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Die Erfindung betrifft ein Garagenhubsystem mit wenigstens zwei übereinander angeordneten waagrechten Stellplatzebenen mit jeweils wenigstens einem Stellplatz für Kraftfahrzeuge gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Stand der Technik:
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Gerade in Städten erfordern Stellplätze für Autos und andere Kraftfahrzeuge immer neue Lösungen um mehr Kraftfahrzeuge im knappen Bauraum unter zu bekommen. Der Bedarf besteht aber z.B. auch bei Gebäuden, zu denen eine Vielzahl an Personen mobil anreisen muss, etwa Hotels. Der Ansatz, mehrere Fahrzeuge übereinander zu parken ist seit Jahrzehnten bekannt. So sind aus der
AT 270953 Mehrfachnutzungen von Garagenstellplätzen bekannt, bei denen das untere Fahrzeug auf einem festen, geneigten Abstellfläche abgestellt wird, während das obere Fahrzeug auf einer neigbaren und höhenverstellbaren Empore abgestellt wird.
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Die
DE 299 14 542 U1 offenbart ein Garagensystem, bei der ein Fahrzeug auf einen nach oben fahrbaren Zwischenboden platziert wird, sodass ein weiteres Fahrzeug darunter abgestellt werden kann. Hier kann jedoch das obere Fahrzeug erst wieder genutzt werden, wenn das untere Fahrzeug seinen Stellplatz wieder verlassen hat.
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Die
DE 295 21 145 U1 hat dieses Prinzip erweitert und beschreibt ein Garagensystem, bei dem Fahrzeuge auf mehreren Parkebenen in einer festen räumlichen Umgebung auf einem Hublift so verschoben werden können, dass jeweils ein Fahrzeug auf der Ebene, die sich auf Höhe der auf der Ausfahrt befindet, auf der Parkebene abgestellt oder von dort herausgefahren werden können, ohne dass andere Fahrzeuge den Hublift verlassen haben müssen.
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Aufgabe und Vorteile der Erfindung:
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Aufgabe der Erfindung ist es demgegenüber, ein Garagenhubsystem vorzuschlagen, das eine verbesserte Raumausnutzung bietet.
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Diese Aufgabe wird, ausgehend von einem Garagenhubsystem der einleitend genannten Art, durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Durch die in den Unteransprüchen genannten Maßnahmen sind vorteilhafte Ausführungen und Weiterbildungen der Erfindung möglich.
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Dementsprechend zeichnet sich ein erfindungsgemäßes Garagenhubsystem dadurch aus, dass die Hubeinheit von der Hubvorrichtung in senkrechter Richtung verfahrbar ausgebildet ist.
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Die verschiedenen Stellplatzebenen sind dabei übereinander angeordnet und mittels wenigstens eines Tragelements voneinander mindestens so beabstandet, dass auf jeder Stellplatzebene ein Kraftfahrzeug abgestellt werden kann.
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Die Höhe kann dabei stark vom Bautyp des Kraftfahrzeugs abhängen, da ein Geländewagen in der Regel eine höhere Dachkante aufweist als ein Sportwagen. Gleichzeitig muss für die Praktikabilität beachtet werden, dass der Abstand zwischen zwei Stellplatzebenen so gewählt wird, dass eine Person das Kraftfahrzeug verlassen respektive erreichen kann um es ein-und auszuparken.
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Die Hubvorrichtung kann beispielsweise eine motorgetriebene Teleskopstange oder einen pneumatischen oder hydraulischen Zylinder umfassen und die Hubeinheit der verschiedenen Stellplatzebenen mitsamt dem wenigstens einen Tragelement in senkrechter Höhe von einer Ausgangsstellung so verfahren, dass die Stellplatzebene, auf welche ein Kraftfahrzeug abgestellt werden soll, auf Zufahrtshöhe befindet, von der das Kraftfahrzeug abgestellt werden soll. So kann dieses einfach auf die Stellplatzebene gefahren und abgestellt werden. Anschließend kann die Hubeinheit mitsamt abgestelltem Kraftfahrzeug wieder in die Ausgangsstellung verfahren werden. Die Ausgangsstellung kann dabei so gewählt sein, dass die zuoberst angeordnete Stellplatzebene auf Höhe der Zufahrt liegt.
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Dabei ist jede einzelne Stellplatzebene auf Höhe der Zufahrt positionierbar, sodass alle Stellplatzebenen auch nutzbar sind.
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Gemäß der Erfindung wird für bessere Zugänglichkeit zu den abgestellten Fahrzeugen beim Verfahren der Parkebenen die Möglichkeit geboten, beim Verschieben der Stellplätze nach oben in den dort ungenutzten Raum auszuweichen, d.h. es wird kein zusätzlicher Bauraum in der Breite bzw. im Bereich der Grundstücksfläche benötigt.
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Die Hubvorrichtung kann so ausgebildet sein, dass die entsprechende Stellplatzebene wenigstens für die Zeit des Abstellens, sinnvollerweise noch etwas länger, auf Höhe der Zufahrt positioniert und anschließend durch ein manuelles Signal, beispielsweise mittels Betätigen eines Schalters oder Knopfs, oder durch andere Sensorik wie zum Beispiel Bewegungsmelder oder mittels Zeitsteuerung selbstständig in die abgesenkte Position verfährt.
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Mit einer solchen Ausführung kann erreicht werden, dass sowohl eine Stellfläche für mehrere Fahrzeuge realisiert als auch die hierfür benötigte Fläche reduziert wird. Da vielerorts Baufläche knapp ist und Vorschriften eine maximale Bauhöhe oder eine Regelung zur Abstandsflächenauslösung vorgeben, bietet die Erfindung eine Möglichkeit, die vorhandene Fläche effizient als Stellfläche für KFZ-Fahrzeuge zu nutzen und dabei die örtlichen Bauvorschriften zu achten. Das Verfahren der Bedachung in horizontaler Richtung erhöht die Bauhöhe nicht, sondern es muss nur kurzfristig zum Ein- oder Ausparken der Raum in der Höhe benutzt werden.
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Bevorzugt umfasst die Hubeinheit weiter wenigstens eine Bedachung, welche über der zuoberst angeordneten Stellplatzebene angebracht ist, wobei das wenigstens eine Tragelement die Bedachung trägt. Die Bedachung schützt so die auf den Stellplatzebenen abgestellten Fahrzeuge vor Witterung. Wenn die Hubvorrichtung die Hubeinheit senkrecht verfährt, so wird auch die Bedachung mit verfahren, sodass die Fahrzeuge zu jeder Zeit durch die Bedachung geschützt werden.
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Vorteilhafterweise sind die Tragelemente als Tragrahmeneinheit ausgebildet. Die Tragelemente können hierfür kraft- und/oder formschlüssig miteinander verbunden oder bereits als Einheit hergestellt sein. So kann die Produktion vereinfacht und die Statik verbessert werden.
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Idealerweise umfasst das Garagenhubsystem wenigstens eine Wand, die sich insbesondere senkrecht zur Bedachungsebenen und/oder in einer Ebene parallel zur Hubrichtung erstreckt, wobei die wenigstens eine Wand in Relation zu den Stellplätzen ortsfest ausgebildet ist. Während die Hubeinheit bestehend aus den verschiedenen Stellplatzebenen, dem wenigstens einen Tragelement und der wenigstens einen Bedachung von der Hubvorrichtung verfahren werden kann, ist die wenigstens eine Wand ortsfest verbaut. Die Wand kann dabei beispielsweise so ausgebildet sein, dass sie abgestellte Kraftfahrzeuge vor Witterung schützt.
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Denkbar ist, dass das wenigstens eine Tragelement aus Stahlträgern gefertigt ist. Stahlträger weisen bei relativ geringem Gewicht und Ausmaßen eine sehr große Stabilität auf, sodass die Hubeinheit bestehend aus den verschiedenen Stellplatzebenen, dem wenigstens einen Tragelement und der wenigstens einen Bedachung insgesamt möglichst kompakt und leicht gebaut werden kann und gleichzeitig eine möglichst hohe Stabilität aufweist.
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Vorzugsweise ist die wenigstens eine Wand aus Stahl und/oder Holz und/oder Mauerwerk und/oder Glas und/oder Beton gefertigt. Diese Materialien sind beständig und können die auf den Abstellflächenebenen abgestellten Fahrzeuge bei entsprechender Anordnung der Wände sowohl vor Witterung als auch vor Diebstahl schützen.
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Bevorzugt ist die Bedachung beheizbar ausgebildet. Die Last, die beispielsweise im Winter durch Schnee auf der Bedachung liegt, kann so minimiert und die Hubvorrichtung so geschont werden. Mehrkosten durch frühzeitige Reparaturen an der Hubvorrichtung durch Überbelastung können so vermieden werden.
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Bestenfalls ist ein Tor, insbesondere ein Rolltor, zum Verschließen des Garagenhubsystems vorgesehen. Ein Tor ist eine einfach Möglichkeit, die Stellplätze sicher zu verschließen und bei Bedarf freizugeben. Das Tor kann dabei beispielsweise auch als Schwingtor, Flügeltor oder Sektionaltor ausgebildet sein. Auch mehrere einzeln öffenbare Tore oder Torabschnitte sind denkbar. Das Tor kann sowohl an der Wand angeordnet, als auch an der Bedachung angeordnet und damit mit der Hubeinheit verfahrbar sein. Bei einer Anbringung an der Wand kann das Tor feststehen, auch wenn die Bedachung verfahren wird, sodass Kosten eingespart werden können.
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Idealerweise schließt die Bedachung im abgesenkten Zustand bündig mit der wenigstens einen Wand ab. So können die abgestellten Fahrzeuge von äußeren Einflüssen wie Witterung, Beschädigungen und Diebstahl geschützt werden.
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Beschreibung eines Ausführungsbeispiels:
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird anhand der Figuren nachfolgend näher erläutert.
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Im Einzelnen zeigt:
- 1 einen schematischen Aufbau eines Garagenhubsystems gemäß der Erfindung, wobei sich die Hubeinheit in einer abgesenkten Position befindet und
- 2 einen schematischen Aufbau eines Garagenhubsystems gemäß der Erfindung, wobei sich die Hubeinheit in einer erhöhten Position befindet.
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In 1 ist ein Garagenhubsystem 1 schematisch dargestellt. Die verschiedenen Stellplatzebenen 2a, 2b, 2c sind im Wesentlichen waagrecht und übereinander angeordnet und mittels Tragelement 4 voneinander beabstandet. Eine Bedachung 3 wird durch die Tragelemente 4 oberhalb der obersten Stellplatzebene 2a gehalten. Die Stellplatzebenen 2a, 2b, 2c, Tragelemente 4 und die Bedachung 3 bilden hierbei eine Hubeinheit, die von einer Hubvorrichtung 7 senkrecht verfahren werden kann. Die Hubvorrichtung 7 greift im dargestellten Ausführungsbeispiel an der Bedachung 3 an die Hubeinheit an, um diese zu verfahren. Denkbar ist auch, dass die Hubvorrichtung 7 zum Halten und Verfahren der Hubeinheit an der untersten Ebene 2c, einer der anderen Ebenen 2a, 2b oder an den Tragelementen 4 angreift.
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In abgesenkter Position, welche als Ausgangsposition angenommen werden kann, ist die oberste Stellplatzebene 2a auf Höhe der Zufahrt 6 positioniert. Die unter der obersten Stellplatzebene 2a angeordneten Stellplatzebenen 2b, 2c sind entsprechend unterhalb der Zufahrt 6 positioniert. Bei einer bodennahen Zufahrt 6 muss, sofern nicht bereits vorhanden, eine entsprechend große Aushebung geschaffen werden, die Platz genug für die Hubeinheit in abgesenkter Position bietet.
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Zum Schutz der abgestellten Kraftfahrzeuge vor Witterung oder Diebstahl sind um die verfahrbare Hubeinheit Wände 5 angeordnet, wobei die Wände 5 so errichtet wurden, dass sie mit der Bedachung 3 in abgesenkter Position abschließt. Sinnvoll ist es, die Wände 5 mit einem nicht dargestellten verschließbaren Tor zu ergänzen.
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2 zeigt das Garagenhubsystem 1 aus 1, wobei sich die Hubeinheit, bestehend aus Stellplatzebenen 2a, 2b, 2c, den Tragelementen 4 und der Bedachung 3, in einer möglichen erhöhten Position befindet, bei der die unterste Stellplatzebene 2c auf Höhe der Zufahrt 6 positioniert ist.
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Die Wände 5 sind dabei ortsfest verbaut und nicht mit der Hubeinheit verfahrbar.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Garagenhubsystem
- 2a
- oberste Stellplatzebene
- 2b
- Stellplatzebene
- 2c
- Stellplatzebene
- 3
- Bedachung
- 4
- Tragelement
- 5
- Wand
- 6
- Zufahrt
- 7
- Hubvorrichtung
- 8
- Hubeinheit
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- AT 270953 [0002]
- DE 29914542 U1 [0003]
- DE 29521145 U1 [0004]