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Schwimmbad
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Die Erfindung betrifft ein Schwimmbad, insbesondere Hallenschwimmbad.
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Durch die Erfindung werden in erster Linie Schwimmbäder in geschlossenen
Räumen, also sogenannte Hallens chwimmbäder mit kleineren Abmessungen, wie sie im
privaten Bereich sowie in Hotels etc. anzutreffen sind, angesprochen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, durch eine entsprechende
Ausgestaltung bzw. Zusatzeinrichtung für Schwimmbäder eine universellere Nutzbarkeit
derselben zu erzielen.
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Zur Lösung dieser Aufgabe ist das erfindungsgemäße Schwimmbad, insbesondere
Hallenschwimmbad, gekennzeichnet durch eine heb- und senkbare Abdeckung, durch die
in abgesenkter Stellung mindestens ein Teilbereich der freien Oberfläche des Beckens,
insbesondere aber das gesamte Becken vollflächig abdeckbar ist. Diese bewegbare
Hubdecke ist erfindungsgemäß durch entsprechende Dimensionierung und konstruktive
Ausgestaltung voll begehbar.
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Dadurch wird innerhalb des das Becken umgebenden Gebäudes eine zusätzliche
" Nutznäche" geschaffen. Dies wiederum ermöglicht eine vielfältige Nutzung des betreffenden
Raumes, z. B. zur Durchführung gesellschaftlicher Veranstaltungen, als Sport- bzw.
Gymnastikraum etc.
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Ein weiterer Vorteil dieser Hubdecke besteht darin, daß in abgesenkter
Stellung eine isolierende Wirkung gegeben ist, dahingehend, daß die erhöhte Wassertemperatur
über einen längeren Zeitraum erhalten wird. Auch bedarf es während dieser anderweitigen
Nutzung des Raumes keiner so hohen Heiztemperaturen. Schließlich gewährt die Abdeckung
auch einen Schutz gegen Unfälle durch Sturz in das Becken sowie gegen Verunreinigungen
durch von oben in das Becken fallende Gegenstände.
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Die Trag- und Hubkonstruktion für die heb- und senkbare Decke kann
in verschiedener Weise ausgebildet sein. Nach einem bevorzugten Ausführungsbeispiel
ist die Decke mit einem äußeren Tragrahmen an Zugorganen, insbesondere Ketten, aufgehängt.
Diese werden in geschlossenen Führungen, insbesondere aufrechten Säulen, durch Motoren
über Kettenräder oder dergl. in anhebendem oder absenkendem Sinne beaufschlagt.
Alternativ kann die Decke auch durch Hydraulikzylinder gehoben und gesenkt werden,
die in den Boden des Schwimmbades eingelassen sind.
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Erfindungsgemäß ist die Decke in der oberen Endstellung, vorzugsweise
unterhalb einer Gebäudedecke, verriegelt. Die Verriegelung ist derart ausgebildet,
daß sie bei der Aufwärtsbewegung der Decke selbsttätig in Eingriff gelangt, bei
einem Absenken vor Beginn der Absenkbewegung gelöst wird, insbesondere elektromagnetisch.
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Weitere Merkmale der Erfindung betreffen die konstruktive Ausgestaltung
der Decke sowie deren Ilub- und Trageinrichtung.
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Ausfiihrungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der
Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen: Fig. 1 einen vertikalen Längsschnitt durch
ein Becken mit heb-und senkbarer Decke in einer Zwischenstellung derselben, Fig.
2 einen Grundriß zu Fig. 1, Fig. 3 eine Ansicht der Trag- und Hubkonstruktion des
Schwimmbades gemäß Fig. 1 und 2, Fig. 4 einen Horizontalschnitt durch eine Säule
der Hub- und Tragkonstruktion im Antriebsbereich, mit vergrößertem Maßstab, Fig.
5 einen Vertikalschnitt durch eine Säule im Bereich einer oberen Deckenverriegelung,
ebenfalls in vergrößertem Maßstab, Fig. 6 einen IIorizontalschnitt zu dem Detail
gemäß Fig. 5, Fig. 7 einen Schnitt durch ein Schwimmbad in einer Ausführungsform
mit durch Hydraulikzylinder heb- und senkbarer Decke, Fig. 8 einen Detailschnitt
einer Alternativgestaltung zu der Ausführung gemäß Fig. 7.
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Die vorliegend dargestellten Schwimmbäder sind mit einem verhältnismäßig
kleinen Becken 10 ausgerüstet, welches in einen Boden 11 des Schwimmbades eingelassen
ist. Die Abmessungen des Schwimmbads sind derart, daß es vornehmlich in Privathäusern
sowie Hotels etc.
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eingesetzt werden kann.
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Oberhalb des Beckens 10 ist zur Abdeckung desselben eine heb- und
senkbare Decke 12 vorgesehen. Diese ist bei den dargestellten Ausführungsbeispielen
so bemessen, daß mindestens die freie Oberfläche des Beckens 10 in der unteren Endstellung
der Decke 12 abgedeckt ist. In der oberen Endstellung (Fig. 8) befindet sich die
Decke 12 unterhalb einer Gebäudedecke 13. Diese ist dabei zweckmäßigerweise so ausgebildet,
daß unterhalb einer Tragdecke 14, z. B. aus Stahlbeton, eine Hängedecke 15 geeigneter,
bekannter Konstruktion angeordnet ist, die gegenüber der Tragdecke 14 einen Hohlraum
16 bildet. In diesem Hohlraum 16 sind, wie im einzelnen noch zu beschreiben, Konstruktionsteile
angeordnet. Die Decke 12 wird bis an die Unterseite der Hängedecke 15 gefahren.
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Die Decke 12 ist als begehbarer Boden ausgebildet und bemessen.
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Beim vorliegenden Ausführungsbeispiel wird ein ringsherumlaufender
Tragrahmen 17 aus viereckigen, nämlich quadratischen, Hohlkastenträgern gebildet.
Innerhalb des Tragrahmens 17 erstreckt sich ein Tragwerk aus einer Vielzahl von
über die kurze Spannweite gerichteten Profilträgern 18, die hier als liegende Rechteckprofile
ausgebildet sind.
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Oberhalb dieser mit geringem Abstand voneinander liegenden Profilträger
18 ist eine Bodenauflage 19 angeordnet, die einen begehbaren Fußboden schafft.
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Für die Durchführung von Aufwärts- und Abwärtsbewegungen der Decke
12 ist diese an einem Hubwerk angebracht, nämlich aufgehängt. Bei dem Ausführungsbeispiel
der Fig. 1 bis 6 ist dieses Hubwerk elektromechanisch aus gebildet.
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Mehrere, im vorliegenden Fall vier Säulen 20, 21, 22, 23 sind hier
unmittelbar neben dem Becken 10 auf dem Boden 11 angeordnet und verankert. Die Säulen
20.. 23 sind als Hohlkastenprofile mit im vorliegenden Fall quadratischemQuerschnitt
gestaltet. Innerhalb der Säulen 20.. 23 laufen Zugorgane, an denen die Decke 12
aufgehängt ist.
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Bei dem vorliegenden Ausführungsbeispiel sind als Zugorgane Ketten
24 vorgesehen. In jeder Säule 20.. 23 ist ein aufrechter Trum einer Kette 24 geführt.
An deren unterem Ende ist die Decke 12 verankert.
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Zu diesem Zweck sind bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel am Tragrahmen
17 seitlich abstehende Stege bzw. Knaggen 25 angeordnet, und zwar jeweils im Bereich
einer Säule 20.. 23. Die aus Flachprofil bestehenden Knaggen 25 treten jeweils durch
einen aufrechten, durchgehenden Schlitz 26 in der dem Tragrahmen 17 zugekehrten
Wandung der Säule 20.. 23 hindurch in das Innere derselben. Hier wiederum ist die
Knagge 25 mit der jeweiligen Kette 24 verbunden.
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Die Ketten 24 werden zur Durchführung von Auf- und Abwärtsbewegungen
über Kettenräder 27 in jeder Säule 20.. 23 geführt. Die Kettenräder 27 sitzen in
den Säulen 20.. 23 auf quergerichteten Achsen 28 bzw. Wellen 29.
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Die - antriebslosen - Achsen 28 sind im Bereich der Säulen 21 und
23, die angetriebenen Wellen 29 im Bereich der Säulen 20 und 22 angeordnet.
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Der Antrieb geht demnach jeweils von den Säulen 20 und 22 aus. Diese
sind im vorliegenden Fall mit jeweils einem Motor 30, insbesondere einem Asynchronmotor,
und einem angeflanschten Getriebe 31 ausgerüstet.
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Motor 30 und Getriebe 31 sitzen außerhalb der Säule 20 bzw. 22 an
dieser.
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Das Getriebe 31 wirkt auf die hier aus der Säule 20 bzw. 22 austretende
Welle 29. Um einen Synchronlauf zu erzielen, sind bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel
die Wellen 29 der Säulen 20 und 22 durch eine quergerichtete Verbindungswelle 32
miteinander verbunden.
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Im Bereich der Säulen 20 und 22 führt die Kette 24 lediglich mit einem
belasteten und einem unbelasteten Trum in Aufwärtsrichtung innerhalb der Säule 20
bzw. 22 zum Tragrahmen 17 bzw. zu der Knagge 25. Der dabei außermittig liegende
unbelastete Trum der Kette 24 kann dabei mit einem Gegengewicht (nicht dargest ellt)
versehen sein, welches eine Führung auf dem Kettenrad 27 gewährleistet.
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Die über die nicht angetriebenen Kettenräder 27 im Bereich der Säulen
21 und 23 laufenden Ketten 24 sind ebenfalls über einen vertikalen Trum mit dem
Tragrahmen 17 in der beschriebenen Weise verbunden. Ein horizontaler Kettentrum
33 tritt von dem Kettenrad 27 ausgehend aus der betreffenden Säule 21 bzw. 23 heraus
und führt zu einem Antriebskettenrad 34 auf der Welle 29. Durch den Antrieb dieser
Welle 29 werden demnach die Kettenräder 27 und 34 angetrieben. Letzteres leitet
den Antrieb über den Kettentrum 33 zu den gegenüberliegenden Säulen 21 und 23. Es
werden dadurch alle vier Ecken des Tragrahmens 17 gleichmäßig und synchron bewegt.
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Der horizontal laufende Kettentrum 33 von den nicht mit einem Antrieb
(Motor 30, Getriebe 31) versehenen Säulen 22 und 23 zu den gegenüberliegenden, angetriebenen
Säulen 20 und 21 läuft im vorliegenden Fall in einem Stützträger 35, der im oberen
Bereich zwischen den Säulen 20, 22 einerseits sowie 21 und 23 andererseits angeordnet
ist. Der Stützträger 35 ist als Hohlkasten ausgebildet. Innerhalb desselben läuft
der Kettentrum 33, der über eine Öffnung aus der Säule 22 bzw. 23 aus- und über
eine entsprechende Öffnung 36 in die Säule 20 bzw. 21 eintritt. Die Antriebe (Welle
29, Motor 30, Getriebe 31) und auch die Stützträger 35 sind im vorliegenden Falle
an einem oberen Bereich der Säulen 20.. 23 angeordnet, der vollständig in dem zwischen
der Tragdecke 14 und der Hängedecke 15 gebildeten Hohlraum 16 Aufnahme findet. Die
genannten Konstruktionsteile sind demnach von außen nicht erkennbar.
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Um während des Betriebes m-öglicherweise auftretende Längungen der
Ketten 24 ausgleichen zu können, sind diese bzw. deren abwärts laufender Trum längenveränderlich.
Im vorliegenden Fall ist hierfür am unteren Ende ein Spannschloß 37 angebracht,
durch das die Länge der Ketten 24 individuell eingestellt werden kann.
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Die Decke 12 ist in der oberen Endstellung zusätzlich durch eine Sicherheitsverriegelung
fixiert. Diese besteht hier aus jeweils in den Säulen 20.. 23 angeordneten WWe»9.,1e
durch einen Elektromagneten 39
betätigt, nämlich aus der Sperrstellung
herausbewegt werden. Die Stützklinke 38 ist innerhalb einer Säule 20.. 23 auf einem
quer gerichteten Tragbolzen 40 schwenkbar gelagert. Die Stützklinke 38 ragt in Normalstellung
unter dem Eigengewicht in die Bewegungsbahn der Knagge 25 der Decke 12. Bei der
Aufwärtsbewegung der Decke 12 läuft die Knagge 25 zunächst an der Stützklinke 38
unter Verschwenken derselben vorbei und legt sich dann auf eine Stützfläche 41 derselben
auf. Die Anordnung kann aber auch so getroffen sein, daß in der oberen Endstellung
die Decke 12 bzw. deren Knagge 25 einen geringen Abstand von der Stützfläche 41
der Stützklinke 38 wahrt, so daß die Stützklinke 38 lediglich für den Fall des Versagens
der Hubeinrichtung belastet wird.
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Die Stützklinke 38 ist durch einen Schalthebel 42 durch den Elektromagneten
39 über eine schwenkbare Zwischenlasche 43 bedienbar, nämlich aus der Eingriffsstellung
heraus bewegbar. Zu diesem Zweck wird bei Betätigung des Antriebs für die Decke
12 in absenkendem Sinne zunächst der Motor 30 so geschaltet, daß die Decke 12 mit
den Knaggen 25 um einen geringen Betrag angehoben wird. Die Stützklinke 38 kommt
dadurch frei und kann durch den Elektromagneten 39 im Gegen-Uhrzeiger-Sinn (bezogen
auf Fig. 5) verschwenkt werden. Danach erfolgt die Absenkbewegung der Decke 12.
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Fig. 6 zeigt in diesem Zusammenhang eine besondere Gestaltung der
Säulen 20.. 23. Die aus einem geschlossenen Hohlkasten bestehende Säule 20.. ist
im Bereich des außermittig gebildeten Schlitzes 26 für den Eintritt der Knagge 25
mit einem U-förmigen Innenprofil 44 versehen.
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In diesem läuft sowohl die Kette 24 als auch entsprechend die Knagge
25.
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Die Stützklinke 38 ragt über eine Ausnehmung 56 in das Innenprofil
44.
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In Fig. 7 und 8 ist eine Alternative für die der Decke 12 zugeordnete
Hubeinrichtung gezeigt. Diese arbeitet mit Hydraulikstützen 45, und zwar sind bei
dem gezeigten Ausführungsbeispiel vier Hydraulikstützen 45 jeweils im Bereich der
Ecken der Decke 12 angeordnet und im Boden 11
des Schwimmbads verankert.
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Die Hydraulikstützen 45 bestehen bei den Ausführungsbeispielen gemäß
Fig. 7 und 8 aus einem vollständig in den Boden 11 eingelassenen Zylinder 46 und
einer ein- und ausfahrbaren Teleskopkolbenstange 47.
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Letztere faßt mit dem oberen Ende gegen die Unterseite der Decke 12,
und zwar im Bereich der Ecken des Tragrahmens 17. Wie aus Fig. 7 ersichtlich, ist
das obere Ende der Teleskopkolbenstange 47 zweckmäßigerweise über ein Gelenk 48
mit dem Tragrahmen 17 bzw. einem innerhalb desselben angeordneten Gegenlager 49
verbunden.
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Der Zylinder 46 ist, wie dargestellt, innerhalb eines im Boden verankerten>
hülsenförmigen Traggehäuses 50 gelagert. Im vorliegenden Fall ist der Zylinder 46
über quer gerichtete Tragzapfen 51 schwenkbar im Traggehäuse 50 gelagert, nämlich
aufgehängt.
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Das Traggehäuse 50 ist größer bemessen als die Außenabmessungen des
Zylinders 46. Es kann dadurch Spritzwasser aus dem Becken 10 in das Traggehäuse
50 eintreten und unten über eine Entwässerungsleitung 52 abgeführt werden. Dadurch
wird verhindert, daß an die ausgefahrene Teleskopkolbenstange 47 tretendes Spritzwasser
in das Becken 10 oder in einen sonstigen Wasserrücklauf gelangt. Dieses mit Öl versetzte
Wasser wird vielmehr über die Entwässerungsleitung 52 abgeführt.
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Gemäß Fig. 7 ist das Becken 10 bzw. der Boden 11 mit einem ringsherumlaufenden
Absatz 53 ausgebildet. Dieser ist so bemessen, daß die entsprechend größere Decke
12 in abgesenkter Stellung passend und rnit dem übrigen Boden 11 des Schwimmbades
bündig in diesem Absatz 53 Aufnahme findet. Diese Konstruktion hat dadurch den Vorteil,
daß die Decke 12 mit dem Boden 11 eine im wesentlichen absatzfreie Oberfläche bildet.
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Weiterhin ist bei dem Ausführungsbeispiel der Fig. 7 neben dem Becken
10 ein Wartungskeller 54 vorgesehen. In diesem ist auch ein Hydraulikaggregat 55
für den Betrieb der Hydraulikstützen 45 untergebracht.
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Bei der Modifikation gemäß Fig. 8 liegt die Decke 12 in abgesenkter
Stellung oben auf dem Hand des Beckens 10 auf, bildet demnach gegenüber dem anschließenden
Boden 11 einen Absatz. Des weiteren ist hier der Zylinder 46 der Hydraulikstützen
45 mit dem Traggehäuse 50 im Boden 11 neben dem Becken 10 verankert.