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Wohnanhänger Die Erfindung bezieht sich auf einen Wohnanhänger mit
einem ausbreitbaren Boden und einem darüber auseinanderfaltbaren Zelt und betrifft
die Ausbildung des dem Zelt den Halt gebenden Gerippes und dessen Verbindung mit
dem Wohnanhänger.
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Um das Fahren mit Wohnanhängem zu erleichtern, ist es bekannt, einzelne
oder alle Wandteile von Wohnanhängem verschiebbar auszubilden, so daß der Anhänger
beim Transport kleinere Abmessungen aufweist als bei der Benutzung. Beispielsweise
sind Wohnanhänger bekannt, bei denen einzelne Wände oder Wandteile, vorzugsweise
das Dach, ausfahrbar sind, wobei der Spalt zwischen dem ausfahrbaren Wandteil und
den verbleibenden anderen Wandteilen durch balgenartige Segeltuchabdeckungen abgedichtet
ist. Die ausfahrbaren Wandteile werden in beliebigen, bekannten Führungen, z. B.
Führungsschienen oder Rautensätzen, geführt. Es ist ferner ein Wohnwagen bekannt,
der in seine einzelnen Wandteile zerlegbar ist. Die Einzelteile sind dabei während
des Transportes in einem kleineren Anhänger, der beim Aufbau als Grundplatte dient,
verpackt.
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Diese bekannten Wohnanhänger mit festen Wandteilen sind kostspielig,
und die Verschiebbarkeit der Wandteile, d. h. die Volumenvergrößerung für
die Benutzung, ist relativ gering, oder der Aufbau ist kompliziert und zeitraubend.
Um einen Wohnanhänger zu schaffen, der in gewissen Grenzen die Vorteile eines normalen
Zeltes, nämlich den relativ geringen Preis, mit den Vorteilen des Wohnanhängers,
nämlich die Möglichkeit des schnellen bequemen Aufstellens, verbindet, ist es bekannt,
ein an sich bekanntes Zelt auf einer transportablen, um 180' kistenartig
aufklappbaren Grundplatte aufzustellen. Auch bei dieser bekannten Ausführungsform
erfordert jedoch das Aufstellen des Zeltes im wesentlichen die gleiche Arbeit wie
das Aufstellen jedes normalen Zeltes.
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Es ist die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe, einen Wohnanhänger
mit den eingangs genannten Merkmalen zu schaffen, der die Vorteile aller dieser
bekannten Wohnanhänger miteinander verbindet und der es ermöglicht, unabhängig von
der Beschaffenheit des Bodens mit wenigen Handgriffen das Zelt auf dem Wohnanhänger
aufzustellen, wobei die Abmessungen in Transportstellung der Teile sehr gering sind,
während nach dem Aufstellen ein sehr großer Raum zur Verfügung steht.
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Gemäß der Erfindung wird dies dadurch erreicht, daß das Gerippe des
Zeltes aus an sich bekannten, verstellbaren Rautensätzen besteht, bei denen jeweils
mindestens ein Gelenk in vertikaler Richtung geführt ist, und daß ein Gelenk jedes
Rautensatzes über Seile od. dgl. mit den in an sich bekannter Weise abklappbaren
Seitenplatten der Anhängerbodenplatte verbunden ist.
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Um einen Gleichlauf der Rautensätze beün Aus-und Einfahren sicherzustellen,
stehen vorteilhaft alle Rautensätze über eine Kurbelstangenvorrichtung miteinander
in Verbindung. Zum Vermindern der zum Aufstellen erforderlichen Kraft können Federelemente
zum Ausgleich der beim Ein- und Ausfahren des Gerippes auftretenden Kräfte vorgesehen
sein.
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In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung schematisch
dargestellt. Es zeigt F i g. 1 eine perspektivische Ansicht des Gerippes
eines seitlich und in der Höhe ausgezogenen Wohnanhängers, F i g. 1 a und
1 b den Wohnanhänger nach F i g. 1
in seiner Fahrstellung und
aufgeklappt als Zelt in der Ansicht, F i g. 2, 3 und 4 Einzelansichten
von ausziehbaren Rautensätzen, F i g. 5 und 6 Teilschnitte durch den
Wohnanhänger und eine Ausführungsart einer Rückstellvorrichtung, die durch die Umklappbewegung
der Seitenteile betätigbar ist, F i g. 7 eine schematische Draufsicht auf
ein mechanisches System zur Synchronisierung und Gewichtskompensation der Bedachung
und des anzu-C
hebenden Gerippes, wenn die Seitenteile flach ausgeklappt
sind, F i g. 8 einen Querschnitt durch den Rand des Anhängerbodens des Systems
nach F i g. 7,
F i g. 9 den Boden nach F i g. 7 und
8 mit angehobenen Seitenklappen und F i g. 10 eine der F i
g. 7 entsprechende Ansicht einer abgewandelten Ausführungsforin.
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Der Wohnanhänger gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel besteht im wesentlichen
aus zwei Seitenplatten 1 und 2 aus Holz, Kunststoff od. dgl., die an jeder
Seite des horizontalen, eine Plattform bildenden Bodens 3 des Wohnanhängers
mittels Scharnieren 4 und 5 befestigt sind.
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Wenn der Wohnanhänger als Gepäckwagen gefahren wird, stehen die beiden
Seitenplatten 1 und 2 senkrecht und dienen als Bordwände (F i g. 1
a).
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Wenn der Wohnanhänger als Wohnwagen benutzt wird, liegen seine Seitenplatten
1 und 2 bis in eine waagerechte Lage ausgeklappt in Höhe des Bodens
3.
Sie bilden dann mit diesem letzteren zusammmen den verg en größerten Boden
des Wohnwag s (F i g. 1 b).
Das Vergrößern der Höhe des Wohnanhängers erfolgt
mittels mechanischer Einheiten, die an vier Stellen um den Boden 3 herum
angeordnet sind, wobei jede als verlängerbare Stütze für das Dachgestänge des Gepack-
bzw. des Wohnwagens dient.
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Jede dieser Einheiten ist, z. B. aus Flacheisen, in Form von Rauten
ausgebildet, die derart aneinander angelenkt sind, daß sie zu zweien oder mehreren
Rautensätze 6 a, 6 b, 6 c, 6 d bilden.
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Ein Gleitstück 7 ist über -einen Gelenkpunkt mit der mittleren
Achse jedes Rautensatzes 6 a bis 6 d
verbunden und ragt über
dessen Ebene hinaus (F i g. 2). Dieses Gleitstück 7 kann ein Ring,
eine Laufrolle, ein Rädchen, ein Kugellager od. dgl. sein.
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Ferner sind vier Gleitschienen 8, Führungsschienen oder Rollführungen
aus Eisen, Stahl oder anderem Material am Fahrgestell des Wohnwagens befestigt und
durch Zu-eisen 9 abgestützt sowie gegebenenfalls durch Querträger
10 versteift. Jede Gleitschiene 8 enthält in ihrem Oberteil eine Rolle
11, und ihr Profil gestattet eine Führung des Gleitstückes 7 in lotrechter
Richtung über die ganze oder einen Teil ihrer Länge.
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Die Synchronisierung der beiden Vergrößerungsbewegungen des Wohnanhängers
- senkrecht und seitlich - wird durch Seilzü-e 12 erzielt. Jeder Seilzug
12 verbindet eine Seitenplatte 1 oder 2 mit dem entsprechenden Gleitstück
7 über die Rolle 11. Der Befestigungspunkt jedes Seilzuges 12 auf
dem entsprechenden Seitenteil 1 oder 2 ist derart festgelegt, daß die Länge
des Kreisbogens, den dieser Punkt beim Aufklappen beschreibt, gleich der Entfernung
ist, die von dem Gleitstück 7 in seiner Gleitschiene 8
zurückgelegt
wird, um den Rautensatz 6 a bis 6 d auszufahren.
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Die Teile dieser Anordnung sind so miteinander verbunden, daß durch
Verschieben eines beliebigen dieser Teile das ganze System verschoben wird.
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Statt durch Aufklappen der Seitenplatte 1 und 2 kann ein Aus-
bzw. Einfahren des Wohnaufbaus durch Betäticen mechanischer Mittel, wie Seilwinden,
kurbelbetätigter Schnecken, Gewindestangen, Zahnradgetriebe mittels pneumatischer
oder hydraulischer Einrichtungen oder auch mittels einfachem Schub oder Druck auf
einen beliebigen Punkt des Aufbaues bewirkt werden. Die Betätigung der Anordnung
gemäß dem Aus, führungsbeispiel kann durch in Höhe der Scharniere # bzw.
5 befestigte Spiralfedem erleichtert werden oder es können Blattfedem
13 (F i g. 5 und 6) an ge g ordnet sein, die in der
Ausfahrstellung als Stützei dienen, indem sie die Seitenplatten 1 und 2 de!
Bodens 3 abfangen. Auch können andere Arten vor Federn oder Federmechanismen
zur Führung dei Seitenplatten 1 und 2 in der Ausfahrstellung vor. gesehen
sein.
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Die Wirkung dieser Federn kann vorteilhaft derart festgelegt sein,
daß die auf die Gleitstücke 7 wirkenden unterschiedlichen Kräfte ausgeglichen
wer. den. Unter diesen Bedingungen genügt ein einfachei Stoß oder Antrieb nach der
einen oder der anderer Richtung, um das System zu betätigen.
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Eine Synchronisierung der Bewegung der viei Rautensätze
6 a bis 6 d erleichtert die Betätigung er. heblich.
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Die in den Zeichnungen dargestellte Vorrichtung zur Bewegungssynchronisierung
wird von einei Längswelle 14 gebildet, die unter dem Fahrgestel. von vom nach hinten
verläuft und an jedem Ende ir einer Kurbel 15 endet. Jede dieser Kurbel
15 ist mi einer Verlängerung 16 a eines der untersten Stäbe
eines Rautensatzes, z. B. 6b, verbunden, die mitteh einer Verbindungsstange
17 mit einer entsprechender. Verlängerung 16 b eines der untersten
Stäbe des benachbarten in derselben Ebene liegenden Rautensatzes 6 a verbunden
ist. Wenn man diese Kurbeln l!
mit einem Pedal ausrüstet, kann die Betätigung
de# Gestänges mittels dieser Pedale erfolgen.
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Die Vorrichtung zur Verbreiterung an der Dachseite wird von zwei seitlichen
Längsträgem 18 gebildet, die mit dem steifen Teil des Dachgestänges durcl,
Parallelogrammhebelwerke 19 so verbunden sinc (F i g. 1), daß die
Längsträger 18 beim Ausfahren de,# Gerippes seitlich ausgefahren werden.
Diese Längsträger 18, die in zusammengeklappter Stellung von an den Parallelogrammhebelwerken
19 befestigten Fedem oder von ihrem eigenen Gewicht gehalten werden, entfalten
sich je nach Verformung des Wohnaufbaues unter der Spannwirkung der Zeltwand.
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Diese Vorrichtung ist von dem vorher beschriebenen mechanischen Ausfahrsystern
unabhängig. Es isi indessen möglich, durch Zwischenschaltung einer mechanischen
Verbindung das Ausspreizen der seitlichen Längsträger 18 mit den Rautensätzen
6 a bis 6 d zu kuppeln.
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Bei dem Ausführungsbeispiel nach F i g. 7 bis 9
sind
im Bereich der in Fahrtrichtung vom und hinten liegenden Enden des Bodens
3 und der Seitenplatten 1 und 2 zwischen diesen je ein Schwenkhebelwerk
mit zwei Spannhebeln 20 und 21 vorgesehen. die jeweils durch eine Schaltstange 22
verbunden sind. Die Enden der Spannhebel 20 und 21 sind in Gabelgelenken
23 und 24 an den Seitenplatten 1
und 2 sowie am Boden 3 gelagert.
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An den Schaltstangen 22 sind die Enden von vier einander gleichen
Seilzügen 25 befestigt, die jeweils über eine Rolle 26 unter den Boden
3 laufen. Durch eine zweite Umlenkung im rechten Winkel um Rollen
27 führen die Seilzü,-,e 25 bis zu einer Trommel 28, auf welcher
sie aufrollbar sind. Das Abrollen von der Trommel 28 erfolgt z. B. durch
Anheben der Seitenplatten 1 und 2 von Hand, und damit Senken des Wohnwagendaches
entgegen der Kraft der Federn 29, die einerseits mit einem festen Punkt
30 am
Boden 3 und andererseits mit einem Seilzug
31 verbunden sind, der ebenfalls auf der Trommel 28 so aufgewickelt
ist, daß die Federn 29 eine Rückstellkraft auf sie ausüben.
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Ein weiterer Seil- und Kräfteausgleich ist in der F i g. 10
dargestellt.
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In diesem Fall sind die Seilzüge mit den Enden eines Hebels
32 verbunden, dessen Achse bei 33 ün Mittelpunkt des Bodens
3 senkrecht gelagert ist. Die Enden des Hebels 32 werden von Federn
34 vorgespannt.