aus gesetzt. Die Ergebnisse der Brennzeit und der Läng<
der verkohlten Stellen in cm °ind ebenfalls aus Ta belle VII ersichtlich.
13 | Ruß | 2035361 0 | 14 | Länge der verkohlten Stellen in cm |
|
Gewichisteile | |||||
Pyrogen ge wonnenes TiO2 |
I) | Tabelle VII | Brennzeit in Sekunden |
0,635 | |
teststreifen Nr. |
Gewichtsteile | leuchtigkeitshedingungen | |||
O | 1,07 | 38,1 | 0,0794 | ||
1 | 1,07 | 24 Stunden bei 50% | 0.0794 | ||
O | 0 | Feuchtigkeit | 1.6 | 2,065 | |
2 | 7,64 | 1,07 | desgl. | 0,0 | 0,0794 |
3 | O | 1.07 | desgl. | 81,0 | 0,0794 |
4 | O | 1,07 | 0.5 Stunden bei 9.07 kg Dampf | 1,0 | 0,0794 |
5 | 7,64 | desgl. | 0,0 | ||
6 | O | desgl. | 4,6 | ||
7 | 0,5 Stunden bei 9.07 kg Dampf | ||||
1,07 | und | 0.0794 | |||
16 Stunden bei 50% | |||||
7.64 | Feuchtigkeit | 3.0 | |||
8 | desgl. | ||||
Eine zu Elastomeren mit hitzeschrumpfbaren Eigenschaften härtbare Formmasse wurde durch Vermählen
von 100 Gewichtsteilcn eines hochviskosen Diorganopolysiloxans, das 96.142% Methyl-, 0,108% Vinyl-.
3.735% 3,3,3-Trifluorprop:'l- und 0.015% Phenylreste
enthielt, 40,0 Gewichtsteilen eines verstärkenden SiIiciumdioxids,
11,0 Gewichtsteilen eines flüssigen, endständige Hydroxylgruppen aufweisenden Dimethylpolysiloxans
mit durchschnittlich 11 Si-Atomen je Molekül, 63,9 Gewichtsteilen eines harzartigen SiI-oxans
aus 48 Molprozent Dimethylsiloxan-, 50 Molprozent Monophenylsiloxan- und 2 Molprozent Diphenylsiloxaneinheiten.
1,074 Gewichtsteilen eines Hitzestabilisierungsmittels. 0,86 Gewichtsteilen Ruß.
1,074 Gewichtsteifen Dicumylperoxid und 1,074 Gewichtsteilen
2,4 - Dichlorbenzoylperoxid hergestellt. Diesen Formmassen wurde jeweils pyrogen gewonnenes
Titandioxid, wie in Beispiel 1 beschrieben, in den in Tabelle VIII angegebenen Mengen zugefügt. Außerdem
wurde Platin in Form einer 1 gewichtsprozentigen Lösung von Chlorplatinsäure in Isopropanol in den
aus Tabelle VIII ersichtlichen Mengen zugegeben. Aus diesen Formmassen wurden durch 5 Minuten
langes Verformen unter Druck bei 116CC und 4 Stunden
langes Nachhärten bei 163° C Teststreifen hergestellt.
Die gehärteten Teststreifen wurden dann hinsichtlich der Flammbeständigkeit dem 12 Sekunden
dauernden Flammen test, gemäß Beispiel 1, ausgesetzt. Die für die Brennzeit und die Länge der verkohlten
Stellen in cm erhaltenen Ergebnisse sind gleichfalls aus Tabelle VIII ersichtlich.
Teststreifen 2S Nr
Platin | Pyrogen | Brennzeit | Länge der | |
Test | ge | in Sekunden | verkohlten | |
streifen Nr. |
ppm | wonnenes TiO, |
Stellen in cm |
|
0 | Gewichts | |||
teile | verbrannt | |||
1 | 43,0 | 0 | total | |
verbrannt | verbrannt | |||
2 | 0 | total | ||
verbrannt | ||||
Platin
ppm
P> rogen
gewonnene
TiO,
TiO,
Gew !einstelle
Brenn/eil
in Sekunden
in Sekunden
86,0
51,6
51,6
51,6
O I verbrannt
10,7
21.5
21.5
47
3,3
3,3
länge der
verkohlten
Stellen
in cm
total
verbrannt
0,794
0,0794
0,794
0,0794
Durch Vermählen des hochviskosen Diorganopolysiloxans
gemäß Beispiel 1 mit 120 Gewichtsteilen eines handelsüblichen Tnns. 10 Gewichtsteilen eines verstärkenden
Kieselsäure-Aerogels, 1,0 Gewichtsteilen 2,4-Dichlorbenzoylperoxid wurde eine Formmasse
hergestellt. Einem Teil dieser Formmasse wurden 129 ppm Platin (bezogen auf I Million Gewichtsteile
des hochviskosen Diorganopolysilo\.<ns) in Form
einer 1 gewichtsprozentigen Lösung von Chlorplatinsäure in Isopropanol zugefügt. Hieraus wurde durch
5 Minuten langes Verformen unter Druck bei 116° C
und 4 Stunden langes Nachhärten bei 163DC ein Teststreifen
hergestellt. Dieser Teststreifen wurde ''· m 12 Sekunden dauernden Flammentest, gemäß öeispiel
1. ausgesetzt, wobei er in Flammen aufging und total verbrannte. Einem anderen Teil der obengenannten
Formmasse wurden 129 ppm Platin (bezogen auf 1 Million Gewichtsteile des Diorganopolysiloxans)
und 10 Gewichtsteile pyrogen gewonnenes Titandioxid, wie in Beispiel 1 beschrieben, zugegeben. Ein aus
dieser Formmasse hergestellter Teststreifen durch 5 Minuten langes Verformen unter Druck bei 116° C
und 4 Stunden langes Nachhärten bei 163° C wurde
dem 12-Sekunden-Flammentest ausgesetzt, wobei sich eine Brennzeit von 13,6 Sekunden ergab und eine
Länge der verkohlten Stelle von 0,3175 cm.
Durch Vermählen von 100 Gewichtsteilen eines hochviskosen 3,3,3-TrifluorpropyImethylpolysiIoxans
das etwa 0,5 Molprozent Methylvinylsiloxaneinheiter enthielt, 57 Gewichtsteilen eines verstärkenden SiIi
ciumdioxidfüllstoffes, der auf seiner Oberfläche Tn
organosiloxygruppen enthielt, 3 Gewichtsteilen eines flüssigen Diorganopolysiloxans aus 80 Molprozent
Dimethylsiloxnn- und 20 Molprozent Methylvinylsiloxaneinheiten,
2 Gewichtsteilen eines Hilzeslabilisierungsmittels, 8,1 Gewichtsteilen Quarz einer Korngröße
von 5 μ, 8,1 Gewichtsteilen des pyrogen gewonnenen Titandioxids, wie in Beispiel I beschrieben,
1,3 Gewichtsteilen schwefelfreien Rußes, 46,2 ppm Platin (bezogen auf 1 Million Gewichtsteile des hochviskosen Polysiloxans) in Form von Chlorplatinsäure
und 1,0 Gewichtsteilen 2,5-Bis-(tert.butylperoxy)-2,5-dimethylhexan
wurde eine Formmasse hergestellt. Aus dieser Formmasse wurden durch 10 Minuten langer Verformen unter Druck in einer Preßform von
etwa 0,19 cm Durchmesser bei 1710C und 8 Stunden langes Nachhärten bei 200"C Teststreifen hergestellt.
Diese Teststreifen wurden dann 7 Tage lang bei einer relativen Luftfeuchtigkeit von 50% und einer Temperatur
von 22°C stehengelassen. Die Teststreifen hatten eine Dicke von 0,201, 0,203 und 0,211 cm. Sie wurden
anschließend in der in Beispiel 1 beschriebenen Weise getestet, mit der Ausnahme, daß die Teststreifen horizontal
in die Flamme gehalten wurden und die Aussetzungszeit 15 Sekunden betrug. Jeder der Teststreifen
hatte eine Brennzeit von 0 Sekunden und eine Länge der verkohlten Stelle von 0,079 cm.
Ein aus derselben Formmasse hergestellter Teststreifen, jedoch ohne Zusatz von Platin, pyrogen gewonnenem
Titandioxid und Ruß, verbrannte bei dem Flammbeständigkeitstest vollkommen.
Ein druckempfindlicher Klebstoff wurde durch Vermählen
von 100 Gewichtsteilen eines hoch viskosen, endständige Hydroxylgruppen aufweisenden Dimethylpolysiloxans,
112,7 Gewichtsteilen eines benzollöslichen,
harzartigen Mischpolymerisats aus Trimethylsiloxan- und SiO2-Einheiten in einem Mol-Verhältnis
von 0,61 : 1,0 mit einem Gehalt an Si-gebundenen Hydroxylgruppen von etwa 1 %, 6,4 Gewichtsteilen
Isopropanol, 106,3 Gewichtsteilen Xylol, 1,08 Gewichtsteilen des Reaktionsproduktes von Tetramelhylguanidin
und 2-Äthylhexancarbonsäure, 16,34 Gewichtsteilen des pyrogen gewonnenen Titandio.xids,
gemäß Beispiel 1, 24,49 Gewichtsteilen eines endständige Hydroxylgruppen aufweisenden Dimethylpolysiloxans
mit einer Viskosität von 12 500 cSt.'25"JC,
ίο 93,2 ppm Platin (bezogen auf I Million Gewichtsteile
des hochviskosen Dimethylpolysiloxans) in Form von Chlorplatinsäure und 2 Gewichtsteilen Benzoylperoxid,
bezogen auf das Gesamtgewicht des hochviskosen Dimethylpolysiloxans und des Harzes, her-
gestellt. Mit diesem druckempfindlichen Klebstoff wurde ein 0,01 cm dickes Glasgewebe in einer Dicke
von 0,01cm beschichtet und dann 15 Minuten bei
70" C und anschließend 3 Minuten bei 177° C gehärtet.
Das beschichtete Glasgewebe hatte druckempfindliche Klebebandeigenschaften. Dieses beschichtete Glasgewebe
wurde nach der Methode »Federal Specification For Flame Resistant Cloth, CCC-T-191 b, Method
5902, May 15, 1951; Flame Resistance of Cloth. Vertical« auf Flammbeständigkeit geprüft.
Hierbei wurden Teststreifen mit den Abmessungen 7,62 χ 25,4 cm in einen Metallrahmen eingespannt
und mit einem Bunsen-Brenner, der auf eine gelbe Flamme mit einer Höhe von 3,81 cm eingestellt war.
angezündet. Die Teststreifen wurden 15 Sekunden in senkrechter Stellung in die Flamme gehalten. Nach
Entfernen der Flamme des Brenners erlosch die Flamme sofort von selbst, und die Nachglühzeit betrug
2 bis 3 Sekunden.
Ein Teststreifen mit einem aus denselben Bestandteilen hergestellten, druckempfindlichen Klebstoff,
jedoch ohne Zusatz von pyrogen gewonnenem Titandioxid und Pkitin, verbrannte bei diesem Flammbeständigkeitstest
vollständig.
Claims (6)
1. Zu flamrabeständigen Produkten hitzehärtbare Formmassen auf Grundlage von Diorganopolysiloxanen
ohne Si-gebundcne Wasserstoffatome,
Füllstoffen, Peroxidkatalysatoren und Platin, dadurch gekennzeichnet, daß sie
auf jeweils 100 Gewichtsteile eines hoch viskosen Diorganopolysiloxans mit 1,98 bis 2,002 organischen
Resten je Si-Atom, wobei die organischen Reste Methylreste sind, die bis zu 2,0% durch
Vinylreste und/oder bis zu 50% durch 3,3,3-Trifluorpropylreste und/oder bis zu 10% durch Phenylreste
ersetzt sein können, 0 bis 100 Gewichtsteile eines verstärkenden SiliciumdioxidfUllstoffes,
0,1 bis 10 Gewichtsteile eines organischen Peroxids, 10 bis 150 ppm Platin in trägerfreier Form
und 0,5 bis 100 Gewichtsteile pyrogen gewonnenes Titandioxid mit einer durchschnittlichen Korngröße
von weniger als 0,10 μ enthalten.
2. Hitzehärtbare Formmassen gemäßAnspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß sie auf 100 Gewichtsteile des hochviskosen Diorganopolysiloxans 20
bis 60 Gewichtsteile des verstärkenden SiliciumdioxidfUllstoffes, 0,4 bis 5 Gewichtsteile des organischen
Peroxids und 20 bis 80 ppm Platin enthalten.
3. Hitzehärtbare Formmassen gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Anteil
des pyrogen gewonnenen Titandioxids 2 bis 25 Gewiciitsteile
beträgt.
4. Hitzehärtbare Formmassen gemäßAnspruch 1,
2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß sie zusätzlich 0,05 bis 2 Gewichtsteile Ruß, der praktisch
frei von Schwefel ist, enthalten.
5. Hitzehärtbare Formmassen gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß sie Platin in Form
von Chlorplatinsäure enthalten.
6. Hitzehärtbare Formmassen gemäßAnspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie zusätzlich zu den
hochviskosen Diorganopolysiloxanen 10 bis 65% eines harzartigen Blockmischpolymerisats, bezogen
auf das Gesamtgewicht des hochviskosen Diorganopohsilüxans
und des Harzes, enthalten, das aus Blöcken aus Siloxaneinheiten der allgemeinen Formel
' X (A)
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 |