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Die
Erfindung betrifft ein Garagenbauwerk mit einer mehrere Fahrzeugstellplätze umfassenden Baueinheit,
die zur wahlweisen Anordnung der Stellplätze in einer Zugangsposition
in ihrer Gesamtheit bewegbar und in einem einseitig offenen, die
Baueinheit aufnehmenden Gehäuse,
das bei der Zugangsposition eine Öffnung aufweist, geführt ist.
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Häufig anzutreffende
Garagenbauwerke weisen nebeneinander angeordnete, ebenerdig zugängliche
Garagenräume
auf. Der Bedarf solcher Garagenbauten an Baugrund ist groß und der
Nutzungsgrad des Baugrundes gering. Wo Platzmangel herrscht, werden
oft Garagen errichtet, bei denen in einem einzigen, teilweise unterhalb
des Erdbodenniveaus gelegenen Garagenraum übereinander zwei Fahrzeuge
auf Plattformen abstellbar sind. Jede der an einem Trägergestell
montierten Plattformen ist zur Ausrichtung mit der an die Garage
angrenzenden Verkehrsfläche
bewegbar. Soll beispielsweise auf der unteren Plattform ein Fahrzeug
abgestellt werden, so ist ggf. die untere Plattform anzuheben, wobei,
um für ein
Fahrzeug Platz zu schaffen, gleichzeitig auch die obere Plattform
mit einem ggf. darauf abgestellten Fahrzeug angehoben wird. Die
Bauhöhe
solcher Garagen oberhalb des Erdbodens muß daher größer als diejenige einer gewöhnlichen
Garage mit nur einem Stellplatz sein.
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Aus
dem DE-GM 69 13 550 ist eine unterirdische Garage mit einem in den
Erdboden versenkten Gehäuse
aus Metallplatten bekannt, an dessen Boden eine Stellplatzplatfform
angeordnet ist. Die Stellplatzplatfform ist über hohle Trägersäulen mit
einer oberen Plattform verbunden, welche bündig mit dem Gehäuse abschließt. Auf
der oberen Plattform ist eine Leichtbaugarage errichtet. Die miteinander
verbundenen Plattformen einschließlich der Leichtbaugarage können über in dem
Gehäuse
angeordnete, in die hohlen Säulen
ein greifende Hebelmittel angehoben werden, so dass ein auf der unteren
Plattform abgestelltes Fahrzeug über
den Erdboden angehoben werden kann, so dass es zugänglich ist.
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Garagenbauwerke
der eingangs beschriebenen Art gehen aus der
US 4,416,578 und der
DE 37 25 043 A1 hervor.
Ein zwei Stellplatzplattformen umfassendes Trägergestell ist innerhalb eines
Gehäuses
hebbar, wobei die Stellplatzplattformen zu einer Zugangsöffnung im
Gehäuse
ausgerichtet werden können,
um ein Fahrzeug auf der einen oder anderen Plattform abzustellen.
Die obere Plattform ist mit einer über das Gehäuse überstehenden Dachabdeckung
verbunden, welche beim Hochfahren des Trägergestells von dem Gehäuse abgehoben
wird.
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Letztere
Garagenbauwerke ermöglichen eine
intensivere Baugrundnutzung, indem z.B. vorgeschriebene Bauhöhen und
Abstände
von Grundstücksgrenzen
normalerweise eingehalten und nur vorübergehend, um Zugang zu allen
Stellplatzboxen zu erhalten, unter Verlagerung der genannten Baueinheit überschritten
werden. Durch das Bewegen der gesamten Baueinheit kann jedes handelsübliche, ggf.
genormte Garagentor verwendet werden, da nicht wie bei Doppelparkern
mit Abstellplattformen Freiräume
für das
Bewegen der Plattformen zusammen mit den darauf abgestellten Fahrzeugen
berücksichtigt
werden müssen.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein neues Garagenbauwerk
der eingangs erwähnten
Art vorteilhaft weiterzubilden, so dass umfangreichere Nutzungsmöglichkeiten
bestehen.
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Das
diese Aufgabe lösende
Garagenbauwerk nach der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass
die Baueinheit in verschachtelter Anordnung in dem Gehäuse aufgenommen
ist und dass die Baueinheit mehrere Stellplatzboxen umfasst, welche
jeweils einen separaten, bis auf eine verschließ- und öffenbare Seite, allseitig geschlossenen
Garagenraum bilden.
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Diese
Erfindungslösung,
bei der komplette Garagen in einem Führungsgehäuse verschachtelt sind, können, anders
als in den bekannten derartigen Garagenbauwerken, Fahrräder, Surfbretter
oder ähnliche
Gegenstände
an der Wand des Garagenraums abgestellt werden, da sich diese Wand,
anders als die Gehäusewand
in den herkömmlichen
Garagenbauwerken dieser Art, nicht relativ zum Fahrzeugstellplatz
bewegt. Ferner sind die Garagenräume
der erfindungsgemäßen Garage
anders als der einzige Garagenraum mit darin angeordnetem Trägergestell frei
von beweglichen Teilen der Hebeeinrichtung bzw. des Gestells, so
dass vorteilhaft bei solchen Garagen erforderliche Schutzmaßnahmen
für dauerhaft
zu betätigende
Schalter für
die Hebeeinrichtung vorzusehen, entfallen kann.
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In
der bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung sind die Stellplatzboxen übereinander angeordnet, wobei
in der Zugangsposition die jeweilige Stellplatzbox mit ihrem Boden
zu einer, insbesondere ebenerdigen, Verkehrsfläche ausgerichtet ist. Im Normalfall
wird ein Garagenraum unterhalb des Erdbodenniveaus und der andere
oberhalb des Erdbodenniveaus angeordnet ist. In diesem Zustand ist
der obere Garagenraum, ggf. nach Öffnung eines davor angebrachten
Garagentores, jederzeit zugänglich. Um
Zugang zu dem unteren Garagenraum zu erhalten, wird die gesamte
Baueinheit angehoben, bis der Boden des unteren Garagenraums zur
Verkehrsfläche
der Zufahrt ausgerichtet und so ein Ein- bzw. Ausfahren aus dem
Garagenraum möglich
ist. Danach wird die Baueinheit unter Versperrung des Zugangs zum
unteren Garagenraum wieder abgesenkt. Ein Tor für den unteren Garagenraum kann
entfallen.
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Die
Baueinheit kann vollständig
in das vorzugsweise aus Beton hergestellte Gehäuse einschiebbar sein. In der
genannten Ausführungsform mit
zwei in der Baueinheit übereinander
angeordneten Garagenräumen
ist das Gehäuse
dann etwa zur Hälfte
im Boden versenkt, und sein Öffnungsrand
endet etwa in Höhe
der Decke des oberen Garagenraums. Im ausgefahrenen Zustand der
Baueinheit, in dem der untere Garagenraum zugänglich ist, ragt die Baueinheit
etwa noch zur Hälfte
in das Gehäuse
hinein, wodurch eine kantungsfreie Führung der Baueinheit innerhalb
des Gehäuses
gesichert ist.
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Vorzugsweise
sind an vier Ecken des Gehäuses
oder/und der Baueinheit jeweils Gleit- oder/und Rollenführungseinrichtungen vorgesehen, z.B.
aus Metall oder einem festen, verschleißarmen Kunststoff.
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Durch
eine solche exakte Führung
der Baueinheit in dem Gehäuse
ergeben sich nur verhältnismäßig geringere
Anforderungen an die Konstruktion der zum Ein- und Ausfahren der
Baueinheit verwendeten Hebeeinrichtung. Hierzu genügen z.B.
an nur zwei gegenüberliegenden
Abstützpunkten
seitlich an der Baueinheit angreifende, gegen den Boden des Gehäuses abgestützte Hydraulikzylinder.
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In
der bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist das Gehäuse
an seinem offenen Ende durch einen Ringanker stabilisiert. Durch
den vorzugsweise aus einem Metallprofil hergestellten Ringanker
ist vorzugsweise eine z.B. umlaufende Regenrinne gebildet, die von
der Baueinheit ablaufendes Regenwasser auffängt.
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Die
Baueinheit kann mit einem stumpfwinkligen Spitzdach versehen sein,
dessen untere Dachflächenränder bei
der Regenrinne enden. Darüber
hinaus sind natürlich
beliebige andere Dachformen verwendbar.
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Vorzugsweise
ist die Baueinheit durch ein Trägergerüst gebildet,
an dem die Stellplatzboxen begrenzende Wandelemente angebracht sind,
z.B. Wellblechelemente.
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Die
Erfindung soll nun anhand von Ausführungsbeispielen und der beiliegenden,
sich auf diese Ausführungsbeispiele
beziehenden Zeichnungen näher
erläutert
werden. Es zeigen:
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1 eine Garage nach der Erfindung
mit einem Außengehäuse und
einer darin verschiebbaren, zwei Stellplatzboxen aufweisenden Baueinheit
in einer Vorderansicht,
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2 die Garage von 1 in einer Seitenansicht,
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3 die Garage von 1 in der Vorderansicht im
ausgefahrenen Zustand der Baueinheit,
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4 die Garage von 1 mit ausgefahrener Baueinheit
in der Seitenansicht,
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5 die Garage von 1 in einer geschnittenen
Draufsicht, und
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6 ein weiteres Ausführungsbeispiel
für Garagen
nach der Erfindung, die in einer Reihe zusammen mit herkömmlichen,
jeweils nur einen Stellplatz aufweisenden Garagen errichtet sind.
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Mit
dem Bezugszeichen 1 ist in den 1 bis 4 ein
nach oben offenes Betongehäuse
bezeichnet, das sich über
etwa seine halbe Höhe
unterhalb des Erdbodenniveaus 2 erstreckt. Vertikale Seitenwände 3 des
Betongehäuses 1 sind
aus vorgefertigten Betonfertigteilen hergestellt, die auf einer
Fundamentplatte 4 des Gehäuses 1 aufsitzen.
Außer
bei einer Öffnung 18 des
Gehäuses 1 erstrecken
sich die genannten Fertigteile über
etwa die gesamte Gehäusehöhe.
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Am
offenen Ende ist das Gehäuse 1 durch einen
aus einem verzinkten Stahlprofil hergestellten Ringanker 5 stabilisiert.
Durch den Ringanker 5 ist eine in den Figuren nicht sichtbare
Regenrinne gebildet.
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In
dem Gehäuse 1 ist
eine Baueinheit 6 verschachtelt angeordnet, welche zwei
Stellplatzboxen 7 und 8 umfaßt. Die Baueinheit 6 weist
ein Trägergerüst aus vertikalen
und horizontalen Stahlträgern, z.B. 9 bzw. 10,
sowie diagonalen Stahlträgerprofilen auf.
An den Stahlträgern
des Trägergerüsts sind
zur Bildung von durchgehenden Seitenwänden Profilblechtafeln 11 angebracht,
die sich in dem betreffenden Ausführungsbeispiel durchgehend über etwa
die gesamte Höhe
der Baueinheit 6 erstrecken. Der Boden der jeweiligen Stellplatzboxen 7, 8 ist durch
eine Profilblechplatte 12 gebildet, die durch horizontale Stahlträger des
Trägergerüsts abgestützt wird.
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Wie
aus den Figuren hervorgeht, weist die obere Stellplatzbox 7 ein
an dem Trägergerüst angebrachtes
Garagentor 13 auf. An der unteren Stellplatzbox 8 ist
kein solches Tor vorgesehen.
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Es
wird nun insbesondere auf 5 Bezug genommen,
wo mit dem Bezugszeichen 14 an vier Ecken des Gehäuses 1 bzw.
der Baueinheit 6 vorgesehene Gleitführungseinrichtungen bezeichnet
sind, welche an dem Gehäuse 1 angebrachte
Bahnen aus einem verschleißfesten
Kunststoff und entsprechende Gleitblöcke oder -bahnen an der Baueinheit 6 umfassen.
Anstelle solcher Gleitbahnen könnten
auch Bahnrollenkombinationen zur Führung der Baueinheit 6 in
dem Gehäuse 1 vorgesehen
sein.
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Bei 15 und 16 sind
auf der Fundamentplatte 4 abgestützte Hydraulikstempel angeordnet,
die mit ihrer Kolbenstange an der Baueinheit 6 etwa in
deren Längsmitte
am oberen Ende der unteren Stellplatzbox 8 angreifen. Um
Platz für
die Hydraulikstempel zu schaffen, weisen die Seitenwände im Bereich
der unteren Stellplatzbox in den Figuren der Einfachheit halber
nicht gezeigte, in den Garagenraum geringfügig vorstehende Ausbuchtungen
auf.
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Die
Baueinheit 6 und damit die obere Stellplatzbox 7 ist
durch ein stumpfwinkliges Spitzdach 17 abgedeckt, deren
Dachflächenränder derart
oberhalb der genannten Regenrinne enden, so daß von dem Spitzdach ablaufendes
Wasser in der Regenrinne aufgefangen wird. Eine zur Entleerung der
Regenrinne vorgesehene Entwässerungsrinne
ist in den Figuren nicht gezeigt.
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Der
Raum unter dem Spitzdach 17 läßt sich z.B. für die Unterbringung
einer elektrisch antreibbaren Hydraulikpumpe für die Druckstempel oder/und einen
elektrischen Garagentoröffner
nutzen. Das Gehäuse
kann Einrichtungen zur Ableitung von Wasser aufweisen, welches von
in der Garage abgestellten Fahrzeugen abtropft.
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Im
Normalfall ist die Baueinheit 6 gemäß dem in 1 und 2 dargestellten
Zustand in das Gehäuse 1 vollständig abgesenkt.
In dieser Stellung ist die obere Stellplatzbox 7 durch
die Öffnung 18 der Baueinheit 1 hindurch
nach Öffnung
des Garagentors 13 begehbar. Ein Fahrzeug kann in die Box
hinein bzw. aus der Box herausgefahren werden.
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In
der in den 3 und 4 gezeigten Stellung, in
welche die Baueinheit 6 mit Hilfe der Hydraulikstempel 15, 16 ausgefahren
wird, ist dagegen die untere Stellplatzbox 8 zugänglich.
Mit dem Einfahren der Baueinheit 6 in das Trägergehäuse 1 wird
die Stellplatzbox 8 wieder geschlossen.
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Mit
den Stellplatzboxen 7 und 8 stehen rundum geschlossene
bzw. verschließbare,
voneinander getrennte Garagenräume
zur Verfügung,
in denen jeweils neben einem Fahrzeug weitere Gegenstände, zu
denen Nutzer der anderen Box keinen Zugriff haben, aufbewahrt werden
können.
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Nach
dem Zurückfahren
der Baueinheit 6 in das Gehäuse 1 hat der Garagenbau
wieder seine ggf. behördlich
genehmigte Bauhöhe,
die in dem oben beschriebenen Benutzungsfall nur vorübergehend überschritten
wird.
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Im
ausgefahrenen Zustand taucht die Baueinheit 6 etwa noch
zur Hälfte
in das Gehäuse 1 ein, wodurch
auch in dieser Stellung eine exakte Führung der Baueinheit im Gehäuse gegeben
ist, die es ermöglicht,
das Gehäuse
in der beschriebenen Weise lediglich mit Hilfe zweier Hydraulikstempel
anzuheben und abzusenken.
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Anstelle
der hydraulischen Hebeeinrichtung könnten auch mechanische Hebeeinrichtungen
vorgesehen sein. Die elektrisch betreibbare Hydraulikpumpe könnte ferner
durch eine Handpumpe ergänzt werden,
die es ermöglicht,
auch im Falle eines Defekts des Antriebes die Baueinheit 6 zu
bewegen.
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Durch
das Bewegen der gesamten Baueinheit 6 im Gehäuse 1 sind
die Gefahrenbereiche, speziell die Quetsch- und Scherstellen, ohne
weiteres überschaubar
und leicht mit handelsüblichen
Sicherheitselementen abzusichern, so daß selbst eine Fernsteuerung
der Bewegung im Impulsbetrieb möglich
ist. Die obere umlaufende Schließkante liegt oberhalb des Gefahrenbereichs.
Die einzige Quetsch- und Scherkante entsteht an der Unterkante der
Platte 12, und zwar der Einfahrlinie der Zufahrt und läßt sich
z.B. mit einer Druckwellenleiste oder einer Lichtschranke absichern.
Eine Quetschstelle unter der unteren Plattform bildet keinerlei
Verletzungsgefahr, da die Platte 12 ähnlich einem Aufzug mit nur ganz
geringem Abstand zum Gehäuse 1 bewegt
wird und jeglicher Zugang zu diesem Bereich ausgeschlossen ist.
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Bei
dem in 6 gezeigten Ausführungsbeispiel
ist anstelle eines stumpfwinkligen Spitzdachs zur Abdeckung einer
oberen Garagensektion ein Flachdach verwendet. Wie 6 zeigt, lassen sich derartige Garagen
harmonisch in eine bestehende Reihe 19 herkömmlicher
Garagen einfügen.