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Unterirdische Garage Die Erfindung betrifft eine unterirdische Garage,
bestehend aus einer in die Erdoberfläche versenkten, im wesentlichen rechteckigen
Kammer und einer etwa um die Höhe der Kammer hydraulisch oder pneumatisch heb- und
senkbaren, den Innenmaßen der Kammer angepaßten Bodenplattform und einer auf Tragstützen
der Bodenplattform ruhenden, befahrbaren Deckplattform, die die Kammer oben abdeckt.
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Sinn und- Zweck solcher unterirdischen Garagen sind seit langem bekannt
und beispielsweise der deutschen Offenlegungsschrift
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entnehmen. Während in dieser eben genannten Offenlegungsschrift nichts Näheres über
die Ausgestaltung der IIubvorrichtung zum Heben und Senken der Boden- und Deckplattform
ausgesagt ist, ist aus dem deutschen Gebrauchsmuster Nr. 6 923 763 eine Senkgarage
bekannt, die eine Art Hebebühne mit Dach aufweist, welche ihrerseits in eine entsprechende
Grube eingebaut ist und sich mittels im Bereich der Ecken angeordneter, mit Spindelmuttern
versehener Spindeln motorisch heben und senken läßt.
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Eine ähnliche Ausführungsform geht aus dem deutschen Gebrauchsmuster
Nr. 1 737 997 hervor, wobei auf vier jeweils an den Längs -seiten der Kammer stehenden
Gewindespindeln höhenverstellbare Laufschienen angeordnet sind. Außer den vier Gewindespindeln
sind vier Tragsäulen vorgesehen, die zusanime mit den Laufschienen höhenverstellbar
sind, und auf denen ein die Garagenkammer abdekkendes, gewölbtes Dach ruht. Die
Gewindespindeln werden zur Höhenverstellung der Laufschienen und des Daches von
einem gemeinsamen Elektromotor über eine Kettenübertragung angetrieben.
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Ganz abgesehen davon, daß bei dem letztgenannten bekannten Beispiel
das Dach nicht befahrbar ist und statt der Bodenplattform nur Laufschienen vorgesehen
sind9 weisen alle diese bekannten Ausführungsformen den Nachteil auf, daß sie insbesondere
wegen der Art der Hubvorrichtungen unwirtschaftlich sind. Die Verwendung von vier
Gewindespindeln als Antriebselemente zum Heben und Senken des Tragrahmens und des
Daches bzw. der Bodenplatte und der Abdeckplatte ist nicht nur teuer'sondern es
haftet diesem Mechanismus
auch ein erheblicher Nachteil an, der
darin besteht, daß sich nur mit einem sehr großen Aufwand ein annähernder Synchron
lauf der vier Gewlndespindeln,insbesondere zum Zeitpunkt der Drehrichtungsumkehr,
erzielen läßt. Außerdem sind diese rein mechanisch.beanspruchten Teile einem großen
Verschleiß anterworfen und auch einer Korrosion und Verschmutzung ausgesetzt, sodaß
ihre Funktionstüchtigkeit über eine längere Zeitdauer von vornherein in Frage gestellt
ist. Hinzu kommt, daß dieser gesamte Rebe- und Senkmechanismus entlang der Seitenwände
der Kammer sehr viel Raum beansprucht.
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Die Verwendung der an sich seit langem bekannten Hebebühnensysteme,
bei denen die Hebebühne auf einem Hydraulikzylinder, der meist ein Teleskopzylinder
ist, oder einem Pneumatikzylinder im Zentrum der Bühne angeordnet ist, kommt für
eine solche unterirdische Garage zum Heben und Senken derBodenplattform und der
Deckplattform nicht in Frage, weil für diesen Hydraulikzylinder bzw. Pneumatikzylinder
unterhalb des Sammerbodens eine weitere Kammer vorgeselaien werden müßte, was zu
einer erheblichen Verteuerung führen würde.
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Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht darin, eine unterirdische
Garage der eingangs genannten Art zu schaffen, die billig ist, und deren Hubvorrichtung
bei größter Funktionssicherheit einfach im Aufbau ist und möglichst wenig Raum beansprucht.
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Selbstverständlich ist dabei sehr wesentlich, daß auch die Hubvorrichtung
mit
einem möglichst geringen Kostenaufwand verwirklicht werden kann.
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Die erfi2ldungsgemäe Lösung besteht darin, daß die Bodenplattform
in der Kammer an mindestens drei Stellen an über Seilrollen geführten Seilen aufgehängt
ist, die einseitig am beweglichen, druckmittelbeaufschlagbaren Kolben eines Druckzylinders
befestigt sind.
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Der besondere Vorteil dieser Lösung besteht darin, daß einerseits
nur ein einziges, an sich preiswertes Antriebsaggregat, nämlich der Druckzylinder
mit Kolben, erforderlich ist, der verhältnismäßig wenig an Raum beansprucht und
mit einer einzigen, ebenfalls verhältnismäßig billigen Hydraulikpumpe getrieben
werden kann,und daß andererseits sämtliche Hubelementes die die Bodenplattform tragen
und auf- und abbewegen, zwangsläufig synchron angetrieben werden, und zwar ohne
zusätzliche Hilfsmittel. Hinzu kommt, daß diese Tragelemente an sich auch verhältnismäßig
billig sind und vor allem nur ein Minimum an Raum beanspruchen.
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Besonders günstig ist dabei, daß der Druckzylinder zumindest annähernd
horizontal, in Längsrichtung der Kammer verlaufend, angeordnet ist. Daraus ergibt
sich nicht nur eine raumsparende Anordnung sondern auch eine günstige SeiltülarungO
In weiterer Ausbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß die einen Enden der Seile
am oberen Rand der Kammer befestigt und die
Seilrollen sowie der
Druckzylinder in der Bodenplattform angeordnet sind. Dadurch wird zusätzliche Bauhöhe
gespart und es sind sämtliche Teile der Hubvorrichtung in jeder Lage der Bodenplattform
zugänglich, wenn die Bodenplattform an den entsprechenden Stellen mit Öffnungen
versehen ist, die normalerweise natürlich abgedeckt sind.
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Eine andere Möglichkeit der Ausgestaltung besteht darin, daß die einen
Enden der Seile an der Bodenplattform befestigt sind und der Druckzylinder am Boden
der Kammer angeordnet ist, wobei die Seile über Rollen laufen, die am oberen Rand
der Kammer angeordnet sind.
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Ein sowohl für die Funktionsweise als auch für die Funktionssicherheit
wichtiges Ausgestaltungsmerkmal der Erfindung besteht darin, daß der Druckzylinder
in axialer Richtung gefedert einer Bodenplattform bzw. auf dem Kammerboden befestigt
ist.
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Einerseits kann dadurch ein ruckfreies Anfahren der Bodenplattform
erzielt werden und andererseits kann die Beweglichkeit des Druckzylinders in axialer
Richtung zur Betätigung von Sicherungselementen ausgenutzt werden, die z. B. bei
irgendeinem Defekt an der Hubvorrichtung wirksam werden sollen, um die Bodenplattform
dann gegen Absenken zu sichern.
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Zu diesem Zweck ist in weiterer Ausbildung der Erfindung vorgesehen,
daß mit dem Druckzylinder über Seilzüge und/oder Verbindungsgestänge durch Federkraft
in Sperrlage springende, in der
Bodenplattform angeordnete Rastelemente
verbunden sind,-die die bodenplattform in Sperrlage all den Seitenwänden der Kammer
abstützen Dabei ist es zweckmäßig, die Rastelemente als schwenkbar gelagerte Exzentersegmente
mit Sperrzähnen auszubilden0 Anhand der beiliegenden Zeichnungen wird nun im folgenden
ein Ausführungsbeispiel der Erfindung näher erläutert.
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In den Zeichnungen zeigt: Fig. 1 in perspektivischer Seitenansicht
eine unterkirdische Garage mit einer in der bodenplattform angeordneten Hubvorrichtung
Fig 2 schematisch das Funktionsprinzip einer vom Druckzylinder gesteuerten Sicherheitseinrichtung.
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Aus Gründen der besseren Übersichtlichkeit ist die die unterirdische
Kammer bildende Wanne 1 in strichpunktierten Linien dargestellt. Diese Wanne 1 kann
aus jedem geeigneten Material hergestellt sein, z. B. aus Kunststoff, aus Metall,
aus Mauerwerk od.
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dergl. Sie hat eine rechteckige Form, senkrecht stehende Seitenwände
und einen ebenen Boden.
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In der Wanne 1 befindet sich eine Bodenplattform 2, die in ihren äußeren
Abmessungen den Innenmaßen der Wanne 1 angepaßt ist und
zweckmäßigerweise
durch nicht dargestellte Führungselemente, z.
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U, Rollen, an den Seitenwänden der Wanne 1 geführt ist. Eine Deckplattform
3, die auf vier Säulen 4, 5, 6, 7 ruht, die auf der Bodenplattform 2 stehen, ist
flächenmäßig etwas größer als die Wanne 1 und hat die Aufgabe, die Wanne 1 abzudecken,
wenn sich die Bodenplattform 2 in ihrer tiefsten Stellung befindet. Zweckmäßigerweise
ist die Deckplattform 3 so ausgebildet, daß sie befahrbar ist. Sie kann im Bedarfsfalle
auch mit einer Leichtgarage ausgerüstet werden, sodaß praktisch zwei überdachte
Abstellflächen für Fahrzeuge vorhanden wären.
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An den vier Ecke sind in der Bodenplattform 2 Seilrollen 8, 9, 10
und 11 angeordnet, deren Lagerböcke 12, 13, 14 und 15 - möglicherweise drehbar -
an der Bodenplattform befestigt sind. Die Seilrollen 8, 9, 10 und 11 sind um horizontale
Achsen drehbar in den Lagerböcken 12, 13, 14 und 15 gelagert.
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Zwischen den beiden Seilrollen 9 und 10 sind symmetrisch zur Längsmittelachse
in der Bodenplattform 2 noch zwei Paare von.Umlenkrollen 16/17 und 18/19 in Lagerböcken
20 und 21 angeordnet, deren Drehachsen vertikal verlaufen.
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Über die Seilrollen 8, 9, 10 und 11 sowie ueber die Emlenkrollen 16/17,
18/19 sind Seile 22, 23, 24 und 25 geführt. Die oberen Enden der Seile 22 bis 25
sind jeweils auf der Innenseite am oberen Rand der Wanne 1 befestigt, während die
anderen Enden der Seile
22, 23, 24 an einer Platte 26 einer kolbenstange
27 festgemacht sind. Die Kolbenstange 27 ist Teil eines Kolbens 28, der sich in
einem Druckzylinder 29 befindet. Der Druckzylinder 29 ist vermittels eines Bolzens
30 gegen die Kraft einer Druckfeder 31 axial beweglichen an einem Halter 32 in der
Bodenplattform 2 befewtigt.
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Die axiale Beweglichkeit des Druckzylinders 29 ist natürlich auf ein
geringes Maß beschräSkt, das entweder durch die Federkraft oder durch einen zylindrischen
Ansatz 33 des Bolzens 30 bestimmt wird.
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Der Kolben 28 des Druekzylinders 29 kann in Richtung des Pfeiles 34
von einer Hydraulikpumpe 35 beaufschlagt werden, sodaß er in der selben Richtung
eine Bewegung ausführt und dabei die an der Platte 26 befestigten Enden der Seile
22 - 25 nachzieht2 Durch diese Zugbewegung erfolgt die Hebebewegung der Bodenplattform
2 und damit auch der Deckplattform 3 Die IIydr2ulikpumpe 35 wird von einem fernsteuerbaren
Elektromotor 36 angetrieben und pumpt die Hydraulikflüssigkeit aus einem Behälter
37 durch die Leitung 38 in den Druckzylinder 29e Zum Absenken der Bodenplattform
2 ist ein vorzugsweise elektrisch steuerbares Umschaltventil 39 vorgesehen, das
bei Betätigung den oberen Teil der Leitung 38 mit der Rücklaufleitung 40 verbindet,
sodaß das im Druckzylinder 29 befindliche Druckmedium in den Behälter 37 zurückfließen
kann. Eine Drossel 41 verhindert dabei ein zu schnelles Absenken. Beim Absenken
der Bodenplattform 2 und der Deckplattform 3 verschiebt sich
durch
das an den Seilen 22, 23, 24 und 25 hängende Gewicht der Kolben 28 in dem Druckzylinder
29 entgegen der Richtung des Pfeiles 34 mit der Geschwindigkeit, wie die Druckflüssigkeit
durch die Drossel 41 aus dem Druckzylinder 29 abfließen kann.
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Während die Drossel 41, die die Geschwindigkeit der'nückwärtsbewegung
des Kolbens 28 steuert, in den meisten Fällen als Sicherheitselement ausreicht und
es dabei zweckmäßig ist, die Vorspannung der Feder 31 so zu wählen, daß sie gerade
das Gewicht der unbelasteten Bodenplattform 2 und der Deckplattform 3 hält, ist
es bei größeren Anlagen zum Teil Vorschrift, zum Teil auch zweckmäßig, zusätzliche
Sicherungen gegen ungewolltes Absenken der Bodenplattform 2 vorzusehen. Ein Ausführungsbeispiel
dafür ist in Fig. 2 im Prinzip dargestellt.
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An dem gegen die Wirkung der Feder 31 in axialer Richtung um ein geringes
Maß beweglichen Druckzylinder 29 ist eine Manschette 42 befestigt, an der die einen
Enden von Zugseilen 43 und 44 bzw.
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45 und 46 festgemacht sind. Die Zugseile 43, 44, 45, 46 laufen über
Umlenkrollen 47 und 48 bzw. 49 und 50, die auf ortsfest in der Bodenplattform 2
angeordneten Zapfen 51 und 52 drehbar gelagert sind. Die anderen Enden der Zugseile
43, 44, 45 und 46 sind jeweils mit exzentrischen Sperrsegmenten 53, 54, 55 und 56
verbunden. Die Sperrsegmente 53 - 56 sind jeweils auf Zapfen 57, 58, 59 bzw. 60
schwenkbar gelagert und stehen unter dem Einfluß von Zugfedern 61, 62, 63 bzw. 64,
die sie gegen die Wände 65 bzw. 66
ziehen. Die Zapfen 57, 58, 59,
60 sind ebenfalls starr in der Bodenplattform 2, und zwar in horizontaler Richtung
verlaufend, angeordnet, während die Achsen der Zapfen 51 und 52, auf denen die Umlenkrollen
47 und 48 bzw0 49 und 50 gelagert sind, entgegen der Darstellung der Fig. 2 vertikal
verlaufen.
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Wenn und so lange der Druckzyllnder 29 durch das Gewicht und/oder
die Last der Bodenplattform 2 eine axiale Lage einnimmt, in welcher er von dem Halter
32 einen gewissen axialen Abstand hat und die Feder 31 der betreffenden Last das
Gleichgewicht hält, sind die Sperrsegmente 53, 54, 55 und 56, gezogen durch die
Zugseile 43, 44, 45 und 46, von den Seitenwänden 65 bzw. Q6 weggeschwenkt, sodaß
sich die Bodenplattform frei nach oben und unten bewegen kann. Sobald jedoch durch
irgendeinen Umstand der im Zylinder herrschende Druck auf den Kolben 28 oder der
Zug auf die Kolbenstange 27 und damit auch die Zugkraft, die auf den Druckzylinder
29 entgegen des Teiles 34 wirkt, aufhört oder plötzlich sehr viel geringer wird,
wird die Druckfeder 31 den Zylinder 29 in Richtung des Pfeiles 34 bewegen, und es
werden dann die Seile 43, 44, 45 und 46 die Sperrsegmente 53, 54; 55 und 56 dem
Zug ihrer Federn 61, 62, 63 und 64 freigebeæ; sodaß sich die Sperrsegmente 53 -
56 an den Wänden 65 b. 66 der Wqnne 1 festkrallen und ein Absenken der Bodenplattform
2 verhindern.
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Ebenso wie es möglich ist, statt der Zugseile 43, 44, 45 und 46 zur
Betätigung der Sperrsegmente 53, 54, 55 und 56 entsprechende
Hebelanordnungen
zu verwenden, ist es auch möglich, statt der Sperrsegmente 53 - 56 andere Sperrelemente
oder Rastelemente vorzusehen.
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Während in dem in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel der Druckzylinder
29 und die Seilrollen 8, 9, 10 und 11 sowie die Umlenkrollen 16, 17, is und 19 in
der vertikal beweglichen Bodenplattform 2 untergebracht sind, ist es auch ohne weiteres
möglich, diese Teile am Boden der Wanne 1 ortsfest anzuordnen und die Seile 22,
23, 24 und 25 über Rollen laufen zu lassen, die am oberen Rand der Wanne 1 angeordnet
sind, und die entsprechenden Enden der Seile 22 - 25 an der Bodenplattform 2 zu
befestigen. Man benötigt dann allerdings, um die hubhöhe längere Seile und zusätzlich
die am oberen Rand der Wanne 1 angeordneten Rollen. Insgesamt gesehen wäre aber
auch diese Ausführungsmöglichkeit noch wesentlich billiger als alle bekannten Antriebsvorrichtungen
für die Bodenplattform einer unterirdischen Garage, da die dazu notwendigen Einzelteile
bereits als billige Handelsprodukte zur Verfügung stehen und praktisch keine Sonderanfertigungen
notwendig sind.